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Jürgen te Vrugt - Mathematik und Informatik

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aWestfalische<br />

Wilhelms-Universitat<br />

Muns<strong>te</strong>r<br />

Fachbereich <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> <strong>Informatik</strong><br />

Stabilitat nichtlinearer<br />

Hawkes-Prozesse<br />

Diplomarbeit<br />

im Studiengang <strong>Mathematik</strong><br />

angefertigt am Institut fur Mathematische Statistik<br />

vorgelegt von<br />

Jurgen <strong>te</strong> <strong>Vrugt</strong><br />

Das Thema dieser Arbeit wurde ges<strong>te</strong>llt von<br />

Prof. Dr. G. Alsmeyer<br />

Muns<strong>te</strong>r, Januar 1999


Inhaltsverzeichnis<br />

Einleitung 1<br />

I. Hawkes-Prozesse <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n von Hawkes-Prozessen 3<br />

1. Punkt-Prozesse <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2. Vorhersagbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

1) Die -Algebra der vorhersagbaren Ereignisse P (F t ). . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2) Vorhersagbare stochastische Prozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

3. Hawkes-Prozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

4. Stabilitat von In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

5. Eigenschaf<strong>te</strong>n von Punkt-Prozessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

6. Poisson-Prozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

1) Denition <strong>und</strong> Ergodizitat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

2) Poisson-Einbettung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

II. Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r Hawkes-Prozesse 34<br />

7. Zur Konstruktion von Punkt-Prozessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

8. In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

1) Exis<strong>te</strong>nz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

2) Stabilitat in Variation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

9. In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n mit nichtfallenden Anregungsfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

10. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen { unbeschrank<strong>te</strong> Dynamiken . . . . . . . 47<br />

1) Exis<strong>te</strong>nz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

2) Stabilitat in Ver<strong>te</strong>ilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

3) Stabilitat in Variation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

4) Zur Einschrankung auf die Menge N 0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

11. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen { beschrank<strong>te</strong> Dynamiken . . . . . . . . 65<br />

1) Exis<strong>te</strong>nz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />

2) Stabilitat in Variation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71<br />

i


ii<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

III. Der K-varia<strong>te</strong> Fall 77<br />

12. Stabilitat bei In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher . . . . . . . . . . . . . . . 77<br />

13. Exis<strong>te</strong>nz im Fall nichtfallender Anregungsfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . 80<br />

14. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen { der unbeschrank<strong>te</strong> Fall . . . . . . . . . 84<br />

15. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen { der beschrank<strong>te</strong> Fall . . . . . . . . . . 97<br />

IV. Anhang 103<br />

A1. Mebarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103<br />

1) Einige Mengenidentita<strong>te</strong>n . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103<br />

2) markier<strong>te</strong> Punkt-Prozesse <strong>und</strong> Poisson-Prozesse mit zufalliger<br />

Punkt-Auswahlbedingung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104<br />

A2. Analysis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108<br />

V. Simulation von Punkt-Prozessen mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher 111<br />

A3. Zum Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111<br />

1) Installation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112<br />

2) Bedienungshinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113<br />

3) Beispiel fur die Realisation eines Punkt-Prozesses . . . . . . . . . . . . . . . 114<br />

A4. Quellcodes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115<br />

1) C-Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115<br />

2) Tcl/Tk-Script . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122<br />

3) Beispiel fur eine Funktionsda<strong>te</strong>i . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135<br />

4) Funktionsda<strong>te</strong>ien zum Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136<br />

Li<strong>te</strong>raturverzeichnis<br />

Symbolverzeichnis<br />

Index<br />

iii<br />

iv<br />

vi


Einleitung<br />

Gegenstand des vorliegenden Tex<strong>te</strong>s ist die Un<strong>te</strong>rsuchung des Auftre<strong>te</strong>ns zufalliger Punk<strong>te</strong> auf<br />

der reellen Achse, die wir als Zeitachse in<strong>te</strong>rpretieren konnen. Dabei soll zu jedem Zeitpunkt t<br />

die "<br />

Wahrscheinlichkeit\ oder Ra<strong>te</strong> fur die Hervorbringung eines wei<strong>te</strong>ren Punk<strong>te</strong>s im nach t<br />

folgenden inni<strong>te</strong>simalen In<strong>te</strong>rvall durch das bisherige Auftre<strong>te</strong>n von Punk<strong>te</strong>n bis zum Zeitpunkt<br />

t bestimmt sein.<br />

Zur Dars<strong>te</strong>llung von zufalligen Punk<strong>te</strong>n auf der reellen Achse eignen sich im obigen Fall<br />

Punkt-Prozesse, fur die eine sogenann<strong>te</strong> In<strong>te</strong>nsitat existiert. Eine solche In<strong>te</strong>nsitat gibt die Ra<strong>te</strong><br />

des Auftre<strong>te</strong>ns wei<strong>te</strong>rer Punk<strong>te</strong> an. Wir werden im folgenden selbst-anregende Hawkes-Prozesse<br />

betrach<strong>te</strong>n. Deren In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n bes<strong>te</strong>hen aus einer Ubertragungs- <strong>und</strong> einer Anregungsfunktion.<br />

Die Ubertragungsfunktion gibt an, wie stark ein jeder Punkt vor t in die Bestimmung der<br />

In<strong>te</strong>nsitat zum Zeitpunkt t eingeht. Die gewich<strong>te</strong><strong>te</strong> Ruckmeldung fuhrt nach Anwendung der<br />

Anregungsfunktion, die als eine Art Skalierung der Ruckwirkung verstanden werden kann, zur<br />

In<strong>te</strong>nsitat.<br />

Ziel wird es sein, geeigne<strong>te</strong> Ubertragungs- <strong>und</strong> Anregungsfunktionen zu nden, die zum<br />

einen die Exis<strong>te</strong>nz eines stationaren Punkt-Prozesses mit einer wie zuvor beschriebenen In<strong>te</strong>nsitat<br />

sichern, <strong>und</strong> auerdem bei einem vorgegebenem Punkt-Proze mit solcher In<strong>te</strong>nsitat eine Art<br />

Stationaritat im Unendlichen\ zulassen, was wir als Stabilitat bezeichnen werden. Dazu mussen<br />

"<br />

wir jedoch Anforderungen an die Vergangenheit bis zum Zeitpunkt 0 s<strong>te</strong>llen, dies wird durch<br />

geeigne<strong>te</strong> Anfangsbedingungen geschehen.<br />

Im ers<strong>te</strong>n Kapi<strong>te</strong>l formalisieren wir den zuvor beschriebenen Sachverhalt <strong>und</strong> geben gr<strong>und</strong>legende<br />

Eigenschaf<strong>te</strong>n von Punkt-Prozessen <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n sowie das benotig<strong>te</strong> Gr<strong>und</strong>rustzeug<br />

wieder. Abschlieend widmen wir den Poisson-Prozessen einen Abschnitt. Diese besitzen herausragende<br />

Bedeutung, denn sie werden als Gr<strong>und</strong>lage der Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitatsnachweise<br />

dienen.<br />

Nach einem einlei<strong>te</strong>nden Abschnitt wenden wir uns in Kapi<strong>te</strong>l II der angesprochenen Exis<strong>te</strong>nz<br />

<strong>und</strong> Stabilitat zu. Dabei wird es notig sein, die Ruckwirkung der vorhandenen Punk<strong>te</strong> (d.h.<br />

der Punk<strong>te</strong> vor dem Zeitpunkt t) auf die Ra<strong>te</strong> der Ents<strong>te</strong>hung neuer Punk<strong>te</strong> zum Zeitpunkt t<br />

einzuschranken. Dies kann durch Beschranktheitsannahmen an die Anregungsfunktion oder der<br />

Forderung nach Eindammung des Wachstums der Anregungsfunktion bei geeigne<strong>te</strong>r Wahl der<br />

Ubertragungsfunktion geschehen.<br />

Im drit<strong>te</strong>n Kapi<strong>te</strong>l verallgemeinern wir die Aussagen des Kapi<strong>te</strong>ls II von univaria<strong>te</strong>n auf<br />

K-varia<strong>te</strong> Prozesse. War bisher nur ein Punkt-Proze gegeben, betrach<strong>te</strong>n wir hier K Prozesse.<br />

1


2 Einleitung<br />

Die In<strong>te</strong>nsitat von einem dieser K Prozesse kann dabei von allen anderen Prozessen abhangen.<br />

Die Beweis<strong>te</strong>chniken sind an die Beweise des vorherigen Kapi<strong>te</strong>ls angelehnt <strong>und</strong> entsprechen sich<br />

zum Teil, so da wir uns in diesem Abschnitt kurzer fassen konnen.<br />

Es folgt schlielich ein zweige<strong>te</strong>il<strong>te</strong>r Anhang. Kapi<strong>te</strong>l IV nimmt <strong>te</strong>chnische Aussagen auf,<br />

die der Vollstandigkeit halber gegeben werden. Die Details zum Nachweis der hier gegebenen<br />

Aussagen sind an den entsprechenden S<strong>te</strong>llen im Haupt<strong>te</strong>xt nur von un<strong>te</strong>rgeordne<strong>te</strong>m In<strong>te</strong>resse.<br />

Kapi<strong>te</strong>l V beinhal<strong>te</strong>t den Quell<strong>te</strong>xt eines Simulationsprogramms sowie Hinweise zur Installation<br />

<strong>und</strong> Bedienung. Die gr<strong>und</strong>legende Funktionsweise wird im Hilfe<strong>te</strong>xt des Programms erlau<strong>te</strong>rt.<br />

Abschlieend noch einige Konventionen: Es bezeichne N (N 0 ) die naturlichen Zahlen ohne<br />

(mit) Null. Wie ublich sei N = N [ f1g. Wir nutzen die Schreibweise R + = R 0 = [0; 1)<br />

fur die positive reelle Achse, entsprechendes fur R , = R 0 . Analog werden diese Bezeichnungen<br />

auch bei Q etc. verwendet.<br />

Wir bezeichnen mit B d<br />

die Borelsche--Algebra auf R d , <strong>und</strong> fur eine Borel-Menge A R d<br />

benenne B(A) die Spur--Algebra auf A, B + def<br />

= B([0; 1)) sowie B , def<br />

= B((,1; 0]). Im Fall<br />

d =1schreiben wir wie ublich nur B <strong>und</strong> R.<br />

Betrach<strong>te</strong>n wir In<strong>te</strong>rvalle der Form (s; s + t] mit s 2 R <strong>und</strong> t 2 [0; 1], so gel<strong>te</strong> (s; s + t] =(s; 1)<br />

im Fall t = 1. Ferner sei [a; b] def<br />

= ;, falls a>b.<br />

Fur die vorliegende Arbeit sei (; F;P) s<strong>te</strong>ts ein beliebiger Wahrscheinlichkeitsraum (falls dieser<br />

Raum nicht naher speziziert wurde).<br />

Die Verwendung der Begrie <strong>und</strong> Symbole orientiert sich an den Skrip<strong>te</strong>n der Vorlesungen<br />

Wahrscheinlichkeitstheorie <strong>und</strong> stochastische Prozesse von Prof. Dr. Alsmeyer (siehe [Als98],<br />

[Als96]) sowie dem Seminar "<br />

Markier<strong>te</strong> Punkt-Prozesse <strong>und</strong> Anwendungen in der War<strong>te</strong>schlangentheorie\.<br />

Diesem lag das Buch "<br />

Elements of Queueing Theory\ von Francois Baccelli <strong>und</strong><br />

Pierre Bremaud (siehe [BB94]) zugr<strong>und</strong>e. Als Basis fur diese Arbeit dien<strong>te</strong> der Artikel "<br />

Stability<br />

of nonlinear Hawkes Processes\ von Pierre Bremaud <strong>und</strong> Laurent Massoulie (siehe [BM96]).<br />

Ich moch<strong>te</strong> mich an dieser S<strong>te</strong>lle herzlich bei Herrn Prof. Dr. Alsmeyer fur die Betreuung<br />

wahrend der Ers<strong>te</strong>llung dieser Arbeit bedanken.


Kapi<strong>te</strong>l I.<br />

Hawkes-Prozesse <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n von<br />

Hawkes-Prozessen<br />

Wir wenden uns zunachst der formalen Denition der Begrie Punkt-Proze \ <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsitat\<br />

zu. Anschlieend widmen wir uns im Abschnitt 2 der Vorhersagbarkeit. Diese s<strong>te</strong>llt die<br />

" "<br />

mathematische Gr<strong>und</strong>lage dafur dar, das derzeitige Verhal<strong>te</strong>n eines Punkt-Prozesses durch die<br />

vorangegangenen Punk<strong>te</strong> zu beschreiben. Abschnitt 3 dient dazu, Hawkes-Prozesse zu charak<strong>te</strong>risieren,<br />

bevor wir in Abschnitt 4 den Begri der Stabilitat einfuhren wollen. Abschnitt 5 nutzen<br />

wir dazu, einige gr<strong>und</strong>legende Eigenschaf<strong>te</strong>n von Punkt-Prozessen anzugeben <strong>und</strong> nachzuweisen.<br />

In Abschnitt 6 erinnern wir an die Denition von Poisson-Prozessen <strong>und</strong> geben Ergebnisse an,<br />

die beim Nachweisen von Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat eine f<strong>und</strong>amentale Rolle spielen werden.<br />

1. Punkt-Prozesse <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n<br />

Als ers<strong>te</strong>s gilt es, den Begri des Punkt-Prozesses zu erklaren.<br />

1.1. Denition (Punkt-Proze). Ein Punkt-Proze N (auf R) ist eine Familie von Zufallsvariablen<br />

(N(C)) C2B mit Wer<strong>te</strong>n in N 0 <strong>und</strong><br />

(1.1)<br />

N(C) = X n2Z1 C (T n ):<br />

Dabei ist (T n ) n2Z eine Folge von Punk<strong>te</strong>n, d.h. Zufallsvariablen mit Wer<strong>te</strong>n in R, die<br />

(1.2)<br />

T 0 0 T 1 <strong>und</strong> T n T n+1 auf fT n < +1g \ fT n+1 > ,1g<br />

fur alle n 2 Z f.s. erfullen. N heit einfacher Punkt-Proze, wenn in (1.2) strik<strong>te</strong> Ungleichungen<br />

gel<strong>te</strong>n, wobei T 0 = 0 zugelassen ist.<br />

Die symbolische Schreibweise N = (T n ) n2Z soll im folgenden fur einen Punkt-Proze N<br />

mit den Punk<strong>te</strong>n T n , n 2 Z, s<strong>te</strong>hen, wobei die Punk<strong>te</strong> die Bedingung (1.2) der vorherigen<br />

3


4 1. Punkt-Prozesse <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n<br />

Denition erfullen. Wir verwenden die Schreibweise N fur die Einschrankung von N auf R ,<br />

also N (C) = N(C \ R ) fur alle C 2 B. Ferner sei N(!; C) def<br />

= N(C)(!) fur alle ! 2 <strong>und</strong><br />

C 2 B.<br />

Eine Erwei<strong>te</strong>rung des Begris "<br />

Punkt-Proze auf R\ s<strong>te</strong>llt der markier<strong>te</strong> Punkt-Proze auf R<br />

dar:<br />

1.2. Denition (markier<strong>te</strong>r Punkt-Proze). Un<strong>te</strong>r einem (einfachen) markier<strong>te</strong>n Punkt-<br />

Proze N =(T n ;U n ) n2Z<br />

(auf R) mit Marken in einem mebaren Raum (E;E)vers<strong>te</strong>ht man eine<br />

Familie von Zufallsvariablen (N (C E )) CE 2BE mit Wer<strong>te</strong>n in N 0,soda<br />

(1.3)<br />

N (C E )= X n2Z1 CE (T n ;U n )<br />

gilt <strong>und</strong> N(E) ein (einfacher) Punkt-Proze auf R ist. Der mebare Raum (E;E) wird auch<br />

als Markenraum bezeichnet.<br />

Punkt-Prozesse <strong>und</strong> markier<strong>te</strong> Punkt-Prozesse lassen sich auch auf allgemeineren Raumen<br />

denieren (vergleiche [DVJ88] x7). Zu einem (markier<strong>te</strong>n) Punkt-Proze N denieren wir nun eine<br />

Filtration (F t ) t2R. Diese lat sich wie folgt in<strong>te</strong>rpretieren: F t beinhal<strong>te</strong>t samtliche Informationen<br />

uber N bis zum "<br />

Zeitpunkt\ t, also auf (,1;t].<br />

1.3. Denition (Filtration). (F t ) t2R heit Filtration eines (markier<strong>te</strong>n) Punkt-Prozesses N,<br />

wenn (F t ) t2R eine nichtfallende Familie von -Algebren mit der Eigenschaft F N t<br />

F t F fur<br />

alle t 2 R ist. Dabei wird die in<strong>te</strong>rne Filtration (F N t<br />

) t2R von N gegeben durch<br />

(1.4)<br />

F N t<br />

def<br />

= (N(C); C 2 B((,1;t])) :<br />

Falls N ein markier<strong>te</strong>r Punkt-Proze mit Markenraum (E;E) ist, wird die in<strong>te</strong>rne Filtration<br />

durch<br />

(1.5)<br />

F N t<br />

def<br />

= (N(C E ); C E 2 B((,1;t]) E)<br />

erklart. Die zu den Marken (U n ) n2Z eines markier<strong>te</strong>n Punkt-Prozesses N =(T n;U n ) n2Z gehorige<br />

Filtration , F U t<br />

<br />

t2R<br />

wird deniert als<br />

(1.6)<br />

F U t<br />

def<br />

= (U(s); ,1


i. Hawkes-Prozesse <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n von Hawkes-Prozessen 5<br />

1.4. Denition (Progressivitat <strong>und</strong> Vorhersagbarkeit). Es sei (F t ) t2R eine Filtration. Ist<br />

((t)) t2R ein stochastischer Proze derart, da fur alle t 2 R die auf (,1;t] denier<strong>te</strong><br />

Funktion (!; s) 7! (s)(!) def<br />

= (!; s) F t B((,1;t])-mebar ist, so heit dieser Proze F t -<br />

progressiv mebar. Die -Algebra der F t -progressiv mebaren Ereignisse wird im folgenden mit<br />

P G<br />

,<br />

(Ft ) t2R<br />

oder kurz PG (F t ) bezeichnet.<br />

Der Proze ((t)) t2R wird F t -vorhersagbar genannt, falls die Funktion :R!R;(!; s) 7!<br />

(!; s) mebar ist bezuglich der -Algebra P , (F t ) t2R<br />

(kurz P (Ft )), welche auf R deniert<br />

ist <strong>und</strong> durch Mengen der Form A (a; b] mit a b <strong>und</strong> A 2F a erzeugt wird.<br />

Entsprechende Bezeichnungen werden auch fur Funktionen f verwendet, die auf R deniert<br />

sind.<br />

Im vorliegenden Text nutzen wir s<strong>te</strong>ts die abkurzende Schreibweise "<br />

F t -...\ ans<strong>te</strong>lle von<br />

" (F t) t2R-...\, denn es sind keine Miverstandnisse zu erwar<strong>te</strong>n. So schreiben wir beispielsweise<br />

F t -progressiv mebar statt (F t ) t2R-progressiv mebar.<br />

1.5. Denition (In<strong>te</strong>nsitat). Sei (F t ) t2R eine Filtration eines Punkt-Prozesses N <strong>und</strong> ((t)) t2R<br />

ein nichtnegativer F t -progressiv mebarer Proze mit<br />

(1.7)<br />

E(N(a; b] jF a )=E<br />

Z b<br />

a<br />

(s)ds<br />

fur alle (a; b] R. Der stochastischer Proze ((t)) t2R wird dann F t -In<strong>te</strong>nsitat von N genannt.<br />

Ans<strong>te</strong>lle der beding<strong>te</strong>n Erwartungswer<strong>te</strong> in (1.7) konnen in der Denition Erwartungswer<strong>te</strong><br />

uber F t -vorhersagbare Funktionen tre<strong>te</strong>n.<br />

1.6. Bemerkung. Gegeben sei die Situation von 1.5. Dann ist ((t)) t2R genau dann eine F t -<br />

In<strong>te</strong>nsitat von N, wenn fur alle nichtnegativen F t -vorhersagbaren Funktionen H : R ! R<br />

die Gleichheit<br />

gilt.<br />

Z<br />

E<br />

Z<br />

H(;t)N(dt) = E<br />

<br />

F a<br />

<br />

f.s.<br />

<br />

H(;t)(t)dt<br />

Diese Bemerkung ist eine Konsequenz aus [BB94] Kapi<strong>te</strong>l 1 Gleichung (8.3.3) <strong>und</strong> der<br />

P (F t )-Mebarkeit von H(!; t) =1 A (!)1 (a;b] (t) fur (a; b] R <strong>und</strong> A 2F a .<br />

Wir erinnern an die Denition eines Radon-Maes: un<strong>te</strong>r einem Radon-Ma auf (R; B)<br />

vers<strong>te</strong>hen wir ein lokal-endliches <strong>und</strong> von innen regulares Ma, d.h. zu jedem x 2 R gibt es eine<br />

oene Umgebung V x mit (V x ) < 1, <strong>und</strong> (C) = supf(K); K 2 K;K Cg fur alle C 2 B (K<br />

Sys<strong>te</strong>m kompak<strong>te</strong>r Mengen), vergleiche [Bau92] x25.<br />

1.7. Bemerkung. In der Situation von 1.5 gilt fur alle C 2 B genau dann N(C) < 1 P -<br />

R<br />

f.s., wenn (s) ds < 1 P -f.s.. Daraus folgt, da N genau dann f.s. ein Radon-Ma ist, wenn<br />

C<br />

((t)) t2R f.s. lokal in<strong>te</strong>grabel ist.


6 1. Punkt-Prozesse <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n<br />

Begr<strong>und</strong>ung: (i) Um den ers<strong>te</strong>n Teil der Bemerkung zu zeigen, sei C 2 B eine nichtleere<br />

Menge <strong>und</strong> a def<br />

= inf C 2 R. <br />

Gel<strong>te</strong> zunachst N(C) < 1 f.s. <strong>und</strong> deniere fur n 2 N<br />

Z t<br />

<br />

def<br />

= inf t a; 1 C (s) N(ds) n<br />

S (1)<br />

n<br />

a<br />

mit der ublichen Festlegung inf ; def<br />

= 1. Wir konnen o.B.d.A. S (1)<br />

n<br />

= inf ft a; N(C \ (,1;t]) ng<br />

als nach un<strong>te</strong>n beschrankt<br />

annehmen, betrach<strong>te</strong> sonst S (1)<br />

n _ n 0 . Hierfur gilt lim n!1 S (1)<br />

n = 1 f.s.. Auerdem ist S (1)<br />

n<br />

F t -Stopzeit:<br />

<br />

S<br />

(1)<br />

n<br />

t =<br />

=<br />

(<br />

(<br />

2F t ;<br />

nR<br />

; fur t


i. Hawkes-Prozesse <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n von Hawkes-Prozessen 7<br />

(ii) Fur C 2 B <strong>und</strong> ! 2 gilt N(!; C) = supfN(!; K); K 2 K;K Cg; denn ist<br />

def<br />

= fT n (!); ,k n k; T n (!) 2 Cg fur jedes k 2 N eine kompak<strong>te</strong><br />

N = (T n ) , so s<strong>te</strong>llt K n2Z k<br />

Menge mit K k C <strong>und</strong> lim k!1 N (!; K k )=N(!; C) dar.<br />

Bezeichne 0 den Trager von P .<br />

Ist nun ! 2f^!2; N(^!;) Radon-Mag, gilt N(!; [a; b]) < 1 fur beschrank<strong>te</strong> [a; b] R,<br />

R<br />

<strong>und</strong> daher (!; s) ds < 1.<br />

[a;b]<br />

R<br />

[x,1;x+1]<br />

Falls ! 2 f^! 2 ; ((^!; t)) t2R lokal in<strong>te</strong>grierbarg ist, folgt fur x 2 R die Endlichkeit von<br />

(!; s) ds, also auch N (!; (x , 1;x+ 1)) < 1.<br />

<br />

Wir verwenden ab nun eine verkurzende Schreibweise:<br />

Im folgenden werden (markier<strong>te</strong>) Punkt-Prozesse s<strong>te</strong>ts als einfach angenommen, die Nennung<br />

des Zusatzes "<br />

einfach\ wird un<strong>te</strong>rlassen.<br />

Einen Spezialfall der markier<strong>te</strong>n Punkt-Prozesse s<strong>te</strong>llt der multivaria<strong>te</strong> Punkt-Proze (oder<br />

auch K-varia<strong>te</strong> Punkt-Proze ) dar, bei dem der Markenraum E def<br />

= f1;:::;Kg<strong>und</strong> E die Po<strong>te</strong>nzmenge<br />

von E ist (K 2 N). Im Fall K = 1 spricht man auch von einem univaria<strong>te</strong>n Punkt-Proze,<br />

falls K =2von einem bivaria<strong>te</strong>n Punkt-Proze.<br />

Ist N = (T n ;U n ) n2Z<br />

ein K-varia<strong>te</strong>r Punkt-Proze, so rechnet man sofort nach, da N(fig)<br />

fur jedes i 2f1;:::;Kg einen gewohnlichen (univaria<strong>te</strong>n) Punkt-Proze auf R bildet.<br />

Im folgenden werden wir nur noch K-varia<strong>te</strong> Punkt-Prozesse ohne gemeinsame Punk<strong>te</strong> betrach<strong>te</strong>n,<br />

d.h. N (fT n gfig)N(fT n gfjg) = 0 f.s. fur alle n 2 Z <strong>und</strong> 1 i; j K mit i 6= j.<br />

Ein K-varia<strong>te</strong>r Punkt-Proze lat sich durch die Zuordnungen<br />

N(C L) = X i2LN i (C) C2B;L2E;<br />

N i (C)=N(Cfig)<br />

C2B;<br />

1 i K, mit einem sogenann<strong>te</strong>n K-Vektor-Proze ~ N = (N 1 ;:::;N K ) identizieren <strong>und</strong><br />

umgekehrt, so da wir beide Dars<strong>te</strong>llungen N = (T n ;U n ) n2Z <strong>und</strong> N = (N 1;:::;N K ) als K-<br />

varia<strong>te</strong>n Punkt-Proze bezeichnen werden. Es gilt dann<br />

F N t<br />

= , F N i<br />

t ;1iK :<br />

Ferner heit , (t) t2R , (t) = ( 1(t);:::; K (t)), F t -In<strong>te</strong>nsitat des K-varia<strong>te</strong>n Prozesses N =<br />

(N 1 ;:::;N K ), falls N i F t -adaptiert <strong>und</strong> ( i (t)) t2R eine F t-In<strong>te</strong>nsitat von N i ist fur alle i 2<br />

f1;:::;Kg.<br />

Die Einschrankung auf eine der reellen Halbachsen entspricht dem univaria<strong>te</strong>n Fall: N =<br />

,<br />

N<br />

<br />

<br />

1 ;:::;N K , dabei s<strong>te</strong>llt N<br />

<br />

i<br />

wie im univaria<strong>te</strong>n Fall die Einschrankung von N i auf R dar<br />

(1 i K).


8 2. Vorhersagbarkeit<br />

2. Vorhersagbarkeit<br />

eine Filtration.<br />

1) Die -Algebra der vorhersagbaren Ereignisse P (F t ). Sei (F t ) t2R<br />

In diesem Un<strong>te</strong>rabschnitt geben wir zwei Erzeuger von P (F t ) an, die beim Nachweis von F t -<br />

Vorhersagbarkeit nutzlich sein werden <strong>und</strong> bereits im Beweis von Bemerkung 1.7 genutzt wurden.<br />

Auerdem gilt es, den Zusammenhang zwischen Vorhersagbarkeit <strong>und</strong> progressiver Mebarkeit<br />

zu klaren.<br />

2.1. Lemma. Die beiden folgenden Mengen-Sys<strong>te</strong>me bilden durchschnittsstabile Erzeuger der<br />

-Algebra der vorhersagbaren Ereignisse P (F t ):<br />

(2.1)<br />

(2.2)<br />

E 1<br />

def<br />

= fA (s; 1); A 2F s ;s2 Rg<br />

E 2<br />

def<br />

= f(!; t) 2 R; t T(!)g;T beschrank<strong>te</strong> F t -Stopzeit :<br />

Beweis: Die Durchschnittsstabilitat von E 1 <strong>und</strong> E 1 P(F t )ist klar. Fur P (F t )=(E 1 )<br />

reicht es zu zeigen, da fur ; 6= (a; b] R <strong>und</strong> A 2 F a die Menge A (a; b] ein Element von<br />

(E 1 ) dars<strong>te</strong>llt. Dazu genugt ein Hinweis auf die Dars<strong>te</strong>llung A (a; b] =A(a; 1) n A (b; 1)<br />

<strong>und</strong> F a F b .<br />

A 2F s<br />

Um P (F t )=(E 2 )zu erhal<strong>te</strong>n zeigen wir (E 1 )=(E 2 ). Setze zu beliebigem s 2 R <strong>und</strong><br />

T s;A (!) def<br />

= s1 A (!)+11 A C(!):<br />

T s;A ist eine F t -Stopzeit:<br />

fT s;A tg =<br />

8<br />

><<br />

>:<br />

; fur t


i. Hawkes-Prozesse <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n von Hawkes-Prozessen 9<br />

fur zwei beschrank<strong>te</strong> F t -Stopzei<strong>te</strong>n T 1 <strong>und</strong> T 2 .<br />

Das nachfolgende Lemma rechtfertigt die Beschrankung auf die Betrachtung vorhersagbarer<br />

In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n.<br />

2.2. Lemma. Fur beliebige Filtrationen (F t ) t2R gilt P (F t ) P G (F t ).<br />

Beweis: Sei A (s; 1) 2P(F t ) mit s 2 R <strong>und</strong> A 2F s .Dann gilt oensichtlich<br />

A [<br />

(s; 1) = A (t 1 ;t 2 ]2P G (F t );<br />

t 1 ;t 2 2Q<br />

st 1


10 2. Vorhersagbarkeit<br />

abzahlbar) <strong>und</strong> einer geeigne<strong>te</strong>n Funktion besitzt. Anschlieend wird ausgenutzt, da E 2 gema<br />

<br />

ist.<br />

(2.2) ein durchschnittsstabiler Erzeuger von P , F N t<br />

T<br />

(i) Sei T eine beschrank<strong>te</strong> F N t<br />

mebar. Sei<br />

-Stopzeit. Dann ist T bezuglich der Vergangenheit zur Zeit<br />

F N T = , A 2F N 1 ;A\fT tg2FN t<br />

fur alle t 2 R :<br />

T 0 (!) def<br />

= X n2Z<br />

n1fn,1T


i. Hawkes-Prozesse <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n von Hawkes-Prozessen 11<br />

Beweis: Um das Funktions-Erwei<strong>te</strong>rungsargument anwenden zu konnen, wird die Behauptung<br />

fur F t -vorhersagbare Funktionen der Form (!; t) = 1 A(s;1) (!; t), s 2 R <strong>und</strong> A 2 F s ,<br />

nachgerechnet. Dies ist wegen<br />

! 7! 1 (s;1) (t) 1 A (!) =<br />

<strong>und</strong> F s F t fur t>sklar.<br />

(<br />

0 fur t s<br />

1 A (!) fur t>s<br />

Fur ein vorgegebenes t 2 R ist die Abbildung ! 7! (!; t) also F N t<br />

-mebar. Der Satz 2.3<br />

uber abzahlbare Abhangigkei<strong>te</strong>n liefert die Exis<strong>te</strong>nz einer abzahlbaren Menge J <strong>und</strong> Mengen<br />

C k 2 B((,1;t]), k 2 J. Damit gilt<br />

(t) =f t (N(C k );k2J)=f t (N(C k \(,1;t]) ;k2J)<br />

fur eine geeigne<strong>te</strong> Funktion f t : R jJj ! R. Wir erhal<strong>te</strong>n zu Satz 2.4 folgendes<br />

2.6. Korollar. Gegeben sei die Situation von 2.4. Dann gilt:<br />

(2.4)<br />

(!; t) =(N(!;\(,1;t]) ;t)<br />

fur alle t 2 R <strong>und</strong> ! 2 .<br />

Betrach<strong>te</strong>n wir einen Punkt-Proze N mit zugehoriger F t -In<strong>te</strong>nsitat ((t)) t2R<br />

, so konnen<br />

wir diese In<strong>te</strong>nsitat s<strong>te</strong>ts F t -vorhersagbar wahlen. Die Rechtfertigung liefert der nachs<strong>te</strong>hende<br />

2.7. Satz (Exis<strong>te</strong>nz einer vorhersagbaren Version der In<strong>te</strong>nsitat). Sei (F t ) t2R eine Filtration<br />

<strong>und</strong> N ein Punkt-Proze mit F t -In<strong>te</strong>nsitat ((t)) t2R. Dann existiert eine F t -vorhersagbare<br />

F , t -In<strong>te</strong>nsitat (t) ~ von N.<br />

t2R<br />

Beweis: Nach Denition ist ((t)) t2R F t -progressiv mebar. Ferner gilt P (F t ) P G (F t )<br />

(siehe 2.2). Daher werden durch<br />

1 (A) def<br />

=<br />

2 (A) def<br />

=<br />

Z<br />

Z<br />

A<br />

A<br />

(!; t) P n (d! dt) ;<br />

P n (d! dt) ;<br />

A 2P(F t ), Mae auf P (F t ) mit 1 2 deniert. Der Satz von Radon-Nikodym (-Endlichkeit<br />

on 2 ist klar) sichert die Exis<strong>te</strong>nz einer P (F t )-mebaren Abbildung ~ = d 1<br />

d 2<br />

. Fur alle a; b 2 R<br />

<strong>und</strong> A 2F a liefert dies mit dem Satz von Fubini<br />

Z<br />

A<br />

E<br />

Z<br />

=<br />

Z<br />

(a;b]<br />

(t) dt<br />

A(a;b]<br />

<br />

F a<br />

<br />

dP =<br />

Z<br />

A<br />

Z<br />

~(!; t) 2 (d! dt) =<br />

Z<br />

(a;b]<br />

A<br />

(t) dt dP =<br />

Z<br />

(a;b]<br />

Z<br />

A(a;b]<br />

~(t) dt dP =<br />

Z<br />

A<br />

d 1<br />

E<br />

Z<br />

(a;b]<br />

~(t) dt<br />

<br />

F a<br />

<br />

dP;


12 3. Hawkes-Prozesse<br />

d.h. , ~ (t)<br />

t2R ist ebenfalls eine F t-In<strong>te</strong>nsitat von N.<br />

Zum Abschlu dieses Abschnitts wird noch ein mit 2.5 vergleichbares Ergebnis (bezuglich<br />

der Mebarkeit) fur In<strong>te</strong>grationen uber ein Zeit\-In<strong>te</strong>rvall gegeben. Dieses Ergebnis erinnert an<br />

"<br />

die Mebarkeitsaussage im Satz von Fubini (<strong>und</strong> Tonelli) 19.11(a) in [Als98]).<br />

2.8. Lemma. Gegeben sei ein nichtnegativer F t -progressiv mebarer Proze ((t)) t2R fur eine<br />

Filtration (F t ) t2R. Dann gilt fur jedes fes<strong>te</strong> t 0 2 R [ f,1g:<br />

(2.5)<br />

ist adaptiert bezuglich (F t ) t2R.<br />

Z t<br />

t 0<br />

(s) ds<br />

Beweis: Sei t 2 R. Klar ist, da<br />

F t B((,1;t]) = (A (a; b]; A 2F t ;(a; b] (,1;t]) ;<br />

wobei der angegebene Erzeuger durchschnittsstabil ist. Fur beliebige A 2F t <strong>und</strong> (a; b] (,1;t]<br />

gilt<br />

Z t<br />

t 0<br />

1 A (!) 1 (a;b] (s) ds = 1 A (!)(b_t 0 ,a_t 0 );<br />

die Abbildung ! 7! R t<br />

t 0<br />

1 A (!)1 (a;b] (s) ds ist also F t -mebar. Mit<strong>te</strong>ls eines Dynkin-Sys<strong>te</strong>m-<br />

Arguments (nutze den Satz von Fubini) folgt fur alle B 2F t B((,1;t]) die F t -Mebarkeit der<br />

Abbildungen ! 7! R t<br />

t 0<br />

1 B (!; s) ds. Ein Funktions-Erwei<strong>te</strong>rungsargument liefert schlielich un<strong>te</strong>r<br />

Beachtung des Satzes von der monotonen Konvergenz die Behauptung.<br />

3. Hawkes-Prozesse<br />

Fur die vorliegende Arbeit seien<br />

(3.1)<br />

: R ! [0; 1) <strong>und</strong> h :[0;1)!R<br />

s<strong>te</strong>ts mebare Funktionen. An einigen S<strong>te</strong>llen wird es sinnvoll sein, h als Funktion auf R aufzufassen,<br />

daher setzen wir dann h(x) =0fur x 2 (,1; 0).<br />

Wir werden uns mit (einfachen) Punkt-Prozessen befassen, welche eine F N t<br />

Z<br />

(D1) (t) = h(t , s) N(ds)<br />

[h :[0;1)!R]<br />

(,1;t)<br />

<br />

= (h N(t)) [h : R ! R]<br />

-In<strong>te</strong>nsitat der Form<br />

besitzen. In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n der Form (D1) werden im folgenden meist als , F N t<br />

, Dynamiken bezeichnet.


i. Hawkes-Prozesse <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n von Hawkes-Prozessen 13<br />

Einen Spezialfall solcher Prozesse s<strong>te</strong>llen die selbst-anregenden Punkt-Prozesse von Hawkes dar.<br />

Fur diese gilt:<br />

: R ! [0; 1);(x) def<br />

= + x;<br />

h :[0;1)![0; 1)<br />

mit > 0. Im folgenden sollen allgemeinere Funktionen betrach<strong>te</strong>t <strong>und</strong> der Bildbereich von h<br />

auf R ausgewei<strong>te</strong>t werden. Aus der Verwendung solcher (i.a. nichtlinearen) Funktionen stammt<br />

die Bezeichnung nichtlinearer Hawkes-Proze fur Punkt-Prozesse mit In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n der Form (D1).<br />

Der Begri der (linearen) multivaria<strong>te</strong>n Hawkes-Prozesse oder auch wechselseitig anregenden<br />

Punkt-Prozesse lat sich zum Begri des multivaria<strong>te</strong>n nichtlinearen Hawkes-Prozesses erwei<strong>te</strong>rn.<br />

Ein solcher Proze ist eine Familie N i ,1iK(K2N), von einfachen Punkt-Prozessen<br />

ohne gemeinsame Punk<strong>te</strong> <strong>und</strong> zugehorigen F N t<br />

(D2)<br />

mit mebaren Funktionen<br />

i (t) = i<br />

K X<br />

j=1<br />

Z<br />

-In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n<br />

(,1;t)<br />

h ji (t , s)N j (ds)<br />

!<br />

(3.2)<br />

i : R ! [0; 1) <strong>und</strong> h ji :[0;1)!R;<br />

1 i; j K. Wie bereits bei der Denition der K-varia<strong>te</strong>n Punkt-Prozesse gel<strong>te</strong><br />

F N t<br />

def<br />

= , F N i<br />

t ;1iK :<br />

Auch hier werden wir die F N t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat (( 1 (t);:::; 1 (t))) t2R von (N 1;:::;N K ) meist als , F N t<br />

, <br />

Dynamik bezeichnen. Die Funktionen bzw. i werden auch Anregungsfunktionen, h bzw. h ji<br />

Ubertragungsfunktionen genannt.<br />

3.1. Beispiel. Wahlt man im univaria<strong>te</strong>n Fall (x) def<br />

= 1 [0;c,1] (x) <strong>und</strong> h(t) def<br />

= 1 [0;a] (t) (c 2 N,<br />

a > 0). Dann ist N der Input-Proze einer M=D=c=0-War<strong>te</strong>schlange, d.h. einer War<strong>te</strong>schlange<br />

mit Poisson-ver<strong>te</strong>il<strong>te</strong>n Ankunf<strong>te</strong>n der In<strong>te</strong>nsitat >0, Service-Zei<strong>te</strong>n a>0, keinem War<strong>te</strong>raum<br />

<strong>und</strong> c Servern. ?<br />

3.2. Beispiel. Un<strong>te</strong>r Zuhilfenahme von Hawkes-Prozessen lat sich neuronale Aktivitat, auch<br />

neuronales Netzwerk genannt, modellieren. In dieser Situation bezeichnet<br />

(3.3)<br />

i (t) =<br />

KX Z<br />

j=1<br />

(,1;t)<br />

h ji (t , s) N j (ds)<br />

das Po<strong>te</strong>ntial von Neuron i zur Zeit t, i ist die Anregungs-Funktion von Neuron i <strong>und</strong> h ji die<br />

Transfer-Funktion von Neuron j zu Neuron i. Gel<strong>te</strong> 1 i<br />

i (x) =1,1 [0;i ] (x), i > 0, dann heit i<br />

die Anregungs-Schwelle von Neuron i, <strong>und</strong> das Neuron heit angeregt zur Zeit t, falls i (t) > i ,<br />

bzw. in Ruhe oder auch gehemmt zur Zeit t, falls i (t) i . ?


