31.10.2013 Aufrufe

PundP Forschungsbericht Markterhebung ... - Leader - Kernland

PundP Forschungsbericht Markterhebung ... - Leader - Kernland

PundP Forschungsbericht Markterhebung ... - Leader - Kernland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

PUND PSOZIALFORSCHUNG<br />

PÖSCHKO UND PARTNER/INNEN SOZIALFORSCHUNG 4232 HAGENBERG SOFTWAREPARK 21<br />

Direktvermarktung im Mühlviertler<br />

<strong>Kernland</strong><br />

Chance für die Region<br />

Ergebnisse der <strong>Markterhebung</strong> zu Lebensmitteln,<br />

handwerklichen Produkten und bäuerlichen<br />

Dienstleistungen<br />

Heidemarie Pöschko, Katharina Meusburger<br />

September 2009


<strong>Markterhebung</strong> im Auftrag von:<br />

Regionalverein Mühlviertler <strong>Kernland</strong><br />

BM Mag. Christian Jachs (Obmann)<br />

Mag. a Conny Wernitznig (Geschäftsführerin)<br />

Hauptplatz 1<br />

4240 Freistadt<br />

www.leader-kernland.at<br />

Bezirksbauernkammer Freistadt<br />

DI Johann Hahn (Dienststellenleiter)<br />

Kammerstraße 4<br />

4240 Freistadt<br />

Wirtschaftskammer Freistadt<br />

Dr. Dietmar Wolfsegger (Bezirksstellenleiter)<br />

Linzer Straße 11<br />

4240 Freistadt<br />

<strong>Markterhebung</strong> durchgeführt von:<br />

P UND P SOZIALFORSCHUNG<br />

Mag. a Heidemarie Pöschko (Geschäftsführerin)<br />

Mag. a Katharina Meusburger<br />

Softwarepark 21<br />

4232 Hagenberg<br />

++43 (0)664/ 85 84 966<br />

office@<strong>PundP</strong>sozialforschung.at<br />

www.<strong>PundP</strong>sozialforschung.at<br />

2


Dank<br />

Wir bedanken uns sehr herzlich beim Vorstand des Regionalvereins Mühlviertler<br />

<strong>Kernland</strong> (Herrn BM Mag. Christian Jachs, Herrn BM Josef Naderer, Herrn BM Josef<br />

Lindner, Frau Gertrud Jahn, Herrn BM Alois Punkenhofer, Herrn Stefan Wiesinger,<br />

Herrn Alfred Klepatsch und Herrn Dkfm. Mag. Josef Mühlbachler) für die<br />

Auftragserteilung. Besonders bedanken wir uns bei Herrn BM Mag. Christian Jachs<br />

und bei der Geschäftsführerin des Regionalvereins Mühlviertler <strong>Kernland</strong>, Frau<br />

Mag. a Conny Wernitznig, für das uns entgegengebrachte Vertrauen.<br />

Weiters danken wird den Mitgliedern der Strategiegruppe „Land-Wirtschaft im<br />

Mühlviertler <strong>Kernland</strong>“ für ihre aktive Unterstützung: Frau Heidemarie Blumauer,<br />

Frau Hermine Dinghofer, Herrn Richard Friesenecker, Herrn Manfred Huber, Herrn<br />

Ing. Herbert Köppl, Frau Brigitte Maurer-Pühringer, Herrn Johann Rudlstorfer,<br />

Herrn Maximilian Schiefer und Herrn KR Johann Weinzinger, insbesondere aber den<br />

Mitgliedern Frau Ing. Susanne Kitzmüller, Frau Ing. Margit Graser, Herrn Dr.<br />

Dietmar Wolfsegger, Herrn DI Johann Hahn, Herrn Ewald Pöschko und Herrn Karl<br />

Hackl.<br />

Frau DI Kathrin Vorwagner danken wir für die Bereitstellung von Informationen zur<br />

Direktvermarktung und Frau Mag. a Sabine Kainmüller für die organisatorische<br />

Unterstützung.<br />

Unser ganz besonderer Dank gilt jenen Landwirt/innen und Gewerbetreibenden aus<br />

dem Mühlviertler <strong>Kernland</strong>, die an der Befragung teilgenommen haben. Sie haben<br />

uns Einblick in ihre Lebenswelt gewährt, dadurch konnte diese Studie entstehen.<br />

Vielen Dank!<br />

Mag. a Heidemarie Pöschko<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Kurzfassung ................................................................................ 6<br />

2 Einleitung und Problemskizze ........................................................... 7<br />

3 Forschungsfragen.........................................................................11<br />

4 Methodik dieser <strong>Markterhebung</strong> .......................................................12<br />

4.1 Forschungsdesign...................................................................12<br />

4.2 Überprüfung der Repräsentativität ..............................................14<br />

4.2.1 Soziodemographische Zusammensetzung .................................19<br />

4.2.2 Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit....................................25<br />

5 Ergebnisse der Befragung ...............................................................26<br />

5.1 Interesse und Erfahrung mit Direktvermarktung...............................26<br />

5.2 Angebot und Nachfrage von bäuerlichen Produkten und Dienstleistungen<br />

im Mühlviertler <strong>Kernland</strong> ..................................................................29<br />

5.2.1 Lebensmittel und Getränke .................................................29<br />

5.2.2 Handwerkliche Produkte.....................................................51<br />

5.2.3 Bäuerliche Dienstleistungen.................................................54<br />

5.3 Direktvermarktungskooperationen...............................................58<br />

5.4 Rahmenbedingungen der Direktvermarktung im Mühlviertler <strong>Kernland</strong>....61<br />

5.4.1 Liefer- und Vermarktungsmöglichkeiten ..................................61<br />

5.4.2 Wegstrecke ....................................................................65<br />

5.5 Wünsche und Interessen zur gemeinsamen Vermarktung ....................67<br />

6 Unterschiede zwischen den Befragten mit und ohne<br />

Direktvermarktungserfahrung ...............................................................72<br />

7 Weiterführende Analysen ...............................................................75<br />

7.1 Zusammenhangsanalyse der Bedingungen für Direktvermarktung ..........75<br />

8 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen...........................................79<br />

4


9 Literatur...................................................................................85<br />

10 Anhang..................................................................................87<br />

10.1 Detaillierte Lebensmittel- und Getränkeauswertung in Tabellenform .....87<br />

10.2 Abbildungsverzeichnis .............................................................99<br />

10.3 Tabellenverzeichnis.............................................................. 100<br />

5


1 Kurzfassung<br />

Diese <strong>Markterhebung</strong>, basierend auf dem Motto des Zukunftsforschers Matthias<br />

Horx: „Local is the new bio“, untersucht Angebot und Nachfrage von bäuerlichen<br />

Produkten und Dienstleistungen im Mühlviertler <strong>Kernland</strong> einschließlich der<br />

Bedingungen für eine erfolgreiche Kooperation und Vermarktung. Die befragten<br />

Landwirt/innen und besonders die Gewerbetreibenden zeigen Interesse an der<br />

Lebensmittel und Getränkevermarktung. Landwirt/innen bieten tendenziell<br />

unbearbeitete Produkte an, die Nachfrage geht aber eher in Richtung verarbeitete<br />

Erzeugnisse.<br />

Das Interesse an handwerklichen Produkten unterscheidet sich zwischen den<br />

Landwirt/innen und Gewerbetreibenden deutlich, denn Erstgenannte wollen vor<br />

allem Holzprodukte verkaufen und Zweitgenannte eher pflanzliche Produkte<br />

erwerben. Bevorzugte bäuerliche Dienstleistungen für beide Befragungsgruppen<br />

sind: Landschaftspflege durch Landwirt/innen und Bauernhofexkursionen.<br />

Die wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Direktvermarktung sind<br />

Qualitätssicherung, Liefersicherheit und die Wertschätzung der bäuerlichen<br />

Produkte durch Kund/innen. Favorisiert werden erwartungsgemäß jene<br />

Vermarktungsmöglichkeiten mit kurzem Zustellweg. Beide Befragungsgruppen<br />

stimmen im Durchschnitt positiven Effekten der Direktvermarktung stärker zu als<br />

Aussagen, die gegen eine Direktvermarkung sprechen. Jetzt gilt es, Bedingungen zu<br />

schaffen, damit Interessierte sich zu einer erfolgreichen Kooperation zusammen<br />

finden können.<br />

6


2 Einleitung und Problemskizze<br />

„Local is the new bio: Lokale Produktion, Handwerk, Tradition und Verwurzelung<br />

sind wichtige Verkaufsargumente, die über den Bio-Trend hinaus gehen.“ 1 Das stellt<br />

der Zukunftsforscher Matthias Horx fest. Begründet wird dies mit der verstärkten<br />

Aufmerksamkeit für nachhaltigen Konsum und der Erkenntnis, dass der LOHAS-<br />

Trend 2 kein kurzfristiger Medienhype war. Wichtig dabei ist, dass LOHAS-<br />

Konsument/innen keine Verzichtskonsument/innen sind und man sich daher in<br />

Zukunft mehr Gedanken über Stil und Service entlang des Erlebnisses von „Natur“<br />

machen muss. Gefragt ist unterhaltsame Überzeugungsarbeit in Sachen<br />

Nachhaltigkeit. 3<br />

Eine wichtige Voraussetzung, um diesen Trend nutzen zu können, ist eine Region,<br />

welche eine Produktion an gesunden Lebensmitteln unter nachhaltigen<br />

Bedingungen zulässt. In Österreich wird auf ökologischen Landbau Wert gelegt, dies<br />

zeigt ein EU-Vergleich: Der Anteil ökologisch genutzter Flächen zu den<br />

landwirtschaftlichen Flächen insgesamt ist in Österreich im Vergleich zu anderen<br />

EU-Ländern sehr hoch, Tendenz steigend. 4 Dabei hat Oberösterreich, abgesehen<br />

von Niederösterreich, die größte landwirtschaftlich genutzte Fläche im ganzen<br />

Bundesgebiet. 5 Demzufolge weist ein ländlicher Bezirk in Oberösterreich oder Teile<br />

eines Bezirkes, z.B. das Mühlviertler <strong>Kernland</strong>, Voraussetzungen auf, die für eine<br />

lokale nachhaltige Lebensmittelvermarktung sprechen.<br />

Das Mühlviertler <strong>Kernland</strong> umfasst 18 der insgesamt 27 Gemeinden des Bezirkes<br />

Freistadt (siehe Tabelle 1) und erstreckt sich vom Norden, der Grenze zu<br />

Tschechien, bis nach Süden, zum Bezirk Urfahr-Umgebung. Geographisch entspricht<br />

das <strong>Kernland</strong> einem sanften Hochland, wobei in Richtung Nordosten Wälder und<br />

Hügel dominieren. Die hauptsächliche Flächennutzung sind Wald und Agrarland.<br />

Wirtschaftlich wird das Mühlvierter <strong>Kernland</strong> insbesondere durch das Freistädter<br />

Becken sowie durch umliegende Gemeinden geprägt. Schon 1998 wurde aufgrund<br />

1 Zukunftsinstitut, 2009 S.1.<br />

2 Lifestyle of Health & Sustainability (Lebensstil für Gesundheit und Nachhaltigkeit).<br />

3 Vergleiche Zukunftsinstitut, 2009.<br />

4 Vergleiche Eurostat, 2007 S. 1.<br />

5<br />

Vergleiche Statistik Austria, 2008b S. 83.<br />

7


der mittigen Lage der Name <strong>Kernland</strong> für den Mehrgemeinden-Tourismusverband<br />

vergeben. 6<br />

Die 18 Gemeinden des Mühlviertler <strong>Kernland</strong>es<br />

1 Freistadt 7 Lasberg 13 St. Oswald<br />

2 Grünbach 8 Leopoldschlag 14 Tragwein<br />

3 Gutau 9 Neumarkt 15 Unterweitersdorf<br />

4 Hagenberg 10 Pregarten 16 Waldburg<br />

5 Hirschbach 11 Rainbach 17 Wartberg<br />

6 Kefermarkt 12 Sandl 18 Windhaag<br />

Tabelle 1: Die 18 Gemeinden des Mühlviertler <strong>Kernland</strong>es<br />

Eine Möglichkeit, die geforderten Verkaufsargumente von lokaler Produktion,<br />

Handwerk, Tradition und Verwurzelung zu erbringen, bieten landwirtschaftliche<br />

Betriebe 7 in Form von Direktvermarktung. Dabei werden, im weiteren Sinn, zu der<br />

landwirtschaftlichen Direktvermarktung nicht nur jene Vermarktungsformen<br />

gezählt, bei denen die Lebensmittel direkt an die Konsument/innen abgesetzt<br />

werden, z.B. Ab-Hof-Verkauf, Bauernmärkte und Bauernläden, sondern auch der<br />

Absatz von Produkten an den Einzelhandel, 8 an Großverbraucher 9 sowie an kleine<br />

Verarbeitungsbetriebe zur Direktvermarktung. 10 In der vorliegenden <strong>Markterhebung</strong><br />

geht es insbesondere um eine Direktvermarktung zwischen Landwirt/innen und<br />

Gewerbetreibenden aus ausgesuchten Sparten (siehe Kapitel: 4.1 Forschungsdesign)<br />

im Mühlviertler <strong>Kernland</strong>. Fokussiert wird dabei nicht nur auf die Vermarktung von<br />

Lebensmitteln und Getränken, sondern auch auf handwerkliche Produkte und<br />

bäuerliche Dienstleistungen.<br />

Allgemeine Vorteile der Direktvermarktung werden darin gesehen, dass auf<br />

regionalen Stärken aufgebaut werden kann und die Wertschöpfung der Region<br />

erhalten bleibt. 11 Zudem führt, nach Schneider, der regelmäßige und konsequente<br />

6 Vergleiche Netzwerk Land, keine Angabe der Jahreszahl.<br />

7 Unter landwirtschaftlichem Betrieb wird eine technisch-wirtschaftliche Einheit mit einer<br />

einheitlichen Betriebsführung verstanden, die landwirtschaftliche Produkte erzeugt, dabei<br />

kann der Betrieb zusätzlich auch andere (nicht landwirtschaftliche) Erzeugnisse und<br />

Dienstleistungen hervorbringen (vergleiche Eurostat, 2007 S. 7).<br />

8 z.B. Feinkostgeschäfte, Naturkostläden etc.<br />

9 Gastronomie und Kantinen.<br />

10 Vergleiche Bmlfuw, 1997 sowie Kuhnert und Wirthgen, 1997 zitiert aus Zeitlhofer, 2008<br />

S. 8.<br />

11 Vergleiche Begleitbrief zu den Fragebögen.<br />

8


Kauf von heimischen Lebensmitteln zu einem signifikanten Beitrag der<br />

Stabilisierung des Arbeitsmarktes und zu positiven volkswirtschaftlichen<br />

Wertschöpfungseffekten. 12<br />

Fraglich ist allerdings, ob Landwirt/innen überhaupt Interesse daran haben, die<br />

Leistungen zur Befriedigung der Nachfrage von nachhaltigen Produkten zu<br />

erbringen, sowie den Mehraufwand, das Erlebnis „Natur“ schmackhaft zu<br />

präsentieren. Denn obwohl die Direktvermarktung von Erzeugnissen der Land- und<br />

Forstwirtschaft eine Chance zur Einkommensverbesserung bäuerlicher<br />

Familienbetriebe darstellt, ist diese auch mit mehr Arbeit verbunden. Der Begriff<br />

„Direktvermarktung“ wird im Gewerberecht gar nicht verwendet. Der Verkauf<br />

regionaler Produkte der Landwirt/innen läuft unter der Bezeichnung<br />

„Nebengewerbe der Land- und Forstwirtschaft“. Die Abgrenzung aus<br />

steuerrechtlicher Sicht zwischen Landwirtschaft und Gewerbebetrieb beruht auf<br />

Einkommensgrenzen. Das bedeutet, dass sich Direktvermarkter/innen mit<br />

Steuerrecht und Sozialrecht auseinandersetzten müssen, hygienische Richtlinien<br />

einhalten und die Rechtsgrundlagen der Lebensmittelkennzeichnung beachten<br />

müssen. 13 Auch die Abschätzung der Hofkapazitäten, die Organisation der<br />

Produktionsabläufe und die Einbeziehung der persönlichen Potentiale aller<br />

produktionsbeteiligter Personen bedarf ausgezeichneter Managementfähigkeiten. 14<br />

Daher ist es nicht verwunderlich, dass das am häufigsten genannte Gegenargument<br />

zur Direktvermarktung der hohe Arbeitsaufwand ist, welcher aus der zusätzlichen<br />

Vermarktungsleistung resultiert. 15 Möglichkeiten, dass Direktvermarktung für<br />

Landwirt/innen funktioniert, werden von einer Expertin darin gesehen, dass sich<br />

die Landwirt/innen z.B. auf spezifische Produkte spezialisieren oder insgesamt auf<br />

die Direktvermarktung konzentrieren, indem sie ihren landwirtschaftlichen Betrieb<br />

als Vollerwerb führen. 16<br />

Doch selbst, wenn sich Landwirt/innen für die Direktvermarktung entschieden<br />

haben, ist der Produktbedarf kaum geklärt und die zwei Zielgruppen an einen Tisch<br />

zu bekommen, ist nicht einfach. Eine tragende Rolle spielt dabei der Preis, denn<br />

12 Vergleiche Schneider 2009 S.3 sowie Schneider und Holzberger 2004 S. 13<br />

13 Vergleiche Expert/inneninterview A (Zeilen 139-226).<br />

14<br />

Vergleiche Berger und Müller, 2002 Kapitel: Dimensionen (keine Angabe von<br />

Seitenzahlen).<br />

15 Vergleiche Hensche, 1993 S. 235, zitiert aus Kreuzer/Stadlbauer, 1995 S. 33.<br />

16 Vergleiche Expert/inneninterview A (Zeilen 150-154).<br />

9


die Preisspanne, die der Lebensmittelhandel auf das Produkt aufschlägt, führt<br />

entweder zu einem hohen Preis des Direktvermarktungsproduktes oder die/der<br />

Landwirt/in bekommt einen zu geringen Endbetrag, so dass sich die Vermarktung<br />

für sie/ihn nicht lohnt. Denn auch für den Handel oder die Gastronomie ist es<br />

schwierig, die Produktqualität so gut darzustellen, dass der höhere Preis<br />

angenommen wird. 17 Entgegen dem Preisargument lässt sich aber auch feststellen,<br />

dass in den Produkten der regionalen Landwirt/innen viel Herzblut, Know-how und<br />

oft jahrelange Erfahrung und Beschäftigung steckt. 18 Dennoch ist es fraglich ob<br />

Gewerbetreibende den Ankauf regionaler, bäuerlicher Produkte als Vorteil sehen,<br />

oder der mögliche höhere Aufwand und Preis abschreckend wirkt. Auf eine weitere<br />

Möglichkeit weist eine aktuelle Erhebung von Perspectra hin. Diese Untersuchung<br />

zeigt, dass es den Gastwirt/innen des Bezirks Freistadt an regionalen Lebensmitteln<br />

und Partnern mangelt. 19<br />

Anhand dieser Tatsachen ergeben sich Fragen zur Direktvermarktung, die für die<br />

Region Mühlviertler <strong>Kernland</strong> durch diese <strong>Markterhebung</strong> geklärt werden. Im<br />

nachfolgenden Kapitel werden diese dargestellt.<br />

17 Vergleiche Expert/inneninterview A (Zeilen 240-259).<br />

18 Vergleiche Expert/inneninterview A (Zeilen 187-188).<br />

19 Vergleiche Pöcksteiner, Seydl und Lettner 2008, S. 147<br />

10


3 Forschungsfragen<br />

Ob sich der Lebensstiltrend von Gesundheit und Nachhaltigkeit durch die<br />

Direktvermarktung im Mühlviertler <strong>Kernland</strong> nutzen lässt, soll durch die folgenden<br />

Forschungsfragen untersucht werden:<br />

Welche Produkte und Dienstleistungen bieten die landwirtschaftlichen<br />

Betriebe im Mühlviertler <strong>Kernland</strong> an?<br />

Welchen Bedarf an bäuerlichen Produkten und Dienstleistungen hat die<br />

Wirtschaft in der Region?<br />

Welche Direktvermarktungs-Kooperationen sind zwischen<br />

landwirtschaftlichen, touristischen und gewerblichen Betrieben möglich?<br />

Unter welchen Rahmenbedingungen kann sich die Direktvermarktung im<br />

Mühlviertler <strong>Kernland</strong> zufriedenstellend entwickeln?<br />

Welche Kapazitäten, Wünsche und Interessen gibt es hinsichtlich einer<br />

gemeinsamen Vermarktung?<br />

Ziel dieser Studie ist es, auf diese Fragen mittels der Daten aus einer postalischen<br />

Befragung Antworten zu finden und Wissenswertes aus Expert/inneninterviews<br />

einfließen zu lassen.<br />

11


4 Methodik dieser <strong>Markterhebung</strong><br />

Um die Forschungsfragen beantworten zu können, wurden einerseits die Produktund<br />

Dienstleistungspalette von landwirtschaftlichen Betrieben im Mühlviertler<br />

<strong>Kernland</strong> erhoben und andererseits der Bedarf an bäuerlichen Produkten von<br />

ausgewählten gewerblichen Betrieben aus dem <strong>Kernland</strong> erfasst. Dabei wurde<br />

nachfolgendes Forschungsdesign angewendet.<br />

4.1 Forschungsdesign<br />

Die Markerhebung wurde als quantitative Studie konzipiert und als postalische<br />

Vollerhebung durchgeführt. Kontaktiert wurden insgesamt 2152 bäuerliche und<br />

gewerbliche Betriebe.<br />

Der Versand basiert auf den Adressdaten der Bezirksbauernkammer Freistadt, des<br />

Tourismusverbandes Mühlviertler <strong>Kernland</strong> und der Bezirksstelle WKO Freistadt. Es<br />

wurden zwei standardisierte Fragebögen entwickelt und an die Landwirt/inne,<br />

sowie an ausgewählte Gewerbetreibende der Region des Mühlviertler <strong>Kernland</strong>s 20<br />

verschickt. Für den Versand der Fragebögen der Landwirt/innen wurden alle<br />

Mehrfachantragssteller/innen 21 aus dem <strong>Kernland</strong> angeschrieben, also diejenigen<br />

Bäuerinnen und Bauern, welche 2008 um finanzielle Förderungen über die<br />

Bezirksbauernkammer angesucht haben. Dies entspricht N 1 =1781<br />

landwirtschaftlichen Betrieben in der <strong>Kernland</strong> Region. Demzufolge sind nicht alle<br />

Landwirt/innen befragt worden, weil nur die Antragsteller/innen bei der<br />

Bezirksbauernkammer Freistadt registriert sind. Ein Vergleich der Daten 2007 für<br />

Oberösterreich zeigt, dass ca. 1/5 der Landwirt/innen keinen Antrag stellten. 22 Die<br />

Adressen für den Fragebogenversand der Unternehmen stammen aus der Datenbank<br />

der Bezirksstelle WKO Freistadt, wobei nur jene Unternehmen des <strong>Kernland</strong>s<br />

ausgewählt wurden, welche in den Bereichen Gastronomie und Tourismus, sowie<br />

Gewerbe und Handel tätig sind und im Sinne der Direktvermarktung<br />

landwirtschaftliche Produkte, bäuerliches Kunsthandwerk und spezielle<br />

20 18 Gemeinden des Bezirks Freistadt, siehe Kapitel 2 Einleitung und Problemskizze<br />

bezüglich einer genauen Definition.<br />

21 mehr dazu siehe www.ama.at.<br />

22 Datenquelle: AMA, 2008 und Statistik Austria, 2008a S. 29 sowie eigene Berechnung.<br />

12


Dienstleistungen anbieten (könnten). Daher wurden folgende 17<br />

Gewerbefachgruppen angeschrieben (siehe Tabelle 2). Die Anzahl der ausgewählten<br />

Unternehmen liegt bei N 2 =371. Nach der Pretest-Phase und einer<br />

Fragebogenkonferenz wurden die Erhebungsinstrumente überarbeitet.<br />

Kontaktierte Gewerbefachgruppen<br />

Branchennummer Gewerbefachgruppe<br />

134 Müller<br />

135 Bäcker<br />

136 Konditoren<br />

137 Fleischer<br />

139 Nahrungs- und Genussmittelgewerbe<br />

140 Gärtner und Floristen<br />

211 Nahrungs- und Genussmittelindustrie<br />

301 Lebensmittelhandel<br />

303a Handel mit Arzneimittel, Drogeriewaren<br />

304a Landesproduktenhandel<br />

304b Viehhandel und Fleischgroßhandel<br />

304c Wein- und Spirituosenhandel<br />

30504 Handel auf Tankstellen<br />

51001 Tankstellen<br />

601 Gastronomie<br />

602 Hotellerie<br />

603 private Krankenanstalten und Kurbetriebe<br />

Tabelle 2: Kontaktierte Gewerbefachgruppen<br />

Den großen finanziellen und zeitlichen Aufwand der Fragebogenaussendung und der<br />

