PundP Forschungsbericht Markterhebung ... - Leader - Kernland
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PUND PSOZIALFORSCHUNG<br />
PÖSCHKO UND PARTNER/INNEN SOZIALFORSCHUNG 4232 HAGENBERG SOFTWAREPARK 21<br />
Direktvermarktung im Mühlviertler<br />
<strong>Kernland</strong><br />
Chance für die Region<br />
Ergebnisse der <strong>Markterhebung</strong> zu Lebensmitteln,<br />
handwerklichen Produkten und bäuerlichen<br />
Dienstleistungen<br />
Heidemarie Pöschko, Katharina Meusburger<br />
September 2009
<strong>Markterhebung</strong> im Auftrag von:<br />
Regionalverein Mühlviertler <strong>Kernland</strong><br />
BM Mag. Christian Jachs (Obmann)<br />
Mag. a Conny Wernitznig (Geschäftsführerin)<br />
Hauptplatz 1<br />
4240 Freistadt<br />
www.leader-kernland.at<br />
Bezirksbauernkammer Freistadt<br />
DI Johann Hahn (Dienststellenleiter)<br />
Kammerstraße 4<br />
4240 Freistadt<br />
Wirtschaftskammer Freistadt<br />
Dr. Dietmar Wolfsegger (Bezirksstellenleiter)<br />
Linzer Straße 11<br />
4240 Freistadt<br />
<strong>Markterhebung</strong> durchgeführt von:<br />
P UND P SOZIALFORSCHUNG<br />
Mag. a Heidemarie Pöschko (Geschäftsführerin)<br />
Mag. a Katharina Meusburger<br />
Softwarepark 21<br />
4232 Hagenberg<br />
++43 (0)664/ 85 84 966<br />
office@<strong>PundP</strong>sozialforschung.at<br />
www.<strong>PundP</strong>sozialforschung.at<br />
2
Dank<br />
Wir bedanken uns sehr herzlich beim Vorstand des Regionalvereins Mühlviertler<br />
<strong>Kernland</strong> (Herrn BM Mag. Christian Jachs, Herrn BM Josef Naderer, Herrn BM Josef<br />
Lindner, Frau Gertrud Jahn, Herrn BM Alois Punkenhofer, Herrn Stefan Wiesinger,<br />
Herrn Alfred Klepatsch und Herrn Dkfm. Mag. Josef Mühlbachler) für die<br />
Auftragserteilung. Besonders bedanken wir uns bei Herrn BM Mag. Christian Jachs<br />
und bei der Geschäftsführerin des Regionalvereins Mühlviertler <strong>Kernland</strong>, Frau<br />
Mag. a Conny Wernitznig, für das uns entgegengebrachte Vertrauen.<br />
Weiters danken wird den Mitgliedern der Strategiegruppe „Land-Wirtschaft im<br />
Mühlviertler <strong>Kernland</strong>“ für ihre aktive Unterstützung: Frau Heidemarie Blumauer,<br />
Frau Hermine Dinghofer, Herrn Richard Friesenecker, Herrn Manfred Huber, Herrn<br />
Ing. Herbert Köppl, Frau Brigitte Maurer-Pühringer, Herrn Johann Rudlstorfer,<br />
Herrn Maximilian Schiefer und Herrn KR Johann Weinzinger, insbesondere aber den<br />
Mitgliedern Frau Ing. Susanne Kitzmüller, Frau Ing. Margit Graser, Herrn Dr.<br />
Dietmar Wolfsegger, Herrn DI Johann Hahn, Herrn Ewald Pöschko und Herrn Karl<br />
Hackl.<br />
Frau DI Kathrin Vorwagner danken wir für die Bereitstellung von Informationen zur<br />
Direktvermarktung und Frau Mag. a Sabine Kainmüller für die organisatorische<br />
Unterstützung.<br />
Unser ganz besonderer Dank gilt jenen Landwirt/innen und Gewerbetreibenden aus<br />
dem Mühlviertler <strong>Kernland</strong>, die an der Befragung teilgenommen haben. Sie haben<br />
uns Einblick in ihre Lebenswelt gewährt, dadurch konnte diese Studie entstehen.<br />
Vielen Dank!<br />
Mag. a Heidemarie Pöschko<br />
3
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Kurzfassung ................................................................................ 6<br />
2 Einleitung und Problemskizze ........................................................... 7<br />
3 Forschungsfragen.........................................................................11<br />
4 Methodik dieser <strong>Markterhebung</strong> .......................................................12<br />
4.1 Forschungsdesign...................................................................12<br />
4.2 Überprüfung der Repräsentativität ..............................................14<br />
4.2.1 Soziodemographische Zusammensetzung .................................19<br />
4.2.2 Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit....................................25<br />
5 Ergebnisse der Befragung ...............................................................26<br />
5.1 Interesse und Erfahrung mit Direktvermarktung...............................26<br />
5.2 Angebot und Nachfrage von bäuerlichen Produkten und Dienstleistungen<br />
im Mühlviertler <strong>Kernland</strong> ..................................................................29<br />
5.2.1 Lebensmittel und Getränke .................................................29<br />
5.2.2 Handwerkliche Produkte.....................................................51<br />
5.2.3 Bäuerliche Dienstleistungen.................................................54<br />
5.3 Direktvermarktungskooperationen...............................................58<br />
5.4 Rahmenbedingungen der Direktvermarktung im Mühlviertler <strong>Kernland</strong>....61<br />
5.4.1 Liefer- und Vermarktungsmöglichkeiten ..................................61<br />
5.4.2 Wegstrecke ....................................................................65<br />
5.5 Wünsche und Interessen zur gemeinsamen Vermarktung ....................67<br />
6 Unterschiede zwischen den Befragten mit und ohne<br />
Direktvermarktungserfahrung ...............................................................72<br />
7 Weiterführende Analysen ...............................................................75<br />
7.1 Zusammenhangsanalyse der Bedingungen für Direktvermarktung ..........75<br />
8 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen...........................................79<br />
4
9 Literatur...................................................................................85<br />
10 Anhang..................................................................................87<br />
10.1 Detaillierte Lebensmittel- und Getränkeauswertung in Tabellenform .....87<br />
10.2 Abbildungsverzeichnis .............................................................99<br />
10.3 Tabellenverzeichnis.............................................................. 100<br />
5
1 Kurzfassung<br />
Diese <strong>Markterhebung</strong>, basierend auf dem Motto des Zukunftsforschers Matthias<br />
Horx: „Local is the new bio“, untersucht Angebot und Nachfrage von bäuerlichen<br />
Produkten und Dienstleistungen im Mühlviertler <strong>Kernland</strong> einschließlich der<br />
Bedingungen für eine erfolgreiche Kooperation und Vermarktung. Die befragten<br />
Landwirt/innen und besonders die Gewerbetreibenden zeigen Interesse an der<br />
Lebensmittel und Getränkevermarktung. Landwirt/innen bieten tendenziell<br />
unbearbeitete Produkte an, die Nachfrage geht aber eher in Richtung verarbeitete<br />
Erzeugnisse.<br />
Das Interesse an handwerklichen Produkten unterscheidet sich zwischen den<br />
Landwirt/innen und Gewerbetreibenden deutlich, denn Erstgenannte wollen vor<br />
allem Holzprodukte verkaufen und Zweitgenannte eher pflanzliche Produkte<br />
erwerben. Bevorzugte bäuerliche Dienstleistungen für beide Befragungsgruppen<br />
sind: Landschaftspflege durch Landwirt/innen und Bauernhofexkursionen.<br />
Die wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Direktvermarktung sind<br />
Qualitätssicherung, Liefersicherheit und die Wertschätzung der bäuerlichen<br />
Produkte durch Kund/innen. Favorisiert werden erwartungsgemäß jene<br />
Vermarktungsmöglichkeiten mit kurzem Zustellweg. Beide Befragungsgruppen<br />
stimmen im Durchschnitt positiven Effekten der Direktvermarktung stärker zu als<br />
Aussagen, die gegen eine Direktvermarkung sprechen. Jetzt gilt es, Bedingungen zu<br />
schaffen, damit Interessierte sich zu einer erfolgreichen Kooperation zusammen<br />
finden können.<br />
6
2 Einleitung und Problemskizze<br />
„Local is the new bio: Lokale Produktion, Handwerk, Tradition und Verwurzelung<br />
sind wichtige Verkaufsargumente, die über den Bio-Trend hinaus gehen.“ 1 Das stellt<br />
der Zukunftsforscher Matthias Horx fest. Begründet wird dies mit der verstärkten<br />
Aufmerksamkeit für nachhaltigen Konsum und der Erkenntnis, dass der LOHAS-<br />
Trend 2 kein kurzfristiger Medienhype war. Wichtig dabei ist, dass LOHAS-<br />
Konsument/innen keine Verzichtskonsument/innen sind und man sich daher in<br />
Zukunft mehr Gedanken über Stil und Service entlang des Erlebnisses von „Natur“<br />
machen muss. Gefragt ist unterhaltsame Überzeugungsarbeit in Sachen<br />
Nachhaltigkeit. 3<br />
Eine wichtige Voraussetzung, um diesen Trend nutzen zu können, ist eine Region,<br />
welche eine Produktion an gesunden Lebensmitteln unter nachhaltigen<br />
Bedingungen zulässt. In Österreich wird auf ökologischen Landbau Wert gelegt, dies<br />
zeigt ein EU-Vergleich: Der Anteil ökologisch genutzter Flächen zu den<br />
landwirtschaftlichen Flächen insgesamt ist in Österreich im Vergleich zu anderen<br />
EU-Ländern sehr hoch, Tendenz steigend. 4 Dabei hat Oberösterreich, abgesehen<br />
von Niederösterreich, die größte landwirtschaftlich genutzte Fläche im ganzen<br />
Bundesgebiet. 5 Demzufolge weist ein ländlicher Bezirk in Oberösterreich oder Teile<br />
eines Bezirkes, z.B. das Mühlviertler <strong>Kernland</strong>, Voraussetzungen auf, die für eine<br />
lokale nachhaltige Lebensmittelvermarktung sprechen.<br />
Das Mühlviertler <strong>Kernland</strong> umfasst 18 der insgesamt 27 Gemeinden des Bezirkes<br />
Freistadt (siehe Tabelle 1) und erstreckt sich vom Norden, der Grenze zu<br />
Tschechien, bis nach Süden, zum Bezirk Urfahr-Umgebung. Geographisch entspricht<br />
das <strong>Kernland</strong> einem sanften Hochland, wobei in Richtung Nordosten Wälder und<br />
Hügel dominieren. Die hauptsächliche Flächennutzung sind Wald und Agrarland.<br />
Wirtschaftlich wird das Mühlvierter <strong>Kernland</strong> insbesondere durch das Freistädter<br />
Becken sowie durch umliegende Gemeinden geprägt. Schon 1998 wurde aufgrund<br />
1 Zukunftsinstitut, 2009 S.1.<br />
2 Lifestyle of Health & Sustainability (Lebensstil für Gesundheit und Nachhaltigkeit).<br />
3 Vergleiche Zukunftsinstitut, 2009.<br />
4 Vergleiche Eurostat, 2007 S. 1.<br />
5<br />
Vergleiche Statistik Austria, 2008b S. 83.<br />
7
der mittigen Lage der Name <strong>Kernland</strong> für den Mehrgemeinden-Tourismusverband<br />
vergeben. 6<br />
Die 18 Gemeinden des Mühlviertler <strong>Kernland</strong>es<br />
1 Freistadt 7 Lasberg 13 St. Oswald<br />
2 Grünbach 8 Leopoldschlag 14 Tragwein<br />
3 Gutau 9 Neumarkt 15 Unterweitersdorf<br />
4 Hagenberg 10 Pregarten 16 Waldburg<br />
5 Hirschbach 11 Rainbach 17 Wartberg<br />
6 Kefermarkt 12 Sandl 18 Windhaag<br />
Tabelle 1: Die 18 Gemeinden des Mühlviertler <strong>Kernland</strong>es<br />
Eine Möglichkeit, die geforderten Verkaufsargumente von lokaler Produktion,<br />
Handwerk, Tradition und Verwurzelung zu erbringen, bieten landwirtschaftliche<br />
Betriebe 7 in Form von Direktvermarktung. Dabei werden, im weiteren Sinn, zu der<br />
landwirtschaftlichen Direktvermarktung nicht nur jene Vermarktungsformen<br />
gezählt, bei denen die Lebensmittel direkt an die Konsument/innen abgesetzt<br />
werden, z.B. Ab-Hof-Verkauf, Bauernmärkte und Bauernläden, sondern auch der<br />
Absatz von Produkten an den Einzelhandel, 8 an Großverbraucher 9 sowie an kleine<br />
Verarbeitungsbetriebe zur Direktvermarktung. 10 In der vorliegenden <strong>Markterhebung</strong><br />
geht es insbesondere um eine Direktvermarktung zwischen Landwirt/innen und<br />
Gewerbetreibenden aus ausgesuchten Sparten (siehe Kapitel: 4.1 Forschungsdesign)<br />
im Mühlviertler <strong>Kernland</strong>. Fokussiert wird dabei nicht nur auf die Vermarktung von<br />
Lebensmitteln und Getränken, sondern auch auf handwerkliche Produkte und<br />
bäuerliche Dienstleistungen.<br />
Allgemeine Vorteile der Direktvermarktung werden darin gesehen, dass auf<br />
regionalen Stärken aufgebaut werden kann und die Wertschöpfung der Region<br />
erhalten bleibt. 11 Zudem führt, nach Schneider, der regelmäßige und konsequente<br />
6 Vergleiche Netzwerk Land, keine Angabe der Jahreszahl.<br />
7 Unter landwirtschaftlichem Betrieb wird eine technisch-wirtschaftliche Einheit mit einer<br />
einheitlichen Betriebsführung verstanden, die landwirtschaftliche Produkte erzeugt, dabei<br />
kann der Betrieb zusätzlich auch andere (nicht landwirtschaftliche) Erzeugnisse und<br />
Dienstleistungen hervorbringen (vergleiche Eurostat, 2007 S. 7).<br />
8 z.B. Feinkostgeschäfte, Naturkostläden etc.<br />
9 Gastronomie und Kantinen.<br />
10 Vergleiche Bmlfuw, 1997 sowie Kuhnert und Wirthgen, 1997 zitiert aus Zeitlhofer, 2008<br />
S. 8.<br />
11 Vergleiche Begleitbrief zu den Fragebögen.<br />
8
Kauf von heimischen Lebensmitteln zu einem signifikanten Beitrag der<br />
Stabilisierung des Arbeitsmarktes und zu positiven volkswirtschaftlichen<br />
Wertschöpfungseffekten. 12<br />
Fraglich ist allerdings, ob Landwirt/innen überhaupt Interesse daran haben, die<br />
Leistungen zur Befriedigung der Nachfrage von nachhaltigen Produkten zu<br />
erbringen, sowie den Mehraufwand, das Erlebnis „Natur“ schmackhaft zu<br />
präsentieren. Denn obwohl die Direktvermarktung von Erzeugnissen der Land- und<br />
Forstwirtschaft eine Chance zur Einkommensverbesserung bäuerlicher<br />
Familienbetriebe darstellt, ist diese auch mit mehr Arbeit verbunden. Der Begriff<br />
„Direktvermarktung“ wird im Gewerberecht gar nicht verwendet. Der Verkauf<br />
regionaler Produkte der Landwirt/innen läuft unter der Bezeichnung<br />
„Nebengewerbe der Land- und Forstwirtschaft“. Die Abgrenzung aus<br />
steuerrechtlicher Sicht zwischen Landwirtschaft und Gewerbebetrieb beruht auf<br />
Einkommensgrenzen. Das bedeutet, dass sich Direktvermarkter/innen mit<br />
Steuerrecht und Sozialrecht auseinandersetzten müssen, hygienische Richtlinien<br />
einhalten und die Rechtsgrundlagen der Lebensmittelkennzeichnung beachten<br />
müssen. 13 Auch die Abschätzung der Hofkapazitäten, die Organisation der<br />
Produktionsabläufe und die Einbeziehung der persönlichen Potentiale aller<br />
produktionsbeteiligter Personen bedarf ausgezeichneter Managementfähigkeiten. 14<br />
Daher ist es nicht verwunderlich, dass das am häufigsten genannte Gegenargument<br />
zur Direktvermarktung der hohe Arbeitsaufwand ist, welcher aus der zusätzlichen<br />
Vermarktungsleistung resultiert. 15 Möglichkeiten, dass Direktvermarktung für<br />
Landwirt/innen funktioniert, werden von einer Expertin darin gesehen, dass sich<br />
die Landwirt/innen z.B. auf spezifische Produkte spezialisieren oder insgesamt auf<br />
die Direktvermarktung konzentrieren, indem sie ihren landwirtschaftlichen Betrieb<br />
als Vollerwerb führen. 16<br />
Doch selbst, wenn sich Landwirt/innen für die Direktvermarktung entschieden<br />
haben, ist der Produktbedarf kaum geklärt und die zwei Zielgruppen an einen Tisch<br />
zu bekommen, ist nicht einfach. Eine tragende Rolle spielt dabei der Preis, denn<br />
12 Vergleiche Schneider 2009 S.3 sowie Schneider und Holzberger 2004 S. 13<br />
13 Vergleiche Expert/inneninterview A (Zeilen 139-226).<br />
14<br />
Vergleiche Berger und Müller, 2002 Kapitel: Dimensionen (keine Angabe von<br />
Seitenzahlen).<br />
15 Vergleiche Hensche, 1993 S. 235, zitiert aus Kreuzer/Stadlbauer, 1995 S. 33.<br />
16 Vergleiche Expert/inneninterview A (Zeilen 150-154).<br />
9
die Preisspanne, die der Lebensmittelhandel auf das Produkt aufschlägt, führt<br />
entweder zu einem hohen Preis des Direktvermarktungsproduktes oder die/der<br />
Landwirt/in bekommt einen zu geringen Endbetrag, so dass sich die Vermarktung<br />
für sie/ihn nicht lohnt. Denn auch für den Handel oder die Gastronomie ist es<br />
schwierig, die Produktqualität so gut darzustellen, dass der höhere Preis<br />
angenommen wird. 17 Entgegen dem Preisargument lässt sich aber auch feststellen,<br />
dass in den Produkten der regionalen Landwirt/innen viel Herzblut, Know-how und<br />
oft jahrelange Erfahrung und Beschäftigung steckt. 18 Dennoch ist es fraglich ob<br />
Gewerbetreibende den Ankauf regionaler, bäuerlicher Produkte als Vorteil sehen,<br />
oder der mögliche höhere Aufwand und Preis abschreckend wirkt. Auf eine weitere<br />
Möglichkeit weist eine aktuelle Erhebung von Perspectra hin. Diese Untersuchung<br />
zeigt, dass es den Gastwirt/innen des Bezirks Freistadt an regionalen Lebensmitteln<br />
und Partnern mangelt. 19<br />
Anhand dieser Tatsachen ergeben sich Fragen zur Direktvermarktung, die für die<br />
Region Mühlviertler <strong>Kernland</strong> durch diese <strong>Markterhebung</strong> geklärt werden. Im<br />
nachfolgenden Kapitel werden diese dargestellt.<br />
17 Vergleiche Expert/inneninterview A (Zeilen 240-259).<br />
18 Vergleiche Expert/inneninterview A (Zeilen 187-188).<br />
19 Vergleiche Pöcksteiner, Seydl und Lettner 2008, S. 147<br />
10
3 Forschungsfragen<br />
Ob sich der Lebensstiltrend von Gesundheit und Nachhaltigkeit durch die<br />
Direktvermarktung im Mühlviertler <strong>Kernland</strong> nutzen lässt, soll durch die folgenden<br />
Forschungsfragen untersucht werden:<br />
Welche Produkte und Dienstleistungen bieten die landwirtschaftlichen<br />
Betriebe im Mühlviertler <strong>Kernland</strong> an?<br />
Welchen Bedarf an bäuerlichen Produkten und Dienstleistungen hat die<br />
Wirtschaft in der Region?<br />
Welche Direktvermarktungs-Kooperationen sind zwischen<br />
landwirtschaftlichen, touristischen und gewerblichen Betrieben möglich?<br />
Unter welchen Rahmenbedingungen kann sich die Direktvermarktung im<br />
Mühlviertler <strong>Kernland</strong> zufriedenstellend entwickeln?<br />
Welche Kapazitäten, Wünsche und Interessen gibt es hinsichtlich einer<br />
gemeinsamen Vermarktung?<br />
Ziel dieser Studie ist es, auf diese Fragen mittels der Daten aus einer postalischen<br />
Befragung Antworten zu finden und Wissenswertes aus Expert/inneninterviews<br />
einfließen zu lassen.<br />
11
4 Methodik dieser <strong>Markterhebung</strong><br />
Um die Forschungsfragen beantworten zu können, wurden einerseits die Produktund<br />
Dienstleistungspalette von landwirtschaftlichen Betrieben im Mühlviertler<br />
<strong>Kernland</strong> erhoben und andererseits der Bedarf an bäuerlichen Produkten von<br />
ausgewählten gewerblichen Betrieben aus dem <strong>Kernland</strong> erfasst. Dabei wurde<br />
nachfolgendes Forschungsdesign angewendet.<br />
4.1 Forschungsdesign<br />
Die Markerhebung wurde als quantitative Studie konzipiert und als postalische<br />
Vollerhebung durchgeführt. Kontaktiert wurden insgesamt 2152 bäuerliche und<br />
gewerbliche Betriebe.<br />
Der Versand basiert auf den Adressdaten der Bezirksbauernkammer Freistadt, des<br />
Tourismusverbandes Mühlviertler <strong>Kernland</strong> und der Bezirksstelle WKO Freistadt. Es<br />
wurden zwei standardisierte Fragebögen entwickelt und an die Landwirt/inne,<br />
sowie an ausgewählte Gewerbetreibende der Region des Mühlviertler <strong>Kernland</strong>s 20<br />
verschickt. Für den Versand der Fragebögen der Landwirt/innen wurden alle<br />
Mehrfachantragssteller/innen 21 aus dem <strong>Kernland</strong> angeschrieben, also diejenigen<br />
Bäuerinnen und Bauern, welche 2008 um finanzielle Förderungen über die<br />
Bezirksbauernkammer angesucht haben. Dies entspricht N 1 =1781<br />
landwirtschaftlichen Betrieben in der <strong>Kernland</strong> Region. Demzufolge sind nicht alle<br />
Landwirt/innen befragt worden, weil nur die Antragsteller/innen bei der<br />
Bezirksbauernkammer Freistadt registriert sind. Ein Vergleich der Daten 2007 für<br />
Oberösterreich zeigt, dass ca. 1/5 der Landwirt/innen keinen Antrag stellten. 22 Die<br />
Adressen für den Fragebogenversand der Unternehmen stammen aus der Datenbank<br />
der Bezirksstelle WKO Freistadt, wobei nur jene Unternehmen des <strong>Kernland</strong>s<br />
ausgewählt wurden, welche in den Bereichen Gastronomie und Tourismus, sowie<br />
Gewerbe und Handel tätig sind und im Sinne der Direktvermarktung<br />
landwirtschaftliche Produkte, bäuerliches Kunsthandwerk und spezielle<br />
20 18 Gemeinden des Bezirks Freistadt, siehe Kapitel 2 Einleitung und Problemskizze<br />
bezüglich einer genauen Definition.<br />
21 mehr dazu siehe www.ama.at.<br />
22 Datenquelle: AMA, 2008 und Statistik Austria, 2008a S. 29 sowie eigene Berechnung.<br />
12
Dienstleistungen anbieten (könnten). Daher wurden folgende 17<br />
Gewerbefachgruppen angeschrieben (siehe Tabelle 2). Die Anzahl der ausgewählten<br />
Unternehmen liegt bei N 2 =371. Nach der Pretest-Phase und einer<br />
Fragebogenkonferenz wurden die Erhebungsinstrumente überarbeitet.<br />
Kontaktierte Gewerbefachgruppen<br />
Branchennummer Gewerbefachgruppe<br />
134 Müller<br />
135 Bäcker<br />
136 Konditoren<br />
137 Fleischer<br />
139 Nahrungs- und Genussmittelgewerbe<br />
140 Gärtner und Floristen<br />
211 Nahrungs- und Genussmittelindustrie<br />
301 Lebensmittelhandel<br />
303a Handel mit Arzneimittel, Drogeriewaren<br />
304a Landesproduktenhandel<br />
304b Viehhandel und Fleischgroßhandel<br />
304c Wein- und Spirituosenhandel<br />
30504 Handel auf Tankstellen<br />
51001 Tankstellen<br />
601 Gastronomie<br />
602 Hotellerie<br />
603 private Krankenanstalten und Kurbetriebe<br />
Tabelle 2: Kontaktierte Gewerbefachgruppen<br />
Den großen finanziellen und zeitlichen Aufwand der Fragebogenaussendung und der<br />
Rücksendung übernahm dankenswerter Weise das Mühlviertler <strong>Kernland</strong>büro. Als<br />