14 4. Stabilitat von In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n<br />

3.3. Beispiel. Betrach<strong>te</strong> ein Netzwerk, bes<strong>te</strong>hend aus K Neuronen mit den Eigenschaf<strong>te</strong>n:<br />

Neuron i 2f1;:::;Kg feuert mit einer Ra<strong>te</strong> i , falls fur alle j 2f1;:::;Kg das Neuron j in den<br />

letz<strong>te</strong>n ji -Zei<strong>te</strong>inhei<strong>te</strong>n nicht gefeuert hat ( ji 0konstant), ansons<strong>te</strong>n ist es gehemmt.<br />

N i heit der Punkt-Proze der Spitzen von Neuron i, die Dynamik dieses Netzwerkes ist vom<br />

allgemeinen Typ (D2) mit i (x) = i 1 [0;1) (x) <strong>und</strong> h ji = 1 [0;ji ] (t), denn<br />

i (t) = i<br />

X<br />

K<br />

j=1<br />

= i<br />

X<br />

K<br />

j=1<br />

Z<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

[t, ji ;t)<br />

!<br />

X<br />

K<br />

h ji (t , s) N j (ds) = i 1 [0;ji ] (t , s) N j (ds)<br />

j=1<br />

(,1;t)<br />

N j (ds)<br />

!<br />

= i 1 [0;1)<br />

K X<br />

j=1<br />

N j [t , ji ;t)<br />

Z<br />

!<br />

!<br />

:<br />

?<br />

Das Ziel wird im folgenden sein, geeigne<strong>te</strong> Bedingungen an die Funktionen <strong>und</strong> h (bzw.<br />

i <strong>und</strong> h ji ) zu s<strong>te</strong>llen, welche die Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Eindeutigkeit einer stationaren Version von N<br />

(bzw. N = (N 1 ;:::;N K )) sowie auch die Stabilitat (im Sinne von 4.5) der stationaren Version<br />

sichern.<br />

4. Stabilitat von In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n<br />

Sei X def<br />

= R k (k 2 N) oder X def<br />

= R E mit einem mebaren Raum (E;E), X = B k bzw.<br />

X = B E.Wir bezeichnen den mebaren Raum der Radon-Mae auf X mit (M(X); M(X)),<br />

dabei wird M(X) durch Abbildungen der Form f C<br />

M(X) =(f C ;C2X).Als abkurzende Schreibweise verwenden wir<br />

sowie (M;M) imFall k = 1, auerdem<br />

(M k ; M k ) def<br />

= , M , R k ; M , R k<br />

(M E ; M E ) def<br />

= (M (R E) ; M (R E)) :<br />

: M(X) ! R; 7! (C) erzeugt, also<br />

Mit (M 0 k ; M0 k ) bezeichnen wir den Raum der ganzzahligen Radon-Mae auf Rk , entsprechendes<br />

gel<strong>te</strong> fur (M 0 ; E M0 E<br />

). Fur wei<strong>te</strong>rgehende Betrachtungen dieser Raume verweisen wir auf [DVJ88]<br />

Abschnitt 6.1 <strong>und</strong> 7.1.<br />

Verschiebungen eines Radon-Maes auf der reellen Achse lassen sich mit dem Shift-Operator<br />

dars<strong>te</strong>llen.<br />

4.1. Denition (Shift). Der Shift- (oder auch Translations-) Operator S t auf M = M 1 wird<br />

deniert durch<br />

(4.1)<br />

S t (C) =(t+C)


i. Hawkes-Prozesse <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n von Hawkes-Prozessen 15<br />

fur 2 M <strong>und</strong> alle C 2 B. Auf M k (k 2) oder M E wirke der Operator nur auf die ers<strong>te</strong><br />

Komponen<strong>te</strong> des Gr<strong>und</strong>raumes:<br />

(4.2)<br />

S t (C L) =((t + C) L)<br />

fur 2 M k <strong>und</strong> alle C 2 B, L 2 B k,1 (bzw. 2 M E , C 2 B, L 2 E).<br />

Es s<strong>te</strong>llt (S t ) einen mebaren Flu auf (M t2R 1; M 1 ) bzw. (M E ; M E ) dar (vergleiche [BB94]<br />

1.1 <strong>und</strong> 1.3), d.h. die Abbildung (t; ) 7! S t ist B M 1 ,M 1 -mebar (bzw. B M E ,M E -<br />

mebar), S t ist bijektiv <strong>und</strong> S t S u = S t+u fur alle t; u 2 R.<br />

Der Shift-Operator besitze Vorrang vor der Einschrankung eines Punkt-Prozesses auf die positive<br />

oder negative reelle Halbachse, d.h. S t N = N ((t + ) \ R ).<br />

Nach Denition gilt fur einen K-varia<strong>te</strong>n Punkt-Proze N =(N 1 ;:::;N K ) nach Anwendung des<br />

Shift-Operators S t N =(S t N 1 ;:::;S t N K ).<br />

4.2. Denition (Stationaritat <strong>und</strong> t -Kompatiblitat). (i) Ein Punkt-Proze N heit stationar,<br />

falls P(N 2)=P(S t N2)fur alle t 2 R gilt.<br />

(ii) Sei ( t ) t2R ein mebarer Flu auf einem mebaren Raum (; F), vergleiche [BB94]<br />

Kapi<strong>te</strong>l 1 1.2. Ein Punkt-Proze N heit t -kompatibel, wenn er fur alle t 2 R <strong>und</strong> ! 2 <br />

(4.3)<br />

S t N(!;) =N( t !;)<br />

erfullt. Eine Verschiebung einer Realisierung des Punkt-Prozesses als Radon-Ma entspricht also<br />

einer "<br />

Verschiebung\ der zufalligen Komponen<strong>te</strong>.<br />

Fur einen stochastischen Proze ((t)) t2R verwenden wir ebenfalls das Symbol S u, um die<br />

Verschiebung um u Zei<strong>te</strong>inhei<strong>te</strong>n darzus<strong>te</strong>llen: S u (t) def<br />

= (u + t).<br />

Wir ubernehmen auf (M 0 ; M 0 ) die Denition der vagen <strong>und</strong> schwachen Konvergenz aus<br />

[Als98] (Denition 36.1 <strong>und</strong> 43.4): eine Folge ( n ) n2N von Maen aus M 0 konvergiert vage gegen<br />

einen Grenzwert 2 M 0 , wenn fur alle s<strong>te</strong>tigen Funktionen f auf R mit kompak<strong>te</strong>n Trager<br />

(4.4)<br />

Z<br />

n!1<br />

fd n ,,,!<br />

gilt. Die Folge ( n ) n2N konvergiert schwach gegen , falls (4.4) fur alle s<strong>te</strong>tigen <strong>und</strong> beschrank<strong>te</strong>n<br />

Funktionen f auf R richtig ist.<br />

Der Raum der ganzzahligen Mae (M 0 ; M 0 ) auf (R; B) wird versehen mit der Topologie der<br />

vagen Konvergenz.<br />

4.3. Denition (Anfangsbedingung <strong>und</strong> Konvergenz). (i) Der Punkt-Proze N besitzt<br />

die Anfangsbedingung (P , ), falls die Beschrankung von N auf (,1; 0], also N , = S 0 N , , die<br />

Bedingung (P , ) erfullt.<br />

von Punkt-Prozessen konvergiert in Ver<strong>te</strong>ilung gegen einen Grenzpro-<br />

, (ii) Eine Folge N (n) n2N ,<br />

ze N, wenn die zugehorigen auf M 0 induzier<strong>te</strong>n Wahrscheinlichkeitsmae P N (n) 2 schwach<br />

Z<br />

fd


16 4. Stabilitat von In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n<br />

gegen P(N 2)konvergieren.<br />

Eine solche Folge , N (n) n2N<br />

konvergiert in Variation gegen N, wenn<br />

lim<br />

n!1 sup<br />

, P N (n) 2 C , P(N 2 (4.5) C) =0:<br />

C2M 0 ,<br />

Ein nutzliches Kri<strong>te</strong>rium zur Prufung auf Konvergenz in Ver<strong>te</strong>ilung einer Folge N (n) n2N<br />

von Punkt-Prozessen gegen einen Grenzproze N ndet sich in [DVJ88] (Theorem 9.1.VI.):<br />

P , N (n) 2 konvergiert genau dann schwach gegen P(N 2), wenn fur jede endliche Familie<br />

beschrank<strong>te</strong>r Mengen A 1 ;:::;A k 2 B mit P(N (A i ) > 0)=0fur alle i 2f1;:::;kg die Ver<strong>te</strong>ilung<br />

von , N (n) (A 1 );:::;N (n) (A k ) schwach in R k gegen die Ver<strong>te</strong>ilung von (N(A 1 );:::;N(A k ))<br />

konvergiert (im "<br />

ublichen\ Sinn, siehe [Als98] Abschnitt 43). Dabei bezeichnet A den topologischen<br />

Rand der Menge A 2 B.<br />

Mit den nun vorhandenen Konvergenzbegrien konnen wir die Stabilitat eines Punkt-<br />

Prozesses denieren. Zuvor noch ein Beispiel fur eine Anfangsbedingung eines K-varia<strong>te</strong>n Punkt-<br />

Prozesses N.<br />

4.4. Beispiel. Gegeben sei ein K-varia<strong>te</strong>r Punkt-Proze N =(N 1 ;:::;N K ). Dann ist<br />

N i ((,t; 0])<br />

lim<br />

= i<br />

t!+1 t<br />

f.s. fur i > 0, 1 i K, eine Anfangsbedingung (P , ). ?<br />

Die Denition von Stabilitat geben wir nur fur die Dynamik (D2), da (D1) den Spezialfall<br />

K = 1 dars<strong>te</strong>llt.<br />

Wir werden im folgenden sagen, da der Punkt-Proze N die Dynamik (D2) auf [0; 1) besitzt,<br />

falls (1.7) fur alle (a; b] [0; 1) gilt.<br />

4.5. Denition (Stabilitat). Die Dynamik (D2) heit stabil in Ver<strong>te</strong>ilung (bzw. Variation)<br />

bezuglich einer Anfangsbedingung (P , ), wenn fur alle Punkt-Prozesse N 0 mit Anfangsbedingung<br />

(P , ), welche eine Dynamik (D2) auf [0; 1) zulassen, ein Punkt-Proze N existiert mit<br />

(ST1) N folgt der Dynamik (D2) auf R <strong>und</strong> ist stationar,<br />

(ST2) S t N 0 +<br />

Vert:<br />

,,! N + fur t ! +1 (bzw. S t N 0 + Var:<br />

,,,,!<br />

t!+1 N + ).<br />

Klar ist, da die Stabilitat in Variation die Stabilitat in Ver<strong>te</strong>ilung impliziert. Koppelt jeder<br />

Punkt-Proze N 0 wie in 4.5 bereits mit einem stationaren Punkt-Proze mit der gewunsch<strong>te</strong>n<br />

In<strong>te</strong>nsitat, so erhal<strong>te</strong>n wir bereits Stabilitat in Variation, wie Lemma 4.6 zeigt.<br />

4.6. Lemma. Zu beliebigem Punkt-Proze N 0 mit Anfangsbedingung (P , ) <strong>und</strong> Dynamik (D2)<br />

lasse sich auf [0; 1) ein Proze N auf demselben Wahrscheinlichkeitsraum konstruieren, welcher<br />

(ST1) erfullt. Ferner koppeln N <strong>und</strong> N 0 , d.h.<br />

(ST2') S t N + S t N 0+ f.s. fur alle t T , T Zufallsgroe mit P(T < +1) =1.


i. Hawkes-Prozesse <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n von Hawkes-Prozessen 17<br />

Dann ist die Dynamik (D2) stabil in Variation bezuglich der Anfangsbedingung (P , ).<br />

Beweis: Fur beliebiges t 2 R <strong>und</strong> C 2M 0 gilt un<strong>te</strong>r Ausnutzung der Stationaritat von N<br />

P<br />

<br />

S t N 0 +<br />

2 C<br />

= P<br />

<br />

, P , N + 2 C <br />

<br />

S t N 0 +<br />

2 C; S t N 0 +<br />

<br />

6= S t N + , P<br />

S t N + 2 C; S t N 0 +<br />

<br />

6= S t N<br />

<br />

+ S t N 0 +<br />

<br />

2 C; S t N 0+ = S t N + , P<br />

S t N + 2 C; S t N 0+ = S t N +<br />

S t N 0 +<br />

2 M 0 ;S t N 0 +<br />

<br />

6=S t N +<br />

+ P<br />

P<br />

P<br />

S t N 0 +<br />

<br />

6=S t N +<br />

P(T >t)<br />

<strong>und</strong> analog P(N + 2 C),P , S t N 0 +<br />

2 C P(T >t):Somit folgt die Kopplungsungleichung <strong>und</strong><br />

Konvergenz in Variation gegen 0:<br />

denn T < +1 f.s..<br />

P <br />

sup S t N 0 +<br />

2 C , , P N + 2 <br />

C P(T >t) ,,,! t!1 0;<br />

C2M 0<br />

Das folgende Lemma konnen wir nutzen, um die Eindeutigkeit von stationaren Punkt-<br />

Prozessen mit gegebener Anfangsbedingung <strong>und</strong> auf [0; 1) vorgegebener In<strong>te</strong>nsitat zu zeigen.<br />

4.7. Lemma. Existiere zu Dynamik (D2) eine Anfangsbedingung (P , ), so da (D2) stabil in<br />

Ver<strong>te</strong>ilung (oder Variation) ist. Sei fur jeden Punkt-Proze N 0 , welcher (P , ) erfullt <strong>und</strong> auf<br />

[0; 1) der Dynamik (D2) folgt, die Ver<strong>te</strong>ilung des in (ST1) auftre<strong>te</strong>nden stationaren Punkt-<br />

Prozesses N gleich. In diesem Fall gilt:<br />

Jeder stationare Punkt-Proze N 0 , der die Anfangsbedingung (P , ) besitzt <strong>und</strong> der Dynamik (D2)<br />

auf [0; 1) genugt, ist ver<strong>te</strong>ilt wie N.<br />

Erfullt auerdem jeder stationare Punkt-Proze, welcher die Dynamik (D2) auf [0; 1) besitzt,<br />

die Anfangsbedingung (P , ), so ist die stationare Losung eindeutig.<br />

Beweis: Sei N 0 ein stationarer Punkt-Proze, der die Anfangsbedingung (P , ) besitzt <strong>und</strong><br />

der Dynamik (D2) auf [0; 1) folgt. Somit gilt P S 0N 0+ = P N0+ = P StN0+ fur alle t 2 [0; 1). Es<br />

folgt P N0+ = P N + ,daS t N 0 + t!1<br />

,,,! N + in Ver<strong>te</strong>ilung.<br />

Die Stationaritat von N 0 <strong>und</strong> N liefert auerdem P StN0+ = P N0+ = P N + = P StN + fur t 2 (,1; 0],<br />

d.h. N 0 ist wie N ver<strong>te</strong>ilt.<br />

Die zwei<strong>te</strong> Aussage ist hiermit ebenfalls klar.<br />

Wir werden in diesem Text einen Punkt-Proze N =(T n ) n2Z transient nennen, falls T n fur<br />

n !1f.s. gegen unendlich strebt. In Stabilitatsbeweisen reicht es, transien<strong>te</strong> Punkt-Prozesse zu<br />

betrach<strong>te</strong>n: fur ein ! 2 mit T n (!) n!1 ,,,! x 2 (0; 1) gilt nach Denition 1.1, da N(!; (x; 1)) =


18 5. Eigenschaf<strong>te</strong>n von Punkt-Prozessen<br />

0. Auf der Menge<br />

o<br />

n! 2 ; T n (!) ,,,! n!1 x fur ein x 2 (0; 1) strebt S t N + fur t !1also gegen<br />

den leeren Punkt-Proze ohne einen einzigen Punkt auf R.<br />

5. Eigenschaf<strong>te</strong>n von Punkt-Prozessen<br />

Wir beginnen diesen Abschnitt mit einer <strong>te</strong>chnischen Hilfsaussage, die wir im folgenden ohne<br />

explizi<strong>te</strong> Nennung verwenden werden.<br />

5.1. Lemma. Sei (F t ) t2R eine Filtration, ((t)) t2R ein nichtnegativer F t-vorhersagbarer Proze<br />

<strong>und</strong> x a


i. Hawkes-Prozesse <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n von Hawkes-Prozessen 19<br />

welcher Position ein solcher Punkt in der Folge der negativen Punk<strong>te</strong> eingeordnet werden mu<br />

( n-<strong>te</strong>r Punkt vor 0\ oder n+1-<strong>te</strong>r Punkt vor 0\ oder ...?), s<strong>te</strong>llen diese Punk<strong>te</strong> keine Stopzei<strong>te</strong>n<br />

" "<br />

bezuglich der in<strong>te</strong>rnen Filtration dar. Auf (0; 1) ist dies jedoch der Fall.<br />

5.2. Lemma. Sei N =(T n ) n2Z<br />

-Stopzei<strong>te</strong>n, denn fur beliebiges n 2 N <strong>und</strong> t 2 R gilt<br />

ein Punkt-Proze auf R. Die Punk<strong>te</strong> der positiven reellen Halbachse<br />

(T n ) n2N sind dann F N t<br />

fT n tg =<br />

(<br />

2F N t<br />

:<br />

; fur t 0<br />

fN((0;t]) ng fur t>0<br />

Schranken wir einen Punkt-Proze mit existierender F t -In<strong>te</strong>nsitat auf die positive reelle<br />

Halbachse ein, so lat sich auch fur diesen Proze die F t -In<strong>te</strong>nsitat angeben.<br />

5.3. Lemma. Gegeben sei eine Filtration (F t ) t2R <strong>und</strong> ein F t-adaptier<strong>te</strong>r Punkt-Proze N mit<br />

F t -In<strong>te</strong>nsitat ((t)) t2R . Dann besitzt N + die durch<br />

(5.3)<br />

+ (t) =<br />

denier<strong>te</strong> F t -In<strong>te</strong>nsitat ( + (t)) . t2R<br />

(<br />

0 fur t 0<br />

(t) fur t>0<br />

Beweis: In den Fallen (a; b] (,1; 0) oder (a; b] [0; 1) rechnet man die denierende<br />

Gleichung (1.7) sofort nach. Sei also (a; b] R mit 0 2 (a; b]. Dafur gilt<br />

denn F a F 0 .<br />

, <br />

E N + ((a; b]) <br />

Fa = E(N((0;b]) jFa )=E(E(N((0;b]) jF 0 )jF a )<br />

Z b<br />

<br />

Z b<br />

F a<br />

=E<br />

E<br />

0<br />

(t)dt<br />

F 0<br />

= E<br />

a<br />

+ (t) dt<br />

Die Hinzunahme von Informationen, die unabhangig vom vorgegebenen Proze sind, andert<br />

die Beziehung zwischen Punkt-Proze <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsitat nicht, d.h. bedingen wir nicht nur un<strong>te</strong>r der<br />

ursprunglichen -Algebra zum Zeitpunkt a, sondern zusatzlich un<strong>te</strong>r der davon unabhangigen<br />

-Algebra zum Zeitpunkt a, so gewinnen wir keine neuen Erkenntnisse uber das Verhal<strong>te</strong>n von<br />

Punkt-Proze <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsitat in (a; b].<br />

5.4. Satz. Sei N ein Punkt-Proze mit F t -In<strong>te</strong>nsitat ((t)) <strong>und</strong> (G t2R t) t2R<br />

eine wei<strong>te</strong>re, von<br />

F 1 (<strong>und</strong> damit von F1 N) unabhangige Filtration. Dann ist ((t)) t2R ebenfalls eine (F t; G t )-<br />

In<strong>te</strong>nsitat von N.<br />

Beweis: Die Unabhangigkeit von F a <strong>und</strong> G a zeigt un<strong>te</strong>r Verwendung von Lemma 2.8<br />

E(N((a; b]) jF a ;G a )=E(N((a; b]) jF a )=E<br />

f.s. fur beliebige Mengen (a; b] R.<br />

Z b<br />

a<br />

(t)dt<br />

<br />

F a<br />

<br />

= E<br />

Z b<br />

a<br />

<br />

F a<br />

(t) dt<br />

<br />

;<br />

<br />

F a; G a


20 5. Eigenschaf<strong>te</strong>n von Punkt-Prozessen<br />

5.5. Satz (Risikora<strong>te</strong>). Sei N ein (einfacher) Punkt-Proze, welcher eine F N t<br />

-vorhersagbare<br />

In<strong>te</strong>nsitat der Form (t) =(N; t) auf [0; 1) zulat. Dann gilt:<br />

(5.4)<br />

fur alle t 2 (0; 1] auf der Menge<br />

P , N((0;t]) = 0 jF N 0<br />

<br />

= exp<br />

<br />

,<br />

Z t<br />

nR t<br />

0 (N, ;s)ds < 1 o .<br />

0<br />

(N , ;s)ds<br />

Es wird in 5.5 nicht gefordert, da die F N t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat (t) von der Form (N; t) ist. Dies<br />

gilt vielmehr, da (t) F N t<br />

-vorhersagbar ist, vergleiche 2.4.<br />

Auf der Menge<br />

nR t<br />

0 (N, ;s)ds = 1 o nimmt Gleichung (5.4) die Gestalt<br />

<br />

P , N((0;t]) = 0 jF N 0<br />

<br />

=0<br />

an. Als Basis zum Nachweis dieser Behauptung kann die Anwendung von 5.5 auf Punkt-Prozesse<br />

N (n) mit In<strong>te</strong>nsitat (n) (t) = (t) ^ n genutzt werden. Dabei werden die Prozesse N (n) aus<br />

dem Proze N un<strong>te</strong>r Verwendung der Aussagen 6.11 (bzw. 6.12) <strong>und</strong> 6.14 des nachfolgenden<br />

Abschnitts konstruiert (ahnlich dem Vorgehen wie z.B. im Beweis von 8.7). Auf wei<strong>te</strong>re Details<br />

verzich<strong>te</strong>n wir <strong>und</strong> kommen nun zum Beweis von 5.5.<br />

Beweis (von Satz 5.5): Sei t 2 (0; 1]. Unmit<strong>te</strong>lbar klar ist die Gleichheit<br />

(5.5)<br />

Z<br />

1fN((0;t])=0g =1, 1fN((0;s))=0g N(ds):<br />

(0;t]<br />

Sei A 2F0<br />

N beliebig. Die Abbildung (!; s) 7! 1 A (!)1 (0;t] (s) ist P , F N s<br />

wird nun die F N s<br />

-Vorhersagbarkeit der Abbildung<br />

<br />

-mebar. Gezeigt<br />

(5.6)<br />

(!; s) 7! 1 A (!)1 (0;t] (s) 1fN((0;s))=0g (!) :<br />

Hierfur reicht es, die P , F N s<br />

<br />

-Mebarkeit der Menge f(!; s) 2 R; N(!; (0;s)) = 0g nachzurechnen.<br />

Da f! 2 ; T 1 (!) ag = f! 2 ; N(!; (0;a)) = 0g 2 F N a<br />

sich aus der Dars<strong>te</strong>llung<br />

f(!; s) 2 R; N(!; (0;s)) = 0g<br />

=(,1; 0] [ f(!; s) 2 (0; 1); T 1 (!) s>0g<br />

mit Anhang A1.1 das Gewunsch<strong>te</strong>: f(!; s) 2 R; N(!; (0;s)) = 0g2P , F N s<br />

fur alle a 2 [0; 1), ergibt<br />

Multiplikation von Gleichung (5.5) mit 1 A liefert wegen der Vorhersagbarkeit von (5.6)<br />

un<strong>te</strong>r Beachtung von Bemerkung 1.6<br />

P(fN((0;t])=0g\A)=E1 A ,E<br />

Z<br />

1 A<br />

Z<br />

(0;t]<br />

= P(A) , E 1 A 1 (0;t] (s) 1fN((0;s))=0g N(ds)<br />

Z<br />

<br />

= P(A) , E<br />

1 A 1fN((0;s])=0g(s) ds<br />

(0;t]<br />

Z<br />

<br />

(1)<br />

= P(A) , E<br />

1 A 1fN((0;s])=0g(N , ;s)ds :<br />

(0;t]<br />

<br />

.<br />

<br />

1fN((0;s))=0g N(ds)


i. Hawkes-Prozesse <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n von Hawkes-Prozessen 21<br />

Un<strong>te</strong>r (1) wurde die aus der Dars<strong>te</strong>llung (s) =(N; s) resultierende Identitat<br />

1fN((0;s])=0g(;s)=1fN((0;s])=0g(N; s) =1fN((0;s])=0g(N , ;s)<br />

genutzt (siehe auch Korollar 2.6). Dies wiederum zeigt mit dem Satz von Fubini, da<br />

P , fN((0;t]) = 0gjF N 0<br />

=1,E<br />

=1,<br />

=1,<br />

Z<br />

Z<br />

Z<br />

(0;t]<br />

(0;t]<br />

(0;t]<br />

, <br />

=E 1fN((0;t])=0g<br />

<br />

1fN((0;s])=0g(N , ;s)ds<br />

F<br />

N<br />

E , 1fN((0;s])=0g(N , ;s) F<br />

N<br />

0<br />

P , N((0;s]) = 0 jF N 0<br />

Eine induktive Anwendung dieser Gleichung liefert (s 0<br />

def<br />

= t)<br />

0<br />

F N 0<br />

<br />

<br />

<br />

ds<br />

<br />

(N<br />

, ;s)ds:<br />

(5.7)<br />

P , N((0;t])=0jF N 0<br />

+<br />

nX<br />

k=1<br />

<br />

=1<br />

Z s0<br />

(,1) k (N , ;s 1 )<br />

Z s0<br />

+(,1) n+1 (N , ;s 1 )<br />

0<br />

0<br />

Z sn<br />

0<br />

Z s1<br />

0<br />

Z s1<br />

0<br />

Z<br />

(N , sk,1<br />

;s 2 ) (N , ;s k )ds k :::ds 2 ds 1<br />

0<br />

(N , ;s 2 )<br />

P , N((0;s n+1 ]) = 0 jF N 0<br />

Z sn,1<br />

(N , ;s n )<br />

0<br />

<br />

(N<br />

, ;sn+1 ) ds n+1 ds n :::ds 2 ds 1 :<br />

In A2.1 wird gezeigt:<br />

Z s0<br />

(5.8)<br />

0<br />

Z<br />

(N , s1<br />

;s 1 )<br />

0<br />

=<br />

Z<br />

(N , sk,1<br />

;s 2 )<br />

R t<br />

Aus (5.7) <strong>und</strong> (5.8) folgt die Abschatzung<br />

0<br />

0 (N, ;s)ds<br />

k!<br />

k<br />

:<br />

(N , ;s k )ds k :::ds 2 ds 1<br />

nX<br />

k=0<br />

R t<br />

(,1) k 0 (N, ;s)ds<br />

k!<br />

k<br />

P , N((0;t])=0jF N 0<br />

,<br />

R t<br />

0 (N, ;s)ds<br />

<br />

nX<br />

k=0<br />

(n + 1)!<br />

n+1<br />

R t<br />

(,1) k 0 (N, ;s)ds<br />

k!<br />

k<br />

+<br />

R t<br />

n+1<br />

0 (N, ;s)ds<br />

(n + 1)!<br />

;<br />

was im Grenzubergang n !1wegen (R t<br />

0 (N, ;s) ds) n+1<br />

(n+1)!<br />

! 0zuGleichung (5.4) fuhrt.<br />

Satz 5.5 kann im Fall der K-varia<strong>te</strong>n Punkt-Prozesse auf den Proze ubertragen werden,<br />

der die gesam<strong>te</strong>n Punk<strong>te</strong> aller univaria<strong>te</strong>n Punkt-Prozesse umfat.


22 5. Eigenschaf<strong>te</strong>n von Punkt-Prozessen<br />

5.6. Korollar. Bezeichne N = (N 1 ;:::;N K ) einen K-varia<strong>te</strong>n Punkt-Proze mit F N t<br />

-vorhersagbarer<br />

F N t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat ((t)) =(( t2R 1(t);:::; K (t))) t2R<br />

. Die Komponen<strong>te</strong>n besitzen eine Dars<strong>te</strong>llung<br />

i (t) = i (N 1 ;:::;N K ;t). Auerdem besitzen die einzelnen Prozesse N 1 ;:::;N K f.s.<br />

keine gemeinsamen Punk<strong>te</strong>. Dann gilt:<br />

(5.9)<br />

P , N ((0;t]f1;:::;Kg)=0jF N 0<br />

<br />

= exp ,<br />

K X<br />

i=1<br />

Z t<br />

0<br />

!<br />

,<br />

i N<br />

,<br />

1 ;:::;N,;s K<br />

ds<br />

fur alle t 2 [0; 1] auf<br />

n PK R t<br />

, i=1 0 i N<br />

,<br />

1 ;:::;N,;s o K<br />

ds < 1 .<br />

da aus<br />

Begr<strong>und</strong>ung: Der Beweis von 5.5 lat sich vollstandig ubernehmen, wenn man beach<strong>te</strong>t,<br />

1fN((0;t]f1;:::;Kg)=0g =1,<br />

Z<br />

(0;t]<br />

1fN((0;s)f1;:::;Kg)=0g N (ds f1;:::;Kg)<br />

fur beliebige Mengen A 2F N 0<br />

bereits<br />

P(fN ((0;t]f1;:::;Kg)=0g\A)<br />

=P(A),<br />

=P(A),<br />

KX<br />

KX<br />

i=1<br />

i=1<br />

E<br />

E<br />

Z<br />

Z<br />

(0;t]<br />

(0;t]<br />

1 A 1fN((0;s)f1;:::;Kg)=0g N (ds fig)<br />

,<br />

1 A 1fN((0;s]f1;:::;Kg)=0g i N<br />

,<br />

1 ;:::;N,;s <br />

K<br />

ds<br />

,<br />

folgt. Deniere N , 1 ;:::;N,;s P def<br />

,<br />

K<br />

K<br />

= i=1 i N<br />

,<br />

1 ;:::;N,;s K<br />

. Dann gilt<br />

<br />

P , fN ((0;t]f1;:::;Kg)=0gjF N 0<br />

=1,<br />

Z<br />

(0;t]<br />

P , fN ((0;s]f1;:::;Kg)=0gjF N 0<br />

<br />

<br />

<br />

,<br />

N<br />

,<br />

1 ;:::;N, K ;s ds;<br />

was als Basis fur die Ubernahme des wei<strong>te</strong>ren Beweises dienen moge.<br />

Abschlieend geben wir noch einen Test fur das Vorliegen von Stationaritat an.<br />

<br />

5.7. Lemma. Sei P ein Wahrscheinlichkeitsma <strong>und</strong> ( t ) t2R<br />

P t = P sowie N ein t -kompatibeler Punkt-Proze. Dann ist N stationar.<br />

ein mebarer Flu auf (; F) mit<br />

Beweis: Sei k 2 N, n 1 ;:::;n k 2 N 0 <strong>und</strong> A 1 ;:::;A k 2 B beschrankt. Somit folgt<br />

(5.10)<br />

P(N(A i + t) =n i ;i=1;:::;k)<br />

=P(S t N(A i )=n i ;i=1;:::;k)<br />

=P(N( t ;A i )=n i ;i=1;:::;k)<br />

=P(f ,t !2; N(!; A i )=n i ;i=1;:::;kg)<br />

=P(N(A i )=n i ;i=1;:::;k):


i. Hawkes-Prozesse <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n von Hawkes-Prozessen 23<br />

Nach [DVJ88] Kapi<strong>te</strong>l 6.2 Proposition 6.2.III. folgt hieraus die Stationaritat von N.<br />

Die mittlere In<strong>te</strong>nsitat eines stationaren Punkt-Prozesses N ist die erwar<strong>te</strong><strong>te</strong> Zahl der<br />

Punk<strong>te</strong> von N im In<strong>te</strong>rvall (0; 1]: = EN((0; 1]).<br />

5.8. Lemma. Sei N ein stationarer Punkt-Proze mit endlicher mittlerer In<strong>te</strong>nsitat 2 R. Fur<br />

beliebige C 2 B gilt<br />

(5.11)<br />

EN(C)= n (C)<br />

<strong>und</strong> fur beliebige nichtnegative mebare Funktionen f bes<strong>te</strong>ht die Gleichheit<br />

(5.12)<br />

E<br />

Z<br />

f(u) N(du)<br />

<br />

= <br />

Z<br />

f(u) n (du) :<br />

Beweis: Da N stationar ist, gilt fur alle t 2 R <strong>und</strong> C 2 B, da EN(C) = EN(C + t).<br />

Gleichung (5.11) folgt aus [Als98] Satz 7.5, denn EN() ist ein Ma auf (R; B). Nun konnen wir<br />

(5.11) umschreiben zu<br />

Z<br />

E<br />

Z<br />

1 C (u) N(du) = <br />

1 C (u) n (du) :<br />

Durch Anwendung des Funktions-Erwei<strong>te</strong>rungsarguments folgt schlielich (5.12).<br />

6. Poisson-Prozesse<br />

Der ers<strong>te</strong> Un<strong>te</strong>rabschnitt gibt die Denition eines Poisson-Prozesses sowie einige aus [DVJ88]<br />

bekann<strong>te</strong> Eigenschaf<strong>te</strong>n dieser Prozesse wieder. In<strong>te</strong>ressan<strong>te</strong> Ergebnisse fur die Konstruktion von<br />

Punkt-Prozessen werden im zwei<strong>te</strong>n Un<strong>te</strong>rabschnitt wiedergegeben.<br />

Wir erinnern daran, da fur die Funktionen h <strong>und</strong> s<strong>te</strong>ts Mebarkeit un<strong>te</strong>rs<strong>te</strong>llt wird, siehe<br />

Beginn von Abschnitt 3.<br />

1) Denition <strong>und</strong> Ergodizitat. Die allgemeine Denition eines Poisson-Prozesses auf<br />

R k lau<strong>te</strong>t:<br />

6.1. Denition (Poisson-Proze). Sei N(!;) fur alle ! 2 ein ganzzahliges Radon-Ma<br />

auf R k <strong>und</strong> N(C) mebar fur alle C 2 B k (k 2 N). Auerdem gel<strong>te</strong> fur alle endlichen Familien<br />

disjunk<strong>te</strong>r <strong>und</strong> beschrank<strong>te</strong>r Borel-Mengen A i 2 B k ,1inmit n 2 N, <strong>und</strong> (j 1 ;:::;j n )2 N n 0<br />

(6.1)<br />

P , N(Ai )=j i ;1in =<br />

nY<br />

i=1<br />

( (A i )) j i<br />

j i !<br />

e ,(A i)<br />

mit einem Ma auf R k . Dann heit N Poisson-Proze mit In<strong>te</strong>nsitats- (oder auch Parame<strong>te</strong>r-)<br />

Ma auf R k <strong>und</strong> im Fall =n k Poisson-Proze mit Parame<strong>te</strong>r (oder auch In<strong>te</strong>nsitat) .


24 6. Poisson-Prozesse<br />

Von In<strong>te</strong>resse werden hier nur solche Poisson-Prozesse auf R oder R 2 sein, deren In<strong>te</strong>nsitatsma<br />

ein rationales Vielfaches des Lebesgue-Masses ist. Zu einem Poisson-Proze N auf<br />

R 2 denieren wir die zugehorige in<strong>te</strong>rne Filtration wie bei einem markier<strong>te</strong>m Punkt-Proze mit<br />

Markenraum (R; B):<br />

F N<br />

t<br />

def<br />

= , N(C); C 2 B((,1;t]) B<br />

<br />

:<br />

6.2. Bemerkung. Gegeben sei ein Poisson-Proze mit Parame<strong>te</strong>r-Ma auf R k , k 2 N.<br />

(i) Dann besitzt N die vollstandige Unabhangigkeits-Eigenschaft, d.h. die Zufallsvariablen N (A i ),<br />

1 i n, sind fur disjunk<strong>te</strong> <strong>und</strong> beschrank<strong>te</strong> Mengen A 1 ;:::;A n 2 B k stochastisch unabhangig.<br />

(ii) Im Fall =n k ist die Zahl der Punk<strong>te</strong> in jedem nichtleeren, beschrank<strong>te</strong>n In<strong>te</strong>rvall A 2 B<br />

f.s. endlich <strong>und</strong> nicht f.s. 0. Auerdem ist N stationar.<br />

Bezeichne N einen Poisson-Proze auf R k mit In<strong>te</strong>nsitats-Ma <strong>und</strong> (F t ) t2R<br />

eine Filtration<br />

F t fur alle t 2 R. Auerdem seien F s <strong>und</strong> S t N + unabhangig fur alle s


i. Hawkes-Prozesse <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n von Hawkes-Prozessen 25<br />

6.3. Lemma. Sei A 2 (0; 1) <strong>und</strong> N = (T n ) n2Z ein homogener Poisson-Proze mit In<strong>te</strong>nsitat<br />

2 (0; 1) auf R. Ein Punkt T n von N sei ein Punkt des Punkt-Prozesses R genau dann, wenn<br />

T n ,T n,1 >A. Die Punk<strong>te</strong> des resultierenden Punkt-Prozesses R werden mit (R k ) k2Z bezeichnet,<br />

wobei die ublichen Konventionen erfullt sein sollen.<br />

Dann gilt:<br />

(i) lim k!,1 R k = ,1 f.s.<br />

(ii) R , (s) = ^R , (s)fur alle s 2 R, dabei ist<br />

mit der Festlegung sup ; = ,1.<br />

R , (s) def<br />

= sup fR k ; k 2 Z;R k sg<br />

^R , (s) def<br />

= sup ft s; N([t , A; t)) = 0;N([t , A; t]) 1g<br />

(iii) R , (s) ist F N s<br />

-mebar, s 2 R.<br />

Beweis: zu (i). Wahle t 2 (,1; 0]. Die Zuwachse T n ,T n,1, n 2 Z, eines Poisson-Prozesses<br />

sind unabhangig Exp()-ver<strong>te</strong>ilt. Mit Borel-Can<strong>te</strong>lli folgt aus<br />

X<br />

P(T n , X Z 1 X<br />

T n,1 >A)= e ,t dt = e ,A = 1<br />

n2Z 0 n2Z 0 A<br />

n2Z 0<br />

T n , T n,1 >Aunendlich oft f.s. (n 2 Z 0 ) <strong>und</strong> damit naturlich R n !1f.s. fur n !1.<br />

zu (ii). Sei ! 2 <strong>und</strong> s 2 R.<br />

Da R k (!) > R k,1(!) +A fur alle k 2 Z wird das Maximum in der Denition von R , (s)<br />

angenommen, d.h. es gibt ein k 0 (!) 2 Z mit R , (s)(!) = R k0 (!)(!) s. Nach Denition der<br />

(R k ) k2Z gilt<br />

N , !; R k0 (!)(!) , A; R k0 (!)(!) =0 <strong>und</strong> N , !; R k0 (!)(!) , A; R k0 (!)(!) > 0;<br />

so da R , (s) ^R , (s).<br />

Sei 0 0:<br />

Fur alle t 2 t 0 (!); ^R , (s)(!)<br />

i<br />

i<br />

<strong>und</strong><br />

ist t 0 (!) 2 [t , A; t), woraus t 0 (!) = ^R , (s)(!) folgt. Auerdem<br />

mu t 0 (!) = T k0 (!)(!) fur ein k 0 (!) 2 Z sein, was zu T k0 (!)(!) > T k0 (!),1(!) +A fuhrt, denn<br />

N (!; [t 0 (!) , A; t 0 (!))) = 0. Daher gilt R , (s) ^R , (s), also ist (ii) gezeigt.<br />

zu (iii). Die F N s<br />

-Mebarkeit von R , (s) ist naturlich eine Folge der Gleichheit R , (s) =<br />

^R , (s), <strong>und</strong> damit eine Folgerung aus der Dars<strong>te</strong>llung von R , (s) mit<strong>te</strong>ls N( \[,1;s]): Sei<br />

s 2 R. Fur alle x 2 R gilt nach Anhang A1.4<br />

<br />

R<br />

, (s) >x =<br />

[<br />

t2Q[fsg<br />

x


26 6. Poisson-Prozesse<br />

Die Mebarkeit der Menge fR , (s) >xgfolgt mit obiger Dars<strong>te</strong>llung sofort, denn fur t 2 Q[fsg,<br />

t s, ist<br />

fur alle n 2 N.<br />

<br />

N t , 1 n , A; t , 1 =0<br />

n<br />

<br />

t , 1 n ;t<br />

<br />

N<br />

>0<br />

2F N t<br />

2F N t, 1 n<br />

F N s<br />

F N s<br />

Wei<strong>te</strong>re Eigenschaf<strong>te</strong>n von R nennen wir im nachs<strong>te</strong>henden Lemma.<br />

6.4. Lemma. Sei N in der Situation von 6.3 t -kompatibel. Dann ist der Punkt-Proze R ebenfalls<br />

t -kompatibel <strong>und</strong> besitzt die (durchschnittliche) In<strong>te</strong>nsitat e ,A 2 (0; 1).<br />

Beweis: Sei C 2 B, t 2 R <strong>und</strong> ! 2 .<br />

N( t !; C) =S t<br />

N(!; C) = N(!; (t + C))<br />

= X n2Z<br />

1 t+C (T n (!)) = X n2Z<br />

1 C (T n (!) , t)<br />

was S t<br />

N =(Tn ,t) n2Z zeigt. Dies fuhrt zu<br />

S t R(!; C) =R(!; t + C) = X n2Z1 t+C (T n (!)) 1fT n,t,(T n,1,t)>Ag (!) =R( t !; C):<br />

Fur die zwei<strong>te</strong> Behauptung reicht es,<br />

ER((a; b])=(b,a)e ,A<br />

fur alle beschrank<strong>te</strong>n In<strong>te</strong>rvalle (a; b] R nachzuweisen. Wir nehmen dazu eine Fallun<strong>te</strong>rscheidung<br />

vor. Bei den folgenden Umformungen verwenden wir, da<br />

T 1 , ,T 0 <strong>und</strong> T n , T n,1 (n 2 Z, n 6= 1) eine Exp()-Ver<strong>te</strong>ilung besitzen,<br />

T n,1 <strong>und</strong> T n , T n,1 fur n 2 stochastisch unabhangig sind,<br />

T n <strong>und</strong> T n , T n,1 fur n 0 stochastisch unabhangig sind,<br />

EN((a; b])=(b,a) gilt.<br />

Ferner ist die Anordnung der Punk<strong>te</strong> (T n ) n2Z von N gema (1.2) zu beach<strong>te</strong>n.<br />

1. Fall: Sei (a; b] (,1; 0]. Dann gilt<br />

X<br />

ER((a; b]) = E 1 (a;b] (R k ) = E<br />

k2Z<br />

!<br />

X<br />

n2Z<br />

= X n0<br />

P(a A)=E N((a; b])<br />

1 (a;b] (T n ) 1fT n,T n,1>Ag<br />

Z 1<br />

e ,x dx =(b,a)e ,A :<br />

A<br />

!


i. Hawkes-Prozesse <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n von Hawkes-Prozessen 27<br />

2. Fall: Sei nun (a; b] (0;A]. Es folgt (beach<strong>te</strong> T n >Aauf fT n , T n,1 >Agfur alle n 2)<br />

ER((a; b]) = E X n2Z<br />

1 (a;b] (T n ) 1fT n,T n,1>Ag<br />

!<br />

= X n1<br />

P(a A)=P(aA)<br />

=<br />

=<br />

Z b<br />

a<br />

Z b<br />

P(,T 0 >A,x)P T 1<br />

(dx) =<br />

e ,A e x e ,x dx =<br />

Z b<br />

a<br />

a<br />

Z b<br />

Z 1<br />

a A,x<br />

e ,y dy e ,x dx<br />

e ,A dx =(b,a)e ,A :<br />

3. Fall: Ist (a; b] (A; 1) (0; 1), so erhal<strong>te</strong>n wir (beach<strong>te</strong> a>A,T 1 ,T 0 >Aauf der Menge<br />

fT 1 >ag)<br />

ER((a; b]) = E X n2Z<br />

1 (a;b] (T n ) 1fT n,T n,1>Ag<br />

!<br />

= P(a A)+ X n2P(aA)<br />

=P(a


28 6. Poisson-Prozesse<br />

Wie ubernehmen den Begri Semi-Ring aus [DVJ88] (Anhang A1.1, Sei<strong>te</strong> 593): das Sys<strong>te</strong>m<br />

S von Mengen ist ein Semi-Ring, falls S durchschnittsstabil <strong>und</strong> jede symmetrische Dierenz von<br />

Mengen aus S durch eine endliche Vereinigung disjunk<strong>te</strong>r Mengen aus S dars<strong>te</strong>llbar ist.<br />

Beweis (von Satz 6.5): Bezeichne S den Semi-Ring der beschrank<strong>te</strong>n Borelschen Teilmengen<br />

von R. Ferner wird durch<br />

T def<br />

= ff 2 M; (A i ) 2 B i ; 1 i kg ; A i 2S;B i 2 B;k2 Ng<br />

ebenfalls ein Semi-Ring gegeben: oensichtlich folgt aus V; ^V 2 T auch V \ ^V 2 T . Falls V =<br />

f 2 M; (A i ) 2 B i ; 1 i kg sowie ^V = 2 M; ( ^A i ) 2 ^B i ; 1 i ^k<br />

symmetrische Dierenz dieser Mengen die Dars<strong>te</strong>llung<br />

V 4 ^V =<br />

=<br />

<br />

V n ^V<br />

^kX<br />

j=1<br />

+<br />

<br />

[<br />

<br />

^V n V<br />

<br />

V \ n 2 M; ( ^A j ) 2 ^B C j ;(^A i )2 ^B i fur 1 i


i. Hawkes-Prozesse <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n von Hawkes-Prozessen 29<br />

6.7. Lemma. Es sei N ein markier<strong>te</strong>r Punkt-Proze der reellen Achse mit Markenraum (E;E)<br />

<strong>und</strong> F N<br />

t<br />

-In<strong>te</strong>nsitatskern n(dt) Q(dz), vergleiche [BB94] Kapi<strong>te</strong>l 1 un<strong>te</strong>rhalb von Beispiel 8.2.2.<br />

Zusatzlich sei (F t ) t2R eine Filtration unabhangig von N (d.h. F N<br />

1 <strong>und</strong> F 1 sind stochastisch<br />

unabhangig). Dann ist n(dt) Q(dz) ebenfalls ein , F N<br />

t<br />

; F t<br />

<br />

-In<strong>te</strong>nsitatskern von N.<br />

Zum Nachweis reicht es, nachzurechnen, da der Punkt-Proze N(L)fur eine fest vorgegebene<br />

Menge L 2 E die (konstan<strong>te</strong>) In<strong>te</strong>nsitat Q(L) besitzt. Dies lat sich wie im Beweis<br />

von 5.4 durchfuhren.<br />

Wir geben nun zunachst einige Aussagen an, die auch im Abschnitt 5( "<br />

Eigenschaf<strong>te</strong>n von<br />

Punkt-Prozessen\) aufgefuhrt werden konn<strong>te</strong>n. Diese sichern die Mebarkeit der nachfolgend<br />

konstruier<strong>te</strong>n In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n oder Punkt-Prozesse.<br />

Wie ublich bildet h + (bzw. h , ) den Positiv-(bzw. Negativ-) Teil der Funktion h.<br />

6.8. Lemma. Bezeichne N einen Punkt-Proze <strong>und</strong> (F t ) t2R eine Filtration von N. Sei h :<br />

[0; 1) ! R eine B + -mebare Funktion. Ist h nichtnegativ oder erfullt f.s. fur alle t 2 R jeweils<br />

eine der folgenden Bedingungen:<br />

(6.5)<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

h + (t , s) N(ds) < 1<br />

Z<br />

oder h , (t , s) N(ds) < 1;<br />

(,1;t)<br />

so ist die Abbildung<br />

(6.6)<br />

(!; t) 7!<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

h(t , s) N(!; ds)<br />

F t -vorhersagbar, also P (F t )-mebar.<br />

Beweis: Sei zunachst h(t) =1 (a;b] (t), a; b 2 [0; 1). Fur solches h gilt<br />

Z<br />

h(t , s) N(ds) = 1 (a;b] (t , s) N(ds)<br />

(,1;t)<br />

(,1;t)<br />

Z<br />

= N([t , b; t , a) \ (,1;t)) = N([t , b; t , a)):<br />

Da (F t ) t2R eine Filtration von N ist, erkennt man aus der Dars<strong>te</strong>llung von f(!; t) 2 <br />

R; N(!; [t,b; t,a)) = ng in A1.2 die P(F t )-Mebarkeit fur Funktionen der Form h(t) =1 (a;b] (t).<br />

Mit<strong>te</strong>ls eines Standard Dynkin-Sys<strong>te</strong>m-Arguments zeigt man die Vorhersagbarkeit von (6.6)<br />

fur alle Funktionen h = 1 C mit C 2 B + :imFall h(t) =1 [0;1) (t) zeigt analoges Vorgehen wie bei<br />

h(t) =1 (a;b] (t) die Vorhersagbarkeit von N((,1;t)), die Prufung der wei<strong>te</strong>ren Voraussetzungen<br />

s<strong>te</strong>llt reines Nachrechnen dar.<br />

Das Funktions-Erwei<strong>te</strong>rungsargument liefert gemeinsam mit dem Satz von der monotonen<br />

Konvergenz schlielich die Behauptung.<br />

6.9. Lemma. Gegeben seien ein Poisson-Proze N auf R 2 (oder ein beliebiger markier<strong>te</strong>r Punkt-<br />

Proze N auf R mit Marken in E 2 B), eine Filtration (F t ) t2R von N <strong>und</strong> ein F t -vorhersagbarer


30 6. Poisson-Prozesse<br />

Proze ((t)) t2R (der im markier<strong>te</strong>m Fall [0;(!; t)] E fur alle (!; t) 2 R erfullt). Deniert<br />

man fur C 2 B<br />

(6.7)<br />

N(C) =<br />

Z<br />

CR<br />

Dann ist N ein F t -adaptier<strong>te</strong>r Punkt-Proze.<br />

1 [0;(s)] (z) N(ds dz):<br />

Beweis: Gema A1.3 ist die Abbildung (!; s; z) 7! 1 [0;(!;s)] (z) P (F t ) B , B-mebar,<br />