Rücksendung übernahm dankenswerter Weise das Mühlviertler <strong>Kernland</strong>büro. Als<br />

Anreiz für die ersten zehn Personen, welche den Fragebogen ausgefüllt<br />

zurücksandten, wurde ein Dankeschön in Form einer Tageskarte für die Therme<br />

Lebensquell Bad Zell zur Verfügung gestellt. Der Fragebogenversand fand am 6. Mai<br />

2009 statt.<br />

Der Fragebogen sollte bis spätestens 22. Mai zurück gesandt werden, wobei der<br />

Rücklaufzeitraum, in dem die Fragebögen noch in die Untersuchung mit einflossen,<br />

von Mitte Mai bis Anfang August lag. Die Rücklaufquote ist mit 7,4 bzw. 7,3 Prozent<br />

für die Landwirt/innen bzw. Gewerbetreibenden eher niedrig. Von den<br />

Landwirt/innen schickten n 1 =130 den Fragebogen zurück und n 2 =27 der<br />

13


Gewerbetreibenden. Gründe hierfür können sein, dass erstens die Befragung nicht<br />

anonym war, weil die Auftraggeber/innen ausdrücklich eine<br />

Rücksprachemöglichkeit mit Interessent/innen der Direktvermarktung wünschten,<br />

zweitens im März 2009 bereits von der Landwirtschaftkammer OÖ ein Standard-<br />

Erhebungsbogen an alle Direktvermarkter/innen in Oberösterreich versandt wurde,<br />

um den „Ist“-Zustand zu erheben und zu aktualisieren und drittens die<br />

Mehrfachantragsteller/innen den Antrag für 2009 bis zum 15. März einreichen<br />

mussten.<br />

Beide Fragebögen sind sehr ähnlich aufgebaut und gliedern sich in rund zehn<br />

Themenbereiche. Zuerst werden die Adressdaten verlangt. Im zweiten Teil geht es<br />

prinzipiell um die Klärung, ob die Befragten Erfahrung und auch Interesse an der<br />

Direktvermarktung haben. Nachfolgend sollte eingeschätzt werden, in welchen<br />

Mengen Lebensmitteln und Getränken zukünftig erzeugt, bzw. angekauft werden<br />

könnten im Rahmen der Direktvermarktung. Der vierte Teil befasst sich mit<br />

handwerklichen Produkten, welche künftig hergestellt bzw. gekauft werden<br />

könnten. Dann geht es um verschiedene Vermarktungs- bzw. Liefermöglichkeiten.<br />

Im nächsten Abschnitt soll das Interesse, diverse Dienstleistungen anzubieten bzw.<br />

in Anspruch zu nehmen, angegeben werden. Danach geht es um die Einschätzung<br />

von Rahmenbedingungen der Direktvermarktung. Ferner wird die Meinung zur<br />

Direktvermarktung, so wie Hürden der Direktvermarktung anhand der Einstufung<br />

einiger Aussagen überprüft und zuletzt wird der soziodemographische Hintergrund<br />

erhoben.<br />

4.2 Überprüfung der Repräsentativität<br />

Die Prüfung der Repräsentativität der zurückgesandten Fragebögen gestaltet sich<br />

schwierig, weil nur wenige Informationen über die jeweilige Grundgesamtheit<br />

vorhanden sind. Dabei ist die Grundgesamtheit der Landwirt/innen definiert durch<br />

alle Mehrfachantragsteller/innen 2008 und die der Gewerbetreibenden durch alle<br />

ausgewählten Gewerbebetriebe, jeweils aus dem Mühlviertler <strong>Kernland</strong> (siehe<br />

Kapitel: 4.1 Forschungsdesign). Eine Möglichkeit, die Repräsentativität zu testen ist<br />

die Verteilungsüberprüfung der Postleitzahlen aus der Grundgesamtheit mit denen<br />

aus dem Rücklauf mittels Chiquadrat-Test. Allerdings ist die Verteilung durch die<br />

vielen Postleitzahlen sehr weit gestreut und die Zellenhäufigkeit sehr gering,<br />

14


insbesondere für die Daten der Gewerbetreibenden, wodurch der Chiqadrat-Test<br />

nicht mehr zulässig ist.<br />

Daher wurde eine sinnvolle Zusammenfassung der Gemeinden für die<br />

Landwirt/innen in vier Gruppen vorgenommen und zwar nach der Dichte 23 der<br />

landwirtschaftlichen Betriebe in den jeweiligen Gemeinden (siehe Abbildung 1). Die<br />

geringste Dichte weisen die Gemeinden Freistadt, 24 Hagenberg, Wartberg und<br />

Pregarten auf. Dort gibt es also weniger als 25 landwirtschaftliche Betriebe auf<br />

1000 Einwohner/innen. Eine schwache Dichte an bäuerlicher Besiedelung findet<br />

sich in den Gemeinden Kefermarkt, Lasberg, Neumarkt, St. Oswald,<br />

Unterweitersdorf und Tragwein. Mittlere Dichte liegt in den Gemeinden Grünbach,<br />

Gutau, Rainbach und Sandel vor. Viele landwirtschaftliche Betriebe im Bezug auf<br />

die Einwohnerzahl gibt es in den Gemeinden Hirschbach, Leopoldschlag und<br />

Windhaag.<br />

23 Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe pro 1000 Einwohner/innen in der Gemeinde.<br />

24 Für die Berechnung wurde zur Stadtgemeinde Freistadt die Gemeinde Waldburg addiert,<br />

da beide Gemeinden dieselbe Postleitzahl besitzen. Waldburg gehört allerdings zu den<br />

Gemeinden mit mittlerer Dichte.<br />

15


Abbildung 1: Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Mühlviertler <strong>Kernland</strong> pro<br />

1000 Einwohner/innen 25<br />

Für diese vier Gruppen wurde mittels Chiquadrat-Test überprüft, ob sich der<br />

Rücklauf der landwirtschaftlichen Fragebögen signifikant von der Verteilung der<br />

Grundgesamtheit unterscheidet. Die Auswertung ergibt einen Chiquadratwert von<br />

1,60. Dieser Wert liegt unter dem Tabellenwert von 7,81 für 3 Freiheitsgrade mit<br />

einer Sicherheitswahrscheinlichkeit von 95 Prozent. Die zurückgesandten<br />

Fragebögen der Landwirte und Landwirtinnen unterscheiden sich, bezogen auf die<br />

gruppierte Dichte, daher nicht signifikant von der Grundgesamtheit der<br />

Landwirt/innen im <strong>Kernland</strong>.<br />

25 Datenquelle: WKO Freistadt. Geographische Darstellung: Clemens Pöschko.<br />

16


Verteilung der landwirtschaftlichen Betriebe in der<br />

Grundgesamtheit und dem Rücklauf nach Besiedelungsdichte<br />

Grundgesamtheit (Erwartet)<br />

Rücklauf (Beobachtet)<br />

geringste Dichte 298 21<br />

schwache Dichte 667 48<br />

mittlere Dichte 495 26<br />

starke Dichte 316 22<br />

Summe 1776 26 117 27<br />

Tabelle 3: Verteilung landwirtschaftlicher Betriebe für Grundgesamtheit und Rücklauf<br />

Um auch eine Aussage über die Gewerbetreibenden treffen zu können hinsichtlich<br />

der ortsgebundenen Verteilung, wurden ebenfalls Gruppen gebildet nach der<br />

Dichte 28 von Unternehmen im Mühlviertler <strong>Kernland</strong> (siehe Abbildung 2). Diese<br />

Gruppierung basiert allerdings auf allen Unternehmen im Mühlviertler <strong>Kernland</strong>,<br />

nicht nur auf jenen Gewerbesparten, welche für diese <strong>Markterhebung</strong> ausgewählt<br />

wurden. Demzufolge entspricht die graphische Darstellung nicht den ausgewählten<br />

Gewerbefachgruppen und wird hier nur als eine Möglichkeit zur Gruppierung der<br />

Gemeinden herangezogen.<br />

Die geringste Dichte, also 0 bis 24 Gewerbebetriebe pro 1000 Einwohner/innen<br />

kommt im <strong>Kernland</strong> in keiner Gemeinde vor (siehe Abbildung 2). In den Gemeinden<br />

Rainbach, Hirschbach, Windhaag, Lasberg, Gutau, Tragwein und Wartberg gibt es<br />

mindestens 25 bis maximal 49 Unternehmen auf 1000 Einwohner/innen, also eine<br />

schwache Dichte. Eine mittlere Dichte liegt in den Gemeinden Leopoldschlag,<br />

Grünbach, Sandl, St. Oswald, Neumarkt, Pregarten und Hagenberg vor. Starke<br />

Dichte verzeichnen nur Freistadt 29 und Unterweitersdorf.<br />

26<br />

Nicht zugestellte Fragebögen (5), wurden von den 1781 versandten Fragebögen<br />

abgezogen.<br />

27 Hier fehlen die Fragebögen, in denen keine Adresse angegeben wurde (12), bzw. die<br />

Adresse nicht im <strong>Kernland</strong> angesiedelt ist (1). Diese Gesamtzahl von 117 weicht somit von<br />

der Gesamtzahl aller retournierter Fragebögen (n 1 =130) ab.<br />

28 Anzahl der gewerblichen Betriebe pro 1000 Einwohner/innen in der Gemeinde.<br />

29 Für die Berechnung wurde zur Stadtgemeinde Freistadt die Gemeinde Waldburg addiert,<br />

da beide Gemeinden dieselbe Postleitzahl besitzen. Waldburg gehört allerdings zu den<br />

Gemeinden mit schwacher Dichte.<br />

17


Abbildung 2: Anzahl der Unternehmen im Mühlviertler <strong>Kernland</strong> pro 1000<br />

Einwohner/innen 30<br />

Wird nun für diese drei Gruppen überprüft, ob sich der Rücklauf signifikant von der<br />

Grundgesamtheit der Gewerbetreibenden unterscheidet, ergibt sich ein<br />

Chiquadratwert von 5,03 mit 2 Freiheitsgraden und dem Tabellenwert von 5,99.<br />

Dies bedeutet mit einer Sicherheit von 95 Prozent, dass der Fragebogenrücklauf der<br />

örtlichen Verteilung der Gesamtheit aller Gewerbetreibenden, welche für diese<br />

<strong>Markterhebung</strong> ausgewählt wurden, entspricht.<br />

30 Datenquelle: WKO Freistadt. Geographische Darstellung: Clemens Pöschko.<br />

18


Verteilung der Gewerbebetriebe in der Grundgesamtheit und dem<br />

Rücklauf nach Besiedelungsdichte<br />

Grundgesamtheit (Erwartet)<br />

Rücklauf (Beobachtet)<br />

geringste Dichte - -<br />

schwache Dichte 80 6<br />

mittlere Dichte 146 12<br />

starke Dichte 143 7<br />

Summe 369 31 25 32<br />

Tabelle 4: Verteilung der Gewerbebetriebe für Grundgesamtheit und Rücklauf<br />

Zusammenfassend zeigt sich, dass der Rücklauf für beide Befragungsgruppen der<br />

jeweiligen Grundgesamtheit bezogen auf die örtliche Verteilung entspricht, also<br />

repräsentativ ist, wenn die Gemeinden in Gruppen zusammengefasst werden.<br />

Nachfolgend wird die soziodemographische Zusammensetzung der Befragten<br />

untersucht und, falls vorhanden, mit Daten der Grundgesamtheit verglichen um zu<br />

überprüfen, ob für die Auswertung relevante Verzerrungen vorliegen, z.B. ob<br />

prozentuell mehr BIO-Betriebe auf die Umfrage geantwortet haben, etc.<br />

4.2.1 Soziodemographische Zusammensetzung<br />

Die soziodemographischen Angaben beider Befragungsgruppen sollen hier skizziert<br />

und auf Unterschiede in der Grundgesamtheit hingewiesen werden, sofern<br />

Vergleichsdaten vorhanden sind.<br />

4.2.1.1 Alter<br />

Die Befragten aus beiden Gruppen haben ein Durchschnittsalter von 43 Jahren<br />

(Landwirt/Innen) bzw. von 45 Jahren (Gewerbetreibende). Für beide<br />

Befragungsgruppen ist die/der jüngste Befragte 24 Jahre alt. Die Altersobergrenze<br />

liegt bei den Landwirt/innen, welche auf die durchgeführte <strong>Markterhebung</strong><br />

antworteten, bei 80 und bei den Gewerbetreibenden bei 60 Lebensjahren.<br />

4.2.1.2 Geschlecht<br />

Die Geschlechteranteile in den Befragungsgruppen unterscheiden sich deutlich.<br />

Teilweise mag der Wert zufällig sein, wenn z.B. der Hof von einer Bäuerin und<br />

einem Bauern geführt wird und derjenige den Fragebogen ausfüllt, der gerade Zeit<br />

31 Abweichung zu N 2 (371), da zwei Fragebögen an andere Gemeinden verschickt wurden.<br />

32 Abweichung zu n 2 (27), da ein Fragebogen aus einer anderen Gemeinde kommt und eine<br />

Adresse nicht angegeben wurde.<br />

19


hat. Auch kam es vor, dass sich Landwirt/innen als Familie eintrugen und im<br />

soziodemographischen Teil des Fragebogens für beide Partner/innen Angaben<br />

machten. Insgesamt lässt sich allerdings sagen, dass der Frauenanteil unter<br />

demjenigen der Männer liegt. Gut zu sehen ist dies in der nachfolgen Abbildung.<br />

Das „n“ steht für die Anzahl der männlichen bzw. weiblichen Befragten, wobei der<br />

erste Wert immer für die Landwirt/innen steht und der zweite für die<br />

Gewerbetreibenden. Demzufolge sind unter den Landwirt/innen 79 Männer und 47<br />

Frauen. Bei den Gewerbetreibenden haben 19 Männer und 8 Frauen auf diese<br />

<strong>Markterhebung</strong> geantwortet.<br />

*n ist die Anzahl der Befragten, wobei der erste Wert für die Anzahl der Landwirt/innen<br />

steht, der zweite Wert für die Anzahl der Gewerbetreibenden.<br />

Abbildung 3: Geschlecht der Befragten<br />

4.2.1.3 Informationen zu den landwirtschaftlichen Betriebe<br />

Sechs von zehn der befragten Betriebe werden als Nebenerwerb geführt und haben<br />

eine Nutzfläche von durchschnittlich 23,69 Hektar 33 Boden. Im Vergleich dazu<br />

haben oberösterreichische Landwirt/innen durchschnittlich rund 31,12 Hektar pro<br />

Betrieb 34 an Nutzfläche zur Verfügung, also nahezu um ein Viertel mehr. Die<br />

Landwirt/innen dieser <strong>Markterhebung</strong> bewirtschaften im Durchschnitt seit rund 17<br />

Jahren ihren Hof, mindestens ein Jahr und maximal bis zu 59 Jahren. Elf Prozent<br />

bewirtschaften ihren Hof nicht länger als 2 Jahre.<br />

33 Es wurde nur nach der Betriebsgröße gefragt, ohne zwischen forstwirtschaftlichen (Wald)<br />

und landwirtschaftlichen (Wiese und Acker) Nutzflächen zu unterscheiden. Detaillierte<br />

Nennungen einzelnen Nutzflächen der Befragten wurden zu Gesamthektar addiert.<br />

34 Wert für 2007. Datenquelle: Statistik Austria, 2008a S. 29 und eigene Berechnung.<br />

20


Kategorisiert man die Betriebe nach ihrer Größe, zeigt sich, dass über die Hälfte<br />

der befragten Betriebe eine Nutzfläche von 20 bis 50 Hektar aufweisen. Eher<br />

wenige Fragebögen schickten kleine Betriebe bis zu 5 Hektar und mittlere Betriebe<br />

bis zu 10 Hektar ausgefüllt zurück. Dass eher größere Betriebe auf die Umfrage<br />

antworteten, verdeutlicht auch der Vergleich mit den Daten der<br />

Bezirksbauernkammer zur Betriebsgröße landwirtschaftlicher Betriebe in Bezirk<br />

Freistadt (siebe Tabelle 5). Obwohl das <strong>Kernland</strong> nur einen Teil des Bezirks<br />

Freistadt abdeckt, sind nur neun Gemeinden nicht im Mühlviertler <strong>Kernland</strong><br />

beinhaltet, also ein Drittel. Diese neun Gemeinden gehören zur Mühlviertler Alm.<br />

Demzufolge dürften die landwirtschaftlichen Betriebsgrößen des Bezirks ungefähr<br />

auch auf die des Mühlviertler <strong>Kernland</strong>es zutreffen. Für die Umfragewerte dieser<br />

<strong>Markterhebung</strong> unterscheiden sich die Größen allerdings signifikant. Dies ist ein<br />

Hinweis darauf, dass die Ergebnisse nicht repräsentativ sind. Besonders kleine<br />

Betriebe sind unterrepräsentiert.<br />

Vergleich der Größe landwirtschaftliche Betriebe in der Umfrage<br />

mit denjenigen im Bezirk Freistadt<br />

Umfrageergebnisse für<br />

Mühlviertler <strong>Kernland</strong><br />

(18 Gemeinden)<br />

Bezirk Freistadt<br />

(27 Gemeinden) 35<br />

Häufigkeit Prozent Prozent<br />

kleine Betriebe mit 1-5 ha 7 6% 18%<br />

mittlere Betriebe mit 5-10 ha 11 9% 21%<br />

mittlere Betriebe mit 10-20 ha 33 26% 36%<br />

größere Betriebe mit 20-50 ha 70 55% 24%<br />

große Betriebe mit über 50 ha 6 5% 1%<br />

Summe 127 100% 100%<br />

Tabelle 5: Vergleich der Größe landwirtschaftlicher Betriebe<br />

Bei der Frage nach den Gütesiegeln, welches der landwirtschaftliche Betrieb<br />

besitzt, konnten auch mehrere Siegel genannt werden, meist wurde allerdings nur<br />

eins bekannt gegeben, wobei rund 53 Prozent (n=69) der Bäuerinnen und Bauern<br />

kein Gütesiegel angaben. Unter den verschiedenen genannten Gütesiegeln ist das<br />

AMA-Siegel bei den befragten Landwirtschaften am häufigsten vertreten (siehe<br />

Abbildung 4). Ebenfalls häufig wird auch noch das BIO-Austria Siegel genannt. Beim<br />

35 Datenquelle: Bezirksbauernkammer Freistadt.<br />

21


Gütesiegel „Gutes am Bauernhof“ sind immerhin fünf Landwirt/innen Mitglied,<br />

wobei in ganz Oberösterreich zwischen 240 und 250 Betriebe 36 diese Gütesiegel<br />

besitzen (siehe Tabelle 6).<br />

Vergleich der Anteile des Gütesiegels „Gutes vom Bauernhof“ in der<br />

<strong>Markterhebung</strong> mit denjenigen in Oberösterreich<br />

Betriebe mit dem Gütesiegel:<br />

"Gutes vom Bauernhof"<br />

Landwirtschaftlichen Betriebe<br />

Insgesamt<br />

Umfrageergebnisse<br />

Mühlviertler <strong>Kernland</strong><br />

(18 Gemeinden)<br />

Oberösterreich<br />

5 240 bis 250 37 (Mittelwert 245<br />

für Berechnung)<br />

130 36.385 (2007) 38<br />

Prozentanteil der Höfe mit dem<br />

3,85% 0,67%<br />

Gütesiegel „Gutes vom Bauernhof“<br />

Tabelle 6: Vergleich Gütesiegels „Gutes vom Bauernhof“<br />

Abbildung 4: Gütesiegel<br />

36 Quelle: Expert/inneninterview A (Zeilen 180-181).<br />

37 Quelle: Expert/inneninterview A (Zeilen 180-181).<br />

38 Datenquelle: Statistik Austria 2008a S. 29.<br />

22


Unter der Kategorie Sonstiges sind folgende Nennungen zusammengefasst: Arge<br />

Kompost Qualitätssicherungsprogramm, Lacon, der sichere Bauernhof, ein eigenes<br />

Gütesiegel, Milchgütesiegel, Naturama Rindfleisch und Zertifikat Qualitätskompost.<br />

Der große Anteil an Bio-Gütesiegeln in der Befragungsgruppe spiegelt sich im Anteil<br />

der Bio-Betriebe wieder. Dieser liegt bei 35 Prozent und somit zehn Prozent über<br />

dem Anteil in der Grundgesamtheit. Dieser liegt bei einem Viertel 39 aller<br />

landwirtschaftlichen Betriebe im Mühlviertler <strong>Kernland</strong>.<br />

Zusätzlich zur Landwirtschaft haben rund neun Prozent der befragten<br />

Landwirt/innen ein Gewerbe angemeldet in verschiedensten Branchen:<br />

Handelsgewerbe, kleines Gastgewerbe<br />

Reifenhandel<br />

Forstunternehmen<br />

Holzbringung und -schlägerung<br />

Jausenstation<br />

Metallbearbeitung<br />

Sägewerk<br />

Tischlerei<br />

Baggerungen, Transporte, Holzhandel<br />

Gastronomie<br />

4.2.1.4 Information zu den Gewerbebetrieben<br />

Die Gewerbebetriebe aus dieser Erhebung stammen vorwiegend aus der Fachgruppe<br />

der Gastronomie und des Lebensmittelhandels (siehe Abbildung 5). Dabei entspricht<br />

die Verteilung der Gewerbefachgruppen vom Rücklauf der Verteilung aller<br />

angeschriebenen Gewerbebetriebe recht gut. Aus der Sparte Müller gibt es nur sehr<br />

wenige Betriebe im Mühlvierter <strong>Kernland</strong>, die Pretestergebnisse lassen aber auch<br />

aus dieser Richtung Interesse an Direktvermarktung erkennen.<br />

67 Prozent der Befragten sind die Inhaber/innen des angeschriebenen Betriebs und<br />

44 Prozent sind Geschäftsführer/innen, wobei vier Personen beide Funktionen<br />

angaben. Die durchschnittliche Zeit, in der die Befragten diese Position bereits<br />

bekleiden, liegt bei knapp 14 Jahren.<br />

39 Datenquelle: Bezirksbauernkammer Freistadt und eigene Berechnungen.<br />

23


Abbildung 5: Vertretene Gewerbefachgruppen<br />

Die Durchschnittsanzahl der Beschäftigten pro Gewerbebetrieb liegt bei 12<br />

Beschäftigten, einschließlich der/des Befragten. Ein Vergleich mit der Anzahl an<br />

Beschäftigten pro Betrieb im Bezirk Freistadt 40 und die erhobenen Daten dieser<br />

Studie zeigen deutliche Unterschiede in der Beschäftigtenstruktur (siehe<br />

Tabelle 7). Insgesamt zeigt sich, dass größere Betriebe, also mit einer höheren<br />

Anzahl an Mitarbeiter/innen, stärker in der Studie vertreten sind, verglichen mit<br />

der Verteilung im Bezirk Freistadt. Das bedeutet, dass auch bei den<br />

Gewerbetreibenden kleinere Betriebe in der <strong>Markterhebung</strong> unterrepräsentiert<br />

sind. Jedoch muss darauf hingewiesen werden, dass diese Verteilung der<br />

Umfrageergebnisse durch die Auswahl der Fachgruppen für diese <strong>Markterhebung</strong><br />

mit beeinflusst wird.<br />

40 Datenquelle: WKO OÖ, 2009 S. 18.<br />

24


Vergleich der Gewerbebetriebe nach Anzahl der Beschäftigten<br />

Anzahl Beschäftigter<br />

einschließlich<br />

Unternehmer/in<br />

Umfrageergebnisse Mühlviertler <strong>Kernland</strong><br />

(18 Gemeinden)<br />

Bezirk Freistadt<br />

(27 Gemeinden) 41<br />

Häufigkeit Prozent Prozent<br />

1 2 7,7% 56,7%<br />

2 bis 5 14 53,8% 26,9%<br />

6 bis 10 2 7,7% 4,9%<br />

11 bis 20 5 19,2% 4,9%<br />

21 bis 50 2 7,7% 2,4%<br />

51 bis 100 1 3,8% 1,0%<br />

über 100 0 0,0% 3,2%<br />

Summe 26 100,0% 100,0%<br />

Tabelle 7: Vergleich Betriebsstruktur von Gewerbetreibenden<br />

4.2.2 Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit<br />

Die räumliche Verteilung des Rücklaufs dieser Untersuchung entspricht prozentuell<br />

ungefähr der Gesamtheit aller kontaktierter Landwirt/innen bzw.<br />

Gewerbetreibenden. Dennoch sind Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit,<br />

insbesondere bei den Produktangaben, wenn nur eine geringe Anzahl an Nennungen<br />

vorliegt, nur bedingt möglich. Dies liegt an der eher geringen Rücklaufquote, an<br />

der Überrepräsentation von größeren Betrieben in beiden Untersuchungsgruppen,<br />

sowie an der hohen Anzahl an Befragten mit Direktvermarktungserfahrung (siehe<br />