Anreiz für die ersten zehn Personen, welche den Fragebogen ausgefüllt<br />
zurücksandten, wurde ein Dankeschön in Form einer Tageskarte für die Therme<br />
Lebensquell Bad Zell zur Verfügung gestellt. Der Fragebogenversand fand am 6. Mai<br />
2009 statt.<br />
Der Fragebogen sollte bis spätestens 22. Mai zurück gesandt werden, wobei der<br />
Rücklaufzeitraum, in dem die Fragebögen noch in die Untersuchung mit einflossen,<br />
von Mitte Mai bis Anfang August lag. Die Rücklaufquote ist mit 7,4 bzw. 7,3 Prozent<br />
für die Landwirt/innen bzw. Gewerbetreibenden eher niedrig. Von den<br />
Landwirt/innen schickten n 1 =130 den Fragebogen zurück und n 2 =27 der<br />
13
Gewerbetreibenden. Gründe hierfür können sein, dass erstens die Befragung nicht<br />
anonym war, weil die Auftraggeber/innen ausdrücklich eine<br />
Rücksprachemöglichkeit mit Interessent/innen der Direktvermarktung wünschten,<br />
zweitens im März 2009 bereits von der Landwirtschaftkammer OÖ ein Standard-<br />
Erhebungsbogen an alle Direktvermarkter/innen in Oberösterreich versandt wurde,<br />
um den „Ist“-Zustand zu erheben und zu aktualisieren und drittens die<br />
Mehrfachantragsteller/innen den Antrag für 2009 bis zum 15. März einreichen<br />
mussten.<br />
Beide Fragebögen sind sehr ähnlich aufgebaut und gliedern sich in rund zehn<br />
Themenbereiche. Zuerst werden die Adressdaten verlangt. Im zweiten Teil geht es<br />
prinzipiell um die Klärung, ob die Befragten Erfahrung und auch Interesse an der<br />
Direktvermarktung haben. Nachfolgend sollte eingeschätzt werden, in welchen<br />
Mengen Lebensmitteln und Getränken zukünftig erzeugt, bzw. angekauft werden<br />
könnten im Rahmen der Direktvermarktung. Der vierte Teil befasst sich mit<br />
handwerklichen Produkten, welche künftig hergestellt bzw. gekauft werden<br />
könnten. Dann geht es um verschiedene Vermarktungs- bzw. Liefermöglichkeiten.<br />
Im nächsten Abschnitt soll das Interesse, diverse Dienstleistungen anzubieten bzw.<br />
in Anspruch zu nehmen, angegeben werden. Danach geht es um die Einschätzung<br />
von Rahmenbedingungen der Direktvermarktung. Ferner wird die Meinung zur<br />
Direktvermarktung, so wie Hürden der Direktvermarktung anhand der Einstufung<br />
einiger Aussagen überprüft und zuletzt wird der soziodemographische Hintergrund<br />
erhoben.<br />
4.2 Überprüfung der Repräsentativität<br />
Die Prüfung der Repräsentativität der zurückgesandten Fragebögen gestaltet sich<br />
schwierig, weil nur wenige Informationen über die jeweilige Grundgesamtheit<br />
vorhanden sind. Dabei ist die Grundgesamtheit der Landwirt/innen definiert durch<br />
alle Mehrfachantragsteller/innen 2008 und die der Gewerbetreibenden durch alle<br />
ausgewählten Gewerbebetriebe, jeweils aus dem Mühlviertler <strong>Kernland</strong> (siehe<br />
Kapitel: 4.1 Forschungsdesign). Eine Möglichkeit, die Repräsentativität zu testen ist<br />
die Verteilungsüberprüfung der Postleitzahlen aus der Grundgesamtheit mit denen<br />
aus dem Rücklauf mittels Chiquadrat-Test. Allerdings ist die Verteilung durch die<br />
vielen Postleitzahlen sehr weit gestreut und die Zellenhäufigkeit sehr gering,<br />
14
insbesondere für die Daten der Gewerbetreibenden, wodurch der Chiqadrat-Test<br />
nicht mehr zulässig ist.<br />
Daher wurde eine sinnvolle Zusammenfassung der Gemeinden für die<br />
Landwirt/innen in vier Gruppen vorgenommen und zwar nach der Dichte 23 der<br />
landwirtschaftlichen Betriebe in den jeweiligen Gemeinden (siehe Abbildung 1). Die<br />
geringste Dichte weisen die Gemeinden Freistadt, 24 Hagenberg, Wartberg und<br />
Pregarten auf. Dort gibt es also weniger als 25 landwirtschaftliche Betriebe auf<br />
1000 Einwohner/innen. Eine schwache Dichte an bäuerlicher Besiedelung findet<br />
sich in den Gemeinden Kefermarkt, Lasberg, Neumarkt, St. Oswald,<br />
Unterweitersdorf und Tragwein. Mittlere Dichte liegt in den Gemeinden Grünbach,<br />
Gutau, Rainbach und Sandel vor. Viele landwirtschaftliche Betriebe im Bezug auf<br />
die Einwohnerzahl gibt es in den Gemeinden Hirschbach, Leopoldschlag und<br />
Windhaag.<br />
23 Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe pro 1000 Einwohner/innen in der Gemeinde.<br />
24 Für die Berechnung wurde zur Stadtgemeinde Freistadt die Gemeinde Waldburg addiert,<br />
da beide Gemeinden dieselbe Postleitzahl besitzen. Waldburg gehört allerdings zu den<br />
Gemeinden mit mittlerer Dichte.<br />
15
Abbildung 1: Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Mühlviertler <strong>Kernland</strong> pro<br />
1000 Einwohner/innen 25<br />
Für diese vier Gruppen wurde mittels Chiquadrat-Test überprüft, ob sich der<br />
Rücklauf der landwirtschaftlichen Fragebögen signifikant von der Verteilung der<br />
Grundgesamtheit unterscheidet. Die Auswertung ergibt einen Chiquadratwert von<br />
1,60. Dieser Wert liegt unter dem Tabellenwert von 7,81 für 3 Freiheitsgrade mit<br />
einer Sicherheitswahrscheinlichkeit von 95 Prozent. Die zurückgesandten<br />
Fragebögen der Landwirte und Landwirtinnen unterscheiden sich, bezogen auf die<br />
gruppierte Dichte, daher nicht signifikant von der Grundgesamtheit der<br />
Landwirt/innen im <strong>Kernland</strong>.<br />
25 Datenquelle: WKO Freistadt. Geographische Darstellung: Clemens Pöschko.<br />
16
Verteilung der landwirtschaftlichen Betriebe in der<br />
Grundgesamtheit und dem Rücklauf nach Besiedelungsdichte<br />
Grundgesamtheit (Erwartet)<br />
Rücklauf (Beobachtet)<br />
geringste Dichte 298 21<br />
schwache Dichte 667 48<br />
mittlere Dichte 495 26<br />
starke Dichte 316 22<br />
Summe 1776 26 117 27<br />
Tabelle 3: Verteilung landwirtschaftlicher Betriebe für Grundgesamtheit und Rücklauf<br />
Um auch eine Aussage über die Gewerbetreibenden treffen zu können hinsichtlich<br />
der ortsgebundenen Verteilung, wurden ebenfalls Gruppen gebildet nach der<br />
Dichte 28 von Unternehmen im Mühlviertler <strong>Kernland</strong> (siehe Abbildung 2). Diese<br />
Gruppierung basiert allerdings auf allen Unternehmen im Mühlviertler <strong>Kernland</strong>,<br />
nicht nur auf jenen Gewerbesparten, welche für diese <strong>Markterhebung</strong> ausgewählt<br />
wurden. Demzufolge entspricht die graphische Darstellung nicht den ausgewählten<br />
Gewerbefachgruppen und wird hier nur als eine Möglichkeit zur Gruppierung der<br />
Gemeinden herangezogen.<br />
Die geringste Dichte, also 0 bis 24 Gewerbebetriebe pro 1000 Einwohner/innen<br />
kommt im <strong>Kernland</strong> in keiner Gemeinde vor (siehe Abbildung 2). In den Gemeinden<br />
Rainbach, Hirschbach, Windhaag, Lasberg, Gutau, Tragwein und Wartberg gibt es<br />
mindestens 25 bis maximal 49 Unternehmen auf 1000 Einwohner/innen, also eine<br />
schwache Dichte. Eine mittlere Dichte liegt in den Gemeinden Leopoldschlag,<br />
Grünbach, Sandl, St. Oswald, Neumarkt, Pregarten und Hagenberg vor. Starke<br />
Dichte verzeichnen nur Freistadt 29 und Unterweitersdorf.<br />
26<br />
Nicht zugestellte Fragebögen (5), wurden von den 1781 versandten Fragebögen<br />
abgezogen.<br />
27 Hier fehlen die Fragebögen, in denen keine Adresse angegeben wurde (12), bzw. die<br />
Adresse nicht im <strong>Kernland</strong> angesiedelt ist (1). Diese Gesamtzahl von 117 weicht somit von<br />
der Gesamtzahl aller retournierter Fragebögen (n 1 =130) ab.<br />
28 Anzahl der gewerblichen Betriebe pro 1000 Einwohner/innen in der Gemeinde.<br />
29 Für die Berechnung wurde zur Stadtgemeinde Freistadt die Gemeinde Waldburg addiert,<br />
da beide Gemeinden dieselbe Postleitzahl besitzen. Waldburg gehört allerdings zu den<br />
Gemeinden mit schwacher Dichte.<br />
17
Abbildung 2: Anzahl der Unternehmen im Mühlviertler <strong>Kernland</strong> pro 1000<br />
Einwohner/innen 30<br />
Wird nun für diese drei Gruppen überprüft, ob sich der Rücklauf signifikant von der<br />
Grundgesamtheit der Gewerbetreibenden unterscheidet, ergibt sich ein<br />
Chiquadratwert von 5,03 mit 2 Freiheitsgraden und dem Tabellenwert von 5,99.<br />
Dies bedeutet mit einer Sicherheit von 95 Prozent, dass der Fragebogenrücklauf der<br />
örtlichen Verteilung der Gesamtheit aller Gewerbetreibenden, welche für diese<br />
<strong>Markterhebung</strong> ausgewählt wurden, entspricht.<br />
30 Datenquelle: WKO Freistadt. Geographische Darstellung: Clemens Pöschko.<br />
18
Verteilung der Gewerbebetriebe in der Grundgesamtheit und dem<br />
Rücklauf nach Besiedelungsdichte<br />
Grundgesamtheit (Erwartet)<br />
Rücklauf (Beobachtet)<br />
geringste Dichte - -<br />
schwache Dichte 80 6<br />
mittlere Dichte 146 12<br />
starke Dichte 143 7<br />
Summe 369 31 25 32<br />
Tabelle 4: Verteilung der Gewerbebetriebe für Grundgesamtheit und Rücklauf<br />
Zusammenfassend zeigt sich, dass der Rücklauf für beide Befragungsgruppen der<br />
jeweiligen Grundgesamtheit bezogen auf die örtliche Verteilung entspricht, also<br />
repräsentativ ist, wenn die Gemeinden in Gruppen zusammengefasst werden.<br />
Nachfolgend wird die soziodemographische Zusammensetzung der Befragten<br />
untersucht und, falls vorhanden, mit Daten der Grundgesamtheit verglichen um zu<br />
überprüfen, ob für die Auswertung relevante Verzerrungen vorliegen, z.B. ob<br />
prozentuell mehr BIO-Betriebe auf die Umfrage geantwortet haben, etc.<br />
4.2.1 Soziodemographische Zusammensetzung<br />
Die soziodemographischen Angaben beider Befragungsgruppen sollen hier skizziert<br />
und auf Unterschiede in der Grundgesamtheit hingewiesen werden, sofern<br />
Vergleichsdaten vorhanden sind.<br />
4.2.1.1 Alter<br />
Die Befragten aus beiden Gruppen haben ein Durchschnittsalter von 43 Jahren<br />
(Landwirt/Innen) bzw. von 45 Jahren (Gewerbetreibende). Für beide<br />
Befragungsgruppen ist die/der jüngste Befragte 24 Jahre alt. Die Altersobergrenze<br />
liegt bei den Landwirt/innen, welche auf die durchgeführte <strong>Markterhebung</strong><br />
antworteten, bei 80 und bei den Gewerbetreibenden bei 60 Lebensjahren.<br />
4.2.1.2 Geschlecht<br />
Die Geschlechteranteile in den Befragungsgruppen unterscheiden sich deutlich.<br />
Teilweise mag der Wert zufällig sein, wenn z.B. der Hof von einer Bäuerin und<br />
einem Bauern geführt wird und derjenige den Fragebogen ausfüllt, der gerade Zeit<br />
31 Abweichung zu N 2 (371), da zwei Fragebögen an andere Gemeinden verschickt wurden.<br />
32 Abweichung zu n 2 (27), da ein Fragebogen aus einer anderen Gemeinde kommt und eine<br />
Adresse nicht angegeben wurde.<br />
19
hat. Auch kam es vor, dass sich Landwirt/innen als Familie eintrugen und im<br />
soziodemographischen Teil des Fragebogens für beide Partner/innen Angaben<br />
machten. Insgesamt lässt sich allerdings sagen, dass der Frauenanteil unter<br />
demjenigen der Männer liegt. Gut zu sehen ist dies in der nachfolgen Abbildung.<br />
Das „n“ steht für die Anzahl der männlichen bzw. weiblichen Befragten, wobei der<br />
erste Wert immer für die Landwirt/innen steht und der zweite für die<br />
Gewerbetreibenden. Demzufolge sind unter den Landwirt/innen 79 Männer und 47<br />
Frauen. Bei den Gewerbetreibenden haben 19 Männer und 8 Frauen auf diese<br />
<strong>Markterhebung</strong> geantwortet.<br />
*n ist die Anzahl der Befragten, wobei der erste Wert für die Anzahl der Landwirt/innen<br />
steht, der zweite Wert für die Anzahl der Gewerbetreibenden.<br />
Abbildung 3: Geschlecht der Befragten<br />
4.2.1.3 Informationen zu den landwirtschaftlichen Betriebe<br />
Sechs von zehn der befragten Betriebe werden als Nebenerwerb geführt und haben<br />
eine Nutzfläche von durchschnittlich 23,69 Hektar 33 Boden. Im Vergleich dazu<br />
haben oberösterreichische Landwirt/innen durchschnittlich rund 31,12 Hektar pro<br />
Betrieb 34 an Nutzfläche zur Verfügung, also nahezu um ein Viertel mehr. Die<br />
Landwirt/innen dieser <strong>Markterhebung</strong> bewirtschaften im Durchschnitt seit rund 17<br />
Jahren ihren Hof, mindestens ein Jahr und maximal bis zu 59 Jahren. Elf Prozent<br />
bewirtschaften ihren Hof nicht länger als 2 Jahre.<br />
33 Es wurde nur nach der Betriebsgröße gefragt, ohne zwischen forstwirtschaftlichen (Wald)<br />
und landwirtschaftlichen (Wiese und Acker) Nutzflächen zu unterscheiden. Detaillierte<br />
Nennungen einzelnen Nutzflächen der Befragten wurden zu Gesamthektar addiert.<br />
34 Wert für 2007. Datenquelle: Statistik Austria, 2008a S. 29 und eigene Berechnung.<br />
20
Kategorisiert man die Betriebe nach ihrer Größe, zeigt sich, dass über die Hälfte<br />
der befragten Betriebe eine Nutzfläche von 20 bis 50 Hektar aufweisen. Eher<br />
wenige Fragebögen schickten kleine Betriebe bis zu 5 Hektar und mittlere Betriebe<br />
bis zu 10 Hektar ausgefüllt zurück. Dass eher größere Betriebe auf die Umfrage<br />
antworteten, verdeutlicht auch der Vergleich mit den Daten der<br />
Bezirksbauernkammer zur Betriebsgröße landwirtschaftlicher Betriebe in Bezirk<br />
Freistadt (siebe Tabelle 5). Obwohl das <strong>Kernland</strong> nur einen Teil des Bezirks<br />
Freistadt abdeckt, sind nur neun Gemeinden nicht im Mühlviertler <strong>Kernland</strong><br />
beinhaltet, also ein Drittel. Diese neun Gemeinden gehören zur Mühlviertler Alm.<br />
Demzufolge dürften die landwirtschaftlichen Betriebsgrößen des Bezirks ungefähr<br />
auch auf die des Mühlviertler <strong>Kernland</strong>es zutreffen. Für die Umfragewerte dieser<br />
<strong>Markterhebung</strong> unterscheiden sich die Größen allerdings signifikant. Dies ist ein<br />
Hinweis darauf, dass die Ergebnisse nicht repräsentativ sind. Besonders kleine<br />
Betriebe sind unterrepräsentiert.<br />
Vergleich der Größe landwirtschaftliche Betriebe in der Umfrage<br />
mit denjenigen im Bezirk Freistadt<br />
Umfrageergebnisse für<br />
Mühlviertler <strong>Kernland</strong><br />
(18 Gemeinden)<br />
Bezirk Freistadt<br />
(27 Gemeinden) 35<br />
Häufigkeit Prozent Prozent<br />
kleine Betriebe mit 1-5 ha 7 6% 18%<br />
mittlere Betriebe mit 5-10 ha 11 9% 21%<br />
mittlere Betriebe mit 10-20 ha 33 26% 36%<br />
größere Betriebe mit 20-50 ha 70 55% 24%<br />
große Betriebe mit über 50 ha 6 5% 1%<br />
Summe 127 100% 100%<br />
Tabelle 5: Vergleich der Größe landwirtschaftlicher Betriebe<br />
Bei der Frage nach den Gütesiegeln, welches der landwirtschaftliche Betrieb<br />
besitzt, konnten auch mehrere Siegel genannt werden, meist wurde allerdings nur<br />
eins bekannt gegeben, wobei rund 53 Prozent (n=69) der Bäuerinnen und Bauern<br />
kein Gütesiegel angaben. Unter den verschiedenen genannten Gütesiegeln ist das<br />
AMA-Siegel bei den befragten Landwirtschaften am häufigsten vertreten (siehe<br />
Abbildung 4). Ebenfalls häufig wird auch noch das BIO-Austria Siegel genannt. Beim<br />
35 Datenquelle: Bezirksbauernkammer Freistadt.<br />
21
Gütesiegel „Gutes am Bauernhof“ sind immerhin fünf Landwirt/innen Mitglied,<br />
wobei in ganz Oberösterreich zwischen 240 und 250 Betriebe 36 diese Gütesiegel<br />
besitzen (siehe Tabelle 6).<br />
Vergleich der Anteile des Gütesiegels „Gutes vom Bauernhof“ in der<br />
<strong>Markterhebung</strong> mit denjenigen in Oberösterreich<br />
Betriebe mit dem Gütesiegel:<br />
"Gutes vom Bauernhof"<br />
Landwirtschaftlichen Betriebe<br />
Insgesamt<br />
Umfrageergebnisse<br />
Mühlviertler <strong>Kernland</strong><br />
(18 Gemeinden)<br />
Oberösterreich<br />
5 240 bis 250 37 (Mittelwert 245<br />
für Berechnung)<br />
130 36.385 (2007) 38<br />
Prozentanteil der Höfe mit dem<br />
3,85% 0,67%<br />
Gütesiegel „Gutes vom Bauernhof“<br />
Tabelle 6: Vergleich Gütesiegels „Gutes vom Bauernhof“<br />
Abbildung 4: Gütesiegel<br />
36 Quelle: Expert/inneninterview A (Zeilen 180-181).<br />
37 Quelle: Expert/inneninterview A (Zeilen 180-181).<br />
38 Datenquelle: Statistik Austria 2008a S. 29.<br />
22
Unter der Kategorie Sonstiges sind folgende Nennungen zusammengefasst: Arge<br />
Kompost Qualitätssicherungsprogramm, Lacon, der sichere Bauernhof, ein eigenes<br />
Gütesiegel, Milchgütesiegel, Naturama Rindfleisch und Zertifikat Qualitätskompost.<br />
Der große Anteil an Bio-Gütesiegeln in der Befragungsgruppe spiegelt sich im Anteil<br />
der Bio-Betriebe wieder. Dieser liegt bei 35 Prozent und somit zehn Prozent über<br />
dem Anteil in der Grundgesamtheit. Dieser liegt bei einem Viertel 39 aller<br />
landwirtschaftlichen Betriebe im Mühlviertler <strong>Kernland</strong>.<br />
Zusätzlich zur Landwirtschaft haben rund neun Prozent der befragten<br />
Landwirt/innen ein Gewerbe angemeldet in verschiedensten Branchen:<br />
Handelsgewerbe, kleines Gastgewerbe<br />
Reifenhandel<br />
Forstunternehmen<br />
Holzbringung und -schlägerung<br />
Jausenstation<br />
Metallbearbeitung<br />
Sägewerk<br />
Tischlerei<br />
Baggerungen, Transporte, Holzhandel<br />
Gastronomie<br />
4.2.1.4 Information zu den Gewerbebetrieben<br />
Die Gewerbebetriebe aus dieser Erhebung stammen vorwiegend aus der Fachgruppe<br />
der Gastronomie und des Lebensmittelhandels (siehe Abbildung 5). Dabei entspricht<br />
die Verteilung der Gewerbefachgruppen vom Rücklauf der Verteilung aller<br />
angeschriebenen Gewerbebetriebe recht gut. Aus der Sparte Müller gibt es nur sehr<br />
wenige Betriebe im Mühlvierter <strong>Kernland</strong>, die Pretestergebnisse lassen aber auch<br />
aus dieser Richtung Interesse an Direktvermarktung erkennen.<br />
67 Prozent der Befragten sind die Inhaber/innen des angeschriebenen Betriebs und<br />
44 Prozent sind Geschäftsführer/innen, wobei vier Personen beide Funktionen<br />
angaben. Die durchschnittliche Zeit, in der die Befragten diese Position bereits<br />
bekleiden, liegt bei knapp 14 Jahren.<br />
39 Datenquelle: Bezirksbauernkammer Freistadt und eigene Berechnungen.<br />
23
Abbildung 5: Vertretene Gewerbefachgruppen<br />
Die Durchschnittsanzahl der Beschäftigten pro Gewerbebetrieb liegt bei 12<br />
Beschäftigten, einschließlich der/des Befragten. Ein Vergleich mit der Anzahl an<br />
Beschäftigten pro Betrieb im Bezirk Freistadt 40 und die erhobenen Daten dieser<br />
Studie zeigen deutliche Unterschiede in der Beschäftigtenstruktur (siehe<br />
Tabelle 7). Insgesamt zeigt sich, dass größere Betriebe, also mit einer höheren<br />
Anzahl an Mitarbeiter/innen, stärker in der Studie vertreten sind, verglichen mit<br />
der Verteilung im Bezirk Freistadt. Das bedeutet, dass auch bei den<br />
Gewerbetreibenden kleinere Betriebe in der <strong>Markterhebung</strong> unterrepräsentiert<br />
sind. Jedoch muss darauf hingewiesen werden, dass diese Verteilung der<br />
Umfrageergebnisse durch die Auswahl der Fachgruppen für diese <strong>Markterhebung</strong><br />
mit beeinflusst wird.<br />
40 Datenquelle: WKO OÖ, 2009 S. 18.<br />
24
Vergleich der Gewerbebetriebe nach Anzahl der Beschäftigten<br />
Anzahl Beschäftigter<br />
einschließlich<br />
Unternehmer/in<br />
Umfrageergebnisse Mühlviertler <strong>Kernland</strong><br />
(18 Gemeinden)<br />
Bezirk Freistadt<br />
(27 Gemeinden) 41<br />
Häufigkeit Prozent Prozent<br />
1 2 7,7% 56,7%<br />
2 bis 5 14 53,8% 26,9%<br />
6 bis 10 2 7,7% 4,9%<br />
11 bis 20 5 19,2% 4,9%<br />
21 bis 50 2 7,7% 2,4%<br />
51 bis 100 1 3,8% 1,0%<br />
über 100 0 0,0% 3,2%<br />
Summe 26 100,0% 100,0%<br />
Tabelle 7: Vergleich Betriebsstruktur von Gewerbetreibenden<br />
4.2.2 Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit<br />
Die räumliche Verteilung des Rücklaufs dieser Untersuchung entspricht prozentuell<br />
ungefähr der Gesamtheit aller kontaktierter Landwirt/innen bzw.<br />
Gewerbetreibenden. Dennoch sind Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit,<br />
insbesondere bei den Produktangaben, wenn nur eine geringe Anzahl an Nennungen<br />
vorliegt, nur bedingt möglich. Dies liegt an der eher geringen Rücklaufquote, an<br />
der Überrepräsentation von größeren Betrieben in beiden Untersuchungsgruppen,<br />
sowie an der hohen Anzahl an Befragten mit Direktvermarktungserfahrung (siehe<br />
Kapitel: 5.1 Interesse und Erfahrung mit Direktvermarktung) und an der leichten<br />
Überrepräsentanz von Bio-Betrieben bei den Landwirt/innen.<br />
41 Datenquelle: WKO OÖ, 2009 S. 18.<br />
25
5 Ergebnisse der Befragung<br />
In diesem Abschnitt werden die Informationen aus den Fragebögen von<br />
Landwirtschaft und Unternehmen zu verschiedenen Themenbereichen verglichen<br />
und aufbereitet dargestellt. Dabei sollen insbesondere die Forschungsfragen<br />
beantwortet werden. Folglich werden das Angebot und die Nachfrage<br />
gegenüberstellt und die Möglichkeiten der Direktvermarktungskooperationen<br />
ausgelotet, weiters die Rahmenbedingungen der Direktvermarktung aus Sicht der<br />
beiden Befragungsgruppen untersucht und zuletzt die Wünsche und Interessen zur<br />
gemeinsam Vermarktung zusammengefasst.<br />
5.1 Interesse und Erfahrung mit Direktvermarktung<br />
Die Direktvermarktung scheint im Mühlviertler <strong>Kernland</strong> ein Begriff zu sein. Viele<br />
der Befragten, welche die Fragebögen zurückgesandt haben, beantworteten<br />
folgende Frage mit „Ja“: „Verkaufen Sie derzeit LEBENSMITTEL aus Ihrem<br />
landwirtschaftlichen Betrieb direkt an Ihre Kund/innen (Direktvermarktung)?“ bzw.<br />
„Kaufen Sie derzeit für Ihren Gewerbebetrieb LEBENSMITTEL direkt von regionalen<br />
Landwirt/innen?“. Demzufolge besitzt bereits fast die Hälfte der Befragten<br />
Erfahrung mit Direktvermarktung (siehe Abbildung 6). Unter den<br />
Gewerbetreibenden sind es 67 Prozent, bei den Bäuerinnen und Bauern sind es<br />