<strong>und</strong> nach [Als98] Satz 19.2 gilt<br />

P (F t ) B = (A (a; b] (; ]; A 2F a ;a;b;; 2 R);<br />

wobei der angegebene Erzeuger \-stabil ist.<br />

Setze f(!; s; z) =1 A (!)1 (a;b] (s) 1 (;] (z), A 2F a ;a; b; ; 2 R. Fur jedes fes<strong>te</strong> C 2 B((,1;t])<br />

(t 2 R) folgt<br />

N f (C) def<br />

=<br />

=<br />

=<br />

Z<br />

Z<br />

(<br />

CR<br />

CR<br />

f(;s;z) N(ds dz)<br />

1 A 1 (a;b] (s) 1 (;] (z) N(ds dz)<br />

1 A<br />

N (((a; b] \ C) (; ]) fur (a; b] \ C 6= ;<br />

0 fur (a; b] \ C = ; :<br />

Dies liefert die F t -Mebarkeit von N f (C), denn a


i. Hawkes-Prozesse <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n von Hawkes-Prozessen 31<br />

Deniert man fur C 2 B<br />

(6.9)<br />

X N(C) def<br />

= 1 C (T n ) 1 (Tn) [0; ] (U n)=<br />

n2Z<br />

<br />

Z<br />

C<br />

N<br />

<br />

dt <br />

0; (t)<br />

<br />

<br />

:<br />

Dann besitzt der Punkt-Proze N ((t)) t2R als eine F t -In<strong>te</strong>nsitat.<br />

Beweis: Un<strong>te</strong>r Ausnutzung von (6.3) folgt aufgr<strong>und</strong> der F t -Vorhersagbarkeit von ((t)) t2R<br />

E(N((a; b]) jF a )=E<br />

= E<br />

Z<br />

(a;b][0;1]<br />

Z<br />

1 [ 0; (t)<br />

<br />

(a;b][0;1]<br />

1 [ 0; (t)<br />

<br />

] (z) n2 (dt dz)<br />

] (z) N(dt dz)<br />

<br />

F a<br />

<br />

= E<br />

<br />

F a<br />

Z<br />

(a;b]<br />

(t) n (dt)<br />

fur alle Teilmengen (a; b] R, denn (!; s; z) 7! 1 (!;t) [0; ] (z) ist P (F t) B([0; 1])-mebar,<br />

vergleiche A1.3.<br />

liegt.<br />

Zu jedem Punkt lau<strong>te</strong>t die Auswahlregel also: Tes<strong>te</strong>, ob die Marke U n im In<strong>te</strong>rvall<br />

<br />

F a<br />

<br />

h<br />

0; (Tn)<br />

<br />

Ist N ein markier<strong>te</strong>r Punkt-Proze oder ein Poisson-Proze auf R 2 <strong>und</strong> ((t)) t2R eine<br />

In<strong>te</strong>nsitat, so werden wir die in 6.11 bereits benutz<strong>te</strong> Schreibweise<br />

verwenden.<br />

Z<br />

C<br />

N (dt [0;(t)]) def<br />

=<br />

Z Z<br />

1 C (t) 1 [0;(t)] (z) N(dt dz); C 2 B;<br />

Die zwei<strong>te</strong> (allgemeinere) Konstruktions-Moglichkeit nutzt einen Poisson-Proze auf R 2 .<br />

Diese Moglichkeit ndet Verwendung, falls der betrach<strong>te</strong><strong>te</strong> vorhersagbare Proze nicht beschrankt<br />

ist:<br />

6.12. Satz. Sei N ein Ft -Poisson-Proze mit In<strong>te</strong>nsitat 1 auf R 2 , d.h. F N<br />

t<br />

F t <strong>und</strong> F s , S t<br />

N<br />

+<br />

sind unabhangig fur alle s


32 6. Poisson-Prozesse<br />

6.13. Korollar. Sei N ein Poisson-Proze auf R 2 mit In<strong>te</strong>nsitat 1 (bzw. ein markier<strong>te</strong>r Punkt-<br />

Proze auf R mit Marken in [0; 1]), (G t ) t2R eine Filtration unabhangig von N <strong>und</strong> F t<br />

def<br />

=<br />

, <br />

N<br />

F t<br />

; G t . Deswei<strong>te</strong>ren seien N 0 ein Ft -adapier<strong>te</strong>r Punkt-Proze <strong>und</strong> : R ! R 0 , h :[0;1)!<br />

Rmebare Funktionen. Ist der Proze<br />

Z<br />

(6.11)<br />

(t) =<br />

(,1;t)<br />

<br />

h(t , s) N 0 (ds) ; t 2 R;<br />

f.s. lokal in<strong>te</strong>grabel, so ist der durch (6.10) (bzw. (6.9)) denier<strong>te</strong> Punkt-Proze N F t -adaptiert<br />

<strong>und</strong> ((t)) t2R s<strong>te</strong>llt eine F t -In<strong>te</strong>nsitat von N dar.<br />

Beweis: Der Proze<br />

(t) =<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

<br />

h(t , s) N 0 (ds)<br />

(t 2 R)<br />

ist nach 6.8 F t -vorhersagbar, denn ist mebar.<br />

Satz 6.12 (bzw. 6.11) besagt nun, da ((t)) t2R eine F t -In<strong>te</strong>nsitat von N ist <strong>und</strong> aus 6.9<br />

folgt, da (6.10) (bzw. (6.9)) F t -adaptiert ist.<br />

Wir geben nun ein Ergebnis wieder, welches eine Art Umkehrung von Satz 6.12 dars<strong>te</strong>llt<br />

<strong>und</strong> auf [Jac79] Kapi<strong>te</strong>l 14, Abschnitt 4 xb zuruckzufuhren ist.<br />

6.14. Satz (Poisson-Inversion). Bezeichne N = (T n ) n2Z einen einfachen, nich<strong>te</strong>xplodierenden<br />

Punkt-Proze auf R mit F t -vorhersagbarer F t -In<strong>te</strong>nsitat ((t)) t2R, adaptiert bezuglich einer<br />

Filtration (F t ) t2R . Sei (U n) n2Z eine Folge unabhangiger, jeweils auf [0; 1] gleichver<strong>te</strong>il<strong>te</strong>r Zufallsvariablen<br />

unabhangig von F 1 . Sei ^N ein homogener Poisson-Proze auf R 2 mit In<strong>te</strong>nsitat 1,<br />

,<br />

unabhangig von F 1 ; F1 U . Deniere auf R 2 den Punkt-Proze N durch<br />

Z Z<br />

(6.12)<br />

N((a; b] L) = X n2Z1 (a;b] (T n ) 1 L ((T n )U n )+<br />

(a;b]<br />

Ln(0;(t)]<br />

^N(dt dz):<br />

Dann ist N ein homogener Poisson-Proze auf R 2 mit In<strong>te</strong>nsitat 1, <strong>und</strong> S t<br />

N + <strong>und</strong> , F s ; F N<br />

sind unabhangig fur alle s


i. Hawkes-Prozesse <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n von Hawkes-Prozessen 33<br />

6.15. Satz. Es sei N ein Poisson-Proze auf R 2 mit In<strong>te</strong>nsitat 1 oder ein markier<strong>te</strong>r Poisson-<br />

Proze der In<strong>te</strong>nsitat mit Marken in [0; 1]. Auerdem seien ( i (t)) t2R, i = 1; 2, zwei F t -<br />

vorhersagbare Prozesse <strong>und</strong> (F t ) t2R eine Filtration von N, so da F s <strong>und</strong> S t<br />

N + unabhangig fur<br />

alle s


Kapi<strong>te</strong>l II.<br />

Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r<br />

nichtlinearer Hawkes-Prozesse<br />

Beginnen wollen wir dieses Kapi<strong>te</strong>l mit einem Abschnitt, welcher uns des of<strong>te</strong>ren bei der Konstruktion<br />

von Punkt-Prozessen von Nutzen sein wird.<br />

In den anschlieenden Abschnit<strong>te</strong>n weisen wir die Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat von Hawkes-<br />

Prozessen bei vorgegebenen Funktionen <strong>und</strong> h sowie geeigne<strong>te</strong>n Anfangsbedingungen nach.<br />

Dabei macht Abschnitt 8 bereits eine Ausnahme: Es werden nur Funktionen h mit kompak<strong>te</strong>m<br />

Trager zugelassen. Die daraus resultierende Art von In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n konnen wir in die allgemeinere<br />

Menge der In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher (Denition: siehe 8.1) einbet<strong>te</strong>n <strong>und</strong> Exis<strong>te</strong>nz<br />

<strong>und</strong> Stabilitat fur diese Menge zeigen, so da die Hawkes-Prozesse hier nur einen Spezialfall<br />

dars<strong>te</strong>llen.<br />

S<strong>te</strong>llen wir Beschranktheitsanforderungen an die L 1<br />

,<br />

[0; 1); B + ;n j[0;1) -Norm von h, so<br />

konnen wir bei monotonen Anregungsfunktionen mit beschrank<strong>te</strong>m Wachstum die Exis<strong>te</strong>nz eines<br />

Hawkes-Prozesses nachweisen (Abschnitt 9). Fordern wir -Lipschitz-S<strong>te</strong>tigkeit von <strong>und</strong><br />

xieren die L 1<br />

,<br />

[0; 1); B + ;n j[0;1) -Norm von h un<strong>te</strong>rhalb von 1, so lat sich erneut die Exis<strong>te</strong>nz<br />

zeigen, <strong>und</strong> wir konnen geeigne<strong>te</strong> Anfangsbedingungen fur Stabilitat angeben, siehe dazu<br />

Abschnitt 10. In Abschnitt 11 gel<strong>te</strong> neben der -Lipschitz-S<strong>te</strong>tigkeit der Ubertragungsfunktion<br />

jh(t)j dt noch<br />

R noch die Beschranktheit von , wir benotigen dann neben der Endlichkeit von<br />

[0;1)<br />

wei<strong>te</strong>re Beschranktheitsanforderungen an h, um neben der Exis<strong>te</strong>nz auch Stabilitat bei geeigne<strong>te</strong>r<br />

Anfangsbedingung zu zeigen.<br />

Da die eigentlichen Beweise zum Teil groen Umfang besitzen, werden sie in Un<strong>te</strong>rabschnit<strong>te</strong>n<br />

durchgefuhrt, um diese durch Lemmata in kleinere Schrit<strong>te</strong> zu zerlegen.<br />

7. Zur Konstruktion von Punkt-Prozessen<br />

Bei der Konstruktion von Punkt-Prozessen bie<strong>te</strong>t es sich an, als Gr<strong>und</strong>raum (; F) den kanonischen<br />

Raum der Punkt-Prozesse auf R mit Marken in [0; 1] oder den kanonischen Raum der<br />

34


ii. Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r Hawkes-Prozesse 35<br />

Punkt-Prozesse auf R 2 zu betrach<strong>te</strong>n.<br />

Die im folgenden verwende<strong>te</strong>n Bezeichnungen fur Raume von Radon-Maen hat<strong>te</strong>n wir bereits<br />

am Anfang von Abschnitt 4 eingefuhrt.<br />

Der kanonische Raum der Punkt-Prozesse auf R mit Marken in [0; 1]. Wir wahlen als<br />

Markenraum (E;E) = ([0; 1]; B([0; 1])). Durch<br />

(7.1)<br />

(C L) def<br />

= X n2Z<br />

1 C (t n ) 1 L (u n ) ;<br />

C 2 B, L 2 B([0; 1]), wird zu einer Folge<br />

(t n ;u n ) n2Z 2 (t n ;u n ) n2Z;t n 2 R;u n 2[0; 1];t n t n+1 ;n2 Z;<br />

ein Ma auf (R [0; 1]; B B([0; 1])) deniert.<br />

Oensichtlich gilt fur den Raum<br />

Die Abbildungen<br />

,1 t ,2 t ,1 t 0 0


36 7. Zur Konstruktion von Punkt-Prozessen<br />

N =(T n ;U n ) , so da (U n2Z n) n2Z<br />

eine Folge unabhangiger, identisch R[0; 1]-ver<strong>te</strong>il<strong>te</strong>r Zufallsvariablen<br />

ist. In diesem Fall ist durch minf;g zu ersetzen, diese Funktion wird<br />

o.B.d.A. wieder mit bezeichnet. Der Punkt-Proze N ([0; 1]) ist ein Poisson-Proze<br />

mit In<strong>te</strong>nsitat unabhangig von (U n ) n2Z .<br />

ein Poisson-Proze N der In<strong>te</strong>nsitat 1 auf R 2 .<br />

Deniere rekursiv die stochastischen Prozesse ( (n+1) (t)) t2R <strong>und</strong> Punkt-Prozesse N (n) , n 2 N 0 ,<br />

durch<br />

(7.3)<br />

N (n) (C) =<br />

Z<br />

(n+1) (t) =<br />

C<br />

N<br />

Z<br />

h dt 0; u i<br />

(n) (t)<br />

(,1;t)<br />

h(t , s) N (n) (ds)<br />

C 2 B, t 2 R, wobei im Fall eines markier<strong>te</strong>n Prozesses u =1<strong>und</strong> bei Vorliegen eines Poisson-<br />

Prozesses auf R 2 u =zu wahlen ist. Dann gilt fur alle n 2 N 0 :<br />

(i) ( (n) (t)) t2R <strong>und</strong> N (n) sind t -kompatibel<br />

(ii) N (n) ist F N<br />

t<br />

-adaptiert, ( (n) N<br />

(t)) t2R ist F N<br />

t<br />

-vorhersagbar <strong>und</strong> eine F t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat von N (n) .<br />

Beweis (Satz 7.1(i)):<br />

Zum Nachweis, der durch eine Induktion uber n gefuhrt wird,<br />

seien r;t 2 R <strong>und</strong> ! 2 . Im Fall n =0ist die Behauptung klar. Gel<strong>te</strong> (i) fur ein n 2 N. Dies<br />

liefert un<strong>te</strong>r Verwendung der Induktionsvoraussetzung beim zwei<strong>te</strong>n Gleichheitszeichen<br />

(n+1) ( r !; t) =<br />

= <br />

= <br />

Z<br />

Z<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

(,1;t)<br />

(,1;t+r)<br />

= (n+1) (!; t + r)<br />

= S r (n+1) (!; t):<br />

Hieraus erhal<strong>te</strong>n wir die Behauptung auch fur N (n+1) :<br />

N (n+1) ( r !; C) =<br />

=<br />

=<br />

=<br />

Z<br />

Z<br />

Z<br />

Z<br />

C<br />

C<br />

C<br />

r+C<br />

N<br />

<br />

h(t , s) N (n) ( r !; ds)<br />

<br />

h(t , s) N (n) (!; r + ds)<br />

<br />

h(t + r , s) N (n) (!; ds)<br />

h r !; dt 0; u i<br />

(n+1) ( r !; t)<br />

i<br />

S r<br />

N<br />

!; dt h 0; u S r (n+1) (!; t)<br />

N<br />

h !; r + dt 0; u i<br />

(n+1) (!; r + t)<br />

h<br />

N !; dt 0; u i<br />

(n+1) (!; t)<br />

= N (n+1) (!; r + C)<br />

= S r N (n+1) (!; C):


ii. Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r Hawkes-Prozesse 37<br />

Um den zwei<strong>te</strong>n Teil beweisen zu konnen benotigen wir das<br />

7.2. Lemma. In der Situation von 7.1 ist R (,1;t) jh(t , s)j N (n) (ds) f.s. endlich fur alle n 2 N.<br />

Beweis: Der Fall = 0 ist klar. Sei also 2 (0; 1). Auch hier bie<strong>te</strong>t sich eine Induktion<br />

(uber n) an. Wir zeigen<br />

E<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

<br />

nX<br />

k=1<br />

jh(t , s)j N (n) (ds)<br />

<br />

<br />

Z<br />

[0;1)<br />

<br />

jh(s)j ds k<br />

+ maxf;x;1g<br />

Nach Voraussetzung erhal<strong>te</strong>n wir im Fall n =0die Abschatzung<br />

E<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

jh(t , s)j N (0) (ds)<br />

<br />

maxf;x;1g<br />

Z<br />

n+1<br />

jh(s)j ds<br />

:<br />

[0;1)<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

jh(t , s)j ds:<br />

Zum Induktionsschritt: Die Induktionsvoraussetzung liefert die Endlichkeit der rech<strong>te</strong>n Sei<strong>te</strong> von<br />

(n+1) (s) + R (,1;s) jh(s , u)j N (n) (du), <strong>und</strong> es folgt nach 6.8 <strong>und</strong> 6.11 (bzw. 6.12) sowie<br />

dem Satz von Fubini<br />

E<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

E<br />

= E<br />

= <br />

<br />

jh(t , s)j N (n+1) (ds)<br />

Z<br />

Z<br />

Z<br />

+ <br />

<br />

Z<br />

Z<br />

+ <br />

(,1;t)<br />

(,1;t)<br />

(,1;t)<br />

(,1;t)<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

jh(t , s)j 1 [0;<br />

u<br />

jh(t , s)j<br />

jh(t , s)j ds<br />

jh(t , s)j E<br />

jh(t , s)j ds<br />

jh(t , s)j<br />

+ u R (,1;s) jh(s,u)jN (n) (du)] (z) N(ds dz)<br />

Z<br />

<br />

+ jh(s , u)j N (n) (du) ds<br />

Z<br />

nX<br />

(,1;s)<br />

(,1;s)<br />

<br />

jh(s , u)j N (n) (du) ds<br />

Z<br />

k<br />

jh(u)j du<br />

ds<br />

[0;1)<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

k=1<br />

Z <br />

+ maxf;x;1g jh(t , s)j <br />

(,1;t)<br />

Xn+1<br />

Z<br />

k<br />

= jh(s)j ds<br />

+ maxf;x;1g<br />

k=1<br />

[0;1)<br />

[0;1)<br />

jh(u)j du n+1<br />

ds<br />

<br />

<br />

Z<br />

[0;1)<br />

jh(s)j ds n+2<br />

;<br />

die Induktionsvoraussetzung wurde beim letzen Ungleichheitszeichen eingesetzt.<br />

Wie konnen nun den Beweis des zwei<strong>te</strong>n Teils von 7.1 angeben:<br />

Beweis (von Satz 7.1(ii)): Auch diese Behauptung wird uber eine Induktion nach n


38 8. In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher<br />

gezeigt. Im Fall n = 0 ist die Behauptung , trivial. Sei also nun (ii) fur ein n 2 N gultig.Aufgr<strong>und</strong><br />

von 6.8 (anwendbar nach 7.2) ist (n+1) (t) F N <br />

t2R t<br />

-vorhersagbar <strong>und</strong> 6.9 zeigt, da N (n+1)<br />

N<br />

ein F t<br />

-adaptier<strong>te</strong>r Punkt-Proze ist, der nach 6.11 bzw. 6.12 die F , N <br />

t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat (n+1) (t)<br />

t2R<br />

zulat.<br />

8. In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher<br />

Soll jeder Punkt eines Punkt-Prozesses nur eine endliche Zeit lang Einu auf die eigene Zukunft<br />

besitzen, so konnen wir dies durch In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher erreichen. Es gilt<br />

daher als ers<strong>te</strong>s zu prazisieren, was eine In<strong>te</strong>nsitat mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher ist.<br />

8.1. Denition. Die Abbildung : (M;M) ! (R; B) heit kausal, wenn aus m m 0 auf<br />

(,1; 0) s<strong>te</strong>ts (m) = (m 0 )folgt, also (m) = (m(\(,1; 0))).<br />

Ferner besitzt einen beschrank<strong>te</strong>n Speicher (oder ein beschrank<strong>te</strong>s Gedachtnis) der Lange A 2<br />

(0; 1), wenn m m 0 auf [,A; 0) bereits (m) = (m 0 )liefert.<br />

Ein Punkt-Proze N besitzt eine Dynamik mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher der Lange A, falls N eine<br />

F N t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat ((t)) t2R der Form<br />

(8.1)<br />

(t) = (S t N)<br />

zulat, wobei :(M;M) ! (R; B) einen beschrank<strong>te</strong>n Speicher der Lange A besitzt.<br />

Nach Denition ist klar, da jede Abbildung mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher kausal ist.<br />

8.2. Beispiel. Sei der Trager der Ubertragungsfunktion h kompakt. Dann besitzt die Dynamik<br />

(D1) einen beschrank<strong>te</strong>n Speicher. ?<br />

Begr<strong>und</strong>ung: Die In<strong>te</strong>nsitat ist von der gewunsch<strong>te</strong>n Form (8.1), denn<br />

(S t N) def<br />

= <br />

= <br />

Z<br />

Z<br />

(,1;0)<br />

(,1;t)<br />

h(0 , s) S t N(ds)<br />

h(t , s) N(ds)<br />

<br />

<br />

= <br />

= (t):<br />

Z<br />

(,1;0)<br />

h(0 , s) N(t + ds)<br />

Nach Voraussetzung gibt es a; b 2 [0; 1), so da h 0 auf (a; b] C . Sei A def<br />

= b. Dann gilt<br />

(m) =<br />

= <br />

Z<br />

Z<br />

(,1;0)<br />

h(0 , s) m(ds)<br />

(,1;0)\[,b;,a]<br />

<br />

= <br />

h(0 , s) m 0 (ds)<br />

Z<br />

<br />

(,1;0)\[,b;,a]<br />

= (m 0 )<br />

h(0 , s) m(ds)<br />

<br />

<br />

fur alle m; m 0 2 M mit m m 0 auf [,A; 0).


ii. Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r Hawkes-Prozesse 39<br />

Dynamiken der Form (D1) mit kompak<strong>te</strong>m Trager der Ubertragungsfunktion bilden die<br />

Gr<strong>und</strong>lage fur das in Kapi<strong>te</strong>l V vorges<strong>te</strong>ll<strong>te</strong> Programm. Als generelle Voraussetzung gel<strong>te</strong> ab<br />

jetzt fur diesen Abschnitt<br />

Voraussetzung 1. Sei :(M;M) ! (R; B) eine Abbildung mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher<br />

der Lange A 2 (0; 1), welche<br />

erfullt.<br />

def<br />

= sup<br />

2M<br />

() < 1<br />

Zunachst weisen wir die Exis<strong>te</strong>nz eines stationaren Punkt-Prozesses nach (Satz 8.5). Dieser<br />

ist eindeutig. Fur diesen Nachweis benotigen wir jedoch die Stabilitat in Variation, die im zwei<strong>te</strong>n<br />

Un<strong>te</strong>rabschnitt bewiesen wird (Satz 8.7).<br />

1) Exis<strong>te</strong>nz. Es sei (; F) der kanonische Raum der markier<strong>te</strong>n Punkt-Prozesse auf R<br />

mit Marken in [0; 1]. Ferner sei P ein Wahrscheinlichkeitsma, un<strong>te</strong>r dem N = (T n ;U n ) n2Z<br />

ein markier<strong>te</strong>r Poisson-Proze mit In<strong>te</strong>nsitat <strong>und</strong> (U n ) n2Z<br />

eine Folge unabhangiger, identisch<br />

R[0; 1]-ver<strong>te</strong>il<strong>te</strong>r Zufallsvariablen, unabhangig von F N([0;1])<br />

1 , ist. Fur alle A 2 M [0;1] gilt<br />

P , N() 2 A<br />

<br />

= P(A), also P N() = P .<br />

Der Punkt-Proze R werde wie folgt konstruiert:<br />

Ein Punkt T n von N ist genau dann ein Punkt von R =(R k ) k2Z , falls T n , T n,1 >A, also<br />

R(C) = X n2Z<br />

1 C (T n )1fT n,T n,1>Ag = X k2Z<br />

1 C (R k ) ;<br />

C 2 B. Aus 6.4 folgt die t -Kompatibilitat von R sowie die Endlichkeit der durchschnittlichen<br />

In<strong>te</strong>nsitat von R. Ziel wird im folgenden die Konstruktion eines t -kompatiblen Punkt-Prozesses<br />

N der Form<br />

(8.2)<br />

N(C) =<br />

Z<br />

C<br />

N<br />

<br />

dt 0;<br />

Z<br />

(S t N)<br />

= 1 h<br />

<br />

0;<br />

CR<br />

i<br />

(S t N) (z) N(dt dz);<br />

<br />

C 2 B, sein. Dazu werden wir uns der Prozesse N <strong>und</strong> R bedienen. Die Problematik der Festlegung<br />

von N durch Gleichung (8.2) entstammt dem Auftre<strong>te</strong>n von N in auf der rech<strong>te</strong>n Sei<strong>te</strong>.<br />

Dies macht die Wahl geeigne<strong>te</strong>r Startpunk<strong>te</strong> der folgenden Konstruktion notig.<br />

8.3. Lemma. Lat sich gema (8.2) ein Punkt-Proze N konstruieren, so besitzt dieser im<br />

zufalligen In<strong>te</strong>rvall [R k , A; R k ) keinen Punkt, <strong>und</strong> fur die Konstruktion auf [R k ; 1) ist die<br />

Kenntnis von N auf (,1;R k ) nicht erforderlich.<br />

Beweis: Fur alle k 2 Z gilt nach Denition von R<br />

0 N([R k , A; R k )) =<br />

<br />

Z<br />

[R k ,A;R k )<br />

Z<br />

[R k ,A;R k )<br />

N<br />

<br />

dt <br />

<br />

0;<br />

<br />

(S t N)<br />

<br />

N(dt [0; 1]) = N([R k , A; R k ) [0; 1]) = 0:


40 8. In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher<br />

Hiermit ergibt sich fur alle t 2 [R k ; 1) aufgr<strong>und</strong> des beschrank<strong>te</strong>n Speichers der Abbildung<br />

(S t N)= , S t N(\[,A; 0)) = , N((t + ) \ [t , A; t)) <br />

denn [t , A; t) [R k , A; 1).<br />

= , N((t + ) \ [t , A; t) \ [R k ; 1)) ;<br />

Nach Lemma 6.3 gilt lim k!,1 R k = ,1 f.s.. Sei ! 2 , k 2 Z <strong>und</strong> k : ! Z mit<br />

R k (!) =T k (!)(!). In dieser Situation mussen die k , k 2 Z, nicht mebar sein. Wie im Beweis<br />

zuvor erkennt man<br />

,STk<br />

+n N = (N ((T k +n + ) \ [T k +n , A; T k +n)))<br />

= (N ((T k +n + ) \ [T k +n , A; T k +n,1])) :<br />

Fur jeden Punkt T k +n, n 2 N 0 , der R k nachfolgt, konnen wir anhand der Prozesse (; bezeichne<br />

den leeren Punkt-Proze\, d.h. ;(C) =0fur alle C 2 B)<br />

"<br />

<br />

N (k;0) def<br />

= N (;)<br />

0; ;<br />

(8.3)<br />

(k;n) def<br />

N =<br />

Z<br />

\fT k g<br />

\[T k ;T k +n]<br />

N<br />

<br />

<br />

dr <br />

<br />

0; 1 <br />

,<br />

Sr N (k;n,1) ; n 2 N;<br />

induktiv entscheiden, ob dieser zu N gehort, denn nach Konstruktion gilt fur alle n 2 N 0<br />

N (\[T k ;T k +n]) = N (k;n) ;<br />

wobei im Fall n = 0 diese Entscheidung fur keinen Punkt getroen sein mu. Die Punk<strong>te</strong><br />

R k s<strong>te</strong>llen Regenerationspunk<strong>te</strong> des Prozesses N <strong>und</strong> damit Startpunk<strong>te</strong> der Konstruktion<br />

dar. Streng genommen mu die Konstruktion auf In<strong>te</strong>rvallen [R k ;R k+1 ) durchgefuhrt werden.<br />

Da N ([R k+1 , A; R k+1 )) = 0 gilt, ist es jedoch fur die Durchfuhrung der Konstruktion auf<br />

[R k+1 ;R k+2 ) unerheblich, ob zuvor bereits Punk<strong>te</strong> erzeugt wurden. Daher kann o.B.d.A. die<br />

Konstruktion auf [R k ; 1) durchgefuhrt werden.<br />

8.4. Lemma. Die in (8.3) denier<strong>te</strong>n Punkt-Prozesse sind t -kompatibel, woraus die t -Kompatibilitat<br />

von N folgt.<br />

Beweis: Sei k 2 Z, ! 2 <strong>und</strong> C 2 B([R k (!); 1)). Fur n = 0 gilt, da N <strong>und</strong> R t -<br />

kompatibel sind,<br />

,<br />

N (k;0) (!; t + C) =N !; (t + C) \ <br />

T k (!)(!)<br />

<br />

= N<br />

!; (t + C) \fR k ( t !)+tg<br />

= S t<br />

N<br />

!; C \fR k ( t !)g<br />

= N<br />

<br />

t !; C \ T k ( t!)( t !)<br />

<br />

0;<br />

<br />

(;)<br />

<br />

<br />

0;<br />

<br />

0;<br />

<br />

(;)<br />

<br />

<br />

<br />

(;)<br />

= N (k;0) ( t !; C):


ii. Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r Hawkes-Prozesse 41<br />

Gel<strong>te</strong> die t -Kompatibilitat fur n 2 N 0 . Dann folgt<br />

N (k;n+1) (!; t + C)<br />

=<br />

=<br />

=<br />

Z<br />

Z<br />

Z<br />

t+C\[T k (!)(!);T k (!)+n+1(!)]<br />

C\[R k ( t!);T k ( t !)+n+1( t!)]<br />

C\[T k ( t !)( t!);T k ( t !)+n+1( t!)]<br />

= N (k;n+1) ( t !; C);<br />

N<br />

N<br />

<br />

!; dr 0; 1 <br />

<br />

!; t + dr <br />

S t<br />

N<br />

!; dr <br />

<br />

0; 1 <br />

,<br />

Sr N (k;n) (!;) <br />

<br />

0; 1 <br />

,<br />

Sr S t N (k;n) (!;) <br />

,<br />

Sr N (k;n) ( t !;) <br />

die Induktionsvoraussetzung wurde dabei beim vorletz<strong>te</strong>n, die t -Kompatibilitat von N <strong>und</strong> R<br />

beim letz<strong>te</strong>n <strong>und</strong> zwei<strong>te</strong>n Gleichheitszeichen genutzt.<br />

Nach Korollar A1.8 ist N ein F N<br />

t<br />

-adaptier<strong>te</strong>r Punkt-Proze. Die F N t<br />

-Vorhersagbarkeit von<br />

(!; t) 7! S t N(!;\(,1; 0)) zeigt die folgende Uberlegung: Fur beliebige Mengen A 2M 0 1 der<br />

Gestalt A = f 2M 0 1;(C)2Bgmit C 2 B, B ein Element der Po<strong>te</strong>nzmenge von N 0 , gilt nach<br />

Lemma 6.8<br />

f(!; t) 2 R; S t N(!;\(,1; 0)) 2 Ag<br />

= f(!; t) 2 R; S t N(!; C \ (,1; 0)) 2 Bg<br />

Z<br />

= (!; t) 2 R;<br />

N(!; ds) 2 B<br />

(t+C)\(,1;t)<br />

<br />

2P , F N t<br />

<br />

:<br />

Der Beginn von Abschnitt 4 rechtfertigt die Beschrankung auf Mengen A der obigen Form.<br />

Es folgt die F N t<br />

-Vorhersagbarkeit fur Prozesse ((t)) t2R der Form (t) = (S t N).<br />

N<br />

Da N naturlich auch F t<br />

-adaptiert ist, gilt F N N<br />

t<br />

F t<br />

<strong>und</strong> Satz 6.11 zeigt, da N die F N<br />

t<br />

-<br />

In<strong>te</strong>nsitat ((t)) t2R zulat. Hieraus folgt schlielich, da ((t)) t2R ebenfalls eine F N t<br />

von N ist.<br />

-In<strong>te</strong>nsitat<br />

Beach<strong>te</strong>n wir nun noch 5.7, so erhal<strong>te</strong>n wir fur kausale Abbildungen mit beschrank<strong>te</strong>m<br />

Gedachtnis die Exis<strong>te</strong>nzaussage:<br />

8.5. Satz (Dynamiken mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher I). Es sei die Situation von Voraussetzung<br />

1 gegeben. Dann gibt es ein (eindeutiges) stationares Ver<strong>te</strong>ilungsgesetz eines Punkt-Prozesses<br />

N mit Dynamik mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher der Form (8.1).<br />

Die Eindeutigkeit erhal<strong>te</strong>n wir im Anschlu an den Stabilitatsbeweis.<br />

8.6. Bemerkung. Die Exis<strong>te</strong>nzbeweise in diesem Abschnitt <strong>und</strong> Abschnitt 11 werden aufgr<strong>und</strong><br />

der Anschaulichkeit mit<strong>te</strong>ls eines markier<strong>te</strong>n Poisson-Prozesses N 1 durchgefuhrt. Zu jedem Punkt<br />

wahlen wir zufallig eine Marke imIn<strong>te</strong>rvall [0; 1] <strong>und</strong> entscheiden anhand der Vergangenheit des<br />

Prozesses, ob der zugehorige Punkt zum konstruier<strong>te</strong>n Proze gehoren soll (siehe Gleichung (8.3)).


42 8. In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher<br />

Im Fall beschrank<strong>te</strong>r Anregungsfunktionen lat die Analogie von 6.11 <strong>und</strong> 6.12 sowie die<br />

problemlose Ubertragung der wei<strong>te</strong>ren Ergebnisse auch eine Konstruktion un<strong>te</strong>r Zuhilfenahme<br />

eines Poisson-Prozesses N 2 der In<strong>te</strong>nsitat 1 auf R 2 zu; dazu haben wir die Zuordnungen<br />

(8.4)<br />

(8.5)<br />

N 2 ([0; ])=(T n ) n2Z<br />

ans<strong>te</strong>lle von N1 ([0; 1]) = (T n ) n2Z<br />

<strong>und</strong><br />

Z<br />

C<br />

N 2 (dt [0;(t)])<br />

ans<strong>te</strong>lle von<br />

Z<br />

C<br />

N 1<br />

dt <br />

<br />

0; (t)<br />

<br />

<br />

etc.<br />

zu treen.<br />

2) Stabilitat in Variation. Ohne Voraussetzung 1zuverscharfen, erhal<strong>te</strong>n wir fur eine<br />

Dynamik der Form (8.1) Stabilitat in Variation. Diese Stabilitat resultiert aus dem beschrank<strong>te</strong>m<br />

Gedachtnis von . Wir werden wie bereits im Exis<strong>te</strong>nz<strong>te</strong>il Regenerationspunk<strong>te</strong> nutzen <strong>und</strong><br />

anhand dieser Kopplung durchfuhren.<br />

8.7. Satz (Dynamiken mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher II). Gegeben sei die Voraussetzung 1.<br />

Dann sind Dynamiken der Form (8.1), unabhangig von der Anfangsbedingung, stabil in Variation.<br />

Die Konvergenz in Variation ist exponentiell schnell.<br />

Beweis: Sei N 0 =(Tn) 0 N0<br />

n2Z<br />

ein Punkt-Proze , welcher die Ft<br />

-In<strong>te</strong>nsitat ( 0 (t)) auf<br />

t2[0;1)<br />

[0; 1) zulat, 0 (t) = (S t N 0 ). Da beschrankt durch ist, gilt E(N 0 ((a; b])) (b , a) fur<br />

(a; b] [0; 1), somit ist N 0 nich<strong>te</strong>xplodierend auf [0; 1). Nach Anwendung von 6.14 erhal<strong>te</strong>n<br />

wir durch<br />

N((a; b] L) = X n2N<br />

= X n2N<br />

1 (a;b] (T 0 n ) 1 L<br />

,<br />

<br />

0+ (T 0 n ) U0 n<br />

Z<br />

(a;b]<br />

Z<br />

<br />

+<br />

Z<br />

(a;b]<br />

,<br />

1 L <br />

0+(t)z Z<br />

fU 0 n g(dz) fT 0 n g(dt)+<br />

Z<br />

Ln(0; 0 + (t)]<br />

,<br />

0 def<br />

+<br />

(t) = 1 (0;1) (t) 0 (t), einen homogenen F N0<br />

t<br />

Dabei werden (Un) 0 <strong>und</strong> ^N 0 n2Z<br />

gema 6.14 gewahlt. Fur C 2 B + gilt<br />

Z<br />

C<br />

N (dt [0; 0 (t)])<br />

= X n2N<br />

= X n2N<br />

Z<br />

Z<br />

C<br />

C<br />

Z<br />

Z<br />

,<br />

1 [0; 0 (t)] <br />

0+ (t)z Z<br />

fU 0 n g(dz) fT 0 n g(dt)+<br />

= X n2N<br />

1 C (T 0 n)=N 0 (C):<br />

1 [0; 0 (t)] ( 0 (t)z) fU 0 n g(dz) fT 0 n g(dt)<br />

(a;b]<br />

^N0 (dt dz)<br />

Z<br />

Ln(0; 0 + (t)]<br />

^N0 (dt dz);<br />

<br />

N<br />

; F t -Poisson-Proze der In<strong>te</strong>nsitat 1 auf R 2 .<br />

C<br />

Z<br />

[0; 0 (t)]n(0; 0 + (t)]<br />

^N0 (dt dz)<br />

Wir konstruieren aus N wie im Exis<strong>te</strong>nzbeweis einen stationaren Punkt-Proze N mit F<br />

N<br />

t<br />

-<br />

In<strong>te</strong>nsitat ((t)) t2R der Form (8.1), beach<strong>te</strong> 8.6.


ii. Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r Hawkes-Prozesse 43<br />

Setze ( N([0; ]) = (T n ) n2Z )<br />

T def<br />

= 1fT 1 Ag T 1 + X n2(T n , T n,1)<br />

nY<br />

k=2<br />

1fT k ,T k,1Ag<br />

= 1fT 1 Ag supfT n ; n 2 N;T k ,T k,1A fur alle 2 k ng:<br />

Falls T 1 > A ist gilt T = 0, ansons<strong>te</strong>n ist T der ers<strong>te</strong> Punkt T k > 0 mit T k+1 , T k > A. Da N<br />

<strong>und</strong> N 0 auf einem solchen Punkt T k verschieden sein konnen, ist T keine Kopplungszeit. Analog<br />

zur Begr<strong>und</strong>ung von 4.6 zeigt man eine schwachere "<br />

Kopplungsungleichung\<br />

(8.6)<br />

Fur alle >0gilt<br />

, P<br />

sup S t N + 2 <br />

C , P S t N 0 +<br />

2 C P(T t) :<br />

C2M 0<br />

P(T t) e t =<br />

Z<br />

e t dP <br />

fTtg<br />

Z<br />

e T dP <br />

fTtg<br />

somit P(T t) , Ee T e ,t . Aus der Denition von T lei<strong>te</strong>t man<br />

ab, was zu<br />

e T = e 0 1fT 1 >Ag + e T 1fT 1 Ag<br />

= 1fT 1 >Ag + 1fT 1 Age T 1<br />

Ee T = P(T 1 >A)<br />

X<br />

n2<br />

1fT n,T n,1>Ag<br />

+ X n2E , 1fT 1 Age T 1<br />

E , 1fT n,T n,1>Ag<br />

n,1<br />

Y<br />

k=2<br />

Y<br />

n,1<br />

k=2<br />

Z 1 X Z A<br />

Z 1<br />

= e ,t dt + e (,)t dt e ,t dt<br />

A<br />

n2<br />

0<br />

A<br />

X ,<br />

= e ,A 1+ e<br />

(,)A<br />

, !<br />

n,1<br />

1<br />

,<br />

n2<br />

Z<br />

!<br />

e T dP = Ee T ;<br />

e (T k,T k,1) 1fT k ,T k,1Ag<br />

, <br />

E e (T k,T k,1) 1fT k ,T k,1Ag<br />

n,1Z A<br />

Y<br />

k=2<br />

0<br />

e (,)t dt<br />

fuhrt, denn die (T n ) n2Z<br />

bilden einen Poisson-Proze. Aus dieser Gleichheit konnen wir ablesen,<br />

,<br />

da der Erwartungswert Ee T genau dann endlich ist, wenn e<br />

(,)A<br />

, 1 < 1. Die Abbildung<br />

7! <br />

,<br />

,<br />

,<br />

e<br />

(,)A<br />

, 1 0 ist s<strong>te</strong>tig auf dem In<strong>te</strong>rvall [0; ), <strong>und</strong> da <br />

0,<br />

,<br />

e<br />

(0,)A<br />

, 1 =<br />

1 , e ,A < 1 ist, lat sich z.B. ein hinreichend kleines >0nden, so da Ee T endlich ist.<br />

Zusammen mit (8.6) zeigt dies fur ein geeigne<strong>te</strong>s >0<br />

, P<br />

sup S t N + 2 <br />

C , P S t N 0 +<br />

2 C , T Ee e ,t<br />

C2M 0<br />

<strong>und</strong> daher lim t!1 sup C2M 0 <br />

P(St<br />

N + 2 C) , P , S t N 0 +<br />

2 C =0.DaN stationar ist, folgt somit<br />

lim t!1 P StN0+ = P N + in Variation, d.h. die Dynamik ist stabil in Variation, <strong>und</strong> die Konvergenzra<strong>te</strong><br />

ist exponentiell schnell, unabhangig von der Anfangsbedingung.