Kapitel: 5.1 Interesse und Erfahrung mit Direktvermarktung) und an der leichten<br />

Überrepräsentanz von Bio-Betrieben bei den Landwirt/innen.<br />

41 Datenquelle: WKO OÖ, 2009 S. 18.<br />

25


5 Ergebnisse der Befragung<br />

In diesem Abschnitt werden die Informationen aus den Fragebögen von<br />

Landwirtschaft und Unternehmen zu verschiedenen Themenbereichen verglichen<br />

und aufbereitet dargestellt. Dabei sollen insbesondere die Forschungsfragen<br />

beantwortet werden. Folglich werden das Angebot und die Nachfrage<br />

gegenüberstellt und die Möglichkeiten der Direktvermarktungskooperationen<br />

ausgelotet, weiters die Rahmenbedingungen der Direktvermarktung aus Sicht der<br />

beiden Befragungsgruppen untersucht und zuletzt die Wünsche und Interessen zur<br />

gemeinsam Vermarktung zusammengefasst.<br />

5.1 Interesse und Erfahrung mit Direktvermarktung<br />

Die Direktvermarktung scheint im Mühlviertler <strong>Kernland</strong> ein Begriff zu sein. Viele<br />

der Befragten, welche die Fragebögen zurückgesandt haben, beantworteten<br />

folgende Frage mit „Ja“: „Verkaufen Sie derzeit LEBENSMITTEL aus Ihrem<br />

landwirtschaftlichen Betrieb direkt an Ihre Kund/innen (Direktvermarktung)?“ bzw.<br />

„Kaufen Sie derzeit für Ihren Gewerbebetrieb LEBENSMITTEL direkt von regionalen<br />

Landwirt/innen?“. Demzufolge besitzt bereits fast die Hälfte der Befragten<br />

Erfahrung mit Direktvermarktung (siehe Abbildung 6). Unter den<br />

Gewerbetreibenden sind es 67 Prozent, bei den Bäuerinnen und Bauern sind es<br />

immerhin schon 41 Prozent, welche angaben, derzeit bäuerliche Produkte zu<br />

beziehen bzw. anzubieten. Keine Angaben machten rund sieben Prozent. Aufgrund<br />

der Fragestellung lässt sich aber nicht feststellen, ob die Landwirt/innen mit<br />

Direktvermarktungserfahrung auch bei der Bezirksbauernkammer Freistadt als<br />

Direktvermarkter/innen eingetragen sind.<br />

26


Abbildung 6: Derzeit Direktvermarktung<br />

Die hohe Zahl an Befragten mit Direktvermarktungserfahrung in dieser<br />

<strong>Markterhebung</strong> ist ein Hinweis darauf, dass insbesondere Befragte mit Interesse an<br />

Direktvermarktung auf diese Umfrage geantwortet haben. Denn die aktuellen<br />

Zahlen der Bezirksbauernkammer vom August 2009 zeigen, dass es im Bezirk<br />

Freistadt 132 gemeldete Direktvermarkter/innen gibt 42 . Vergleicht man diese Zahl<br />

mit allen landwirtschaftlichen Betrieben in diesem Bezirk für das Jahr 1999 43<br />

(N=4.210) dann entspricht der Anteil an Direktvermarkter/innen in Freistadt<br />

ca. 3,14 Prozent, wobei sich die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe seit 1999<br />

sicher verringert hat, der Prozentwert also unterschätzt wird. Dennoch ist eine<br />

erhebliche Differenz zu den 41 Prozent bzw. 44 Prozent 44 festzustellen und dies<br />

verweist auf eine Überrepräsentativität an Direktvermarkter/innen in dieser<br />

<strong>Markterhebung</strong>.<br />

Das Interesse der Befragten an der Vermarktung von Lebensmitteln bzw. Getränken<br />

im Rahmen eines regionalen Austausches wurde jeweils durch folgende Frage,<br />

einmal für Lebensmittel und einmal für Getränke in beiden Erhebungsgruppen<br />

42 Quelle: laut Auskunft bei der Bezirksbauernkammer Freistadt sind mit Ende August 2009,<br />

132 Direktvermarkter/innen im Bezirk Freistadt in der Datenbank der<br />

Bezirksbauernkammer Freistadt verzeichnet.<br />

43 Datenquelle: Land Oberösterreich, keine Angabe der Jahreszahl.<br />

44<br />

Bei der Berechnung dieser Prozentwerte wurden die fehlenden Angaben nicht<br />

berücksichtigt, die Prozentberechnung beruht also nur auf all jenen Personen, welche auf<br />

die Frage mit ja oder nein geantwortet haben.<br />

27


erhoben: „Haben Sie Interesse, (auch) in Zukunft LEBENSMITTEL (bzw. GETRÄNKE)<br />

aus Ihrem landwirtschaftlichen Betrieb direkt zu vermarkten?“ bzw. „Haben Sie<br />

Interesse, (auch) in Zukunft für Ihren Gewerbetrieb LEBENSMITTEL (bzw.<br />

GETRÄNKE) direkt von regionalen Landwirt/innen zu kaufen?“. Wenn keine Angaben<br />

der Befragten für diese Frage vorlagen, nachfolgend diese allerdings Produkte<br />

nannten, wurde für die Analyse auf ein Interesse der Personen an<br />

Direktvermarktung geschlossen. Gab es hingegen keine Produktangaben, wurde dies<br />

als fehlendes Interesse eingestuft. Die Auswertung zeigt, dass das Interesse bzw.<br />

Desinteresse an Lebensmittelvermarktung der Landwirt/innen ausgewogen bei 50<br />

zu 50 liegt (siehe Abbildung 7). An der Getränkevermarktung sind weniger<br />

Bäuerinnen und Bauern interessiert, dort liegt das Interesse nur noch bei 24<br />

Prozent. Die Gewerbetreibenden haben für beide Vermarktungsbereiche<br />

prozentuell mehr Interesse. Auf den Ankauf von Lebensmitteln bei regionalen<br />

Landwirt/innen legen 78 Prozent der befragten Gewerbetreibenden Wert und auf<br />

den Getränkeankauf immerhin noch 70 Prozent.<br />

Abbildung 7: Interesse an Lebensmittel- und Getränkevermarktung<br />

Niedrig ist allerdings die Zahl der Neuinteressent/innen, also Landwirt/innen, die<br />

sich noch nicht als Direktvermarkter/innen einstufen, aber dies werden möchten<br />

bzw. Gewerbetreibende, welche noch keine Produkte direkt von regionalen<br />

Landwirt/innen gekauft haben, aber Interesse zeigen. Unter den Bauern und<br />

Bäuerinnen sind es immerhin 14, welche Lebensmittel direkt vermarkten könnten<br />

28


zw. elf die Getränke verkaufen möchten und dies noch nicht als<br />

Direktvermarkter/innen tun. Von den Gewerbetreibenden, welche noch keine<br />

Erfahrung mit der Direktvermarktung haben, möchte nur einer Lebensmittel bei<br />

der/dem Landwirt/in kaufen. An Getränkeankauf beim Bauern bzw. der Bäuerin<br />

hätten immerhin zwei Gewerbetreibende Interesse.<br />

5.2 Angebot und Nachfrage von bäuerlichen Produkten und<br />

Dienstleistungen im Mühlviertler <strong>Kernland</strong><br />

In diesem Kapitel wird überprüft, in wie weit sich die Nachfrage und das Angebot<br />

der bäuerlichen Produkte und Dienstleistungen unterscheidet bzw. deckt. Dabei ist<br />

darauf zu achten, dass die Anzahl der Nennungen oft sehr niedrig ist und Angaben<br />

zur Bedarfsdeckung nur auf die gewonnen Ergebnisse zutreffen. Die Anzahl der<br />

Personen, welche Produkte in der entsprechenden Kategorie angaben, ist daher<br />

immer in der Bezeichnung der Kategorie enthalten und dient zur<br />

Größenorientierung. Der erste Wert steht für die Anzahl der Landwirt/innen und<br />

der zweite Wert für die der Gewerbetreibenden.<br />

5.2.1 Lebensmittel und Getränke<br />

Um einen Überblick über das Angebot und die Nachfrage von verschiedenen<br />

Produkten zu bekommen, werden nachfolgend die Resultate aus den beiden<br />

Fragebögen verglichen. Erhoben wurde das Produktangebot einmal für Lebensmittel<br />

und einmal für Getränke. Die Frage für die Landwirt/innen lautete: „Welche<br />

LEBENSMITTEL (bzw. GETRÄNKE) könnten Sie in Zukunft in Ihrem<br />

landwirtschaftlichen Betrieb für Direktvermarktung erzeugen?“. Den<br />

Gewerbetreibenden wurde folgende Frage gestellt: „Welche LEBENSMITTEL (bzw.<br />

GETRÄNKE) möchten Sie in Zukunft für Ihren Gewerbebetrieb von regionalen<br />

Landwirt/innen kaufen?“. Im Anschluss an diese Fragen wurden sämtliche Produkte<br />

aufgezählt und der Befragte hatte die Möglichkeit bei einem Produkt zwischen fünf<br />

verschiedenen Angaben zu wählen (vgl. Tabelle 8). Die ersten vier Angaben<br />

beziehen sich auf Mengenangaben in Intervallen, z.B. in folgender Form: weniger<br />

als 500 kg pro Jahr, 500-1000 kg pro Jahr, 1001-2000 kg pro Jahr und mehr als 2000<br />

kg pro Jahr. Diese Mengenkategorien sind an die genannten Produkte angepasst.<br />

Die fünfte Antwortmöglichkeit konnten die Landwirt/innen wählen, wenn eines der<br />

beiden Argumente für das genannte Produkt zutraf: „Keine Erzeugung bzw.<br />

29


Verkaufsmöglichkeit ausreichend“. Für die Gewerbetreibenden standen in der<br />

fünften Kategorie: „Kein Bedarf bzw. Belieferung ausreichen“. Dadurch wurde<br />

gewährleistet, dass lediglich das zukünftige Potential von Produkterzeugung und<br />

Vermarktung erhoben wird.<br />

…könnte ich für<br />

Direktvermarktung<br />

erzeugen…<br />

weniger<br />

als<br />

500 kg<br />

pro Jahr<br />

500-1000<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

1001-2000<br />

kg<br />

pro Jahr<br />

mehr als<br />

2000 kg pro<br />

Jahr<br />

Keine<br />

Erzeugung<br />

bzw.<br />

Verkaufsmöglichkeit<br />

ausreichend<br />

Schweinefleisch Ο Ο Ο Ο Ο<br />

FLEISCH<br />

Kalbfleisch Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Rindfleisch Ο Ο Ο Ο Ο<br />

weniger<br />

als<br />

100 kg<br />

pro Jahr<br />

100-250<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

251-500<br />

kg<br />

pro Jahr<br />

mehr als<br />

500 kg pro<br />

Jahr<br />

Keine<br />

Erzeugung<br />

bzw.<br />

Verkaufsmöglichkeit<br />

ausreichend<br />

Schaf/Lamm Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Ziegenfleisch Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Damwild Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Sonstige<br />

Fleischsorten<br />

(bitte nennen):<br />

_____________ Ο Ο Ο Ο Ο<br />

_____________ Ο Ο Ο Ο Ο<br />

Tabelle 8: Beispielauszug aus dem Fragebogen der Landwirt/innen zu den<br />

Lebensmitteln<br />

Das erfragte Produktsortiment dieser <strong>Markterhebung</strong> ist sehr umfangreich. Es<br />

besteht zum einen aus direkt genannten Lebensmittel und Getränke und zum<br />

anderen wurden durch offene Frageformulierungen spezifische Produktangaben<br />

ermöglicht. Insgesamt umfasst diese <strong>Markterhebung</strong> gute 160 Produktsorten, wobei<br />

51 davon fix vorgegeben sind.<br />

Die Gewichtsintervalle für die Gewerbetreibenden entsprechen der doppelten<br />

Menge der Kategorien aus dem Fragebogen der Landwirt/innen. Die<br />

Mengenangaben wurden verdoppelt, um der breiten Spanne der<br />

Gewerbetreibenden (vom kleinen Gasthaus bis zur großen Warenhauskette) zu<br />

entsprechen. Das kann zu Verzerrungen im Vergleich führen, denn in der untersten<br />

Kategorie könnten die Werte der Gewerbetreibenden überschätzt und in der<br />

obersten Kategorie die Werte der Bäuerinnen und Bauern unterschätzt werden.<br />

30


Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn nur Nennungen aus der untersten bzw.<br />

obersten Kategorie vorliegen, wobei in dieser <strong>Markterhebung</strong> eher ersteres<br />

vorkommt. Insgesamt kann es daher tendenziell zu einer Überschätzung der<br />

Produktion sowie der Nachfrage kommen.<br />

Um die Produktmengen mit einem Wert darstellen zu können, wurde für die<br />

Auswertung die Intervallmitte der jeweiligen Kategorie eingetragen und die<br />

Angaben summiert dargestellt. Die Intervallmitte der letzten Kategorie, welche<br />

immer den Wortlaut „mehr als …“ enthielt, wurde ermittelt, indem für die<br />

Obergrenze des Intervalls der doppelte Wert der unteren Intervallgrenze dieser<br />

Kategorie festgelegt wurde. Beispielsweise lautete die letzte Kategorie „mehr als<br />

500 kg pro Jahr“, dann wurde 1000 als Obergrenze der Kategorie angenommen und<br />

die Intervallmitte von 750 eingetragen. Um nicht den Eindruck zu erwecken, dass<br />

genau gemessen wurde, sind die Durchschnittswerte grob auf- oder abgerundet.<br />

Insgesamt soll hier darauf verwiesen werden, dass insbesondere die<br />

Mengenauswertung der Lebensmittel und Getränke als grobe Schätzungen<br />

anzusehen sind. Genaue Gewichtsangaben sind nicht möglich, allerdings können<br />

durchaus Tendenzen aus den Ergebnissen ableiten werden.<br />

Nachfolgend werden die Gewichts- und Mengensummen verschiedener Produkte<br />

dargestellt. Eine vollständige Auflistung aller erhobenen Produkte und die<br />

Nennungen innerhalb der vier Kategorien für beide Befragungsgruppen, findet sich<br />

im Anhang unter: Detaillierte Lebensmittel- und Getränkeauswertung in<br />

Tabellenform.<br />

5.2.1.1 Fleisch<br />

Die <strong>Markterhebung</strong> zeigt, dass besonders Schweinefleisch deutlich stärker<br />

nachgefragt wird, wobei sich Nachfrage und Angebot nur zu einem Drittel decken<br />

(siehe Abbildung 8). Auch das Kalbfleisch ist begehrter. 45 Das Fleisch von Ziegen<br />

und Damwild wird ebenfalls deutlich mehr nachgefragt als angeboten. Für diese<br />

Produkte besteht also ein Nachfragepotential. Hingegen ist die Produktion von<br />

Rindfleisch höher, als die Gewerbetreibenden an Fleischwaren ankaufen möchten.<br />

Auch bei Schaf- und Lammfleisch wird mehr produziert als gekauft. Unter die<br />

Kategorie sonstige Fleischsorten fallen auf der Angebotsseite Jungrindfleisch,<br />

45 Befragungsergebnisse der Gewerbetreibenden für das Kalbfleisch liegen nur aus der<br />

untersten Antwortkategorie vor (=weniger als 1000 kg pro Jahr), daher ist die<br />

Gewichtsangaben möglicherweise überschätzt.<br />

31


Ochsenfleisch, Rehwild, Kaninchen und Rotwild. Nachgefragt wird explizit nur<br />

Hasenfleisch. Dies ist möglicherweise ein Hinweis darauf, dass Gewerbetreibende<br />

so wie Konsument/innen über das Angebot bezüglich weiterer, nicht so gängiger,<br />

Fleischsorten zu wenig informiert sind.<br />

Abbildung 8: Fleischsorten<br />

Das Angebot an Fleischverarbeitungsprodukten ist vielschichtig und reicht von<br />

verschiedenen Wurstsorten und Würstel über Speck bis zu Sulz und Hascheeknödel<br />

(siehe Anhang Tabelle 15). Nachgefragt werden Faschiertes und Haltbarwurst.<br />

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die Nachfrage nach Fleischprodukten durch<br />

die Landwirt/innen nicht gedeckt werden kann, dass aber auch die<br />

Gewerbetreibenden nicht alle Produkte in dem Umfang nachfragen, wie er von den<br />

Bäuerinnen und Bauern erzeugt werden könnte, insbesondere spezielle Produkte,<br />

welche vom Standardsortiment abweichen.<br />

32


5.2.1.2 Geflügel und Fisch<br />

Geflügelfleisch scheint eine sehr hohe Nachfrage zu haben und das Angebot ist<br />

verhältnismäßig deutlich geringer (siehe Abbildung 9). 46 Selbst die relativ hohe<br />

Produktion an Putenfleisch deckt die interessierte Nachfrage nur zu 44 Prozent<br />

(1.550 kg/3.500 kg). Eine vereinzelte Nachfrage galt auch dem Taubenfleisch. Die<br />

Interessen der Gewerbetreibenden liegen nur auf nichtverarbeiteten<br />

Geflügelprodukten. Vereinzelt wird von den Landwirt/innen verarbeitetes Geflügel<br />

angeboten wie Geflügelwurst, Geflügelschinken und Geflügelselchwaren.<br />

Die angebotene Produktpalette der landwirtschaftlichen Betriebe des <strong>Kernland</strong>es<br />

beinhalten Forelle, Karpfen 47 und Saibling 48 (siehe Abbildung 9). Auch hier<br />

übersteigt die Nachfrage der befragten Gewerbetreibenden deutlich die<br />

angebotenen Produktmengen. Die Fischsorten Hecht, Zander und Scholle werden<br />

ebenfalls von den Gewerbetreibenden nachgefragt, allerdings von Landwirt/innen<br />

nicht angeboten. Fischprodukte in verarbeiteter Form stellen weder die<br />

Landwirt/innen her, noch wollen Gewerbeführende diese beziehen.<br />

46 Befragungsergebnisse der Gewerbetreibenden für Enten und Gänse liegen nur aus der<br />

untersten Antwortkategorie vor (=weniger als 200 kg pro Jahr), daher sind die<br />

Gewichtsangaben möglicherweise überschätzt.<br />

47 Befragungsergebnisse der Landwirt/innen und Gewerbetreibenden für Karpfen liegen nur<br />

aus den untersten Antwortkategorien vor (=weniger als 100 bzw. 200 kg pro Jahr), daher<br />

sind die Gewichtsangaben für beide Befragungsgruppen möglicherweise überschätzt.<br />

48 Befragungsergebnisse der Gewerbetreibenden für Saibling liegen nur aus der untersten<br />

Antwortkategorie vor (=weniger als 200 kg pro Jahr), daher ist die Gewichtsangabe<br />

möglicherweise überschätzt.<br />

33


Abbildung 9: Geflügel und Fisch<br />

5.2.1.3 Getreideprodukte, Getreidekörner und Gebäck<br />

Einen Bedarf gibt es auch für Getreideprodukte, insbesondere bei Mehl übersteigt<br />

dieser das Angebot (siehe Abbildung 10). Für die Produkte Brot, Nudeln, Grieß und<br />

Flocken unterscheiden sich Nachfrage und Angebot nur gering. 49 Zusätzlich bietet<br />

ein landwirtschaftlicher Betrieb auch Dinkelreis an.<br />

49 Befragungsergebnisse der Gewerbetreibenden für Brot, Nudeln, Grieß und Flocken liegen<br />

nur aus der untersten Antwortkategorie vor (=weniger als 1000 kg pro Jahr), daher sind die<br />

Gewichtsangaben möglicherweise überschätzt.<br />

34


Abbildung 10: Getreideprodukte<br />

Das Verhältnis von potentieller Produktion und Ankauf der Getreidekörner ist sehr<br />

eindeutig (siehe Abbildung 11). Ganze Getreidekörner werden bei weitem nicht so<br />

stark verlangt wie andere Getreideprodukte, daher ist das Angebot um vieles<br />

höher, fast unabhängig von der Getreidesorte. Am meisten wird noch vom Weizen<br />

verlangt: rund 3.000 kg pro Jahr, bei Hafer sind es nur noch ca. 1.500 kg. 50 Das<br />

Angebot ist hingegen bei Roggen am höchsten und liegt bei rund 26.750 kg im Jahr,<br />

gefolgt von Dinkel und Hafer mit ca. 23.250 kg bzw. 19.250 kg. Die angebotene<br />

Produktion für Weizen liegt nur noch bei etwa 14.750 kg. Braugerste wird von<br />

einem Unternehmen nachgefragt, aber von den landwirtschaftlichen Betrieben<br />

nicht erwähnt. Dafür gibt es ein Angebot an Emmer und Einkorn seitens der<br />

Landwirt/innen.<br />

50 Befragungsergebnisse der Gewerbetreibenden für Roggen, Dinkel, Hafer und Weizen<br />

liegen nur aus der untersten Antwortkategorie vor (=weniger als 1000 kg pro Jahr), daher<br />

sind die Gewichtsangaben möglicherweise überschätzt.<br />

35


Abbildung 11: Getreidekörner<br />

Verarbeitetes Getreide in Form von Kleingebäck bzw. Weckerl oder als Mehlspeisen<br />

und Bauernkrapfen ist sehr begehrt, wird allerdings von den Bäuerinnen und Bauern<br />

kaum produziert. Das Kleingebäck bzw. die Weckerl haben noch die höchsten<br />

Produktionsangaben mit ca. 8.000 Stück pro Jahr und werden von zwei<br />

Landwirt/innen angeboten. Mehlspeisen und Bauernkrapfen werden nur von einer<br />

Bäuerin bzw. einem Bauern angeboten und die Angabe der Stückzahl liegt in der<br />

untersten Gewichtskategorie. Hingegen liegt das Bedürfnis von sechs<br />

Gewerbetreibenden an Kleingebäck bzw. Weckerl bei rund 19.000 Stück. Drei<br />

Gewerbetreibende hätten Interesse an ca. 6.000 Stück Mehlspeisen und zwei an<br />

etwa 2000 Bauernkrapfen 51 im Jahr.<br />

5.2.1.4 Eier<br />

Der Bedarf an Eiern kann durch das Angebot der Landwirt/innen im <strong>Kernland</strong> leicht<br />

abgedeckt werden. Bis zu rund 55 Tausend Eier pro Jahr sind 22 der befragten<br />

Bäuerinnen und Bauern bereit zu produzieren und an regionale Gewerbetreibende<br />

51 Befragungsergebnisse der Gewerbetreibenden für Bauernkrapfen liegen nur aus der<br />

untersten Antwortkategorie vor (=weniger als 2000 Stück pro Jahr), daher ist die<br />

Mengenangabe möglicherweise überschätzt.<br />

36


zu liefern. Zwölf der befragten Gewerbetreibenden schätzen ihre benötigte<br />

Stückzahl auf insgesamt etwa 38 Tausend Eier im Jahr.<br />

5.2.1.5 Milchprodukte<br />

Verarbeitete Milchprodukte würden viele der Gewerbetreibenden ankaufen.<br />

Allerdings ist das Angebot der Landwirt/innen nicht so hoch, dass es der Nachfrage<br />

entsprechen würde und zwar für alle genannten Produkte (siehe Abbildung 12). Die<br />

Bedarfsdeckung liegt bei Topfen am höchsten, aber schon unter 50 Prozent, der<br />

Butter-, Frischkäse- und Joghurtbedarf 52 wird nur noch schwach gedeckt. Weich- 53<br />

und Schnittkäse haben ein hohes Absatzpotential, weil der Bedarf durch die<br />

angebotene Produktion kaum gedeckt werden kann. Andere selten genannten<br />

Milchprodukte sind Schaf- und Blauschimmelkäse, sowie Bauernhofeis und sonstige<br />

Milchprodukte, ohne genaue Nennung des Produktes.<br />

Die Produktion von Kuhmilch für Direktvermarktung können sich die Landwirt/innen<br />

besonders gut vorstellen, denn das Angebot ist sehr hoch. Die Nachfrage ist zwar<br />

verglichen mit anderen Milchprodukten ebenfalls hoch, aber das Interesse geht<br />

eher in Richtung verarbeiteter Milchprodukte. Besondere Frischmilchsorten wie<br />

Schaf- oder Stutenmilch sind nur für eine/einen Gewerbetreibende/n ansprechend.<br />