immerhin schon 41 Prozent, welche angaben, derzeit bäuerliche Produkte zu<br />
beziehen bzw. anzubieten. Keine Angaben machten rund sieben Prozent. Aufgrund<br />
der Fragestellung lässt sich aber nicht feststellen, ob die Landwirt/innen mit<br />
Direktvermarktungserfahrung auch bei der Bezirksbauernkammer Freistadt als<br />
Direktvermarkter/innen eingetragen sind.<br />
26
Abbildung 6: Derzeit Direktvermarktung<br />
Die hohe Zahl an Befragten mit Direktvermarktungserfahrung in dieser<br />
<strong>Markterhebung</strong> ist ein Hinweis darauf, dass insbesondere Befragte mit Interesse an<br />
Direktvermarktung auf diese Umfrage geantwortet haben. Denn die aktuellen<br />
Zahlen der Bezirksbauernkammer vom August 2009 zeigen, dass es im Bezirk<br />
Freistadt 132 gemeldete Direktvermarkter/innen gibt 42 . Vergleicht man diese Zahl<br />
mit allen landwirtschaftlichen Betrieben in diesem Bezirk für das Jahr 1999 43<br />
(N=4.210) dann entspricht der Anteil an Direktvermarkter/innen in Freistadt<br />
ca. 3,14 Prozent, wobei sich die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe seit 1999<br />
sicher verringert hat, der Prozentwert also unterschätzt wird. Dennoch ist eine<br />
erhebliche Differenz zu den 41 Prozent bzw. 44 Prozent 44 festzustellen und dies<br />
verweist auf eine Überrepräsentativität an Direktvermarkter/innen in dieser<br />
<strong>Markterhebung</strong>.<br />
Das Interesse der Befragten an der Vermarktung von Lebensmitteln bzw. Getränken<br />
im Rahmen eines regionalen Austausches wurde jeweils durch folgende Frage,<br />
einmal für Lebensmittel und einmal für Getränke in beiden Erhebungsgruppen<br />
42 Quelle: laut Auskunft bei der Bezirksbauernkammer Freistadt sind mit Ende August 2009,<br />
132 Direktvermarkter/innen im Bezirk Freistadt in der Datenbank der<br />
Bezirksbauernkammer Freistadt verzeichnet.<br />
43 Datenquelle: Land Oberösterreich, keine Angabe der Jahreszahl.<br />
44<br />
Bei der Berechnung dieser Prozentwerte wurden die fehlenden Angaben nicht<br />
berücksichtigt, die Prozentberechnung beruht also nur auf all jenen Personen, welche auf<br />
die Frage mit ja oder nein geantwortet haben.<br />
27
erhoben: „Haben Sie Interesse, (auch) in Zukunft LEBENSMITTEL (bzw. GETRÄNKE)<br />
aus Ihrem landwirtschaftlichen Betrieb direkt zu vermarkten?“ bzw. „Haben Sie<br />
Interesse, (auch) in Zukunft für Ihren Gewerbetrieb LEBENSMITTEL (bzw.<br />
GETRÄNKE) direkt von regionalen Landwirt/innen zu kaufen?“. Wenn keine Angaben<br />
der Befragten für diese Frage vorlagen, nachfolgend diese allerdings Produkte<br />
nannten, wurde für die Analyse auf ein Interesse der Personen an<br />
Direktvermarktung geschlossen. Gab es hingegen keine Produktangaben, wurde dies<br />
als fehlendes Interesse eingestuft. Die Auswertung zeigt, dass das Interesse bzw.<br />
Desinteresse an Lebensmittelvermarktung der Landwirt/innen ausgewogen bei 50<br />
zu 50 liegt (siehe Abbildung 7). An der Getränkevermarktung sind weniger<br />
Bäuerinnen und Bauern interessiert, dort liegt das Interesse nur noch bei 24<br />
Prozent. Die Gewerbetreibenden haben für beide Vermarktungsbereiche<br />
prozentuell mehr Interesse. Auf den Ankauf von Lebensmitteln bei regionalen<br />
Landwirt/innen legen 78 Prozent der befragten Gewerbetreibenden Wert und auf<br />
den Getränkeankauf immerhin noch 70 Prozent.<br />
Abbildung 7: Interesse an Lebensmittel- und Getränkevermarktung<br />
Niedrig ist allerdings die Zahl der Neuinteressent/innen, also Landwirt/innen, die<br />
sich noch nicht als Direktvermarkter/innen einstufen, aber dies werden möchten<br />
bzw. Gewerbetreibende, welche noch keine Produkte direkt von regionalen<br />
Landwirt/innen gekauft haben, aber Interesse zeigen. Unter den Bauern und<br />
Bäuerinnen sind es immerhin 14, welche Lebensmittel direkt vermarkten könnten<br />
28
zw. elf die Getränke verkaufen möchten und dies noch nicht als<br />
Direktvermarkter/innen tun. Von den Gewerbetreibenden, welche noch keine<br />
Erfahrung mit der Direktvermarktung haben, möchte nur einer Lebensmittel bei<br />
der/dem Landwirt/in kaufen. An Getränkeankauf beim Bauern bzw. der Bäuerin<br />
hätten immerhin zwei Gewerbetreibende Interesse.<br />
5.2 Angebot und Nachfrage von bäuerlichen Produkten und<br />
Dienstleistungen im Mühlviertler <strong>Kernland</strong><br />
In diesem Kapitel wird überprüft, in wie weit sich die Nachfrage und das Angebot<br />
der bäuerlichen Produkte und Dienstleistungen unterscheidet bzw. deckt. Dabei ist<br />
darauf zu achten, dass die Anzahl der Nennungen oft sehr niedrig ist und Angaben<br />
zur Bedarfsdeckung nur auf die gewonnen Ergebnisse zutreffen. Die Anzahl der<br />
Personen, welche Produkte in der entsprechenden Kategorie angaben, ist daher<br />
immer in der Bezeichnung der Kategorie enthalten und dient zur<br />
Größenorientierung. Der erste Wert steht für die Anzahl der Landwirt/innen und<br />
der zweite Wert für die der Gewerbetreibenden.<br />
5.2.1 Lebensmittel und Getränke<br />
Um einen Überblick über das Angebot und die Nachfrage von verschiedenen<br />
Produkten zu bekommen, werden nachfolgend die Resultate aus den beiden<br />
Fragebögen verglichen. Erhoben wurde das Produktangebot einmal für Lebensmittel<br />
und einmal für Getränke. Die Frage für die Landwirt/innen lautete: „Welche<br />
LEBENSMITTEL (bzw. GETRÄNKE) könnten Sie in Zukunft in Ihrem<br />
landwirtschaftlichen Betrieb für Direktvermarktung erzeugen?“. Den<br />
Gewerbetreibenden wurde folgende Frage gestellt: „Welche LEBENSMITTEL (bzw.<br />
GETRÄNKE) möchten Sie in Zukunft für Ihren Gewerbebetrieb von regionalen<br />
Landwirt/innen kaufen?“. Im Anschluss an diese Fragen wurden sämtliche Produkte<br />
aufgezählt und der Befragte hatte die Möglichkeit bei einem Produkt zwischen fünf<br />
verschiedenen Angaben zu wählen (vgl. Tabelle 8). Die ersten vier Angaben<br />
beziehen sich auf Mengenangaben in Intervallen, z.B. in folgender Form: weniger<br />
als 500 kg pro Jahr, 500-1000 kg pro Jahr, 1001-2000 kg pro Jahr und mehr als 2000<br />
kg pro Jahr. Diese Mengenkategorien sind an die genannten Produkte angepasst.<br />
Die fünfte Antwortmöglichkeit konnten die Landwirt/innen wählen, wenn eines der<br />
beiden Argumente für das genannte Produkt zutraf: „Keine Erzeugung bzw.<br />
29
Verkaufsmöglichkeit ausreichend“. Für die Gewerbetreibenden standen in der<br />
fünften Kategorie: „Kein Bedarf bzw. Belieferung ausreichen“. Dadurch wurde<br />
gewährleistet, dass lediglich das zukünftige Potential von Produkterzeugung und<br />
Vermarktung erhoben wird.<br />
…könnte ich für<br />
Direktvermarktung<br />
erzeugen…<br />
weniger<br />
als<br />
500 kg<br />
pro Jahr<br />
500-1000<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
1001-2000<br />
kg<br />
pro Jahr<br />
mehr als<br />
2000 kg pro<br />
Jahr<br />
Keine<br />
Erzeugung<br />
bzw.<br />
Verkaufsmöglichkeit<br />
ausreichend<br />
Schweinefleisch Ο Ο Ο Ο Ο<br />
FLEISCH<br />
Kalbfleisch Ο Ο Ο Ο Ο<br />
Rindfleisch Ο Ο Ο Ο Ο<br />
weniger<br />
als<br />
100 kg<br />
pro Jahr<br />
100-250<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
251-500<br />
kg<br />
pro Jahr<br />
mehr als<br />
500 kg pro<br />
Jahr<br />
Keine<br />
Erzeugung<br />
bzw.<br />
Verkaufsmöglichkeit<br />
ausreichend<br />
Schaf/Lamm Ο Ο Ο Ο Ο<br />
Ziegenfleisch Ο Ο Ο Ο Ο<br />
Damwild Ο Ο Ο Ο Ο<br />
Sonstige<br />
Fleischsorten<br />
(bitte nennen):<br />
_____________ Ο Ο Ο Ο Ο<br />
_____________ Ο Ο Ο Ο Ο<br />
Tabelle 8: Beispielauszug aus dem Fragebogen der Landwirt/innen zu den<br />
Lebensmitteln<br />
Das erfragte Produktsortiment dieser <strong>Markterhebung</strong> ist sehr umfangreich. Es<br />
besteht zum einen aus direkt genannten Lebensmittel und Getränke und zum<br />
anderen wurden durch offene Frageformulierungen spezifische Produktangaben<br />
ermöglicht. Insgesamt umfasst diese <strong>Markterhebung</strong> gute 160 Produktsorten, wobei<br />
51 davon fix vorgegeben sind.<br />
Die Gewichtsintervalle für die Gewerbetreibenden entsprechen der doppelten<br />
Menge der Kategorien aus dem Fragebogen der Landwirt/innen. Die<br />
Mengenangaben wurden verdoppelt, um der breiten Spanne der<br />
Gewerbetreibenden (vom kleinen Gasthaus bis zur großen Warenhauskette) zu<br />
entsprechen. Das kann zu Verzerrungen im Vergleich führen, denn in der untersten<br />
Kategorie könnten die Werte der Gewerbetreibenden überschätzt und in der<br />
obersten Kategorie die Werte der Bäuerinnen und Bauern unterschätzt werden.<br />
30
Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn nur Nennungen aus der untersten bzw.<br />
obersten Kategorie vorliegen, wobei in dieser <strong>Markterhebung</strong> eher ersteres<br />
vorkommt. Insgesamt kann es daher tendenziell zu einer Überschätzung der<br />
Produktion sowie der Nachfrage kommen.<br />
Um die Produktmengen mit einem Wert darstellen zu können, wurde für die<br />
Auswertung die Intervallmitte der jeweiligen Kategorie eingetragen und die<br />
Angaben summiert dargestellt. Die Intervallmitte der letzten Kategorie, welche<br />
immer den Wortlaut „mehr als …“ enthielt, wurde ermittelt, indem für die<br />
Obergrenze des Intervalls der doppelte Wert der unteren Intervallgrenze dieser<br />
Kategorie festgelegt wurde. Beispielsweise lautete die letzte Kategorie „mehr als<br />
500 kg pro Jahr“, dann wurde 1000 als Obergrenze der Kategorie angenommen und<br />
die Intervallmitte von 750 eingetragen. Um nicht den Eindruck zu erwecken, dass<br />
genau gemessen wurde, sind die Durchschnittswerte grob auf- oder abgerundet.<br />
Insgesamt soll hier darauf verwiesen werden, dass insbesondere die<br />
Mengenauswertung der Lebensmittel und Getränke als grobe Schätzungen<br />
anzusehen sind. Genaue Gewichtsangaben sind nicht möglich, allerdings können<br />
durchaus Tendenzen aus den Ergebnissen ableiten werden.<br />
Nachfolgend werden die Gewichts- und Mengensummen verschiedener Produkte<br />
dargestellt. Eine vollständige Auflistung aller erhobenen Produkte und die<br />
Nennungen innerhalb der vier Kategorien für beide Befragungsgruppen, findet sich<br />
im Anhang unter: Detaillierte Lebensmittel- und Getränkeauswertung in<br />
Tabellenform.<br />
5.2.1.1 Fleisch<br />
Die <strong>Markterhebung</strong> zeigt, dass besonders Schweinefleisch deutlich stärker<br />
nachgefragt wird, wobei sich Nachfrage und Angebot nur zu einem Drittel decken<br />
(siehe Abbildung 8). Auch das Kalbfleisch ist begehrter. 45 Das Fleisch von Ziegen<br />
und Damwild wird ebenfalls deutlich mehr nachgefragt als angeboten. Für diese<br />
Produkte besteht also ein Nachfragepotential. Hingegen ist die Produktion von<br />
Rindfleisch höher, als die Gewerbetreibenden an Fleischwaren ankaufen möchten.<br />
Auch bei Schaf- und Lammfleisch wird mehr produziert als gekauft. Unter die<br />
Kategorie sonstige Fleischsorten fallen auf der Angebotsseite Jungrindfleisch,<br />
45 Befragungsergebnisse der Gewerbetreibenden für das Kalbfleisch liegen nur aus der<br />
untersten Antwortkategorie vor (=weniger als 1000 kg pro Jahr), daher ist die<br />
Gewichtsangaben möglicherweise überschätzt.<br />
31
Ochsenfleisch, Rehwild, Kaninchen und Rotwild. Nachgefragt wird explizit nur<br />
Hasenfleisch. Dies ist möglicherweise ein Hinweis darauf, dass Gewerbetreibende<br />
so wie Konsument/innen über das Angebot bezüglich weiterer, nicht so gängiger,<br />
Fleischsorten zu wenig informiert sind.<br />
Abbildung 8: Fleischsorten<br />
Das Angebot an Fleischverarbeitungsprodukten ist vielschichtig und reicht von<br />
verschiedenen Wurstsorten und Würstel über Speck bis zu Sulz und Hascheeknödel<br />
(siehe Anhang Tabelle 15). Nachgefragt werden Faschiertes und Haltbarwurst.<br />
Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die Nachfrage nach Fleischprodukten durch<br />
die Landwirt/innen nicht gedeckt werden kann, dass aber auch die<br />
Gewerbetreibenden nicht alle Produkte in dem Umfang nachfragen, wie er von den<br />
Bäuerinnen und Bauern erzeugt werden könnte, insbesondere spezielle Produkte,<br />
welche vom Standardsortiment abweichen.<br />
32
5.2.1.2 Geflügel und Fisch<br />
Geflügelfleisch scheint eine sehr hohe Nachfrage zu haben und das Angebot ist<br />
verhältnismäßig deutlich geringer (siehe Abbildung 9). 46 Selbst die relativ hohe<br />
Produktion an Putenfleisch deckt die interessierte Nachfrage nur zu 44 Prozent<br />
(1.550 kg/3.500 kg). Eine vereinzelte Nachfrage galt auch dem Taubenfleisch. Die<br />
Interessen der Gewerbetreibenden liegen nur auf nichtverarbeiteten<br />
Geflügelprodukten. Vereinzelt wird von den Landwirt/innen verarbeitetes Geflügel<br />
angeboten wie Geflügelwurst, Geflügelschinken und Geflügelselchwaren.<br />
Die angebotene Produktpalette der landwirtschaftlichen Betriebe des <strong>Kernland</strong>es<br />
beinhalten Forelle, Karpfen 47 und Saibling 48 (siehe Abbildung 9). Auch hier<br />
übersteigt die Nachfrage der befragten Gewerbetreibenden deutlich die<br />
angebotenen Produktmengen. Die Fischsorten Hecht, Zander und Scholle werden<br />
ebenfalls von den Gewerbetreibenden nachgefragt, allerdings von Landwirt/innen<br />
nicht angeboten. Fischprodukte in verarbeiteter Form stellen weder die<br />
Landwirt/innen her, noch wollen Gewerbeführende diese beziehen.<br />
46 Befragungsergebnisse der Gewerbetreibenden für Enten und Gänse liegen nur aus der<br />
untersten Antwortkategorie vor (=weniger als 200 kg pro Jahr), daher sind die<br />
Gewichtsangaben möglicherweise überschätzt.<br />
47 Befragungsergebnisse der Landwirt/innen und Gewerbetreibenden für Karpfen liegen nur<br />
aus den untersten Antwortkategorien vor (=weniger als 100 bzw. 200 kg pro Jahr), daher<br />
sind die Gewichtsangaben für beide Befragungsgruppen möglicherweise überschätzt.<br />
48 Befragungsergebnisse der Gewerbetreibenden für Saibling liegen nur aus der untersten<br />
Antwortkategorie vor (=weniger als 200 kg pro Jahr), daher ist die Gewichtsangabe<br />
möglicherweise überschätzt.<br />
33
Abbildung 9: Geflügel und Fisch<br />
5.2.1.3 Getreideprodukte, Getreidekörner und Gebäck<br />
Einen Bedarf gibt es auch für Getreideprodukte, insbesondere bei Mehl übersteigt<br />
dieser das Angebot (siehe Abbildung 10). Für die Produkte Brot, Nudeln, Grieß und<br />
Flocken unterscheiden sich Nachfrage und Angebot nur gering. 49 Zusätzlich bietet<br />
ein landwirtschaftlicher Betrieb auch Dinkelreis an.<br />
49 Befragungsergebnisse der Gewerbetreibenden für Brot, Nudeln, Grieß und Flocken liegen<br />
nur aus der untersten Antwortkategorie vor (=weniger als 1000 kg pro Jahr), daher sind die<br />
Gewichtsangaben möglicherweise überschätzt.<br />
34
Abbildung 10: Getreideprodukte<br />
Das Verhältnis von potentieller Produktion und Ankauf der Getreidekörner ist sehr<br />
eindeutig (siehe Abbildung 11). Ganze Getreidekörner werden bei weitem nicht so<br />
stark verlangt wie andere Getreideprodukte, daher ist das Angebot um vieles<br />
höher, fast unabhängig von der Getreidesorte. Am meisten wird noch vom Weizen<br />
verlangt: rund 3.000 kg pro Jahr, bei Hafer sind es nur noch ca. 1.500 kg. 50 Das<br />
Angebot ist hingegen bei Roggen am höchsten und liegt bei rund 26.750 kg im Jahr,<br />
gefolgt von Dinkel und Hafer mit ca. 23.250 kg bzw. 19.250 kg. Die angebotene<br />
Produktion für Weizen liegt nur noch bei etwa 14.750 kg. Braugerste wird von<br />
einem Unternehmen nachgefragt, aber von den landwirtschaftlichen Betrieben<br />
nicht erwähnt. Dafür gibt es ein Angebot an Emmer und Einkorn seitens der<br />
Landwirt/innen.<br />
50 Befragungsergebnisse der Gewerbetreibenden für Roggen, Dinkel, Hafer und Weizen<br />
liegen nur aus der untersten Antwortkategorie vor (=weniger als 1000 kg pro Jahr), daher<br />
sind die Gewichtsangaben möglicherweise überschätzt.<br />
35
Abbildung 11: Getreidekörner<br />
Verarbeitetes Getreide in Form von Kleingebäck bzw. Weckerl oder als Mehlspeisen<br />
und Bauernkrapfen ist sehr begehrt, wird allerdings von den Bäuerinnen und Bauern<br />
kaum produziert. Das Kleingebäck bzw. die Weckerl haben noch die höchsten<br />
Produktionsangaben mit ca. 8.000 Stück pro Jahr und werden von zwei<br />
Landwirt/innen angeboten. Mehlspeisen und Bauernkrapfen werden nur von einer<br />
Bäuerin bzw. einem Bauern angeboten und die Angabe der Stückzahl liegt in der<br />
untersten Gewichtskategorie. Hingegen liegt das Bedürfnis von sechs<br />
Gewerbetreibenden an Kleingebäck bzw. Weckerl bei rund 19.000 Stück. Drei<br />
Gewerbetreibende hätten Interesse an ca. 6.000 Stück Mehlspeisen und zwei an<br />
etwa 2000 Bauernkrapfen 51 im Jahr.<br />
5.2.1.4 Eier<br />
Der Bedarf an Eiern kann durch das Angebot der Landwirt/innen im <strong>Kernland</strong> leicht<br />
abgedeckt werden. Bis zu rund 55 Tausend Eier pro Jahr sind 22 der befragten<br />
Bäuerinnen und Bauern bereit zu produzieren und an regionale Gewerbetreibende<br />
51 Befragungsergebnisse der Gewerbetreibenden für Bauernkrapfen liegen nur aus der<br />
untersten Antwortkategorie vor (=weniger als 2000 Stück pro Jahr), daher ist die<br />
Mengenangabe möglicherweise überschätzt.<br />
36
zu liefern. Zwölf der befragten Gewerbetreibenden schätzen ihre benötigte<br />
Stückzahl auf insgesamt etwa 38 Tausend Eier im Jahr.<br />
5.2.1.5 Milchprodukte<br />
Verarbeitete Milchprodukte würden viele der Gewerbetreibenden ankaufen.<br />
Allerdings ist das Angebot der Landwirt/innen nicht so hoch, dass es der Nachfrage<br />
entsprechen würde und zwar für alle genannten Produkte (siehe Abbildung 12). Die<br />
Bedarfsdeckung liegt bei Topfen am höchsten, aber schon unter 50 Prozent, der<br />
Butter-, Frischkäse- und Joghurtbedarf 52 wird nur noch schwach gedeckt. Weich- 53<br />
und Schnittkäse haben ein hohes Absatzpotential, weil der Bedarf durch die<br />
angebotene Produktion kaum gedeckt werden kann. Andere selten genannten<br />
Milchprodukte sind Schaf- und Blauschimmelkäse, sowie Bauernhofeis und sonstige<br />
Milchprodukte, ohne genaue Nennung des Produktes.<br />
Die Produktion von Kuhmilch für Direktvermarktung können sich die Landwirt/innen<br />
besonders gut vorstellen, denn das Angebot ist sehr hoch. Die Nachfrage ist zwar<br />
verglichen mit anderen Milchprodukten ebenfalls hoch, aber das Interesse geht<br />
eher in Richtung verarbeiteter Milchprodukte. Besondere Frischmilchsorten wie<br />
Schaf- oder Stutenmilch sind nur für eine/einen Gewerbetreibende/n ansprechend.<br />
Auf kein Interesse, weder bei Landwirt/innen noch aus Sicht der<br />
Gewerbetreibenden, stößt die Vermarktung von Ziegenmilch.<br />
52 Befragungsergebnisse der Landwirt/innen und Gewerbetreibenden für Joghurt liegen nur<br />
aus den untersten Antwortkategorien vor (=weniger als 500 bzw. 1000 Liter pro Jahr),<br />
daher sind die Mengenangaben möglicherweise überschätzt.<br />
53 Befragungsergebnisse der Gewerbetreibenden für Weichkäse liegen nur aus der untersten<br />
Antwortkategorie vor (=weniger als 100 kg pro Jahr), daher ist die Gewichtsangabe<br />
möglicherweise überschätzt.<br />
37
Abbildung 12: Milch und Milchprodukte<br />
5.2.1.6 Obst, Gemüse und Beeren<br />
Für Obst, Gemüse und Beeren wurden fast keine Kategorien vorgegeben, demnach<br />
war es möglich, jedes Produkt aus dieser Kategorie frei einzutragen. Vorgegeben<br />
wurden nur Kürbisse und Pilze. Das führt möglicherweise dazu, dass nicht alle<br />
Sorten von Obst, Gemüse oder Beeren genannt werden sondern nur die wichtigsten.<br />
Eventuell fallen den Befragten beim Ausfüllen des Fragebogens auch spontan nicht<br />
alle Sorten ein. Die Auswertung zeigt jedenfalls, dass insgesamt wenige Nennungen<br />
38
pro Sorte vorliegen und somit Schlüsse auf Potentiale im Angebot oder der<br />
Nachfrage nur bedingt möglich sind.<br />
Das angebotene Obstsortiment beinhaltet einige besondere Obstsorten. Unter den<br />
Äpfeln befinden sich z.B. die Sorten Brünnerling, Grafensteiner und Kronprinz<br />
Rudolf. Bei den Birnen wurde die besondere Sorte „Lemoni“ genannt. Nur für<br />
Kirschen ist genug Potential vorhanden, um den Bedarf zu decken (siehe Abbildung<br />
13). Für die anderen Obstsorten ist die Angebotslage zu niedrig, wobei<br />
insbesondere Zwetschken und Birnen zu wenig angeboten werden. Nachgefragt<br />
werden von den Gewerbetreibenden vereinzelt auch die Obstsorten Marillen,<br />
Weichseln und Kriercherl. Angeboten wird auch Mostobst oder Zwetschken für die<br />
Schnapserzeugung.<br />
Abbildung 13: Obst<br />
Gemüse wird tendenziell eher nachgefragt als angeboten, dies liegt insbesondere<br />
an der hohen Kartoffelnachfrage (siehe Abbildung 14). Der Angebotsanteil an<br />
39
Kartoffeln kann allerdings unterschätzt sein, denn in zwei Fällen wurde bei der<br />
Frage 8: „Gibt es noch weitere LEBENSMITTEL bzw. GETRÄNKE, die Sie in Ihrem<br />
landwirtschaftlichen Betrieb für eine Direktvermarktung erzeugen könnten?“<br />
Kartoffeln angeführt. Allerdings wurden diese zwei Aussagen aufgrund der<br />
fehlenden Gewichtangabe nicht in die Auswertung miteinbezogen. Dies bedeutet,<br />
dass einige Landwirt/innen das Kartoffelangebot nicht unter Gemüse angegeben<br />
haben und daher die potentielle Produktion unterschätzt wird. Der Kartoffelbedarf<br />
ist im Verhältnis zum Angebot demzufolge hoch (7.200 kg/3.175 kg). Dies trifft<br />
auch auf den Bedarf an Pilzen zu, denn ein Angebot ist praktisch nicht vorhanden.<br />