44 9. In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n mit nichtfallenden Anregungsfunktionen<br />

Die in 8.5 angesprochene Eindeutigkeit der stationaren Losung erhal<strong>te</strong>n wir wie in Lemma<br />

4.7, wir fuhren den Beweis daher nicht erneut durch.<br />

8.8. Bemerkung (Kopplungszei<strong>te</strong>n im Beweis von 8.5). Eine Al<strong>te</strong>rnative zu T im Stabilitatsbeweis<br />

ware der ers<strong>te</strong> Punkt T n > 0 mit T n , T n,1 >A, also R 1 , gewesen. Diese Kopplungszeit<br />

s<strong>te</strong>llt jedoch eine nicht so scharfe Schranke fur die Konvergenz dar.<br />

Begr<strong>und</strong>ung: Da T ist ebenfalls zugelassen.<br />

<br />

9. In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n mit nichtfallenden<br />

Anregungsfunktionen<br />

Im nun folgenden Satz wird die Exis<strong>te</strong>nz stationarer Ver<strong>te</strong>ilungen fur einen Punkt-Proze N mit<br />

Dynamik (D1) gezeigt, ohne die in Satz 8.5 benotig<strong>te</strong> Bedingung eines endlichen Speichers zu<br />

fordern. Wie brauchen hier nur die Monotonie der Anregungsfunktion <strong>und</strong> eine Beschrankung<br />

des Wachstums der Ubertragungsfunktion, konnen in diesem Zusammenhang aber keine Aussage<br />

uber Stabilitat treen.<br />

9.1. Satz (Wachsende Anregungsfunktionen). Gegeben sei eine nichtfallende, linksseitig<br />

s<strong>te</strong>tige <strong>und</strong> nichtnegative Funktion , die<br />

(9.1)<br />

(x) + x; x 2 R;<br />

fur ein >0<strong>und</strong> 0 erfullt. Zusatzlich bezeichne h :[0;1)![0; 1) eine Funktion mit<br />

(9.2)<br />

h(t) dt < 1:<br />

Z<br />

[0;1)<br />

Dann gibt es einen stationaren Punkt-Proze N mit Dynamik (D1).<br />

Verscharfen wir die Anforderungen (9.1) an dahingehend, da sogar -Lipschitz-s<strong>te</strong>tig<br />

ist, so konnen wir Anfangsbedingungen angeben, in denen Stabilitat gilt, siehe Abschnitt 10 <strong>und</strong><br />

11.<br />

9.2. Bemerkung. Gel<strong>te</strong> in 9.1 =0.Dann ist die Aussage auch fur quasi-in<strong>te</strong>grierbare Funktionen<br />

h richtig.


ii. Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r Hawkes-Prozesse 45<br />

Beweis (von 9.1): Sei (; F) der kanonische Raum der Punkt-Prozesse auf R 2 ,versehen<br />

mit einem Wahrscheinlichkeitsma P , un<strong>te</strong>r dem N(!;) = ! Poisson-ver<strong>te</strong>ilt mit In<strong>te</strong>nsitat 1<br />

ist. Gel<strong>te</strong> P S t = P <strong>und</strong> t = S t , also ist N t -kompatibel.<br />

Es wird nun induktiv ein Punkt-Proze mit den gewunsch<strong>te</strong>n Eigenschaf<strong>te</strong>n konstruiert. Sei<br />

(0) (t) 0 fur alle t 2 R. Deniere nun rekursiv die Prozesse ( (n+1) (t)) t2R <strong>und</strong> N (n) , n 2 N 0 ,<br />

durch<br />

(9.3)<br />

C 2 B, t 2 R.<br />

Behauptung 1.<br />

monoton wachsend in n.<br />

N (n) (C) def<br />

=<br />

(n+1) (t) def<br />

= <br />

Z , N ds 0; (n) (s) ;<br />

CZ<br />

(,1;t)<br />

h(t , s) N (n) (ds)<br />

Fur alle t 2 R <strong>und</strong> nichtleeren Mengen C 2 B sind (n) (t) <strong>und</strong> N (n) (C)<br />

Fur die leere Menge C = ; ist die Aussage von Behauptung 1 klar.<br />

Begr<strong>und</strong>ung (von Behauptung 1): Mit<strong>te</strong>ls einer Induktion nach n zeigen wir fur alle<br />

n 2 N<br />

(n) (t) (n,1) (t) <strong>und</strong> N (n) (C) N (n,1) (C):<br />

Im Fall n =1ist nichts zu zeigen. Gel<strong>te</strong>n also diese Ungleichungen fur ein n 2. Nach Voraussetzung<br />

ist h 0 <strong>und</strong> nichtfallend, so da fur t 2 R<br />

(n+1) (t) =<br />

<br />

Z<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

(,1;t)<br />

h(t , s) N (n) (ds)<br />

<br />

h(t , s) N (n,1) (ds)<br />

<br />

<br />

;<br />

= (n) (t);<br />

<strong>und</strong> damit fur C 2 B<br />

N (n+1) (C) =<br />

folgt.<br />

Z<br />

, N dt Z<br />

0; (n+1) (t) <br />

C<br />

C<br />

Behauptung 1 zeigt, da die Prozesse<br />

N , dt 0; (n) (t) = N (n) (C)<br />

<br />

(!; t) def<br />

= lim<br />

n!1 (n) (!; t) <strong>und</strong> N(!; C) def<br />

= lim<br />

n!1 N (n) (!; C)<br />

fur alle ! 2 , t 2 R <strong>und</strong> C 2 B deniert sind. Die Grenzprozesse sind nach 7.1(i) t -kompatibel<br />

N<br />

(<strong>und</strong> konnen den Wert 1 annehmen). Auerdem ist ((t)) t2R als Grenzwert F t<br />

-vorhersagbarer<br />

N<br />

Prozesse wieder F t<br />

-vorhersagbar (siehe 7.1(ii) <strong>und</strong> [Bau92] 9.7 Korollar 2).<br />

Behauptung 2. Der Proze ((t)) t2R ist P n-f.u. endlich.<br />

Begr<strong>und</strong>ung: Wegen E<br />

R Ț<br />

T (t) dt <br />

= R T<br />

,T E(( t ; 0)) dt = 2TE((0)) reicht es, die


46 9. In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n mit nichtfallenden Anregungsfunktionen<br />

Endlichkeit von E(0) nachzurechnen. Aus Voraussetzung (9.1) ergibt sich gemeinsam mit 7.1(ii)<br />

<strong>und</strong> dem Satz von Fubini<br />

E (n+1) (0) = E<br />

<br />

<br />

= + E<br />

= + <br />

Z<br />

<br />

Z<br />

(,1;0)<br />

<br />

Z<br />

(0;1)<br />

(,1;0)<br />

<br />

h(,s) N (n) (ds)<br />

h(,s) (n) (s) ds<br />

h(s) ds E , (n) (0) <br />

Z<br />

+ E <br />

Z<br />

<br />

= + <br />

(,1;0)<br />

(,1;0)<br />

fur n 2 N. Wir konnen hieraus induktiv E , (n+1) (0) P n<br />

k=0<br />

<br />

h(,s) N (n) (ds)<br />

h(,s)E , (n) (s) ds<br />

<br />

R [0;1) jh(s)j ds k<br />

folgern,<br />

mussen dabei (0) (t) 0 beach<strong>te</strong>n, <strong>und</strong> nach Voraussetzung (9.2) gilt im Grenzubergang n !1<br />

E(0) <br />

<br />

1 , R [0;1)<br />

nach dem Satz von der monotonen Konvergenz.<br />

h(s) ds<br />

< 1<br />

Behauptung 3. ((t)) t2R ist eine F N<br />

t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat von N.<br />

Begr<strong>und</strong>ung: Nach dem Satz von der monotonen Konvergenz gilt<br />

N(C) =<br />

Z<br />

C<br />

lim<br />

n!1 1 [0; (n) (t)] (z) N(dt dz)<br />

<strong>und</strong> auerdem 1 [0;(t)) (z) lim n!1 1 [0; (n) (t)] (z) 1 [0;(t)] (z). Wie im Satz 6.12 zeigen wir, da<br />

,R<br />

der Proze 1 C [0;(t)) (z) N(dt dz) C2B die F N <br />

t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat ((t)) t2R zulat, woraus mit Satz<br />

N<br />

6.12 folgt, da N die F t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat ((t)) t2R besitzt. <br />

Behauptung 4. Der stochastische Proze ((t)) t2R ist von der gewunsch<strong>te</strong>n Form (D1).<br />

Begr<strong>und</strong>ung: Da N (n) " N <strong>und</strong> monoton wachsend ist, folgt fur alle n 2 N<br />

0= (0) (t) (n) (t) =<br />

<strong>und</strong> (n) (t) " (t) zeigt<br />

Diese Ungleichungen fuhren zu<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

h(t , s) N (n,1) (ds)<br />

<br />

<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

Z<br />

<br />

(t) (n+1) (t) = h(t , s) N (n) (ds) :<br />

(,1;t)<br />

(t) <br />

Z<br />

(,1;t)<br />

<strong>und</strong>, aufgr<strong>und</strong> der linksseitigen S<strong>te</strong>tigkeit von , zu<br />

(t) lim h(t n!1<br />

, s) N<br />

Z(,1;t)<br />

(n) (ds)<br />

<br />

h(t , s) N(ds)<br />

<br />

h(t , s) N(ds)<br />

Z<br />

<br />

= h(t , s) N(ds) :<br />

(,1;t)


ii. Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r Hawkes-Prozesse 47<br />

Dies zeigt, da N die gewunsch<strong>te</strong> Dynamik besitzt.<br />

Aus 7.1(i) folgt die t -Kompatibilitat von N als Grenzwert t -kompatibler Prozesse. Somit<br />

ist N nach 5.7 stationar, was den Beweis abschliet.<br />

<br />

10. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen {<br />

unbeschrank<strong>te</strong> Dynamiken<br />

Wir verscharfen die Bedingungen aus Satz 9.1 <strong>und</strong> s<strong>te</strong>llen in diesem Abschnitt die folgenden<br />

Bedingungen an die Ubertragungsfunktion h <strong>und</strong> die Anregungsfunktion :<br />

Voraussetzung 2. Gegeben seien eine -Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Funktion : R ! [0; 1),<br />

>0,<strong>und</strong> h :[0;1)!Reine mebare Funktion, die der Bedingung<br />

(10.1)<br />

genugt.<br />

<br />

Z<br />

[0;1)<br />

jh(t)j dt < 1<br />

Zunachst wenden wir uns der Exis<strong>te</strong>nz eines stationaren Punkt-Prozesses N mit In<strong>te</strong>nsitat<br />

gema (D1) zu, die obigen Anforderungen genugt, siehe Satz 10.5. Um in Satz 10.10 <strong>und</strong> 10.12<br />

Stabilitat zu zeigen, werden wir wei<strong>te</strong>re Forderungen auss<strong>te</strong>llen mussen.<br />

Durch den Ubergang zu , 1<br />

<strong>und</strong> h konnen wir o.B.d.A. =1wahlen.<br />

1) Exis<strong>te</strong>nz. Wie im Beweis zu Satz 9.1 sei (; F) der kanonische Raum der Punkt-Prozesse<br />

auf R 2 , P ein Wahrscheinlichkeitsma auf (; F) mit P S t = P derart, da N(!;) =!Poissonver<strong>te</strong>ilt<br />

mit In<strong>te</strong>nsitat 1 ist. Durch die Zuordnung t = S t ist N t -kompatibel. Sei (0) (t) 0fur<br />

alle t 2 R <strong>und</strong> fur t 2 R, C 2 B setze<br />

N (n) (C) def<br />

=<br />

(n+1) (t) def<br />

= <br />

n 2 N 0 . Fur diese Prozesse gilt 7.1(i) <strong>und</strong> (ii).<br />

Z , N dt 0; (n) (t) ;<br />

CZ<br />

(,1;t)<br />

h(t , s) N (n) (ds)<br />

10.1. Lemma. Fur alle t 2 R konvergiert , (n) (t) n2N fur n !1f.s. <strong>und</strong> in L 1(; F;P) gegen<br />

ein (t).<br />

Beweis: Die Lipschitz-S<strong>te</strong>tigkeit von zeigt mit den Satzen 7.1(ii) <strong>und</strong> 6.15<br />

,<br />

E (n+1) (0) , (n) (0) Z<br />

E<br />

Z<br />

E<br />

h(,s) N (n) (ds) ,<br />

(,1;0)<br />

(,1;0)<br />

jh(,s)j N<br />

(n)<br />

, N (n,1) <br />

(ds)<br />

(,1;0)<br />

Z<br />

<br />

;<br />

h(,s) N (n,1) (ds)


48 10. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen {unbeschrank<strong>te</strong> Dynamiken<br />

Z<br />

= E jh(,s)j (n) (s) , <br />

(n,1) (s) ds :<br />

(,1;0)<br />

Diese Ungleichung lat sich un<strong>te</strong>r Berucksichtigung des Satzes von Fubini <strong>und</strong> der t -Kompati-<br />

, <br />

bilitat der Prozesse (n) (t)<br />

t2R ,<br />

E (n+1) (0) , (n) (0) Z<br />

<br />

Z<br />

Die induktive Anwendung fuhrt zu<br />

X<br />

(10.2)<br />

(siehe 7.1(i)) aufgr<strong>und</strong> der Wahl von P fortfuhren:<br />

=<br />

(,1;0)<br />

[0;1)<br />

Z<br />

jh(,s)j E , (n) (0) , (n,1) (0) ds<br />

jh(s)j ds E , (n) (0) , (n,1) (0) :<br />

,<br />

E (n+1) (0) , (n) (0) X<br />

n0 X n0<br />

[0;1)<br />

Z<br />

n Z<br />

= jh(s)j ds<br />

E<br />

<br />

n0<br />

[0;1)<br />

Z<br />

= (0) X n0<br />

[0;1)<br />

n<br />

jh(s)j , ds E (1) (0) , (0) (0) <br />

jh(s)j ds n<br />

< 1;<br />

(,1;0)<br />

<br />

h(,s)N (0) (ds)<br />

, 0<br />

<br />

<br />

un<strong>te</strong>r Beachtung von Voraussetzung (10.1). Bezuglich der (Halb-)Norm kk 1<br />

Raum L 1 (; F;P) gilt somit<br />

= E jj auf dem<br />

(10.3)<br />

denn (k) (0) , (m) (0) 1 P nk<br />

k!1<br />

,,,! 0 (o.B.d.A. m k). Die Markov-Ungleichung<br />

sichert<br />

(n) (0) ,,,! n!1 (0);<br />

(n+1) (0) , (n) (0) <br />

1<br />

P (n+1) (0) , (n) (0) ><br />

Z 1<br />

<br />

<br />

1<br />

,R 1<br />

0<br />

jh(s)j ds n 2<br />

1<br />

,R 1<br />

Z<br />

= (0)<br />

0<br />

jh(s)j ds n 2<br />

[0;1)<br />

0<br />

jh(s)j ds<br />

n<br />

2<br />

!<br />

,<br />

E (n+1) (0) , (n) (0) <br />

Z n , E (1) (0) , (0) (0) <br />

jh(s)j ds<br />

[0;1)<br />

n<br />

2<br />

:<br />

jh(s)j ds<br />

Dies zeigt die Endlichkeit von P n0 P (n+1)<br />

(0) , (n) (0) ><br />

,R 1<br />

0<br />

jh(s)j ds n 2<br />

<br />

, woraus gema<br />

[Nev65] Prop. II.4.2 (Sei<strong>te</strong> 45) die fast sichere Gultigkeit von (10.3) folgt.<br />

Durch die Festlegung (t) def<br />

= ( t ; 0) erhal<strong>te</strong>n wir aus der t -Kompatibilitat der betrach<strong>te</strong><strong>te</strong>n<br />

Prozesse die Behauptung: es gilt<br />

(t) def<br />

= ( t ; 0) = lim n!1 (n) ( t ; 0) = lim n!1 (n) (t)


ii. Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r Hawkes-Prozesse 49<br />

bezuglich kk 1<br />

<strong>und</strong><br />

P<br />

<br />

lim<br />

n!1 (n) (t) =(t)<br />

<br />

=P<br />

<br />

lim<br />

n!1 (n) ( t ; 0) = ( t ; 0)<br />

<br />

= P<br />

<br />

lim<br />

n!1 (n) (0) = (0)<br />

<br />

=1:<br />

Die Abbildung ! 7! (!; 0) ist F-mebar <strong>und</strong> ( t ) t2R<br />

ein mebarer Flu auf (; F), d.h.<br />

(!; t) 7! t ! ist FB,F-mebar. Daher ist (!; t) 7! ( t !; 0) = (!; t) FB,B-mebar.<br />

Da lim n!1 (n) N<br />

(t) =(t)f.s. gilt, ist (t) F t<br />

-mebar (siehe 2.5), <strong>und</strong> nach [DVJ88] (Sei<strong>te</strong> 649<br />

N<br />

un<strong>te</strong>n) konnen wir ((t)) t2R als F N<br />

t<br />

-progressiv <strong>und</strong> schlielich als F t<br />

-vorhersagbar annehmen<br />

(vergleiche 2.7).<br />

N(ds [0;(s)]) C2B wird ein t-kompatibler Proze (denn fur die auftre<strong>te</strong>nden<br />

,R Durch<br />

C<br />

N<br />

Prozesse gilt dies, Nachweis analog zum Beweis von 7.1(i)) mit F t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat ((t)) t2R gegeben<br />

(siehe 6.12). Dieser ist nach 5.7 stationar <strong>und</strong> wird im folgenden mit N bezeichnet.<br />

10.2. Lemma. Auf allen beschrank<strong>te</strong>n Borel-Mengen C wird N (n) fur wachsendes n f.s. konstant<br />

(d.h. die Lage der Punk<strong>te</strong> bleibt f.s. gleich) <strong>und</strong> lim n!1 N (n) (C) stimmt f.s. mit N(C) uberein.<br />

Beweis: Sei C 2 B beschrankt. Da N<br />

(n)<br />

, N (n,1) (C) 2 N0 ist, zeigt sich un<strong>te</strong>r Beruck-<br />

, <br />

sichtigung von Satz 6.15, dem Satz von Fubini <strong>und</strong> der t -Kompatibilitat von (n) (t)<br />

t2R<br />

X Z<br />

N<br />

(n+1)<br />

, N (n) Z<br />

(ds) 6= 0 N<br />

(n+1)<br />

, N (n) <br />

(ds)<br />

n0<br />

P<br />

C<br />

= X n0<br />

E<br />

Z<br />

C<br />

X n0E<br />

(n+1) (s) , <br />

(n) (s) ds<br />

C<br />

= X n0<br />

= n (C) X n0<br />

E , (n+1) (0) , (n) (0) < 1;<br />

Z<br />

C<br />

E , (n+1) (0) , (n) (0) ds<br />

vergleiche (10.2), so da sich aus dem Borel-Can<strong>te</strong>lli-Lemma<br />

P<br />

<br />

lim sup<br />

n!1<br />

Z<br />

C<br />

N<br />

(n+1)<br />

, N (n) (ds) 6= 0<br />

<br />

=0<br />

ergibt. Dies bedeu<strong>te</strong>t, da N (n) <strong>und</strong> N (n+1) auf C fur wachsendes n schlielich f.s. s<strong>te</strong>ts dieselben<br />

Punk<strong>te</strong> besitzen.<br />

Die zweifache Anwendung des Lemmas von Fatou zeigt<br />

E<br />

Z<br />

C<br />

<br />

lim<br />

n!1 N (n) (ds) , N(ds)<br />

lim<br />

n!1 E<br />

<br />

<br />

Z<br />

= E<br />

C<br />

Z<br />

<br />

lim<br />

n!1 N (n) (ds) , N(ds [0;(s)])<br />

<br />

<br />

C<br />

, <br />

N ds 0; (n) (s) , N(ds [0;(s)]) <br />

Aus 6.15 folgt gemeinsam mit der t -Kompatibilitat der be<strong>te</strong>ilig<strong>te</strong>n Prozesse sowie der t -Invarianz<br />

des zugr<strong>und</strong>liegenden Wahrscheinlichkeitsmaes<br />

E<br />

Z<br />

C<br />

<br />

lim N (n) (ds) n!1<br />

, N(ds)<br />

<br />

<br />

lim n!1 E<br />

Z<br />

C<br />

(n) (s) , <br />

(s) ds<br />

= lim n!1 n (C) E , (n) (0) , (0) =0;


50 10. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen {unbeschrank<strong>te</strong> Dynamiken<br />

siehe 10.1.<br />

10.3. Lemma. Der Proze ((t)) t2R ist von der Form (D1).<br />

Beweis: Aufgr<strong>und</strong> der t -Kompatibilitat reicht es, an der S<strong>te</strong>lle "<br />

0\ die Form (D1) nachzurechnen:<br />

Z<br />

<br />

E<br />

(0) , h(,s) N(ds)<br />

(,1;0)<br />

, E (0) , (n+1) (0) <br />

Z<br />

+ E<br />

<br />

(,1;0)<br />

, E (0) , (n+1) (0) Z<br />

+ E<br />

,<br />

= E (0) , (n+1) (0) Z<br />

+ E<br />

,<br />

= E (0) , (n+1) (0) Z<br />

+<br />

n!1<br />

,,,! 0;<br />

h(,s) N (n) (ds)<br />

(,1;0)<br />

<br />

(,1;0)<br />

(,1;0)<br />

Z<br />

<br />

, h(,s) N(ds)<br />

(,1;0)<br />

jh(,s)j N<br />

(n)<br />

, <br />

N (ds)<br />

jh(,s)j (n) (s) , (s) ds<br />

<br />

jh(,s)j ds E , (n) (0) , (0) <br />

denn ist Lipschitz-s<strong>te</strong>tig, , (n) (t) t2R <strong>und</strong> ((t)) t2R sind t-kompatibel, <strong>und</strong> es gilt 6.15. Die<br />

Konvergenz folgt aus 10.1 <strong>und</strong> Voraussetzung (10.1).<br />

10.4. Lemma. Durch N wird ein Punkt-Proze mit endlicher mittlerer In<strong>te</strong>nsitat gegeben,<br />

def<br />

= E(N((0; 1])).<br />

Beweis: Die Nutzung der Lipschitz-S<strong>te</strong>tigkeit <strong>und</strong> die Verwendung einer analogen Abschatzung<br />

wie im Nachweis von 7.2 beim letz<strong>te</strong>n Ungleichheitszeichen lassen uns zu<br />

Z 1<br />

<br />

(s) ds = E((0)) , E (0) , (n+1) (0) , <br />

+ E (n+1) (0)<br />

0<br />

, E (0) , (n+1) (0) Z<br />

<br />

+ (0) + E jh(t , s)j N (n) (ds)<br />

(,1;t)<br />

, E (0) , (n+1) (0) nX Z<br />

k Z<br />

+ (0) + (0) jh(s)j ds<br />

+ (0)<br />

EN((0; 1]) = E<br />

k=1<br />

gelangen. Im Grenzubergang n !1zeigt dies<br />

[0;1)<br />

[0;1)<br />

n+1<br />

jh(s)j ds<br />

(10.4)<br />

EN((0; 1]) <br />

(0)<br />

1 , R < 1<br />

jh(s)j ds<br />

[0;1)<br />

aufgr<strong>und</strong> von Voraussetzung (10.1).<br />

Insgesamt haben wir damit den folgenden Satz gezeigt:


ii. Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r Hawkes-Prozesse 51<br />

10.5. Satz (Unbeschrank<strong>te</strong> Lipschitz-Dynamik I). Gegeben sei Voraussetzung 2. Dann gibt<br />

es einen eindeutigen stationaren Punkt-Proze N mit In<strong>te</strong>nsitat ((t)) t2R gema (D1) <strong>und</strong> endlicher<br />

mittlerer In<strong>te</strong>nsitat = E(N((0; 1])).<br />

Die bisher noch nicht gezeig<strong>te</strong> Eindeutigkeit wird in Lemma 10.11 nachgeliefert. Nachdem<br />

wir die Exis<strong>te</strong>nz eines stationaren Punkt-Prozesses zeigen konn<strong>te</strong>n, wenden wir uns nun der Frage<br />

zu, un<strong>te</strong>r welchen Anfangsbedingungen Stabilitat in Ver<strong>te</strong>ilung bzw. Variation nachweisbar ist.<br />

2) Stabilitat in Ver<strong>te</strong>ilung. Zunachst schranken wir die Klasse der betrach<strong>te</strong><strong>te</strong>n Punkt-<br />

Prozesse ein. Mit N 0 wird die Menge aller Punkt-Prozesse N bezeichnet, fur die die Abbildung<br />

<br />

Z<br />

<br />

(10.5)<br />

= E <br />

t 7! E , (t)jF N 0<br />

(,1;t)<br />

h(t , s) N(ds) <br />

F N 0<br />

f.s. lokal in<strong>te</strong>grierbar auf [0; 1) ist (siehe dazu auch Un<strong>te</strong>rabschnitt 4)).<br />

Geeigne<strong>te</strong> Anfangsbedingungen fur die Stabilitat in Variation werden in Voraussetzung 3<br />

gegeben:<br />

Proze N<br />

(10.6)<br />

Voraussetzung 3.<br />

Gegeben sei die Voraussetzung 2. Ferner deniere fur einen Punkt-<br />

" a (t) def<br />

=<br />

Z t_0<br />

(t,a)_0<br />

Z<br />

(,1;0]<br />

jh(s , u)j N(du) ds;<br />

a 2 [0; 1), t 2 R. Durch<br />

(AB i) sup t0 " a(t) < 1 f.s. <strong>und</strong> lim t!1 " a (t) =0f.s. fur alle a>0<br />

(AB ii) sup t0 E" a (t) < 1 <strong>und</strong> lim t!1 E" a (t)=0fur alle a>0<br />

werden zwei Anfangsbedingungen (AB i) <strong>und</strong> (AB ii) fur diesen Punkt-Proze gegeben.<br />

Genugt ein Punkt-Proze N mit F N t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat ((t)) t2R der Form (D1) Anfangsbedingung<br />

(AB i), so konnen wir die mittlere Zahl der Punk<strong>te</strong> von N im In<strong>te</strong>rvall (t,a; t] [0; 1), falls wir<br />

un<strong>te</strong>r der Vergangenheit bis zum Zeitpunkt t , a bedingen, wie folgt aufgr<strong>und</strong> der -Lipschitz-<br />

S<strong>te</strong>tigkeit abschatzen:<br />

, Z t<br />

E N((t , a; t]) jFt,a N =E<br />

Z<br />

a(0) +<br />

Z t<br />

t,a<br />

(,1;0]<br />

t,a<br />

(s)ds<br />

<br />

F N t,a<br />

<br />

jh(s , u)j N(du) ds + E<br />

Z t<br />

t,a<br />

Z<br />

(0;s)<br />

<br />

jh(s , u)j N(du) ds F N t,a<br />

Beach<strong>te</strong>n wir, da (0) die "<br />

Gr<strong>und</strong>anregung\ des Punkt-Prozesses ohne einen einzigen Punkt<br />

ist, so konnen wir diese Dars<strong>te</strong>llung zum Anla nehmen, um Anfangsbedingung (AB i) wie folgt<br />

zu in<strong>te</strong>rpretieren:<br />

Da lim t!1 " a (t) = 0 f.s. gilt, nimmt der Einu der Punk<strong>te</strong> von N , fur die Bestimmung von N in<br />

<br />

:


52 10. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen {unbeschrank<strong>te</strong> Dynamiken<br />

(t , a; t] bei wachsendem t ab. Gewich<strong>te</strong>t mit der Ubertragungsfunktion strebt die Ruckmeldung<br />

der Punk<strong>te</strong> der negativen Achse (von N) gegen 0, Anfangsbedingung (AB ii) besitzt eine analoge<br />

In<strong>te</strong>rpretation.<br />

Nun zum Nachweis der Stabilitat in Ver<strong>te</strong>ilung, der in Satz 10.10 m<strong>und</strong>et.<br />

Sei N 0 = (T 0 ) N0<br />

n n2Z<br />

ein transien<strong>te</strong>r Punkt-Proze mit Ft -In<strong>te</strong>nsitat ( 0 (t)) t2R der Form<br />

(D1) auf [0; 1), N 0 2N 0 .Ferner genuge N 0 einer der Anfangsbedingungen (AB i) oder (AB ii).<br />

Fur alle (a; b] [0; 1) gilt nach (10.5)<br />

E<br />

N 0 ((a; b]) jF N0<br />

0<br />

<br />

=E<br />

Z b<br />

a<br />

0 (t)dt<br />

<br />

F N0<br />

0<br />

<br />

=<br />

Z b<br />

a<br />

E<br />

0 (t) jF N0<br />

0<br />

<br />

dt < 1<br />

d.h. N 0 ((a; , b]) < 1 f.s., also ist N 0 auf [0; 1) nich<strong>te</strong>xplodierend. Mit<strong>te</strong>ls 6.14 konstruiere auf R<br />

2<br />

einen F N0 N<br />

t<br />

; F t -Poisson-Proze der In<strong>te</strong>nsitat 1, (U 0<br />

n) <strong>und</strong> ^N 0 n2Z<br />

wie in der Konstruktion von<br />

6.14 benotigt:<br />

f.s.;<br />

N((a; b] L)<br />

= X n2N<br />

= X n2N<br />

1 (a;b] (T 0 n) 1 L<br />

,<br />

<br />

0+ (T 0 n) U 0 n<br />

ZZ<br />

Z Z<br />

+<br />

(a;b] Ln(0; 0 +<br />

, (t)]<br />

1 (a;b] (t) 1 L <br />

0+ (t)z Z<br />

fU 0 n g(dz) fT 0 n g(dt)+<br />

^N0 (dt dz)<br />

Z<br />

(a;b] Ln(0; 0 + (t)]<br />

^N0 (dt dz);<br />

(a; b] R, L 2 B <strong>und</strong> 0 + (t) =1 (0;1) (t) 0 (t). Aus dieser Dars<strong>te</strong>llung erkennt man fur beliebige<br />

Borel-Mengen C (0; 1)<br />

Z<br />

C<br />

N (dt [0; 0 (t)])<br />

= X n2N<br />

ZZ<br />

,<br />

1 C (t)1 [0; 0 (t)] <br />

0+ (t)z Z<br />

fU 0 n g(dz) fT 0 n g(dt)+<br />

= X n2N<br />

1 C (T 0 n )=N0 (C);<br />

Z<br />

C [0; 0 (t)]n(0; 0 + (t)]<br />

^N0 (dt dz)<br />

denn P U0 n<br />

= R[0; 1] <strong>und</strong> ^N0 (f0g) Poi(0) ( ^N 0 (f0g) besitzt also keinen Punkt auf R). Konstruiere<br />

aus N wie zuvor in Un<strong>te</strong>rabschnitt 1) einen stationaren Punkt-Proze N mit endlicher<br />

durchschnittlicher In<strong>te</strong>nsitat <strong>und</strong> F N t<br />

-Dynamik ((t)) der Form (D1), dabei ist F N N<br />

t2R t<br />

F t<br />

.<br />

Deniere die Funktion f :R![0; 1) durch<br />

(<br />

<br />

() fur t 0<br />

f(t) =f(;t) def<br />

=<br />

E , j(t) , 0 (t)jjF N0<br />

0<br />

0 f ur t < 0 :<br />

, <br />

Da E 0 (t) jF N0<br />

0 f.s. lokal in<strong>te</strong>grierbar ist, folgt dies auch fur f:<br />

Z b<br />

Z b_0<br />

<br />

(10.7)<br />

a<br />

f(t) dt =<br />

<br />

a_0<br />

Z b_0<br />

a_0<br />

E<br />

<br />

j(t) , <br />

0 (t)jjF<br />

N 0<br />

E<br />

(t) jF N0<br />

0<br />

<br />

dt +<br />

dt<br />

0<br />

Z b_0<br />

a_0<br />

E<br />

0 (t) jF N0<br />

0<br />

<br />

dt < 1<br />

f.s.,


ii. Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r Hawkes-Prozesse 53<br />

denn aus der Endlichkeit der durchschnittlichen In<strong>te</strong>nsitat von N lat sich Endlichkeit von<br />

ER b_0<br />

<br />

(t) dt = E<br />

a_0<br />

R(a_0;b_0] N(dt) = E(N((a _ 0;b_0])) ablei<strong>te</strong>n, gema [Als98] Gleichung<br />

<br />

.<br />

(51.9) folgt dann die f.s. Endlichkeit von ER b_0<br />

(t) dt a_0 F<br />

N 0<br />

0<br />

10.6. Lemma. Fur f gilt die Ungleichung<br />

(10.8) f(t) <br />

fur alle t>0.<br />

Z<br />

Z<br />

jh(t , s)j ds + jh(t , s)j N 0 (ds)+<br />

(,1;0)<br />

(,1;0)<br />

0<br />

Z t<br />

jh(t,s)jf(s)ds<br />

f.s.<br />

Beweis: Da Lipschitz-s<strong>te</strong>tig, N 0 auf (,1; 0) F N0<br />

N<br />

0 -mebar <strong>und</strong> N auf (,1; 0) F 0 -<br />

N<br />

mebar ist, wobei nach Konstruktion F 0<br />

= F ^N 0<br />

0<br />

<strong>und</strong> F N0<br />

0<br />

unabhangig sind, gilt fur t>0<br />

f(t)E<br />

E<br />

= E<br />

Z<br />

Z<br />

+ E<br />

+ E<br />

Z<br />

+ E<br />

(,1;0)<br />

+<br />

Z<br />

Z<br />

(,1;0)<br />

Z<br />

Z<br />

[0;t)<br />

(,1;0)<br />

[0;t)<br />

(,1;0)<br />

[0;t)<br />

h(t , s) N(ds) ,<br />

h(t , s) N(ds) ,<br />

<br />

Z<br />

Z<br />

jh(t , s)j N(ds) F N0<br />

0<br />

(,1;0)<br />

<br />

<br />

[0;t)<br />

jh(t , s)j N 0 (ds) F N0<br />

0<br />

h(t , s) N 0 (ds)<br />

h(t , s) N 0 (ds)<br />

<br />

<br />

jh(t , s)j jN , N 0 j (ds) F N0<br />

0<br />

jh(t , s)j N(ds)<br />

<br />

+<br />

Z<br />

(,1;0)<br />

<br />

jh(t , s)jj(s), 0 (s)j ds F N0<br />

0<br />

<br />

<br />

<br />

F N0<br />

0<br />

jh(t , s)j N 0 (ds)<br />

wende bei der letz<strong>te</strong>n Gleichheit 6.15 an, denn wir konnen ans<strong>te</strong>lle von F , N0<br />

0<br />

auch F N0<br />

0 ; F N <br />

0<br />

einsetzen. Mit<strong>te</strong>ls 5.8 lat sich dies fortsetzen zu<br />

f(t) <br />

+<br />

= <br />

Z<br />

Z<br />

Z t<br />

jh(t , s)j ds + jh(t , s)j N 0 (ds)<br />

(,1;0)<br />

<br />

jh(t , s)j E j(s) , <br />

0 (s)jjF<br />

N 0<br />

ds<br />

(,1;0)<br />

0<br />

(,1;0)<br />

jh(t , s)j ds +<br />

Z<br />

Z<br />

(,1;0)<br />

0<br />

jh(t , s)j N 0 (ds)+<br />

<br />

Z t<br />

0<br />

f.s.,<br />

<br />

jh(t,s)jf(s)ds<br />

f.s..<br />

<br />

R R<br />

Fur fes<strong>te</strong>s a>0 setzen wir F a (t) def t<br />

= f(s) ds = t_0<br />

f(s) ds (denn f(t) =0fur t


54 10. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen {unbeschrank<strong>te</strong> Dynamiken<br />

10.7. Lemma. Die zufallige Funktion F a (t) genugt fur alle n 2 N 0 der Abschatzung<br />

(10.9)<br />

t>0.<br />

F a (t) <br />

Xn,1<br />

i=0<br />

" a jhj i (t)+F a jhj n (t) f.s.,<br />

(10.10)<br />

Beweis: Aus Lemma 10.6 <strong>und</strong> dem Satz von Fubini folgt<br />

Z t_0<br />

F a (t) <br />

+<br />

Z 1<br />

a<br />

Z t_0<br />

(t,a)_0<br />

(t,a)_0<br />

= " a (t)+<br />

= " a (t)+<br />

= " a (t)+<br />

Z<br />

Z u<br />

(,1;0]<br />

0<br />

(t,a)_0<br />

Z t<br />

Z t_0<br />

jh((t , a) _ 0 , s)j ds du + " 0 a (t)<br />

jh(s)j f(u , s) ds du<br />

jh(s)j ds + " 0 a (t)+ Z t_0<br />

0 (t,a)_0<br />

Z t<br />

Z (t,s)_0<br />

0<br />

Z t<br />

(t,s,a)_0<br />

Z t<br />

(t,a)_0 0<br />

f(u,s)du jh(s)j ds<br />

f(u)du jh(s)j ds<br />

F a (t,s)jh(s)jds = " a (t)+<br />

0<br />

R<br />

Z<br />

jh(s)jf(u,s)ds du<br />

F a (t,s)jh(s)jds<br />

f.s..<br />

Die Behauptung lat sich nun durch eine Induktion nach n herlei<strong>te</strong>n: Im Fall n = 0 ist die<br />

Behauptung klar, falls n =1ist, zeigt (10.10)<br />

F a (t) " a (t)+<br />

Z<br />

F a (t,s)jh(s)jds = " a (t)+F a jhj(t)<br />

f.s.,<br />

also das Gewunsch<strong>te</strong>. Gilt nun (10.9) fur ein n 2 N, so folgt aus der Induktionsvoraussetzung<br />

<strong>und</strong> dem Fall N =1<br />

F a (t)" a (t)+<br />

" a (t)+<br />

=<br />

nX<br />

i=0<br />

Xn,1<br />

nX<br />

i=0<br />

i=1<br />

" a jhj i +F a jhj n !jhj(t)<br />

" a jhj i (t)+F a jhj n+1 (t)<br />

" a (t) jhj i (t)+F a jhj n+1 (t) f.s..<br />

!<br />

Sei nun I R ein endliches In<strong>te</strong>rvall, etwa I [x; y] R. Die fast sichere lokale In<strong>te</strong>grierbarkeit<br />

von f liefert fur beliebiges t 2 I<br />

F a (t) =<br />

Z t<br />

f(s)ds <br />

Z y<br />

t,a<br />

x,a<br />

f(s) ds < 1<br />

f.s.,


ii. Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r Hawkes-Prozesse 55<br />

also ist F a auf jedem endlichen In<strong>te</strong>rvall f.s. beschrankt. Auerdem ist die Norm kk 1<br />

von h auf<br />

L 1 (R; B;n) streng kleiner 1. Daher folgt fur t 2 R aus [Als98] Gleichung (20.20)<br />

F a jhj n (t)=<br />

Z t<br />

Z t<br />

F a (t,s)jhj n (s)ds M t jhj n (s) ds M t khk n 1<br />

0<br />

0<br />

f.s.<br />

fur eine endliche Zufallsgroe M t : ! R, was lim n!1 F a jhj n (t)=0f.s. zeigt. Gemeinsam<br />

mit (10.9) ergibt sich fur F a (t) (nach dem Satz von Fubini) die Abschatzung<br />

(10.11)<br />

F a (t) <br />

=<br />

Z<br />

1X<br />

i=0<br />

" a jhj i (t)=<br />

" a (t , s)<br />

1X<br />

i=0<br />

1X Z<br />

i=0<br />

jhj i (s) ds =<br />

" a (t , s) jhj i (s) ds<br />

Z<br />

" a (t , s)H(s) ds f.s.<br />

mit der Festlegung H(s) def<br />

= P 1<br />

i=0<br />

jhj i (s). Nach [Als96] S. 235 Kapi<strong>te</strong>l 27 ist H die Erneuerungsdich<strong>te</strong><br />

eines defek<strong>te</strong>n Erneuerungsmaes (assoziiert mit h), fur die<br />

Z<br />

gilt, beach<strong>te</strong> (10.1).<br />

H(t) dt =<br />

Z X<br />

n0<br />

X n0<br />

Z<br />

jhj X n (t) dt = jhj X n (t) dt = kjhj n k 1<br />

n0<br />

n0<br />

khk n = 1<br />

1<br />

1<br />

=<br />

1 ,khk 1<br />

1, R jh(s)jds < 1<br />

Von nun an bedarf es der Trennung des wei<strong>te</strong>ren Vorgehens in Abhangigkeit von der vorliegenden<br />

Anfangsbedingung.<br />

Erfulle N 0 zunachst Anfangsbedingung (AB i) aus Voraussetzung 3.<br />

10.8. Lemma. Auf jedem endlichen In<strong>te</strong>rvall stimmt S t N schlielich mit S t N 0 uberein, d.h.<br />

(10.12)<br />

fur alle s; a 2 R.<br />

lim<br />

t!1 P(S t N S t N 0 auf (s , a; s]) = 1<br />

Beweis: Da (AB R i) fur N 0 gilt, ist " 0 a(t) f.s. beschrankt. Damit mu dann auch " a (t)<br />

1<br />

auf (0; 1) f.s. wegen jh(s)j ds R 1<br />

jh(s)j ds < 1 beschrankt sein. Nach (AB i) gilt<br />

t,a 0<br />

R<br />

lim t!1 " 0 1<br />

a(t) = 0 f.s. <strong>und</strong> (10.1) sichert lim t!1 jh(s)j ds = 0, also insgesamt lim t,a t!1 " a (t) =0<br />

f.s.. Der Satz von der majorisier<strong>te</strong>n Konvergenz zeigt somit<br />

lim<br />

t!1 F a(t) =0 f.s..<br />

Einmal mehr nutzen wir Satz 6.15:<br />

F a (t) =E<br />

Z t_0<br />

<br />

= E E<br />

(t,a)_0<br />

Z t_0<br />

j(u), 0 (u)jdu<br />

(t,a)_0<br />

<br />

F N0<br />

0<br />

<br />

<br />

j(u) , 0 (u)j du F N0<br />

0 ; F N 0<br />

<br />

F N0<br />

0


56 10. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen {unbeschrank<strong>te</strong> Dynamiken<br />

Z t_0<br />

= E E<br />

= E<br />

(t,a)_0<br />

Z t_0<br />

(t,a)_0<br />

<br />

jN , N 0 j (du) F N0<br />

<br />

jN , N 0 j (du) F N0<br />

0<br />

0 ; F N 0<br />

<br />

;<br />

<br />

F N0<br />

0<br />

was sich nach Denition des Erwartungswer<strong>te</strong>s <strong>und</strong> wegen jN , N 0 j (C) 2 N 0 fortfuhren lat zu<br />

F a (t) X k>0<br />

P<br />

=1,P<br />

=1,P<br />

Z t_0<br />

(t,a)_0<br />

Z t_0<br />

(t,a)_0<br />

jN , N 0 j (du) =k<br />

jN,N 0 j(du) =0<br />

<br />

<br />

FN0 0<br />

FN0 0<br />

NN 0 auf ((t , a) _ 0;t_0] jF N0<br />

0<br />

Daher konnen wir fur beliebiges t 2 R mit dem Lemma von Fatou<br />

folgern.<br />

1 lim inf<br />

t!1 E<br />

E<br />

E<br />

<br />

<br />

<br />

P<br />

lim inf<br />

t!1 P<br />

N N 0 auf (t , a; t] jF N0<br />

0<br />

N N 0 auf (t , a; t] jF N0<br />

0<br />

1 , lim inf<br />

t!1 F a(t)<br />

= E(1) = 1<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

:<br />

10.9. Lemma. Fur jede fest vorgegebene Wahl beschrank<strong>te</strong>r Borel-Mengen A 1 ;:::;A n , n 2 N,<br />

konvergiert ((S t N 0 (A 1 );:::;S t N 0 (A n ))) n2N in Ver<strong>te</strong>ilung gegen (N(A 1);:::;N(A n )).<br />

Beweis: Wahle also beschrank<strong>te</strong> Mengen A 1 ;:::;A n 2 B (n2 N). Dann gibt es a; s 2 R<br />

mit A 1 [[A n (s,a; s].<br />

Die Stationaritat von N liefert<br />

(10.13)<br />

sup jP(S t N 0 (A i )=a i ;i=1;:::;n),P(N(A i )=a i ;i=1;:::;n)j<br />

a 1 ;:::;a n2N<br />

= sup jP(S t N 0 (A i )=a i ;S t N 0 (A i )=S t N(A i ); i =1;::: ;n)<br />

a 1 ;:::;a n2N<br />

,P(S t N(A i )=a i ;S t N(A i )=S t N 0 (A i ); i =1;:::;n)<br />

<br />

+P (S t N 0 (A i )=a i ;i=1;:::;n;<br />

S t N 0 (A i )6=S t N(A i )fur ein i 2f1;:::;ng)<br />

,P (S t N(A i )=a i ;i=1;:::;n;<br />

S t N(A i )6=S t N 0 (A i )fur ein i 2f1;:::;ng)j<br />

sup jP (S t N 0 (A i )=a i ;i=1;:::;n;<br />

a 1 ;:::;a n2N<br />

S t N 0 (A i )6=S t N(A i ) fur ein i 2f1;:::;ng)<br />

,P (S t N(A i )=a i ;i=1;:::;n;<br />

S t N(A i )6=S t N 0 (A i )fur ein i 2f1;:::;ng)j<br />

P(S t N(A i )6=S t N 0 (A i )fur ein i 2f1;:::;ng):


ii. Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r Hawkes-Prozesse 57<br />

Aufgr<strong>und</strong> von Gleichung (10.12) ist<br />

P(S t N(A i ) 6= S t N 0 (A i ) fur ein i 2f1;:::;ng)1, lim<br />

t!1 P(S t N S t N 0 auf (s , a; s]) = 0;<br />

was die gewunsch<strong>te</strong> Ver<strong>te</strong>ilungskonvergenz zeigt (z.B. mit<strong>te</strong>ls [Als98] Satz 43.1).<br />

Aufgr<strong>und</strong> von 10.9 lat sich aus [DVJ88] Theorem 9.1.VI. die schwache Konvergenz von<br />

S t N 0+ gegen N + fur t ! 1 folgern, d.h. im Fall von Anfangsbedingung (AB i) haben wir<br />

Stabilitat in Ver<strong>te</strong>ilung erhal<strong>te</strong>n.<br />

Gehen wir jetzt von der Gultigkeit von (AB ii) fur N 0 aus <strong>und</strong> s<strong>te</strong>igen bei (10.11) erneut<br />

in den Beweis ein. Erwartungswertbildung <strong>und</strong> der Satz von Fubini zeigen<br />

E(F a (t)) <br />

Z<br />

E(" a (t , s)) H(s) ds sup E(" a (t))<br />

t0<br />

Z<br />

H(s) ds < 1;<br />

denn aus der f.s. Beschranktheit von E(" 0 (t)) auf [0; a 1)("0 a<br />

(t)0fur t0<br />

(AB ii) sup t0 E" a (t) < 1 <strong>und</strong> lim t!1 E" a (t)=0fur alle a>0<br />

wobei " a (t) zu einem Punkt-Proze N 2N 0 durch (10.6) deniert wird.<br />

Die in Satz 10.5 noch fehlende Eindeutigkeit folgt nun durch einfaches Nachrechnen einer<br />

der obigen Anfangsbedingungen.<br />

10.11. Lemma. Der nach 10.5 existierende, stationare Punkt-Proze N mit endlicher mittlerer<br />

In<strong>te</strong>nsitat <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsitat der Form (D1) ist eindeutig.<br />

Beweis: Es genugt also, Voraussetzung 10.10 (AB ii) nachzurechnen. Dazu sei t 0 <strong>und</strong><br />

~N ein wei<strong>te</strong>rer stationarer Punkt-Proze mit F , N ~<br />

t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat (t) ~ , die von der Form (D1) ist<br />

t2R<br />

<strong>und</strong> endlicher mittlerer In<strong>te</strong>nsitat ~ sowie ~" a (t) gema Voraussetzung 3. Der Satz von Fubini <strong>und</strong>


58 10. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen {unbeschrank<strong>te</strong> Dynamiken<br />

5.8 liefert<br />

E(~" a (t)) =<br />

Z t_0<br />

(t,a)_0<br />

Z t_0<br />

Z<br />

= ~<br />

(t,a)_0<br />

Z 1<br />

a ~<br />

(t,a)_0<br />

Z<br />

E<br />

(,1;0]<br />

(,1;0]<br />

jh(u)j du;<br />

jh(s , u)j ~ N(du)<br />

<br />

jh(s , u)j du ds = ~ <br />

Z t_0<br />

ds<br />

(t,a)_0<br />

Z 1<br />

s<br />

jh(u)j du ds<br />

was zum einen den ers<strong>te</strong>n Teil von Bedingung (AB ii) zeigt:<br />

Z 1<br />

sup E(~" a (t)) a ~<br />

t0<br />

<strong>und</strong> auerdem noch zu lim t!1 E(~" a (t)) = 0 fuhrt.<br />

0<br />

jh(u)j du < 1;<br />

3) Stabilitat in Variation. Eine Verscharfung von Anfangsbedingung (AB i) aus Voraussetzung<br />

3 s<strong>te</strong>llt Anfangsbedingung (AB iii) des anschlieenden Satzes dar. Fordern wir zusatzlich<br />

noch die Gultigkeit von (10.14), so erhal<strong>te</strong>n wir die starkere Form der Stabilitat: Stabilitat in<br />

Variation.<br />

10.12. Satz (Unbeschrank<strong>te</strong> Lipschitz-Dynamik III). Gegeben sei Voraussetzung 2. Dann<br />

ist innerhalb der Menge N 0 die Dynamik (D1) stabil in Variation un<strong>te</strong>r der Anfangsbedingung:<br />

R<br />

(AB iii) jh(t)j R R N([,t; 0)) dt = 0<br />

[0;1) [0;1) ,1 jh(t , s)j N(ds) dt < 1 f.s.,<br />

falls zusatzlich<br />

(10.14)<br />

Z<br />

[0;1)<br />

t jh(t)j dt < 1<br />

gilt.<br />

Ebenso wie im Fall der Stabilitat in Ver<strong>te</strong>ilung sichert die gegebene Anfangsbedingung (AB<br />

iii), da der mit h gewich<strong>te</strong><strong>te</strong> Einu der Punk<strong>te</strong> auf der negativen reellen Achse verschwindet.<br />

Dies lat sich bei linearer Anregungsfunktion (x) = cx (c 2 (0; 1)) <strong>und</strong> nichtnegativer<br />