Auf kein Interesse, weder bei Landwirt/innen noch aus Sicht der<br />

Gewerbetreibenden, stößt die Vermarktung von Ziegenmilch.<br />

52 Befragungsergebnisse der Landwirt/innen und Gewerbetreibenden für Joghurt liegen nur<br />

aus den untersten Antwortkategorien vor (=weniger als 500 bzw. 1000 Liter pro Jahr),<br />

daher sind die Mengenangaben möglicherweise überschätzt.<br />

53 Befragungsergebnisse der Gewerbetreibenden für Weichkäse liegen nur aus der untersten<br />

Antwortkategorie vor (=weniger als 100 kg pro Jahr), daher ist die Gewichtsangabe<br />

möglicherweise überschätzt.<br />

37


Abbildung 12: Milch und Milchprodukte<br />

5.2.1.6 Obst, Gemüse und Beeren<br />

Für Obst, Gemüse und Beeren wurden fast keine Kategorien vorgegeben, demnach<br />

war es möglich, jedes Produkt aus dieser Kategorie frei einzutragen. Vorgegeben<br />

wurden nur Kürbisse und Pilze. Das führt möglicherweise dazu, dass nicht alle<br />

Sorten von Obst, Gemüse oder Beeren genannt werden sondern nur die wichtigsten.<br />

Eventuell fallen den Befragten beim Ausfüllen des Fragebogens auch spontan nicht<br />

alle Sorten ein. Die Auswertung zeigt jedenfalls, dass insgesamt wenige Nennungen<br />

38


pro Sorte vorliegen und somit Schlüsse auf Potentiale im Angebot oder der<br />

Nachfrage nur bedingt möglich sind.<br />

Das angebotene Obstsortiment beinhaltet einige besondere Obstsorten. Unter den<br />

Äpfeln befinden sich z.B. die Sorten Brünnerling, Grafensteiner und Kronprinz<br />

Rudolf. Bei den Birnen wurde die besondere Sorte „Lemoni“ genannt. Nur für<br />

Kirschen ist genug Potential vorhanden, um den Bedarf zu decken (siehe Abbildung<br />

13). Für die anderen Obstsorten ist die Angebotslage zu niedrig, wobei<br />

insbesondere Zwetschken und Birnen zu wenig angeboten werden. Nachgefragt<br />

werden von den Gewerbetreibenden vereinzelt auch die Obstsorten Marillen,<br />

Weichseln und Kriercherl. Angeboten wird auch Mostobst oder Zwetschken für die<br />

Schnapserzeugung.<br />

Abbildung 13: Obst<br />

Gemüse wird tendenziell eher nachgefragt als angeboten, dies liegt insbesondere<br />

an der hohen Kartoffelnachfrage (siehe Abbildung 14). Der Angebotsanteil an<br />

39


Kartoffeln kann allerdings unterschätzt sein, denn in zwei Fällen wurde bei der<br />

Frage 8: „Gibt es noch weitere LEBENSMITTEL bzw. GETRÄNKE, die Sie in Ihrem<br />

landwirtschaftlichen Betrieb für eine Direktvermarktung erzeugen könnten?“<br />

Kartoffeln angeführt. Allerdings wurden diese zwei Aussagen aufgrund der<br />

fehlenden Gewichtangabe nicht in die Auswertung miteinbezogen. Dies bedeutet,<br />

dass einige Landwirt/innen das Kartoffelangebot nicht unter Gemüse angegeben<br />

haben und daher die potentielle Produktion unterschätzt wird. Der Kartoffelbedarf<br />

ist im Verhältnis zum Angebot demzufolge hoch (7.200 kg/3.175 kg). Dies trifft<br />

auch auf den Bedarf an Pilzen zu, denn ein Angebot ist praktisch nicht vorhanden.<br />

Gurken, Kraut und Salat werden hingegen zu wenig nachgefragt. Für die zwei<br />

Produkte Karotten und Kürbis, deckt sich Angebot und Nachfrage. Unter dem<br />

Sammelbegriff „Sonstiges“ sind Produkte wie Spargel, Zwiebel, Kohl, Bohnen und<br />

Gemüse, als Mengenangabe ohne spezifische Produktnennung, zusammengefasst. 54<br />

54 Befragungsergebnisse der Gewerbetreibenden für Pilze, Kraut, Salat und Sonstiges<br />

Gemüse liegen nur aus der untersten Antwortkategorie vor (=weniger als 200 kg pro Jahr),<br />

daher sind die Gewichtsangaben möglicherweise überschätzt.<br />

40


Abbildung 14: Gemüse<br />

Bei den Beeren unterscheiden sich die Angaben der beiden Befragungsgruppen. Die<br />

Mengenangaben sind vergleichsweise gering sowie die Anzahl der Nennungen.<br />

Angeboten werden vor allem Heidelbeeren und Erdbeeren. Nachgefragt werden<br />

Himbeeren und Erdbeeren. 55 Weitere Beeren sind; Ribisel, Brombeeren, Taybeeren,<br />

Jostabeeren und Vogelbeeren (siehe Abbildung 15). 56<br />

55 Befragungsergebnisse der Gewerbetreibenden für Himbeeren und Erdbeeren liegen nur<br />

aus der untersten Antwortkategorie vor (=weniger als 200 kg pro Jahr), daher sind die<br />

Gewichtsangaben möglicherweise überschätzt.<br />

56 Befragungsergebnisse der Landwirt/innen für Ribisel und Jostabeeren liegen nur aus der<br />

untersten Antwortkategorie vor (=weniger als 100 kg pro Jahr), daher sind die<br />

Gewichtsangaben möglicherweise überschätzt.<br />

41


Abbildung 15: Beeren<br />

5.2.1.7 Marmelade, Honig und Nüsse<br />

Die drei verschiedenen Produkte Marmelade, Honig 57 und Nüsse 58 werden von den<br />

Landwirt/innen zu wenig angeboten, denn die Nachfrage unter den<br />

Gewerbetreibenden dieser <strong>Markterhebung</strong> zeigt, dass ein Vermarktungspotential<br />

vorhanden ist (siehe Abbildung 16).<br />

57 Befragungsergebnisse der Gewerbetreibenden für Honig liegen nur aus der untersten<br />

Antwortkategorie vor (=weniger als 200 kg pro Jahr), daher ist die Gewichtsangabe<br />

möglicherweise überschätzt.<br />

58 Befragungsergebnisse der Landwirt/innen und Gewerbetreibenden für Nüsse liegen nur<br />

aus den untersten Antwortkategorien vor (=weniger als 100 bzw. 200 kg pro Jahr), daher<br />

sind die Gewichtsangaben möglicherweise überschätzt.<br />

42


Abbildung 16: Marmelade, Honig und Nüsse<br />

5.2.1.8 Kräuter, Tee und Gewürze<br />

Die Befragung ergab überraschenderweise in den Bereichen Kräuter, Tee und<br />

Gewürzen kein Angebot seitens der Landwirt/innen, welche auf die Umfrage<br />

reagierten und den Fragebogen zurück sandten. Dies liegt möglicherweise daran,<br />

dass regionale Produkte aus diesen Bereichen an den in Hirschbach angesiedelten<br />

Bergkräuterbetrieb geliefert werden können und somit keine weiteren<br />

Vermarktungsinteressen aus Sicht der Landwirt/innen bestehen. Vereinzelt haben<br />

hingegen befragte Gewerbetreibende durchaus Interesse an Produkten aus dieser<br />

Kategorie. Zwei Gewerbetreibende sind generell interessiert an Kräutern aus der<br />

Region. Weiters werden vereinzelt Kräuter nachgefragt wie: Schnittlauch,<br />

Petersilie und Lavendel. Bei den Teesorten liegt das Interesse von maximal vier<br />

Gewerbetreibenden auf den drei klassischen Angeboten: Kräutertee, Früchtetee<br />

und Schwarztee. Einige wenige Gewerbetreibende haben Bedarf an folgenden<br />

43


Gewürzen: Kümmel, Koriander, Fenchel, Majoran, Thymian und Gewürze im<br />

Allgemeinen.<br />

5.2.1.9 Getränke<br />

Die Getränkepalette, sowohl das Angebot betreffend als auch die Nachfrage, ist<br />

sehr umfangreich (sieh Abbildung 17). Als alkoholfreie Getränke werden Apfelsaft,<br />

Mischsaft und Sirupe genannt. An Sirupen sind allerdings nur drei Personen aus<br />

jeder Befragungsgruppe interessiert. Für den Apfelsaft ist das Angebot deckend mit<br />

11.000 Liter im Jahr. Die Nachfrage an Mischsaft wird nur zu 72 Prozent (3.250 zu<br />

4.500 Liter) durch das Angebot befriedigt.<br />

Bei den alkoholischen Getränken gibt es einen Überschuss des Angebotes der<br />

Landwirt/innen bei Most, Likör und Brand. Eine Unterangebot liegt für folgende<br />

alkoholische Getränke vor: Bier und Wein (375 zu 550 Liter). Cider und Schaumwein<br />

werden nur vereinzelt genannt.<br />

Abbildung 17: Getränke<br />

44


Die Detailangaben zu den Likör-, Brand- und Sirupsorten sind im Anhang dargestellt<br />

(siehe Anhang Tabellen 34-36). Obwohl in allen drei Gruppen insgesamt gesehen<br />

das Angebot über der Nachfrage liegt, sind die Sorten zwischen den Gruppen sehr<br />

unterschiedlich und die Angaben sehr umfangreich (siehe Tabelle 9). Teilweise<br />

wurden auch keine speziellen Sorten genannt, sondern nur generell eine<br />

Mengenangabe für diese Getränkekategorien abgebeben.<br />

Diverse Sorten<br />

Liköre Edelbrände Sirupe<br />

Weichsellikör n Apfelbrand a Hollerblütensirup a<br />

Himbeerlikör a<br />

Apfelbrand mit Kräutern<br />

angesetzt dazu Nüsse<br />

a Himbeersirup n<br />

Brombeerlikör a Korn a Johannisbeersirup n<br />

Ribisellikör a Zwetschkenbrand a Brombeersirup a<br />

Rosenlikör a Birnenbrand a Ribiselsirup n<br />

Kräuterlikör a Kirschbrand a Stachelbeersirup a<br />

Schlehdornlikör a Dinkelbrand a Muskateller-Salbei-Sirup a<br />

Nusslikör ~ Kräuterkorn a Melissensirup a<br />

Wildbeerlikör a Marillenbrand n<br />

Bierlikör n Karottenbrand a<br />

Apfellikör a Williamsbirnenbrand a<br />

Zwetschkenlikör a Tresterbrand a<br />

Dirndl Likör a Kartoffelbrand a<br />

Heidelbeerlikör a Getreidebrand a<br />

Quittenbrand<br />

a<br />

Haselnussbrand<br />

n<br />

Kürbisbrand<br />

n<br />

Obstler<br />

n<br />

a = eher angeboten; ~ = ausgeglichen; n = eher nachgefragt<br />

Tabelle 9: Diverse Sorten – Liköre, Edelbrände, Sirupe<br />

5.2.1.10 Essig und Öl<br />

Die Auswertung der Befragung zeigt, dass ein großes Interesse seitens der<br />

Gewerbetreibenden besteht, Essig zu 1.150 Liter pro Jahr (n=9) und Öl zu 1.750<br />

Liter (n=10) aus der regionalen Produktion zu beziehen. Allerdings ist das Angebot<br />

nur sehr gering. Bei Essig könnten immerhin knapp ein Viertel der Nachfrage durch<br />

drei Landwirt/innen beliefert werden mit 257 Liter. Beim Öl haben nur zwei<br />

Landwirt/innen die unterste Mengenkategorie angeben, es besteht also durchaus<br />

ein Produktionspotential fürs Essig und Öl.<br />

45


5.2.1.11 Sonstige Produkte<br />

Ein weiteres Produkt, welches zusätzlich vermarktet werden könnte, sind aus Sicht<br />

der Bäuerinnen und Bauern „Kartoffeln“, denn diese sind im Fragebogen nicht<br />

explizit genannt und wurden in zwei Fällen als zusätzliches Vermarktungsprodukt<br />

eingestuft und nicht unter der Kategorie Gemüse eingetragen. Auch Molkegetränke<br />

(Schafmilchmolke) könnten Landwirt/innen als zusätzliches Lebensmittel anbieten.<br />

5.2.1.12 Anzahl der Produktnennungen pro Befragte/n<br />

Wird die Anzahl der Produktnennungen pro befragter Person untersucht, lässt sich<br />

feststellen, dass einzelne Gewerbetreibende eine höhere Anzahl von Produkten<br />

nachfragen als einzelne Landwirt/innen anbieten. Die Spanne der genannten<br />

Lebensmittel pro Gewerbetreibenden liegt zwischen drei und 45 Produkten, wobei<br />

acht befragte Unternehmer keine Produkte angaben. Bei den Getränken ist die<br />

Spanne niedriger und liegt zwischen einer und 14 Flüssigkeiten pro<br />

Gewerbetreibenden. Neun der 27 Unternehmer gaben kein Getränk an. Die<br />

Produktangaben der Landwirt/innen sind nicht so weitstreuend. Sieht man von den<br />

69 Bäuerinnen und Bauern ab, welche keine Lebensmittel nannten, so liegen fast<br />

60 Prozent des Angebots nur zwischen ein bis drei Lebensmittelerzeugnisse pro<br />

Landwirt/in. Die Höchstzahl der angebotenen Lebensmittel durch<br />

Landwirtschaftsbetreiber/innen liegt bei 16. Die Anzahl an Getränkeangeboten pro<br />

Bauern und Bäuerinnen ist etwas niedriger und liegt zwischen eins und 13, wobei<br />

die häufigste Angabe nur ein Getränk ist. Angeboten werden flüssige Lebensmittel,<br />

also Getränke, Öl und Essig, allerdings nur von 30 Landwirt/innen. Dies ist ein<br />

Hinweis darauf, dass das Angebot der einzelnen Bäuerinnen und Bauern eher<br />

spezifischen Produkten entspricht und weniger eine ganze Produktpalette umfasst.<br />

5.2.1.13 Zusammenfassung<br />

Eine klare Feststellung, welche Produkte nachgefragt und daher ein<br />

Produktionspotenzial besitzen und welche weniger interessant sind für<br />

Gewerbetreibende, ist aufgrund der vorliegenden Daten nur in Grenzen möglich.<br />

Für die Zusammenfassung sind jene Produkte aufgelistet, bei denen ein großer<br />

Unterschied 59 zwischen Angebot und Nachfrage vorliegt, wobei mindestens fünf<br />

59 Ein großer Unterschied ist dann vorhanden, wenn weniger als 50 Prozent der Nachfrage<br />

gedeckt bzw. weniger als 50 Prozent der angebotenen Produkte nachgefragt werden.<br />

46


Nennungen in einer Befragungsgruppe vorliegen mussten, um in die Auflistung<br />

aufgenommen zu werden. Aufgrund der Erhebungsart muss beachtet werden, dass<br />

beim Angebot hohe Mengenangaben unterschätzt werden und bei der Nachfrage<br />

geringe Produktforderungen überschätzt. Die Auflistung kann also lediglich als<br />

grobe Orientierung dienen.<br />

Deutlich mehr angeboten als nachgefragt werden insbesondere ganze<br />

Getreidekörner 60 und Kuhmilch (siehe Abbildung 18). Beim Likör ist die Differenz<br />

nicht mehr so groß und die Produktmenge auch wesentlich geringer.<br />

Abbildung 18: Lebensmittel/Getränke mit geringer Nachfrage im Vergleich zum<br />

Angebot<br />

60 Befragungsergebnisse der Gewerbetreibenden für Roggen, Dinkel, Hafer und Weizen<br />

liegen nur aus der untersten Antwortkategorie vor (=weniger als 1000 kg pro Jahr), daher<br />

sind die Gewichtsangaben möglicherweise überschätzt.<br />

47


Für Schweinefleisch und Kleingebäck übersteigt die Nachfrage das Angebot deutlich<br />

(siehe Abbildung 19). Die Kartoffeln sind im Fragebogen nicht extra angeführt und<br />

wurden von den Gewerbetreibenden meist unter dem Punkt Gemüse eingetragen.<br />

Bei den Landwirt/innen war dies nicht immer der Fall, wodurch das Angebot<br />

unterschätzt wird. Joghurt 61 wird ebenfalls stark nachgefragt und nur in eher<br />

geringen Mengen produziert. Der Auswertung zufolge ist Putenfleisch das<br />

begehrteste Geflügelprodukt. Der Wein würde auch hier unter die Produkte mit<br />

hoher Nachfrage fallen. Er wurde allerdings aus der Liste der Produktpotentiale<br />

entnommen, weil eine umfangreiche Produktion aufgrund der klimatischen<br />

Bedingungen im Mühlvierter <strong>Kernland</strong> kaum möglich ist.<br />

Abbildung 19: Lebensmittel/Getränke mit hoher Nachfrage im Vergleich zum Angebot<br />

und großen Produktmengen<br />

61 Befragungsergebnisse der Landwirt/innen und Gewerbetreibenden für Joghurt liegen nur<br />

aus den untersten Antwortkategorien vor (=weniger als 500 bzw. 1000 Liter pro Jahr),<br />

daher sind die Mengenangaben möglicherweise überschätzt.<br />

48


In den nachfolgenden Diagrammen (siehe Abbildung 20 und 21) sind ebenfalls<br />

Produkte aufgelistet, welche in mittleren bzw. kleinen Mengen gehandelt werden<br />

und die Nachfrage das Angebot deutlich übersteigt. Dies gilt für die<br />

Produktgruppen: Essig und Öl, Geflügel, Fisch, verarbeitete Milchprodukte,<br />

Damwild, Marmelade, Honig und Pilze.<br />

Abbildung 20: Lebensmittel/Getränke mit hoher Nachfrage im Vergleich zum Angebot<br />

und mittleren Produktmengen<br />

49


Abbildung 21: Lebensmittel/Getränke mit hoher Nachfrage im Vergleich zum Angebot<br />

und kleinen Produktmengen<br />

Insgesamt lässt sich sagen, dass von den Landwirt/innen tendenziell unbearbeitete<br />

Produkte angeboten werden, insbesondere Getreidekörner und Kuhmilch, die<br />

Nachfrage aber eher in Richtung verarbeiteter Produkte geht, z.B.<br />

Kleingebäck/Weckerl, Milchprodukte, etc. Sichtbar ist auch, dass eher klassische<br />

Produkte von den Gewerbetreibenden nachgefragt werden, wobei das Angebot oft<br />

sehr detailliert 62 ist und z.B. Spezialsorten und interessante Mischungen beinhaltet.<br />

Die Daten verweisen auch darauf, dass Landwirt/innen eher auf ein bis rund fünf<br />

Produkte spezialisiert sind und eine umfangreiche Produktpalette durch einen<br />

62 Vergleiche Fleischsorten, Obst, Brand, Sirup, Likör …<br />

50


einzigen landwirtschaftlichen Betrieb eher selten ist. Dies bestätigt die Aussage<br />

einer Expertin, 63 dass die Spezialisierung eine Möglichkeit ist, wie<br />

Direktvermarktung gelingen kann.<br />

5.2.2 Handwerkliche Produkte<br />

Um das Potential von handwerklichen Produkten im <strong>Kernland</strong> bzw. deren<br />

Vermarktungsmöglichkeiten zu eruieren, wurden sowohl den Landwirt/innen, als<br />

auch den Gewerbetreibenden 20 verschiedene handwerkliche Produkte vorgestellt,<br />

an deren Produktion bzw. Vermarktung sie eventuell Interesse haben könnten. Die<br />

Frage lautete: „Welche HANDWERKLICHEN PRODUKTE könnten Sie in Ihrem<br />

landwirtschaftlichen Betrieb für Direktvermarktung erzeugen?“ bzw. „Welche der<br />

folgenden HANDWERKLICHEN PRODUKTE würden Sie für Ihren Gewerbebetrieb von<br />

regionalen Landwirt/innen ankaufen?“. Ermittelt werden kann also nur die Anzahl<br />

der Personen, mit bzw. ohne Interesse an den jeweiligen Erzeugnissen, nicht<br />

jedoch die gewünschte Produktmenge.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass das Interesse am An- und Verkauf handwerklicher<br />

Produkte relativ groß ist. Mehr als die Hälfte aller Landwirt/innen (65) und 21<br />

Gewerbetreibende würden handwerkliche Produkte erzeugen bzw. ankaufen.<br />

Allerdings unterscheiden sich die Interessen deutlich bei den genannten<br />

Erzeugnissen. Dementsprechend zeigt die Auswertung, dass Landwirt/innen vor<br />

allem Interesse an der Erzeugung von Holzprodukten haben (siehe Abbildung 22).<br />

Denn bis zu 40 Bäuerinnen und Bauern bieten Hackgut an. Bei Scheitholz sind es<br />

immerhin noch 34 Personen, Schnittholz wird noch von 17<br />

Landwirtschaftsbetreiber/innen angeboten und Reisig von 15. Einzelne genannte<br />

handwerkliche Produkte unter dem Punkt „Sonstiges“ sind sehr weitreichend. Sie<br />

beinhalten: Honig, Schafmilchseife, Blumenerde, Rasenerde und Rindenmulch,<br />

sowie Möbel und Einrichtungen, aber auch gefräste Rundhölzer und<br />

Almholzprodukte, weiters Motorsägenschnitzereien, auch Briketts- und Pellets-<br />

Erzeugung zum Heizen, Luzerne zum Füttern, ferner Pellets für Pfade und Rinden.<br />

Angeboten wird auch die Energiegewinnung aus Sonne, Wind, Wasser und<br />

landwirtschaftlichen Flächen in rauen Lagen.<br />

63 Expert/inneninterview A (Zeilen 152-154).<br />

51


Abbildung 22: Handwerkliche Produkte - mehr Angebot<br />

Die Summe der Gewerbetreibenden, welche an den oben genannten Erzeugnissen<br />

interessiert sind, ist hingegen niedrig, zwischen zwei und vier Unternehmer/innen,<br />

(siehe Abbildung 22). Eine Ursache dafür mag sein, dass die ausgewählten<br />

Gewerbebetriebe dieser <strong>Markterhebung</strong> solche Produkte weniger benötigen. Daher<br />

sagt dies wenig über die Bedarfsdeckung aus. Produkte, für die mehrere<br />

Gewerbetreibende Interesse hegen, sind Christbäume (12), Pflanzen (9), Korb- und<br />

Flechtwaren (8), sowie Gestecke (8) (siehe Abbildung 23).<br />

52


Abbildung 23: Handwerkliche Produkte - mehr Nachfrage<br />

Zusammenfassend zeigt sich, dass handwerkliche Produkte bei den zwei<br />

Befragungsgruppen durchaus Interesse wecken, allerdings deutliche Unterschiede<br />

zwischen dem Angebot der Landwirt/innen und den Produktinteressen der<br />

Gewerbetreibenden vorliegen. Für die Bauern und Bäuerinnen ist besonders die<br />

Vermarktung von Holzprodukten möglich und die Gewerbetreibenden möchten eher<br />

pflanzliche Produkte wie Christbäume, Pflanzen, Gestecke etc. ankaufen.<br />

53


5.2.3 Bäuerliche Dienstleistungen<br />

Im Fragebogen wurden 15 bzw. 14 mögliche bäuerliche Dienstleistungen angeführt<br />

und folgende Frage gestellt: „Auf Bauernhöfen werden unterschiedliche<br />

DIENSTLEISTUNGEN angeboten. Wie hoch bzw. niedrig ist Ihr Interesse, folgende<br />

DIENSTLEISTUNGEN in Ihrem landwirtschaftlichen Betrieb anzubieten (bzw. für<br />

Ihren Gewerbebetrieb folgende DIENSTLEISTUNGEN von regionalen Landwirt/innen<br />

in Anspruch zu nehmen)?“. Die Skala zur Interessenseinstufung hat vier<br />

Antwortmöglichkeiten: „hohes Interesse“, „mittleres Interesse“, „niedriges<br />

Interesse“ und „kein Interesse“. Für die Auswertung wurden die Werte in<br />

umgekehrter Reihenfolge dargestellt, somit steht ein höherer Wert für höheres<br />

Interesse. Insgesamt bildet sich ein eher schwaches Interesse an bäuerlichen<br />

Dienstleistungen ab, sowohl auf der Angebots- wie auch auf der Nachfrageseite. Die<br />

Gewerbetreibenden haben aber allgemein ein etwas höheres Interesse an dieser Art<br />

von Dienstleistungen verglichen mit den Landwirt/innen. Die Berechnungen<br />

verweisen auf ein höheres durchschnittliches Interesse der Bäuerinnen und Bauern<br />

an dem Dienstleistungsangebot von Landschaftspflege und Exkursionen zum<br />

Bauernhof. Diese zwei Nennungen entsprechen auch dem höchsten<br />

durchschnittlichen Interesse der Gewerbetreibenden, darin sind sich beide<br />

Befragungsgruppen einig (siehe Abbildung 24). Für Schaubäckereien oder einem<br />

Streichelzoo am Bauernhof sowie für Reiterraststätten und Herbergen haben die<br />