Gurken, Kraut und Salat werden hingegen zu wenig nachgefragt. Für die zwei<br />
Produkte Karotten und Kürbis, deckt sich Angebot und Nachfrage. Unter dem<br />
Sammelbegriff „Sonstiges“ sind Produkte wie Spargel, Zwiebel, Kohl, Bohnen und<br />
Gemüse, als Mengenangabe ohne spezifische Produktnennung, zusammengefasst. 54<br />
54 Befragungsergebnisse der Gewerbetreibenden für Pilze, Kraut, Salat und Sonstiges<br />
Gemüse liegen nur aus der untersten Antwortkategorie vor (=weniger als 200 kg pro Jahr),<br />
daher sind die Gewichtsangaben möglicherweise überschätzt.<br />
40
Abbildung 14: Gemüse<br />
Bei den Beeren unterscheiden sich die Angaben der beiden Befragungsgruppen. Die<br />
Mengenangaben sind vergleichsweise gering sowie die Anzahl der Nennungen.<br />
Angeboten werden vor allem Heidelbeeren und Erdbeeren. Nachgefragt werden<br />
Himbeeren und Erdbeeren. 55 Weitere Beeren sind; Ribisel, Brombeeren, Taybeeren,<br />
Jostabeeren und Vogelbeeren (siehe Abbildung 15). 56<br />
55 Befragungsergebnisse der Gewerbetreibenden für Himbeeren und Erdbeeren liegen nur<br />
aus der untersten Antwortkategorie vor (=weniger als 200 kg pro Jahr), daher sind die<br />
Gewichtsangaben möglicherweise überschätzt.<br />
56 Befragungsergebnisse der Landwirt/innen für Ribisel und Jostabeeren liegen nur aus der<br />
untersten Antwortkategorie vor (=weniger als 100 kg pro Jahr), daher sind die<br />
Gewichtsangaben möglicherweise überschätzt.<br />
41
Abbildung 15: Beeren<br />
5.2.1.7 Marmelade, Honig und Nüsse<br />
Die drei verschiedenen Produkte Marmelade, Honig 57 und Nüsse 58 werden von den<br />
Landwirt/innen zu wenig angeboten, denn die Nachfrage unter den<br />
Gewerbetreibenden dieser <strong>Markterhebung</strong> zeigt, dass ein Vermarktungspotential<br />
vorhanden ist (siehe Abbildung 16).<br />
57 Befragungsergebnisse der Gewerbetreibenden für Honig liegen nur aus der untersten<br />
Antwortkategorie vor (=weniger als 200 kg pro Jahr), daher ist die Gewichtsangabe<br />
möglicherweise überschätzt.<br />
58 Befragungsergebnisse der Landwirt/innen und Gewerbetreibenden für Nüsse liegen nur<br />
aus den untersten Antwortkategorien vor (=weniger als 100 bzw. 200 kg pro Jahr), daher<br />
sind die Gewichtsangaben möglicherweise überschätzt.<br />
42
Abbildung 16: Marmelade, Honig und Nüsse<br />
5.2.1.8 Kräuter, Tee und Gewürze<br />
Die Befragung ergab überraschenderweise in den Bereichen Kräuter, Tee und<br />
Gewürzen kein Angebot seitens der Landwirt/innen, welche auf die Umfrage<br />
reagierten und den Fragebogen zurück sandten. Dies liegt möglicherweise daran,<br />
dass regionale Produkte aus diesen Bereichen an den in Hirschbach angesiedelten<br />
Bergkräuterbetrieb geliefert werden können und somit keine weiteren<br />
Vermarktungsinteressen aus Sicht der Landwirt/innen bestehen. Vereinzelt haben<br />
hingegen befragte Gewerbetreibende durchaus Interesse an Produkten aus dieser<br />
Kategorie. Zwei Gewerbetreibende sind generell interessiert an Kräutern aus der<br />
Region. Weiters werden vereinzelt Kräuter nachgefragt wie: Schnittlauch,<br />
Petersilie und Lavendel. Bei den Teesorten liegt das Interesse von maximal vier<br />
Gewerbetreibenden auf den drei klassischen Angeboten: Kräutertee, Früchtetee<br />
und Schwarztee. Einige wenige Gewerbetreibende haben Bedarf an folgenden<br />
43
Gewürzen: Kümmel, Koriander, Fenchel, Majoran, Thymian und Gewürze im<br />
Allgemeinen.<br />
5.2.1.9 Getränke<br />
Die Getränkepalette, sowohl das Angebot betreffend als auch die Nachfrage, ist<br />
sehr umfangreich (sieh Abbildung 17). Als alkoholfreie Getränke werden Apfelsaft,<br />
Mischsaft und Sirupe genannt. An Sirupen sind allerdings nur drei Personen aus<br />
jeder Befragungsgruppe interessiert. Für den Apfelsaft ist das Angebot deckend mit<br />
11.000 Liter im Jahr. Die Nachfrage an Mischsaft wird nur zu 72 Prozent (3.250 zu<br />
4.500 Liter) durch das Angebot befriedigt.<br />
Bei den alkoholischen Getränken gibt es einen Überschuss des Angebotes der<br />
Landwirt/innen bei Most, Likör und Brand. Eine Unterangebot liegt für folgende<br />
alkoholische Getränke vor: Bier und Wein (375 zu 550 Liter). Cider und Schaumwein<br />
werden nur vereinzelt genannt.<br />
Abbildung 17: Getränke<br />
44
Die Detailangaben zu den Likör-, Brand- und Sirupsorten sind im Anhang dargestellt<br />
(siehe Anhang Tabellen 34-36). Obwohl in allen drei Gruppen insgesamt gesehen<br />
das Angebot über der Nachfrage liegt, sind die Sorten zwischen den Gruppen sehr<br />
unterschiedlich und die Angaben sehr umfangreich (siehe Tabelle 9). Teilweise<br />
wurden auch keine speziellen Sorten genannt, sondern nur generell eine<br />
Mengenangabe für diese Getränkekategorien abgebeben.<br />
Diverse Sorten<br />
Liköre Edelbrände Sirupe<br />
Weichsellikör n Apfelbrand a Hollerblütensirup a<br />
Himbeerlikör a<br />
Apfelbrand mit Kräutern<br />
angesetzt dazu Nüsse<br />
a Himbeersirup n<br />
Brombeerlikör a Korn a Johannisbeersirup n<br />
Ribisellikör a Zwetschkenbrand a Brombeersirup a<br />
Rosenlikör a Birnenbrand a Ribiselsirup n<br />
Kräuterlikör a Kirschbrand a Stachelbeersirup a<br />
Schlehdornlikör a Dinkelbrand a Muskateller-Salbei-Sirup a<br />
Nusslikör ~ Kräuterkorn a Melissensirup a<br />
Wildbeerlikör a Marillenbrand n<br />
Bierlikör n Karottenbrand a<br />
Apfellikör a Williamsbirnenbrand a<br />
Zwetschkenlikör a Tresterbrand a<br />
Dirndl Likör a Kartoffelbrand a<br />
Heidelbeerlikör a Getreidebrand a<br />
Quittenbrand<br />
a<br />
Haselnussbrand<br />
n<br />
Kürbisbrand<br />
n<br />
Obstler<br />
n<br />
a = eher angeboten; ~ = ausgeglichen; n = eher nachgefragt<br />
Tabelle 9: Diverse Sorten – Liköre, Edelbrände, Sirupe<br />
5.2.1.10 Essig und Öl<br />
Die Auswertung der Befragung zeigt, dass ein großes Interesse seitens der<br />
Gewerbetreibenden besteht, Essig zu 1.150 Liter pro Jahr (n=9) und Öl zu 1.750<br />
Liter (n=10) aus der regionalen Produktion zu beziehen. Allerdings ist das Angebot<br />
nur sehr gering. Bei Essig könnten immerhin knapp ein Viertel der Nachfrage durch<br />
drei Landwirt/innen beliefert werden mit 257 Liter. Beim Öl haben nur zwei<br />
Landwirt/innen die unterste Mengenkategorie angeben, es besteht also durchaus<br />
ein Produktionspotential fürs Essig und Öl.<br />
45
5.2.1.11 Sonstige Produkte<br />
Ein weiteres Produkt, welches zusätzlich vermarktet werden könnte, sind aus Sicht<br />
der Bäuerinnen und Bauern „Kartoffeln“, denn diese sind im Fragebogen nicht<br />
explizit genannt und wurden in zwei Fällen als zusätzliches Vermarktungsprodukt<br />
eingestuft und nicht unter der Kategorie Gemüse eingetragen. Auch Molkegetränke<br />
(Schafmilchmolke) könnten Landwirt/innen als zusätzliches Lebensmittel anbieten.<br />
5.2.1.12 Anzahl der Produktnennungen pro Befragte/n<br />
Wird die Anzahl der Produktnennungen pro befragter Person untersucht, lässt sich<br />
feststellen, dass einzelne Gewerbetreibende eine höhere Anzahl von Produkten<br />
nachfragen als einzelne Landwirt/innen anbieten. Die Spanne der genannten<br />
Lebensmittel pro Gewerbetreibenden liegt zwischen drei und 45 Produkten, wobei<br />
acht befragte Unternehmer keine Produkte angaben. Bei den Getränken ist die<br />
Spanne niedriger und liegt zwischen einer und 14 Flüssigkeiten pro<br />
Gewerbetreibenden. Neun der 27 Unternehmer gaben kein Getränk an. Die<br />
Produktangaben der Landwirt/innen sind nicht so weitstreuend. Sieht man von den<br />
69 Bäuerinnen und Bauern ab, welche keine Lebensmittel nannten, so liegen fast<br />
60 Prozent des Angebots nur zwischen ein bis drei Lebensmittelerzeugnisse pro<br />
Landwirt/in. Die Höchstzahl der angebotenen Lebensmittel durch<br />
Landwirtschaftsbetreiber/innen liegt bei 16. Die Anzahl an Getränkeangeboten pro<br />
Bauern und Bäuerinnen ist etwas niedriger und liegt zwischen eins und 13, wobei<br />
die häufigste Angabe nur ein Getränk ist. Angeboten werden flüssige Lebensmittel,<br />
also Getränke, Öl und Essig, allerdings nur von 30 Landwirt/innen. Dies ist ein<br />
Hinweis darauf, dass das Angebot der einzelnen Bäuerinnen und Bauern eher<br />
spezifischen Produkten entspricht und weniger eine ganze Produktpalette umfasst.<br />
5.2.1.13 Zusammenfassung<br />
Eine klare Feststellung, welche Produkte nachgefragt und daher ein<br />
Produktionspotenzial besitzen und welche weniger interessant sind für<br />
Gewerbetreibende, ist aufgrund der vorliegenden Daten nur in Grenzen möglich.<br />
Für die Zusammenfassung sind jene Produkte aufgelistet, bei denen ein großer<br />
Unterschied 59 zwischen Angebot und Nachfrage vorliegt, wobei mindestens fünf<br />
59 Ein großer Unterschied ist dann vorhanden, wenn weniger als 50 Prozent der Nachfrage<br />
gedeckt bzw. weniger als 50 Prozent der angebotenen Produkte nachgefragt werden.<br />
46
Nennungen in einer Befragungsgruppe vorliegen mussten, um in die Auflistung<br />
aufgenommen zu werden. Aufgrund der Erhebungsart muss beachtet werden, dass<br />
beim Angebot hohe Mengenangaben unterschätzt werden und bei der Nachfrage<br />
geringe Produktforderungen überschätzt. Die Auflistung kann also lediglich als<br />
grobe Orientierung dienen.<br />
Deutlich mehr angeboten als nachgefragt werden insbesondere ganze<br />
Getreidekörner 60 und Kuhmilch (siehe Abbildung 18). Beim Likör ist die Differenz<br />
nicht mehr so groß und die Produktmenge auch wesentlich geringer.<br />
Abbildung 18: Lebensmittel/Getränke mit geringer Nachfrage im Vergleich zum<br />
Angebot<br />
60 Befragungsergebnisse der Gewerbetreibenden für Roggen, Dinkel, Hafer und Weizen<br />
liegen nur aus der untersten Antwortkategorie vor (=weniger als 1000 kg pro Jahr), daher<br />
sind die Gewichtsangaben möglicherweise überschätzt.<br />
47
Für Schweinefleisch und Kleingebäck übersteigt die Nachfrage das Angebot deutlich<br />
(siehe Abbildung 19). Die Kartoffeln sind im Fragebogen nicht extra angeführt und<br />
wurden von den Gewerbetreibenden meist unter dem Punkt Gemüse eingetragen.<br />
Bei den Landwirt/innen war dies nicht immer der Fall, wodurch das Angebot<br />
unterschätzt wird. Joghurt 61 wird ebenfalls stark nachgefragt und nur in eher<br />
geringen Mengen produziert. Der Auswertung zufolge ist Putenfleisch das<br />
begehrteste Geflügelprodukt. Der Wein würde auch hier unter die Produkte mit<br />
hoher Nachfrage fallen. Er wurde allerdings aus der Liste der Produktpotentiale<br />
entnommen, weil eine umfangreiche Produktion aufgrund der klimatischen<br />
Bedingungen im Mühlvierter <strong>Kernland</strong> kaum möglich ist.<br />
Abbildung 19: Lebensmittel/Getränke mit hoher Nachfrage im Vergleich zum Angebot<br />
und großen Produktmengen<br />
61 Befragungsergebnisse der Landwirt/innen und Gewerbetreibenden für Joghurt liegen nur<br />
aus den untersten Antwortkategorien vor (=weniger als 500 bzw. 1000 Liter pro Jahr),<br />
daher sind die Mengenangaben möglicherweise überschätzt.<br />
48
In den nachfolgenden Diagrammen (siehe Abbildung 20 und 21) sind ebenfalls<br />
Produkte aufgelistet, welche in mittleren bzw. kleinen Mengen gehandelt werden<br />
und die Nachfrage das Angebot deutlich übersteigt. Dies gilt für die<br />
Produktgruppen: Essig und Öl, Geflügel, Fisch, verarbeitete Milchprodukte,<br />
Damwild, Marmelade, Honig und Pilze.<br />
Abbildung 20: Lebensmittel/Getränke mit hoher Nachfrage im Vergleich zum Angebot<br />
und mittleren Produktmengen<br />
49
Abbildung 21: Lebensmittel/Getränke mit hoher Nachfrage im Vergleich zum Angebot<br />
und kleinen Produktmengen<br />
Insgesamt lässt sich sagen, dass von den Landwirt/innen tendenziell unbearbeitete<br />
Produkte angeboten werden, insbesondere Getreidekörner und Kuhmilch, die<br />
Nachfrage aber eher in Richtung verarbeiteter Produkte geht, z.B.<br />
Kleingebäck/Weckerl, Milchprodukte, etc. Sichtbar ist auch, dass eher klassische<br />
Produkte von den Gewerbetreibenden nachgefragt werden, wobei das Angebot oft<br />
sehr detailliert 62 ist und z.B. Spezialsorten und interessante Mischungen beinhaltet.<br />
Die Daten verweisen auch darauf, dass Landwirt/innen eher auf ein bis rund fünf<br />
Produkte spezialisiert sind und eine umfangreiche Produktpalette durch einen<br />
62 Vergleiche Fleischsorten, Obst, Brand, Sirup, Likör …<br />
50
einzigen landwirtschaftlichen Betrieb eher selten ist. Dies bestätigt die Aussage<br />
einer Expertin, 63 dass die Spezialisierung eine Möglichkeit ist, wie<br />
Direktvermarktung gelingen kann.<br />
5.2.2 Handwerkliche Produkte<br />
Um das Potential von handwerklichen Produkten im <strong>Kernland</strong> bzw. deren<br />
Vermarktungsmöglichkeiten zu eruieren, wurden sowohl den Landwirt/innen, als<br />
auch den Gewerbetreibenden 20 verschiedene handwerkliche Produkte vorgestellt,<br />
an deren Produktion bzw. Vermarktung sie eventuell Interesse haben könnten. Die<br />
Frage lautete: „Welche HANDWERKLICHEN PRODUKTE könnten Sie in Ihrem<br />
landwirtschaftlichen Betrieb für Direktvermarktung erzeugen?“ bzw. „Welche der<br />
folgenden HANDWERKLICHEN PRODUKTE würden Sie für Ihren Gewerbebetrieb von<br />
regionalen Landwirt/innen ankaufen?“. Ermittelt werden kann also nur die Anzahl<br />
der Personen, mit bzw. ohne Interesse an den jeweiligen Erzeugnissen, nicht<br />
jedoch die gewünschte Produktmenge.<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass das Interesse am An- und Verkauf handwerklicher<br />
Produkte relativ groß ist. Mehr als die Hälfte aller Landwirt/innen (65) und 21<br />
Gewerbetreibende würden handwerkliche Produkte erzeugen bzw. ankaufen.<br />
Allerdings unterscheiden sich die Interessen deutlich bei den genannten<br />
Erzeugnissen. Dementsprechend zeigt die Auswertung, dass Landwirt/innen vor<br />
allem Interesse an der Erzeugung von Holzprodukten haben (siehe Abbildung 22).<br />
Denn bis zu 40 Bäuerinnen und Bauern bieten Hackgut an. Bei Scheitholz sind es<br />
immerhin noch 34 Personen, Schnittholz wird noch von 17<br />
Landwirtschaftsbetreiber/innen angeboten und Reisig von 15. Einzelne genannte<br />
handwerkliche Produkte unter dem Punkt „Sonstiges“ sind sehr weitreichend. Sie<br />
beinhalten: Honig, Schafmilchseife, Blumenerde, Rasenerde und Rindenmulch,<br />
sowie Möbel und Einrichtungen, aber auch gefräste Rundhölzer und<br />
Almholzprodukte, weiters Motorsägenschnitzereien, auch Briketts- und Pellets-<br />
Erzeugung zum Heizen, Luzerne zum Füttern, ferner Pellets für Pfade und Rinden.<br />
Angeboten wird auch die Energiegewinnung aus Sonne, Wind, Wasser und<br />
landwirtschaftlichen Flächen in rauen Lagen.<br />
63 Expert/inneninterview A (Zeilen 152-154).<br />
51
Abbildung 22: Handwerkliche Produkte - mehr Angebot<br />
Die Summe der Gewerbetreibenden, welche an den oben genannten Erzeugnissen<br />
interessiert sind, ist hingegen niedrig, zwischen zwei und vier Unternehmer/innen,<br />
(siehe Abbildung 22). Eine Ursache dafür mag sein, dass die ausgewählten<br />
Gewerbebetriebe dieser <strong>Markterhebung</strong> solche Produkte weniger benötigen. Daher<br />
sagt dies wenig über die Bedarfsdeckung aus. Produkte, für die mehrere<br />
Gewerbetreibende Interesse hegen, sind Christbäume (12), Pflanzen (9), Korb- und<br />
Flechtwaren (8), sowie Gestecke (8) (siehe Abbildung 23).<br />
52
Abbildung 23: Handwerkliche Produkte - mehr Nachfrage<br />
Zusammenfassend zeigt sich, dass handwerkliche Produkte bei den zwei<br />
Befragungsgruppen durchaus Interesse wecken, allerdings deutliche Unterschiede<br />
zwischen dem Angebot der Landwirt/innen und den Produktinteressen der<br />
Gewerbetreibenden vorliegen. Für die Bauern und Bäuerinnen ist besonders die<br />
Vermarktung von Holzprodukten möglich und die Gewerbetreibenden möchten eher<br />
pflanzliche Produkte wie Christbäume, Pflanzen, Gestecke etc. ankaufen.<br />
53
5.2.3 Bäuerliche Dienstleistungen<br />
Im Fragebogen wurden 15 bzw. 14 mögliche bäuerliche Dienstleistungen angeführt<br />
und folgende Frage gestellt: „Auf Bauernhöfen werden unterschiedliche<br />
DIENSTLEISTUNGEN angeboten. Wie hoch bzw. niedrig ist Ihr Interesse, folgende<br />
DIENSTLEISTUNGEN in Ihrem landwirtschaftlichen Betrieb anzubieten (bzw. für<br />
Ihren Gewerbebetrieb folgende DIENSTLEISTUNGEN von regionalen Landwirt/innen<br />
in Anspruch zu nehmen)?“. Die Skala zur Interessenseinstufung hat vier<br />
Antwortmöglichkeiten: „hohes Interesse“, „mittleres Interesse“, „niedriges<br />
Interesse“ und „kein Interesse“. Für die Auswertung wurden die Werte in<br />
umgekehrter Reihenfolge dargestellt, somit steht ein höherer Wert für höheres<br />
Interesse. Insgesamt bildet sich ein eher schwaches Interesse an bäuerlichen<br />
Dienstleistungen ab, sowohl auf der Angebots- wie auch auf der Nachfrageseite. Die<br />
Gewerbetreibenden haben aber allgemein ein etwas höheres Interesse an dieser Art<br />
von Dienstleistungen verglichen mit den Landwirt/innen. Die Berechnungen<br />
verweisen auf ein höheres durchschnittliches Interesse der Bäuerinnen und Bauern<br />
an dem Dienstleistungsangebot von Landschaftspflege und Exkursionen zum<br />
Bauernhof. Diese zwei Nennungen entsprechen auch dem höchsten<br />
durchschnittlichen Interesse der Gewerbetreibenden, darin sind sich beide<br />
Befragungsgruppen einig (siehe Abbildung 24). Für Schaubäckereien oder einem<br />
Streichelzoo am Bauernhof sowie für Reiterraststätten und Herbergen haben die<br />
Gewerbetreibenden durchschnittlich ein mittleres bis geringes Interesse. Hingegen<br />
stoßen diese drei Dienstleistungen aus Sicht der Bauern und Bäuerinnen auf so gut<br />
wie kein Interesse.<br />
54
Abbildung 24: Interesse an bäuerlichen Dienstleistungen<br />
An Dienstleistungen in Form von Verpachtung und Vermietung hegen die<br />
Landwirt/innen durchschnittlich ein eher schwaches Interesse, z.B. für die<br />
Vermietung von Räumen als Garagen und Einstellmöglichkeiten, sowie die<br />
Verpachtung von landwirtschaftlichen Flächen, oder die Vermietung von<br />
Räumlichkeiten für Feiern, 64 sowie von Lagerräumen und Räumen als Geschäftslokal<br />
für Firmen. So gut wie kein Interesse hegen die Landwirt/innen an Räumlichkeiten<br />
für Wellness-Angebote und Kochkursen, sowie an der Vermietung von Kühl- und<br />
Schlachträumen (siehe Abbildung 25). Etwas anders bei den Gewerbetreibenden:<br />
Bezogen auf das Anmieten von Räumlichkeiten und Landflächen sind für die<br />
befragten Gewerbetreibenden insbesondere Wellness-Angebote, Kochkurse, Kühlund<br />
Schlachträume von schwachem Interesse. Wenig interessant ist für die<br />
Gewerbetreibenden die Anmietung von Garagen, Schulungsräumlichkeiten,<br />
Lagerräumen, landwirtschaftlichen Flächen und Geschäftslokalen.<br />
Bei der Zusatzfrage nannten elf der befragten Landwirt/innen spezielle<br />
Dienstleistungen, welche sie in ihrem landwirtschaftlichen Betrieb anbieten<br />
64 Diese Frage war nur im Landwirtschaftsfragebogen enthalten.<br />
55
könnten. Diese Einzelnennungen von Leistungen sind sehr vielfältig und aus<br />
verschiedensten Bereichen. Das Angebot reicht von Englisch-Kurse für Kinder und<br />
Pensionist/innen über Vorträge und Seminare für Gesunde, welche das Leben<br />
fördern, zu Entspannungsseminaren wie Yoga, Qi-Gong, etc. Ferner wird die<br />
Einstellung von Eseln, Eseltrekking und eine Campingmöglichkeit geboten, als auch<br />
die „SCHULE am Bauernhof“, Stallführungen, so wie Schnapsverkostungen.<br />
Ebenfalls offeriert werden Besichtigungen z.B. vom MOSTMUSEUM mit Jause und<br />
Verkostung, oder einer Sonnenstromanlage (Photovoltaik) in Verbindung mit einer<br />
Hackschnitzelheizung. Im Holzbereich werden Harvester- und Forwardertätigkeiten<br />
als Dienstleistungen vorgeschlagen, sowie Holzschlägerung und<br />
Hackschnitzelerzeugung, einschließlich Transport und Vermarktung. Auch die<br />
Rundballenproduktion wird genannt als Angebot der Landwirt/innen. Eine/Ein<br />
Gewerbetreibende/r nannte das Schneiden von Obstbäumen als weitere<br />
Dienstleistung, die sie/er von Landwirt/innen in Anspruch nehmen würde.<br />
56
a) Diese Frage war nur im Landwirtschaftsfragebogen enthalten<br />
Abbildung 25: Interesse an Ver- bzw. Anmietung von Räumlichkeiten und Flächen<br />
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Interessen insgesamt an landwirtschaftlichen<br />
Dienstleistungen eher gering sind. Wird diese Interessensreihung der<br />
Landwirt/innen mit den durchschnittlichen Interessen der Gewerbetreibenden<br />
verglichen, zeigen sich noch Parallelen bei den zwei durchschnittlich<br />
interessantesten Dienstleistungen (Landschaftspflege und Bauernhofexkursion),<br />
dann aber ändern sich die Prioritäten deutlich.<br />
57
5.3 Direktvermarktungskooperationen<br />
In diesem Kapitel geht es um Bedingungen, welche aus Sicht der jeweiligen<br />
Befragungsgruppen nötig sind, um Direktvermarktung realisieren zu können und<br />
eine Kooperation zwischen Produzent/innen und Gewerbetreibenden zu<br />
ermöglichen. Nachfolgend sollen daher die Kooperationsbedingungen bzw. deren<br />
Wichtigkeit für die Direktvermarktung untersucht werden und wie sich die<br />
Vorstellungen der Zusammenarbeit zwischen den zwei Untersuchungsgruppen –<br />
Landwirt/innen und Gewerbetreibenden – unterscheiden.<br />
Bei der Frage: „Welche Bedingungen sind Ihrer Ansicht nach für eine erfolgreiche<br />
Direktvermarktung wichtig bzw. weniger wichtig?“ wurden für die Auswertung die<br />