Anregungsfunktion h wie folgt deutlich machen: Gegeben sei die Vergangenheit bis zum Zeitpunkt<br />

0, dann wird durch jeden Punkt T n von N , auf [0; 1) ein Poisson-Proze mit In<strong>te</strong>nsitats-Ma<br />

n (A) def<br />

= c R A h (t , T n) dt erzeugt, siehe [Kin93] Exis<strong>te</strong>nz-Theorem in Abschnitt 2.5 (Sei<strong>te</strong> 23).<br />

Somit ist die Zahl der durch N , auf [0; 1) erzeug<strong>te</strong>n Punk<strong>te</strong>, falls wir un<strong>te</strong>r der Vergangenheit<br />

bis zum Zeitpunkt 0 bedingen, gleich<br />

(10.15)<br />

X<br />

n2Z<br />

n0<br />

n ([0; 1)) = X n2Z<br />

n0<br />

c<br />

Z<br />

[0;1)<br />

Z Z<br />

h (t , T n ) dt = c<br />

h(t , s) N(ds) dt;<br />

[0;1) (,1;0]


ii. Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r Hawkes-Prozesse 59<br />

nach Anfangsbedingung (AB iii) also f.s. endlich. Betrach<strong>te</strong>n wir nun das In<strong>te</strong>rvall (t; 1) ans<strong>te</strong>lle<br />

von [0; 1), so verschwindet die Nachwirkung von N , fur t !1.<br />

Im Lipschitz-s<strong>te</strong>tigen Fall ist bei beliebigen Funktionen h der Einu von N , ohne die<br />

Gr<strong>und</strong>in<strong>te</strong>nsitat\ (0) des leeren Prozesses auf (,1; 0] kleiner oder gleich Gleichung (10.15)<br />

"<br />

nach Multiplikation mit einer geeigne<strong>te</strong>n Konstan<strong>te</strong>n. Also verschwindet auch hier die Nachwirkung.<br />

Beweis (von Satz 10.12): Sei N 0 = (T 0 ) n n2Z<br />

ein transien<strong>te</strong>r Punkt-Proze, der den<br />

Bedingungen von 10.12 genugt <strong>und</strong> auf [0; 1) eine F N0<br />

t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat ( 0 (t)) t2R<br />

der Form (D1)<br />

besitzt. Wir konnen Un<strong>te</strong>rabschnitt 2) bis einschlielich 10.6 ubernehmen.<br />

Aus dem Satz von Fubini folgt<br />

Z T<br />

Z t<br />

0<br />

0<br />

jh(t , s)j f(s) ds dt =<br />

<br />

Z T<br />

Z T<br />

Z<br />

0<br />

[0;1)<br />

0<br />

jh(t , s)j dt f(s) ds =<br />

jh(t)j dt<br />

Z T<br />

0<br />

f(t) dt < 1<br />

Z T<br />

Z T<br />

0<br />

f.s..<br />

s<br />

jh(t , s)j dt f(s) ds<br />

Dies liefert fur alle T > 0 durch In<strong>te</strong>gration von (10.8) uber t von 0 bis T nach einer einfachen<br />

Umformung<br />

0 <br />

<br />

<br />

=<br />

=<br />

Z T<br />

0<br />

Z T<br />

Z<br />

Z<br />

Z<br />

0<br />

f(t) dt ,<br />

Z<br />

[0;1)<br />

[0;1)<br />

[0;1)<br />

Z<br />

(,1;0)<br />

(,1;0)<br />

jh(t)j<br />

Z T<br />

0<br />

Z 1<br />

f(t) dt<br />

0<br />

jh(s)j ds<br />

jh(t , s)j N 0 (ds) dt + <br />

Z<br />

jh(t , s)j N 0 (ds) dt + <br />

[,t;0)<br />

N 0 (ds) dt + <br />

jh(t)j N 0 ([,t; 0)) dt + <br />

Z<br />

Z<br />

[0;1)<br />

Z T<br />

0<br />

[0;1)<br />

Z<br />

Z<br />

Z 1<br />

[0;1)<br />

t<br />

Z<br />

(,1;0)<br />

t jh(t)j dt<br />

jh(t , s)j ds dt<br />

(,1;0)<br />

jh(s)j ds dt<br />

f.s..<br />

jh(t , s)j ds dt<br />

Hieraus folgt die fast sichere Endlichkeit von R 1<br />

0<br />

f(t) dt, denn fur alle T > 0 ist<br />

(10.16)<br />

Z T<br />

0<br />

f(t) dt <br />

1<br />

1 , R 1<br />

0<br />

jh(s)j ds<br />

< 1 f.s.<br />

nach (10.14) <strong>und</strong> (AB iii). Also ist R T<br />

0<br />

oben begrenzt. Da f 0 gilt, ist R T<br />

0<br />

f(t) dt auerdem monoton wachsend in T , <strong>und</strong> nach Denition<br />

folgt<br />

Z 1 Z 1<br />

f(t) dt = E<br />

0<br />

= E<br />

0<br />

Z 1<br />

0<br />

Z<br />

[0;1)<br />

jh(t)j N 0 ([,t; 0)) dt + <br />

Z<br />

[0;1)<br />

t jh(t)j dt<br />

f(t) dt f.s. durch eine von T unabhangige Schranke nach<br />

<br />

j(t) , <br />

0 (t)jjF<br />

N 0<br />

<br />

0<br />

<br />

jN , N 0 j (dt) F N0<br />

0<br />

dt = E<br />

<br />

;<br />

Z 1<br />

0<br />

<br />

j(t) , 0 (t)j dt F N0<br />

0


60 10. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen {unbeschrank<strong>te</strong> Dynamiken<br />

beach<strong>te</strong> 6.15. Es ist also R 1<br />

0<br />

f(t) dt die mittlere Anzahl von Punk<strong>te</strong>n von jN , N 0 j auf [0; 1) bei<br />

Kenntnis der Vergangenheit bis zum Zeitpunkt 0, also bedingt un<strong>te</strong>r F N0<br />

0 . Nach (10.16) ist diese<br />

Anzahl f.s. endlich, was jN , N 0 j ([0; 1)) < 1 f.s. liefert.<br />

Der Proze der verschiedenen Punk<strong>te</strong> von N <strong>und</strong> N 0 , jN , N 0 j, besitzt auf [0; 1) also f.s.<br />

nur endlich viele Punk<strong>te</strong>. Nach [BB94] Kapi<strong>te</strong>l 2 4.1 koppeln N <strong>und</strong> N 0 somit f.s. in endlicher<br />

Zeit. Ahnliches Vorgehen wie bei (10.13) fuhrt zu<br />

P <br />

sup S t N 0 +<br />

2 C , , P N + 2 <br />

C <br />

C2M 0 <br />

= sup<br />

C2M 0 P<br />

= sup<br />

P<br />

S t N 0 +<br />

<br />

6= S t N +<br />

C2M 0 P<br />

S t N 0 +<br />

2 C , , P S t N + 2 <br />

C <br />

<br />

S t N 0 +<br />

2 C; S t N 0 +<br />

<br />

6= S t N + , P<br />

= P , N 0, (t + ) \ [t; 1)) 6= N , (t + ) \ [t; 1)) ;<br />

<br />

S t N + 2 C; S t N + 6= S t N 0 + <br />

was lim t!1 sup C2M 0 P , S t N 0 +<br />

2 C , P(N + 2 C) = 0 zeigt, d.h. St N 0+ konvergiert in Variation<br />

gegen N + (t !1).<br />

10.13. Bemerkung. Gel<strong>te</strong> (0) = 0. Dann ist der Punkt-Proze ohne einen einzigen Punkt<br />

N = ; ein stationarer Punkt-Proze mit In<strong>te</strong>nsitat der Form (D1). Da dieser eindeutig ist, s<strong>te</strong>llt<br />

er die einzige Losung dar.<br />

Ein beliebiger transien<strong>te</strong>r Punkt-Proze mit Anfangsbedingung (AB i), (AB ii) oder (AB iii)<br />

strebt dann notwendigerweise gegen den leeren Proze, d.h. er stirbt aus.<br />

Bemerkung 10.13 zeigt, da kein linearer stationarer Hawkes-Proze ungleich des leeren Pro-<br />

R<br />

zesses mit stochastischer In<strong>te</strong>nsitat h(t,s) N(ds), t 2 R R, bei Gultigkeit von h(t) dt <<br />

(1;t) [0;1)<br />

1(h:[0;1)![0; 1)) existiert.<br />

4) Zur Einschrankung auf die Menge N 0 .<br />

10.14. Bemerkung. Gegeben sei die Situation von 10.10 oder 10.12. In diesem Fall kann die<br />

vorgenommene Beschrankung auf die Klasse der Punkt-Prozesse N, fur die (10.5) f.s. lokal in<strong>te</strong>grierbar<br />

auf [0; 1) ist, fallengelassen werden.<br />

Erfullt ein Punkt-Proze N die Bedingung (AB i) (bzw. (AB ii) oder (AB iii)), folgt daraus bereits<br />

die f.s. lokale In<strong>te</strong>grierbarkeit von (10.5) auf [0; 1).<br />

Begr<strong>und</strong>ung: Es sei N 0 ein transien<strong>te</strong>r Punkt-Proze mit Dynamik ( 0 (t)) t2R<br />

der Form<br />

(D1) auf [0; 1). Erfulle " 0 (t) Anfangsbedingung a (AB i), wobei "0 a<br />

(t) gema (10.6) un<strong>te</strong>r Verwendung<br />

von N 0 deniert werde.<br />

Zu zeigen ist, da die Abbildung<br />

t 7! E<br />

0 (t)jF N0<br />

0<br />

<br />

= E<br />

<br />

Z<br />

<br />

h(t , s) N 0 (ds) F N0<br />

0<br />

(,1;t)


ii. Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r Hawkes-Prozesse 61<br />

f.s. lokal in<strong>te</strong>grierbar auf [0; 1) ist.<br />

Wir betrach<strong>te</strong>n einen Punkt-Proze N 0 auf R. Durch Ubergang von P zu P(N 0 2) erhal<strong>te</strong>n<br />

wir ein Wahrscheinlichkeitsma auf (M 0 ; M 0 ), d.h. wir konnen o.B.d.A. (; F) = (M 0 ; M 0 )<br />

wahlen <strong>und</strong> bezeichnen das zugehorige Wahrscheinlichkeitsma wieder mit P . Nach [DVJ88] Anhang<br />

A2.6., Theorem A2.6.III.(i), ist (M 0 ; M 0 ) ein polnischer Raum (d.h. es gibt eine Metrik, so<br />

da M 0 mit dieser Metrik ein separabler vollstandiger metrischer Raum ist). Dies erlaubt uns die<br />

folgende Festlegung:<br />

Sei P jFN0 0<br />

Deniere fur T > 0<br />

def id<br />

= P jF N0<br />

0 die regular beding<strong>te</strong> Ver<strong>te</strong>ilung der Identitat id auf (; F) gegeben F N0<br />

0 .<br />

F N0 0<br />

T<br />

(d! 0 dt) def<br />

= 1 T P jFN0 0 (d!<br />

0 ) n j(0;T ] (dt);<br />

so ist F N0 0<br />

T<br />

()(!) fur alle ! 2 ein Wahrscheinlichkeitsma auf (R; F N0<br />

0 B). Der zugehorige<br />

Erwartungswert wird mit E F N0 0<br />

Es sei 0 (0) (t) def<br />

= <br />

R<br />

T<br />

N 0 (n) (ftg) def<br />

=<br />

()(!) bezeichnet.<br />

(,1;0] h(t , s) N0 (ds)<br />

0 (n+1) (t) def<br />

= <br />

(<br />

R<br />

Z<br />

ftg N<br />

(,1;t)<br />

<br />

<strong>und</strong> ferner<br />

h i<br />

ds 0; 0 (n) (s)<br />

<br />

N 0 (ftg) fur t 0<br />

h(t , s) N 0 (n) (ds)<br />

fur t>0<br />

fur n 2 N. Dabei ist N der nach 6.14 aus N 0+ konstruierbare homogene , F N0<br />

Proze der In<strong>te</strong>nsitat 1 auf R 2 . Ferner ist<br />

siehe 6.12.<br />

(a)<br />

Wir benotigen einige Abschatzungen:<br />

E F N0 0<br />

T<br />

0(n+1)<br />

, 0 (n)<br />

T<br />

= T E<br />

<br />

Z<br />

Z T<br />

E<br />

0<br />

Z T<br />

[0;1)<br />

0<br />

<br />

0 (n) (t)<br />

Z<br />

denn ist -Lipschitz-s<strong>te</strong>tig, N 0 (n)<br />

, N 0 (n,1)<br />

eine , F N0<br />

t<br />

; F N<br />

t<br />

(,1;t)<br />

Z T,s<br />

0<br />

<br />

t2R<br />

jh(t)j dt<br />

jh(t)j dt E F N0 0<br />

T<br />

<br />

<br />

N -In<strong>te</strong>nsitat von<br />

0(n)<br />

, N<br />

(n,1)<br />

0 <br />

eine , F N0<br />

t<br />

; F N<br />

t<br />

<br />

jh(t , s)j N<br />

0(n)<br />

, N 0 (n,1) <br />

<br />

<br />

<br />

N<br />

; F -Poisson-<br />

t t<br />

<br />

-In<strong>te</strong>nsitat von N 0(n) ,<br />

(ds)<br />

N 0 (n)<br />

, N 0 (n,1)<br />

(ds)<br />

0(n)<br />

, 0 (n,1)<br />

;<br />

((,1; 0])=0<strong>und</strong><br />

<br />

<br />

F N0<br />

0<br />

F N0<br />

0<br />

<br />

<br />

dt<br />

0(n) (t) , (t)<br />

0 (n,1) t2R<br />

ist<br />

auf (0; 1) (siehe 6.15). Beach<strong>te</strong> wei<strong>te</strong>rhin, da<br />

F N0<br />

0 <strong>und</strong> F N<br />

0 nach Konstruktion unabhangig sind. Induktiv kann dies zu<br />

E F N0 0<br />

T<br />

fortgesetzt werden (n 2 N).<br />

0(n+1)<br />

, 0 (n)<br />

<br />

<br />

<br />

Z<br />

[0;1)<br />

jh(t)j dt<br />

n<br />

E F N0<br />

0<br />

T<br />

0(1)<br />

,<br />

(0)<br />

0 <br />

(b) Da -Lipschitz-s<strong>te</strong>tig ist, folgt 0 (0) (t) (0) + R (,1;0] jh(t , s)j N0 (ds). Dies wiederum


62 10. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen {unbeschrank<strong>te</strong> Dynamiken<br />

fuhrt nach (AB i) zu<br />

E F N0 0<br />

T<br />

denn 0 (0) (t) ist F N0-mebar.<br />

0<br />

(c)<br />

E F N0 0<br />

T<br />

0(1)<br />

,<br />

(0)<br />

0 <br />

Z<br />

T<br />

T<br />

<br />

Z T<br />

0<br />

Z T<br />

Z<br />

0<br />

[0;1)<br />

E<br />

E<br />

< 1 f.s.,<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

(0;t)<br />

jh(t)j dt E F N0 0<br />

T<br />

<br />

0 (0) = 1 T<br />

Z T<br />

h(t , s) N 0 (0) (ds) ,<br />

0<br />

0 (0) (t) dt < 1<br />

Z<br />

(,1;0]<br />

jh(t , s)j N<br />

ds h 0; 0 (0) (s)<br />

0 (0) <br />

f.s.,<br />

h(t , s) N 0 (ds)<br />

i <br />

F N0<br />

0<br />

dt<br />

<br />

<br />

F N0<br />

0<br />

dabei erfolgt die Ausnutzung der -Lipschitz-S<strong>te</strong>tigkeit von beim ers<strong>te</strong>n Ungleichheitszeichen.<br />

Das drit<strong>te</strong> Ungleichheitszeichen erhalt man analog zu (a), die f.s. Endlichkeit stammt aus (b).<br />

<br />

(d) Aus E F N0 0<br />

T<br />

0 (n+1) E F N0 0 0(n+1)<br />

T<br />

, <br />

(n)<br />

0 <br />

+ E F N0 0<br />

T<br />

0 (n)<br />

folgt einmal mehr induktiv<br />

un<strong>te</strong>r Verwendung von (a), (b) <strong>und</strong> (c)<br />

E F N0 0<br />

T<br />

<br />

0 (n+1) <br />

<br />

nX<br />

k=0<br />

n+1<br />

X<br />

k=0<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

< 1 f.s.<br />

Z<br />

Z<br />

[0;1)<br />

[0;1)<br />

jh(t)j dt<br />

k<br />

E F N0<br />

k<br />

1<br />

jh(t)j dt<br />

T<br />

0<br />

T<br />

Z T<br />

0<br />

0(1)<br />

, 0 (0)<br />

<br />

0 (0) (t) dt<br />

+ E F N0 0<br />

T<br />

<br />

dt<br />

0 (0) <br />

fur alle n 2 N.<br />

Aus (a) <strong>und</strong> (c) ergibt sich fur alle k; m 2 N mit k m:<br />

E F N0 0<br />

T<br />

0(k)<br />

,<br />

(m)<br />

0 X jm<br />

<br />

Somit folgt fur ein geeigne<strong>te</strong>s<br />

(10.17)<br />

<br />

0 (1) (t)<br />

<br />

<br />

Z<br />

t2R<br />

[0;1)<br />

jh(s)j ds<br />

0 (n) n!1<br />

,,,! 0 (1)<br />

(jj) auf L 1<br />

<br />

R; F N0<br />

j<br />

E F N0<br />

bezuglich kk F N0 0<br />

T<br />

= E F N0 0<br />

T<br />

0<br />

B; FN0 0<br />

T<br />

[f.s.].<br />

Auerdem liefert die Markov-Ungleichung zusammen mit (a) noch<br />

F N0 0<br />

T<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

0 (n+1)<br />

, 0 (n)<br />

><br />

Z<br />

<br />

<br />

<br />

Z<br />

[0;1)<br />

[0;1)<br />

<br />

<br />

Z<br />

,<br />

n<br />

jh(s)j ds<br />

jh(s)j ds<br />

[0;1)<br />

2<br />

E F N0 0<br />

T<br />

n<br />

2<br />

E F N0<br />

0<br />

T<br />

<br />

0<br />

T<br />

jh(s)j ds<br />

n<br />

2<br />

0(1)<br />

, 0 (0)<br />

< 1<br />

!<br />

0(n+1)<br />

,<br />

(n)<br />

0 <br />

0(1)<br />

,<br />

(0)<br />

0 :<br />

f.s.:


ii. Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r Hawkes-Prozesse 63<br />

Nach Voraussetzung <strong>und</strong> (c) zeigt dies<br />

X<br />

n0<br />

F N0 0<br />

T<br />

<br />

<br />

0 (n+1)<br />

, 0 (n)<br />

><br />

Z<br />

jh(s)j ds<br />

[0;1)<br />

Nach [Nev65] Prop. II.4.2 (Sei<strong>te</strong> 45) gilt also 0 (n) n!1<br />

n<br />

2<br />

,,,! 0 (1) F N0 0<br />

Fur jede beschrank<strong>te</strong> Menge C 2 B + , C (0;T], gilt gema (a) <strong>und</strong> (c)<br />

X<br />

n0<br />

P jFN0 0<br />

= X n0<br />

Z<br />

C<br />

<br />

E jFN0 0<br />

< 1 f.s..<br />

<br />

N 0 (n+1)<br />

, N 0 (n)<br />

(ds) 6= 0<br />

Z<br />

Nach dem Borel-Can<strong>te</strong>lli-Lemma folgt<br />

P jFN0 0<br />

<br />

C<br />

<br />

<br />

X n0<br />

<br />

0 (n+1) (t) , 0 (n) (t) dt<br />

lim sup<br />

n!1<br />

<br />

E jFN0 0<br />

T X n0<br />

n N 0(n+1)<br />

, N 0 (n)<br />

(C) 6= 0<br />

T<br />

!<br />

< 1 f.s.:<br />

-f.s. [P -f.s.].<br />

N 0(n+1)<br />

, N 0 (n)<br />

<br />

o<br />

E F N0 0<br />

T<br />

(C)<br />

<br />

0(n+1)<br />

,<br />

(n)<br />

0 <br />

=0 f.s.,<br />

d.h. N 0 (n+1) <strong>und</strong> N 0 (n) stimmen P jFN0 0 -f.s. auf C fur hinreichend groe n uberein [P -f.s.]. Wir<br />

denieren also N 0 (1) def<br />

= lim n!1 N 0 (n) . Fur alle C 2 B, C (0;T], erhal<strong>te</strong>n wir nach zweifacher<br />

Anwendung des Lemmas von Fatou <strong>und</strong> un<strong>te</strong>r Beachtung von (a)<br />

E jFN0 0<br />

Z<br />

C<br />

<br />

N 0 (1) (ds) , N<br />

Dies zeigt N 0 (1) () = R <br />

E F N0 0<br />

T<br />

N<br />

<br />

ds h 0; 0 (1) (s)<br />

i <br />

<br />

lim<br />

n!1 E jFN0 0<br />

T lim<br />

n!1 EFN0 0<br />

T<br />

h i<br />

ds 0; 0 (1) (s) P jFN0 0 -f.s. [P -f.s.].<br />

, <br />

Wir rechnen nun nach, da 0 (1) (t)<br />

t2R<br />

<br />

0 (1) <br />

, Z<br />

E F N0 0<br />

T<br />

E F N0 0<br />

T<br />

E F N0 0<br />

T<br />

E F N0 0<br />

T<br />

n!1<br />

,,,! 0<br />

(,1;)<br />

0(1)<br />

,<br />

(n+1)<br />

0<br />

0(1)<br />

, 0 (n+1)<br />

<br />

0(1)<br />

, 0 (n+1)<br />

<br />

nach (10.17) [P -f.s.], d.h.<br />

h(,s)N 0 (1) (ds)<br />

0(1)<br />

, 0 (n+1)<br />

+ <br />

Z<br />

+ T<br />

Z<br />

T E jFN0 0<br />

0<br />

Z<br />

+ T<br />

Z<br />

T E jFN0 0<br />

0<br />

Z<br />

+ T [0;1)<br />

Z<br />

[0;1)<br />

Z<br />

von der Form (D1) ist:<br />

(,1;t)<br />

(0;t)<br />

jh(t)j dt E jFN0 0<br />

jh(t)j dt E F N0 0<br />

T<br />

<br />

0 (n) (s), 0 (1) (s) ds<br />

C<br />

0(n)<br />

,<br />

(1)<br />

0<br />

=0<br />

<br />

jh(t , s)j N<br />

0(n)<br />

, N 0 (1) <br />

<br />

jh(t , s)j N<br />

0(n)<br />

, N 0 (1) <br />

Z T<br />

<br />

<br />

0<br />

0(n)<br />

,<br />

(1)<br />

0<br />

<br />

(ds) dt<br />

(ds) dt<br />

0 (n) (s), 0 (1) (s) ds<br />

<br />

R<br />

<br />

0 (1) (t) = h(t , s) (,1;t) N0 (1) (ds)<br />

t2R<br />

t2R<br />

<br />

P-f.s..<br />

<br />

<br />

<br />

F N0 0<br />

T<br />

-f.s. [P -f.s.].


64 10. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen {unbeschrank<strong>te</strong> Dynamiken<br />

mit<br />

N wurde wei<strong>te</strong>r vorne wie in 6.14 aus N 0+ konstruiert, d.h. ( 0 + (t) =1 (0;1) (t) 0 (t))<br />

N ((a; b] L) = X n2N1 (a;b] (T n ) 1 L<br />

,<br />

<br />

0<br />

+(T n )U n<br />

<br />

+<br />

Z<br />

(a;b]<br />

Z<br />

Ln(0; 0 + (t)]<br />

^N(dt dz)<br />

(U n ) n2Z<br />

u.i.v. Zufallsgroen, unabhangig von F<br />

N0<br />

1 , U n R[0; 1] (n 2 Z)<br />

^N homogener Poisson-Proze der In<strong>te</strong>nsitat 1 auf R 2 , unabhangig von , F N0<br />

1 ; F U 1<br />

.<br />

N(dt [0; 0 (t)]) fur alle C 2 B + .<br />

R Durch einsetzen erhal<strong>te</strong>n wir N 0 (C) =<br />

C<br />

Gezeigt wird nun, da N 0+ = N 0 (1)+ . Dazu denieren wir N ~ def<br />

= N 0 , N 0 (1) <br />

. Bezeichne<br />

N 0 , N 0 (1)<br />

<br />

<br />

N<br />

;t die F ~ t<br />

-vorhersagbare Version der F<br />

N 0<br />

t<br />

; F N0(1)<br />

t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat von N ~<br />

t2R<br />

(die Exis<strong>te</strong>nz sichert [Bre81] II.4., Theorem T14, die verwende<strong>te</strong> Dars<strong>te</strong>llung stammt aus Satz<br />

2.4). Fur diese gilt wegen der -Lipschitz-S<strong>te</strong>tigkeit von <br />

N 0 , N 0 (1) <br />

;t<br />

<br />

<br />

Z<br />

= <br />

Z<br />

(,1;t)<br />

(0;t)<br />

<br />

jh(t , s)j N 0 , N 0 1 (ds)<br />

jh(t , s)j N 0 , N 0 1 (ds);<br />

denn nach Konstruktion gilt N 0 , = N 0(1), . Aufgr<strong>und</strong> der wei<strong>te</strong>r oben genann<strong>te</strong>n Unabhangigkei<strong>te</strong>n<br />

sowie der Dars<strong>te</strong>llung von N 0 <strong>und</strong> N 0 (1) auf (0; 1) mit<strong>te</strong>ls N konnen wir zu jedem ! 2 <br />

ein ~! 2 mit 0 = N 0 , N 0 (1) , (!;) = N 0 , N 0 (1) , (~!;) = N 0 , N 0 (1) , (~!;\(,1;t])<br />

nden. Somit gilt<br />

N 0 , N 0 (1) <br />

, (!;);t<br />

<br />

= N 0 ,N 0 (1) <br />

Z <br />

jh(t , s)j N 0 , N 0 (1) <br />

(0;t)<br />

(~!;\(,1;t]);t<br />

<br />

(~!; ds) =0;<br />

<br />

also <br />

<br />

~N , ;t<br />

<br />

0 f.s..<br />

Nach 5.5 liefert dies fur alle t>0<br />

P<br />

~N((0;t])=0<br />

F ~ N<br />

0<br />

<br />

Z t <br />

= exp , ~N , ;s ds 1;<br />

0<br />

so da sich ~ N = ; f.s. <strong>und</strong> damit N 0 = N 0 (1) f.s. auf [0; 1) ergibt. Es gilt also (beach<strong>te</strong> erneut<br />

die Unabhangigkeit von F N0<br />

0<br />

<strong>und</strong> F N<br />

0 )<br />

Z T<br />

0<br />

E<br />

0 (t) jF N0<br />

0<br />

<br />

dt = E<br />

N 0 ((0;T]) jF N0<br />

0<br />

Z T <br />

= E 0 (1)<br />

(t)<br />

0<br />

<br />

F N0<br />

0<br />

<br />

= E N 0 (1) ((0;T])<br />

<br />

dt<br />

f.s..<br />

<br />

F N0<br />

0


ii. Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r Hawkes-Prozesse 65<br />

Schlielich fuhrt (d) nun zu<br />

Z T<br />

0<br />

E<br />

<br />

0 (1) (t)<br />

<br />

F N0<br />

0<br />

<br />

dt <br />

1X<br />

k=0<br />

Z k Z T<br />

jh(t)j dt 0 (0) (t) dt < 1<br />

[0;1)<br />

0<br />

f.s.,<br />

R T<br />

was insgesamt E, 0 (t) jF N0<br />

0 0<br />

<br />

dt < 1 f.s. <strong>und</strong> damit die Behauptung zeigt.<br />

<br />

In der vors<strong>te</strong>henden Begr<strong>und</strong>ung waren wir von der Gultigkeit von Anfangsbedingung (AB<br />

i) ausgegangen, wir haben jedoch nur den ers<strong>te</strong>n Teil dieser Bedingung benotigt (siehe (b)). Die<br />

noch fehlenden Betrachtungen fuhren wir auf diesen Fall zuruck <strong>und</strong> nutzen dabei die zuvor<br />

verwende<strong>te</strong>n Bezeichnungen:<br />

Gel<strong>te</strong> zunachst Anfangsbedingung (AB ii). In diesem Fall liefert<br />

E<br />

Z T<br />

Z<br />

0<br />

(,1;0]<br />

(,1;0] jh(t , s)j N0 (ds) dt. Dies ist fur die obige Be-<br />

R T<br />

fur alle T > 0 die f.s. Endlichkeit von<br />

0<br />

gr<strong>und</strong>ung ausreichend.<br />

jh(t , s)j N 0 (ds) dt<br />

R<br />

<br />

< 1<br />

R Im Fall von Anfangsbedingung (AB iii) gilt jh(t)j N([,t; 0)) dt < 1 f.s.. Somit<br />

[0;1)<br />

erhal<strong>te</strong>n wir<br />

" 0 a(t) =<br />

=<br />

<br />

Z t_0<br />

Z<br />

Z<br />

(t,a)_0<br />

[0;1)<br />

[0;1)<br />

Z<br />

Z<br />

(,1;0]<br />

[s;1)<br />

jh(s , u)j N 0 (du) ds <br />

jh(t)j N 0 (s , dt) ds =<br />

jh(x)j N 0 ([,x; 0)) dx +<br />

Z<br />

[0;1)<br />

Z<br />

Z<br />

[0;1)<br />

[0;1)<br />

Z<br />

(,1;0]<br />

jh(x)j N 0 ([,x; 0]) dx<br />

jh(x)j dx < 1<br />

jh(s , u)j N 0 (du) ds<br />

fur alle a; t 2 [0; 1) Hieraus lat sich sogar die Gultigkeit beider Bedingungen von (AB i)<br />

ablesen.<br />

f.s.<br />

11. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen {<br />

beschrank<strong>te</strong> Dynamiken<br />

Fordern wir im Fall -Lipschitz-s<strong>te</strong>tiger Anregungsfunktionen zusatzlich die Beschranktheit<br />

dieser Funktion, so konnen wir die Beschrankung des Wer<strong>te</strong>s von R jh(t)j dt aus Abschnitt 10<br />

fallen lassen. Es gel<strong>te</strong> fur den aktuellen Abschnitt die<br />

Voraussetzung 4.<br />

Gegeben sei eine mebare Funktion , die -Lipschitz-s<strong>te</strong>tig fur ein<br />

>0<strong>und</strong> beschrankt durch ein > 0 ist. Bezeichne h eine mebare Funktion mit<br />

(11.1)<br />

Z<br />

jh(t)j dt < 1<br />

[0;1)<br />

[0;1)<br />

Z<br />

<strong>und</strong> t jh(t)j dt < 1:


66 11. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen { beschrank<strong>te</strong> Dynamiken<br />

Ziel dieses Abschnitts wird erneut eine Exis<strong>te</strong>nz- <strong>und</strong> Stabilitatsaussage un<strong>te</strong>r dieser Voraussetzung<br />

sein, die in Satz 11.6 <strong>und</strong> 11.8 zu nden sind.<br />

1) Exis<strong>te</strong>nz. Wie im Beweis von 8.5 sei (; F;P) der kanonische Raum der Punkt-Prozesse<br />

auf R mit [0; 1]-wertigen Marken. Dabei sei S t = t , t 2 R, <strong>und</strong> P ein Wahrscheinlichkeitsma<br />

mit P S t = P , un<strong>te</strong>r dem N = (T n ;U n ) n2Z , N(!;) = !, ein markier<strong>te</strong>r Poisson-Proze der<br />

In<strong>te</strong>nsitat mit Markenfolge (U n ) n2Z<br />

unabhangig von N([0; 1]) ist.<br />

Deniere die nach 7.1 F N<br />

t<br />

unabhangiger, identisch R[0; 1]-ver<strong>te</strong>il<strong>te</strong>r Zufallsgroen,<br />

-adaptier<strong>te</strong>n Punkt-Prozesse N (n) N<br />

<strong>und</strong> F t<br />

-vorhersagbaren Prozesse<br />

, (n) (t) t2R , n 2 N 0, ahnlich wie im Beweis von 9.1 durch<br />

N (n) (C) def<br />

=<br />

Z<br />

(n+1) (t) def<br />

= <br />

C<br />

N<br />

Z<br />

<br />

ds <br />

(,1;t)<br />

0; (n) (s)<br />

<br />

h(t , s) N (n) (ds)<br />

<br />

; C 2 B;<br />

<br />

; t 2 R;<br />

wobei (0) (t) 0 fur alle t 2 R gel<strong>te</strong>. Nach 7.1 ist ( (n) N<br />

(t)) t2R eine F t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat von N (n) fur<br />

alle n 2 N 0 . Zunachst zeigen wir die Exis<strong>te</strong>nz des Grenzprozesses N def<br />

= lim n!1 N (n) . Dazu sei<br />

(11.2)<br />

~N(ftg) def<br />

= lim sup<br />

n!1 N (n) (ftg) , lim inf<br />

n!1 N (n) (ftg); t 2 R:<br />

Der Punkt-Proze N existiert also, wenn der Proze ~ N f.s. mit dem Punkt-Proze ;, der keinen<br />

Punkt auf der reellen Achse besitzt, ubereinstimmt. Setze<br />

~(t) def<br />

= lim sup<br />

n!1 (n) (t) , lim inf<br />

n!1 (n) (t); t 2 R:<br />

Dann gilt aufgr<strong>und</strong> der Beschranktheit von fur alle t 2 R: 0 ~ (t) .<br />

11.1. Lemma. , Der Punkt-Proze , lim sup n!1 N (n) lat lim sup n!1 (n) (t) als F N <br />

t2R t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat<br />

zu. Entsprechend ist lim inf n!1 (n) (t) eine F N <br />

t2R t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat von lim inf n!1 N (n) .<br />

Beweis: Gezeigt wird nur die ers<strong>te</strong> Behauptung, der zwei<strong>te</strong> Nachweis lat sich analog<br />

fuhren. Oensichtlich gilt nach dem Satz von der monotonen Konvergenz<br />

Z <br />

Z <br />

N dt 0; 1 lim sup<br />

n!1 (n) (t) lim sup N dt <br />

n!1<br />

C<br />

<br />

Z<br />

C<br />

C<br />

N<br />

<br />

dt <br />

<br />

0; 1 (n) (t)<br />

<br />

0; 1 lim sup<br />

n!1 (n) (t)<br />

<br />

<br />

;


ii. Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r Hawkes-Prozesse 67<br />

C 2 B. Die gleiche Argumentation wie im Beweis zu 6.11 fuhrt fur (a; b] R zu<br />

E<br />

Z<br />

(a;b]<br />

= E<br />

= E<br />

= E<br />

N<br />

<br />

Z<br />

Z<br />

Z<br />

dt <br />

(a;b]R<br />

1 1 [0;<br />

(a;b]R<br />

(a;b]<br />

<br />

0; 1 lim sup<br />

n!1 (n) (t)<br />

<br />

N<br />

F <br />

1 [ 0; 1 lim sup n!1 (n) (t)) (z) N(dt dz)<br />

lim sup<br />

n!1 (n) (t) dt<br />

F N <br />

a<br />

a<br />

<br />

F N <br />

a<br />

lim sup n!1 (t)) (z)n ((dt dz))<br />

(n) <br />

:<br />

<br />

<br />

F N <br />

a<br />

Analoges gilt fur das In<strong>te</strong>rvall, welches an der rech<strong>te</strong>n Sei<strong>te</strong> abgeschlossen ist. Somit erhal<strong>te</strong>n wir<br />

E<br />

Z<br />

(a;b]<br />

lim sup N (n) (dt)<br />

n!1<br />

<br />

F N <br />

a<br />

<br />

= E<br />

= E<br />

Z<br />

Z<br />

(a;b]<br />

(a;b]<br />

lim sup<br />

n!1<br />

N<br />

<br />

dt <br />

lim sup<br />

n!1 (n) (t) dt<br />

<br />

<br />

<br />

0; 1 (n) (t) <br />

F N<br />

a<br />

F N <br />

a<br />

<br />

:<br />

<br />

Lemma 11.1 zeigt gemeinsam mit 6.15, da ~ N die F N<br />

t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat , ~ (t)<br />

t2R besitzt.<br />

11.2. Lemma. In der geschilder<strong>te</strong>n Situation gilt die Ungleichung<br />

(11.3)<br />

fur alle t 2 R.<br />

~(t) <br />

Z<br />

(,1;t)<br />

jh(t , s)j ~ N(ds)<br />

Beweis: Sei t 2 R beliebig. Wir konnen ~ (t) umschreiben zu<br />

~(t) = lim sup<br />

n!1 (n) (t) , lim inf<br />

n!1 (n) (t) = lim<br />

n!1<br />

= lim<br />

n!1 sup<br />

i;jn<br />

,<br />

(i) (t) , (j) (t) :<br />

<br />

sup<br />

kn<br />

f.s.<br />

(k) (t) , inf (k) (t)<br />

kn<br />

Aus der Lipschitz-S<strong>te</strong>tigkeit von folgt fur beliebige a 2 (0; 1) die Abschatzung<br />

~(t) lim<br />

n!1 sup<br />

i;jn<br />

<br />

lim<br />

n!1<br />

<br />

Z<br />

sup<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

jh(t , s)j N (i) (ds) ,<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

jh(t , s)j N (k) (ds) , inf<br />

kn<br />

jh(t , s)j N (j) (ds)<br />

|<br />

kn (,1;t,a)<br />

{z<br />

(,1;t,a)<br />

}<br />

= 1 (a)<br />

+ lim<br />

n!1<br />

<br />

sup<br />

Z<br />

jh(t , s)j N (k) (ds) , inf<br />

kn<br />

Z<br />

<br />

<br />

jh(t , s)j N (k) (ds)<br />

|<br />

kn [t,a;t)<br />

{z<br />

[t,a;t)<br />

}<br />

= 2 (a)<br />

= 1 (a)+ 2 (a):<br />

Z<br />

jh(t , s)j N (k) (ds)<br />

!


68 11. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen { beschrank<strong>te</strong> Dynamiken<br />

Oensichtlich ist 2 (a) R [t,a;t) jh(t , s)j N(ds [0; 1]) < 1 f.s.. Da N([0; 1]) im In<strong>te</strong>rvall<br />

[t , a; a) f.s. nur endlich viele Punk<strong>te</strong> besitzt, erhal<strong>te</strong>n wir<br />

2 (a) lim<br />

n!1<br />

<br />

Z<br />

Fur 1 (a) gilt wegen<br />

E<br />

Z<br />

[t,a;t)<br />

Z<br />

(,1;t,a)<br />

[t,a;t)<br />

jh(t , s)j sup N (i) (ds) ,<br />

in<br />

jh(t , s)j ~ N(ds)<br />

f.s..<br />

Z<br />

jh(t , s)j N(ds [0; 1]) = E<br />

Z<br />

<br />

Z<br />

[t,a;t)<br />

(,1;t,a)<br />

(,1;t)<br />

<br />

jh(t , s)j inf N (i) (ds)<br />

in<br />

<br />

jh(t , s)j ds<br />

jh(t , s)j ds < 1<br />

die Abschatzung 1 (a) R (,1;t,a) jh(t , s)j N(ds[0; 1]) < 1 f.s. <strong>und</strong> damit lima!1 1 (a) =0<br />

f.s.. Insgesamt zeigt der Grenzubergang a !1wegen ~ (t) 1 (a)+ 2 (a)fur alle a 2 (0; 1)<br />

die Ungleichung (11.3).<br />

, ~ N;t<br />

<br />

N<br />

Nach 2.4 besitzt die F ~ N<br />

-vorhersagbare Version der F ~ -In<strong>te</strong>nsitat von N ~ die Dars<strong>te</strong>llung<br />

t2R<br />

t<br />

(existiert nach [Bre81] II.4.T14) <strong>und</strong> <br />

t<br />

~N;t<br />

R <br />

(,1;t) jh(t , s)j ~ N(ds) f.s..<br />

11.3. Lemma. Wird in der unmit<strong>te</strong>lbar zuvor angegebenen Ungleichung ~ N auf der linken Sei<strong>te</strong><br />

durch die Einschrankung von ~ N auf (,1; 0] ersetzt, also durch ~ N , , so besitzt diese wei<strong>te</strong>rhin<br />

Gultigkeit, falls diese Einschrankung auch auf der rech<strong>te</strong>n Sei<strong>te</strong> vorgenommen wird:<br />

Z<br />

(11.4) ( N ~ , ;t) jh(t , s)j N(ds) ~ f.s..<br />

(,1;0]<br />

Beweis: Betrach<strong>te</strong>n wir den Beweis von 11.2, so erkennt man, da (11.3) auf der Menge<br />

0<br />

def<br />

= N([0; 1]) nich<strong>te</strong>xplodierend \<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

jh(t , s)j N(ds [0; 1]) < 1<br />

<br />

gilt <strong>und</strong> P( 0 ) = 1. Sei ! 0 2 0 .Da N([0; 1]) ein Poisson-Proze endlicher In<strong>te</strong>nsitat ist, gibt<br />

es ein ! 2 0 , so da ~ N , (!;) = ~ N , (! 0 ;) <strong>und</strong> ~ N(!; (0;t])=0.Daraus folgt<br />

un<strong>te</strong>r Beachtung von 2.6.<br />

( ~ N , (! 0 ; );t)=( ~ N(!;\(,1;t]);t)<br />

= <br />

Z<br />

(,1;0]<br />

Z<br />

jh(t , s)j ~ N<br />

, (!0 ;ds)<br />

(,1;t)<br />

jh(t , s)j ~ N(!; ds)<br />

11.4. Lemma. Der Proze ~ N besitzt mit positiver Wahrscheinlichkeit keinen Punkt auf (0; 1),<br />

d.h.<br />

(11.5)<br />

<br />

P ~N((0; 1)) = 0 > 0:


ii. Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r Hawkes-Prozesse 69<br />

Beweis: Es zeigt einmal mehr der Satz von Fubini, da<br />

E<br />

Z<br />

(0;1)<br />

R<br />

Z<br />

(,1;0]<br />

jh(u , s)j N(ds [0; 1]) du<br />

<br />

=<br />

=<br />

Z<br />

(0;1)<br />

R<br />

also ist<br />

(0;1)<br />

erhal<strong>te</strong>n wir aus Satz 5.5 <strong>und</strong> Lemma 11.3<br />

Damit folgt P<br />

Z 1<br />

u<br />

Z<br />

(0;1)<br />

jh(s)j ds du =<br />

Z<br />

E<br />

Z<br />

(,1;0]<br />

(0;1)<br />

<br />

jh(u , s)j ds du<br />

u jh(u)j du < 1;<br />

(,1;0] jh(u , s)j N(ds[0; 1]) du f.s. endlich. Gemeinsam mit diesen Uberlegungen<br />

<br />

P<br />

~N((0; 1))=0F N ~<br />

0<br />

Z<br />

exp<br />

exp<br />

<br />

,<br />

<br />

,<br />

> 0 f.s..<br />

Z 1<br />

0<br />

Z 1<br />

0<br />

Z<br />

<br />

Z 1 <br />

= exp , ( N ~ , ;t)dt<br />

0<br />

(,1;0]<br />

(,1;0]<br />

jh(t , s)j ~ N(ds) dt<br />

<br />

R <br />

~N((0; 1)) = 0 = P<br />

~N((0; 1))=0F <br />

N ~<br />

0<br />

jh(t , s)j N(ds [0; 1]) dt<br />

<br />

dP >0.<br />

Das Wahrscheinlichkeitsma P ist bezuglich des Shif<strong>te</strong>s ( t ) t2R ergodisch, siehe 6.6 . Nach<br />

7.1(i) sind die Prozesse N (n) <strong>und</strong> ( (n) (t)) t2R fur alle n 2 N t -kompatibel, was zur t -Kompatibilitat<br />

von ~ N fuhrt. Durch ~ N wir gema 5.7 ein stationarer Punkt-Proze (bezuglich (P;() t2R)<br />

im Sinne von [BB94]) gegeben <strong>und</strong> [BB94] Kapi<strong>te</strong>l 1 (1.4.2) besagt, da dann P( 1 ) = 1<br />

fur die Menge 1<br />

t<br />

n! 2 1 ; N(!; ~ (0; 1)) = 0<br />

P<br />

def<br />

= fN(R) o = n0g [ fN((0; 1)) = N((,1; o 0)) = 1g gilt. Hiermit folgt<br />

= ! 2 1 ; N(!; ~ (0; 1)) = 0 fur alle t 2 R, also<br />

<br />

~N((0; 1))=0<br />

<br />

=P<br />

n<br />

o<br />

! 2 1 ; N(!; ~ (0; 1)) = 0<br />

aufgr<strong>und</strong> der Ergodizitat. Somit mu ~ N wegen 11.4 f.s. dem Punkt-Proze ohne einen einzigen<br />

Punkt auf R entsprechen, also ~ N = ; f.s.. Nach Denition von ~ N sind die Punkt-Prozesse<br />

lim sup n!1 N (n) <strong>und</strong> lim inf n!1 N (n) auf R f.s. gleich. Dies zeigt fur alle beschrank<strong>te</strong>n Borel-<br />

Mengen C<br />

=1<br />

(11.6)<br />

P , 9k 2 N 8n 2 N k : N<br />

(n)<br />

, N (n+1) (C) =0<br />

<br />

=1<br />

<strong>und</strong> wir konnen den Punkt-Proze N durch die Festlegung N(ftg) def<br />

= lim n!1 N (n) (ftg) denieren.<br />

11.5. Lemma. Der durch N = lim n!1 N (n) denier<strong>te</strong> Punkt-Proze erfullt<br />

(i) N ist t -kompatibel<br />

(ii) N besitzt die In<strong>te</strong>nsitat ((t)) t2R , (t) = R<br />

(,1;t) jh(t , s)j N(ds)