Gewerbetreibenden durchschnittlich ein mittleres bis geringes Interesse. Hingegen<br />

stoßen diese drei Dienstleistungen aus Sicht der Bauern und Bäuerinnen auf so gut<br />

wie kein Interesse.<br />

54


Abbildung 24: Interesse an bäuerlichen Dienstleistungen<br />

An Dienstleistungen in Form von Verpachtung und Vermietung hegen die<br />

Landwirt/innen durchschnittlich ein eher schwaches Interesse, z.B. für die<br />

Vermietung von Räumen als Garagen und Einstellmöglichkeiten, sowie die<br />

Verpachtung von landwirtschaftlichen Flächen, oder die Vermietung von<br />

Räumlichkeiten für Feiern, 64 sowie von Lagerräumen und Räumen als Geschäftslokal<br />

für Firmen. So gut wie kein Interesse hegen die Landwirt/innen an Räumlichkeiten<br />

für Wellness-Angebote und Kochkursen, sowie an der Vermietung von Kühl- und<br />

Schlachträumen (siehe Abbildung 25). Etwas anders bei den Gewerbetreibenden:<br />

Bezogen auf das Anmieten von Räumlichkeiten und Landflächen sind für die<br />

befragten Gewerbetreibenden insbesondere Wellness-Angebote, Kochkurse, Kühlund<br />

Schlachträume von schwachem Interesse. Wenig interessant ist für die<br />

Gewerbetreibenden die Anmietung von Garagen, Schulungsräumlichkeiten,<br />

Lagerräumen, landwirtschaftlichen Flächen und Geschäftslokalen.<br />

Bei der Zusatzfrage nannten elf der befragten Landwirt/innen spezielle<br />

Dienstleistungen, welche sie in ihrem landwirtschaftlichen Betrieb anbieten<br />

64 Diese Frage war nur im Landwirtschaftsfragebogen enthalten.<br />

55


könnten. Diese Einzelnennungen von Leistungen sind sehr vielfältig und aus<br />

verschiedensten Bereichen. Das Angebot reicht von Englisch-Kurse für Kinder und<br />

Pensionist/innen über Vorträge und Seminare für Gesunde, welche das Leben<br />

fördern, zu Entspannungsseminaren wie Yoga, Qi-Gong, etc. Ferner wird die<br />

Einstellung von Eseln, Eseltrekking und eine Campingmöglichkeit geboten, als auch<br />

die „SCHULE am Bauernhof“, Stallführungen, so wie Schnapsverkostungen.<br />

Ebenfalls offeriert werden Besichtigungen z.B. vom MOSTMUSEUM mit Jause und<br />

Verkostung, oder einer Sonnenstromanlage (Photovoltaik) in Verbindung mit einer<br />

Hackschnitzelheizung. Im Holzbereich werden Harvester- und Forwardertätigkeiten<br />

als Dienstleistungen vorgeschlagen, sowie Holzschlägerung und<br />

Hackschnitzelerzeugung, einschließlich Transport und Vermarktung. Auch die<br />

Rundballenproduktion wird genannt als Angebot der Landwirt/innen. Eine/Ein<br />

Gewerbetreibende/r nannte das Schneiden von Obstbäumen als weitere<br />

Dienstleistung, die sie/er von Landwirt/innen in Anspruch nehmen würde.<br />

56


a) Diese Frage war nur im Landwirtschaftsfragebogen enthalten<br />

Abbildung 25: Interesse an Ver- bzw. Anmietung von Räumlichkeiten und Flächen<br />

Zusammenfassend zeigt sich, dass die Interessen insgesamt an landwirtschaftlichen<br />

Dienstleistungen eher gering sind. Wird diese Interessensreihung der<br />

Landwirt/innen mit den durchschnittlichen Interessen der Gewerbetreibenden<br />

verglichen, zeigen sich noch Parallelen bei den zwei durchschnittlich<br />

interessantesten Dienstleistungen (Landschaftspflege und Bauernhofexkursion),<br />

dann aber ändern sich die Prioritäten deutlich.<br />

57


5.3 Direktvermarktungskooperationen<br />

In diesem Kapitel geht es um Bedingungen, welche aus Sicht der jeweiligen<br />

Befragungsgruppen nötig sind, um Direktvermarktung realisieren zu können und<br />

eine Kooperation zwischen Produzent/innen und Gewerbetreibenden zu<br />

ermöglichen. Nachfolgend sollen daher die Kooperationsbedingungen bzw. deren<br />

Wichtigkeit für die Direktvermarktung untersucht werden und wie sich die<br />

Vorstellungen der Zusammenarbeit zwischen den zwei Untersuchungsgruppen –<br />

Landwirt/innen und Gewerbetreibenden – unterscheiden.<br />

Bei der Frage: „Welche Bedingungen sind Ihrer Ansicht nach für eine erfolgreiche<br />

Direktvermarktung wichtig bzw. weniger wichtig?“ wurden für die Auswertung die<br />

vier Ausprägungen von „sehr wichtig“, „wichtig“, „weniger wichtig“ bis<br />

„unwichtig“ umcodiert. Je höher demzufolge der angegebene Wert, desto<br />

wichtiger ist die jeweilige Bedingung für die Befragten.<br />

Die Auswertung zeigt, dass für alle elf Bedingungen die Mittelwerte der beiden<br />

Befragungsgruppen relativ gleich aufliegen. Nur bei der Qualitätssicherung gibt es<br />

einen signifikanten Unterschied zwischen den Gewerbetreibenden und den<br />

Bäuerinnen und Bauern (Mittelwertdifferenz=0,232) (siehe Abbildung 25).<br />

Für die Landwirt/innen sind im Durchschnitt von großer Wichtigkeit die<br />

Qualitätssicherung, die Liefersicherheit, die Wertschätzung der bäuerlichen<br />

Produkte durch die Kund/innen. Eine klare Produktbeschreibung dieser Erzeugnisse<br />

sowie starke Werbung für Direktvermarktung ist ebenfalls wichtig für die<br />

Landwirt/innen. Bedeutend scheint für die Bäuerinnen und Bauern aber auch der<br />

Erfahrungsaustausch mit anderen Direktvermarkter/innen zu sein, z.B. in Form von<br />

einem Netzwerk an Direktvermarkter/innen, wenn es beispielsweise darum geht,<br />

Lieferausfälle zu vermeiden, sowie die Unterstützung bei der Suche nach passenden<br />

Kooperationspartner/innen. Beratung durch die Landwirtschaftskammer stößt auf<br />

durchschnittliches Interesse. Gewünscht wird auch eine zentrale Marketingstelle<br />

für Direktvermarktung in der Region, mit durchschnittlich mittlerem Interesse.<br />

Weniger wichtig für die Landwirt/innen ist die Lieferung großer Produktmengen.<br />

In der Gruppe der Gewerbetreibenden zeigt sich, dass auch hier für das positive<br />

Gelingen einer Direktvermarktungskooperation die Qualitätssicherung sowie die<br />

Liefersicherheit sehr wichtig sind und auch die Wertschätzung der bäuerlichen<br />

Produkte durch die Kund/innen. Ebenfalls übereinstimmend mit den<br />

58


Landwirt/innen sind die Gewerbetreibenden durchschnittlich der Meinung, dass<br />

eine klare Produktbeschreibung und eine starke Werbung für Direktvermarktung<br />

wichtig ist, sowie der Erfahrungsaustausch mit anderen Gewerbebetrieben, die<br />

ebenfalls mit Landwirt/innen zusammenarbeiten und ein Netzwerk von<br />

Direktvermarkter/innen, um Lieferausfälle zu vermeiden. Bedeutend wäre für die<br />

Gewerbetreibenden auch eine zentrale Marketingstelle für Direktvermarktung in<br />

der Region, einschließlich der Unterstützung bei der Suche nach passenden<br />

Kooperationspartner/innen. Nicht so wichtig für den Durchschnitt sind eine<br />

Beratung durch die Wirtschaftkammer, sowie die Lieferung großer Produktmengen.<br />

Abbildung 25: Bedingungen für eine erfolgreiche Direktvermarktung<br />

59


Einige Fragen wurden jeweils nur für eine Befragungsgruppe gestellt, wobei diese<br />

hohe Interessenswerte aufweisen (siehe Abbildung 26). Für Landwirt/innen ist z.B.<br />

ein guter Preis für bäuerliche Produkte von großem Interesse, sowie eine gesicherte<br />

Absatzmöglichkeit. Bedeutsam für die Gewerbetreibenden sind das Kennenlernen<br />

jener landwirtschaftlichen Betriebe, von denen sie Waren kaufen möchten, sowie<br />

ein geringer Aufwand für die Abwicklung der Direktvermarktung und eine<br />

Marketingberatung für zuliefernde landwirtschaftlichen Betriebe.<br />

Abbildung 26: Bedingungen für eine erfolgreiche Direktvermarktung für nur eine<br />

Befragungsgruppe<br />

Weitere wichtige Bedingungen nennen die Bauern und Bäuerinnen vereinzelt:<br />

in „Gesetzliche Regelungen, die praktikabel sind und nicht die Kleinen<br />

umbringen!“<br />

in der „Aufklärung der Kunden über hohes Qualitätsniveau in Österreich bzw.<br />

der Produkte im Gegensatz zu anderen Ländern“<br />

und darin, „Guten Kontakt zu Kunden pflegen“<br />

Die Gewerbetreibenden sehen weitere wichtige Bedingungen in den Bereichen:<br />

kurzfristige Liefermöglichkeiten<br />

60


ordentliche Verpackung<br />

fairer Preis<br />

stabiles Gebinde<br />

eventuell einheitliches Logo für Direktvermarkter<br />

Lieferung frei Haus<br />

Frische Ware<br />

Angemerkt wurden ebenfalls: „Es sollte nicht selbstverständlich sein, dass man<br />

diese Produkte kauft. Denn die Gastronomie kann nicht alles mit zu hohen Preisen<br />

kaufen, denn der Gast zahlt das nicht!“<br />

Insgesamt zeigt sich, dass beide Befragungsgruppen im Durchschnitt hinsichtlich der<br />

Bedingungen für eine erfolgreiche Direktvermarktung übereinstimmen. Die drei<br />

wichtigsten Bedingungen sind: Qualitätssicherung, Liefersicherheit und die<br />

Wertschätzung der bäuerlichen Produkte durch die Kund/innen. Von<br />

vergleichsweise eher geringer Wichtigkeit ist die Lieferung großer Produktmengen.<br />

5.4 Rahmenbedingungen der Direktvermarktung im<br />

Mühlviertler <strong>Kernland</strong><br />

Eine zentrale Rahmenbedingung für die Vermarktung ist die Liefermöglichkeit,<br />

welche für die Ver- und Ankäufer in Frage kommt. Anschließend soll daher<br />

untersucht werden, welche unterschiedlichen Liefer- und<br />

Vermarktungsmöglichkeiten für die betroffenen Gruppen von Interesse sind. Dazu<br />

gehört nicht zuletzt auch die Prüfung der Bereitschaft von Landwirt/innen bzw.<br />

Gewerbetreibenden, Wegstrecken für die Zustellung zu übernehmen.<br />

5.4.1 Liefer- und Vermarktungsmöglichkeiten<br />

Das Interesse an unterschiedlichen Liefermöglichkeiten wurde mit folgender Frage<br />

erhoben: „Wie hoch bzw. niedrig ist Ihr Interesse an folgenden<br />

Vermarktungsmöglichkeiten für Ihre landwirtschaftlichen Produkte (bzw. an<br />

Lieferungsmöglichkeiten von landwirtschaftlichen Produkten)?“. In beiden<br />

Fragebögen wird dieses Interesse mit derselben vierstelligen Interessenskala<br />

gemessen, die auch schon zur Interessensmessung der bäuerlichen Dienstleistungen<br />

herangezogen wurde, also von hohem, über mittleres, zu niedrigem, bis zu keinem<br />

Interesse. Auch hier wurden die Ausprägungen so kodiert, dass ein höherer Wert für<br />

ein höheres Interesse steht.<br />

61


Aus Sicht der Bäuerinnen und Bauern wäre ihnen ein Verkauf direkt an ihrem Hof<br />

am liebsten, mit einem durchschnittlichen Interessenswert von 2,7 auf der Skala<br />

von 1 bis 4. Eine zentrale Verkaufsstelle für landwirtschaftliche Produkte in der<br />

Region als Vermarktungsstelle für Ihre Produkte können sich die<br />

landwirtschaftsbetreibenden Befragten ebenfalls gut vorstellen (siehe Abbildung<br />

27). Die Direktzustellung an Einzelkund/innen liegt ebenfalls noch im<br />

Vermarktungsinteresse der Landwirt/innen. Geringes Interesse haben<br />

Landwirt/innen an Vermarktungsarten wie Internetbestellung und Versand.<br />

Untersucht man die Interessen der Gewerbetreibenden, so steht an erster Stelle<br />

die Direktzustellung an den eigenen Gewerbebetrieb. Mit einem Wert von 3,5 lässt<br />

sich das Interesse als sehr hoch einstufen. Ebenfalls von mittlerem bis hohem<br />

Interesse für die Gewerbetreibenden als Bezugsquelle landwirtschaftlicher<br />

Produkte ist eine zentrale Verkaufsstelle in der Region. Der Einkauf auf dem Hof<br />

selbst ist für den Durchschnitt der Gewerbetreibenden von mittlerem Interesse.<br />

Wie bei den Landwirt/innen stoßen die Liefermöglichkeiten über Internetbestellung<br />

und Versand bei den Gewerbetreibenden ebenfalls auf geringes Interesse. Andere<br />

Liefermöglichkeiten wurden von den Gewerbetreibenden nicht angegeben.<br />

Die zentrale Verkaufsstelle, welche für beide Befragungsgruppen als<br />

zweitinteressanteste Vermarktungsmöglichkeit angesehen wird, lässt sich mit dem<br />

Item „regionale Marketingstelle für Direktvermarktung“ (siehe Abbildung 25)<br />

(Mittelwerte: Landwirt/innen=2,82; Gewerbetreibende=3,16) vergleichen. Für<br />

beide Variablen ist das Interesse vergleichsweise hoch und die Gewerbetreibenden<br />

sind durchschnittlich etwas interessierter.<br />

62


Abbildung 27: Interesse an Liefer- und Vermarktungsmöglichkeiten<br />

Die Vermarktungsmöglichkeiten der Landwirt/innen sind im Fragebogen nicht nur<br />

auf die fünf oben genannten Bereiche beschränkt, wenngleich im Durchschnitt ihre<br />

Interessen insbesondere auf dem Ab-Hof-Verkauf und der zentralen Verkaufsstelle<br />

liegen. Aber auch die Lieferung an Bauernläden sowie die Belieferung von<br />

Gastronomiebetrieben und regionalen Nahversorgern werden im Mittel als gute<br />

Verkaufsstrategien angesehen (siehe Abbildung 28). Lieferungen an Schulen, ob<br />

Jause oder Milch, sind im Durchschnitt eher uninteressant für<br />

Landwirtschaftbetreiber/innen. Als weitere Vermarktungsmöglichkeiten wurden<br />

vereinzelt Weihnachtsmärkte und Kräuterkirtag genannt, sowie ein 24 Stunden-<br />

Automat, als auch die Lieferung an Shops wie Tankstellen und Cafés, etc.<br />

63


Abbildung 28: Interesse der Landwirt/innen an weiteren Liefer- und<br />

Vermarktungsmöglichkeiten<br />

Insgesamt zeigt sich, dass die favorisierten Vermarktungsmöglichkeiten der beiden<br />

Befragungsgruppen jene sind mit den kürzesten Fahrstrecken. Demnach bevorzugen<br />

die Landwirt/innen den Ab-Hof-Verkauf und die Gewerbetreibenden die<br />

Direktzustellung an ihren Betrieb. Die zentrale Verkaufsstelle für<br />

landwirtschaftliche Produkte aus der Region wird von beiden im Mittel als<br />

zweitinteressanteste Vermarktungsmöglichkeit angegeben. Liefermöglichkeiten wie<br />

Internetbestellung und Versand kommen für beide Befragungsgruppen eher weniger<br />

in Frage.<br />

64


5.4.2 Wegstrecke<br />

Die Wegstecke, welche die Verkäuferin oder der Verkäufer zurückzulegen bereit<br />

ist, beeinflusst dessen Vermarktungsmöglichkeiten. Andererseits könnte es aber<br />

auch ein Angebot der Gewerbetreibenden sein, als Abnehmer die Waren direkt vom<br />

Hof abzuholen. Dies würde für die Landwirt/innen möglicherweise eine<br />

Arbeitserleichterung bedeuten. Demzufolge wurde erhoben, welchen Weg die<br />

Bäuerinnen und Bauern bzw. die Gewerbetreibenden bereit wären, für den Verbzw.<br />

Ankauf von regionalen Produkten zurückzulegen. Die Frage lautete<br />

folgendermaßen: „Welche Wegstrecke wären Sie bereit, für eine Lieferung im<br />

Rahmen der Direktvermarktung (bzw. für den Kauf landwirtschaftlicher Produkte)<br />

zurückzulegen?“. Als Antwortmöglichkeiten lagen vor: unter 10 km, 10-19 km, 20-<br />

29 km, 30-39 km, 40-49 km, 50 km und mehr, sowie nur Ab-Hof-Verkauf bzw. nur<br />

Direktzustellung an meinen Betrieb.<br />

Die prozentuale Auswertung zeigt, dass eine Direktzustellung der regionalen<br />

Produkte an den Gewerbebetrieb von rund 15 Prozent der Betreiber/innen<br />

gefordert wird (siehe Abbildung 29). Dieser Anteil ist also nicht bereit, eine<br />

Wegstrecke für die Lebensmittellieferung in Kauf zu nehmen. Bei den<br />

Landwirt/innen sind es 11 Prozent, welche ihre Produkte ausschließlich auf dem<br />

eigenen Hof verkaufen wollen und nicht bereit sind, Waren direkt an<br />

Abnehmer/innen zu liefern. Eine kurze Lieferstrecke von unter zehn km würden<br />

allerdings 31 Prozent der Bäuerinnen und Bauern akzeptieren. Unter den<br />

Gewerbetreibenden sind es 26 Prozent, für die eine solche Strecke zum<br />

Lebensmittelankauf in Frage kommen würde. Weitere 37 Prozent würden sogar bis<br />

zu 19 km zurücklegen, um regionale Produkte erwerben zu können. Unter den<br />

Landwirt/innen wären immerhin noch 29 Prozent bereit, eine Wegstrecke von<br />

maximal 19 km zu akzeptieren, um Produkte aus der eigene Erzeugung verkaufen<br />

zu können. Eine Wegstrecke bis zu 29 km möchten nur noch 17 Prozent der<br />

Gewerbetreibenden bzw. 15 Prozent der Bäuerinnen und Bauern zum An- bzw.<br />

Verkauf von Produkten, im Sinne der Direktvermarktung, zurücklegen. Über 30 km<br />

nehmen nur noch wenige Befragte in Kauf. Keine Angaben machten 29<br />

Landwirt/innen, bei den Gewerbetreibenden gaben alle eine Wegstrecke an.<br />

65


Abbildung 29: Wegstrecke<br />

Werden die Intervallmitten statt den Intervallen eingetragen, wobei für die Strecke<br />

von mehr als 50 der Wert 54,5 eingetragen wird und für die Angaben: nur Ab-Hof-<br />

Verkauf bzw. nur Direktzustellung an meinen Betrieb der Wert 0 eingesetzt, lässt<br />

sich eine durchschnittliche Wegstrecke berechnen. Die Auswertung zeigt, dass alle<br />

Gewerbetreibende durchschnittlich rund 13 km für den Kauf landwirtschaftliche<br />

Produkte zurückzulegen bereit sind. Für den Verkauf ihrer Erzeugnisse würden die<br />

101 Landwirt/innen, welche die Frage beantworteten, durchschnittlich rund 16 km<br />

Wegstrecke zurücklegen.<br />

66


5.5 Wünsche und Interessen zur gemeinsamen Vermarktung<br />

Zur Abklärung von Wünschen und Interessen der Befragten zur Direktvermarktung<br />

wurden die unterschiedlichen Meinungen erfasst, in dem die Zustimmung zu<br />

verschieden Aussagen abgefragt wurde. Die Frageformulierung lautete wie folgt:<br />

„Es gibt unterschiedliche Meinungen zur Direktvermarktung. Welchen der folgenden<br />

Aussagen stimmen Sie zu bzw. nicht zu?“. Die Einschätzung der Aussagen erfolgte in<br />

vier Kategorien: stimme voll zu, stimme eher zu, stimme eher nicht zu, stimme gar<br />

nicht zu. Auch hier wurden für die Auswertung die Ausprägungen so umcodiert,<br />

dass ein höherer Wert eine höhere Zustimmung zu der jeweiligen Aussage<br />

bedeutet.<br />

Die Analyse ergibt für die Landwirt/innen eine besonders hohe Zustimmung bei den<br />

Aussagen, welche mögliche positive Seiten der Direktvermarktung ansprechen<br />

(siehe Abbildung 30). Also für die Statements „Direktvermarktung schafft Mehrwert<br />

für bäuerliche Produkte“, oder „Direktvermarktung ermöglicht es, dass<br />

interessante Kontakte mit Konsument/innen entstehen“ und „Direktvermarktung ist<br />

eine Chance für die Region“. Ebenfalls eine hohe Zustimmung, von Seiten der<br />

Landwirt/innen liegt für die Aussage: „Bäuerliche Produkte dürfen etwas teurer<br />

sein als herkömmliche Produkte“ vor. Eine durchschnittlich etwas geringere, aber<br />

immer noch hohe Zustimmung erteilen die Bäuerinnen und Bauern Statements, wie<br />

„Bäuerliche Produkte im Verkaufssortiment sind ein Wettbewerbsvorteil für Handel<br />

und Gastronomie“ oder „Neue Ideen können mit Direktvermarktung gut umgesetzt<br />

werden“ und „Auch wenn regionale Produkte etwas teurer sind, sind die Leute<br />

bereit, diese zu kaufen“. 65<br />

Die Einstellung der Gewerbetreibenden ist im Durchschnitt ebenfalls relativ hoch<br />

bei der Einstufung der möglichen positiven Effekte der Direktvermarktung. Die<br />

Aussage: „Direktvermarktung ist eine Chance für die Region“ steht an erster Stelle,<br />

gefolgt von: „Direktvermarktung schafft Mehrwert für bäuerliche Produkte“ und<br />

„Bäuerliche Produkte im Verkaufssortiment sind ein Wettbewerbsvorteil für Handel<br />

und Gastronomie“. In den nachfolgenden Zustimmungen zeigt sich ebenfalls die<br />

recht positive Einstellung der Gewerbetreibenden zur Direktvermarktung, wie z.B.<br />

„Direktvermarktung ermöglicht es, dass interessante Kontakte mit<br />

Konsument/innen entstehen“ oder „Neue Ideen können mit Direktvermarktung gut<br />

65 Aussage nur im landwirtschaftlichen Fragebogen enthalten.<br />

67


umgesetzt werden“. Mittlere Zustimmung erteilen die Gewerbetreibenden<br />

hingegen der Aussage „Bäuerliche Produkte dürfen etwas teurer sein“.<br />

Signifikante Unterschiede der Mittelwerte zwischen Landwirt/innen und<br />

Gewerbetreibenden zeigen sich für die Statements: „Direktvermarktung ist eine<br />

Chance für die Region“ (Mittelwertdifferenz=0,349) und „Bäuerliche Produkte<br />

dürfen etwas teurer sein“ (Mittelwertdifferenz=0,422), wobei die Zustimmung zur<br />

ersten Aussage bei den Gewerbetreibenden höher ist und die zweite Aussage von<br />

den Landwirt/innen stärker befürwortet wird.<br />

Abbildung 30: Mögliche positive Effekte der Direktvermarktung<br />

Von den Landwirt/innen und Gewerbetreibenden erhalten die Statements, welche<br />

mögliche Schwierigkeiten und Hindernisse der Direktvermarktung skizzieren,<br />

durchschnittlich etwas weniger Zustimmung, wie beispielsweise: „Die regelmäßige<br />

68


Lieferung von bäuerlichen Produkten ist sehr schwierig“ oder „Konsument/innen<br />

wollen nur billige Lebensmittel kaufen“. So gut wie keine Zustimmung von den<br />

Bäuerinnen und Bauern aber auch den Gewerbetreibenden erhalten die Aussagen:<br />

„Die regelmäßige Lieferung von bäuerlichen Produkten ist sehr schwierig“ oder<br />

„Die Qualität der bäuerlichen Produkte findet bei meinen Kund/innen zu wenig<br />