vier Ausprägungen von „sehr wichtig“, „wichtig“, „weniger wichtig“ bis<br />
„unwichtig“ umcodiert. Je höher demzufolge der angegebene Wert, desto<br />
wichtiger ist die jeweilige Bedingung für die Befragten.<br />
Die Auswertung zeigt, dass für alle elf Bedingungen die Mittelwerte der beiden<br />
Befragungsgruppen relativ gleich aufliegen. Nur bei der Qualitätssicherung gibt es<br />
einen signifikanten Unterschied zwischen den Gewerbetreibenden und den<br />
Bäuerinnen und Bauern (Mittelwertdifferenz=0,232) (siehe Abbildung 25).<br />
Für die Landwirt/innen sind im Durchschnitt von großer Wichtigkeit die<br />
Qualitätssicherung, die Liefersicherheit, die Wertschätzung der bäuerlichen<br />
Produkte durch die Kund/innen. Eine klare Produktbeschreibung dieser Erzeugnisse<br />
sowie starke Werbung für Direktvermarktung ist ebenfalls wichtig für die<br />
Landwirt/innen. Bedeutend scheint für die Bäuerinnen und Bauern aber auch der<br />
Erfahrungsaustausch mit anderen Direktvermarkter/innen zu sein, z.B. in Form von<br />
einem Netzwerk an Direktvermarkter/innen, wenn es beispielsweise darum geht,<br />
Lieferausfälle zu vermeiden, sowie die Unterstützung bei der Suche nach passenden<br />
Kooperationspartner/innen. Beratung durch die Landwirtschaftskammer stößt auf<br />
durchschnittliches Interesse. Gewünscht wird auch eine zentrale Marketingstelle<br />
für Direktvermarktung in der Region, mit durchschnittlich mittlerem Interesse.<br />
Weniger wichtig für die Landwirt/innen ist die Lieferung großer Produktmengen.<br />
In der Gruppe der Gewerbetreibenden zeigt sich, dass auch hier für das positive<br />
Gelingen einer Direktvermarktungskooperation die Qualitätssicherung sowie die<br />
Liefersicherheit sehr wichtig sind und auch die Wertschätzung der bäuerlichen<br />
Produkte durch die Kund/innen. Ebenfalls übereinstimmend mit den<br />
58
Landwirt/innen sind die Gewerbetreibenden durchschnittlich der Meinung, dass<br />
eine klare Produktbeschreibung und eine starke Werbung für Direktvermarktung<br />
wichtig ist, sowie der Erfahrungsaustausch mit anderen Gewerbebetrieben, die<br />
ebenfalls mit Landwirt/innen zusammenarbeiten und ein Netzwerk von<br />
Direktvermarkter/innen, um Lieferausfälle zu vermeiden. Bedeutend wäre für die<br />
Gewerbetreibenden auch eine zentrale Marketingstelle für Direktvermarktung in<br />
der Region, einschließlich der Unterstützung bei der Suche nach passenden<br />
Kooperationspartner/innen. Nicht so wichtig für den Durchschnitt sind eine<br />
Beratung durch die Wirtschaftkammer, sowie die Lieferung großer Produktmengen.<br />
Abbildung 25: Bedingungen für eine erfolgreiche Direktvermarktung<br />
59
Einige Fragen wurden jeweils nur für eine Befragungsgruppe gestellt, wobei diese<br />
hohe Interessenswerte aufweisen (siehe Abbildung 26). Für Landwirt/innen ist z.B.<br />
ein guter Preis für bäuerliche Produkte von großem Interesse, sowie eine gesicherte<br />
Absatzmöglichkeit. Bedeutsam für die Gewerbetreibenden sind das Kennenlernen<br />
jener landwirtschaftlichen Betriebe, von denen sie Waren kaufen möchten, sowie<br />
ein geringer Aufwand für die Abwicklung der Direktvermarktung und eine<br />
Marketingberatung für zuliefernde landwirtschaftlichen Betriebe.<br />
Abbildung 26: Bedingungen für eine erfolgreiche Direktvermarktung für nur eine<br />
Befragungsgruppe<br />
Weitere wichtige Bedingungen nennen die Bauern und Bäuerinnen vereinzelt:<br />
in „Gesetzliche Regelungen, die praktikabel sind und nicht die Kleinen<br />
umbringen!“<br />
in der „Aufklärung der Kunden über hohes Qualitätsniveau in Österreich bzw.<br />
der Produkte im Gegensatz zu anderen Ländern“<br />
und darin, „Guten Kontakt zu Kunden pflegen“<br />
Die Gewerbetreibenden sehen weitere wichtige Bedingungen in den Bereichen:<br />
kurzfristige Liefermöglichkeiten<br />
60
ordentliche Verpackung<br />
fairer Preis<br />
stabiles Gebinde<br />
eventuell einheitliches Logo für Direktvermarkter<br />
Lieferung frei Haus<br />
Frische Ware<br />
Angemerkt wurden ebenfalls: „Es sollte nicht selbstverständlich sein, dass man<br />
diese Produkte kauft. Denn die Gastronomie kann nicht alles mit zu hohen Preisen<br />
kaufen, denn der Gast zahlt das nicht!“<br />
Insgesamt zeigt sich, dass beide Befragungsgruppen im Durchschnitt hinsichtlich der<br />
Bedingungen für eine erfolgreiche Direktvermarktung übereinstimmen. Die drei<br />
wichtigsten Bedingungen sind: Qualitätssicherung, Liefersicherheit und die<br />
Wertschätzung der bäuerlichen Produkte durch die Kund/innen. Von<br />
vergleichsweise eher geringer Wichtigkeit ist die Lieferung großer Produktmengen.<br />
5.4 Rahmenbedingungen der Direktvermarktung im<br />
Mühlviertler <strong>Kernland</strong><br />
Eine zentrale Rahmenbedingung für die Vermarktung ist die Liefermöglichkeit,<br />
welche für die Ver- und Ankäufer in Frage kommt. Anschließend soll daher<br />
untersucht werden, welche unterschiedlichen Liefer- und<br />
Vermarktungsmöglichkeiten für die betroffenen Gruppen von Interesse sind. Dazu<br />
gehört nicht zuletzt auch die Prüfung der Bereitschaft von Landwirt/innen bzw.<br />
Gewerbetreibenden, Wegstrecken für die Zustellung zu übernehmen.<br />
5.4.1 Liefer- und Vermarktungsmöglichkeiten<br />
Das Interesse an unterschiedlichen Liefermöglichkeiten wurde mit folgender Frage<br />
erhoben: „Wie hoch bzw. niedrig ist Ihr Interesse an folgenden<br />
Vermarktungsmöglichkeiten für Ihre landwirtschaftlichen Produkte (bzw. an<br />
Lieferungsmöglichkeiten von landwirtschaftlichen Produkten)?“. In beiden<br />
Fragebögen wird dieses Interesse mit derselben vierstelligen Interessenskala<br />
gemessen, die auch schon zur Interessensmessung der bäuerlichen Dienstleistungen<br />
herangezogen wurde, also von hohem, über mittleres, zu niedrigem, bis zu keinem<br />
Interesse. Auch hier wurden die Ausprägungen so kodiert, dass ein höherer Wert für<br />
ein höheres Interesse steht.<br />
61
Aus Sicht der Bäuerinnen und Bauern wäre ihnen ein Verkauf direkt an ihrem Hof<br />
am liebsten, mit einem durchschnittlichen Interessenswert von 2,7 auf der Skala<br />
von 1 bis 4. Eine zentrale Verkaufsstelle für landwirtschaftliche Produkte in der<br />
Region als Vermarktungsstelle für Ihre Produkte können sich die<br />
landwirtschaftsbetreibenden Befragten ebenfalls gut vorstellen (siehe Abbildung<br />
27). Die Direktzustellung an Einzelkund/innen liegt ebenfalls noch im<br />
Vermarktungsinteresse der Landwirt/innen. Geringes Interesse haben<br />
Landwirt/innen an Vermarktungsarten wie Internetbestellung und Versand.<br />
Untersucht man die Interessen der Gewerbetreibenden, so steht an erster Stelle<br />
die Direktzustellung an den eigenen Gewerbebetrieb. Mit einem Wert von 3,5 lässt<br />
sich das Interesse als sehr hoch einstufen. Ebenfalls von mittlerem bis hohem<br />
Interesse für die Gewerbetreibenden als Bezugsquelle landwirtschaftlicher<br />
Produkte ist eine zentrale Verkaufsstelle in der Region. Der Einkauf auf dem Hof<br />
selbst ist für den Durchschnitt der Gewerbetreibenden von mittlerem Interesse.<br />
Wie bei den Landwirt/innen stoßen die Liefermöglichkeiten über Internetbestellung<br />
und Versand bei den Gewerbetreibenden ebenfalls auf geringes Interesse. Andere<br />
Liefermöglichkeiten wurden von den Gewerbetreibenden nicht angegeben.<br />
Die zentrale Verkaufsstelle, welche für beide Befragungsgruppen als<br />
zweitinteressanteste Vermarktungsmöglichkeit angesehen wird, lässt sich mit dem<br />
Item „regionale Marketingstelle für Direktvermarktung“ (siehe Abbildung 25)<br />
(Mittelwerte: Landwirt/innen=2,82; Gewerbetreibende=3,16) vergleichen. Für<br />
beide Variablen ist das Interesse vergleichsweise hoch und die Gewerbetreibenden<br />
sind durchschnittlich etwas interessierter.<br />
62
Abbildung 27: Interesse an Liefer- und Vermarktungsmöglichkeiten<br />
Die Vermarktungsmöglichkeiten der Landwirt/innen sind im Fragebogen nicht nur<br />
auf die fünf oben genannten Bereiche beschränkt, wenngleich im Durchschnitt ihre<br />
Interessen insbesondere auf dem Ab-Hof-Verkauf und der zentralen Verkaufsstelle<br />
liegen. Aber auch die Lieferung an Bauernläden sowie die Belieferung von<br />
Gastronomiebetrieben und regionalen Nahversorgern werden im Mittel als gute<br />
Verkaufsstrategien angesehen (siehe Abbildung 28). Lieferungen an Schulen, ob<br />
Jause oder Milch, sind im Durchschnitt eher uninteressant für<br />
Landwirtschaftbetreiber/innen. Als weitere Vermarktungsmöglichkeiten wurden<br />
vereinzelt Weihnachtsmärkte und Kräuterkirtag genannt, sowie ein 24 Stunden-<br />
Automat, als auch die Lieferung an Shops wie Tankstellen und Cafés, etc.<br />
63
Abbildung 28: Interesse der Landwirt/innen an weiteren Liefer- und<br />
Vermarktungsmöglichkeiten<br />
Insgesamt zeigt sich, dass die favorisierten Vermarktungsmöglichkeiten der beiden<br />
Befragungsgruppen jene sind mit den kürzesten Fahrstrecken. Demnach bevorzugen<br />
die Landwirt/innen den Ab-Hof-Verkauf und die Gewerbetreibenden die<br />
Direktzustellung an ihren Betrieb. Die zentrale Verkaufsstelle für<br />
landwirtschaftliche Produkte aus der Region wird von beiden im Mittel als<br />
zweitinteressanteste Vermarktungsmöglichkeit angegeben. Liefermöglichkeiten wie<br />
Internetbestellung und Versand kommen für beide Befragungsgruppen eher weniger<br />
in Frage.<br />
64
5.4.2 Wegstrecke<br />
Die Wegstecke, welche die Verkäuferin oder der Verkäufer zurückzulegen bereit<br />
ist, beeinflusst dessen Vermarktungsmöglichkeiten. Andererseits könnte es aber<br />
auch ein Angebot der Gewerbetreibenden sein, als Abnehmer die Waren direkt vom<br />
Hof abzuholen. Dies würde für die Landwirt/innen möglicherweise eine<br />
Arbeitserleichterung bedeuten. Demzufolge wurde erhoben, welchen Weg die<br />
Bäuerinnen und Bauern bzw. die Gewerbetreibenden bereit wären, für den Verbzw.<br />
Ankauf von regionalen Produkten zurückzulegen. Die Frage lautete<br />
folgendermaßen: „Welche Wegstrecke wären Sie bereit, für eine Lieferung im<br />
Rahmen der Direktvermarktung (bzw. für den Kauf landwirtschaftlicher Produkte)<br />
zurückzulegen?“. Als Antwortmöglichkeiten lagen vor: unter 10 km, 10-19 km, 20-<br />
29 km, 30-39 km, 40-49 km, 50 km und mehr, sowie nur Ab-Hof-Verkauf bzw. nur<br />
Direktzustellung an meinen Betrieb.<br />
Die prozentuale Auswertung zeigt, dass eine Direktzustellung der regionalen<br />
Produkte an den Gewerbebetrieb von rund 15 Prozent der Betreiber/innen<br />
gefordert wird (siehe Abbildung 29). Dieser Anteil ist also nicht bereit, eine<br />
Wegstrecke für die Lebensmittellieferung in Kauf zu nehmen. Bei den<br />
Landwirt/innen sind es 11 Prozent, welche ihre Produkte ausschließlich auf dem<br />
eigenen Hof verkaufen wollen und nicht bereit sind, Waren direkt an<br />
Abnehmer/innen zu liefern. Eine kurze Lieferstrecke von unter zehn km würden<br />
allerdings 31 Prozent der Bäuerinnen und Bauern akzeptieren. Unter den<br />
Gewerbetreibenden sind es 26 Prozent, für die eine solche Strecke zum<br />
Lebensmittelankauf in Frage kommen würde. Weitere 37 Prozent würden sogar bis<br />
zu 19 km zurücklegen, um regionale Produkte erwerben zu können. Unter den<br />
Landwirt/innen wären immerhin noch 29 Prozent bereit, eine Wegstrecke von<br />
maximal 19 km zu akzeptieren, um Produkte aus der eigene Erzeugung verkaufen<br />
zu können. Eine Wegstrecke bis zu 29 km möchten nur noch 17 Prozent der<br />
Gewerbetreibenden bzw. 15 Prozent der Bäuerinnen und Bauern zum An- bzw.<br />
Verkauf von Produkten, im Sinne der Direktvermarktung, zurücklegen. Über 30 km<br />
nehmen nur noch wenige Befragte in Kauf. Keine Angaben machten 29<br />
Landwirt/innen, bei den Gewerbetreibenden gaben alle eine Wegstrecke an.<br />
65
Abbildung 29: Wegstrecke<br />
Werden die Intervallmitten statt den Intervallen eingetragen, wobei für die Strecke<br />
von mehr als 50 der Wert 54,5 eingetragen wird und für die Angaben: nur Ab-Hof-<br />
Verkauf bzw. nur Direktzustellung an meinen Betrieb der Wert 0 eingesetzt, lässt<br />
sich eine durchschnittliche Wegstrecke berechnen. Die Auswertung zeigt, dass alle<br />
Gewerbetreibende durchschnittlich rund 13 km für den Kauf landwirtschaftliche<br />
Produkte zurückzulegen bereit sind. Für den Verkauf ihrer Erzeugnisse würden die<br />
101 Landwirt/innen, welche die Frage beantworteten, durchschnittlich rund 16 km<br />
Wegstrecke zurücklegen.<br />
66
5.5 Wünsche und Interessen zur gemeinsamen Vermarktung<br />
Zur Abklärung von Wünschen und Interessen der Befragten zur Direktvermarktung<br />
wurden die unterschiedlichen Meinungen erfasst, in dem die Zustimmung zu<br />
verschieden Aussagen abgefragt wurde. Die Frageformulierung lautete wie folgt:<br />
„Es gibt unterschiedliche Meinungen zur Direktvermarktung. Welchen der folgenden<br />
Aussagen stimmen Sie zu bzw. nicht zu?“. Die Einschätzung der Aussagen erfolgte in<br />
vier Kategorien: stimme voll zu, stimme eher zu, stimme eher nicht zu, stimme gar<br />
nicht zu. Auch hier wurden für die Auswertung die Ausprägungen so umcodiert,<br />
dass ein höherer Wert eine höhere Zustimmung zu der jeweiligen Aussage<br />
bedeutet.<br />
Die Analyse ergibt für die Landwirt/innen eine besonders hohe Zustimmung bei den<br />
Aussagen, welche mögliche positive Seiten der Direktvermarktung ansprechen<br />
(siehe Abbildung 30). Also für die Statements „Direktvermarktung schafft Mehrwert<br />
für bäuerliche Produkte“, oder „Direktvermarktung ermöglicht es, dass<br />
interessante Kontakte mit Konsument/innen entstehen“ und „Direktvermarktung ist<br />
eine Chance für die Region“. Ebenfalls eine hohe Zustimmung, von Seiten der<br />
Landwirt/innen liegt für die Aussage: „Bäuerliche Produkte dürfen etwas teurer<br />
sein als herkömmliche Produkte“ vor. Eine durchschnittlich etwas geringere, aber<br />
immer noch hohe Zustimmung erteilen die Bäuerinnen und Bauern Statements, wie<br />
„Bäuerliche Produkte im Verkaufssortiment sind ein Wettbewerbsvorteil für Handel<br />
und Gastronomie“ oder „Neue Ideen können mit Direktvermarktung gut umgesetzt<br />
werden“ und „Auch wenn regionale Produkte etwas teurer sind, sind die Leute<br />
bereit, diese zu kaufen“. 65<br />
Die Einstellung der Gewerbetreibenden ist im Durchschnitt ebenfalls relativ hoch<br />
bei der Einstufung der möglichen positiven Effekte der Direktvermarktung. Die<br />
Aussage: „Direktvermarktung ist eine Chance für die Region“ steht an erster Stelle,<br />
gefolgt von: „Direktvermarktung schafft Mehrwert für bäuerliche Produkte“ und<br />
„Bäuerliche Produkte im Verkaufssortiment sind ein Wettbewerbsvorteil für Handel<br />
und Gastronomie“. In den nachfolgenden Zustimmungen zeigt sich ebenfalls die<br />
recht positive Einstellung der Gewerbetreibenden zur Direktvermarktung, wie z.B.<br />
„Direktvermarktung ermöglicht es, dass interessante Kontakte mit<br />
Konsument/innen entstehen“ oder „Neue Ideen können mit Direktvermarktung gut<br />
65 Aussage nur im landwirtschaftlichen Fragebogen enthalten.<br />
67
umgesetzt werden“. Mittlere Zustimmung erteilen die Gewerbetreibenden<br />
hingegen der Aussage „Bäuerliche Produkte dürfen etwas teurer sein“.<br />
Signifikante Unterschiede der Mittelwerte zwischen Landwirt/innen und<br />
Gewerbetreibenden zeigen sich für die Statements: „Direktvermarktung ist eine<br />
Chance für die Region“ (Mittelwertdifferenz=0,349) und „Bäuerliche Produkte<br />
dürfen etwas teurer sein“ (Mittelwertdifferenz=0,422), wobei die Zustimmung zur<br />
ersten Aussage bei den Gewerbetreibenden höher ist und die zweite Aussage von<br />
den Landwirt/innen stärker befürwortet wird.<br />
Abbildung 30: Mögliche positive Effekte der Direktvermarktung<br />
Von den Landwirt/innen und Gewerbetreibenden erhalten die Statements, welche<br />
mögliche Schwierigkeiten und Hindernisse der Direktvermarktung skizzieren,<br />
durchschnittlich etwas weniger Zustimmung, wie beispielsweise: „Die regelmäßige<br />
68
Lieferung von bäuerlichen Produkten ist sehr schwierig“ oder „Konsument/innen<br />
wollen nur billige Lebensmittel kaufen“. So gut wie keine Zustimmung von den<br />
Bäuerinnen und Bauern aber auch den Gewerbetreibenden erhalten die Aussagen:<br />
„Die regelmäßige Lieferung von bäuerlichen Produkten ist sehr schwierig“ oder<br />
„Die Qualität der bäuerlichen Produkte findet bei meinen Kund/innen zu wenig<br />
Beachtung“ so wie auch „Direktvermarktung ist nur ein Werbetrick“<br />
Weitere Aussagen zu Hindernissen und Schwierigkeiten der Direktvermarktung<br />
wurden jeweils nur im Fragebogen einer Befragungsgruppe erwähnt, wobei die<br />
Zustimmungen im mittleren Bereich liegen (siehe Abbildung 31).<br />
Mittlere Zustimmung durch Bäuerinnen und Bauern bekam das Statement: „Der<br />
Zeitaufwand für Direktvermarktung steht in keinem Verhältnis zu dem, was wir<br />
Landwirt/innen dafür einnehmen“. Dies zeigt, dass der Arbeitsaufwand von den<br />
Bäuerinnen und Bauern durchaus gesehen wird und ein Hindernis für die<br />
Direktvermarktung darstellen kann. Vergleichsweise eine weniger große<br />
Schwierigkeit stellt die Liefersicherheit dar, denn die Aussage: „Die<br />
Liefersicherheit können wir Landwirt/innen in der Region nur schwer leisten“<br />
findet etwas weniger Zustimmung unter den Landwirt/innen. Vereinzelt wurde<br />
dazu angemerkt, dass die Liefersicherheit produktabhängig ist.<br />
Die befragten Gewerbetreibenden sollten einstufen, ob zum Einen der Bedarf in<br />
ihrem Gewerbebetrieb nicht durch regionale Produkte gedeckt werden kann und<br />
zum Zweiten, ob der Preis für bäuerliche Produkte oft zu hoch sei. Beide Aussagen<br />
erhalten von den befragten Gewerbetreibenden eine mittlere Zustimmung.<br />
69
Abbildung 31: Mögliche Hindernisse für die Direktvermarktung<br />
Insgesamt werden die positiven Folgen der Direktvermarktung gesehen und mit<br />
hoher Zustimmung eingestuft. Möglichen Hindernissen dieser Vermarktungsart wird<br />
deutlich schwächer zugestimmt.<br />
Vereinzelte Anmerkungen zeigen, dass dennoch einige Landwirt/innen die<br />
Direktvermarktung als unwirtschaftlich erachten, folgende Meinungen werden<br />
genannt:<br />
„Solange der Wettbewerb gegen billig geht und das Gesundheitsbewusstsein<br />
noch nicht grösser ist, möchte ich keine Energie in gute Lebensmittel<br />
investieren. Produktion nur für meine Familie und Freunde.“<br />
„DV ist arbeitswirtschaftliche Überlastung der bäuerlichen Familien!“<br />
70
„Kein Interesse !! Die kleinen Greißler in den Gemeinden werden zum<br />
Aufhören gezwungen und wir Bauern sollten so dumm sein, diese wieder zu<br />
führen! Nein Danke!“<br />
Sinngemäß: Überforderung einer Person (Kundenkontakt, Verkauf,<br />
Anwesenheit … )<br />
„keine Zeit - daher wenig Interesse“<br />
Es gibt aber auch vereinzelt Forderungen von Landwirt/innen hinsichtlich der<br />
Direktvermarktung, so wird vermerkt:<br />
„Bei Vereinen und deren Feste mehr bäuerliche Produkte aus der Region.“<br />
„Gastwirte bzw. Fleischhauer sollten mit den Bauern besser kooperieren!“<br />
„Schön wäre es wenn neue Ideen umgesetzt werden würden nicht<br />
vorhandene kopiert!!!“<br />
„Die Ust-Besteuerung von direkt vermarkteten Produkten gehört bei<br />
pauschalierten Betrieben abgeschafft und wie Urproduktion behandelt<br />
(politische Lösung)!“<br />
„Um in der Direktvermarktung auch wirtschaftlich lebensfähig zu sein,<br />
müsste die pauschale Grenze massiv angehoben werden.“<br />
Unter den Gewerbetreibenden gibt es auch einige Forderungen bezüglich<br />
Direktvermarktung. Gewünscht bzw. festgestellt wird vereinzelt:<br />
„Kennzeichnung (Hersteller bzw. Vermarkter) aus welcher Region kommt das<br />
Produkt.“<br />
„Sauberkeit an Verkaufsstellen ab Hof, Kundenfreundlichkeit“<br />
„Es wäre gut eine freundschaftliche Basis zwischen Bauern und<br />
Gewerbebetrieben aufzubauen um sich alles in Freundschaft sagen zu<br />
können. Danke“<br />
„Verkostungstage durch Bäuerinnen. Kontakt zu den Konsumenten ist<br />
wichtig.“<br />
Es gibt zu wenig!<br />
Just do it<br />
Zusammenfassend lässt sich, bezogen auf die Anmerkungen zur Direktvermarktung<br />
sagen, dass sich beide Befragungsgruppen, aber besonderes einige Landwirt/innen<br />
schon mit der Direktvermarktung gedanklich auseinandergesetzt haben.<br />
71
6 Unterschiede zwischen den Befragten mit und<br />
ohne Direktvermarktungserfahrung<br />
Die Untersuchung, ob sich Befragte, welche sich selbst als Direktvermarkter/innen<br />
einstufen, in verschieden Merkmalen von denjenigen unterscheiden, die dies nicht<br />
tun, kann zu interessanten Ergebnissen führen. Erhoben wurde die Erfahrung mit<br />
Direktvermarktung mit folgender Frage: „Verkaufen Sie derzeit LEBENSMITTEL aus<br />
Ihrem landwirtschaftlichen Betrieb direkt an Ihre Kund/innen<br />
(Direktvermarktung)?“ bzw. „Kaufen Sie derzeit für Ihren Gewerbebetrieb<br />
LEBENSMITTEL direkt von regionalen Landwirt/innen?“ (siehe Kapitel: 5.1 Interesse<br />
und Erfahrung mit Direktvermarktung).<br />
Nicht überraschend ist für die bäuerlichen Direktvermarkter/innen das<br />
durchschnittlich höhere Interesse am Verkauf von Lebensmittel (r 66 =0,676** 67 ) und<br />
Getränken (r=0,226* 68 ) gegenüber allen anderen befragten Landwirt/innen. Weiters<br />
zeigen sie durchwegs ein höheres Interesse an sämtlichen<br />
Vermarktungsmöglichkeiten, wie Ab-Hof-Verkauf (r=-0,368**), Lieferung an eine<br />