70 11. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen { beschrank<strong>te</strong> Dynamiken<br />

Beweis: zu (i). Fur alle C 2 B, t 2 R gilt nach 7.1(i)<br />

S t N(C) =N(t+C)= lim<br />

n!1 N (n) (t + C) = lim<br />

n!1 N (n) ( t ;C)=N( t ;C) f.s..<br />

R<br />

<br />

i<br />

zu (ii). Wir konnen ( (n) (t)) h N<br />

t2R als F t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat von N (n) identizieren (n 2 N), siehe<br />

7.1(ii). Der durch N ds 0; (s)<br />

C<br />

<br />

C2B festgeleg<strong>te</strong> Punkt-Proze besitzt die F N <br />

t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat<br />

((t)) t2R, siehe 6.11. Daher besitzt<br />

Z<br />

C<br />

<br />

N (n) (ds) , N<br />

<br />

ds <br />

0; (s)<br />

<br />

<br />

nach 6.15 die F , N <br />

t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat (n) (t) , (t) .Fur beliebige beschrank<strong>te</strong> Mengen C 2 B gilt<br />

t2R<br />

daher aufgr<strong>und</strong> des Lemmas von Fatou<br />

(11.7)<br />

E<br />

Z<br />

C<br />

<br />

N(ds) , N<br />

lim<br />

n!1 E<br />

= lim<br />

n!1<br />

Z<br />

Z<br />

C<br />

C<br />

<br />

<br />

ds <br />

<br />

0; (s)<br />

<br />

N (n) (ds) , N<br />

<br />

E , (n) (0) , (0) ds<br />

<br />

ds <br />

= n (C) lim<br />

n!1 E, (n) (0) , (0) ;<br />

C2B<br />

0; (s)<br />

<br />

<br />

denn (n) (t) <strong>und</strong> (t) sind t -kompatibel. Die -Lipschitz-S<strong>te</strong>tigkeit fuhrt zu<br />

(n+1) (0) , <br />

(0) Z<br />

= <br />

Z<br />

<br />

<br />

Z<br />

<br />

(,1;0)<br />

(,1;0)<br />

(,1;0)<br />

h(0 , s) N (n) (ds)<br />

h(,s) N (n) (ds) ,<br />

Z<br />

<br />

, <br />

(,1;0)<br />

jh(,s)j N<br />

(n)<br />

, N (ds):<br />

Z<br />

(,1;0)<br />

h(,s) N(ds)<br />

<br />

h(0 , s) N(ds) <br />

Da<br />

Z<br />

E<br />

(,1;0)[0;1]<br />

Z<br />

jh(,s)j N(ds dz) = E<br />

Z<br />

=<br />

(,1;0)<br />

(,1;0)<br />

<br />

jh(,s)j ds<br />

jh(,s)j ds < 1<br />

gilt, ist auch R (,1;0) jh(,s)j N<br />

(n)<br />

, N (ds) <br />

R(,1;0) jh(,s)j N(ds [0; 1]) < 1 f.s.. Nach<br />

Denition konvergiert N (n)<br />

C =[,t; 0), t 2 [0; 1) beliebig, so da<br />

f.s. gegen N fur n ! 1. Gleichung (11.6) gilt insbesondere fur<br />

lim<br />

n!1<br />

(n) (0) , (0) =0<br />

<br />

folgt. Dominier<strong>te</strong> Konvergenz ( (n) (0) , (0) f.s. fur alle n 2 N) <strong>und</strong> (11.7) zeigen<br />

Z<br />

<br />

<br />

<br />

E<br />

C<br />

N(ds) , N<br />

<br />

ds <br />

0; (s)<br />

<br />

f.s.<br />

=0;


ii. Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r Hawkes-Prozesse 71<br />

d.h. N <strong>und</strong><br />

R<br />

C<br />

N<br />

<br />

ds h 0; (s)<br />

<br />

i<br />

C2B stimmen f.s. uberein; also ist ((t)) N<br />

t2R eine F t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat<br />

des Punkt-Prozesses N, die { wie gewunscht { von der Form (D1) ist.<br />

Aus 11.5 <strong>und</strong> 5.7 folgt die Stationaritat von N, <strong>und</strong> wir erhal<strong>te</strong>n insgesamt den<br />

11.6. Satz (Beschrank<strong>te</strong> Lipschitz-Dynamik I). In der Situation von Voraussetzung 4 existiert<br />

ein eindeutiger stationarer Punkt-Proze N mit Dynamik der Form (D1).<br />

11.12.<br />

Die Eindeutigkeit werden wir wieder im Anschlu an den Stabilitatsbeweis nachliefern, siehe<br />

2) Stabilitat in Variation. Als Vorbereitung auf den Nachweis von Stabilitat bezuglich<br />

einer geeigne<strong>te</strong>n Anfangsbedingung dient die folgende Kopplungsaussage:<br />

11.7. Satz (Kopplung). Der Wahrscheinlichkeitsraum (; F;P) sei versehen mit einer Filtration<br />

(F t ) t2R<br />

, <strong>und</strong> X <strong>und</strong> Y seien stochastische Prozesse, so da<br />

(11.8)<br />

A s<br />

def<br />

= fX Y auf (s; 1)g2F 1 :<br />

Dies gilt insbesondere fur F t -adaptier<strong>te</strong> Prozesse. Fur alle s 2 [0; 1) gel<strong>te</strong><br />

(11.9)<br />

P(A s jF s ) Z(s),(s)<br />

fur einen reellwertigen Proze mit lim s!1 (s) =0f.s. <strong>und</strong> einen reellwertigen Proze Z mit<br />

(11.10)<br />

1<br />

P(Z(s) ) <strong>und</strong> lim<br />

t!1 t<br />

Z s+t<br />

s<br />

1 [;1) (Z(u)) du = P(Z(s) )<br />

f.s. fur ein 2 (0; 1). Dann koppeln die Prozesse X <strong>und</strong> Y f.s. in endlicher Zeit.<br />

Beweis: Wahle 2 R gema (11.10). Das Ereignis "<br />

X <strong>und</strong> Y koppeln\ ist der monotone<br />

Grenzwert der A s :<br />

Nach (11.9) gilt die Abschatzung<br />

A s " s"1 A 1<br />

def<br />

= fX <strong>und</strong> Y koppelng2F 1 :<br />

P(A 1 jF s ) P(A s jF s )<br />

(Z(s),(s)) 1 [;1) (Z(s)) 1 (,1;<br />

<br />

2 ] ((s))<br />

Fur s; t > 0 liefert dies<br />

2 1 [;1) (Z(s)) 1 (,1;<br />

<br />

2 ] ((s)) :<br />

(11.11)<br />

1<br />

t<br />

Z s+t<br />

s<br />

P (A 1 jF u ) du 1 t<br />

Z s+t<br />

<br />

s 2 1 [;1) (Z(u)) 1 <br />

(,1; 2 ]<br />

((u)) du<br />

<br />

1<br />

Z s+t<br />

2 1 (,1; 2 ]<br />

(u) 1 [;1) (Z(u)) du:<br />

t<br />

sup<br />

us<br />

s


72 11. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen { beschrank<strong>te</strong> Dynamiken<br />

Oensichtlich ist P(A 1 jF t ), t 2 R, ein F t -Martingal, welches sogar gleichgradig in<strong>te</strong>grierbar ist:<br />

0 sup<br />

t2R<br />

Z<br />

fP( A1 jF t)>ag<br />

P(A 1 jF t ) dP sup P(P(A 1 jF t )>a),,,! a!1 0:<br />

t2R<br />

Nach [Als96] 17.3 (oder auch [Nev65] Prop. 4.5.6 (Sei<strong>te</strong> 134)) gilt 1 A1 = lim t!1 P(A 1 jF t ) =<br />

R<br />

lim t!1 E(1 A1 jF t ) f.s., was zu lim t!1 1 s+t<br />

P(A<br />

t s 1 jF u ) du = 1 A1 f.s. fuhrt, siehe A2.2. Der<br />

Proze Z erfullt nach (11.10)<br />

1<br />

lim<br />

t!1 t<br />

Z s+t<br />

s<br />

1 [;1) (Z(u)) du = P(Z(s) ) f.s..<br />

Die Wahl von sichert lim s!1 sup us<br />

(u) =0f.s.. Wir erhal<strong>te</strong>n insgesamt aus (11.11)<br />

1 A1 2<br />

2 1 (,1; 2 ]<br />

d.h. 1 A1 =1f.s. <strong>und</strong> schlielich P(A 1 )=1.<br />

Das Ziel dieses Abschnitts ist der<br />

<br />

sup<br />

us<br />

(u)<br />

<br />

s!1<br />

,,,! 2<br />

2 > 0 f.s.,<br />

11.8. Satz (Beschrank<strong>te</strong> Lipschitz-Dynamik II). Gegeben sei Voraussetzung 4. Dann ist<br />

die Dynamik (D1) stabil in Variation bezuglich der Anfangsbedingung<br />

Z 1 Z<br />

(11.12)<br />

lim jh(s , u)j N(du) ds =0 f.s..<br />

t!1<br />

t<br />

(,1;0]<br />

Die hier verwende<strong>te</strong> Anfangsbedingung, die zur Stationaritat fuhrt, ist starker als Anfangsbedingung<br />

(AB i) des Abschnitts 10, aber schwacher als Bedingung (AB iii) <strong>und</strong> fordert ebenfalls,<br />

da die Nachwirkung von N , verschwindet.<br />

Zum Beweis von 11.8 wahlen wir einen Punkt-Proze N 0 =(T 0 n) n2Z<br />

mit Anfangsbedingung<br />

(11.12) <strong>und</strong> F N0<br />

t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat ( 0 (t)) t2[0;1)<br />

der Form (D1) auf R. Dabeschrankt durch ist, gilt<br />

dies auch fur 0 (t) auf [0; 1). Somit ist N 0 auf [0; 1) nich<strong>te</strong>xplodierend. Nach 6.14 s<strong>te</strong>llt<br />

einen , F N0<br />

s<br />

N((a; b] L) = X n2N<br />

; F N<br />

s<br />

1 (a;b] (T 0 n ) 1 L<br />

,<br />

<br />

0+ (T 0 n )U0 n<br />

<br />

+<br />

Z<br />

(a;b]<br />

Z<br />

Ln(0; 0 + (t)] ^N0 (dt dz)<br />

<br />

-Poisson-Proze der In<strong>te</strong>nsitat 1 auf R2 dar , (U 0 n ) n2Z , ^N0 wie in 6.14 benotigt,<br />

<br />

0 def<br />

+<br />

(t) = 1 (0;1)) 0 (t) .Fur beliebige Borel-Mengen C R (0; 1) gilt N 0 (C) =<br />

C<br />

Konstruiere N wie im vorherigen Un<strong>te</strong>rabschnitt aus N, beach<strong>te</strong> Bemerkung 8.6, d.h.<br />

N(C) =<br />

Z<br />

C<br />

N(dt [0;(t)]) ;<br />

N(dt [0; 0 (t)]).<br />

C 2 B. Nach 6.12 ist ( 0 (t)) eine F t2[0;1)<br />

t-In<strong>te</strong>nsitat von N 0 auf [0; 1), dies gilt ebenso fur<br />

((t)) t2R <strong>und</strong> N, F , def <br />

t = F N0 N<br />

t<br />

; F t . Gema 6.15 lat jN , N 0 j auf [0; 1) die F t -In<strong>te</strong>nsitat<br />

(j(t) , 0 (t)j) zu.<br />

t2[0;1)<br />

Wir dehnen nun den Begri des Shif<strong>te</strong>s auf Filtrationen <strong>und</strong> stochastische Prozesse wie folgt aus:<br />

S s F N t<br />

def<br />

= F N s+t<br />

<strong>und</strong> S s (t) def<br />

= (s + t), s; t 2 R. Hiermit erhal<strong>te</strong>n wir:


ii. Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r Hawkes-Prozesse 73<br />

11.9. Lemma. Fur alle s 2 R besitzt der Punkt-Proze S s N die S s F t -In<strong>te</strong>nsitat (S s (t)) t2R .<br />

Beweis: Fur die in<strong>te</strong>rne Filtration von N gilt<br />

F SsN<br />

t<br />

= (S s N(C); C 2 B((,1;t]))<br />

= (N(C); C 2 B((,1;s+t])) = F N s+t<br />

= S s F N t<br />

;<br />

<strong>und</strong> da ((t)) t2R<br />

F N t<br />

-vorhersagbar ist, ist der Proze (S s (t)) S t2R sF N t<br />

-vorhersagbar, also auch<br />

S s F t -vorhersagbar. Ahnlich wie fur die in<strong>te</strong>rne Filtration erkennt man S s F t = F s+t . Es folgt fur<br />

(a; b] R<br />

E(S s N((a; b]) j S s F a )=E(N((s + a; s + b]) jF s+a )=E<br />

= E<br />

Z b<br />

a<br />

S s (t) dt<br />

<br />

S sF a<br />

:<br />

Z s+b<br />

s+a<br />

(t)dt<br />

<br />

F s+a<br />

<br />

Lemma 11.9 lat sich analog auf den Proze S s N 0 ubertragen. (S s 0 (t)) t2[,s;1)<br />

ist auf<br />

[,s; 1) eine S s F t -In<strong>te</strong>nsitat. Es folgt, da der Punkt-Proze S s jN , N 0 j auf [,s; 1) die S s F t -<br />

In<strong>te</strong>nsitat (S s j(t) , 0 (t)j) t2[,s;1) zulat.<br />

Sei s 2 (0; 1) beliebig. Fur alle u 2 [s; 1) setzen wir<br />

Z<br />

Z<br />

jh(u , v)j N(dv [0; ]) +<br />

g s (u) def<br />

= <br />

(,1;s]<br />

(,1;0]<br />

<br />

jh(u , v)j N 0 (dv) :<br />

11.10. Lemma. Fur alle t 2 [0; 1] sei f s (t) def<br />

= P<br />

jN , N 0 j ((s; s + t]) = 0 jF jN,N0 j<br />

s<br />

gilt die Abschatzung<br />

f s (t) =P<br />

jN,N 0 j((s; s + t])=0jF jN,N0 j<br />

s<br />

Beweis: Die -Lipschitz-S<strong>te</strong>tigkeit von liefert fur t>0<br />

S s j(t), 0 (t)j=j(s+t), 0 (s+t)j<br />

<br />

= <br />

<br />

Z<br />

Z<br />

<br />

Z<br />

(,1;s+t)<br />

(,1;t)<br />

(,1;t)<br />

h(s + t , u) N(du) ,<br />

h(t , u) S s N(du) ,<br />

Z<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

jh(t , u)j S s jN , N 0 j (du):<br />

(,1;s+t)<br />

<br />

exp<br />

<br />

,<br />

Z s+t<br />

h(s + t , u) N 0 (du)<br />

h(t , u) S s N 0 (du)<br />

s<br />

<br />

<br />

<br />

g s (u) du :<br />

<br />

. Hierfur<br />

Auerdem gilt fur die kanonische Filtration des Prozesses der verschiedenen Punk<strong>te</strong> von N <strong>und</strong><br />

N 0 : S s F jN,N0 j<br />

t<br />

S s F t . Gema [Bre81] II. 4., Theorem T14, existiert eine S s F jN,N0 j<br />

t -In<strong>te</strong>nsitat


74 11. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen { beschrank<strong>te</strong> Dynamiken<br />

( s (t)) t2[,s;1) von S s jN , N 0 j auf [,s; 1) der Form s (S s jN , N 0 j ;t) (nach 2.4), diese erfullt<br />

nach obiger Abschatzung<br />

s (S s jN , N 0 j ;t)<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

jh(t , u)j S s jN , N 0 j (du):<br />

Zu jeder Realisation S s jN , N 0 j (! 0 ; ) des Punkt-Prozesses konnen wir aufgr<strong>und</strong> der Unabhangigkeitsbeziehungen,<br />

die zwischen N 0 , (U 0 n) n2Z <strong>und</strong> ^N 0 gel<strong>te</strong>n, ein ! 2 nden, so da<br />

N 0 (! 0 ; ) =N 0 (!;)<br />

U 0 (! n 0)=U 0(!) falls T 0 (! n n 0) , s 0 <strong>und</strong> 0 0 + (T 0 (!)) n U0 (!) (T 0 n n<br />

(!)) sonst<br />

S s ^N0 (!0 ; \(,1; 0]) = S s ^N0 (!;\(,1; 0]) <strong>und</strong> Ss ^N0 (!; (0;t][0; ]) = 0.<br />

Dann gilt S s jN , N 0 j (! 0 ; \(,1; 0]) = S s jN , N 0 j (!;\(,1;t]), denn nach Wahl von !<br />

erhal<strong>te</strong>n wir S s N , (! 0 ; ) =S s N , (!;) <strong>und</strong> S s N(!;\(0;t]) = S s N 0 (!;\(0;t]).<br />

Es folgt aus 2.6<br />

s (S s jN , N 0 j (! 0 ; \(,1; 0]);t)= s (S s jN,N 0 j(!;\(,1;t]);t)<br />

<br />

<br />

Z<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

(,1;0]<br />

jh(t , u)j S s jN , N 0 j (!; du)<br />

jh(t , u)j S s jN , N 0 j (! 0 ;du):<br />

Fur v 0 gilt jN , N 0 j (fvg) N(fvg) +N 0 (fvg) N(fvg[0; ]) + N 0 (fvg), <strong>und</strong> im Fall<br />

v>0 gilt nach Konstruktion jN , N 0 j (fvg) N(fvg[0; ]). Die vorherige Abschatzung fuhrt<br />

fur t 2 [0; 1) [ f1g zu<br />

Z t<br />

0<br />

s (S s jN , N 0 j (\(,1; 0]);u) du <br />

= <br />

= <br />

<br />

=<br />

Z t<br />

Z<br />

0 (,1;s]<br />

Z s+t<br />

Z<br />

s<br />

Z s+t<br />

s<br />

Z s+t<br />

s<br />

Z<br />

(,1;s]<br />

(,1;0]<br />

g s (u) du:<br />

Somit erhal<strong>te</strong>n wir auf der Menge<br />

Z t<br />

0<br />

Z<br />

(,1;0]<br />

jh(s + u , v)j jN,N 0 j(dv) du<br />

jh(u , v)j jN , N 0 j (dv) du<br />

jh(u , v)j N 0 (dv) du + <br />

nR s+t<br />

P<br />

jN , N 0 j ((s; s + t])=0jF jN,N0 j<br />

s<br />

= exp<br />

<br />

,<br />

Z t<br />

0<br />

R<br />

Diese besitzt wegen exp ,<br />

s+t<br />

<br />

g<br />

s s (u) du<br />

s<br />

Z s+t<br />

s<br />

Z<br />

jh(u , v)j S s jN , N 0 j (dv) du<br />

(,1;s]<br />

jh(u , v)j N(dv [0; ]) du<br />

g s (u) du < 1 o mit Satz 5.5 die Abschatzung<br />

<br />

= P<br />

s (S s jN , N 0 j (\(,1; 0]);u) du<br />

<br />

= 0 auf<br />

nR s+t<br />

s<br />

S s jN ,N 0 j((0;t]) = 0 jF SsjN,N0 j<br />

0<br />

Z s+t<br />

exp ,<br />

s<br />

<br />

g s (u) du<br />

g s (u) du < 1 o C<br />

uberall Gultigkeit.<br />

<br />

:


ii. Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat univaria<strong>te</strong>r Hawkes-Prozesse 75<br />

11.11. Lemma. Die Punkt-Prozesse N <strong>und</strong> N 0 koppeln f.s. in endlicher Zeit.<br />

Beweis: Wir rechnen die Bedingungen von Satz 11.7 nach. Deniere dazu fur s 2 (0; 1)<br />

die stochastischen Prozesse<br />

Z(s) def<br />

= exp<br />

<br />

,<br />

Z 1<br />

(s) def<br />

= Z(s) , exp<br />

s<br />

Z<br />

<br />

,<br />

jh(u , v)j N(dv [0; ]) du<br />

<br />

(,1;s]<br />

Z 1<br />

g s (u) du<br />

Diese Prozesse erfullen P<br />

jN , N 0 j ((s; 1)) = 0 jF jN,N0 j<br />

s<br />

die in Satz 11.7 an die gleichnahmigen Prozesse ges<strong>te</strong>llt werden:<br />

Nach Voraussetzung (11.12) des Satzes 11.8 gilt wegen 0 Z(s) 1 f.s.<br />

Z 1 Z<br />

Z(s) 1 , exp ,<br />

lim (s) = lim<br />

s!1 s!1<br />

s<br />

s<br />

<br />

:<br />

(,1;0]<br />

<br />

Z(s),(s) <strong>und</strong> die Bedingungen,<br />

jh(u , v)j N 0 (dv) du<br />

<br />

=0 f.s.<br />

<strong>und</strong> (11.1) sichert<br />

E<br />

Z 1 Z<br />

Z 1<br />

= E<br />

sZ 1<br />

=<br />

s<br />

Z 1<br />

=<br />

s<br />

<br />

(,1;s]<br />

Z<br />

s<br />

jh(u , v)j N(dv [0; ]) du<br />

<br />

Z<br />

Z<br />

Z<br />

[0;1)<br />

(,1;s]<br />

(,1;s]<br />

[u,s;1)<br />

jh(u , v)j N(dv [0; ])<br />

<br />

jh(u , v)j dv du<br />

jh(v)j dv du<br />

u jh(u)j du < 1;<br />

du<br />

wonach also Z(s) > 0 f.s. gilt. Es existiert also ein 2 (0; 1) mit P(Z(s) ) . Nach 6.6<br />

,<br />

ist P N ; (S t ) t2R<br />

ergodisch, <strong>und</strong> fur alle t 2 R besitzt Z(t) die Dars<strong>te</strong>llung<br />

Z<br />

Z(t) = exp<br />

= exp<br />

<br />

,<br />

<br />

,<br />

Z 1<br />

t<br />

Z 1<br />

0<br />

Z<br />

(,1;0]<br />

(,1;0]<br />

jh(u , t , vj N(t + dv [0; ]) du<br />

<br />

jh(u , v)j S t<br />

N(dv [0; ]) du<br />

<br />

= f , S t<br />

N<br />

<br />

fur eine geeigne<strong>te</strong> Funktion f : M ! [0; 1). Gema [BFL90] Theorem 3.6.2 ist auch die zwei<strong>te</strong><br />

in 11.7 an Z(s) ges<strong>te</strong>ll<strong>te</strong> Bedingung erfullt:<br />

1<br />

lim<br />

t!1 t<br />

Z s+t<br />

s<br />

, Z<br />

1 [;1),<br />

f SuN <br />

1 t<br />

, , <br />

du = lim 1<br />

t!1 t<br />

[;1),<br />

f Su SsN du<br />

0<br />

Z , <br />

1 [;1),<br />

f SsN dP = P(Z(s) ) f.s..<br />

Satz 11.7 zeigt die f.s. Kopplung von N <strong>und</strong> N 0 in endlicher Zeit.<br />

Die Stabilitatsaussage 11.8 ist nun eine Konsequenz aus 4.6.<br />

=


76 11. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen { beschrank<strong>te</strong> Dynamiken<br />

11.12. Lemma. Die im Satz 11.6 noch fehlende Eindeutigkeit erhal<strong>te</strong>n wir durch nachrechnen<br />

der Anfangsbedingung (11.12) aus Satz 11.8.<br />

Beweis: Gegeben sei ein stationarer Punkt-Proze N mit Dynamik (D1) auf R, welcher<br />

(11.1) erfullt. Fur t 2 (0; 1) gilt aufgr<strong>und</strong> der Beschranktheit von <strong>und</strong> dem Satz von Fubini<br />

Z 1 Z<br />

Z 1 Z<br />

<br />

0 E jh(s , u)j N(du) ds E jh(s , u)j du ds<br />

t (,1;0]<br />

t<br />

(,1;0]<br />

Z 1 Z 1<br />

Z 1<br />

= jh(u)jdu ds s jh(s)j ds;<br />

so da (11.1) lim t!1<br />

R 1<br />

t<br />

t<br />

s<br />

R<br />

(,1;0]<br />

t<br />

jh(s , u)j N(du) ds =0f.s. liefert.


Kapi<strong>te</strong>l III.<br />

Der K-varia<strong>te</strong> Fall { Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong><br />

Stabilitat nichtlinearer Hawkes-Prozesse<br />

Ziel des folgenden Kapi<strong>te</strong>ls wird sein, die Ergebnisse des Falls univaria<strong>te</strong>r Punkt-Prozesse auf<br />

den K-varia<strong>te</strong>n Fall (K > 0) zu erwei<strong>te</strong>rn. Die Voraussetzungen werden an diese Situation<br />

angepat, so da die Techniken zum Beweis denen aus dem vorherigen Kapi<strong>te</strong>l entsprechen oder<br />

zumindest ahneln. Wir werden daher einige Beweis<strong>te</strong>ile kurz hal<strong>te</strong>n, die Details konnen dann im<br />

entsprechenden Abschnitt fur univaria<strong>te</strong> Prozesse nachgelesen <strong>und</strong> mit geringen Modikationen<br />

im vorliegenden Fall verwendet werden.<br />

Wir erinnern daran, da fur einen K-varia<strong>te</strong>n Punkt-Proze N =(N 1 ;:::;N K ) die einzelnen<br />

Punkt-Prozesse N 1 ;:::;N K einfache Prozesse bilden <strong>und</strong> keine gemeinsamen Punk<strong>te</strong> besitzen sollen.<br />

Eine Filtration fur N <strong>und</strong> jeden der K Prozesse wird gegeben durch F t<br />

def<br />

= , F N i<br />

t ;1iK .<br />

Dabei soll jeder Punkt-Proze N i eine F t -In<strong>te</strong>nsitat ( i (t)) t2R gema (D2) besitzen.<br />

12. Stabilitat bei In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n mit beschrank<strong>te</strong>m<br />

Speicher<br />

Zunachst wird der Begri der Abbildung <strong>und</strong> In<strong>te</strong>nsitat mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher auf die<br />

vorliegende Situation erwei<strong>te</strong>rt:<br />

12.1. Denition. Sei : , M K ; M K ! ([0; 1); B + ). Die Abbildung besitzt einen beschrank<strong>te</strong>n<br />

Speicher (bzw. Gedachtnis) der Lange A 2 (0; 1), wenn fur m i ;m 0 i<br />

2 M aus der Gleichheit<br />

von m i <strong>und</strong> m 0 auf [,A; 0) fur alle 1 i K immer (m i 1;:::;m K )= (m 0 1 ;:::;m0 ) folgt.<br />

K<br />

Analog zur Denition 8.1 besitzt der K-varia<strong>te</strong> Punkt-Proze (N 1 ;:::;N K ) eine F t -In<strong>te</strong>nsitat<br />

( 1 (t);:::; K (t)) t2R<br />

mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher der Lange A 2 (0; 1), falls fur alle Elemen<strong>te</strong><br />

i 2f1;:::;Kg<br />

(12.1)<br />

i (t)= i (S t N 1 ;:::;S t N K )<br />

77


78 12. Stabilitat bei In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher<br />

mit einer mebaren Abbildung i : M K ! [0; 1) mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher der Lange A gilt.<br />

Die Verallgemeinerung der Satze 8.5 <strong>und</strong> 8.7 auf K-varia<strong>te</strong> Punkt-Prozesse s<strong>te</strong>llt der nachfolgende<br />

Satz dar:<br />

12.2. Satz (K-varia<strong>te</strong> Dynamiken mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher). Die Abbildungen<br />

(12.2)<br />

i : , M K ; M K ! , [0; 1); B + ; 1 i K;<br />

seien durch ein 2 (0; 1) beschrankt <strong>und</strong> besitzen einen beschrank<strong>te</strong>n Speicher der Lange A 2<br />

(0; 1).<br />

Es gibt dann ein eindeutiges stationares Ver<strong>te</strong>ilungsgesetz des multivaria<strong>te</strong>n Punkt-Prozesses<br />

N = (N 1 ;:::;N K ), so da die einzelnen Punkt-Prozesse N i den stochastischen Proze<br />

-In<strong>te</strong>nsitat zulassen, wobei die gemeinsame Filtration<br />

i (t) = i (S t N 1 ;:::;S t N K ), t2 R, als F N t<br />

, <br />

<br />

F<br />

N<br />

def<br />

t<br />

= F<br />

N k<br />

t ;1kK<br />

durch F N t2R t<br />

keine gemeinsamen Punk<strong>te</strong>.<br />

<br />

gegeben wird. Die Prozesse N i , 1 i K, besitzen<br />

Die Dynamik ( 1 (S t N 1 ;:::;S t N K );:::; K (S t N 1 ;:::;S t N K )) t2R<br />

ist auch hier, unabhangig<br />

von der Anfangsbedingung, stabil in Variation, <strong>und</strong> die auftre<strong>te</strong>nde Konvergenz in Variation ist<br />

exponentiell schnell.<br />

Da der Nachweis von 12.2 dem von 8.5 <strong>und</strong> 8.7 ahnelt, wird im nun folgenden Beweis an<br />

einigen S<strong>te</strong>llen auf eine detaillier<strong>te</strong> Ausfuhrung einzelner Schrit<strong>te</strong> verzich<strong>te</strong>t. Diese konnen aus<br />

den Beweisen von 8.5 bzw. 8.7 ubernommen werden.<br />

Beweis (von 12.2): Wenden wir uns als ers<strong>te</strong>s dem Exis<strong>te</strong>nzbeweis zu. Es sei (; F) der<br />

kanonische Raum der markier<strong>te</strong>n Punkt-Prozesse auf R mit Marken in [0; 1] (oder, gegebenenfalls<br />

das K-fache Produkt dieser Raume) <strong>und</strong> t = S t . Mit P wird ein Wahrscheinlichkeitsma auf<br />

(; F) bezeichnet, welches P t = P erfullt.<br />

Zunachst befassen wir uns mit der Konstruktion eines stationaren Punkt-Prozesses: Die Punkt-<br />

Prozesse N i =(T i;n ;U i;n ) n2Z<br />

(1 i K) seien un<strong>te</strong>reinander unabhangig <strong>und</strong><br />

(T i;n ) n2Z sei ein homogener Poisson-Proze mit F N<br />

t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat 2 (0; 1)<br />

(U i;n ) n2Z<br />

sei eine Folge unabhangiger, identisch R[0; 1]-ver<strong>te</strong>il<strong>te</strong>r Zufallsvariablen<br />

(T i;n ) n2Z <strong>und</strong> (U i;n) n2Z<br />

seien stochastisch unabhangig<br />

fur alle i 2f1;:::;Kg, Ni<br />

(!;) =!() (oder, falls das K-fache Produkt des kanonischen Raums<br />

betrach<strong>te</strong>t wird: Ni<br />

N<br />

((! 1 ;:::;! K );)=! i ()). Durch F def <br />

t<br />

= F<br />

Ni<br />

t ;1i K wird eine Filtration<br />

der obigen Punkt-Prozesse gegeben.<br />

Nach dem Disjunktheits-Lemma besitzen die Prozesse N i ,1iK,keine gemeinsamen Punk<strong>te</strong>,<br />

<strong>und</strong> das Superpositions-Theorem zeigt, da<br />

N 0 = , (T i;n ) n2Z<br />

1iK


iii. Der K-varia<strong>te</strong> Fall 79<br />

N<br />

ein Poisson-Proze mit F t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat K < 1 ist (vergleiche dazu [Kin93] 2.2). Die in ublicher<br />

Weise angeordne<strong>te</strong>n Punk<strong>te</strong> von N 0 werden mit (T 0;n ) bezeichnet.<br />

n2Z<br />

Konstruiere nun den Punkt-Proze R aus N 0 , der auch hier die Startpunk<strong>te</strong> fur die Konstruktion<br />

der stationaren Punkt-Prozesse N i beinhal<strong>te</strong>t: T 0;n ist ein Punkt des Punkt-Prozesses<br />

R, falls T 0;n , T 0;n,1 > A. Da die N i nach Vorgabe t -kompatibel sind, folgt dies auch fur den<br />

Punkt-Proze R (vergleiche Beweis von 8.5).<br />

Setze fur C 2 B<br />

N i (C) def<br />

=<br />

Z<br />

C<br />

N i<br />

dt <br />

<br />

0;<br />

<br />

i(S t N 1 ;:::;S t N K )<br />

;<br />

<br />

1 i K. Wie wir spa<strong>te</strong>r sehen werden, ist diese Festlegung auch hier sinnvoll.<br />

Behauptung 1. Falls die Punkt-Prozesse N 1 ;:::;N K konstruierbar sind, lassen sie sich auf<br />

[R k ; 1) ohne Kenntnis von N 1 ;:::;N K auf (,1;R k ) konstruieren.<br />

Begr<strong>und</strong>ung: Nach Wahl der R k gilt<br />

0 N i ([R k , A; R k )) <br />

Z<br />

[R k ,A;R k )<br />

N i (dt [0; 1]) =0:<br />

Fur alle ! 2 <strong>und</strong> t 2 [R k (!); 1) zeigt sich damit wie gewunscht fur alle i 2f1;:::;Kg<br />

(12.3)<br />

i (!; t) = i (S t N 1 (!;);:::;S t N K (!;))<br />

= i (N l (!; ( + t) \ [t , A; t) \ [R k (!); 1)) ; 1 l K)<br />

aufgr<strong>und</strong> des beschrank<strong>te</strong>n Speichers der Abbildungen 1 ;:::; K .<br />

Da lim k!,1 R k = ,1 (nach 6.3) ergibt sich die folgende<br />

<br />

Behauptung 2. Fur i 2f1;:::;Kg ist N i auf ganz R konstruierbar.<br />

Begr<strong>und</strong>ung: Geeigne<strong>te</strong> Punkt-Prozesse fur eine induktive Konstruktion fur den Fall<br />

K = 1 werden durch Gleichung (8.3) angegeben. Fur den Fall K > 1 wird die Konstruktion<br />

analog durchgefuhrt:<br />

Deniere zu fes<strong>te</strong>m k 2 Z induktiv die Punkt-Prozesse<br />

<br />

i(;;:::;;)<br />

0;<br />

N (k;0)<br />

i<br />

N (k;n)<br />

i<br />

def<br />

= N i<br />

\fT 0;k g<br />

def<br />

=<br />

Z<br />

\[T 0;k ;T 0;k +n]<br />

<br />

<br />

N i<br />

dr <br />

0; 1 <br />

i<br />

S r N (k;n,1)<br />

j<br />

;1j K<br />

<br />

;<br />

1 i K, n 2 N, mit k wie vor 8.4 deniert. Wir konnen induktiv entscheiden, ob der Punkt<br />

T 0;k +n zu einem der Prozesse N (k;n)<br />

i<br />

N i gehort:<br />

gehort, 1 i K. Damit ist festgelegt, ob dieser Punkt zu<br />

N i (\[T 0;k ;T 0;k +n]) = N (k;n)<br />

i<br />

;<br />

1 i K.


80 13. Exis<strong>te</strong>nz im Fall nichtfallender Anregungsfunktionen<br />

Die t -Kompatibilitat der Prozesse N 1 ;:::;N K ist auch im multivaria<strong>te</strong>n Fall eine direk<strong>te</strong><br />

Folge der t -Kompatibilitat der Prozesse N 1 ;:::; N K <strong>und</strong> R.<br />

N<br />

Analog zu A1.8 lat sich die F t<br />

-Adaptiertheit von N 1 ;:::;N K zeigen. Dabei ist die Mebarkeit<br />

der Prozesse N (n)<br />

i;t<br />

der Form (A1.10), die jeweils aus den Punkt-Prozessen N i ents<strong>te</strong>hen,<br />

parallel zu betrach<strong>te</strong>n, da sie voneinander abhangen. Diese Konstruktion wird induktiv fur alle<br />

k 2 N jeweils auf den Mengen 9n 2 Z : T i;n = T , k (s)<br />

durchgefuhrt, T , k<br />

(s) wird wie in (A1.7)<br />

aus N 0 =(T 0;n ) n2Z<br />

gebildet (1 i K).<br />

Lemma 6.8 zeigt die F P N K<br />

t<br />

-Vorhersagbarkeit von<br />

j=1<br />

R(,1;t) h N<br />

ji(t , s) N j (ds), woraus die F t<br />

-<br />

Vorhersagbarkeit von ( i (t)) t2R folgt (1 i K).<br />

N<br />

Nach 6.11 lat N i die F N<br />

t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat ( i (t)) t2R zu. Da F t eine Un<strong>te</strong>r--Algebra von F t<br />

alle t 2 R ist, s<strong>te</strong>llt ( i (t)) t2R ebenfalls eine F t -In<strong>te</strong>nsitat von N i dar (1 i K).<br />

Die Stationaritat von N ist eine Folge von P t<br />

N 1 ;:::;N K , vergleiche 5.7.<br />

fur<br />

= P <strong>und</strong> der t -Kompatibilitat von<br />

Nun zur Stabilitat von N. Da der Proze der "<br />

Regenerationspunk<strong>te</strong>\ samtliche Punk<strong>te</strong> der<br />

Prozesse N 1 ;:::;N K berucksichtigt, lat sich die Kopplungszeit T , hier deniert un<strong>te</strong>r Nutzung<br />

der Punk<strong>te</strong> des Prozesses N 0 , <strong>und</strong> somit der Beweis zu 8.7 ubernehmen.<br />

Lemma 4.7 zeigt sodann die Eindeutigkeit des stationaren Punkt-Prozesses.<br />

13. Exis<strong>te</strong>nz im Fall<br />

nichtfallender Anregungsfunktionen<br />

Die Erwei<strong>te</strong>rung von Satz 9.1 ist weniger kanonisch. Wir zeigen hier die Version fur bivaria<strong>te</strong><br />

Punkt-Prozesse. Die Beschrankung des Wachstums von , siehe Gleichung (9.1), mu der Beschranktheit<br />

(13.3) weichen.<br />

13.1. Satz (Wachsende Anregungsfunktionen). Gegeben seien zwei nichtnegative mebare<br />

Funktionen h 11 , h 22 auf [0; 1) mit<br />

(13.1)<br />

Z<br />

h 11 (x) dx < 1 <strong>und</strong><br />

[0;1)<br />

[0;1)<br />

Z<br />

h 22 (x) dx < 1:<br />

Ferner seien h 12 <strong>und</strong> h 21 nichtnegative (oder beide nichtpositive) mebare Funktionen auf [0; 1),<br />

die<br />

(13.2)<br />

,1 <<br />

Z<br />

h 12 (x) dx < 1 <strong>und</strong> ,1<<br />

[0;1)<br />

[0;1)<br />

Z<br />

h 21 (x) dx < 1<br />

erfullen. Fur die nichtnegativen, nichtfallenden Funktionen 1 <strong>und</strong> 2 , deniert auf R, gel<strong>te</strong><br />

(13.3)<br />

1 (x) <strong>und</strong> 2 (x) fur alle x 2 R


iii. Der K-varia<strong>te</strong> Fall 81<br />

<strong>und</strong> ein > 0. Auerdem sei 1 linksseitig s<strong>te</strong>tig. Sind h 12 ;h 21 0, so sei 2 ebenfalls linksseitig<br />

s<strong>te</strong>tig, im Fall h 12 ;h 21 0 rechtsseitig s<strong>te</strong>tig.<br />

In dieser Situation existiert ein stationares Ver<strong>te</strong>ilungsgesetz fur den bivaria<strong>te</strong>n Punkt-<br />

Proze N =(N 1 ;N 2 ) mit der Dynamik (D2).<br />

Beweis: Es bezeichne (; F) den kanonischen Raum der Punkt-Prozesse auf R mit [0; 1]-<br />

wertigen Marken (bzw. das zweifache Produkt dieses Raumes). Auf (; F) seien zwei un<strong>te</strong>reinander<br />

unabhangige Punkt-Prozesse N 1 = (T 1;n ;U 1;n ) <strong>und</strong> n2Z<br />

N 2 = (T 2;n ;U 2;n ) n2Z<br />

deniert, fur<br />

die<br />

(T i;n ) n2Z<br />

(U i;n ) n2Z<br />

ein Poisson-Proze mit In<strong>te</strong>nsitat 2 [0; 1) ist<br />

unabhangige identisch R[0; 1]-ver<strong>te</strong>il<strong>te</strong> Zufallsgroen sind<br />

(T i;n ) n2Z <strong>und</strong> (U i;n) n2Z<br />

unabhangig sind,<br />

i = 1; 2. Die Konstruktion des gewunsch<strong>te</strong>n bivaria<strong>te</strong>n Punkt-Prozesses wird erneut induktiv<br />

durchgefuhrt. Setze (0)<br />

1 (t) 0 <strong>und</strong><br />

(0)<br />

2 (t) <br />

(<br />

0 falls h 12 ;h 21 nichtnegativ<br />

falls h 12 ;h 21 nichtpositiv :<br />

Fur n 2 N 0 wird der bivaria<strong>te</strong> Punkt-Proze N (n) (C) = N (n)<br />

1 (C);N (n)<br />

2 (C) , C 2 B, <strong>und</strong><br />

<br />

<br />

der bivaria<strong>te</strong> stochastische Proze (n+1) (t) = (n+1)<br />

1<br />

(t); (n+1)<br />

2<br />

(t) , t 2 R, deniert durch die<br />

Komponen<strong>te</strong>n<br />

Z<br />

#!<br />

N (n)<br />

i<br />

(C) = N i dt <br />

"0; (n) i<br />

(t)<br />

C<br />

<br />

(13.4)<br />

2X Z<br />

!<br />

(n+1)<br />

i<br />

(t) = i h ji (t , s) N (n)<br />

j<br />

(ds)<br />

j=1<br />

(,1;t)<br />

i =1;2. Analog zu 7.1 konnen wie die t -Kompatibilitat von N (n)<br />

i<br />

<strong>und</strong><br />

somit mit<strong>te</strong>ls 5.7 bei gleichem Vorgehen wie in 8.4 die Stationaritat zeigen.<br />

Deniere eine gemeinsame Filtration von N 1 <strong>und</strong> N 2 durch F N<br />

t<br />

Behauptung 1.<br />

Proze<br />

<br />

(n)<br />

i<br />

(t)<br />

<br />

t2R<br />

Die Punkt-Prozesse N (n)<br />

1<br />

<strong>und</strong> N (n)<br />

N<br />

2<br />

sind F t<br />

ist eine F N<br />

t<br />

<br />

<br />

(n)<br />

i<br />

<br />

<br />

t2R<br />

def<br />

= <br />

<br />

F<br />

N1<br />

t ; F N 2<br />

t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat von N (n)<br />

i<br />

fur alle n 2 N 0 (i =1;2).<br />

, i =1;2, <strong>und</strong><br />

<br />

.<br />

-adaptiert, <strong>und</strong> der stochastische<br />

Begr<strong>und</strong>ung: Eine Induktion zeigt das Gewunsch<strong>te</strong>. Sei C 2 B((,1;t]) fur ein t 2 R.<br />

Im Fall n = 0 ist (0)<br />

i<br />

(t) 2f0;g<strong>und</strong><br />

N (0)<br />

i<br />

(C) =<br />

Z<br />

C<br />

N i<br />

dt <br />

"0; (0) i<br />

(t)<br />

<br />

#!<br />

= N i C <br />

"0; (0) i<br />

(t)<br />

<br />

#!