Beachtung“ so wie auch „Direktvermarktung ist nur ein Werbetrick“<br />

Weitere Aussagen zu Hindernissen und Schwierigkeiten der Direktvermarktung<br />

wurden jeweils nur im Fragebogen einer Befragungsgruppe erwähnt, wobei die<br />

Zustimmungen im mittleren Bereich liegen (siehe Abbildung 31).<br />

Mittlere Zustimmung durch Bäuerinnen und Bauern bekam das Statement: „Der<br />

Zeitaufwand für Direktvermarktung steht in keinem Verhältnis zu dem, was wir<br />

Landwirt/innen dafür einnehmen“. Dies zeigt, dass der Arbeitsaufwand von den<br />

Bäuerinnen und Bauern durchaus gesehen wird und ein Hindernis für die<br />

Direktvermarktung darstellen kann. Vergleichsweise eine weniger große<br />

Schwierigkeit stellt die Liefersicherheit dar, denn die Aussage: „Die<br />

Liefersicherheit können wir Landwirt/innen in der Region nur schwer leisten“<br />

findet etwas weniger Zustimmung unter den Landwirt/innen. Vereinzelt wurde<br />

dazu angemerkt, dass die Liefersicherheit produktabhängig ist.<br />

Die befragten Gewerbetreibenden sollten einstufen, ob zum Einen der Bedarf in<br />

ihrem Gewerbebetrieb nicht durch regionale Produkte gedeckt werden kann und<br />

zum Zweiten, ob der Preis für bäuerliche Produkte oft zu hoch sei. Beide Aussagen<br />

erhalten von den befragten Gewerbetreibenden eine mittlere Zustimmung.<br />

69


Abbildung 31: Mögliche Hindernisse für die Direktvermarktung<br />

Insgesamt werden die positiven Folgen der Direktvermarktung gesehen und mit<br />

hoher Zustimmung eingestuft. Möglichen Hindernissen dieser Vermarktungsart wird<br />

deutlich schwächer zugestimmt.<br />

Vereinzelte Anmerkungen zeigen, dass dennoch einige Landwirt/innen die<br />

Direktvermarktung als unwirtschaftlich erachten, folgende Meinungen werden<br />

genannt:<br />

„Solange der Wettbewerb gegen billig geht und das Gesundheitsbewusstsein<br />

noch nicht grösser ist, möchte ich keine Energie in gute Lebensmittel<br />

investieren. Produktion nur für meine Familie und Freunde.“<br />

„DV ist arbeitswirtschaftliche Überlastung der bäuerlichen Familien!“<br />

70


„Kein Interesse !! Die kleinen Greißler in den Gemeinden werden zum<br />

Aufhören gezwungen und wir Bauern sollten so dumm sein, diese wieder zu<br />

führen! Nein Danke!“<br />

Sinngemäß: Überforderung einer Person (Kundenkontakt, Verkauf,<br />

Anwesenheit … )<br />

„keine Zeit - daher wenig Interesse“<br />

Es gibt aber auch vereinzelt Forderungen von Landwirt/innen hinsichtlich der<br />

Direktvermarktung, so wird vermerkt:<br />

„Bei Vereinen und deren Feste mehr bäuerliche Produkte aus der Region.“<br />

„Gastwirte bzw. Fleischhauer sollten mit den Bauern besser kooperieren!“<br />

„Schön wäre es wenn neue Ideen umgesetzt werden würden nicht<br />

vorhandene kopiert!!!“<br />

„Die Ust-Besteuerung von direkt vermarkteten Produkten gehört bei<br />

pauschalierten Betrieben abgeschafft und wie Urproduktion behandelt<br />

(politische Lösung)!“<br />

„Um in der Direktvermarktung auch wirtschaftlich lebensfähig zu sein,<br />

müsste die pauschale Grenze massiv angehoben werden.“<br />

Unter den Gewerbetreibenden gibt es auch einige Forderungen bezüglich<br />

Direktvermarktung. Gewünscht bzw. festgestellt wird vereinzelt:<br />

„Kennzeichnung (Hersteller bzw. Vermarkter) aus welcher Region kommt das<br />

Produkt.“<br />

„Sauberkeit an Verkaufsstellen ab Hof, Kundenfreundlichkeit“<br />

„Es wäre gut eine freundschaftliche Basis zwischen Bauern und<br />

Gewerbebetrieben aufzubauen um sich alles in Freundschaft sagen zu<br />

können. Danke“<br />

„Verkostungstage durch Bäuerinnen. Kontakt zu den Konsumenten ist<br />

wichtig.“<br />

Es gibt zu wenig!<br />

Just do it<br />

Zusammenfassend lässt sich, bezogen auf die Anmerkungen zur Direktvermarktung<br />

sagen, dass sich beide Befragungsgruppen, aber besonderes einige Landwirt/innen<br />

schon mit der Direktvermarktung gedanklich auseinandergesetzt haben.<br />

71


6 Unterschiede zwischen den Befragten mit und<br />

ohne Direktvermarktungserfahrung<br />

Die Untersuchung, ob sich Befragte, welche sich selbst als Direktvermarkter/innen<br />

einstufen, in verschieden Merkmalen von denjenigen unterscheiden, die dies nicht<br />

tun, kann zu interessanten Ergebnissen führen. Erhoben wurde die Erfahrung mit<br />

Direktvermarktung mit folgender Frage: „Verkaufen Sie derzeit LEBENSMITTEL aus<br />

Ihrem landwirtschaftlichen Betrieb direkt an Ihre Kund/innen<br />

(Direktvermarktung)?“ bzw. „Kaufen Sie derzeit für Ihren Gewerbebetrieb<br />

LEBENSMITTEL direkt von regionalen Landwirt/innen?“ (siehe Kapitel: 5.1 Interesse<br />

und Erfahrung mit Direktvermarktung).<br />

Nicht überraschend ist für die bäuerlichen Direktvermarkter/innen das<br />

durchschnittlich höhere Interesse am Verkauf von Lebensmittel (r 66 =0,676** 67 ) und<br />

Getränken (r=0,226* 68 ) gegenüber allen anderen befragten Landwirt/innen. Weiters<br />

zeigen sie durchwegs ein höheres Interesse an sämtlichen<br />

Vermarktungsmöglichkeiten, wie Ab-Hof-Verkauf (r=-0,368**), Lieferung an eine<br />

zentrale Verkaufsstelle (r=-0,269**), Bauernladen (r=-0,446**), Bauernmarkt (r=-<br />

0,209*), Bauerneck (Lagerhaus) (r=-0,317**), aber auch Belieferungen von<br />

regionalen Nahversorgern (r=-0,368**), großen Handelsketten (r=-0,208*)<br />

Gastronomie (r=-0,372**), Beherbergungsbetrieben (r=-0,358**) und Großküchen<br />

(r=-0,304**). Deutlich weniger interessiert sind befragte Direktvermarkter/innen,<br />

verglichen mit den anderen Bäuerinnen und Bauern, an der Vermietung von<br />

Lagerräumen (r=0,247*) und Garagen (r=0,255*). Im Vergleich erachten<br />

Direktvermarkter/innen gesicherte Absatzmöglichkeiten der eigenen Produkte als<br />

eine wichtigere Bedingung für eine erfolgreiche Direktvermarktung, als dies<br />

Landwirt/innen ohne Direktvermarktungserfahrung tun (r=-0,200*). Die Meinungen<br />

zur Direktvermarktung der befragen Bäuerinnen und Bauern unterscheiden sich von<br />

den Direktvermarkter/innen in zwei Punkten. Zum einen sind Landwirt/innen ohne<br />

Erfahrung mit der Direktvermarktung eher der Ansicht, dass Konsument/innen nur<br />

billige Lebensmittel kaufen wollen (r=0,302**) und zum anderen sehen die<br />

befragten Direktvermarkter/innen die Direktvermarktung eher als Chance für die<br />

66 r=Korrelationskoeffizient Pearson.<br />

67 Zwei Sterne stehen für eine Sicherheit von 99 Prozent.<br />

68 Ein Stern stehe für die Sicherheit von 95 Prozent.<br />

72


Region (r=-0,247**). Insgesamt führen die Direktvermarkter/innen mehr Biobetriebe<br />

(r=0,286**) und haben auch eher Qualitätssiegel (Gutes vom Bauernhof r=-0,235**;<br />

Sonstige Qualitätssiegel r=-0,207*). Nur das AMA-Gütesiegel ist unter den Nicht-<br />

Direktvermarkter/innen stärker vertreten (r=0,223*).<br />

Eine solche Untersuchung für die befragten Gewerbetreibenden ist aufgrund der<br />

geringen Anzahl an Nennungen eigentlich nicht zulässig. Allerdings lassen sich<br />

Tendenzen durch eine solche Auswertung aufzeigen. Die Zusammenhangszahlen<br />

sind jedoch nicht aussagekräftig.<br />

Die befragten Gewerbetreibenden mit Direktvermarktungserfahrung haben<br />

tendenziell ein höheres Interesse in Zukunft Lebensmittel (r=0,901**) und Getränke<br />

(r=0,527**) direkt zu vermarkten. Sie stufen den Erfahrungsaustausch mit anderen<br />

Gewerbebetrieben, die auch mit Landwirt/innen zusammenarbeiten wichtiger ein,<br />

als dies Gewerbetreibende ohne Erfahrung mit Direktvermarktung tun (r=-0,509**).<br />

Auch sind Gewerbetreibende, welche bereits Produkte direkt von Bäuerinnen und<br />

Bauern beziehen, verstärkt der Ansicht, dass die Bedingung der Wertschätzung von<br />

bäuerlichen Produkte durch die Kund/innen wichtig ist (r=-0,527**). Der<br />

Qualitätssicherung wird ebenfalls von den direktvermarktungserfahrenen<br />

Gewerbetreibenden eine höhere Wichtigkeit für eine erfolgreiche<br />

Direktvermarktung zuerkannt (r=-0,473*). Höhere Zustimmung erteilen sie auch den<br />

drei Aussagen: „Direktvermarktung ermöglicht es, dass interessante Kontakte mit<br />

Konsument/innen entstehen“ (r=-0,498*), „Die regelmäßige Lieferung von<br />

bäuerlichen Produkten ist sehr schwierig“ (r=-0,399*) und „Direktvermarktung ist<br />

eine Chance für die Region“ (r=-0,476*). Dies zeigt tendenziell die durchaus<br />

positive Einstellung der Gewerbetreibenden mit Direktvermarktungserfahrung,<br />

verweist aber auch darauf, dass die regelmäßige Lieferung von bäuerlichen<br />

Produkten in der Praxis doch etwas schwieriger ist.<br />

73


Tendenzielle Unterschiede zwischen den Befragten mit und ohne<br />

Direktvermarktungserfahrung<br />

Landwirt/innen mit Erfahrung:<br />

Gewerbetreibende mit Erfahrung:<br />

höheres Interesse an sämtlichen<br />

Vermarktungsmöglichkeiten<br />

geringeres Interesse an der Vermietung von<br />

Lagerräumen/ Garagen<br />

höhere Wichtigkeit der Bedingung:<br />

„Gesicherte Absatzmöglichkeiten<br />

für meine Produkte“<br />

höhere Wichtigkeit der Bedingungen:<br />

• „Erfahrungsaustausch mit anderen<br />

Gewerbebetrieben, die auch mit<br />

Landwirt/innen zusammenarbeiten“<br />

• „Wertschätzung von bäuerlichen<br />

Produkten durch die Kund/innen“<br />

• „Qualitätssicherung“<br />

geringere Zustimmung bei der Aussage:<br />

„Konsument/innen wollen nur<br />

billige Lebensmittel kaufen“<br />

höhere Zustimmung bei der Aussage:<br />

„Direktvermarktung ist eine Chance<br />

für die Region“<br />

mehr Biobetriebe, sowie<br />

Qualitätssiegelträger/innen<br />

weniger AMA-Gütesiegelträger/innen<br />

höhere Zustimmung bei den Aussagen:<br />

• „Direktvermarktung ermöglicht es,<br />

dass interessante Kontakte mit<br />

Konsument/innen entstehen“<br />

• „Die regelmäßige Lieferung von<br />

bäuerlichen Produkten ist sehr<br />

schwierig“<br />

• „Direktvermarktung ist eine Chance<br />

für die Region“<br />

Tabelle 10: Tendenzielle Unterschiede zwischen den Befragten mit und ohne<br />

Direktvermarktungserfahrung<br />

74


7 Weiterführende Analysen<br />

Die bisherigen Analysen dienen vorrangig der Datenbeschreibung, also wie viele<br />

Befragte haben beispielsweise bei einer Aussage zugestimmt bzw. nicht<br />

zugestimmt, befinden eine Bedingung für wichtig bzw. unwichtig oder gehören<br />

einer gewissen Kategorie an, wie Bäcker/in, Biobetriebsführer/in etc. Durch<br />

weiterführende Analysen lassen sich z.B. auch Zusammenhänge zwischen<br />

verschiedenen Gruppen und Einstellungen untersuchen, oder ob es möglich ist,<br />

mehrere Variablen zu Einer zusammenzufassen. Nachfolgend soll beispielhaft eine<br />

solche Zusammenhangsanalyse skizziert werden.<br />

7.1 Zusammenhangsanalyse der Bedingungen für<br />

Direktvermarktung<br />

Für die befragten Landwirt/innen zeigt sich, dass die Bedingungen für eine<br />

erfolgreiche Direktvermarktung sehr stark zusammenhängen (siehe Kapitel: 5.3<br />

Direktvermarktungskooperationen). Abgesehen von der Lieferung großer<br />

Produktmengen korrelieren alle 13 Bedingungen signifikant und teilweise sehr stark<br />

miteinander. Dies bedeutet, dass sich eventuell einige Variablen zusammenfassen<br />

lassen. Das kann hilfreich sein für weiterführende Auswertungen. Mit dem<br />

Verfahren einer Faktorenanalyse lässt sich rechnerisch prüfen, welche Variablen<br />

zusammen passen. Wird also eine Faktorenanalyse mit allen 13 genannten<br />

Bedingungen für eine erfolgreiche Direktvermarktung aus Sicht der Landwirt/innen<br />

durchgeführt, ergeben sich drei Faktoren, welche 64 Prozent der Varianz erklären.<br />

Wobei der erste Faktor, für „Austausch- und Beratungsbedingungen“ steht, also<br />

für Hilfe und Austausch mit anderen Direktvermarkter/innen oder öffentlichen<br />

Stellen (siehe Tabelle 11). Die Voraussetzung der klaren Produktbeschreibung passt<br />

nicht ganz zu diesem Faktor und ladet auch noch auf dem zweiten Faktor relativ<br />

hoch. Der zweite Faktor beinhaltet „Qualitätserhaltungsbedingungen“, also<br />

verlässliche Lieferungen, Qualitätssicherung, die Wertschätzung der bäuerlichen<br />

Produkte einschließlich eines guten Preises für diese Produkte. Im dritten Faktor<br />

werden Vermarktungsbedingungen zusammengefasst, wie Produktmengen,<br />

Absatzmöglichkeit und Werbung.<br />

75


Zusammenfassung der Bedingungen für erfolgreiche<br />

Direktvermarktung (Landwirt/innen)<br />

Faktorladungen – (rechtwinklig<br />

Varimax-rotiert)<br />

Faktor 1<br />

Austauschund<br />

Beratungs-<br />

Bedingungen<br />

Faktor 2<br />

Qualitäts-<br />

erhaltungs-<br />

Bedingungen<br />

Faktor 3<br />

Vermarktungs-<br />

Bedingungen<br />

Netzwerk von Direktvermarkter/innen 0,8253 -0,1701 -0,1129<br />

Unterstützung bei der Suche nach<br />

Kooperationspartner/innen<br />

Zentrale Marketingstelle für<br />

Direktvermarktung<br />

Beratung durch die<br />

Landwirtschaftskammer<br />

0,7791 -0,1881 -0,2009<br />

0,7500 -0,0568 -0,3585<br />

0,6794 -0,0702 -0,3635<br />

Erfahrungsaustausch 0,5992 -0,3577 -0,0799<br />

Klare Produktbeschreibung 0,5919 -0,4882 -0,0027<br />

Verlässliche Lieferung (Liefersicherheit) 0,2257 -0,8468 -0,1728<br />

Qualitätssicherung 0,2107 -0,8736 -0,0499<br />

Wertschätzung der bäuerlichen Produkte 0,1904 -0,7713 -0,1207<br />

Guter Preis für bäuerliche Produkte 0,0531 -0,6896 -0,4176<br />

Lieferung großer Produktmengen 0,2287 0,0479 -0,7303<br />

Gesicherte Absatzmöglichkeiten 0,2216 -0,3718 -0,6331<br />

Starke Werbung für Direktvermarktung 0,1621 -0,2873 -0,5889<br />

Tabelle 11: Zusammenfassung der Bedingungen für erfolgreiche Direktvermarktung<br />

(Landwirt/innen)<br />

Die Bedingungen der Direktvermarktung hängen auch bei den Gewerbetreibenden<br />

zusammen, wobei viele Zusammenhänge nicht signifikant sind, aufgrund der<br />

kleinen Menge an Befragten. Die meisten signifikanten Korrelationen mit anderen<br />

Bedingungen weisen die zwei Variablen: „Lieferung großer Produktmengen“ und<br />

das „Netzwerk von Direktvermarkter/innen, um Lieferausfälle zu vermeiden“ auf,<br />

gefolgt von der „Unterstützung bei der Suche nach passenden<br />

Kooperationspartner/innen“. Wird auch mit diesen 13 Bedingungen 69 eine<br />

Faktorenanalyse durchgeführt, ergeben sich vier Faktoren, welche 77 Prozent der<br />

Varianz erklären. Auch hier kann man den ersten Faktor als „Austausch- und<br />

Beratungsbedingungen der Landwirt/innen“ sehen, mit positiven Folgen für<br />

Gewerbetreibende (siehe Tabelle 12). Der zweite Faktor beinhaltet Variablen,<br />

welche die Wichtigkeit der „Qualitätserhaltungsbedingungen“ bestimmen. Für<br />

den zweiten und dritten Faktor ist die Bestimmung etwas schwieriger, weil zwei<br />

69<br />

Eine der Bedingungen (Geringer Arbeitsaufwand für Gewerbetreibende) wurde<br />

ausgeschlossen, da die Trennschärfe zu gering ist.<br />

76


Variablen auf zwei Faktoren fast gleichhoch laden. Der dritte Faktor könnte als<br />

„Vermarktungsbedingungen“ gesehen werden und der vierte Faktor lässt sich als<br />

„Austausch- und Beratungsbedingungen der Gewerbetreibenden“ einstufen.<br />

Zusammenfassung der Bedingungen für erfolgreiche<br />

Direktvermarktung (Gewerbetreibende)<br />

Faktorladungen –<br />

(rechtwinklig Varimaxrotiert)<br />

Marketingberatung für<br />

Landwirt/innen<br />

Klare<br />

Produktbeschreibung<br />

Zentrale<br />

Marketingstelle für<br />

Direktvermarktung<br />

Unterstützung bei der<br />

Suche nach<br />

Kooperationspartner/innen<br />

Netzwerk von Direktvermarkter/innen<br />

Faktor 1<br />

Austausch- und<br />

Beratungsbedingungen<br />

der<br />

Landwirt/innen<br />

Faktor 2<br />

Qualitätserhaltungsbedingungen<br />

Faktor 3<br />

Vermarktungsbedingungen<br />

Faktor 4<br />

Austauschund<br />

Beratungsbedingungen<br />

der<br />

Gewerbetreibenden<br />

0,8296 0,1051 0,3157 -0,0220<br />

0,8103 0,0389 -0,2271 -0,1973<br />

0,7749 -0,3641 0,1564 -0,2490<br />

0,7487 -0,1264 0,0489 -0,4759<br />

0,7149 -0,5938 -0,0386 -0,1601<br />

Qualitätssicherung 0,0942 -0,7016 0,0128 -0,2238<br />

Wertschätzung der<br />

bäuerlichen Produkte<br />

Verlässliche Lieferung<br />

(Liefersicherheit)<br />

0,0934 -0,7006 0,4864 0,0141<br />

0,0243 -0,9204 0,0443 -0,0978<br />

Erfahrungsaustausch 0,1724 0,1211 0,5859 -0,5241<br />

Starke Werbung für<br />

Direktvermarktung<br />

Lieferung großer<br />

Produktmengen<br />

Beratung durch<br />

Wirtschaftkammer<br />

0,0002 -0,1997 0,8740 -0,0818<br />

0,5190 -0,2474 0,3400 -0,5411<br />

0,3297 -0,3321 -0,1164 -0,7713<br />

Kennenlernen<br />

landwirtschaftlicher<br />

0,1479 -0,1122 0,2006 -0,8179<br />

Betriebe<br />

Tabelle 12: Zusammenfassung der Bedingungen für erfolgreiche Direktvermarktung<br />

(Gewerbetreibende)<br />

77


Alle Variablen eines Faktors können zusammengefasst werden und bilden dann eine<br />

neue Faktorvariable. Dadurch lassen sich Zusammenhänge mit anderen Merkmalen<br />

übersichtlicher vergleichen.<br />

78


8 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen<br />

Die nachfolgende Zusammenfassung soll einen kurzen Überblick über diese Studie<br />

liefern und die Schlussfolgerungen können als Anregungen aufgefasst werden.<br />

Ausgehend vom Statement des Zukunftsforschers Matthias Horx: „Local is the new<br />

bio“, welches sich auf die gestiegene Aufmerksamkeit für nachhaltigen Konsum und<br />

den LOHAS-Trend 70 bezieht, soll diese Entwicklung für das Mühlviertler <strong>Kernland</strong><br />

genutzt werden. Dies könnte durch die Direktvermarktung gelingen, in Form einer<br />

Kooperation zwischen Landwirt/innen und Gewerbetreibenden und dies nicht nur<br />

bezogen auf Lebensmittel und Getränke, sonder auch auf handwerkliche Produkte<br />

und bäuerliche Dienstleistungen. Dadurch würde auf regionalen Stärken aufgebaut<br />

werden und die Wertschöpfung der Region erhalten bleiben. Doch obwohl die<br />

Direktvermarktung auch für Landwirt/innen eine Chance zur<br />

Einkommensverbesserung darstellt, ist damit ein hoher Arbeitsaufwand verbunden,<br />

welcher aus der zusätzlichen Vermarktungsleistung resultiert. Auch für<br />

Gewerbetreibende kann diese Vermarktungsmöglichkeit, insbesondere den Preis<br />

betreffend, Probleme bereiten. Wenig bekannt ist auch das Produktions- und<br />

Vermarktungspotential dieser Produkte bezogen auf die Region Mühlviertler<br />

<strong>Kernland</strong>.<br />

Folgende Forschungsfragen wurden daher für diese <strong>Markterhebung</strong> entwickelt.<br />

Erstens, welche Produkte und Dienstleistungen bieten die landwirtschaftlichen<br />

Betriebe im Mühlviertler <strong>Kernland</strong> an. Zweitens, welchen Bedarf an bäuerlichen<br />

Produkten und Dienstleistungen hat die Wirtschaft in der Region. Drittens, welche<br />

Direktvermarktungs-Kooperationen sind zwischen landwirtschaftlichen,<br />

touristischen und gewerblichen Betrieben möglich. Viertens, unter welchen<br />

Rahmenbedingungen kann sich die Direktvermarktung im Mühlviertler <strong>Kernland</strong><br />

zufriedenstellend entwickeln. Last but not least, welche Kapazitäten, Wünsche und<br />

Interessen gibt es hinsichtlich einer gemeinsamen Vermarktung.<br />

Diese Studie wurde als quantitative Erhebung konzipiert, basierend auf einer<br />

postalischen Vollerhebung von relevanten Gewerbebetrieben 71 und allen<br />

70 Lebensstil für Gesundheit und Nachhaltigkeit<br />

71 Müller, Bäcker, Konditoren, Fleischer, Nahrungs- und Genussmittelgewerbe, Gärtner und<br />

Floristen, Nahrungs- und Genussmittelindustrie, Lebensmittelhandel, Handel mit<br />

79


landwirtschaftlichen Betrieben 72 im <strong>Kernland</strong> sowie Expert/inneninterviews. Der<br />

Rücklauf liegt bei rund sieben Prozent für beide Befragungsgruppen. Bei der<br />

Prüfung der Repräsentativität zeigt sich, dass die örtliche Verteilung 73 der<br />

Grundgesamtheit entspricht. Jedoch liegt eine Überrepräsentation von größeren<br />

Betrieben und Befragten mit Erfahrung von Direktvermarktung in beiden<br />

Untersuchungsgruppen vor. Auch Bio-Betriebe sind vergleichsweise<br />

überrepräsentiert. Daher lassen sich nicht ohne weiteres Rückschlüsse auf die<br />

Grundgesamtheit ziehen, insbesondere wenn nur wenige Angaben vorhanden sind,<br />

wie dies bei den Produktnennungen der Fall ist.<br />

Erfahrung mit dem Verkauf landwirtschaftlicher Produkte direkt an Kund/innen<br />

haben 44 Prozent der befragten Landwirt/innen. Von den Gewerbetreibenden<br />

haben bereits 72 Prozent Lebensmittel direkt von regionalen Landwirt/innen<br />

angekauft. Auch das Interesse der Lebensmittelvermarktung ist groß unter den<br />