zentrale Verkaufsstelle (r=-0,269**), Bauernladen (r=-0,446**), Bauernmarkt (r=-<br />
0,209*), Bauerneck (Lagerhaus) (r=-0,317**), aber auch Belieferungen von<br />
regionalen Nahversorgern (r=-0,368**), großen Handelsketten (r=-0,208*)<br />
Gastronomie (r=-0,372**), Beherbergungsbetrieben (r=-0,358**) und Großküchen<br />
(r=-0,304**). Deutlich weniger interessiert sind befragte Direktvermarkter/innen,<br />
verglichen mit den anderen Bäuerinnen und Bauern, an der Vermietung von<br />
Lagerräumen (r=0,247*) und Garagen (r=0,255*). Im Vergleich erachten<br />
Direktvermarkter/innen gesicherte Absatzmöglichkeiten der eigenen Produkte als<br />
eine wichtigere Bedingung für eine erfolgreiche Direktvermarktung, als dies<br />
Landwirt/innen ohne Direktvermarktungserfahrung tun (r=-0,200*). Die Meinungen<br />
zur Direktvermarktung der befragen Bäuerinnen und Bauern unterscheiden sich von<br />
den Direktvermarkter/innen in zwei Punkten. Zum einen sind Landwirt/innen ohne<br />
Erfahrung mit der Direktvermarktung eher der Ansicht, dass Konsument/innen nur<br />
billige Lebensmittel kaufen wollen (r=0,302**) und zum anderen sehen die<br />
befragten Direktvermarkter/innen die Direktvermarktung eher als Chance für die<br />
66 r=Korrelationskoeffizient Pearson.<br />
67 Zwei Sterne stehen für eine Sicherheit von 99 Prozent.<br />
68 Ein Stern stehe für die Sicherheit von 95 Prozent.<br />
72
Region (r=-0,247**). Insgesamt führen die Direktvermarkter/innen mehr Biobetriebe<br />
(r=0,286**) und haben auch eher Qualitätssiegel (Gutes vom Bauernhof r=-0,235**;<br />
Sonstige Qualitätssiegel r=-0,207*). Nur das AMA-Gütesiegel ist unter den Nicht-<br />
Direktvermarkter/innen stärker vertreten (r=0,223*).<br />
Eine solche Untersuchung für die befragten Gewerbetreibenden ist aufgrund der<br />
geringen Anzahl an Nennungen eigentlich nicht zulässig. Allerdings lassen sich<br />
Tendenzen durch eine solche Auswertung aufzeigen. Die Zusammenhangszahlen<br />
sind jedoch nicht aussagekräftig.<br />
Die befragten Gewerbetreibenden mit Direktvermarktungserfahrung haben<br />
tendenziell ein höheres Interesse in Zukunft Lebensmittel (r=0,901**) und Getränke<br />
(r=0,527**) direkt zu vermarkten. Sie stufen den Erfahrungsaustausch mit anderen<br />
Gewerbebetrieben, die auch mit Landwirt/innen zusammenarbeiten wichtiger ein,<br />
als dies Gewerbetreibende ohne Erfahrung mit Direktvermarktung tun (r=-0,509**).<br />
Auch sind Gewerbetreibende, welche bereits Produkte direkt von Bäuerinnen und<br />
Bauern beziehen, verstärkt der Ansicht, dass die Bedingung der Wertschätzung von<br />
bäuerlichen Produkte durch die Kund/innen wichtig ist (r=-0,527**). Der<br />
Qualitätssicherung wird ebenfalls von den direktvermarktungserfahrenen<br />
Gewerbetreibenden eine höhere Wichtigkeit für eine erfolgreiche<br />
Direktvermarktung zuerkannt (r=-0,473*). Höhere Zustimmung erteilen sie auch den<br />
drei Aussagen: „Direktvermarktung ermöglicht es, dass interessante Kontakte mit<br />
Konsument/innen entstehen“ (r=-0,498*), „Die regelmäßige Lieferung von<br />
bäuerlichen Produkten ist sehr schwierig“ (r=-0,399*) und „Direktvermarktung ist<br />
eine Chance für die Region“ (r=-0,476*). Dies zeigt tendenziell die durchaus<br />
positive Einstellung der Gewerbetreibenden mit Direktvermarktungserfahrung,<br />
verweist aber auch darauf, dass die regelmäßige Lieferung von bäuerlichen<br />
Produkten in der Praxis doch etwas schwieriger ist.<br />
73
Tendenzielle Unterschiede zwischen den Befragten mit und ohne<br />
Direktvermarktungserfahrung<br />
Landwirt/innen mit Erfahrung:<br />
Gewerbetreibende mit Erfahrung:<br />
höheres Interesse an sämtlichen<br />
Vermarktungsmöglichkeiten<br />
geringeres Interesse an der Vermietung von<br />
Lagerräumen/ Garagen<br />
höhere Wichtigkeit der Bedingung:<br />
„Gesicherte Absatzmöglichkeiten<br />
für meine Produkte“<br />
höhere Wichtigkeit der Bedingungen:<br />
• „Erfahrungsaustausch mit anderen<br />
Gewerbebetrieben, die auch mit<br />
Landwirt/innen zusammenarbeiten“<br />
• „Wertschätzung von bäuerlichen<br />
Produkten durch die Kund/innen“<br />
• „Qualitätssicherung“<br />
geringere Zustimmung bei der Aussage:<br />
„Konsument/innen wollen nur<br />
billige Lebensmittel kaufen“<br />
höhere Zustimmung bei der Aussage:<br />
„Direktvermarktung ist eine Chance<br />
für die Region“<br />
mehr Biobetriebe, sowie<br />
Qualitätssiegelträger/innen<br />
weniger AMA-Gütesiegelträger/innen<br />
höhere Zustimmung bei den Aussagen:<br />
• „Direktvermarktung ermöglicht es,<br />
dass interessante Kontakte mit<br />
Konsument/innen entstehen“<br />
• „Die regelmäßige Lieferung von<br />
bäuerlichen Produkten ist sehr<br />
schwierig“<br />
• „Direktvermarktung ist eine Chance<br />
für die Region“<br />
Tabelle 10: Tendenzielle Unterschiede zwischen den Befragten mit und ohne<br />
Direktvermarktungserfahrung<br />
74
7 Weiterführende Analysen<br />
Die bisherigen Analysen dienen vorrangig der Datenbeschreibung, also wie viele<br />
Befragte haben beispielsweise bei einer Aussage zugestimmt bzw. nicht<br />
zugestimmt, befinden eine Bedingung für wichtig bzw. unwichtig oder gehören<br />
einer gewissen Kategorie an, wie Bäcker/in, Biobetriebsführer/in etc. Durch<br />
weiterführende Analysen lassen sich z.B. auch Zusammenhänge zwischen<br />
verschiedenen Gruppen und Einstellungen untersuchen, oder ob es möglich ist,<br />
mehrere Variablen zu Einer zusammenzufassen. Nachfolgend soll beispielhaft eine<br />
solche Zusammenhangsanalyse skizziert werden.<br />
7.1 Zusammenhangsanalyse der Bedingungen für<br />
Direktvermarktung<br />
Für die befragten Landwirt/innen zeigt sich, dass die Bedingungen für eine<br />
erfolgreiche Direktvermarktung sehr stark zusammenhängen (siehe Kapitel: 5.3<br />
Direktvermarktungskooperationen). Abgesehen von der Lieferung großer<br />
Produktmengen korrelieren alle 13 Bedingungen signifikant und teilweise sehr stark<br />
miteinander. Dies bedeutet, dass sich eventuell einige Variablen zusammenfassen<br />
lassen. Das kann hilfreich sein für weiterführende Auswertungen. Mit dem<br />
Verfahren einer Faktorenanalyse lässt sich rechnerisch prüfen, welche Variablen<br />
zusammen passen. Wird also eine Faktorenanalyse mit allen 13 genannten<br />
Bedingungen für eine erfolgreiche Direktvermarktung aus Sicht der Landwirt/innen<br />
durchgeführt, ergeben sich drei Faktoren, welche 64 Prozent der Varianz erklären.<br />
Wobei der erste Faktor, für „Austausch- und Beratungsbedingungen“ steht, also<br />
für Hilfe und Austausch mit anderen Direktvermarkter/innen oder öffentlichen<br />
Stellen (siehe Tabelle 11). Die Voraussetzung der klaren Produktbeschreibung passt<br />
nicht ganz zu diesem Faktor und ladet auch noch auf dem zweiten Faktor relativ<br />
hoch. Der zweite Faktor beinhaltet „Qualitätserhaltungsbedingungen“, also<br />
verlässliche Lieferungen, Qualitätssicherung, die Wertschätzung der bäuerlichen<br />
Produkte einschließlich eines guten Preises für diese Produkte. Im dritten Faktor<br />
werden Vermarktungsbedingungen zusammengefasst, wie Produktmengen,<br />
Absatzmöglichkeit und Werbung.<br />
75
Zusammenfassung der Bedingungen für erfolgreiche<br />
Direktvermarktung (Landwirt/innen)<br />
Faktorladungen – (rechtwinklig<br />
Varimax-rotiert)<br />
Faktor 1<br />
Austauschund<br />
Beratungs-<br />
Bedingungen<br />
Faktor 2<br />
Qualitäts-<br />
erhaltungs-<br />
Bedingungen<br />
Faktor 3<br />
Vermarktungs-<br />
Bedingungen<br />
Netzwerk von Direktvermarkter/innen 0,8253 -0,1701 -0,1129<br />
Unterstützung bei der Suche nach<br />
Kooperationspartner/innen<br />
Zentrale Marketingstelle für<br />
Direktvermarktung<br />
Beratung durch die<br />
Landwirtschaftskammer<br />
0,7791 -0,1881 -0,2009<br />
0,7500 -0,0568 -0,3585<br />
0,6794 -0,0702 -0,3635<br />
Erfahrungsaustausch 0,5992 -0,3577 -0,0799<br />
Klare Produktbeschreibung 0,5919 -0,4882 -0,0027<br />
Verlässliche Lieferung (Liefersicherheit) 0,2257 -0,8468 -0,1728<br />
Qualitätssicherung 0,2107 -0,8736 -0,0499<br />
Wertschätzung der bäuerlichen Produkte 0,1904 -0,7713 -0,1207<br />
Guter Preis für bäuerliche Produkte 0,0531 -0,6896 -0,4176<br />
Lieferung großer Produktmengen 0,2287 0,0479 -0,7303<br />
Gesicherte Absatzmöglichkeiten 0,2216 -0,3718 -0,6331<br />
Starke Werbung für Direktvermarktung 0,1621 -0,2873 -0,5889<br />
Tabelle 11: Zusammenfassung der Bedingungen für erfolgreiche Direktvermarktung<br />
(Landwirt/innen)<br />
Die Bedingungen der Direktvermarktung hängen auch bei den Gewerbetreibenden<br />
zusammen, wobei viele Zusammenhänge nicht signifikant sind, aufgrund der<br />
kleinen Menge an Befragten. Die meisten signifikanten Korrelationen mit anderen<br />
Bedingungen weisen die zwei Variablen: „Lieferung großer Produktmengen“ und<br />
das „Netzwerk von Direktvermarkter/innen, um Lieferausfälle zu vermeiden“ auf,<br />
gefolgt von der „Unterstützung bei der Suche nach passenden<br />
Kooperationspartner/innen“. Wird auch mit diesen 13 Bedingungen 69 eine<br />
Faktorenanalyse durchgeführt, ergeben sich vier Faktoren, welche 77 Prozent der<br />
Varianz erklären. Auch hier kann man den ersten Faktor als „Austausch- und<br />
Beratungsbedingungen der Landwirt/innen“ sehen, mit positiven Folgen für<br />
Gewerbetreibende (siehe Tabelle 12). Der zweite Faktor beinhaltet Variablen,<br />
welche die Wichtigkeit der „Qualitätserhaltungsbedingungen“ bestimmen. Für<br />
den zweiten und dritten Faktor ist die Bestimmung etwas schwieriger, weil zwei<br />
69<br />
Eine der Bedingungen (Geringer Arbeitsaufwand für Gewerbetreibende) wurde<br />
ausgeschlossen, da die Trennschärfe zu gering ist.<br />
76
Variablen auf zwei Faktoren fast gleichhoch laden. Der dritte Faktor könnte als<br />
„Vermarktungsbedingungen“ gesehen werden und der vierte Faktor lässt sich als<br />
„Austausch- und Beratungsbedingungen der Gewerbetreibenden“ einstufen.<br />
Zusammenfassung der Bedingungen für erfolgreiche<br />
Direktvermarktung (Gewerbetreibende)<br />
Faktorladungen –<br />
(rechtwinklig Varimaxrotiert)<br />
Marketingberatung für<br />
Landwirt/innen<br />
Klare<br />
Produktbeschreibung<br />
Zentrale<br />
Marketingstelle für<br />
Direktvermarktung<br />
Unterstützung bei der<br />
Suche nach<br />
Kooperationspartner/innen<br />
Netzwerk von Direktvermarkter/innen<br />
Faktor 1<br />
Austausch- und<br />
Beratungsbedingungen<br />
der<br />
Landwirt/innen<br />
Faktor 2<br />
Qualitätserhaltungsbedingungen<br />
Faktor 3<br />
Vermarktungsbedingungen<br />
Faktor 4<br />
Austauschund<br />
Beratungsbedingungen<br />
der<br />
Gewerbetreibenden<br />
0,8296 0,1051 0,3157 -0,0220<br />
0,8103 0,0389 -0,2271 -0,1973<br />
0,7749 -0,3641 0,1564 -0,2490<br />
0,7487 -0,1264 0,0489 -0,4759<br />
0,7149 -0,5938 -0,0386 -0,1601<br />
Qualitätssicherung 0,0942 -0,7016 0,0128 -0,2238<br />
Wertschätzung der<br />
bäuerlichen Produkte<br />
Verlässliche Lieferung<br />
(Liefersicherheit)<br />
0,0934 -0,7006 0,4864 0,0141<br />
0,0243 -0,9204 0,0443 -0,0978<br />
Erfahrungsaustausch 0,1724 0,1211 0,5859 -0,5241<br />
Starke Werbung für<br />
Direktvermarktung<br />
Lieferung großer<br />
Produktmengen<br />
Beratung durch<br />
Wirtschaftkammer<br />
0,0002 -0,1997 0,8740 -0,0818<br />
0,5190 -0,2474 0,3400 -0,5411<br />
0,3297 -0,3321 -0,1164 -0,7713<br />
Kennenlernen<br />
landwirtschaftlicher<br />
0,1479 -0,1122 0,2006 -0,8179<br />
Betriebe<br />
Tabelle 12: Zusammenfassung der Bedingungen für erfolgreiche Direktvermarktung<br />
(Gewerbetreibende)<br />
77
Alle Variablen eines Faktors können zusammengefasst werden und bilden dann eine<br />
neue Faktorvariable. Dadurch lassen sich Zusammenhänge mit anderen Merkmalen<br />
übersichtlicher vergleichen.<br />
78
8 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen<br />
Die nachfolgende Zusammenfassung soll einen kurzen Überblick über diese Studie<br />
liefern und die Schlussfolgerungen können als Anregungen aufgefasst werden.<br />
Ausgehend vom Statement des Zukunftsforschers Matthias Horx: „Local is the new<br />
bio“, welches sich auf die gestiegene Aufmerksamkeit für nachhaltigen Konsum und<br />
den LOHAS-Trend 70 bezieht, soll diese Entwicklung für das Mühlviertler <strong>Kernland</strong><br />
genutzt werden. Dies könnte durch die Direktvermarktung gelingen, in Form einer<br />
Kooperation zwischen Landwirt/innen und Gewerbetreibenden und dies nicht nur<br />
bezogen auf Lebensmittel und Getränke, sonder auch auf handwerkliche Produkte<br />
und bäuerliche Dienstleistungen. Dadurch würde auf regionalen Stärken aufgebaut<br />
werden und die Wertschöpfung der Region erhalten bleiben. Doch obwohl die<br />
Direktvermarktung auch für Landwirt/innen eine Chance zur<br />
Einkommensverbesserung darstellt, ist damit ein hoher Arbeitsaufwand verbunden,<br />
welcher aus der zusätzlichen Vermarktungsleistung resultiert. Auch für<br />
Gewerbetreibende kann diese Vermarktungsmöglichkeit, insbesondere den Preis<br />
betreffend, Probleme bereiten. Wenig bekannt ist auch das Produktions- und<br />
Vermarktungspotential dieser Produkte bezogen auf die Region Mühlviertler<br />
<strong>Kernland</strong>.<br />
Folgende Forschungsfragen wurden daher für diese <strong>Markterhebung</strong> entwickelt.<br />
Erstens, welche Produkte und Dienstleistungen bieten die landwirtschaftlichen<br />
Betriebe im Mühlviertler <strong>Kernland</strong> an. Zweitens, welchen Bedarf an bäuerlichen<br />
Produkten und Dienstleistungen hat die Wirtschaft in der Region. Drittens, welche<br />
Direktvermarktungs-Kooperationen sind zwischen landwirtschaftlichen,<br />
touristischen und gewerblichen Betrieben möglich. Viertens, unter welchen<br />
Rahmenbedingungen kann sich die Direktvermarktung im Mühlviertler <strong>Kernland</strong><br />
zufriedenstellend entwickeln. Last but not least, welche Kapazitäten, Wünsche und<br />
Interessen gibt es hinsichtlich einer gemeinsamen Vermarktung.<br />
Diese Studie wurde als quantitative Erhebung konzipiert, basierend auf einer<br />
postalischen Vollerhebung von relevanten Gewerbebetrieben 71 und allen<br />
70 Lebensstil für Gesundheit und Nachhaltigkeit<br />
71 Müller, Bäcker, Konditoren, Fleischer, Nahrungs- und Genussmittelgewerbe, Gärtner und<br />
Floristen, Nahrungs- und Genussmittelindustrie, Lebensmittelhandel, Handel mit<br />
79
landwirtschaftlichen Betrieben 72 im <strong>Kernland</strong> sowie Expert/inneninterviews. Der<br />
Rücklauf liegt bei rund sieben Prozent für beide Befragungsgruppen. Bei der<br />
Prüfung der Repräsentativität zeigt sich, dass die örtliche Verteilung 73 der<br />
Grundgesamtheit entspricht. Jedoch liegt eine Überrepräsentation von größeren<br />
Betrieben und Befragten mit Erfahrung von Direktvermarktung in beiden<br />
Untersuchungsgruppen vor. Auch Bio-Betriebe sind vergleichsweise<br />
überrepräsentiert. Daher lassen sich nicht ohne weiteres Rückschlüsse auf die<br />
Grundgesamtheit ziehen, insbesondere wenn nur wenige Angaben vorhanden sind,<br />
wie dies bei den Produktnennungen der Fall ist.<br />
Erfahrung mit dem Verkauf landwirtschaftlicher Produkte direkt an Kund/innen<br />
haben 44 Prozent der befragten Landwirt/innen. Von den Gewerbetreibenden<br />
haben bereits 72 Prozent Lebensmittel direkt von regionalen Landwirt/innen<br />
angekauft. Auch das Interesse der Lebensmittelvermarktung ist groß unter den<br />
Befragten. Immerhin 50 Prozent der Landwirt/innen und 78 Prozent der<br />
Gewerbetreibende bekunden Interesse an der Direktvermarktung bzw. geben<br />
Produkte an, welche sie zukünftig ver- bzw. ankaufen möchten. Das Interesse an<br />
der Getränkevermarktung ist insgesamt etwas geringer, nur noch 24 Prozent der<br />
Landwirt/innen und immerhin 70 Prozent der Gewerbetreibenden zeigen Interesse,<br />
bzw. nennen Getränke, welche sie ver- bzw. ankaufen möchten.<br />
Die Anzahl der genannten Lebensmittel pro Befragten liegt bei den Landwirt/innen<br />
bei ein bis 16 Produkten und bei den Gewerbetreibenden bei drei bis 45 Produkten.<br />
Getränke werden vergleichsweise weniger genannt. Demzufolge nannten<br />
Landwirt/innen ein bis 13 Getränke, Gewerbetreibenden ein bis 14 Getränke.<br />
Durchschnittlich bieten Landwirt/innen eher spezifische Produkte an und kaum<br />
ganze Produktpaletten.<br />
Die Lebensmittel und Getränke, welche angeboten und vergleichsweise wenig<br />
nachgefragt werden, sind Getreidekörner (Roggen, Hafer, Dinkel, Weizen),<br />
Kuhmilch und Liköre. Vergleichsweise hoch nachgefragt werden im Vergleich zum<br />
Angebot Produkte wie: Hühner, Schnittkäse, Öl, Honig, Saibling, Weichkäse, Ente,<br />
Joghurt, Frischkäse, Damwild, Essig, Butter, Forelle, Marmelade, Gänse,<br />
Arzneimittel, Drogeriewaren, Landesproduktenhandel, Viehhandel und Fleischgroßhandel,<br />
Wein- und Spirituosenhandel, Handel auf Tankstellen, Tankstellen, Gastronomie,<br />
Hotellerie, private Krankenanstalten und Kurbetriebe.<br />
72 Mehrfachantragsteller/innen.<br />
73 Hier zusammengefasst in drei bis vier Gruppen.<br />
80
Schweinefleisch, Karpfen, Kleingebäck, Kartoffeln, Puten, Topfen, Wein und Pilze.<br />
Insgesamt zeigt sich, dass Landwirt/innen tendenziell unbearbeitete Produkte<br />
anbieten, die Nachfrage aber eher in Richtung verarbeiteter Produkten geht.<br />
Bei den handwerklichen Produkten unterscheiden sich das Angebot und die<br />
Nachfrage deutlich. Für Landwirt/innen ist besonders die Vermarktung von<br />
Holzprodukten z.B. Hackgut interessant. Gewerbetreibende möchten hingegen eher<br />
pflanzliche Produkte ankaufen wie z.B. Christbäume.<br />
Die bäuerlichen Dienstleistungen, Landschaftspflege durch Landwirt/innen und<br />
Bauerhofexkursionen, erzielen in beiden Befragungsgruppen die höchsten<br />
Interessenswerte. Eher geringes Interesse haben Landwirt/innen an einer<br />
Schaubäckerei und Gewerbetreibende an der Anmietung von landwirtschaftlichen<br />
Flächen, sowie Räumen als Geschäftslokal.<br />
Zuverlässigkeits- und Qualitätsbedingungen sind für beide Befragungsgruppen die<br />
wichtigsten Kooperationsbedingungen für eine erfolgreiche Direktvermarktung.<br />
Diese beinhalten die Qualitätssicherung, die Liefersicherheit und Wertschätzung<br />
der bäuerlichen Produkte durch die Kund/innen. Für Landwirt/innen zählt<br />
zusätzlich noch ein guter Preis für bäuerliche Produkte zu diesen Voraussetzungen.<br />
Vergleichsweise von geringerer Bedeutung ist die Lieferung großer Produktmengen.<br />
Bei den Vermarktungsmöglichkeiten werden erwartungsgemäß die Möglichkeiten<br />
mit kurzem Zustellungsweg favorisiert. Landwirt/innen bevorzugen also den Ab-<br />
Hof-Verkauf. Die Gewerbetreibenden sind für die Direktzustellung an ihren Betrieb.<br />
Eine zentrale Verkaufsstelle für landwirtschaftliche Produkte aus der Region wird<br />
von beiden Befragungsgruppen im Mittel als zweitinteressanteste<br />
Vermarktungsmöglichkeit angegeben. Wenig Interesse wecken Internetbestellung<br />
und Versand, vor allem bei den Bäuerinnen und Bauern. Landwirt/innen sind<br />
bereit, eine durchschnittliche Wegstrecke von 16 km für den Verkauf<br />
landwirtschaftlicher Produkte zurückzulegen. Gewerbetreibende nehmen für den<br />
Ankauf landwirtschaftlicher Produkte einen durchschnittlichen Weg von 13 km in<br />
Kauf.<br />
Beide Befragungsgruppen stimmen im Durchschnitt den positiven Effekten der<br />
Direktvermarktung stärker zu als den Aussagen, die gegen eine Direktvermarkung<br />
sprechen (also Aussagen wie: Direktvermarktung schafft Mehrwert für bäuerliche<br />
Produkte, Direktvermarktung ist eine Chance für die Region und Direktvermarktung<br />
ermöglicht es, dass interessante Kontakte mit Konsument/innen entstehen). Sehr<br />
81
zutreffend ist außerdem für die Landwirt/innen die Aussage, dass bäuerliche<br />
Produkte etwas teurer sein dürfen. Für Gewerbetreibende trifft hingegen die<br />
Aussage, dass bäuerliche Produkte ein Wettbewerbsvorteil für Handel und<br />
Gastronomie sind, eher zu. Kaum jemand stimmt mit der Aussage überein, dass<br />
Direktvermarktung nur ein Werbetrick sei.<br />
Landwirt/innen mit Direktvermarktungserfahrung unterscheiden sich in einigen<br />
Punkten von denjenigen befragter Landwirt/innen, welche angaben, noch keine<br />
Erfahrung mit der Direktvermarktung zu besitzen. Dementsprechend haben<br />
direktvermarktungserfahrene Landwirt/innen durchwegs ein höheres Interesse an<br />
sämtlichen Vermarktungsmöglichkeiten, wie Ab-Hof-Verkauf, Lieferung an eine<br />
zentrale Verkaufsstelle, Bauernladen, Bauernmarkt, Bauerneck, aber auch<br />
Belieferungen von regionalen Nahversorgern, Gastronomie,<br />
Beherbergungsbetrieben und Großküchen. Deutlich weniger Interesse besitzen sie<br />
hingegen an der Vermietung von Lagerräumen und Garagen. Zudem sehen<br />
Landwirt/innen mit Direktvermarktungserfahrung die gesicherten<br />
Absatzmöglichkeiten der eigenen Produkte als wichtigere Bedingung für eine<br />
erfolgreiche Direktvermarktung an. Sie stimmen im Mittel der Aussage weniger zu,<br />
dass Konsument/innen nur billige Lebensmittel kaufen wollen und sehen die<br />
Direktvermarktung eher als Chance für die Region. Insgesamt führen sie mehr<br />
Biobetriebe und auch eher Qualitätssiegel. Nur das AMA-Gütesiegel ist unter den<br />
Landwirt/innen ohne Direktvermarktungserfahrung stärker vertreten.<br />
Die Gewerbetreibenden mit Direktvermarktungserfahrung unterscheiden sich<br />