82 13. Exis<strong>te</strong>nz im Fall nichtfallender Anregungsfunktionen<br />

F N<br />

t<br />

-mebar. Nach 6.11 s<strong>te</strong>llt (0)<br />

N<br />

i<br />

(t) eine F t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat von N (0)<br />

i<br />

dar (i =1;2).<br />

Gel<strong>te</strong> Behauptung 1 fur n 2 N. Dann zeigt 6.8, da durch h (,1;t) ji(t , s) N (n)<br />

j<br />

N<br />

F t<br />

-vorhersagbarer Proze deniert wird. Daher gilt dies auch fur<br />

N<br />

6.9 die F t<br />

-Adaptiertheit von N (n+1)<br />

i<br />

N<br />

F t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat von N (n)<br />

s<strong>te</strong>tig ist.<br />

R<br />

<br />

(n+1)<br />

i<br />

resultiert. Erneut zeigt Satz 6.11, da<br />

(t)<br />

<br />

<br />

t2R<br />

(n+1)<br />

i<br />

<br />

(ds) ein<br />

t2R<br />

, woraus nach<br />

(t)<br />

<br />

t2R<br />

eine<br />

i<br />

dars<strong>te</strong>llt (i =1;2). <br />

Wir betrach<strong>te</strong>n zunachst den Fall, da h 12 <strong>und</strong> h 21 nichtnegativ sind, also 2 linksseitig<br />

Behauptung 2. Fur alle t 2 R, C 2 B <strong>und</strong> n 2 N gilt<br />

(13.5)<br />

(n,1)<br />

i<br />

(t) (n)<br />

i<br />

(t) <strong>und</strong> N (n,1)<br />

i<br />

(C) N (n)<br />

i<br />

(C);<br />

d.h. die Zufallsvariablen (n)<br />

i<br />

(t) <strong>und</strong> N (n)<br />

i<br />

(C) sind monoton wachsend in n (i =1;2).<br />

Begr<strong>und</strong>ung: Auch hier kommt eine Induktion nach n zum Einsatz. Der Induktionsanfang<br />

ist klar: Da i nichtnegativ ist, folgt (0)<br />

i<br />

(t) 0 (1)<br />

i<br />

(t), was zu<br />

Z<br />

#! "0; (1) i<br />

fuhrt, i =1;2.<br />

N (0)<br />

i<br />

(C) = N i (Cf0g)<br />

C<br />

N i<br />

dr <br />

(r)<br />

<br />

= N (1)<br />

i<br />

(C)<br />

Gel<strong>te</strong> (13.5) fur n 2 N <strong>und</strong> i = 1; 2. Nach Voraussetzung gilt h ji 0 (i; j 2 f1; 2g). Hieraus<br />

ergibt sich<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

Z<br />

h ji (t , s)N (n,1)<br />

j<br />

(ds) <br />

(,1;t)<br />

h ji (t , s)N (n)<br />

j<br />

(ds);<br />

was unmit<strong>te</strong>lbar nach Denition zu (n)<br />

i<br />

(t) (n+1)<br />

i<br />

(t) aufgr<strong>und</strong> der Monotonie von i fuhrt,<br />

i =1;2. Damit folgt auerdem<br />

N (n)<br />

i<br />

(C) =<br />

Z<br />

C<br />

N i<br />

wie gewunscht (i =1;2).<br />

dr <br />

"0; (n) i<br />

(r)<br />

<br />

#!<br />

Zu jedem t 2 R <strong>und</strong> C 2 B existiert i (t) def<br />

jedoch kann N i (C) auch den Wert "<br />

1\ annehmen.<br />

Der Satz von der monotonen Konvergenz zeigt<br />

R<br />

C 1h 0; i (t)<br />

Z<br />

C<br />

<br />

1 h <br />

0; i<br />

(z) N (t)<br />

i (dt dz) N i (C) =<br />

<br />

<br />

Z<br />

C<br />

Z<br />

C<br />

N i<br />

dr <br />

"0; (n+1) i<br />

<br />

(r)<br />

#!<br />

= N (n+1)<br />

i<br />

(C);<br />

= lim n!1 (n)<br />

(t) <strong>und</strong> N i (C) def<br />

= lim n!1 N (n)<br />

(C),<br />

Z<br />

C<br />

i<br />

lim<br />

n!1 1 h0; (n) i<br />

<br />

(t)<br />

1 h i<br />

0; i<br />

(z) N (t)<br />

i (dt dz):<br />

<br />

i (z) Ni (dt dz)<br />

Wir konnen analog zu 6.11 zeigen, da durch ( i (t)) eine F N <br />

t2R<br />

-In<strong>te</strong>nsitat des Punkt-Prozesses<br />

<br />

<br />

(z) N i (dt dz)<br />

<br />

t<br />

gegeben wird. Dies gilt ebenso fur den Punkt-Proze, der wie<br />

C2B<br />

i


iii. Der K-varia<strong>te</strong> Fall 83<br />

zuvor, jedoch mit dem rechts abgeschlossenen In<strong>te</strong>rvall, deniert wird. Damit erkennen wir, da<br />

N i die F N<br />

t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat ( i (t)) t2R<br />

Behauptung 3. Die In<strong>te</strong>nsitat ( i (t)) t2R<br />

Begr<strong>und</strong>ung: Nach oben kann die Folge<br />

h ji 0(j2f1;2g) abgeschatzt werden durch<br />

(n)<br />

zulat, vergleiche dazu auch Lemma 11.1.<br />

2X Z<br />

i<br />

(t) i<br />

j=1<br />

ist von der gewunsch<strong>te</strong>n Form (D2) (i =1;2).<br />

<br />

(,1;t)<br />

(n)<br />

i<br />

(t)<br />

<br />

n2N<br />

h ji (t , s) N j (ds)<br />

da i monoton wachsend ist. Andererseits ist i (t) eine obere Schranke von<br />

i<br />

2X Z<br />

j=1<br />

(,1;t)<br />

h ji (t , s) N (n)<br />

j<br />

(ds)<br />

!<br />

wegen N (n)<br />

i<br />

(C) " n!1 N i (C) <strong>und</strong><br />

!<br />

;<br />

; n 2 N<br />

denn (n)<br />

i<br />

(t) " n!1 i (t), was im Grenzubergang n ! 1 aufgr<strong>und</strong> der linksseitigen S<strong>te</strong>tigkeit<br />

von i Behauptung 3 zeigt. Wir haben also einen Punkt-Proze mit der gewunsch<strong>te</strong>n Dynamik<br />

erhal<strong>te</strong>n. Beach<strong>te</strong>t man die Uberlegungen vor Behauptung 1, so ist klar, da N t -kompatibel<br />

ist, woraus wie ublich die Stationaritat folgt.<br />

Gel<strong>te</strong> h 12 ;h 21 0, also ist 2 rechtsseitig s<strong>te</strong>tig <strong>und</strong> (0)<br />

2 (t) . Es werden vergleichbare<br />

Aussagen wie zuvor nachgerechnet.<br />

Behauptung 4. Fur i =1bleiben un<strong>te</strong>r den geander<strong>te</strong>n Voraussetzungen die Zuvallsvariablen<br />

(n)<br />

i<br />

(t) <strong>und</strong> N (n)<br />

i<br />

(C) monoton wachsend fur alle t 2 R <strong>und</strong> C 2 B, d.h. es gilt (13.5), fur i =2<br />

sind sie monoton fallend:<br />

<br />

(13.6)<br />

(n,1)<br />

2 (t) (n)<br />

2 (t) <strong>und</strong> N (n,1)<br />

2 (C) N (n)<br />

2 (C)<br />

fur alle t 2 R, C 2 B <strong>und</strong> n 2 N.<br />

Begr<strong>und</strong>ung: Der Induktionsanfang folgt sofort aus 0 i , i = 1; 2. Gel<strong>te</strong>n nun<br />

(13.5) <strong>und</strong> (13.6) fur ein n 2 N. Dies liefert gemeinsam mit h 11 0 <strong>und</strong> h 21 0<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

h j1 (t , s) N (n,1)<br />

j<br />

(ds) <br />

Z<br />

(,1;t)<br />

h j1 (t , s) N (n)<br />

j<br />

(ds)<br />

fur j =1;2. Nach Denition fuhren diese Uberlegungen zu (n)<br />

1<br />

(t) (n+1)<br />

1<br />

(t). Wie in Behauptung<br />

2 schliet man hieraus N (n)<br />

1 (C) N (n+1)<br />

1 (C). Da h 12 0 <strong>und</strong> h 22 0, gilt<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

h j2 (t , s) N (n,1)<br />

j<br />

(ds) <br />

Z<br />

(,1;t)<br />

h j2 (t , s) N (n)<br />

j<br />

(ds);<br />

j =1;2, woraus (n)<br />

2<br />

(t) (n+1)<br />

2<br />

(t) <strong>und</strong> schlielich N (n)<br />

2<br />

(C) N (n+1)<br />

2<br />

(C) folgt. <br />

Auch in diesem Fall existiert also i (t) def<br />

= lim n!1 (n)<br />

(t) wie auch N i (C) def<br />

= lim n!1 N (n)<br />

(C)<br />

fur t 2 R, C 2 B, <strong>und</strong> erfullt die gewunsch<strong>te</strong>n Mebarkeitseigenschaf<strong>te</strong>n (i =1;2).<br />

i<br />

i


84 14. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen { der unbeschrank<strong>te</strong> Fall<br />

Sei (a; b] R. Nach Wahl von N besitzt N ((a; b] [0; 1]) eine Poi((b , a))-Ver<strong>te</strong>ilung,<br />

, <br />

also E N ((a; b] [0; 1]) =(b,a). Majorisier<strong>te</strong> Konvergenz im beding<strong>te</strong>n Fall zeigt<br />

<br />

N<br />

E N i ((a; b]) jF <br />

<br />

a<br />

= lim<br />

n!1 E N (n)<br />

N<br />

i<br />

((a; b]) F a<br />

Z<br />

Z<br />

<br />

<br />

= lim<br />

n!1 E<br />

(a;b]<br />

(n)<br />

i<br />

(t) dt<br />

F N <br />

a<br />

= E<br />

d.h. ( i (t)) t2R ist eine F N<br />

t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat von N i (i =1;2).<br />

Wir konnen in dieser Situation Behauptung 3 abschreiben:<br />

(a;b]<br />

i (t) dt<br />

F N <br />

a<br />

<br />

;<br />

Behauptung 5. Die In<strong>te</strong>nsitat ( i (t)) t2R<br />

ist von der gewunsch<strong>te</strong>n Form (D2) (i =1;2).<br />

Begr<strong>und</strong>ung: Im Fall i = 1 fuhrt die gleiche Argumentation wie im Nachweis von Behauptung<br />

3 zum Ziel. Fur 2 (t) gel<strong>te</strong>n die Abschatzungen<br />

2X Z<br />

2 (t) 2<br />

(n)<br />

2 (t) 2<br />

Die rechtsseitige S<strong>te</strong>tigkeit von 2<br />

N (n) # n!1 N.<br />

2X Z<br />

j=1<br />

j=1<br />

(,1;t)<br />

(,1;t)<br />

h j2 (t , s) N j (ds)<br />

!<br />

h j2 (t , s) N (n)<br />

j<br />

(ds)<br />

zeigt im Grenzubergang n ! 1 das Gewunsch<strong>te</strong>, denn<br />

<br />

Wir haben gesehen, da ( i (t)) in beiden Fallen eine F N <br />

t2R t<br />

-In<strong>te</strong>nstitat von N i dars<strong>te</strong>llt.<br />

<strong>und</strong> ( i (t)) ist ein F t2R t-vorhersagbarer stochastischer Proze,<br />

Nach Konstruktion gilt F t F N<br />

t<br />

woraus folgt, da ( i (t)) t2R auch eine F t-In<strong>te</strong>nsitat von N i ist (i =1;2).<br />

!<br />

:<br />

14. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen { der<br />

unbeschrank<strong>te</strong> Fall<br />

Die Ubertragung der Aussagen der Satze 10.5, 10.10 <strong>und</strong> 10.12 auf den K-varia<strong>te</strong>n Fall ndet<br />

sich wieder im<br />

14.1. Satz (unbeschrank<strong>te</strong> Lipschitz-Dynamik). Gegeben seien ein K 2 N <strong>und</strong> i -Lipschitz-s<strong>te</strong>tige<br />

Funktionen i : R ! [0; 1), 1 i K. Die Funktionen h ji :[0;1)!R seien so<br />

gewahlt, da die Matrix<br />

(14.1)<br />

A =(a ij ) i=1;:::;K<br />

j=1;:::;K<br />

def<br />

=<br />

i<br />

Z 1<br />

0<br />

<br />

jh ji (t)j dt<br />

i=1;:::;K<br />

j=1;:::;K<br />

endliche Eintrage <strong>und</strong> einen Spektral-Radius echt kleiner 1 besitzt. Dann gilt:


iii. Der K-varia<strong>te</strong> Fall 85<br />

(i) Es gibt ein eindeutiges stationares Ver<strong>te</strong>ilungsgesetz N =(N 1 ;:::;N K ) mit Dynamik (D2)<br />

<strong>und</strong> endlichen durchschnittlichen In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n i = E(N i ((0; 1])), 1 i K.<br />

(ii) Sei N K 0<br />

die Menge aller K-varia<strong>te</strong>n Punkt-Prozesse N = (N 1 ;:::;N K ) mit In<strong>te</strong>nsitat<br />

<br />

f.s. lokal in<strong>te</strong>-<br />

( 1 (t);:::; K (t)) auf [0; 1), fur die die Abbildung t 7! E, t2[0;1)<br />

i (t)jF N 0<br />

grierbar auf [0; 1) ist, 1 i K. Fur t 2 R <strong>und</strong> a 2 (0; 1) sei<br />

(14.2)<br />

" a (t) = X<br />

i=1;:::;K<br />

j=1;:::;K<br />

Z t_0<br />

(t,a)_0<br />

Z<br />

(,1;0]<br />

jh ji (s , u)j N j (du) ds:<br />

In der Menge N K 0 ist die Dynamik (D2) stabil in Ver<strong>te</strong>ilung bezuglich jeder der folgenden<br />

Anfangsbedingungen<br />

(AB i') sup t0 " a(t) < 1 f.s. <strong>und</strong> lim t!1 " a (t) =0f.s. fur alle a>0<br />

(AB ii') sup t0 E(" a (t)) < 1 <strong>und</strong> lim t!1 E(" a (t)) = 0 fur alle a>0.<br />

(iii) Gel<strong>te</strong> in der Situation von (ii) zusatzlich R 1<br />

0<br />

t jh ji (t)j dt < 1 fur i; j 2 f1;:::;Kg, dann<br />

ist (D2) auf N0<br />

K stabil in Variation bezuglich der Anfangsbedingung<br />

P R 1 R<br />

(AB iii') jh i=1;:::;K<br />

j=1;:::;K 0 (,1;0] ji(t , s)j N j (ds) dt < 1 f.s..<br />

Beweis (Satz 14.1(i)): Um die Exis<strong>te</strong>nz eines stationaren Ver<strong>te</strong>ilungsgesetzes zu beweisen,<br />

bedienen wir uns erneut einer induktiven Konstruktion: Sei (; F) der kanonische Raum<br />

der Punkt-Prozesse auf R 2 (ggf. das K-fache Produkt dieses Raumes) <strong>und</strong> P ein Wahrscheinlichkeitsma<br />

mit P t = P . N1 ;:::; N K bezeichnen K bivaria<strong>te</strong> t -kompatible Poisson-Prozesse<br />

N auf R 2 K<br />

der In<strong>te</strong>nsitat 1, die stochastisch unabhangig sind. Falls (; F) =<br />

i=1 (M0 2 ; M0 2) gel<strong>te</strong><br />

N i ((! 1 ;:::;! K );)=! i (), ansons<strong>te</strong>n N i (!;) =!(). Eine gemeinsame Filtration dieser Prozesse<br />

ist F N<br />

t<br />

def<br />

1 i K.<br />

zeigen, da<br />

= <br />

<br />

F<br />

Ni<br />

t<br />

;1iK<br />

N (n)<br />

i<br />

(C) def<br />

=<br />

Z<br />

C<br />

X<br />

K<br />

(n+1)<br />

i<br />

(t) def<br />

= i<br />

j=1<br />

(n)<br />

i<br />

t2R<br />

<br />

. Setze (0)<br />

i<br />

0 (1 i K) <strong>und</strong> deniere induktiv<br />

N i<br />

dt h i<br />

0; (n)<br />

i<br />

(t) ; C 2 B;<br />

Z<br />

!<br />

(,1;t)<br />

h ji (t , s) N (n)<br />

j<br />

(ds)<br />

; t 2 R;<br />

(a) Nach Voraussetung ist i eine i -Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Funktion. Analog zu 7.1 konnen wir<br />

N<br />

(t) F N<br />

t<br />

-vorhersagbar <strong>und</strong> eine t -kompatible F t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat von N (n)<br />

i<br />

ist.<br />

Auerdem ist N (n) N<br />

F t<br />

-adaptiert <strong>und</strong> t -kompatibel. Mit Hilfe von 6.15 <strong>und</strong> dem Satz von Fubini<br />

erhal<strong>te</strong>n wir die Ungleichung<br />

E (n+1)<br />

i<br />

(0) , (n)<br />

i<br />

(0)<br />

i E<br />

KX Z<br />

j=1<br />

(,1;0)<br />

jh ji (,s)j N<br />

(n)<br />

j<br />

, N (n,1)<br />

j<br />

<br />

(ds)<br />

!


86 14. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen { der unbeschrank<strong>te</strong> Fall<br />

= i E<br />

= i<br />

K X<br />

j=1<br />

KX Z<br />

Z<br />

j=1<br />

(,1;0)<br />

(,1;0)<br />

jh ji (,s)j <br />

(n)<br />

j<br />

(s) , (n,1)<br />

j<br />

jh ji (,s)j ds E (n)<br />

j<br />

(0) , (n,1)<br />

<br />

(s) ds<br />

j<br />

(0)<br />

Bei der letz<strong>te</strong>n Gleichheit wurde P t = P <strong>und</strong> die t -Kompatibilitat der Punkt-Prozesse<br />

N 1 ;:::; N K genutzt, die dazu fuhrt, da die Prozesse (t) <strong>und</strong> N i ebenfalls t -kompatibel<br />

t2R<br />

sind (analog zu 7.1(i)). Zu n 2 N folgt fur den In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>nvektor\ (n+1) (0) "<br />

, (n) (0) <br />

(n)<br />

i<br />

0<br />

,<br />

E (n+1) (0) , (n) (0) E (n+1)<br />

= B<br />

@<br />

E (n+1)<br />

K<br />

<br />

0<br />

B<br />

@<br />

1<br />

P K<br />

j=1<br />

K<br />

P K<br />

j=1<br />

R<br />

R<br />

[0;1) h j1(s) ds E<br />

[0;1) h jK(s) ds E<br />

= AE , (n) (0) , (n,1) (0) ;<br />

<br />

1<br />

<br />

C<br />

A<br />

(0) K<br />

1 (0) , (n)<br />

1 (0)<br />

.<br />

.<br />

(n)<br />

(0) , (n)<br />

j<br />

(n)<br />

j<br />

(0) , (n,1)<br />

j<br />

(0)<br />

(0) , (n,1)<br />

j<br />

(0)<br />

1<br />

C<br />

A<br />

die Ungleichung ist komponen<strong>te</strong>nweise zu lesen. Induktiv gelangt man hiermit un<strong>te</strong>r Verwendung<br />

von N (0)<br />

j<br />

= N j (f0g)Poi(0) zur Ungleichung<br />

<br />

, E (n+1) (0) , (n) (0) <br />

, A n E (1) (0) , (0) (0) <br />

0 1<br />

<br />

= , A n E (1) (0) E(j 1 (0)j)<br />

=<br />

B<br />

A n @<br />

C<br />

. A<br />

<br />

E(j K (0)j)<br />

K max<br />

1iK<br />

i (0) kA n k :<br />

Nach [Asm87] Kapi<strong>te</strong>l X 1. Lemma 1.1 (iv) gibt es ein k 2 N 0 , so da sich A n fur n ! 1 mit<br />

geeigne<strong>te</strong>m k wie n k n<br />

!<br />

:<br />

verhalt, bezeichne den Spektralradius von A. Un<strong>te</strong>r Ausnutzung des<br />

Quotien<strong>te</strong>nkri<strong>te</strong>riums (z.B. [For76] x7 Satz 7) folgt<br />

K max i (0)<br />

1iK<br />

1X<br />

n=0<br />

n k n < 1;<br />

denn


iii. Der K-varia<strong>te</strong> Fall 87<br />

d.h. (n)<br />

i<br />

(0) konvergiert im L 1 (; F;P)-Sinn gegen ein passendes i (0) fur n !1.Fur beliebiges<br />

t 2 R deniere i (t) def<br />

= i ( t ; 0) = lim n!1 (n)<br />

i<br />

( t ; 0) = lim n!1 (n)<br />

i<br />

(t).<br />

Der wei<strong>te</strong>re Beweis wird nicht in allen Details durchgefuhrt, denn ab nun konnen wir die<br />

Beweisschrit<strong>te</strong> zu Satz 10.5 ubernehmen. Aus<br />

P (n+1)<br />

i<br />

(0) , (n)<br />

i<br />

(0)<br />

folgt die f.s. Gultigkeit von lim n!1 (n)<br />

i<br />

(0) = i (0).<br />

(b) Die Endlichkeit von<br />

1X<br />

n=0<br />

P<br />

Z<br />

C<br />

<br />

N (n+1)<br />

i<br />

, N (n)<br />

i<br />

<br />

(ds) 6= 0<br />

n<br />

> A 2 n<br />

K max i (0) A 2<br />

1iK<br />

<br />

n (C)<br />

bei vorliegen beschrank<strong>te</strong>n Mengen C 2 B zeigt nach Borel-Can<strong>te</strong>lli<br />

P<br />

<br />

lim sup<br />

n!1<br />

Z<br />

d.h. die Lage der Punk<strong>te</strong> von N (n+1)<br />

i<br />

C<br />

<br />

N (n+1)<br />

i<br />

<strong>und</strong> N (n)<br />

i<br />

, N (n)<br />

i<br />

<br />

1X<br />

n=0<br />

(ds) 6= 0<br />

E (n+1)<br />

i<br />

(0) , (n)<br />

<br />

=0;<br />

i<br />

(0)<br />

< 1<br />

auf C stimmen f.s. ab einem genugend groen<br />

f.s., 1 i K. Nach<br />

n uberein. Somit gibt es einen Punkt-Proze N mit N i = lim n!1 N (n)<br />

i<br />

Konstruktion ist N i t -kompatibel, hieraus folgt mit P t = P wie ublich die Stationaritat.<br />

Fur alle 1 i K stimmt N i mit ,R C<br />

N i (ds [0; i (s)]) C2B<br />

fur beschrank<strong>te</strong> Mengen C 2 B eine Abschatzung nden:<br />

E<br />

Z<br />

C<br />

Ni (ds) , N i (ds [0; i (s)]) <br />

<br />

n (C) lim<br />

n!1 E<br />

(n)<br />

Der Proze N i hat also die F N<br />

t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat ( i (s)) s2R .<br />

(c) Um die Dars<strong>te</strong>llung der F N<br />

t<br />

zunachst i (0). Hierfur gilt<br />

E<br />

X<br />

K Z<br />

i(0) , i<br />

j=1<br />

(,1;0)<br />

E i<br />

(0) , (n+1)<br />

KX Z<br />

+ E <br />

i<br />

j=1<br />

i<br />

(0)<br />

E i<br />

(0) , (n+1)<br />

n!1<br />

,,,! 0;<br />

somit ist i (0) = i<br />

P K<br />

j=1<br />

f.s.. Dies sorgt gemeinsam mit der t -Kompatibilitat<br />

fur die Gleichheit<br />

(,1;0)<br />

i<br />

(0)<br />

R<br />

f.s. uberein: Erneut lat sich<br />

i<br />

(0) , i (0)<br />

=0:<br />

-In<strong>te</strong>nsitat in der Form (D2) zu erhal<strong>te</strong>n, betrach<strong>te</strong>n wir<br />

h ji (,s) N j (ds)<br />

<br />

! !<br />

h ji (,s) N (n)<br />

j<br />

(ds)<br />

X<br />

K Z<br />

+ i<br />

j=1<br />

(,1;0) h ji(,s) N j (ds)<br />

i (t) = i ( t ;0) = i<br />

K X<br />

j=1<br />

(,1;0)<br />

<br />

Z<br />

!<br />

, i<br />

K X<br />

j=1<br />

Z<br />

(,1;0)<br />

jh ji (,s)j ds E (n)<br />

h ji (,s) N j (ds)<br />

j<br />

(0) , j (0)<br />

<br />

! !<br />

(,1;t)<br />

h ji (t , s) N j (ds)<br />

!<br />

:


88 14. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen { der unbeschrank<strong>te</strong> Fall<br />

Nach Konstruktion wird durch ( i (s)) s2R ebenfalls eine F N t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat von N i gegeben, denn<br />

( , i (s)) ist aufgr<strong>und</strong> der vorhergehenden Dars<strong>te</strong>llung F N s2R t<br />

-vorhersagbar, dabei gilt F N t<br />

=<br />

F N i<br />

t ;1i N<br />

K F t<br />

.<br />

(d) Um den Exis<strong>te</strong>nzbeweis abzuschlieen, wird noch die Endlichkeit von E(N i ((0; 1]))<br />

benotigt. Hierfur bes<strong>te</strong>ht aufgr<strong>und</strong> der i -Lipschitz-S<strong>te</strong>tigkeit der i die komponen<strong>te</strong>nweise Abschatzung<br />

(14.3)<br />

0 PK<br />

1 E<br />

j=1<br />

B<br />

@ PK<br />

K E<br />

j=1<br />

<br />

R(,1;t) jh j1(t , s)j N (n)<br />

j<br />

(ds)<br />

.<br />

R(,1;t) jh jK(t , s)j N (n)<br />

j<br />

(ds)<br />

1<br />

nX<br />

<br />

C<br />

A <br />

k=1<br />

0<br />

1 (0)<br />

B<br />

A k .<br />

@<br />

K (0)<br />

fur alle n 2 N 0 . Den Nachweis fuhren wir durch eine Induktion nach n.<br />

Begr<strong>und</strong>ung: Der Fall n = 0 ist nach Denition der Prozesse N (0)<br />

1<br />

;:::;N (0)<br />

K<br />

klar. Gel<strong>te</strong><br />

(14.3) fur ein n 2 N 0 . Fur die i-<strong>te</strong> Komponen<strong>te</strong> gilt aufgr<strong>und</strong> der j -Lipschitz-S<strong>te</strong>tigkeit von j<br />

(1 j K) <strong>und</strong> dem Satz von Fubini<br />

i E<br />

KX Z<br />

j=1<br />

i E<br />

(,1;t)<br />

+ i E<br />

0<br />

B<br />

= @A<br />

0<br />

B<br />

@<br />

KX Z<br />

j=1<br />

+ i<br />

K X<br />

j=1<br />

jh ji (t , s)j N (n+1)<br />

j<br />

(ds)<br />

(,1;t)<br />

KX Z<br />

j=1<br />

1 (0)<br />

.<br />

K (0)<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

11<br />

C<br />

A<br />

C<br />

A<br />

(,1;t)<br />

i<br />

!<br />

jh ji (t , s)j j (0) ds<br />

jh ji (t , s)j<br />

jh ji (t , s)j j E<br />

KX<br />

l=1<br />

!<br />

j<br />

Z<br />

KX Z<br />

l=1<br />

(,1;s)<br />

(,1;s)<br />

1<br />

C<br />

A<br />

jh lj (s , u)j N (n)<br />

l<br />

(du) ds<br />

jh lj (s , u)j N (n)<br />

l<br />

(du)<br />

!<br />

!<br />

ds:<br />

Durch Anwendung der Induktionsvoraussetzung erhal<strong>te</strong>n wir hieraus<br />

i E<br />

KX Z<br />

j=1<br />

A<br />

= A<br />

0<br />

B<br />

@<br />

0<br />

B<br />

@<br />

(,1;t)<br />

1 (0)<br />

C<br />

. A +<br />

K (0)<br />

jh ji (t , s)j N (n+1)<br />

j<br />

(ds)<br />

1<br />

0<br />

B<br />

@ i<br />

1 (0)<br />

C<br />

. A + A<br />

K (0)<br />

1<br />

nX<br />

k=1<br />

KX Z<br />

j=1<br />

(,1;t)<br />

0<br />

1 (0)<br />

B<br />

A k .<br />

@<br />

K (0)<br />

!!<br />

1iK<br />

jh ji (t , s)j<br />

1<br />

C<br />

A<br />

0<br />

BX<br />

@ n<br />

k=1<br />

0<br />

1 (0)<br />

B<br />

A k .<br />

@<br />

K (0)<br />

11<br />

C<br />

A<br />

C<br />

A<br />

j<br />

ds<br />

1<br />

C<br />

A<br />

1iK


iii. Der K-varia<strong>te</strong> Fall 89<br />

=<br />

Xn+1<br />

k=1<br />

0 1<br />

1 (0)<br />

B<br />

A k @<br />

C<br />

. A :<br />

K (0)<br />

Wie bereits in (a) gesehen, bleibt die rech<strong>te</strong> Sei<strong>te</strong> von Abschatzung (14.3) auch nach dem<br />

Ubergang zu n !1endlich, dies sichert die geforder<strong>te</strong> Endlichkeit, denn aus ( i ist i -Lipschitzs<strong>te</strong>tig)<br />

0<br />

B<br />

@<br />

fur alle n 2 N folgt<br />

E(N 1 ((0; 1]))<br />

C<br />

. A =<br />

E(N K ((0; 1]))<br />

<br />

<br />

<br />

1<br />

0<br />

B<br />

@<br />

E( 1 (0))<br />

.<br />

E( K (0))<br />

1<br />

C<br />

A<br />

0<br />

E 1 (0) , (n+1)<br />

1<br />

(0) 1 0<br />

B<br />

.<br />

@<br />

E K (0) , (n+1)<br />

K<br />

(0) C<br />

A + B<br />

@<br />

0<br />

E 1 (0) , (n+1)<br />

1<br />

(0) 1<br />

0<br />

B<br />

.<br />

@<br />

E K (0) , (n+1)<br />

K<br />

(0) C<br />

B<br />

A + @<br />

0<br />

1 EP K<br />

j=1<br />

+ B<br />

@<br />

K EP K<br />

j=1<br />

0<br />

E 1 (0) , (n+1)<br />

1 (0) 1<br />

0<br />

B<br />

.<br />

@<br />

E K (0) , (n+1)<br />

K<br />

(0) C<br />

B<br />

A + @<br />

!<br />

E(N 1 ((0;1]))<br />

.<br />

E(N K ((0;1]))<br />

!<br />

1(0)<br />

.<br />

K (0)<br />

E<br />

E<br />

<br />

<br />

1 (0)<br />

.<br />

K (0)<br />

(n+1)<br />

1<br />

(0)<br />

.<br />

(n+1)<br />

K<br />

(0)<br />

1<br />

C<br />

A<br />

1<br />

<br />

C<br />

A<br />

R(,1;t) jh j1(t , s)j N (n)<br />

j<br />

(ds)<br />

.<br />

R(,1;t) jh jK(t , s)j N (n)<br />

j<br />

(ds)<br />

1 (0)<br />

C<br />

. A +<br />

K (0)<br />

1<br />

+ P 1<br />

k=1 Ak 1 (0)<br />

.<br />

K (0)<br />

nX<br />

k=1<br />

!<br />

0<br />

1 (0)<br />

B<br />

A k .<br />

@<br />

< 1.<br />

K (0)<br />

1<br />

<br />

C<br />

A<br />

(e) Der Beweis der Eindeutigkeit des stationaren Prozesses nutzt die noch nachzuweisende<br />

Aussage (ii) des Satzes. Wir rechnen Voraussetzung (AB ii') nach: Bezeichne ~ N =<br />

N<br />

einen stationaren Punkt-Proze mit F ~ -In<strong>te</strong>nsitat<br />

~ i<br />

def<br />

= E<br />

~Ni<br />

((0; 1])<br />

<br />

t<br />

<br />

~(t)<br />

<br />

t2R<br />

, ~ (t) =<br />

1<br />

C<br />

A<br />

<br />

~N1<br />

;:::; N<br />

~ K<br />

~1<br />

(t);:::; ~ K (t)<br />

. Sei<br />

< 1, a 2 [0; 1) <strong>und</strong> t 2 R. ~" a werde gema (14.2) mit ~ N ans<strong>te</strong>lle von N<br />

deniert. Voraussetzung (AB ii') folgt mit dem Satz von Fubini <strong>und</strong> 5.8 aus<br />

KX Z t_0<br />

Z<br />

<br />

E(~" a (t)) =<br />

E<br />

~ j ds<br />

=<br />

i;j=1<br />

(t,a)_0<br />

Z t_0<br />

KX<br />

i;j=1<br />

(t,a)_0<br />

~ j<br />

Z 1<br />

s<br />

jh ji (s , u)j du<br />

(,1;0]<br />

jh ji (u)j du ds


90 14. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen { der unbeschrank<strong>te</strong> Fall<br />

Hiervon liest man ab:<br />

<br />

KX<br />

i;j=1<br />

a ~ j<br />

Z 1<br />

(t,a)_0<br />

jh ji (u)j du:<br />

sup t0 E(~" a (t)) a P K<br />

i;j=1 ~ j<br />

R 1<br />

0<br />

jh ji (u)j du < 1<br />

lim t!1 E(~" a (t)) = 0.<br />

Der Nachweis von (ii) <strong>und</strong> (iii) verlauft zu Beginn wieder parallel:<br />

Beweis (Satz 14.1(ii) <strong>und</strong> (iii)): Sei N 0 =(N 0 1 ;:::;N0 K )2NK 0<br />

Proze auf dem mebaren Raum (; F), welcher eine F N0<br />

t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat<br />

,<br />

<br />

0<br />

<br />

(t)<br />

t2R = ,, 0 1 (t);:::;0 K (t) t2R<br />

ein transien<strong>te</strong>r Punkt-<br />

der Form (D2) auf [0; 1) besitzt, <strong>und</strong> auerdem eine der Anfangsbedingungen (AB i'), (AB ii')<br />

oder (AB iii') erfullt. Es bezeichne P die zugehorige Wahrscheinlichkeitsver<strong>te</strong>ilung.<br />

Da N i =(T i;n ) n2Z 2N 0gilt, ist N i nich<strong>te</strong>xplodierend auf [0; 1) (1 i K). Somit lassen sich<br />

gema 6.14 durch<br />

homogene <br />

N i (C X ,<br />

L) = C T<br />

0<br />

,<br />

i;n 1L <br />

0<br />

n2N1<br />

<br />

F<br />

N 0<br />

t<br />

i+<br />

,<br />

T<br />

0<br />

<br />

i;n U<br />

0<br />

Z Z<br />

i;n + ^N0<br />

C Ln(0; 0 (t)] i(dt dz)<br />

i+<br />

N<br />

; F i<br />

t<br />

-Poisson-Prozesse N i der In<strong>te</strong>nsitat 1 auf R 2 mit 0 def<br />

i+<br />

(t) = 1 (0;1) (t) 0(t)<br />

i<br />

<strong>und</strong> geeigne<strong>te</strong>n Folgen (U i;n ) <strong>und</strong> Punkt-Prozessen ^N 0 n2Z i<br />

wie in 6.14 konstruieren, 1 i K.<br />

Es sei angenommen, da die nach 6.14 zur , Konstruktion benotig<strong>te</strong>n Prozesse samtlich voneinander<br />

unabhangig sind, so da N i einen F N0 N<br />

<br />

t<br />

; F t -Poisson-Proze bildet. Wir konnen sofort<br />

nachrechnen, da<br />

N 0 i(C) =<br />

Z<br />

C<br />

N i (dt [0; 0 i(t)])<br />

fur alle C 2 B gilt. Wie im ers<strong>te</strong>n Beweis<strong>te</strong>il konstruiere den stationaren Punkt-Proze N =<br />

(N 1 ;:::;N K ) mit In<strong>te</strong>nsitat ((t)) t2R aus N = , N1 ;:::; N K<br />

<br />

,wobei (t) =(1 (t);:::; K (t)).<br />

Deniere fur i 2f1;:::;Kg die Funktion<br />

f i (t) def<br />

=<br />

(<br />

E , j i (t) , 0 i(t)jjF N0<br />

0<br />

<br />

fur t 0<br />

0 fur t


iii. Der K-varia<strong>te</strong> Fall 91<br />

a; b 2 R. Ferner genugt f i (t) fur alle t 0 aufgr<strong>und</strong> der i -Lipschitz-S<strong>te</strong>tigkeit von i , der nach<br />

Konstruktion gultigen Unabhangigkeit von F N0<br />

0 <strong>und</strong> F ^N 0<br />

0 sowie der F N0<br />

0 -Mebarkeit von N 0 auf<br />

(,1; 0) der Abschatzung<br />

(14.5)<br />

f i (t) i<br />

K X<br />

j=1<br />

= i<br />

K X<br />

j=1<br />

= i<br />

K X<br />

j=1<br />

Z<br />

E<br />

(,1;0)<br />

Z<br />

Z<br />

Z<br />

+ E<br />

+E<br />

Z<br />

(,1;0)<br />

+E<br />

Z<br />

(,1;0)<br />

+<br />

Z<br />

[0;t)<br />

(,1;0)<br />

[0;t)<br />

<br />

jh ji (t , s)j Nj(ds)<br />

0 F N0<br />

0<br />

<br />

<br />

jh ji (t , s)j N j (ds) F N0<br />

0<br />

<br />

jh ji (t , s)j <br />

<br />

N<br />

0<br />

j<br />

, N j <br />

(ds) F N0<br />

0<br />

Z<br />

jh ji (t , s)j N 0 j (ds)+E<br />

[0;t)<br />

<br />

jh ji (t , s)j j (s) ds<br />

(,1;0)<br />

jh ji (t , s)j <br />

0<br />

(s) , j j(s) <br />

ds F N0<br />

0<br />

jh ji (t , s)j N 0 j(ds)+ j<br />

Z<br />

jh ji (t , s)j f j (s) ds<br />

<br />

:<br />

(t;1)<br />

jh ji (s)j ds<br />

Sei nun a > 0 fest <strong>und</strong> deniere dazu F a;i (t) def<br />

= R t<br />

t,a f i(s) ds = R t_0<br />

(t,a)_0 f i(s) ds. Die vorherige<br />

Ungleichung zeigt fur t 0 mit dem Satz von Fubini<br />

(14.6)<br />

F a;i (t) i<br />

K X<br />

j=1<br />

Z t_0<br />

+ i<br />

K X<br />

j=1<br />

" a;i (t)+ i<br />

K X<br />

j=1<br />

= " a;i (t)+ i<br />

K X<br />

j=1<br />

= " a;i (t)+ i<br />

K X<br />

j=1<br />

Z<br />

(t,a)_0 (,1;0)<br />

Z t_0<br />

Z<br />

(t,a)_0 [0;u)<br />

Z Z t_0<br />

Z<br />

Z<br />

[0;t) (t,a)_0<br />

Z (t,s)_0<br />

[0;t)<br />

[0;t)<br />

jh ji (u , s)j N 0 j (ds)+ j<br />

jh ji (u , s)j f j (s) ds du<br />

(t,s,a)_0<br />

Z 1<br />

f j (u , s) du jh ji (s)j ds<br />

f j (u) du jh ji (s)j ds<br />

F a;j (s) jh ji (t , s)j ds<br />

u<br />

<br />

<br />

jh ji (s)j ds du<br />

un<strong>te</strong>r Ausnutzung der Denition<br />

" a;i (t) def<br />

=<br />

8<br />

><<br />

>:<br />

i<br />

P K<br />

j=1<br />

R t_0<br />

(t,a)_0<br />

R<br />

(,1;0) jh ji(u , s)j N 0 j(ds)+ j<br />

R 1<br />

u jh ji(s)j ds<br />

<br />

du<br />

fur t 0<br />

0 fur t


92 14. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen { der unbeschrank<strong>te</strong> Fall<br />

Fur jedes endliche In<strong>te</strong>rvall I [x; y] R <strong>und</strong> t 2 R gilt nach (14.4)<br />

F a;i (t) =<br />

Z t_0<br />

f i (s)ds <br />

Z y_0<br />

(t,a)_0<br />

(x,a)_0<br />

f i (s) ds < 1<br />

f.s.,<br />

d.h. F a;i ist auf jeder beschrank<strong>te</strong>n Menge f.s. beschrankt. Aus Gleichung (14.6) folgt mit den<br />

Festlegungen g (0) def<br />

ij<br />

(t) = 1fi=jg 0 (t) <strong>und</strong><br />

n 2 N 0 , die Abschatzung<br />

(14.7)<br />

g (n+1)<br />

ij<br />

(t) def<br />

= i 1 [0;1) (t)<br />

F a;i (t) G a;i (t) def<br />

=<br />

1X<br />

KX<br />

k=0 j=1<br />

KX<br />

k=1<br />

Z t<br />

0<br />

jh ki (t , s)j g (n)<br />

kj<br />

(s) ds;<br />

Z 1<br />

1 [0;t] (s)" a;j (t , s)g (k)<br />

(s) ds:<br />

0<br />

ij<br />

Dazu zeigt man zunachst die folgende Behauptung, wovon wir im wei<strong>te</strong>ren Beweis nur Ungleichung<br />

(14.10) benotigen werden.<br />

Behauptung 1. Sei M t;i<br />

def<br />

= sup s2[0;t] F a;i(s) (< 1 f.s.). Dann gilt fur alle t 2 [0; 1) die<br />

Gleichung <strong>und</strong> die Ungleichungen<br />

(14.8)<br />

(14.9)<br />

KX<br />

j 1 ;:::;j n+1 =1<br />

0<br />

@<br />

K X<br />

Z<br />

j 1 ;:::;j n+1 =1<br />

F a;i (t) <br />

Z<br />

[0;t)<br />

=<br />

Z<br />

nX<br />

(14.10)<br />

+<br />

Z<br />

i jh j1 i(t , s 1 )j<br />

[0;s n)<br />

[0;t)<br />

KX<br />

j=1<br />

Z<br />

[0;s 1 )<br />

j1 jh j2 j 1<br />

(s 1 , s 2 )j :::<br />

jn<br />

<br />

hjn+1<br />

j n<br />

(s n , s n+1 ) "a;jn+1 (s n+1 ) ds n+1 :::ds 2 ds 1<br />

Z t<br />

0<br />

" a;j (t , s)g (n+1)<br />

i;j<br />

(s) ds;<br />

i jh j1 i(t , s 1 )j<br />

[0;s n)<br />

0<br />

M t;1<br />

<br />

B<br />

A n+1<br />

KX<br />

k=0 j=1<br />

Z<br />

[0;s 1 )<br />

j1 jh j2 j 1<br />

(s 1 , s 2 )j :::<br />

jn<br />

<br />

hjn+1<br />

j n<br />

(s n , s n+1 ) Fa;jn+1 (s n+1 ) ds n+1 :::ds 2 ds 1<br />

<br />

Z t<br />

0<br />

KX<br />

Z<br />

@<br />

j 1 ;:::;j n+1 =1<br />

1<br />

C<br />

. A<br />

M t;K<br />

" a;j (t , s)g (k)<br />

i;j<br />

(s) ds<br />

Z<br />

[0;s n)<br />

[0;t)<br />

f.s. (komponen<strong>te</strong>nweise),<br />

Z<br />

i jh j1 i(t , s 1 )j j1 jh j2 j 1<br />

(s 1 , s 2 )j :::<br />

[0;s 1 )<br />

1iK<br />

jn<br />

<br />

hjn+1<br />

j n<br />

(s n , s n+1 ) Fa;jn+1 (s n+1 ) ds n+1 :::ds 2 ds 1 ;


iii. Der K-varia<strong>te</strong> Fall 93<br />

fur alle i 2f1;:::;Kg <strong>und</strong> n 2 N 0 .<br />

Begr<strong>und</strong>ung: Wir nutzen jeweils eine Induktion zum Nachweis.<br />

zu (14.8). Im Fall n =0sehen wir sofort<br />

KX Z<br />

j 1 =1<br />

[0;t)<br />

=<br />

=<br />

i jh j1 i(t , s 1 )j " a;j1 (s 1 ) ds 1<br />

KX Z<br />

KX Z<br />

j 1 =1<br />

j 1 =1<br />

[0;t)<br />

[0;t)<br />

" a;j1 (t , s 1 )<br />

KX<br />

j=1<br />

i<br />

Z s1<br />

" a;j1 (t , s 1 )g (1)<br />

ij 1<br />

(s 1 ) ds 1 :<br />

0<br />

jh ji (s 1 , s)j 1fj 1 =jg 0 (s) ds ds 1<br />

Falls (14.8) fur n 2 N 0 erfullt ist, gilt un<strong>te</strong>r Ausnutzung der Induktionsvoraussetzung bei der<br />

ers<strong>te</strong>n Gleichheit<br />

KX<br />

j 1 ;:::;j n+2 =1<br />

=<br />

=<br />

=<br />

Z<br />

Z<br />

[0;t)<br />

KX Z<br />

j 1 =1<br />

KX<br />

Z<br />

i jh j1 i(t , s 1 )j j1 jh j2 j 1<br />

(s 1 , s 2 )j :::<br />

[0;s 1 )<br />

[0;s n+1 )<br />

j;j 1 =1<br />

0<br />

Z t<br />

KX<br />

j=1<br />

[0;t)<br />

Z t<br />

Z t<br />

0<br />

<br />

hjn+2<br />

jn+1 j n+1<br />

(s n+1 , s n+2 ) "a;jn+2 (s n+2 ) ds n+2 :::ds 2 ds 1<br />

KX Z s1<br />

i jh j1 i(t , s 1 )j<br />

0<br />

j=1<br />

0<br />

" a;j (s 1 , s)g (n+1)<br />

j 1 ;j<br />

(s) ds ds 1<br />

i jh j1 i(t , s , s 1 )j " a;j (s 1 )g (n+1)<br />

j 1 j<br />

(s) ds ds 1<br />

" a;j (s 1 )g (n+2)<br />

ij<br />

(t , s 1 ) ds 1 =<br />

KX<br />

j=1<br />

Z t<br />

0<br />

" a;j (t , s 1 )g (n+2)<br />

ij<br />

(s 1 ) ds 1 :<br />

zu (14.9). Es ist "<br />

n =0\ nach Denition der M t;i klar. Gel<strong>te</strong> (14.9) fur ein n 2 N 0 . Dies liefert<br />

0<br />

@<br />

K X<br />

Z<br />

j 1 ;:::;j n+2 =1<br />

<br />

Z<br />

[0;t)<br />

0<br />

B<br />

KX Z<br />

@<br />

j 1 =1<br />

[0;s n+1 )<br />

0<br />

<br />

B<br />

A n+2<br />

@<br />

[0;t)<br />

i jh j1 i(t , s 1 )j<br />

Z<br />

[0;s 1 )<br />

j1 jh j2 j 1<br />

(s 1 , s 2 )j :::<br />

jn+1<br />

<br />

hjn+2<br />

j n+1<br />

(s n+1 , s n+2 ) Fa;jn+2 (s n+2 ) ds n+2 :::ds 2 ds 1<br />

<br />

i jh j1 i(t , s 1 )j<br />

1<br />

M t;1<br />

C<br />

. A<br />

M t;K<br />

f.s.,<br />

0 0<br />

B B<br />

@A n+1<br />

@<br />

M s1 ;1<br />

.<br />

M s1 ;K<br />

11<br />

C<br />

A<br />

C<br />

A<br />

1<br />

C<br />

A<br />

j 1<br />

1iK<br />

1iK<br />

dabei Anwendung der Induktionsvoraussetzung beim ers<strong>te</strong>n, M s1 ;i M t;i fur alle s 1 2 [0;t] beim<br />

zwei<strong>te</strong>n Ungleichheitszeichen.