Befragten. Immerhin 50 Prozent der Landwirt/innen und 78 Prozent der<br />

Gewerbetreibende bekunden Interesse an der Direktvermarktung bzw. geben<br />

Produkte an, welche sie zukünftig ver- bzw. ankaufen möchten. Das Interesse an<br />

der Getränkevermarktung ist insgesamt etwas geringer, nur noch 24 Prozent der<br />

Landwirt/innen und immerhin 70 Prozent der Gewerbetreibenden zeigen Interesse,<br />

bzw. nennen Getränke, welche sie ver- bzw. ankaufen möchten.<br />

Die Anzahl der genannten Lebensmittel pro Befragten liegt bei den Landwirt/innen<br />

bei ein bis 16 Produkten und bei den Gewerbetreibenden bei drei bis 45 Produkten.<br />

Getränke werden vergleichsweise weniger genannt. Demzufolge nannten<br />

Landwirt/innen ein bis 13 Getränke, Gewerbetreibenden ein bis 14 Getränke.<br />

Durchschnittlich bieten Landwirt/innen eher spezifische Produkte an und kaum<br />

ganze Produktpaletten.<br />

Die Lebensmittel und Getränke, welche angeboten und vergleichsweise wenig<br />

nachgefragt werden, sind Getreidekörner (Roggen, Hafer, Dinkel, Weizen),<br />

Kuhmilch und Liköre. Vergleichsweise hoch nachgefragt werden im Vergleich zum<br />

Angebot Produkte wie: Hühner, Schnittkäse, Öl, Honig, Saibling, Weichkäse, Ente,<br />

Joghurt, Frischkäse, Damwild, Essig, Butter, Forelle, Marmelade, Gänse,<br />

Arzneimittel, Drogeriewaren, Landesproduktenhandel, Viehhandel und Fleischgroßhandel,<br />

Wein- und Spirituosenhandel, Handel auf Tankstellen, Tankstellen, Gastronomie,<br />

Hotellerie, private Krankenanstalten und Kurbetriebe.<br />

72 Mehrfachantragsteller/innen.<br />

73 Hier zusammengefasst in drei bis vier Gruppen.<br />

80


Schweinefleisch, Karpfen, Kleingebäck, Kartoffeln, Puten, Topfen, Wein und Pilze.<br />

Insgesamt zeigt sich, dass Landwirt/innen tendenziell unbearbeitete Produkte<br />

anbieten, die Nachfrage aber eher in Richtung verarbeiteter Produkten geht.<br />

Bei den handwerklichen Produkten unterscheiden sich das Angebot und die<br />

Nachfrage deutlich. Für Landwirt/innen ist besonders die Vermarktung von<br />

Holzprodukten z.B. Hackgut interessant. Gewerbetreibende möchten hingegen eher<br />

pflanzliche Produkte ankaufen wie z.B. Christbäume.<br />

Die bäuerlichen Dienstleistungen, Landschaftspflege durch Landwirt/innen und<br />

Bauerhofexkursionen, erzielen in beiden Befragungsgruppen die höchsten<br />

Interessenswerte. Eher geringes Interesse haben Landwirt/innen an einer<br />

Schaubäckerei und Gewerbetreibende an der Anmietung von landwirtschaftlichen<br />

Flächen, sowie Räumen als Geschäftslokal.<br />

Zuverlässigkeits- und Qualitätsbedingungen sind für beide Befragungsgruppen die<br />

wichtigsten Kooperationsbedingungen für eine erfolgreiche Direktvermarktung.<br />

Diese beinhalten die Qualitätssicherung, die Liefersicherheit und Wertschätzung<br />

der bäuerlichen Produkte durch die Kund/innen. Für Landwirt/innen zählt<br />

zusätzlich noch ein guter Preis für bäuerliche Produkte zu diesen Voraussetzungen.<br />

Vergleichsweise von geringerer Bedeutung ist die Lieferung großer Produktmengen.<br />

Bei den Vermarktungsmöglichkeiten werden erwartungsgemäß die Möglichkeiten<br />

mit kurzem Zustellungsweg favorisiert. Landwirt/innen bevorzugen also den Ab-<br />

Hof-Verkauf. Die Gewerbetreibenden sind für die Direktzustellung an ihren Betrieb.<br />

Eine zentrale Verkaufsstelle für landwirtschaftliche Produkte aus der Region wird<br />

von beiden Befragungsgruppen im Mittel als zweitinteressanteste<br />

Vermarktungsmöglichkeit angegeben. Wenig Interesse wecken Internetbestellung<br />

und Versand, vor allem bei den Bäuerinnen und Bauern. Landwirt/innen sind<br />

bereit, eine durchschnittliche Wegstrecke von 16 km für den Verkauf<br />

landwirtschaftlicher Produkte zurückzulegen. Gewerbetreibende nehmen für den<br />

Ankauf landwirtschaftlicher Produkte einen durchschnittlichen Weg von 13 km in<br />

Kauf.<br />

Beide Befragungsgruppen stimmen im Durchschnitt den positiven Effekten der<br />

Direktvermarktung stärker zu als den Aussagen, die gegen eine Direktvermarkung<br />

sprechen (also Aussagen wie: Direktvermarktung schafft Mehrwert für bäuerliche<br />

Produkte, Direktvermarktung ist eine Chance für die Region und Direktvermarktung<br />

ermöglicht es, dass interessante Kontakte mit Konsument/innen entstehen). Sehr<br />

81


zutreffend ist außerdem für die Landwirt/innen die Aussage, dass bäuerliche<br />

Produkte etwas teurer sein dürfen. Für Gewerbetreibende trifft hingegen die<br />

Aussage, dass bäuerliche Produkte ein Wettbewerbsvorteil für Handel und<br />

Gastronomie sind, eher zu. Kaum jemand stimmt mit der Aussage überein, dass<br />

Direktvermarktung nur ein Werbetrick sei.<br />

Landwirt/innen mit Direktvermarktungserfahrung unterscheiden sich in einigen<br />

Punkten von denjenigen befragter Landwirt/innen, welche angaben, noch keine<br />

Erfahrung mit der Direktvermarktung zu besitzen. Dementsprechend haben<br />

direktvermarktungserfahrene Landwirt/innen durchwegs ein höheres Interesse an<br />

sämtlichen Vermarktungsmöglichkeiten, wie Ab-Hof-Verkauf, Lieferung an eine<br />

zentrale Verkaufsstelle, Bauernladen, Bauernmarkt, Bauerneck, aber auch<br />

Belieferungen von regionalen Nahversorgern, Gastronomie,<br />

Beherbergungsbetrieben und Großküchen. Deutlich weniger Interesse besitzen sie<br />

hingegen an der Vermietung von Lagerräumen und Garagen. Zudem sehen<br />

Landwirt/innen mit Direktvermarktungserfahrung die gesicherten<br />

Absatzmöglichkeiten der eigenen Produkte als wichtigere Bedingung für eine<br />

erfolgreiche Direktvermarktung an. Sie stimmen im Mittel der Aussage weniger zu,<br />

dass Konsument/innen nur billige Lebensmittel kaufen wollen und sehen die<br />

Direktvermarktung eher als Chance für die Region. Insgesamt führen sie mehr<br />

Biobetriebe und auch eher Qualitätssiegel. Nur das AMA-Gütesiegel ist unter den<br />

Landwirt/innen ohne Direktvermarktungserfahrung stärker vertreten.<br />

Die Gewerbetreibenden mit Direktvermarktungserfahrung unterscheiden sich<br />

tendenziell von jenen Unternehmer/innen, welche keine Erfahrung besitzen.<br />

Demzufolge stufen sie den Erfahrungsaustausch mit anderen Gewerbebetrieben, die<br />

auch mit Landwirt/innen zusammenarbeiten, wichtiger ein. Sie haben verstärkt die<br />

Ansicht, dass die Wertschätzung von bäuerlichen Produkte durch die Kund/innen<br />

wichtig ist und der Qualitätssicherung wird ebenfalls eine höhere Wichtigkeit für<br />

eine erfolgreiche Direktvermarktung zuerkannt. Eine höhere Zustimmung erteilen<br />

sie auch den drei Aussagen: „Direktvermarktung ermöglicht es, dass interessante<br />

Kontakte mit Konsument/innen entstehen“, „Die regelmäßige Lieferung von<br />

bäuerlichen Produkten ist sehr schwierig“ und „Direktvermarktung ist eine Chance<br />

für die Region“.<br />

Aus den gewonnenen Ergebnissen werden nachfolgend Schlüsse gezogen und<br />

Anregungen für weitere Vorgehensweisen präsentiert.<br />

82


In dieser <strong>Markterhebung</strong> sind relativ wenig Neuinteressent/innen, die zuvor noch<br />

keine Erfahrung mit der Direktvermarktung gesammelt haben. Die Werbestrategie,<br />

um potentiellen Direktvermarkter/innen gewinnen zu können, lässt sich<br />

möglicherweise über das verstärkte Interesse der Kund/innen an gesunden und<br />

nachhaltigen Produkten aufziehen, entgegen dem vermuteten Billig-Trend.<br />

Die Bandbreite der untersuchten Produkte und Dienstleistungen zeigen deutliche<br />

Potentiale. Decken sich Nachfrage und Angebot der Produkte und Dienstleistungen,<br />

gilt es als nächsten Schritt, die zwei Zielgruppen, also die Landwirt/innen und<br />

Gewerbetreibenden zusammen zu bringen, z.B. bei einer öffentlichen<br />

Veranstaltung, oder durch eine zentrale Stelle, welche die Daten verwaltet und<br />

Kontakte herstellen kann. Überwiegt hingegen das Angebot deutlich z.B. bei<br />

unverarbeiteten Produkten, sollte versucht werden, das Interesse der<br />

Unternehmer/innen zu wecken, möglicherweise auch aus Branchen, die in dieser<br />

Untersuchung nicht befragt wurden, z.B. aus dem Bereich der Holzverarbeitung.<br />

Die starke Nachfrage beispielsweise von verarbeiteten Milchprodukten muss<br />

bekannt gemacht werden, damit auch Landwirt/innen darüber Bescheid wissen, um<br />

ihr Angebot, wenn Interesse besteht, anpassen können.<br />

Wichtig ist allerdings auch die Veröffentlichung der angebotenen Produkte und<br />

Dienstleistungen, welche wenig nachgefragt werden, weil es die<br />

Gewerbetreibenden oder andere Kund/innen noch nicht kennen, angefangen von<br />

ausgefallenen Spezialitäten bis zu besonderen Dienstleistungen wie Eseltrekking,<br />

etc. Eine Möglichkeit dazu könnte die Auflage eines Magazins und/oder ein<br />

Internetauftritt sein, wodurch sich Ideen, Produkte und Geschichten aus der Region<br />

präsentieren lassen, wie es z.B. die Gemeinde Tschlin in der Schweiz (Graubünden)<br />

praktiziert. 74 Es werden Betriebe, Produkte, Veranstaltungen und Dienstleistungen<br />

(z.B. Führungen) vorgestellt. Man kann eine Geschenkkiste mit einigen<br />

ausgewählten Produkten dieser Region bestellen, auch eine gute Marketingidee.<br />

Das Südburgenland nützt ebenfalls die Printmedien und das Internet. 75 Dort wird<br />

ein Paradieskompass herausgegeben, in dem interessante Informationen zu<br />

Betrieben, Freizeitaktivitäten und Veranstaltungen angeführt sind. Eine andere<br />

Werbestrategie könnte auch über die Dienstleistung der Bauernhofexkursionen<br />

74 Vergleiche Bun Tschlin, 2009a.<br />

75 Vergleiche Südburgenland, keine Angabe der Jahreszahl.<br />

83


laufen, auch weil Gewerbetreibende Interesse daran bekunden, den<br />

landwirtschaftlichen Betrieb kennen zu lernen.<br />

Positive Werbung wäre auch wichtig, um die Kund/innen von der Qualität der<br />

Produkte zu überzeugen, vielleicht auch unter einer eigenen Qualitätsmarke des<br />

Mühlviertler <strong>Kernland</strong>es. In der <strong>Leader</strong>-Region Sauwald erfreuen sich z.B. die<br />

Sauwald-Erdäpfel, welche noch vor 20 Jahren belächelt wurden großer Nachfrage. 76<br />

Paminger, der Obmann dieser <strong>Leader</strong>-Region bestätigt, „dass aus jeder Idee eine<br />

Marke entstehen kann, wenn die Bauern dahinterstehen und an ihre Produkte<br />

glauben“. 77 Möglich sind auch mehrere Marken, welche ein ähnliches Logo<br />

aufweisen und somit der Region zuordenbar sind, ein gutes Beispiel dafür sind die<br />

Logos der Produzent/innen und Dienstleister/innen aus Tschlin. 78<br />

Unterstützend für die Erweiterung der Direktvermarktung im Mühlviertler <strong>Kernland</strong><br />

könnte eine zentrale Verkaufsstelle für regionale Produkte sein, sowie eine<br />

zentrale Marketingstelle, welche Beratung anbietet und bei der Suche von<br />

passenden Kooperationspartner/innen hilft, als auch ein Netzwerk von<br />

Direktvermarkter/innen um Lieferausfälle zu vermeiden. Ein Förderszenario und<br />

Handbuch für gewerbliche Kooperationen (auch mit bäuerlichen Betrieben) wird in<br />

einer aktuellen Studie zur Nahversorgung im Bezirk Freistadt empfohlen. 79<br />

Im Zentrum steht also insbesondere die Schaffung von Voraussetzungen, damit sich<br />

erfolgreiche Kooperationen zwischen Landwirt/innen und Gewerbetreibenden<br />

entwickeln können, sowie eine gute Produktpräsentation, damit Lebensmittel,<br />

Getränke und handwerkliche Produkte auch bei dem/der Endverbraucher/in gut<br />

ankommen.<br />

76 Vergleiche Tips Freistadt ,2009 S.23.<br />

77 Vergleiche Paminger, 2009 S.23.<br />

78 Vergleiche Bun Tschlin, 2009b.<br />

79 Vergleiche Pöcksteiner, Seydl und Lettner 2008, S. 144<br />

84


9 Literatur<br />

AMA (2008): „EU-Förderungen - Anzahl der Anträge Antragsjahr 2007“. URL:<br />

http://www.ama.at/Portal.Node/public?gentics.rm=PCP&gentics.pm=gti_ful<br />

l&p.contentid=10008.67376&ANTRAEGE_2007.pdf (dl:20.08.2009)<br />

Berger, Barbara / Müller, Veronika (2002): „Netzwerk Bauernhof, eine<br />

Sonderausstellung der Baulehrschau von Landwirtschaftskammer für OÖ und<br />

Rieder Messe“. Landwirtschaftskammer f. OÖ, Bauref. d. Abt. Bildung,<br />

Beratung u. Ernährung, Direktvermarktung. Linz.<br />

Bun Tschlin (2009a): „Tschlin. Il cour da las alps! Ideen, Produkte und Geschichten<br />

aus Tschlin – Strada – Martina“. Bun Tschlin. Tschlin.<br />

Bun Tschlin (2009b): „Unsere Güter“. URL:<br />

http://www.bieraengiadinaisa.ch/frames/bt_frame_1.html<br />

Eurostat (2007): „Unterschiedliche Strukturen beim ökologischen Landbau in der<br />

EU-25“. Überblick über die derzeitige Situation. Statistik kurz gefasst.<br />

LANDWIRTSCHAFT UND FISCHEREI 69/2007. Europäische Gemeinschaft.<br />

Kreuzer, Karin / Stadlbauer, Birgit (1995): „Marketingkooperationen in der<br />

bäuerlichen Direktvermarktung“. Diplomarbeit. Linz.<br />

Land Oberösterreich (keine Angaben): Zahlen und Fakten „Agrarstatistik –<br />

Betriebsstruktur“. URL: http://www2.landoberoesterreich.gv.at/statlandwirtschaft/LANDErgebnis.jsp?GemNr=40600&k<br />

at=BEZ&Gemeindeauswahl=ja&landw=Betrieb (dl:19.08.2009)<br />

Netzwerk Land (keine Angaben): „LEADER-Region Mühlviertler <strong>Kernland</strong>“. URL:<br />

http://www.leader-austria.at/leader/regionen/ooesterreich/lag05<br />

(dl:23.08.2009)<br />

Paminger, Eduard (2009): Kurzinterview in: Tips Freistadt (17. Woche 2009): „Die<br />

Stärken der Region nützen“. URL:<br />

http://www.tips.at/pdffile.php?kw=17&ausgabe=TIF&jahr=2009 (dl:<br />

26.09.2009)<br />

Pöcksteiner, Markus / Seydl, Christoph / Lettner, Christoph (2008):<br />

„Nahversorgungskonzept für den Bezirk Freistadt“. Perspectra Kommunalund<br />

Regionalentwicklung GmbH. Grein.<br />

85


Schneider, Friedrich (2009): Kurzinterview in: Oberösterreichische Nachrichten<br />

(Samstag 21. März, 2009): „Patriotisch Einkaufen: Hilft das in der Krise“.<br />

URL:<br />

http://www.nachrichten.at/dcarchiv/index.php?query=shlyc:client/ooen/ooen/textarch/j2009/q1/m03/t21/ph/s003/001_001.dcs&<br />

ausgabe=H:Hauptausgabe&datum=21.03.2009&seite=003&set=2&key=f0f7821<br />

60f1e8522c23f6de83a6da1e9<br />

Schneider, Friedrich / Holzberger, Michael (2004): „Mehr Bäuerliche Produkte aus<br />

Österreich – Besser für Klima, Umwelt und Wirtschaft“. „Eine<br />

volkswirtschaftlich – empirische Untersuchung für Österreich“. Online-<br />

Fachzeitung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt<br />

und Wasserwirtschaft. URL: http://www.laendlicherraum.at/filemanager/download/33468/<br />

(dl:23.09.2009)<br />

Statistik Austria (2008a): „Agrarstrukturerhebung 2007“. Wien.<br />

URL:http://www.statistik.at/web_de/static/agrarstrukturerhebung_2007_sti<br />

chprobe_033896.pdf (dl:19.08.2009)<br />

Statistik Austria (2008b): „Statistik der Landwirtschaft 2007“. Wien.<br />

Südburgenland (keine Angaben): „Ein Stück vom Paradies“. URL:<br />

http://www.einstueckvomparadies.at/index.php?id=464<br />

Tips Freistadt (17. Woche 2009): „Die Stärken der Region nützen“. KG<br />

http://www.tips.at/pdffile.php?kw=17&ausgabe=TIF&jahr=2009 (dl:<br />

26.09.2009)<br />

WKO OÖ (2009): „Die Wirtschaft im Bezirk Freistadt fact & figures“.<br />

Zeitlhofer, Michaela (2008): „Direktvermarktung in Reichraming aus sozialökologischer<br />

Perspektive“. Social Ecology Working Paper 109, Vienna. URL:<br />

http://ubdocs.uni-klu.ac.at/open/voll/socec/AC07529622.pdf<br />

(dl:23.08.2009)<br />

Zukunftsinstitut (2009): Das Chancen-Papier zur Frage: „Welche Chancen oder<br />

Risiken sehen Sie für die Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte im<br />

Mühlviertler <strong>Kernland</strong>?“. Verfasst im Auftrag von P und P Sozialforschung.<br />

(siehe Anhang).<br />

86


10 Anhang<br />

10.1 Detaillierte Lebensmittel- und Getränkeauswertung in<br />

Tabellenform<br />

Nachfolgend sind alle Produkte aus den beiden Fragebögen aufgelistet und die<br />

Anzahl der Nennungen für jede der vier Mengenkategorien angegeben. Grau<br />

unterlegt sind jene Produkte, welche von den Befragten, bei offenen<br />

Antwortformulierungen eingetragen wurden, z.B. unter Sonstige Fleischsorten,<br />

Verarbeitungsprodukte, Obstsorten, Gemüsesorten, Beeren, Kräuter, Tee etc.<br />

Dabei sind links die Angaben der Landwirt/innen eingetragen und rechts die<br />

Nennungen der Gewerbetreibenden angeführt. In der linken oberen Ecke steht das<br />

n für die Anzahl der Nennungen der jeweiligen Befragungsgruppe (links<br />

Landwirt/innen, rechts Gewerbetreibende) für alle darunter genannten Produkte.<br />

Hauptfleischsorten<br />

n=25;12<br />

Schweinefleisch<br />

n=9;11<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

500 kg<br />

pro Jahr<br />

500-<br />

1000 kg<br />

pro Jahr<br />

1001-<br />

2000 kg<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 2000<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

1000 kg<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

1000-<br />

2000 kg<br />

pro Jahr<br />

2001-<br />

4000 kg<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 4000<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

5 2 - 2 6 1 1 3<br />

Kalbfleisch n=6;8 4 2 - - 8 - - -<br />

Rindfleisch<br />

6 5 3 4 5 1 1 1<br />

n=18;8<br />

Tabelle 13: Hauptfleischsorten - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

87


Weitere<br />

Fleischsorten<br />

n=17;12<br />

Schaf/Lamm<br />

n=9;9<br />

Ziegenfleisch<br />

n=1;5<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

100 kg<br />

pro Jahr<br />

100-250<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

251-500<br />

kg<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 500<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

200 kg<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

200-500<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

501-<br />

1000 kg<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 1000<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

1 3 2 3 7 1 - 1<br />

- - 1 - 4 1 - -<br />

Damwild n=2;8 1 1 - - 7 1 - -<br />

Hase n=0;1 - - - - - 1 - -<br />

Jungrindfleisch<br />

n=2;0<br />

Ochsenfleisch<br />

n=1;0<br />

- - 1 1 - - - -<br />

- - - 1 - - - -<br />

Rehwild n=1;0 - - - 1 - - - -<br />

Kaninchen n=1;0 - - 1 - - - - -<br />

Rotwild n=2;0 - 2 - - - - - -<br />

Tabelle 14: Weitere Fleischsorten - Anzahl der Nennungen für beide<br />

Befragungsgruppen<br />

Verarbeitetes<br />

Fleisch n=4;1<br />

Faschiertes<br />

n=0;1<br />

Haltbarwurst<br />

n=0;1<br />

Joghurtextra<br />

n=1;0<br />

Jausenwurst<br />

n=1;0<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

100 kg<br />

pro Jahr<br />

100-250<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

251-500<br />

kg<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 500<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

200 kg<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

200-500<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

501-<br />

1000 kg<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 1000<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

- - - - 1 - - -<br />

- - - - 1 - - -<br />

- 1 - - - - - -<br />

1 - - - - - - -<br />

Sulz n=1;0 1 - - - - - - -<br />

Käsekreiner<br />

n=1;0<br />

1 - - - - - - -<br />

Bratwurst n=1;0 1 - - - - - - -<br />

Wurst vom Wild<br />

n=2;0<br />

2 - - - - - - -<br />

Wurst n=1;0 - - - 1 - - - -<br />

Speck n=2;0 1 - - 1 - - - -<br />

Hascheeknödel<br />

1 - - - - - - -<br />

n=1;0<br />

Tabelle 15: Verarbeitetes Fleisch - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

88


Geflügel<br />

n=7;11<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

100 kg<br />

pro Jahr<br />

100-250<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

251-500<br />

kg<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 500<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

200 kg<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

200-500<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

501-<br />

1000 kg<br />

pro Jahr<br />

Hühner n=1;8 1 - - - 6 1 1 -<br />

Enten n=1;5 1 - - - 5 - - -<br />

Gänse n=2;7 1 1 - - 7 - - -<br />

Puten n=3;8 1 - - 2 5 - 2 1<br />

Tauben n=0;1 - - - - 1 - - -<br />

Tabelle 16: Geflügel - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

mehr<br />

als 1000<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

Verarbeitetes<br />

Geflügel n=1;0<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

100 kg<br />

pro Jahr<br />

100-250<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

251-500<br />

kg<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 500<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

200 kg<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

200-500<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

501-<br />

1000 kg<br />

pro Jahr<br />

Wurst n=1;0 - 1 - - - - - -<br />

Schinken n=1;0 - 1 - - - - - -<br />

mehr<br />

als 1000<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

Selchwaren<br />

- - 1 - - - - -<br />

n=1;0<br />

Tabelle 17: Verarbeitetes Geflügel - Anzahl der Nennungen für beide<br />

Befragungsgruppen<br />

Fisch n=5;11<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

100 kg<br />

pro Jahr<br />

100-250<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

251-500<br />

kg<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 500<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