tendenziell von jenen Unternehmer/innen, welche keine Erfahrung besitzen.<br />
Demzufolge stufen sie den Erfahrungsaustausch mit anderen Gewerbebetrieben, die<br />
auch mit Landwirt/innen zusammenarbeiten, wichtiger ein. Sie haben verstärkt die<br />
Ansicht, dass die Wertschätzung von bäuerlichen Produkte durch die Kund/innen<br />
wichtig ist und der Qualitätssicherung wird ebenfalls eine höhere Wichtigkeit für<br />
eine erfolgreiche Direktvermarktung zuerkannt. Eine höhere Zustimmung erteilen<br />
sie auch den drei Aussagen: „Direktvermarktung ermöglicht es, dass interessante<br />
Kontakte mit Konsument/innen entstehen“, „Die regelmäßige Lieferung von<br />
bäuerlichen Produkten ist sehr schwierig“ und „Direktvermarktung ist eine Chance<br />
für die Region“.<br />
Aus den gewonnenen Ergebnissen werden nachfolgend Schlüsse gezogen und<br />
Anregungen für weitere Vorgehensweisen präsentiert.<br />
82
In dieser <strong>Markterhebung</strong> sind relativ wenig Neuinteressent/innen, die zuvor noch<br />
keine Erfahrung mit der Direktvermarktung gesammelt haben. Die Werbestrategie,<br />
um potentiellen Direktvermarkter/innen gewinnen zu können, lässt sich<br />
möglicherweise über das verstärkte Interesse der Kund/innen an gesunden und<br />
nachhaltigen Produkten aufziehen, entgegen dem vermuteten Billig-Trend.<br />
Die Bandbreite der untersuchten Produkte und Dienstleistungen zeigen deutliche<br />
Potentiale. Decken sich Nachfrage und Angebot der Produkte und Dienstleistungen,<br />
gilt es als nächsten Schritt, die zwei Zielgruppen, also die Landwirt/innen und<br />
Gewerbetreibenden zusammen zu bringen, z.B. bei einer öffentlichen<br />
Veranstaltung, oder durch eine zentrale Stelle, welche die Daten verwaltet und<br />
Kontakte herstellen kann. Überwiegt hingegen das Angebot deutlich z.B. bei<br />
unverarbeiteten Produkten, sollte versucht werden, das Interesse der<br />
Unternehmer/innen zu wecken, möglicherweise auch aus Branchen, die in dieser<br />
Untersuchung nicht befragt wurden, z.B. aus dem Bereich der Holzverarbeitung.<br />
Die starke Nachfrage beispielsweise von verarbeiteten Milchprodukten muss<br />
bekannt gemacht werden, damit auch Landwirt/innen darüber Bescheid wissen, um<br />
ihr Angebot, wenn Interesse besteht, anpassen können.<br />
Wichtig ist allerdings auch die Veröffentlichung der angebotenen Produkte und<br />
Dienstleistungen, welche wenig nachgefragt werden, weil es die<br />
Gewerbetreibenden oder andere Kund/innen noch nicht kennen, angefangen von<br />
ausgefallenen Spezialitäten bis zu besonderen Dienstleistungen wie Eseltrekking,<br />
etc. Eine Möglichkeit dazu könnte die Auflage eines Magazins und/oder ein<br />
Internetauftritt sein, wodurch sich Ideen, Produkte und Geschichten aus der Region<br />
präsentieren lassen, wie es z.B. die Gemeinde Tschlin in der Schweiz (Graubünden)<br />
praktiziert. 74 Es werden Betriebe, Produkte, Veranstaltungen und Dienstleistungen<br />
(z.B. Führungen) vorgestellt. Man kann eine Geschenkkiste mit einigen<br />
ausgewählten Produkten dieser Region bestellen, auch eine gute Marketingidee.<br />
Das Südburgenland nützt ebenfalls die Printmedien und das Internet. 75 Dort wird<br />
ein Paradieskompass herausgegeben, in dem interessante Informationen zu<br />
Betrieben, Freizeitaktivitäten und Veranstaltungen angeführt sind. Eine andere<br />
Werbestrategie könnte auch über die Dienstleistung der Bauernhofexkursionen<br />
74 Vergleiche Bun Tschlin, 2009a.<br />
75 Vergleiche Südburgenland, keine Angabe der Jahreszahl.<br />
83
laufen, auch weil Gewerbetreibende Interesse daran bekunden, den<br />
landwirtschaftlichen Betrieb kennen zu lernen.<br />
Positive Werbung wäre auch wichtig, um die Kund/innen von der Qualität der<br />
Produkte zu überzeugen, vielleicht auch unter einer eigenen Qualitätsmarke des<br />
Mühlviertler <strong>Kernland</strong>es. In der <strong>Leader</strong>-Region Sauwald erfreuen sich z.B. die<br />
Sauwald-Erdäpfel, welche noch vor 20 Jahren belächelt wurden großer Nachfrage. 76<br />
Paminger, der Obmann dieser <strong>Leader</strong>-Region bestätigt, „dass aus jeder Idee eine<br />
Marke entstehen kann, wenn die Bauern dahinterstehen und an ihre Produkte<br />
glauben“. 77 Möglich sind auch mehrere Marken, welche ein ähnliches Logo<br />
aufweisen und somit der Region zuordenbar sind, ein gutes Beispiel dafür sind die<br />
Logos der Produzent/innen und Dienstleister/innen aus Tschlin. 78<br />
Unterstützend für die Erweiterung der Direktvermarktung im Mühlviertler <strong>Kernland</strong><br />
könnte eine zentrale Verkaufsstelle für regionale Produkte sein, sowie eine<br />
zentrale Marketingstelle, welche Beratung anbietet und bei der Suche von<br />
passenden Kooperationspartner/innen hilft, als auch ein Netzwerk von<br />
Direktvermarkter/innen um Lieferausfälle zu vermeiden. Ein Förderszenario und<br />
Handbuch für gewerbliche Kooperationen (auch mit bäuerlichen Betrieben) wird in<br />
einer aktuellen Studie zur Nahversorgung im Bezirk Freistadt empfohlen. 79<br />
Im Zentrum steht also insbesondere die Schaffung von Voraussetzungen, damit sich<br />
erfolgreiche Kooperationen zwischen Landwirt/innen und Gewerbetreibenden<br />
entwickeln können, sowie eine gute Produktpräsentation, damit Lebensmittel,<br />
Getränke und handwerkliche Produkte auch bei dem/der Endverbraucher/in gut<br />
ankommen.<br />
76 Vergleiche Tips Freistadt ,2009 S.23.<br />
77 Vergleiche Paminger, 2009 S.23.<br />
78 Vergleiche Bun Tschlin, 2009b.<br />
79 Vergleiche Pöcksteiner, Seydl und Lettner 2008, S. 144<br />
84
9 Literatur<br />
AMA (2008): „EU-Förderungen - Anzahl der Anträge Antragsjahr 2007“. URL:<br />
http://www.ama.at/Portal.Node/public?gentics.rm=PCP&gentics.pm=gti_ful<br />
l&p.contentid=10008.67376&ANTRAEGE_2007.pdf (dl:20.08.2009)<br />
Berger, Barbara / Müller, Veronika (2002): „Netzwerk Bauernhof, eine<br />
Sonderausstellung der Baulehrschau von Landwirtschaftskammer für OÖ und<br />
Rieder Messe“. Landwirtschaftskammer f. OÖ, Bauref. d. Abt. Bildung,<br />
Beratung u. Ernährung, Direktvermarktung. Linz.<br />
Bun Tschlin (2009a): „Tschlin. Il cour da las alps! Ideen, Produkte und Geschichten<br />
aus Tschlin – Strada – Martina“. Bun Tschlin. Tschlin.<br />
Bun Tschlin (2009b): „Unsere Güter“. URL:<br />
http://www.bieraengiadinaisa.ch/frames/bt_frame_1.html<br />
Eurostat (2007): „Unterschiedliche Strukturen beim ökologischen Landbau in der<br />
EU-25“. Überblick über die derzeitige Situation. Statistik kurz gefasst.<br />
LANDWIRTSCHAFT UND FISCHEREI 69/2007. Europäische Gemeinschaft.<br />
Kreuzer, Karin / Stadlbauer, Birgit (1995): „Marketingkooperationen in der<br />
bäuerlichen Direktvermarktung“. Diplomarbeit. Linz.<br />
Land Oberösterreich (keine Angaben): Zahlen und Fakten „Agrarstatistik –<br />
Betriebsstruktur“. URL: http://www2.landoberoesterreich.gv.at/statlandwirtschaft/LANDErgebnis.jsp?GemNr=40600&k<br />
at=BEZ&Gemeindeauswahl=ja&landw=Betrieb (dl:19.08.2009)<br />
Netzwerk Land (keine Angaben): „LEADER-Region Mühlviertler <strong>Kernland</strong>“. URL:<br />
http://www.leader-austria.at/leader/regionen/ooesterreich/lag05<br />
(dl:23.08.2009)<br />
Paminger, Eduard (2009): Kurzinterview in: Tips Freistadt (17. Woche 2009): „Die<br />
Stärken der Region nützen“. URL:<br />
http://www.tips.at/pdffile.php?kw=17&ausgabe=TIF&jahr=2009 (dl:<br />
26.09.2009)<br />
Pöcksteiner, Markus / Seydl, Christoph / Lettner, Christoph (2008):<br />
„Nahversorgungskonzept für den Bezirk Freistadt“. Perspectra Kommunalund<br />
Regionalentwicklung GmbH. Grein.<br />
85
Schneider, Friedrich (2009): Kurzinterview in: Oberösterreichische Nachrichten<br />
(Samstag 21. März, 2009): „Patriotisch Einkaufen: Hilft das in der Krise“.<br />
URL:<br />
http://www.nachrichten.at/dcarchiv/index.php?query=shlyc:client/ooen/ooen/textarch/j2009/q1/m03/t21/ph/s003/001_001.dcs&<br />
ausgabe=H:Hauptausgabe&datum=21.03.2009&seite=003&set=2&key=f0f7821<br />
60f1e8522c23f6de83a6da1e9<br />
Schneider, Friedrich / Holzberger, Michael (2004): „Mehr Bäuerliche Produkte aus<br />
Österreich – Besser für Klima, Umwelt und Wirtschaft“. „Eine<br />
volkswirtschaftlich – empirische Untersuchung für Österreich“. Online-<br />
Fachzeitung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt<br />
und Wasserwirtschaft. URL: http://www.laendlicherraum.at/filemanager/download/33468/<br />
(dl:23.09.2009)<br />
Statistik Austria (2008a): „Agrarstrukturerhebung 2007“. Wien.<br />
URL:http://www.statistik.at/web_de/static/agrarstrukturerhebung_2007_sti<br />
chprobe_033896.pdf (dl:19.08.2009)<br />
Statistik Austria (2008b): „Statistik der Landwirtschaft 2007“. Wien.<br />
Südburgenland (keine Angaben): „Ein Stück vom Paradies“. URL:<br />
http://www.einstueckvomparadies.at/index.php?id=464<br />
Tips Freistadt (17. Woche 2009): „Die Stärken der Region nützen“. KG<br />
http://www.tips.at/pdffile.php?kw=17&ausgabe=TIF&jahr=2009 (dl:<br />
26.09.2009)<br />
WKO OÖ (2009): „Die Wirtschaft im Bezirk Freistadt fact & figures“.<br />
Zeitlhofer, Michaela (2008): „Direktvermarktung in Reichraming aus sozialökologischer<br />
Perspektive“. Social Ecology Working Paper 109, Vienna. URL:<br />
http://ubdocs.uni-klu.ac.at/open/voll/socec/AC07529622.pdf<br />
(dl:23.08.2009)<br />
Zukunftsinstitut (2009): Das Chancen-Papier zur Frage: „Welche Chancen oder<br />
Risiken sehen Sie für die Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte im<br />
Mühlviertler <strong>Kernland</strong>?“. Verfasst im Auftrag von P und P Sozialforschung.<br />
(siehe Anhang).<br />
86
10 Anhang<br />
10.1 Detaillierte Lebensmittel- und Getränkeauswertung in<br />
Tabellenform<br />
Nachfolgend sind alle Produkte aus den beiden Fragebögen aufgelistet und die<br />
Anzahl der Nennungen für jede der vier Mengenkategorien angegeben. Grau<br />
unterlegt sind jene Produkte, welche von den Befragten, bei offenen<br />
Antwortformulierungen eingetragen wurden, z.B. unter Sonstige Fleischsorten,<br />
Verarbeitungsprodukte, Obstsorten, Gemüsesorten, Beeren, Kräuter, Tee etc.<br />
Dabei sind links die Angaben der Landwirt/innen eingetragen und rechts die<br />
Nennungen der Gewerbetreibenden angeführt. In der linken oberen Ecke steht das<br />
n für die Anzahl der Nennungen der jeweiligen Befragungsgruppe (links<br />
Landwirt/innen, rechts Gewerbetreibende) für alle darunter genannten Produkte.<br />
Hauptfleischsorten<br />
n=25;12<br />
Schweinefleisch<br />
n=9;11<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
500 kg<br />
pro Jahr<br />
500-<br />
1000 kg<br />
pro Jahr<br />
1001-<br />
2000 kg<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 2000<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
1000 kg<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
1000-<br />
2000 kg<br />
pro Jahr<br />
2001-<br />
4000 kg<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 4000<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
5 2 - 2 6 1 1 3<br />
Kalbfleisch n=6;8 4 2 - - 8 - - -<br />
Rindfleisch<br />
6 5 3 4 5 1 1 1<br />
n=18;8<br />
Tabelle 13: Hauptfleischsorten - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
87
Weitere<br />
Fleischsorten<br />
n=17;12<br />
Schaf/Lamm<br />
n=9;9<br />
Ziegenfleisch<br />
n=1;5<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
100 kg<br />
pro Jahr<br />
100-250<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
251-500<br />
kg<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 500<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
200 kg<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
200-500<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
501-<br />
1000 kg<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 1000<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
1 3 2 3 7 1 - 1<br />
- - 1 - 4 1 - -<br />
Damwild n=2;8 1 1 - - 7 1 - -<br />
Hase n=0;1 - - - - - 1 - -<br />
Jungrindfleisch<br />
n=2;0<br />
Ochsenfleisch<br />
n=1;0<br />
- - 1 1 - - - -<br />
- - - 1 - - - -<br />
Rehwild n=1;0 - - - 1 - - - -<br />
Kaninchen n=1;0 - - 1 - - - - -<br />
Rotwild n=2;0 - 2 - - - - - -<br />
Tabelle 14: Weitere Fleischsorten - Anzahl der Nennungen für beide<br />
Befragungsgruppen<br />
Verarbeitetes<br />
Fleisch n=4;1<br />
Faschiertes<br />
n=0;1<br />
Haltbarwurst<br />
n=0;1<br />
Joghurtextra<br />
n=1;0<br />
Jausenwurst<br />
n=1;0<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
100 kg<br />
pro Jahr<br />
100-250<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
251-500<br />
kg<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 500<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
200 kg<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
200-500<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
501-<br />
1000 kg<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 1000<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
- - - - 1 - - -<br />
- - - - 1 - - -<br />
- 1 - - - - - -<br />
1 - - - - - - -<br />
Sulz n=1;0 1 - - - - - - -<br />
Käsekreiner<br />
n=1;0<br />
1 - - - - - - -<br />
Bratwurst n=1;0 1 - - - - - - -<br />
Wurst vom Wild<br />
n=2;0<br />
2 - - - - - - -<br />
Wurst n=1;0 - - - 1 - - - -<br />
Speck n=2;0 1 - - 1 - - - -<br />
Hascheeknödel<br />
1 - - - - - - -<br />
n=1;0<br />
Tabelle 15: Verarbeitetes Fleisch - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
88
Geflügel<br />
n=7;11<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
100 kg<br />
pro Jahr<br />
100-250<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
251-500<br />
kg<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 500<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
200 kg<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
200-500<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
501-<br />
1000 kg<br />
pro Jahr<br />
Hühner n=1;8 1 - - - 6 1 1 -<br />
Enten n=1;5 1 - - - 5 - - -<br />
Gänse n=2;7 1 1 - - 7 - - -<br />
Puten n=3;8 1 - - 2 5 - 2 1<br />
Tauben n=0;1 - - - - 1 - - -<br />
Tabelle 16: Geflügel - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
mehr<br />
als 1000<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
Verarbeitetes<br />
Geflügel n=1;0<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
100 kg<br />
pro Jahr<br />
100-250<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
251-500<br />
kg<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 500<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
200 kg<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
200-500<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
501-<br />
1000 kg<br />
pro Jahr<br />
Wurst n=1;0 - 1 - - - - - -<br />
Schinken n=1;0 - 1 - - - - - -<br />
mehr<br />
als 1000<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
Selchwaren<br />
- - 1 - - - - -<br />
n=1;0<br />
Tabelle 17: Verarbeitetes Geflügel - Anzahl der Nennungen für beide<br />
Befragungsgruppen<br />
Fisch n=5;11<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
100 kg<br />
pro Jahr<br />
100-250<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
251-500<br />
kg<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 500<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
200 kg<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
200-500<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
501-<br />
1000 kg<br />
pro Jahr<br />
Forelle n=4;9 3 1 - - 8 1 - -<br />
Karpfen n=4;5 4 - - - 5 - - -<br />
Saibling n=1;8 1 - - - 8 - - -<br />
Hecht n=0;1 - - - - 1 - - -<br />
Zander n=0;2 - - - - 2 - - -<br />
Scholle n=0;1 - - - - 1 - - -<br />
Tabelle 18: Fisch - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
mehr<br />
als 1000<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
89
Getreideprodukte<br />
n=9,15<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
500 kg<br />
pro Jahr<br />
500-<br />
1000 kg<br />
pro Jahr<br />
1001-<br />
2500 kg<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 2500<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
1000 kg<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
1000-<br />
2000 kg<br />
pro Jahr<br />
2001-<br />
5000 kg<br />
pro Jahr<br />
Brot n=5,11 1 3 - 1 11 - - -<br />
Mehl (mit Dinkel)<br />
n=6;10<br />
mehr<br />
als 5000<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
4 - - 2 7 2 - 1<br />
Flocken n=2;3 1 1 - - 3 - - -<br />
Grieß n=5;3 3 2 - - 3 - - -<br />
Nudeln n=3;12 2 - - 1 12 - - -<br />
Dinkelreis n=1;0 - 1 - - - - - -<br />
Tabelle 19: Getreideprodukte - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
Getreidekörner<br />
n=18,7<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
500 kg<br />
pro Jahr<br />
500-<br />
1000 kg<br />
pro Jahr<br />
1001-<br />
2500 kg<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 2500<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
1000 kg<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
1000-<br />
2000 kg<br />
pro Jahr<br />
2001-<br />
5000 kg<br />
pro Jahr<br />
Weizen n=5;6 - - 2 3 6 - - -<br />
Dinkel n=13;4 3 3 3 4 4 - - -<br />
Roggen n=11;4 1 1 4 5 4 - - -<br />
Hafer n=9;3 1 1 4 3 3 - - -<br />
Braugerste n=0;1 - - - - - 1 - -<br />
Tabelle 20: Getreidekörner - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
mehr<br />
als 5000<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
Backwaren<br />
n=2,9<br />
Kleingebäck<br />
n=2;6<br />
Mehlspeisen<br />
n=1;3<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
1000<br />
Stück<br />
pro Jahr<br />
1000-<br />
3000<br />
Stück<br />
pro Jahr<br />
3001-<br />
5000<br />
Stück<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 5000<br />
Stück<br />
pro Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
2000<br />
Stück<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
2000-<br />
6000<br />
Stück<br />
pro Jahr<br />
6001-<br />
10.000<br />
Stück<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als<br />
10.000<br />
Stück<br />
pro Jahr<br />
1 - - 1 3 2 1 -<br />
1 - - - 2 1 - -<br />
Bauernkrapfen<br />
1 - - - 2 - - -<br />
n=1;2<br />
Tabelle 21: Backwaren - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
90
Eier n=22,12<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
1000<br />
Stück<br />
pro Jahr<br />
1000-<br />
3000<br />
Stück<br />
pro Jahr<br />
3001-<br />
5000<br />
Stück<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 5000<br />
Stück<br />
pro Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
2000<br />
Stück<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
2000-<br />
6000<br />
Stück<br />
pro Jahr<br />
6001-<br />
10.000<br />
Stück<br />
pro Jahr<br />
Eier n=22;12 10 6 2 4 6 4 2 -<br />
Tabelle 22: Eier - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
mehr<br />
als<br />
10.000<br />
Stück<br />
pro Jahr<br />
Milchprodukte<br />
n=9,16<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
50 kg<br />
pro Jahr<br />
50-150<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
151-250<br />
kg<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 250<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
100 kg<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
100-300<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
301-500<br />
kg<br />
pro Jahr<br />
Butter n=6;12 4 2 - - 10 1 1 -<br />
Topfen n=8;12 5 3 - - 10 2 - -<br />
Frischkäse n=2;9 1 1 - - 8 1 - -<br />
Weichkäse n=1;7 1 - - - 7 - - -<br />
Schnittkäse<br />
n=1;8<br />
Bauernhofeis<br />
n=0;1<br />
Sonstige<br />
Milchprodukte<br />
n=0;1<br />
mehr<br />
als 500<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
1 - - - 6 2 - -<br />
- - - - 1 - - -<br />
- - - - - 1 - -<br />
Schafkäse n=1;1 - 1 - - 1 - - -<br />
Blauschimmelkäse<br />
n=1;0<br />
- 1 - - - - - -<br />
Fruchtjoghurt<br />
- - - - 1 - - -<br />
n=0;1<br />
Tabelle 23: Milchprodukte - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
Frischmilch<br />
und Joghurt<br />
n=17;13<br />
Kuhmilch<br />
n=17;10<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
500 Lit.<br />
pro Jahr<br />
500 bis<br />
1000<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
1001-<br />
2000<br />
Lit.<br />
pro Jahr<br />
91<br />
mehr<br />
als 2000<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
1000<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
1000-<br />
2000<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
2001-<br />
4000<br />
Lit.<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 4000<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
7 2 1 7 8 1 1 -<br />
Schafmilch n=0;1 - - - - 1 - - -<br />
Ziegenmilch<br />
n=0;0<br />
Stutenmilch<br />
n=0;1<br />
- - - - - - - -<br />
- - - - 1 - - -<br />
Joghurt n=3;8 3 - - - 8 - - -<br />
Tabelle 24: Frischmilch und Joghurt - Anzahl der Nennungen für beide<br />
Befragungsgruppen
Obst<br />
n=9;10<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
100 kg<br />
pro Jahr<br />
100-250<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
251-500<br />
kg<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 500<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
200 kg<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
200-500<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
501-<br />
1000 kg<br />
pro Jahr<br />
Äpfel n=3;9 - 1 1 1 4 5 - -<br />
Brünnerling<br />
(Äpfel) n=1;0<br />
Grafensteiner<br />
(Äpfel) n=1;0<br />
Kronprinz Rudolf<br />
(Äpfel) n=1;0<br />
mehr<br />
als 1000<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