200 kg<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

200-500<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

501-<br />

1000 kg<br />

pro Jahr<br />

Forelle n=4;9 3 1 - - 8 1 - -<br />

Karpfen n=4;5 4 - - - 5 - - -<br />

Saibling n=1;8 1 - - - 8 - - -<br />

Hecht n=0;1 - - - - 1 - - -<br />

Zander n=0;2 - - - - 2 - - -<br />

Scholle n=0;1 - - - - 1 - - -<br />

Tabelle 18: Fisch - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

mehr<br />

als 1000<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

89


Getreideprodukte<br />

n=9,15<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

500 kg<br />

pro Jahr<br />

500-<br />

1000 kg<br />

pro Jahr<br />

1001-<br />

2500 kg<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 2500<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

1000 kg<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

1000-<br />

2000 kg<br />

pro Jahr<br />

2001-<br />

5000 kg<br />

pro Jahr<br />

Brot n=5,11 1 3 - 1 11 - - -<br />

Mehl (mit Dinkel)<br />

n=6;10<br />

mehr<br />

als 5000<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

4 - - 2 7 2 - 1<br />

Flocken n=2;3 1 1 - - 3 - - -<br />

Grieß n=5;3 3 2 - - 3 - - -<br />

Nudeln n=3;12 2 - - 1 12 - - -<br />

Dinkelreis n=1;0 - 1 - - - - - -<br />

Tabelle 19: Getreideprodukte - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

Getreidekörner<br />

n=18,7<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

500 kg<br />

pro Jahr<br />

500-<br />

1000 kg<br />

pro Jahr<br />

1001-<br />

2500 kg<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 2500<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

1000 kg<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

1000-<br />

2000 kg<br />

pro Jahr<br />

2001-<br />

5000 kg<br />

pro Jahr<br />

Weizen n=5;6 - - 2 3 6 - - -<br />

Dinkel n=13;4 3 3 3 4 4 - - -<br />

Roggen n=11;4 1 1 4 5 4 - - -<br />

Hafer n=9;3 1 1 4 3 3 - - -<br />

Braugerste n=0;1 - - - - - 1 - -<br />

Tabelle 20: Getreidekörner - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

mehr<br />

als 5000<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

Backwaren<br />

n=2,9<br />

Kleingebäck<br />

n=2;6<br />

Mehlspeisen<br />

n=1;3<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

1000<br />

Stück<br />

pro Jahr<br />

1000-<br />

3000<br />

Stück<br />

pro Jahr<br />

3001-<br />

5000<br />

Stück<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 5000<br />

Stück<br />

pro Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

2000<br />

Stück<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

2000-<br />

6000<br />

Stück<br />

pro Jahr<br />

6001-<br />

10.000<br />

Stück<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als<br />

10.000<br />

Stück<br />

pro Jahr<br />

1 - - 1 3 2 1 -<br />

1 - - - 2 1 - -<br />

Bauernkrapfen<br />

1 - - - 2 - - -<br />

n=1;2<br />

Tabelle 21: Backwaren - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

90


Eier n=22,12<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

1000<br />

Stück<br />

pro Jahr<br />

1000-<br />

3000<br />

Stück<br />

pro Jahr<br />

3001-<br />

5000<br />

Stück<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 5000<br />

Stück<br />

pro Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

2000<br />

Stück<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

2000-<br />

6000<br />

Stück<br />

pro Jahr<br />

6001-<br />

10.000<br />

Stück<br />

pro Jahr<br />

Eier n=22;12 10 6 2 4 6 4 2 -<br />

Tabelle 22: Eier - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

mehr<br />

als<br />

10.000<br />

Stück<br />

pro Jahr<br />

Milchprodukte<br />

n=9,16<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

50 kg<br />

pro Jahr<br />

50-150<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

151-250<br />

kg<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 250<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

100 kg<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

100-300<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

301-500<br />

kg<br />

pro Jahr<br />

Butter n=6;12 4 2 - - 10 1 1 -<br />

Topfen n=8;12 5 3 - - 10 2 - -<br />

Frischkäse n=2;9 1 1 - - 8 1 - -<br />

Weichkäse n=1;7 1 - - - 7 - - -<br />

Schnittkäse<br />

n=1;8<br />

Bauernhofeis<br />

n=0;1<br />

Sonstige<br />

Milchprodukte<br />

n=0;1<br />

mehr<br />

als 500<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

1 - - - 6 2 - -<br />

- - - - 1 - - -<br />

- - - - - 1 - -<br />

Schafkäse n=1;1 - 1 - - 1 - - -<br />

Blauschimmelkäse<br />

n=1;0<br />

- 1 - - - - - -<br />

Fruchtjoghurt<br />

- - - - 1 - - -<br />

n=0;1<br />

Tabelle 23: Milchprodukte - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

Frischmilch<br />

und Joghurt<br />

n=17;13<br />

Kuhmilch<br />

n=17;10<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

500 Lit.<br />

pro Jahr<br />

500 bis<br />

1000<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

1001-<br />

2000<br />

Lit.<br />

pro Jahr<br />

91<br />

mehr<br />

als 2000<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

1000<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

1000-<br />

2000<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

2001-<br />

4000<br />

Lit.<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 4000<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

7 2 1 7 8 1 1 -<br />

Schafmilch n=0;1 - - - - 1 - - -<br />

Ziegenmilch<br />

n=0;0<br />

Stutenmilch<br />

n=0;1<br />

- - - - - - - -<br />

- - - - 1 - - -<br />

Joghurt n=3;8 3 - - - 8 - - -<br />

Tabelle 24: Frischmilch und Joghurt - Anzahl der Nennungen für beide<br />

Befragungsgruppen


Obst<br />

n=9;10<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

100 kg<br />

pro Jahr<br />

100-250<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

251-500<br />

kg<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 500<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

200 kg<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

200-500<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

501-<br />

1000 kg<br />

pro Jahr<br />

Äpfel n=3;9 - 1 1 1 4 5 - -<br />

Brünnerling<br />

(Äpfel) n=1;0<br />

Grafensteiner<br />

(Äpfel) n=1;0<br />

Kronprinz Rudolf<br />

(Äpfel) n=1;0<br />

mehr<br />

als 1000<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

- 1 - - - - - -<br />

- 1 - - - - - -<br />

- 1 - - - - - -<br />

Kirschen n=3;3 1 1 - 1 2 1 - -<br />

Birnen n=1;5 - - 1 - 3 1 - 1<br />

Lemoni<br />

n=1;0<br />

Zwetschken<br />

n=1;4<br />

(Birnen)<br />

Zwetschken für<br />

Schnapserzeugung<br />

n=1;0<br />

- - - 1 - - - -<br />

1 - - - 2 1 - 1<br />

- - 1 - - - - -<br />

Mostobst n=1;0 - - - 1 - - - -<br />

Marillen n=0;1 - - - - 1 - - -<br />

Weichseln n=0;1 - - - - 1 - - -<br />

Kriecherl n=0;1 - - - - 1 - - -<br />

Tabelle 25: Obst - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

Gemüse<br />

n=9;9<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

100 kg<br />

pro Jahr<br />

100-250<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

251-500<br />

kg<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 500<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

200 kg<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

200-500<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

501-<br />

1000 kg<br />

pro Jahr<br />

Kartoffeln n=5;7 - 1 - 4 1 1 1 4<br />

Gurken n=1;0 - - - 1 - - - -<br />

Kraut n=3;2 1 - 1 1 2 - - -<br />

Karotten n=2;2 1 - - 1 1 - 1 -<br />

Salat n=1;2 - - - 1 2 - - -<br />

Spargel n=0;1 - - - - 1 - - -<br />

mehr<br />

als 1000<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

Zwiebel n=0;1 - - - - 1 - - -<br />

Diverses 80<br />

Gemüse n=1;2<br />

- - - 1 2 - - -<br />

Tabelle 26: Gemüse - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

80 Keine genaue Angabe der Sorte.<br />

92


Beeren<br />

n=6;5<br />

Heidelbeeren<br />

n=3;0<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

100 kg<br />

pro Jahr<br />

100-250<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

251-500<br />

kg<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 500<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

200 kg<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

200-500<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

501-<br />

1000 kg<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 1000<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

2 - - 1 - - - -<br />

Erdbeeren n=1;3 - - - 1 3 - - -<br />

Ribisel n=2;0 2 - - - - - - -<br />

Brombeeren<br />

n=2;1<br />

2 - - - 1 - - -<br />

Taybeeren n=1;0 1 - - - - - - -<br />

Himbeeren n=1;4 1 - - - 4 - - -<br />

Jostabeeren<br />

n=1;0<br />

1 - - - - - - -<br />

Vogelbeeren<br />

n=0;1<br />

- - - - 1 - - -<br />

Diverse 81 Beeren<br />

n=1;0<br />

- - - 1 - - - -<br />

Tabelle 27: Beeren - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

Sonstige<br />

Produkte<br />

n=7;12<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

100 kg<br />

pro Jahr<br />

100-250<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

251-500<br />

kg<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 500<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

200 kg<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

200-500<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

501-<br />

1000 kg<br />

pro Jahr<br />

Pilze n=0;5 - - - - 5 - - -<br />

Kürbisse n=3;6 2 - - 1 5 1 - -<br />

Marmelade n=3;7 2 1 - - 6 1 - -<br />

Honig n=1;8 1 - - - 8 - - -<br />

Nüsse n=2;4 2 - - - 4 - - -<br />

Tabelle 28: Sonstige Produkte - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

mehr<br />

als 1000<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

81 Keine genaue Angabe der Sorte.<br />

93


Kräuter n=0;3<br />

Schnittlauch<br />

n=0;1<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

20 kg<br />

pro Jahr<br />

20-50 kg<br />

pro Jahr<br />

51-100<br />

kg<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 100<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

50 kg<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

50-100<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

101-200<br />

kg<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 200<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

- - - - 1 - - -<br />

Petersilie n=0;1 - - - - 1 - - -<br />

Lavendel n=0;1 - - - - 1 - - -<br />

Diverse 82 Kräuter<br />

- - - - 2 - - -<br />

n=0;2<br />

Tabelle 29: Kräuter - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

Tee<br />

n=0;5<br />

Schwarztee<br />

n=0;2<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

20 kg<br />

pro Jahr<br />

20-50 kg<br />

pro Jahr<br />

51-100<br />

kg<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 100<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

50 kg<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

50-100<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

101-200<br />

kg<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 200<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

- - - - 2 - - -<br />

Früchtetee n=0;3 - - - - 3 - - -<br />

Kräutertee n=0;4 - - - - 3 1 - -<br />

Tabelle 30: Tee - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

Gewürze<br />

n=0;3<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

20 kg<br />

pro Jahr<br />

20-50 kg<br />

pro Jahr<br />

51-100<br />

kg<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 100<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

50 kg<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

50-100<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

101-200<br />

kg<br />

pro Jahr<br />

Majoran n=0;1 - - - - 1 - - -<br />

Thymian n=0;1 - - - - 1 - - -<br />

Fenchel n=0;1 - - - - - 1 - -<br />

Kümmel n=0;1 - - - - - - 1 -<br />

Koriander n=0;1 - - - - - - 1 -<br />

Diverse 83<br />

Gewürze n=0;1<br />

- - - - 1 - - -<br />

Tabelle 31: Gewürze - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

mehr<br />

als 200<br />

kg pro<br />

Jahr<br />

82 Keine genaue Angabe der Sorte.<br />

83 Keine genaue Angabe der Sorte.<br />

94


Getränke<br />

n=22;17<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

500 Lit.<br />

pro<br />

Jahr<br />

500 bis<br />

1000<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

1001-<br />

2000<br />

Lit.<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 2000<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

1000<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

1000-<br />

2000<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

2001-<br />

4000<br />

Lit.<br />

pro Jahr<br />

Apfelsaft n=14;13 8 2 3 1 10 2 1 -<br />

Mischsaft n=2;7 1 - - 1 6 1 - -<br />

Most n=17;12 11 2 3 1 11 1 - -<br />

Bier n=1;4 - - - 1 2 1 1 -<br />

Wein n=0;6 - - - - 5 1 - -<br />

Tabelle 32: Getränke - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

mehr<br />

als 4000<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

Schaumwein<br />

und Cider<br />

n=1;4<br />

Schaumwein<br />

n=1;3<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

100 Lit.<br />

pro Jahr<br />

100 bis<br />

250 Lit.<br />

pro Jahr<br />

251-500<br />

Lit.<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 500<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

200 Lit.<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

200-500<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

501-<br />

1000<br />

Lit.<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 1000<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

- - 1 - 2 1 - -<br />

Cider n=1;1 - - 1 - 1 - - -<br />

Tabelle 33: Schaumwein und Cider - Anzahl der Nennungen für beide<br />

Befragungsgruppen<br />

95


Liköre n=9;4<br />

Weichsellikör<br />

n=1;1<br />

Himbeerlikör<br />

n=3;1<br />

Brombeerlikör<br />

n=1;0<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

100 Lit.<br />

pro Jahr<br />

100 bis<br />

250 Lit.<br />

pro Jahr<br />

251-500<br />

Lit.<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 500<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

200 Lit.<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

200-500<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

501-<br />

1000<br />

Lit.<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 1000<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

1 - - - 1 - - -<br />

3 - - - 1 - - -<br />

1 - - - - - - -<br />

Ribisellikör n=1;0 1 - - - - - - -<br />

Rosenlikör n=1;0 1 - - - - - - -<br />

Kräuterlikör<br />

n=1;0<br />

Schlehdornlikör<br />

n=1;0<br />

1 - - - - - - -<br />

1 - - - - - - -<br />

Nusslikör n=2;1 2 - - - 1 - - -<br />

Wildbeerlikör<br />

n=1;0<br />

1 - - - - - - -<br />

Bierlikör n=0;1 - - - - 1 - - -<br />

Apfellikör n=1;0 - 1 - - - - - -<br />

Zwetsckenlikör<br />

n=1;0<br />

Dirndl<br />

n=1;0<br />

Likör<br />

- 1 - - - - - -<br />

1 - - - - - - -<br />

Heidelbeerlikör<br />

n=1;0<br />

1 - - - - - - -<br />

Diverse 84 Liköre<br />

n=2;2<br />

1 - - 1 1 1 - -<br />

Tabelle 34: Liköre - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

84 Keine genaue Angabe der Sorte.<br />

96


Brände<br />

n=13;6<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

100 Lit.<br />

pro Jahr<br />

100 bis<br />

250 Lit.<br />

pro Jahr<br />

251-500<br />

Lit.<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 500<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

200 Lit.<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

200-500<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

501-1000<br />

Lit.<br />

pro Jahr<br />

Apfelbrand n=4;0 3 1 - - - - - -<br />

Apfelbrand mit<br />

Kräutern<br />

angesetzt dazu<br />

Nüsse n=1;0<br />

mehr<br />

als 1000<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

1 - - - - - - -<br />

Korn n=7;2 7 - - - 2 - - -<br />

Zwetschkenbrand<br />

n=5;1<br />

Birnenbrand<br />

n=4;2<br />

Kirschbrand<br />

n=2;0<br />

Dinkelbrand<br />

n=1;0<br />

Kräuterkorn<br />

n=1;0<br />

Marillenbrand<br />

n=1;1<br />

Karottenbrand<br />

n=1;0<br />

Williamsbirnenbrand<br />

n=1;0<br />

Tresterbrand<br />

n=1;0<br />

Kartoffelbrand<br />

n=1;0<br />

Getreidebrand<br />

n=1;0<br />

Quittenbrand<br />

n=1;0<br />

Haselnussbrand<br />

n=0;1<br />

Kürbisbrand<br />

n=0;1<br />

4 1 - - 1 - - -<br />

3 1 - - 2 - - -<br />

2 - - - - - - -<br />

1 - - - - - - -<br />

1 - - - - - - -<br />

1 - - - 1 - - -<br />

1 - - - - - - -<br />

1 - - - - - - -<br />

1 - - - - - - -<br />

1 - - - - - - -<br />

1 - - - - - - -<br />

1 - - - - - - -<br />

- - - - 1 - - -<br />

- - - - 1 - - -<br />

Obstler n=0;1 - - - - 1 - - -<br />

Diverse 85<br />

Edelbrände n=1;2<br />

- - 1 - 1 1 - -<br />

Tabelle 35: Brände - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

85 Keine genaue Angabe der Sorte.<br />

97


Sirupe<br />

n=3;3<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

100 Lit.<br />

pro Jahr<br />

100 bis<br />

250 Lit.<br />

pro Jahr<br />

251-500<br />

Lit.<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 500<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

200 Lit.<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

200-500<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

501-1000<br />

Lit.<br />

pro Jahr<br />

Hollersirup n=1;2 - - - 1 2 - - -<br />

Himbeersirup<br />

n=1;1<br />

Johannisbeersirup<br />

n=0;1<br />

Brombeersirup<br />

n=1;0<br />

Ribiselsirup<br />

n=1;1<br />

Stachelbeersirup<br />

n=0;1<br />

Muskateller-<br />

Salbei-Sirup<br />

n=1;0<br />

Melissensirup<br />

n=1;0<br />

mehr<br />

als 1000<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

1 - - - 1 - - -<br />

- - - - 1 - - -<br />

1 - - - - - - -<br />

1 - - - 1 - - -<br />

1 - - - - - - -<br />

1 - - - - - - -<br />

- 1 - - - - - -<br />

Diverse 86 Sirupe<br />

- - - - - 1 - -<br />

n=0;1<br />

Tabelle 36: Sirupe - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

Sonstige<br />

Getränke<br />

n=0;1<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

100 Lit.<br />

pro Jahr<br />

100 bis<br />

250 Lit.<br />

pro Jahr<br />

251-500<br />

Lit.<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 500<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

200 Lit.<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

200-500<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

501-1000<br />

Lit.<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 1000<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

Sonstige<br />

- - - - - 1 - -<br />

Getränke n=0;1<br />

Tabelle 37: Sonstige Getränke - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

Essig und Öl<br />

n=5;10<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

weniger<br />

als<br />

100 Lit.<br />

pro Jahr<br />

100 bis<br />

250 Lit.<br />

pro Jahr<br />

251-500<br />

Lit.<br />

pro Jahr<br />

mehr<br />

als 500<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

weniger<br />

als<br />

200 Lit.<br />

pro Jahr<br />

Gewerbliche Betriebe<br />

200-500<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

501-1000<br />

Lit.<br />

pro Jahr<br />

Essig n=3;9 2 1 - - 8 1 - -<br />

Öl n=2;10 2 - - - 7 3 - -<br />

Tabelle 38: Essig und Öl - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

mehr<br />

als 1000<br />

Lit. pro<br />

Jahr<br />

86 Keine genaue Angabe der Sorte.<br />

98


10.2 Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Mühlviertler <strong>Kernland</strong> pro<br />

1000 Einwohner/innen .......................................................................16<br />

Abbildung 2: Anzahl der Unternehmen im Mühlviertler <strong>Kernland</strong> pro 1000<br />

Einwohner/innen..............................................................................18<br />

Abbildung 3: Geschlecht der Befragten....................................................20<br />

Abbildung 4: Gütesiegel......................................................................22<br />

Abbildung 5: Vertretene Gewerbefachgruppen...........................................24<br />

Abbildung 6: Derzeit Direktvermarktung ..................................................27<br />

Abbildung 7: Interesse an Lebensmittel- und Getränkevermarktung..................28<br />

Abbildung 8: Fleischsorten...................................................................32<br />

Abbildung 9: Geflügel und Fisch ............................................................34<br />

Abbildung 10: Getreideprodukte............................................................35<br />

Abbildung 11: Getreidekörner...............................................................36<br />

Abbildung 12: Milch und Milchprodukte....................................................38<br />

Abbildung 13: Obst............................................................................39<br />

Abbildung 14: Gemüse........................................................................41<br />

Abbildung 15: Beeren.........................................................................42<br />

Abbildung 16: Marmelade, Honig und Nüsse ..............................................43<br />

Abbildung 17: Getränke ......................................................................44<br />

Abbildung 18: Lebensmittel/Getränke mit geringer Nachfrage im Vergleich zum<br />

Angebot.........................................................................................47<br />

Abbildung 19: Lebensmittel/Getränke mit hoher Nachfrage im Vergleich zum<br />

Angebot und großen Produktmengen.......................................................48<br />

Abbildung 20: Lebensmittel/Getränke mit hoher Nachfrage im Vergleich zum<br />

Angebot und mittleren Produktmengen ...................................................49<br />

Abbildung 21: Lebensmittel/Getränke mit hoher Nachfrage im Vergleich zum<br />

Angebot und kleinen Produktmengen ......................................................50<br />

Abbildung 22: Handwerkliche Produkte - mehr Angebot ................................52<br />

Abbildung 23: Handwerkliche Produkte - mehr Nachfrage..............................53<br />

Abbildung 24: Interesse an bäuerlichen Dienstleistungen...............................55<br />

Abbildung 25: Bedingungen für eine erfolgreiche Direktvermarktung ................59<br />

99


Abbildung 26: Bedingungen für eine erfolgreiche Direktvermarktung für nur eine<br />

Befragungsgruppe .............................................................................60<br />

Abbildung 27: Interesse an Liefer- und Vermarktungsmöglichkeiten..................63<br />

Abbildung 28: Interesse der Landwirt/innen an weiteren Liefer- und<br />

Vermarktungsmöglichkeiten.................................................................64<br />

Abbildung 29: Wegstrecke ...................................................................66<br />

Abbildung 30: Mögliche positive Effekte der Direktvermarktung ......................68<br />

Abbildung 31: Mögliche Hindernisse für die Direktvermarktung .......................70<br />

10.3 Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Die 18 Gemeinden des Mühlviertler <strong>Kernland</strong>es.............................. 8<br />

Tabelle 2: Kontaktierte Gewerbefachgruppen............................................13<br />

Tabelle 3: Verteilung landwirtschaftlicher Betriebe für Grundgesamtheit und<br />

Rücklauf ........................................................................................17<br />

Tabelle 4: Verteilung der Gewerbebetriebe für Grundgesamtheit und Rücklauf....19<br />

Tabelle 5: Vergleich der Größe landwirtschaftlicher Betriebe.........................21<br />

Tabelle 6: Vergleich Gütesiegels „Gutes vom Bauernhof“..............................22<br />

Tabelle 7: Vergleich Betriebsstruktur von Gewerbetreibenden........................25<br />

Tabelle 8: Beispielauszug aus dem Fragebogen der Landwirt/innen zu den<br />

Lebensmitteln .................................................................................30<br />

Tabelle 9: Diverse Sorten – Liköre, Edelbrände, Sirupe .................................45<br />

Tabelle 10: Tendenzielle Unterschiede zwischen den Befragten mit und ohne<br />

Direktvermarktungserfahrung ...............................................................74<br />

Tabelle 11: Zusammenfassung der Bedingungen für erfolgreiche Direktvermarktung<br />

(Landwirt/innen)..............................................................................76<br />

Tabelle 12: Zusammenfassung der Bedingungen für erfolgreiche Direktvermarktung<br />

(Gewerbetreibende) ..........................................................................77<br />

Tabelle 13: Hauptfleischsorten - Anzahl der Nennungen für beide<br />

Befragungsgruppen ...........................................................................87<br />

Tabelle 14: Weitere Fleischsorten - Anzahl der Nennungen für beide<br />

Befragungsgruppen ...........................................................................88<br />

Tabelle 15: Verarbeitetes Fleisch - Anzahl der Nennungen für beide<br />

Befragungsgruppen ...........................................................................88<br />

100


Tabelle 16: Geflügel - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen ........89<br />

Tabelle 17: Verarbeitetes Geflügel - Anzahl der Nennungen für beide<br />

Befragungsgruppen ...........................................................................89<br />

Tabelle 18: Fisch - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen ............89<br />

Tabelle 19: Getreideprodukte - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

...................................................................................................90<br />

Tabelle 20: Getreidekörner - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen 90<br />

Tabelle 21: Backwaren - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen .....90<br />

Tabelle 22: Eier - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen..............91<br />

Tabelle 23: Milchprodukte - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen .91<br />

Tabelle 24: Frischmilch und Joghurt - Anzahl der Nennungen für beide<br />

Befragungsgruppen ...........................................................................91<br />

Tabelle 25: Obst - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen .............92<br />

Tabelle 26: Gemüse - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen .........92<br />

Tabelle 27: Beeren - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen ..........93<br />

Tabelle 28: Sonstige Produkte - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

...................................................................................................93<br />

Tabelle 29: Kräuter - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen .........94<br />

Tabelle 30: Tee - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen ..............94<br />

Tabelle 31: Gewürze - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen ........94<br />

Tabelle 32: Getränke - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen .......95<br />

Tabelle 33: Schaumwein und Cider - Anzahl der Nennungen für beide<br />

Befragungsgruppen ...........................................................................95<br />

Tabelle 34: Liköre - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen ...........96<br />

Tabelle 35: Brände - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen ..........97<br />

Tabelle 36: Sirupe - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen ...........98<br />

Tabelle 37: Sonstige Getränke - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />

...................................................................................................98<br />

Tabelle 38: Essig und Öl - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen ....98<br />

101

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!