- 1 - - - - - -<br />
- 1 - - - - - -<br />
- 1 - - - - - -<br />
Kirschen n=3;3 1 1 - 1 2 1 - -<br />
Birnen n=1;5 - - 1 - 3 1 - 1<br />
Lemoni<br />
n=1;0<br />
Zwetschken<br />
n=1;4<br />
(Birnen)<br />
Zwetschken für<br />
Schnapserzeugung<br />
n=1;0<br />
- - - 1 - - - -<br />
1 - - - 2 1 - 1<br />
- - 1 - - - - -<br />
Mostobst n=1;0 - - - 1 - - - -<br />
Marillen n=0;1 - - - - 1 - - -<br />
Weichseln n=0;1 - - - - 1 - - -<br />
Kriecherl n=0;1 - - - - 1 - - -<br />
Tabelle 25: Obst - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
Gemüse<br />
n=9;9<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
100 kg<br />
pro Jahr<br />
100-250<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
251-500<br />
kg<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 500<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
200 kg<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
200-500<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
501-<br />
1000 kg<br />
pro Jahr<br />
Kartoffeln n=5;7 - 1 - 4 1 1 1 4<br />
Gurken n=1;0 - - - 1 - - - -<br />
Kraut n=3;2 1 - 1 1 2 - - -<br />
Karotten n=2;2 1 - - 1 1 - 1 -<br />
Salat n=1;2 - - - 1 2 - - -<br />
Spargel n=0;1 - - - - 1 - - -<br />
mehr<br />
als 1000<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
Zwiebel n=0;1 - - - - 1 - - -<br />
Diverses 80<br />
Gemüse n=1;2<br />
- - - 1 2 - - -<br />
Tabelle 26: Gemüse - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
80 Keine genaue Angabe der Sorte.<br />
92
Beeren<br />
n=6;5<br />
Heidelbeeren<br />
n=3;0<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
100 kg<br />
pro Jahr<br />
100-250<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
251-500<br />
kg<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 500<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
200 kg<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
200-500<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
501-<br />
1000 kg<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 1000<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
2 - - 1 - - - -<br />
Erdbeeren n=1;3 - - - 1 3 - - -<br />
Ribisel n=2;0 2 - - - - - - -<br />
Brombeeren<br />
n=2;1<br />
2 - - - 1 - - -<br />
Taybeeren n=1;0 1 - - - - - - -<br />
Himbeeren n=1;4 1 - - - 4 - - -<br />
Jostabeeren<br />
n=1;0<br />
1 - - - - - - -<br />
Vogelbeeren<br />
n=0;1<br />
- - - - 1 - - -<br />
Diverse 81 Beeren<br />
n=1;0<br />
- - - 1 - - - -<br />
Tabelle 27: Beeren - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
Sonstige<br />
Produkte<br />
n=7;12<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
100 kg<br />
pro Jahr<br />
100-250<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
251-500<br />
kg<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 500<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
200 kg<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
200-500<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
501-<br />
1000 kg<br />
pro Jahr<br />
Pilze n=0;5 - - - - 5 - - -<br />
Kürbisse n=3;6 2 - - 1 5 1 - -<br />
Marmelade n=3;7 2 1 - - 6 1 - -<br />
Honig n=1;8 1 - - - 8 - - -<br />
Nüsse n=2;4 2 - - - 4 - - -<br />
Tabelle 28: Sonstige Produkte - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
mehr<br />
als 1000<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
81 Keine genaue Angabe der Sorte.<br />
93
Kräuter n=0;3<br />
Schnittlauch<br />
n=0;1<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
20 kg<br />
pro Jahr<br />
20-50 kg<br />
pro Jahr<br />
51-100<br />
kg<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 100<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
50 kg<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
50-100<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
101-200<br />
kg<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 200<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
- - - - 1 - - -<br />
Petersilie n=0;1 - - - - 1 - - -<br />
Lavendel n=0;1 - - - - 1 - - -<br />
Diverse 82 Kräuter<br />
- - - - 2 - - -<br />
n=0;2<br />
Tabelle 29: Kräuter - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
Tee<br />
n=0;5<br />
Schwarztee<br />
n=0;2<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
20 kg<br />
pro Jahr<br />
20-50 kg<br />
pro Jahr<br />
51-100<br />
kg<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 100<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
50 kg<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
50-100<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
101-200<br />
kg<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 200<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
- - - - 2 - - -<br />
Früchtetee n=0;3 - - - - 3 - - -<br />
Kräutertee n=0;4 - - - - 3 1 - -<br />
Tabelle 30: Tee - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
Gewürze<br />
n=0;3<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
20 kg<br />
pro Jahr<br />
20-50 kg<br />
pro Jahr<br />
51-100<br />
kg<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 100<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
50 kg<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
50-100<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
101-200<br />
kg<br />
pro Jahr<br />
Majoran n=0;1 - - - - 1 - - -<br />
Thymian n=0;1 - - - - 1 - - -<br />
Fenchel n=0;1 - - - - - 1 - -<br />
Kümmel n=0;1 - - - - - - 1 -<br />
Koriander n=0;1 - - - - - - 1 -<br />
Diverse 83<br />
Gewürze n=0;1<br />
- - - - 1 - - -<br />
Tabelle 31: Gewürze - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
mehr<br />
als 200<br />
kg pro<br />
Jahr<br />
82 Keine genaue Angabe der Sorte.<br />
83 Keine genaue Angabe der Sorte.<br />
94
Getränke<br />
n=22;17<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
500 Lit.<br />
pro<br />
Jahr<br />
500 bis<br />
1000<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
1001-<br />
2000<br />
Lit.<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 2000<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
1000<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
1000-<br />
2000<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
2001-<br />
4000<br />
Lit.<br />
pro Jahr<br />
Apfelsaft n=14;13 8 2 3 1 10 2 1 -<br />
Mischsaft n=2;7 1 - - 1 6 1 - -<br />
Most n=17;12 11 2 3 1 11 1 - -<br />
Bier n=1;4 - - - 1 2 1 1 -<br />
Wein n=0;6 - - - - 5 1 - -<br />
Tabelle 32: Getränke - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
mehr<br />
als 4000<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
Schaumwein<br />
und Cider<br />
n=1;4<br />
Schaumwein<br />
n=1;3<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
100 Lit.<br />
pro Jahr<br />
100 bis<br />
250 Lit.<br />
pro Jahr<br />
251-500<br />
Lit.<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 500<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
200 Lit.<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
200-500<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
501-<br />
1000<br />
Lit.<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 1000<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
- - 1 - 2 1 - -<br />
Cider n=1;1 - - 1 - 1 - - -<br />
Tabelle 33: Schaumwein und Cider - Anzahl der Nennungen für beide<br />
Befragungsgruppen<br />
95
Liköre n=9;4<br />
Weichsellikör<br />
n=1;1<br />
Himbeerlikör<br />
n=3;1<br />
Brombeerlikör<br />
n=1;0<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
100 Lit.<br />
pro Jahr<br />
100 bis<br />
250 Lit.<br />
pro Jahr<br />
251-500<br />
Lit.<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 500<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
200 Lit.<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
200-500<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
501-<br />
1000<br />
Lit.<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 1000<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
1 - - - 1 - - -<br />
3 - - - 1 - - -<br />
1 - - - - - - -<br />
Ribisellikör n=1;0 1 - - - - - - -<br />
Rosenlikör n=1;0 1 - - - - - - -<br />
Kräuterlikör<br />
n=1;0<br />
Schlehdornlikör<br />
n=1;0<br />
1 - - - - - - -<br />
1 - - - - - - -<br />
Nusslikör n=2;1 2 - - - 1 - - -<br />
Wildbeerlikör<br />
n=1;0<br />
1 - - - - - - -<br />
Bierlikör n=0;1 - - - - 1 - - -<br />
Apfellikör n=1;0 - 1 - - - - - -<br />
Zwetsckenlikör<br />
n=1;0<br />
Dirndl<br />
n=1;0<br />
Likör<br />
- 1 - - - - - -<br />
1 - - - - - - -<br />
Heidelbeerlikör<br />
n=1;0<br />
1 - - - - - - -<br />
Diverse 84 Liköre<br />
n=2;2<br />
1 - - 1 1 1 - -<br />
Tabelle 34: Liköre - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
84 Keine genaue Angabe der Sorte.<br />
96
Brände<br />
n=13;6<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
100 Lit.<br />
pro Jahr<br />
100 bis<br />
250 Lit.<br />
pro Jahr<br />
251-500<br />
Lit.<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 500<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
200 Lit.<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
200-500<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
501-1000<br />
Lit.<br />
pro Jahr<br />
Apfelbrand n=4;0 3 1 - - - - - -<br />
Apfelbrand mit<br />
Kräutern<br />
angesetzt dazu<br />
Nüsse n=1;0<br />
mehr<br />
als 1000<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
1 - - - - - - -<br />
Korn n=7;2 7 - - - 2 - - -<br />
Zwetschkenbrand<br />
n=5;1<br />
Birnenbrand<br />
n=4;2<br />
Kirschbrand<br />
n=2;0<br />
Dinkelbrand<br />
n=1;0<br />
Kräuterkorn<br />
n=1;0<br />
Marillenbrand<br />
n=1;1<br />
Karottenbrand<br />
n=1;0<br />
Williamsbirnenbrand<br />
n=1;0<br />
Tresterbrand<br />
n=1;0<br />
Kartoffelbrand<br />
n=1;0<br />
Getreidebrand<br />
n=1;0<br />
Quittenbrand<br />
n=1;0<br />
Haselnussbrand<br />
n=0;1<br />
Kürbisbrand<br />
n=0;1<br />
4 1 - - 1 - - -<br />
3 1 - - 2 - - -<br />
2 - - - - - - -<br />
1 - - - - - - -<br />
1 - - - - - - -<br />
1 - - - 1 - - -<br />
1 - - - - - - -<br />
1 - - - - - - -<br />
1 - - - - - - -<br />
1 - - - - - - -<br />
1 - - - - - - -<br />
1 - - - - - - -<br />
- - - - 1 - - -<br />
- - - - 1 - - -<br />
Obstler n=0;1 - - - - 1 - - -<br />
Diverse 85<br />
Edelbrände n=1;2<br />
- - 1 - 1 1 - -<br />
Tabelle 35: Brände - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
85 Keine genaue Angabe der Sorte.<br />
97
Sirupe<br />
n=3;3<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
100 Lit.<br />
pro Jahr<br />
100 bis<br />
250 Lit.<br />
pro Jahr<br />
251-500<br />
Lit.<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 500<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
200 Lit.<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
200-500<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
501-1000<br />
Lit.<br />
pro Jahr<br />
Hollersirup n=1;2 - - - 1 2 - - -<br />
Himbeersirup<br />
n=1;1<br />
Johannisbeersirup<br />
n=0;1<br />
Brombeersirup<br />
n=1;0<br />
Ribiselsirup<br />
n=1;1<br />
Stachelbeersirup<br />
n=0;1<br />
Muskateller-<br />
Salbei-Sirup<br />
n=1;0<br />
Melissensirup<br />
n=1;0<br />
mehr<br />
als 1000<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
1 - - - 1 - - -<br />
- - - - 1 - - -<br />
1 - - - - - - -<br />
1 - - - 1 - - -<br />
1 - - - - - - -<br />
1 - - - - - - -<br />
- 1 - - - - - -<br />
Diverse 86 Sirupe<br />
- - - - - 1 - -<br />
n=0;1<br />
Tabelle 36: Sirupe - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
Sonstige<br />
Getränke<br />
n=0;1<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
100 Lit.<br />
pro Jahr<br />
100 bis<br />
250 Lit.<br />
pro Jahr<br />
251-500<br />
Lit.<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 500<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
200 Lit.<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
200-500<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
501-1000<br />
Lit.<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 1000<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
Sonstige<br />
- - - - - 1 - -<br />
Getränke n=0;1<br />
Tabelle 37: Sonstige Getränke - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
Essig und Öl<br />
n=5;10<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
weniger<br />
als<br />
100 Lit.<br />
pro Jahr<br />
100 bis<br />
250 Lit.<br />
pro Jahr<br />
251-500<br />
Lit.<br />
pro Jahr<br />
mehr<br />
als 500<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
weniger<br />
als<br />
200 Lit.<br />
pro Jahr<br />
Gewerbliche Betriebe<br />
200-500<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
501-1000<br />
Lit.<br />
pro Jahr<br />
Essig n=3;9 2 1 - - 8 1 - -<br />
Öl n=2;10 2 - - - 7 3 - -<br />
Tabelle 38: Essig und Öl - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
mehr<br />
als 1000<br />
Lit. pro<br />
Jahr<br />
86 Keine genaue Angabe der Sorte.<br />
98
10.2 Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 1: Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Mühlviertler <strong>Kernland</strong> pro<br />
1000 Einwohner/innen .......................................................................16<br />
Abbildung 2: Anzahl der Unternehmen im Mühlviertler <strong>Kernland</strong> pro 1000<br />
Einwohner/innen..............................................................................18<br />
Abbildung 3: Geschlecht der Befragten....................................................20<br />
Abbildung 4: Gütesiegel......................................................................22<br />
Abbildung 5: Vertretene Gewerbefachgruppen...........................................24<br />
Abbildung 6: Derzeit Direktvermarktung ..................................................27<br />
Abbildung 7: Interesse an Lebensmittel- und Getränkevermarktung..................28<br />
Abbildung 8: Fleischsorten...................................................................32<br />
Abbildung 9: Geflügel und Fisch ............................................................34<br />
Abbildung 10: Getreideprodukte............................................................35<br />
Abbildung 11: Getreidekörner...............................................................36<br />
Abbildung 12: Milch und Milchprodukte....................................................38<br />
Abbildung 13: Obst............................................................................39<br />
Abbildung 14: Gemüse........................................................................41<br />
Abbildung 15: Beeren.........................................................................42<br />
Abbildung 16: Marmelade, Honig und Nüsse ..............................................43<br />
Abbildung 17: Getränke ......................................................................44<br />
Abbildung 18: Lebensmittel/Getränke mit geringer Nachfrage im Vergleich zum<br />
Angebot.........................................................................................47<br />
Abbildung 19: Lebensmittel/Getränke mit hoher Nachfrage im Vergleich zum<br />
Angebot und großen Produktmengen.......................................................48<br />
Abbildung 20: Lebensmittel/Getränke mit hoher Nachfrage im Vergleich zum<br />
Angebot und mittleren Produktmengen ...................................................49<br />
Abbildung 21: Lebensmittel/Getränke mit hoher Nachfrage im Vergleich zum<br />
Angebot und kleinen Produktmengen ......................................................50<br />
Abbildung 22: Handwerkliche Produkte - mehr Angebot ................................52<br />
Abbildung 23: Handwerkliche Produkte - mehr Nachfrage..............................53<br />
Abbildung 24: Interesse an bäuerlichen Dienstleistungen...............................55<br />
Abbildung 25: Bedingungen für eine erfolgreiche Direktvermarktung ................59<br />
99
Abbildung 26: Bedingungen für eine erfolgreiche Direktvermarktung für nur eine<br />
Befragungsgruppe .............................................................................60<br />
Abbildung 27: Interesse an Liefer- und Vermarktungsmöglichkeiten..................63<br />
Abbildung 28: Interesse der Landwirt/innen an weiteren Liefer- und<br />
Vermarktungsmöglichkeiten.................................................................64<br />
Abbildung 29: Wegstrecke ...................................................................66<br />
Abbildung 30: Mögliche positive Effekte der Direktvermarktung ......................68<br />
Abbildung 31: Mögliche Hindernisse für die Direktvermarktung .......................70<br />
10.3 Tabellenverzeichnis<br />
Tabelle 1: Die 18 Gemeinden des Mühlviertler <strong>Kernland</strong>es.............................. 8<br />
Tabelle 2: Kontaktierte Gewerbefachgruppen............................................13<br />
Tabelle 3: Verteilung landwirtschaftlicher Betriebe für Grundgesamtheit und<br />
Rücklauf ........................................................................................17<br />
Tabelle 4: Verteilung der Gewerbebetriebe für Grundgesamtheit und Rücklauf....19<br />
Tabelle 5: Vergleich der Größe landwirtschaftlicher Betriebe.........................21<br />
Tabelle 6: Vergleich Gütesiegels „Gutes vom Bauernhof“..............................22<br />
Tabelle 7: Vergleich Betriebsstruktur von Gewerbetreibenden........................25<br />
Tabelle 8: Beispielauszug aus dem Fragebogen der Landwirt/innen zu den<br />
Lebensmitteln .................................................................................30<br />
Tabelle 9: Diverse Sorten – Liköre, Edelbrände, Sirupe .................................45<br />
Tabelle 10: Tendenzielle Unterschiede zwischen den Befragten mit und ohne<br />
Direktvermarktungserfahrung ...............................................................74<br />
Tabelle 11: Zusammenfassung der Bedingungen für erfolgreiche Direktvermarktung<br />
(Landwirt/innen)..............................................................................76<br />
Tabelle 12: Zusammenfassung der Bedingungen für erfolgreiche Direktvermarktung<br />
(Gewerbetreibende) ..........................................................................77<br />
Tabelle 13: Hauptfleischsorten - Anzahl der Nennungen für beide<br />
Befragungsgruppen ...........................................................................87<br />
Tabelle 14: Weitere Fleischsorten - Anzahl der Nennungen für beide<br />
Befragungsgruppen ...........................................................................88<br />
Tabelle 15: Verarbeitetes Fleisch - Anzahl der Nennungen für beide<br />
Befragungsgruppen ...........................................................................88<br />
100
Tabelle 16: Geflügel - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen ........89<br />
Tabelle 17: Verarbeitetes Geflügel - Anzahl der Nennungen für beide<br />
Befragungsgruppen ...........................................................................89<br />
Tabelle 18: Fisch - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen ............89<br />
Tabelle 19: Getreideprodukte - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
...................................................................................................90<br />
Tabelle 20: Getreidekörner - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen 90<br />
Tabelle 21: Backwaren - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen .....90<br />
Tabelle 22: Eier - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen..............91<br />
Tabelle 23: Milchprodukte - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen .91<br />
Tabelle 24: Frischmilch und Joghurt - Anzahl der Nennungen für beide<br />
Befragungsgruppen ...........................................................................91<br />
Tabelle 25: Obst - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen .............92<br />
Tabelle 26: Gemüse - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen .........92<br />
Tabelle 27: Beeren - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen ..........93<br />
Tabelle 28: Sonstige Produkte - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
...................................................................................................93<br />
Tabelle 29: Kräuter - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen .........94<br />
Tabelle 30: Tee - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen ..............94<br />
Tabelle 31: Gewürze - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen ........94<br />
Tabelle 32: Getränke - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen .......95<br />
Tabelle 33: Schaumwein und Cider - Anzahl der Nennungen für beide<br />
Befragungsgruppen ...........................................................................95<br />
Tabelle 34: Liköre - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen ...........96<br />
Tabelle 35: Brände - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen ..........97<br />
Tabelle 36: Sirupe - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen ...........98<br />
Tabelle 37: Sonstige Getränke - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen<br />
...................................................................................................98<br />
Tabelle 38: Essig und Öl - Anzahl der Nennungen für beide Befragungsgruppen ....98<br />
101