94 14. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen { der unbeschrank<strong>te</strong> Fall<br />

zu (14.10). Aus Gleichung (14.6) <strong>und</strong> g (0)<br />

ij (t) =1 fi=jg 0 (t)erhal<strong>te</strong>n wir den Fall n =0.Nutzung<br />

von (14.10) <strong>und</strong> einsetzen des Falls n = 0 liefert:<br />

F a;i (t) <br />

=<br />

benutze (14.8).<br />

nX<br />

KX<br />

k=0 j=1<br />

+<br />

+<br />

n+1<br />

X<br />

Z t<br />

KX<br />

0<br />

j 1 ;:::;j n+1 =1<br />

KX<br />

j 1 ;:::;j n+1 =1<br />

k=0 j=1<br />

+<br />

KX<br />

Z t<br />

KX<br />

0<br />

j 1 ;:::;j n+1 =1<br />

" a;j (t , s)g (k)<br />

i;j<br />

(s) ds<br />

Z<br />

Z<br />

Z<br />

Z<br />

[0;t)<br />

[0;s n)<br />

[0;t)<br />

[0;s n)<br />

KX<br />

j n+2 =1<br />

Z<br />

i jh j1 i(t , s 1 )j j1 jh j2 j 1<br />

(s 1 , s 2 )j :::<br />

[0;s 1 )<br />

<br />

hjn+1<br />

jn j n<br />

(s n , s n+1 ) "a;jn+1 (s n+1 ) ds n+1 :::ds 2 ds 1<br />

Z<br />

i jh j1 i(t , s 1 )j<br />

[0;s 1 )<br />

j1 jh j2 j 1<br />

(s 1 , s 2 )j :::<br />

<br />

hjn+1<br />

jn j n<br />

(s n , s n+1 ) Z <br />

hjn+2<br />

jn+1 j n+1<br />

(s n+1 , s n+2 ) Fa;jn+2 (s n+2 ) ds n+2<br />

[0;s n+1 )<br />

" a;j (t , s)g (k)<br />

i;j<br />

(s) ds<br />

Z<br />

Z<br />

[0;t)<br />

[0;s n)<br />

KX<br />

j n+2 =1<br />

Z<br />

i jh j1 i(t , s 1 )j j1 jh j2 j 1<br />

(s 1 , s 2 )j :::<br />

[0;s 1 )<br />

ds n+1 :::ds 2 ds 1<br />

<br />

hjn+1<br />

jn j n<br />

(s n , s n+1 ) Z <br />

hjn+2<br />

jn+1 j n+1<br />

(s n+1 , s n+2 ) Fa;jn+2 (s n+2 ) ds n+2<br />

[0;s n+1 )<br />

ds n+1 :::ds 2 ds 1 ;<br />

Da der Spektralradius von A echt kleiner als 1 ist, konvergiert die rech<strong>te</strong> Sei<strong>te</strong> von (14.9)<br />

fur n !1gegen 0. Somit gilt also F a;i (t) G a;i (t) nach (14.10) (Grenzubergang n !1).<br />

Unser wei<strong>te</strong>res Vorgehen hangt von der gewahl<strong>te</strong>n Anfangsbedingung ab, also:<br />

Erfulle N 0 ab jetzt Anfangsbedingung (AB i'). Nach Anfangsbedingung (AB i') folgt gemeinsam<br />

mit der fast sicheren Endlichkeit von j a R 1<br />

0<br />

jh ji (s)j ds die fast sichere Endlichkeit von<br />

sup t2[0;1) " a;j (t), damit ist " a;i (t) f.s. beschrankt auf R<br />

Es ist G a;i (t) < 1 f.s., t 2 [0; 1), falls wir zeigen konnen:<br />

Behauptung 2. Fur t 2 R <strong>und</strong> i 2f1;:::;Kg gilt<br />

1X<br />

KX<br />

k=0 j=1<br />

Z t<br />

0<br />

" a;j (t , s)g (k)<br />

ij<br />

(s) ds < 1 f.s..


iii. Der K-varia<strong>te</strong> Fall 95<br />

Begr<strong>und</strong>ung: Setze a;j<br />

nach k die Ungleichung<br />

KX<br />

j=1<br />

a;j<br />

Z t<br />

def<br />

= sup t2[0;1) " a;j (t) < 1 f.s.. Wir zeigen durch eine Induktion<br />

0<br />

0<br />

(s) ds B<br />

ij<br />

g (k)<br />

0 1<br />

a;1<br />

B<br />

@A k @<br />

C<br />

. A<br />

a;K<br />

Es ist "<br />

n =0\einmal mehr klar. Den Induktionsschritt zeigt<br />

KX<br />

j=1<br />

a;j<br />

Z t<br />

=<br />

<br />

0<br />

KX<br />

l=1<br />

KX<br />

l=1<br />

g (k+1)<br />

ij<br />

(s) ds =<br />

KX<br />

j=1<br />

KX<br />

a;j<br />

Z t<br />

0<br />

KX<br />

l=1<br />

i<br />

Z t<br />

0<br />

1<br />

C<br />

A<br />

i<br />

f.s..<br />

1 [0;s] (s 1 ) jh li (s , s 1 )j g (k)<br />

(s lj 1) ds 1 ds<br />

Z t<br />

Z t<br />

i jh li (s 1 )j a;j 1 [s1 ;1) (s) g (k)<br />

(s , s lj 1) ds ds 1<br />

0<br />

j=1<br />

0<br />

0 0 11<br />

0 0 1<br />

Z t<br />

a;1<br />

a;1<br />

i jh li (s 1 )jB<br />

B<br />

@A k @<br />

C<br />

. A<br />

C<br />

A ds 1 <br />

B B<br />

@A k+1 @<br />

C<br />

. A<br />

0<br />

a;K a;K<br />

Nutzung der Induktionsvoraussetzung bei der ers<strong>te</strong>n Ungleichheit. Hieraus konnen wir<br />

0R t<br />

1 0 1<br />

1X KX 0<br />

B<br />

" a;j(t , s)g (k)<br />

1j<br />

(s) ds<br />

<br />

@<br />

C<br />

1X<br />

a;1<br />

. A <br />

B<br />

A k @<br />

C<br />

. A < 1 f.s.<br />

k=0 j=1<br />

(s) ds k=0<br />

Kj<br />

a;K<br />

folgern.<br />

R t<br />

0 " a;j(t , s)g (k)<br />

Nach Anfangsbedingung (AB i') <strong>und</strong> wegen R 1<br />

(t,a)_0 jh ji(s)j ds < 1 konvergiert " a;j (t , s)<br />

fur t !1gegen 0, dominier<strong>te</strong> Konvergenz sichert damit lim t!1 F a;i (t) = 0 f.s.. Ab nun konnen<br />

wir der Argumentation von Abschnitt 10.2) folgen. Nach Denition von F a;i (t) gilt<br />

F a;i (t) =E<br />

Z t_0<br />

X k>0<br />

P<br />

=1,P<br />

(t,a)_0<br />

Z t_0<br />

(t,a)_0<br />

Z t_0<br />

jN i ,N 0 ij(du)<br />

(t,a)_0<br />

=1,P<br />

N i N 0 i<br />

l<br />

<br />

F N0<br />

0<br />

<br />

jN i , N 0 ij (du) =k<br />

jN i ,N 0 ij(du) =0<br />

<br />

<br />

FN0 0<br />

FN0 0<br />

<br />

<br />

auf ((t , a) _ 0;t_0] jFN0<br />

0<br />

so da nach den vorangegangenen Uberlegungen { wie bereits im Beweis von 10.8 { mit dem<br />

<br />

= 1 geschlossen werden kann.<br />

Lemma von Fatou lim t!1 P , N i N 0 i<br />

auf ((t , a) _ 0;t_0] jFN0<br />

0<br />

Schlielich gilt die schwache Konvergenz von S t N 0 i + gegen N + i<br />

fur t ! 1, siehe 10.9 <strong>und</strong> die<br />

daran anschlieende Anmerkung.<br />

<br />

;<br />

1<br />

C<br />

A<br />

i<br />

f.s.,


96 14. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen { der unbeschrank<strong>te</strong> Fall<br />

Genugt N 0 Anfangsbedingung (AB ii'), liefert Erwartungswertbildung bei Gleichung (14.7)<br />

mit dem Satz von Fubini<br />

0<br />

B<br />

@<br />

E(F a;1 (t))<br />

.<br />

E(F a;K (t))<br />

1<br />

C<br />

A <br />

1X<br />

0<br />

KX B<br />

@<br />

k=0 j=1<br />

R t<br />

E(" 0 a;j (t , s)) g (k)<br />

1j<br />

R t<br />

0 E(" a;j (t , s)) g (k)<br />

.<br />

1<br />

(s) ds<br />

C<br />

A :<br />

(s) ds Kj<br />

Der Satz von der majorisier<strong>te</strong>n Konvergenz zeigt aufgr<strong>und</strong> der Beschranktheit jeder Komponen<strong>te</strong><br />

der rech<strong>te</strong>n Sei<strong>te</strong> nach Anfangsbedingung (AB ii') lim t!1 E(F a;i (t)) = 0, 1 i K, woraus wir<br />

schlielich die schwache Konvergenz von S t N 0+ gegen N + folgern konnen.<br />

Besitze N 0 Anfangsbedingung (AB iii') <strong>und</strong> gel<strong>te</strong> zusatzlich R 1<br />

0<br />

t jh ji (t)j dt < 1, 1 i; j <br />

K. Wir haben jetzt (iii) zu zeigen. Aus (14.5) folgt durch In<strong>te</strong>gration zwischen 0 <strong>und</strong> T > 0<br />

Z T<br />

0<br />

f i (t) dt i<br />

K X<br />

j=1<br />

dabei wird " i deniert als<br />

Z T<br />

0<br />

+ i<br />

K X<br />

j=1<br />

" i + i<br />

K X<br />

j=1<br />

" i + i<br />

K X<br />

j=1<br />

" i<br />

def<br />

= i<br />

K X<br />

j=1<br />

Z<br />

(,1;0]<br />

Z T<br />

Z<br />

Z<br />

Z 1 Z<br />

0<br />

0<br />

[0;T )<br />

Z 1<br />

0<br />

(,1;0]<br />

[0;t)<br />

Z T<br />

0<br />

jh ji (t , s)j N 0 j (ds)+ j<br />

jh ji (t)j dt<br />

jh ji (t , s)j f j (s) ds dt<br />

jh ji (t , s)j dt f j (s) ds<br />

Z T<br />

0<br />

f j (s) ds;<br />

Z 1<br />

jh ji (t , s)j N 0 j(ds) dt + j<br />

Z 1<br />

t<br />

0<br />

jh ji (s)j ds<br />

<br />

dt<br />

<br />

t jh ji (t)j dt :<br />

Nach Voraussetzung (AB iii') <strong>und</strong> der zusatzlichen Bedingung an h ji ist " i < 1 f.s., es gilt ebenso<br />

R T<br />

0 f i(t) dt < 1 f.s. (vergleiche Beweis zu 10.12 Gleichung (10.16)). Obige Ungleichung lat sich<br />

als komponen<strong>te</strong>nweise Ungleichung im R K schreiben:<br />

Z T<br />

0<br />

f(t) dt =<br />

0<br />

B<br />

@<br />

R T<br />

0 f 1(t) dt<br />

.<br />

R T<br />

f 0 K(t) dt<br />

1<br />

C<br />

A <br />

0<br />

B<br />

@<br />

1<br />

" 1<br />

C<br />

. A + A<br />

" K<br />

0<br />

B<br />

@<br />

R T<br />

1<br />

f 0 1(t) dt<br />

C<br />

.<br />

R<br />

A = " + A<br />

T<br />

f 0 K(t) dt<br />

Z T<br />

0<br />

f(t) dt:<br />

R T<br />

Durch I<strong>te</strong>ration zeigt dies f(t) dt P R k<br />

0 n=0 An " + A k+1 T<br />

f(t) dt fur k 2 N, was wegen<br />

0<br />

R<br />

lim k!1 A k+1<br />

T<br />

= 0 zu<br />

n=0 An " f.s. fur alle T 2 (0; 1) fuhrt. Die rech<strong>te</strong> Sei<strong>te</strong><br />

dieses Ausdruckes ist, R unabhangig von T , f.s. endlich, denn der Spektralradius von A ist echt<br />

1<br />

kleiner 1. Also gilt f(t) dt < 1 f.s.. Aus<br />

0<br />

Z 1 Z 1<br />

<br />

1 > f i (t) dt = E<br />

= E<br />

0<br />

Z 1<br />

0<br />

0 f(t) dt P 1<br />

jN i , Nij 0 (dt) F N0<br />

0<br />

0<br />

<br />

j i (t) , 0 (t)j dt i<br />

F N0<br />

0<br />

<br />

<br />

E<br />

<br />

jNi , N 0 ij ((0; 1)) jF N0<br />

0<br />

<br />

f.s.


iii. Der K-varia<strong>te</strong> Fall 97<br />

ergibt sich jN i , N 0 ij ([0; 1)) < 1 f.s., d.h. N i <strong>und</strong> N 0 i<br />

<strong>und</strong> somit N <strong>und</strong> N 0 koppeln f.s. in<br />

endlicher Zeit auf der positiven reellen Achse, woraus wie im Beweis von 10.12 die Stabilitat in<br />

Variation folgt.<br />

N K 0<br />

Wie bereits im univaria<strong>te</strong>n Fall erweist sich auch hier die Einschrankung auf die Menge<br />

als unnotig. Wir konnen die Argumentation der Begr<strong>und</strong>ung von Bemerkung 10.14 auf den<br />

K-varia<strong>te</strong>n Fall ubertragen, fuhren jedoch die Details an dieser S<strong>te</strong>lle nicht aus.<br />

15. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen { der<br />

beschrank<strong>te</strong> Fall<br />

Wenden wir uns nun schlielich der Verallgemeinerung der Satze 11.6 <strong>und</strong> 11.8 zu.<br />

15.1. Satz. Gegeben seien K 2 N <strong>und</strong> i -Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Funktionen i : R ! [0; 1), welche<br />

jeweils durch ein i > 0 beschrankt sind, 1 i K. Fur die mebaren Funktionen h ji :[0;1)!<br />

R gel<strong>te</strong><br />

(15.1)<br />

Z<br />

[0;1)<br />

jh ji (t)j dt < 1<br />

<strong>und</strong><br />

Z<br />

[0;1)<br />

t jh ji (t)j dt < 1;<br />

1 i; j K. In dieser Situation existiert ein eindeutiges stationares Ver<strong>te</strong>ilungsgesetz fur den<br />

Punkt-Proze N = (N 1 ;:::;N K ) mit Dynamik (D2), <strong>und</strong> (D2) ist stabil in Variation bezuglich<br />

der Anfangsbedingung<br />

(15.2)<br />

(1 i; j K).<br />

Z 1<br />

lim<br />

s!1<br />

s<br />

Z<br />

(,1;0]<br />

jh ji (u , v)j N j (dv) du =0<br />

Beweis: (i) Exis<strong>te</strong>nz eines stationaren Punkt-Prozesses. Sei (; F) der kanonische Raum<br />

der markier<strong>te</strong>n Punkt-Prozesse mit [0; 1]-wertigen Marken (oder das K-fache Produkt dieses<br />

Raumes), t = S t <strong>und</strong> P ein Wahrscheinlichkeitsma auf (; F) mit P t = P . Es bezeichne<br />

N 1 ;:::; N K stochastisch unabhangige, markier<strong>te</strong> Punkt-Prozesse mit<br />

f.s.<br />

N i =(T i;n ;U i;n ) n2Z<br />

(T i;n ) ist ein Poisson-Proze mit F N i<br />

n2Z t -In<strong>te</strong>nsitat i<br />

(U i;n ) n2Z<br />

ist eine Folge u.i.v. Zufallsgroen, jeweils R[0; 1]-ver<strong>te</strong>ilt<br />

F N<br />

t<br />

(T i;n ) n2Z <strong>und</strong> (U i;n) n2Z<br />

sind stochastisch unabhangig<br />

fur 1 i K. Fur ! 2 gel<strong>te</strong> N i (!;) = !() (bzw. Ni<br />

<br />

((! 1 ;:::;! K );) = ! i ()). Durch<br />

<br />

= F<br />

Ni<br />

<br />

t ;1iK wird eine gemeinsame Filtration dieser markier<strong>te</strong>n Poisson-Prozesse<br />

gegeben.


98 15. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen { der beschrank<strong>te</strong> Fall<br />

Der gesuch<strong>te</strong> stationare Punkt-Proze wird einmal mehr das Ergebnis einer induktiven<br />

Konstruktion sein: Deniere Punkt-Prozesse <strong>und</strong> stochastische Prozesse durch (0)<br />

i<br />

(t) 0 <strong>und</strong><br />

N (n)<br />

i<br />

(C) def<br />

=<br />

Z<br />

C<br />

N i<br />

X<br />

K<br />

(n+1)<br />

i<br />

(t) def<br />

= i<br />

j=1<br />

Wie in 7.1 konnen wir zeigen, da<br />

ds <br />

Z<br />

(,1;t)<br />

<br />

(n)<br />

i<br />

#! "0; (n) i<br />

(s)<br />

; C 2 B;<br />

i<br />

!<br />

h ji (t , s) N (n)<br />

j<br />

(ds)<br />

(t)<br />

<br />

t2R<br />

die ubrigen Ergebnisse aus 7.1 konnen ubernommen werden.<br />

Mit<strong>te</strong>ls der Hilfsprozesse<br />

; t 2 R:<br />

N<br />

eine F t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat von N (n)<br />

i<br />

~N i (ftg) = lim sup N (n)<br />

i<br />

(ftg) , lim inf<br />

n!1 n!1 N (n)<br />

i<br />

(ftg)<br />

~ i (t) = lim sup (t) , lim inf (t);<br />

n!1 (n) i<br />

n!1 (n) i<br />

dars<strong>te</strong>llt, <strong>und</strong> auch<br />

def<br />

t 2 R, werden wir folgern, da der Grenzwert N i = lim n!1 N (n)<br />

i<br />

existiert. Dazu weisen wir nach,<br />

da N ~ i dem Punkt-Proze ohne einen einzigen Punkt auf der reellen Achse entspricht.<br />

(a) Wie im Beweis von 11.6 (vergleiche ab Lemma 11.1) sieht man, da , ~ i (t) t2R<br />

N<br />

F t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat von N ~ i ist. Fur diese In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n gilt die Ungleichung ~ i (t) i i1 (a)+ i i2 (a)<br />

mit den Festlegungen<br />

i1 (a) def<br />

= lim<br />

n!1 sup<br />

kn<br />

i2 (a) def<br />

= lim<br />

n!1 sup<br />

kn<br />

KX Z<br />

KX Z<br />

j=1<br />

j=1<br />

(,1;t,a)<br />

[t,a;t)<br />

jh ji (t , s)j N (k)<br />

j<br />

(ds) , inf<br />

kn<br />

jh ji (t , s)j N (k)<br />

j<br />

(ds) , inf<br />

kn<br />

KX Z<br />

Nach Konstruktion der be<strong>te</strong>ilig<strong>te</strong>n Prozesse ist i2 (a) P K<br />

j=1<br />

klar <strong>und</strong> daher i2 (a) < 1 f.s.. Auerdem erfullt i2 (a)<br />

i2 (a) lim<br />

n!1<br />

<br />

KX Z<br />

j=1<br />

KX Z<br />

j=1<br />

[t,a;t)<br />

[t,a;t)<br />

jh ji (t , s)j<br />

<br />

sup<br />

kn<br />

jh ji (t , s)j ~ Nj (ds) f.s..<br />

j=1<br />

KX Z<br />

j=1<br />

N (k)<br />

j<br />

[t,a;t)<br />

R<br />

(,1;t,a)<br />

jh ji (t , s)j N (k)<br />

j<br />

(ds)<br />

jh ji (t , s)j N (k)<br />

j<br />

(ds)<br />

!<br />

:<br />

eine<br />

!<br />

[t,a;t) jh ji(t , s)j Nj (ds [0; 1])<br />

<br />

, inf N (k)<br />

j<br />

(ds)<br />

kn<br />

Fur i1 (a) gilt i1 (a) < 1 f.s. <strong>und</strong> lim a!1 i1 (a) = 0 f.s., was eine Folgerung aus<br />

E( i1 (a)) E<br />

=<br />

KX<br />

j=1<br />

KX Z<br />

j=1<br />

E<br />

Z<br />

(,1;t,a)<br />

(,1;t,a)<br />

jh ji (t , s)j Nj (ds [0; 1])<br />

<br />

jh ji (t , s)j j ds < 1<br />

!


iii. Der K-varia<strong>te</strong> Fall 99<br />

ist. Insgesamt gilt im Grenzubergang a !1also<br />

~ i (t) i<br />

K X<br />

j=1<br />

Z<br />

(,1;t)<br />

jh ji (t , s)j ~ Nj (ds)<br />

f.s..<br />

(b) Die Aussagen 2.4 <strong>und</strong> 2.6 lassen sich ohne groere Modikationen auf den Fall K-<br />

varia<strong>te</strong>r Punkt-Prozesse erwei<strong>te</strong>rn, d.h. die nach [Bre81] II.4., Theorem 14, existierende F ~ N<br />

t<br />

-<br />

vorhersagbare Version der F , N <br />

t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat i<br />

~ (t) von N ~ t2R i besitzt eine Dars<strong>te</strong>llung der Form<br />

, <br />

~N1<br />

i ;:::; N ~ K ;t<br />

. Wie in Lemma 11.3 erhal<strong>te</strong>n wir das Analogon zu (11.4) fur den vorliegenden<br />

Fall:<br />

(15.3)<br />

t2R<br />

<br />

i ~N ,<br />

X<br />

1 ;:::; N ~ , K Z<br />

;t K i jh ji (t , s)j Nj<br />

~ (ds)<br />

j=1<br />

(,1;0]<br />

Wird die rech<strong>te</strong> Sei<strong>te</strong> dieses Ausdrucks noch bezuglich t uber [0; 1) in<strong>te</strong>griert, bleibt der ents<strong>te</strong>hende<br />

Ausdruck f.s. endlich, denn aus (15.1) folgt<br />

E<br />

Z<br />

KX Z<br />

(0;1)<br />

j=1<br />

=<br />

KX<br />

j=1<br />

E<br />

(,1;0]<br />

Z<br />

(0;1)<br />

jh ji (t , s)j Nj (ds [0; 1]) dt<br />

Z<br />

(,1;0]<br />

!<br />

<br />

jh ji (t , s)j j ds dt =<br />

KX<br />

j=1<br />

j<br />

Z<br />

(0;1)<br />

f.s..<br />

t jh ji (t)j dt < 1<br />

un<strong>te</strong>r Nutzung des Satzes von Fubini. Gleichung (15.3) <strong>und</strong> Korollar 5.6 zeigen (beach<strong>te</strong> das<br />

Disjunktheitslemma in [Kin93] 2.2)<br />

P<br />

~Ni<br />

<br />

((0; 1)) = 0<br />

KY Z<br />

<br />

i=1<br />

> 0 f.s.,<br />

exp ,<br />

<br />

dies fuhrt zu P<br />

~Ni<br />

((0; 1)) = 0<br />

F ~ N<br />

0<br />

<br />

P ~N((0; 1) f1;:::;Kg)=0F N ~<br />

0<br />

(0;1)<br />

i<br />

K X<br />

j=1<br />

Z<br />

(,1;0]<br />

jh ji (t , s)j Nj (ds [0; 1]) dt<br />

= 1 (vergleiche Uberlegungen im Anschlu an 11.4). Damit<br />

wird die Festlegung N i<br />

def<br />

= lim n!1 N i sinnvoll, denn fur beschrank<strong>te</strong> Mengen C 2 B stimmen die<br />

Punk<strong>te</strong> von N (n)<br />

i<br />

<strong>und</strong> N (n+1)<br />

i<br />

auf C ab einem genugend groen n f.s. uberein. Nach Konstruktion<br />

ist die t -Kompatibilitat von N i klar, dies liefert die Stationaritat von N i .<br />

(c) Sei ( i (t)) t2R von der Form (D2), dieser Proze ist eine F N t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat von N i :<br />

Fur beschrank<strong>te</strong> Mengen C 2 B gilt aufgr<strong>und</strong> der t -Kompatibilitat, des Lemma's von Fatou<br />

<strong>und</strong> 6.15<br />

Z<br />

E<br />

C<br />

<br />

N i(ds) , N i<br />

ds <br />

Aus der Endlichkeit von E<br />

R<br />

<br />

0; i(s)<br />

i<br />

<br />

(,1;0) jh ji(,s)j<br />

Nj (ds [0; 1])<br />

sichere Endlichkeit von R (,1;0) jh ji(,s)j N<br />

(n)<br />

j<br />

<br />

<br />

n (C) lim<br />

n!1 E<br />

(n+1)<br />

R<br />

= j<br />

<br />

!<br />

i<br />

(0) , i (0)<br />

:<br />

[0;1) jh ji(s)j ds folgt die fast<br />

, N j<br />

(ds) fur alle n 2 N. Da N<br />

(n)<br />

i<br />

auf jedem


100 15. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen { der beschrank<strong>te</strong> Fall<br />

beschrank<strong>te</strong>n In<strong>te</strong>rvall schlielich mit N i<br />

resultierende Abschatzung<br />

<br />

(n+1)<br />

i<br />

(0) , i (0)<br />

die f.s. Konvergenz von lim n!1<br />

i<br />

(0) , i (0) gegen 0. Der Satz von der dominier<strong>te</strong>n Konvergenz<br />

sichert<br />

<br />

X<br />

K Z<br />

i<br />

j=1<br />

(n+1)<br />

ubereinstimmt, zeigt die aus der Lipschitz-S<strong>te</strong>tigkeit<br />

(,1;0)<br />

<br />

jh ji (,s)j N<br />

(n)<br />

j<br />

, N j<br />

(ds)<br />

<br />

lim<br />

n!1 E<br />

(n+1)<br />

i<br />

(0) , i (0)<br />

=0;<br />

d.h. N i stimmt auf jeder beschrank<strong>te</strong>n Borel-Menge schlielich mit<br />

uberein, also N i =<br />

R<br />

C<br />

N i<br />

ds h 0; i(s)<br />

i<br />

iC2B f.s..<br />

R<br />

C<br />

N i<br />

ds h 0; i(s)<br />

i<br />

iC2B<br />

Den Nachweis der Eindeutigkeit erbringen wir im Anschlu an den Beweis der Stabilitat.<br />

(ii) Stabilitat in Variation. Sei N 0 = (N 0 1 ;:::;N0 K<br />

) ein K-varia<strong>te</strong>r Punkt-Proze , der der<br />

Anfangsbedingung (15.2) genugt <strong>und</strong> auf [0; 1) die F N0<br />

t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat ( 0 (t)) t2[0;1)<br />

von der Form<br />

<br />

F<br />

N 0 i<br />

t ;1iK<br />

(D2) zulat, dabei ist F N0<br />

t<br />

= <br />

<strong>und</strong> 0 (t) def<br />

= ( 0 1(t);:::; 0 K<br />

(t)) auf [0; 1). Die<br />

Funktionen 1 ;:::; K sind beschrankt <strong>und</strong> daher die Prozesse N 1 ;:::;N K auf [0; 1) nich<strong>te</strong>xplodierend.<br />

Im Hinblick auf die Anwendung von 6.14 wahlen wir eine Folge u.i.v. Zufallsvariablen U 0 i<br />

,<br />

U 0<br />

i;n<br />

n2Z (U0 i;n<br />

R[0; 1]) unabhangig von F1 N0 sowie einen homogenen Poisson-Proze ^N 0 i<br />

auf R2<br />

der In<strong>te</strong>nsitat 1 unabhangig von F1 U N0<br />

<strong>und</strong> F1 , so da der durch<br />

N i ((a; b] X ,<br />

L) = (a;b] T<br />

0<br />

,<br />

i;n 1L <br />

0<br />

,<br />

T<br />

0<br />

<br />

i;n U<br />

0<br />

Z Z<br />

i;n + ^N0<br />

i<br />

(dt dz);<br />

n2N1<br />

<br />

i+<br />

(a;b]<br />

Ln(0; 0 i+ (t)]<br />

(a; b] R, L 2 B, denier<strong>te</strong> Punkt-Proze ein homogener F i;t -Poisson-Proze der In<strong>te</strong>nsitat 1<br />

def<br />

<br />

auf [0; 1) ist. Dabei sei F i;t = F<br />

N 0<br />

<br />

, N 0 i<br />

t<br />

; F , N i +<br />

t = T 0 <strong>und</strong> i;n<br />

0 n2N i+(t) =1 (0;1) (t) 0 i(t) (1<br />

iK). Die Folgen <strong>und</strong> Punkt-Prozesse U 0 1 ;:::;U0 ; ^N 0 K 1 ;:::; ^N 0 K<br />

sollen unabhangig voneinander<br />

sein. In diesem Fall ist dann N i ein homogener F t -Poisson-Proze, F t = , F i;t ;1iK .<br />

Durch N i ([0; i ])=(T i;n ) n2Z wird ein F i;t -Poisson-Proze der In<strong>te</strong>nsitat i auf R deniert.<br />

Nach Konstruktion gilt auf [0; 1) die Identitat N 0(C) =R i C<br />

Wie im Exis<strong>te</strong>nzbeweis konnen wir den stationaren Punkt-Proze<br />

N i (C) =<br />

Z<br />

C<br />

N i (dt [0; i (t)])<br />

def<br />

=<br />

N i (dt [0; 0 i<br />

(t)]), C 2 B((0; 1)).<br />

N<br />

mit F t<br />

-In<strong>te</strong>nsitat ( i (t)) t2R<br />

der Form (D2) konstruieren (beach<strong>te</strong> 8.6). Diese In<strong>te</strong>nsitat ist<br />

gema 6.12 auch eine F t -In<strong>te</strong>nsitat von N i . Ferner s<strong>te</strong>llt ( 0(t)) eine F i t2R<br />

t-In<strong>te</strong>nsitat von N 0 i<br />

auf [0; 1) dar, beach<strong>te</strong> F i;t F t <br />

<br />

F i;t ; F ^N 0 j<br />

t ; F U0 j<br />

1 ; j 2f1;:::;Kgnfig<br />

<br />

<strong>und</strong> die gegebenen<br />

Unabhangigkei<strong>te</strong>n zur Anwendung von 5.4. Auf [0; 1) ist (j i (t) , 0 i(t)j) t2[0;1) eine F t-In<strong>te</strong>nsitat<br />

von jN i , N 0 ij. Diese genugt aufgr<strong>und</strong> der i -Lipschitz-S<strong>te</strong>tigkeit von i der Abschatzung<br />

j i (t) , 0 i (t)j i<br />

KX Z<br />

j=1<br />

(,1;t)<br />

jh ji (t , s)j Nj , N 0 j<br />

<br />

(ds):


iii. Der K-varia<strong>te</strong> Fall 101<br />

Da F jN,N0 j<br />

t<br />

<br />

def<br />

= <br />

F jN i,N 0 ij<br />

t<br />

;1 iK<br />

<br />

F t<br />

vorhersagbare Version der F jN,N0 j<br />

t -In<strong>te</strong>nsitat von jN i , Nij:<br />

0<br />

, <br />

i Ss Nj , N 0 X<br />

K Z<br />

j (\(,1; 0]); 1 j K; t i<br />

j=1<br />

fur alle t 2 [0; 1) gilt, folgt fur die F jN,N0 j<br />

t -<br />

(,1;0]<br />

jh ji (t , u)j S s<br />

<br />

Nj<br />

, N 0 j<br />

<br />

(du):<br />

Wie im Beweis von 11.8 ist das Ziel unserer Bemuhungen die Kopplung von N <strong>und</strong> N 0 . Korollar<br />

5.6 zeigt<br />

<br />

P<br />

jN , N 0 j ((s; s + t]) = 0 jF jN,N0 j<br />

s<br />

KY<br />

KX Z<br />

<br />

=<br />

<br />

i=1<br />

KY<br />

i=1<br />

KY<br />

i=1<br />

exp<br />

exp<br />

<br />

exp ,<br />

, i<br />

Z t<br />

0<br />

, i<br />

Z s+t<br />

s<br />

j=1<br />

KX Z<br />

j=1<br />

(,1;0]<br />

Z 1<br />

g i;s (u) du<br />

mit den Festlegungen g s (u) def<br />

= P K<br />

i=1 g i;s(u) <strong>und</strong><br />

s<br />

(,1;s]<br />

<br />

jh ji (u , v)j S s<br />

<br />

Nj<br />

, N 0 j<br />

!<br />

(dv) du<br />

jh ji (u , v)j !<br />

Nj , N 0 <br />

j (dv) du<br />

= exp<br />

X<br />

K Z<br />

g i;s (u) def<br />

= i jh ji (u , v)j Nj(dv)+<br />

0<br />

j=1<br />

(,1;0]<br />

Wir prufen fur die Prozesse<br />

Z(s) def<br />

= exp ,<br />

KX<br />

i=1<br />

(s) def<br />

= Z(s) , exp<br />

i<br />

Z 1<br />

<br />

,<br />

= Z(s) 1 , exp ,<br />

KX Z<br />

s<br />

j=1<br />

Z 1<br />

g s (u) du<br />

s<br />

KX<br />

i=1<br />

(,1;s]<br />

i<br />

Z 1<br />

s<br />

<br />

<br />

,<br />

Z<br />

Z 1<br />

s<br />

(,1;s]<br />

<br />

g s (u) du<br />

<br />

jh ji (u , v)j Nj<br />

(dv [0; j ]) du:<br />

jh ji (u , v)j Nj (dv [0; j ]) du<br />

KX Z<br />

j=1<br />

(,1;0]<br />

!<br />

jh ji (u , v)j N 0 j(dv) du<br />

s 2 [0; 1), die Voraussetzungen von 11.7 <strong>und</strong> folgen dafur der Argumentation aus dem Beweis von<br />

11.8. Da 0 Z(s) 1 gilt lim s!1 (s) =0f.s., siehe Voraussetzung (15.2), <strong>und</strong> die Dars<strong>te</strong>llung<br />

Z(s) =f , S s<br />

N<br />

<br />

fuhrt aufgr<strong>und</strong> der Ergodizitat von<br />

,<br />

P N ; (S t ) t2R<br />

zu<br />

1<br />

lim<br />

t!1 t<br />

Z s+t<br />

s<br />

1 [;1),<br />

f<br />

,<br />

Su<br />

N<br />

<br />

du = P(Z(s) ) f.s.<br />

fur alle 2 (0; 1). Die Gultigkeit von P(Z(s) ) wird bewiesen durch die Endlichkeit<br />

!!<br />

;


102 15. Lipschitz-s<strong>te</strong>tige Anregungsfunktionen { der beschrank<strong>te</strong> Fall<br />

von<br />

E<br />

KX<br />

i=1<br />

=<br />

=<br />

=<br />

i<br />

Z 1<br />

KX<br />

i=1<br />

KX<br />

i=1<br />

KX<br />

i=1<br />

s<br />

KX Z<br />

j=1<br />

i<br />

Z 1<br />

s<br />

i<br />

K X<br />

j=1<br />

i<br />

K X<br />

j=1<br />

(,1;s]<br />

KX<br />

j=1<br />

Z 1<br />

s<br />

j<br />

Z<br />

E<br />

Z<br />

jh ji (u , v)j Nj (dv [0; j ]) du<br />

Z<br />

(,1;s]<br />

[0;1)<br />

(,1;s]<br />

!<br />

<br />

jh ji (u , v)j Nj<br />

(dv [0; j ]) du<br />

jh ji (u , v)j j dv du<br />

u jh ji (u)j du:<br />

Satz 11.7 zeigt nun die Kopplung von N <strong>und</strong> N 0 in endlicher Zeit.<br />

(iii) Eindeutigkeit des stationaren Punkt-Prozesses. Gegeben sei ein stationarer Punkt-<br />

Proze N =(N 1 ;:::;N K ) mit Dynamik (D2) auf R, welcher (15.1) erfullt. Die Funktion j ist<br />

beschrankt durch j . Damit folgt aus<br />

0 E<br />

Z 1 Z<br />

s<br />

= j<br />

Z 1<br />

s<br />

(,1;0]<br />

jh ji (u , v)j N j (dv) du<br />

(u,s)jh ji (u)j du < 1<br />

die Gultigkeit von Anfangsbedingung (15.2).<br />

<br />

<br />

Z 1<br />

s<br />

Z<br />

<br />

E jh ji (u , v)j j dv du<br />

(,1;0]


Kapi<strong>te</strong>l IV.<br />

Anhang<br />

A1. Mebarkeit<br />

1) Einige Mengenidentita<strong>te</strong>n. Wir lis<strong>te</strong>n hier nun einige Mengenidentita<strong>te</strong>n auf, die in<br />

den eigentlichen Beweisen im vorangegangenen Teil der Arbeit nur von un<strong>te</strong>rgeordne<strong>te</strong>m In<strong>te</strong>resse<br />

sind <strong>und</strong> der Vollstandigkeit halber angegeben werden.<br />

Fur den gesam<strong>te</strong>n Abschnitt sei N = (T n ) n2Z ein (einfacher) Punkt-Proze, (F t) t2R eine<br />

Filtration von N <strong>und</strong> ((t)) t2R ein F t-vorhersagbarer Proze.<br />

A1.1. Lemma. In der zuvor beschriebenen Situation gilt die Gleichheit<br />

(A1.1)<br />

f(!; s) 2 (0; 1); T 1 (!) \ s>0g= fT 1 bg<br />

n2Nb2Q 0<br />

[<br />

<br />

b; b + 1 n<br />

<br />

2P(F t ):<br />

Beweis: Sei zunachst T 1 (!) s>0. Dann gibt es zu jedem n 2 N ein b n 2 Q 0 , so da<br />

T 1 (!) b n <strong>und</strong> s 2 , b n ;b n + 1 n<br />

.<br />

Gebe es zu (!; s) fur alle n 2 N ein b n 2 Q 0 , so da T 1 (!) b n <strong>und</strong> s 2 , b n ;b n + 1 n<br />

.<br />

Oensichtlich gilt lim n!1 b n = s <strong>und</strong> somit T 1 (!) s>0.<br />

A1.2. Lemma. Sei (a; b] R. Die Menge f(!; t) 2 R; N(!; [t , b; t , a)) = ng lat sich<br />

fur jedes fest vorgegebene n 2 N dars<strong>te</strong>llen als<br />

\ [ <br />

(A1.2)<br />

! 2 ; N !;<br />

k2N t2Q<br />

t , 1 k , b; t , 1 k , a <br />

<br />

= n <br />

t , 1 k ;t :<br />

Beweis: "<br />

\ Gel<strong>te</strong> N (! 0 ; [t 0 , b; t 0 , a)) = n. Dann gibt es zu jedem k 2 N ein t 2 Q<br />

mit t , 1 k


104 A1. Mebarkeit<br />

A1.3. Lemma. In der gegebenen Situation gilt die Gleichheit:<br />

<br />

(!; s; z) 2 R 2 ; 1 [0;(!;s)] (z) =1<br />

(A1.3)<br />

= \<br />

k2N<br />

[<br />

t2Q 0 (!; s) 2 R; t (!; s) t + 1 k<br />

<br />

<br />

<br />

0;t+ 1 2P(F t )B<br />

k<br />

Beweis: Zum Nachweis von "<br />

\ gel<strong>te</strong> 1 [0;(!0 ;s 0 )] (z 0 ) = 1 fur ein Tupel (! 0 ;s 0 ;z 0 ) aus<br />

R 2 . Fur alle k 2 N gibt es somit ein t 2 Q 0 mit z 0 2 [0;(! 0 ;s 0 )] 0;t+ 1 k<br />

<strong>und</strong><br />

t (! 0 ;s 0 )t+ 1 ,was die ers<strong>te</strong> Inklusion zeigt.<br />

k<br />

Gebe es andererseits fur das Tupel (! 0 ;s 0 ;z 0 ) 2 R 2 fur alle k 2 N ein t k 2 Q 0 mit<br />

z 0 2 0;t k + 1 k<br />

<strong>und</strong> tk (! 0 ;s 0 ) t k + 1 k . Dann folgt lim k!1<br />

,<br />

tk + 1 k<br />

= (!0 ;s 0 ) <strong>und</strong> daher<br />

z 0 2 T k2N<br />

<br />

0;tk + 1 k<br />

<br />

=[0;(!0 ;s 0 )], so da auch "<br />

\ gezeigt ist.<br />

A1.4. Lemma. Ist N ein homogener Poisson-Proze der In<strong>te</strong>nsitat 2 (0; 1), R = (R k ) k2Z<br />

der Proze der Punk<strong>te</strong> T n von N, die T n , T n,1 > A erfullen (A 2 (0; 1)), <strong>und</strong> R , (s) def<br />

=<br />

sup fR k s; k 2 Zg. Dann gilt<br />

(A1.4)<br />

fur alle s; x 2 R.<br />

<br />

R<br />

, (s) >x =<br />

[<br />

t2Q[fsg<br />

x


iv. Anhang 105<br />

Beweis: Sei (a; b] (,1;t]. Es reicht, fur beliebige k 2 N 0 die Gleichheit<br />

N ((a; b] [0;Y(t)]) k<br />

nachzurechnen:<br />

= \ n2N<br />

[ <br />

y2Q<br />

y, n 1 0<br />

Y (t) 2<br />

y , 1 n ;y <br />

\ N((a; b] [0;y]) k<br />

Zunachst "<br />

\: Aus N (!; (a; b] [0;Y(t)(!)]) k folgt fur alle n 2 N die Exis<strong>te</strong>nz eines y n 2 Q<br />

mit y n , 1 n<br />

0, so da<br />

y n , 1 n Y (t)(!) y n <strong>und</strong> N (!; (a; b] [0;yn ]) k:<br />

0, mit<br />

Nun zu \. Es gebe also zu n 2 N s<strong>te</strong>ts Zahlen y " n 2 Q, y n , 1 n<br />

<br />

Y (t)(!) 2 y n , 1 n ;y n <strong>und</strong> N (!; (a; b] [0;yn ]) k:<br />

Daraus ergibt sich lim n!1 y n = Y (t)(!) <strong>und</strong> somit N (!; (a; b] [0;Y(t)(!)]) k.<br />

A1.6. Bemerkung. Es sei (F t ) t2R<br />

C 2 B<br />

(A1.6)<br />

eine Filtration <strong>und</strong> N ein Punkt-Proze, so da fur alle<br />

N(C) :!R<br />

!7! N(!; C);<br />

F t -mebar ist. Die Abbildung N() :!M,!7! N(!;) ist dann ebenfalls F t -mebar.<br />

Begr<strong>und</strong>ung: Sei A 2 M. Es genugt, Mengen der Form A = fm 2 M; m(C) 2 Bg mit<br />

B; C 2 B zu betrach<strong>te</strong>n. Oensichtlich ist f! 2 ; N(!;) 2 Ag = f! 2 ; N(!; C) 2 Bg 2F t ,<br />

was die Behauptung zeigt.<br />

<br />

A1.7. Satz. Gegeben sei ein 2 (0; 1) <strong>und</strong> einer der folgenden beiden Punkt-Prozesse:<br />

ein markier<strong>te</strong>r Punkt-Proze N =(T n ;U n ) auf R, soda(U n2Z n) n2Zeine Folge unabhangiger,<br />

identisch R[0; 1]-ver<strong>te</strong>il<strong>te</strong>r Zufallsvariablen ist. Der Punkt-Proze N ([0; 1]) ist ein<br />

Poisson-Proze mit In<strong>te</strong>nsitat unabhangig von (U n ) n2Z .<br />

ein Poisson-Proze N der In<strong>te</strong>nsitat 1 auf R 2 . Dabei sei N ([0; ])=(Tn ) n2Z .<br />

Auerdem sei : (M;M) ! (R; B) eine Abbildung mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher (der Lange<br />

def<br />

A 2 (0; 1)) <strong>und</strong> sup m2M<br />

(m) =.Im Fall eines markier<strong>te</strong>n Punkt-Prozesses sei u = 1. Liegt<br />

ein Poisson-Proze auf R 2 vor, so sei u def<br />

= . Deniere fur s 2 R<br />

(A1.7)<br />

T , 0<br />

T , k<br />

(s)<br />

def<br />

= sup t 2 (,1;s]; N([t , A; t) [0;u])=0; N([t , A; t] [0;u]) > 0<br />

def<br />

(s) = inf T n >T , k,1<br />

(s); n 2 Z ; k 2 N:<br />

Dann gilt fur (s; t] R:


106 A1. Mebarkeit<br />

(i) Fur alle k 2 N 0 , C 2 B ist T , k<br />

(s) 2 C \ (,1;t] 2<br />

T , k (s)1 fT , (s)tg + 11 k fT , (s)>tg F N <br />

t<br />

-mebar.<br />

k<br />

F N<br />

t<br />

<strong>und</strong> die Abbildung T , k<br />

(s; t)<br />

def<br />

=<br />

N<br />

(ii) Bei gegebenen k 2 N 0 , C 2 B <strong>und</strong> F t<br />

-mebarer Abbildung Y (t) s<strong>te</strong>llt<br />

(A1.8)<br />

X k (s; t; C) :(;F N<br />

1 )!(f0;1g;P(f0;1g))<br />

!7! 1 fT , k (s)tg (!) N , !; C \ T , k<br />

(s)(!) [0;Y(t)(!)]<br />

N<br />

eine F t<br />

-mebare Abbildung dar.<br />

(iii) Die Zufallsgroe<br />

(A1.9)<br />

N((s; t]) def<br />

=<br />

Z<br />

(s;t]<br />

N<br />

<br />

dr h 0; u <br />

i<br />

(S rN)<br />

N<br />

ist F t<br />

-mebar.<br />

Beweis: zu (i). Die Mebarkeit ist fur T , 0<br />

(s) nach 6.3 klar. Sei nun die Behauptung fur<br />

ein k 2 N gultig. Ist x 2 R mit x s, gilt nach Denition T , (s) x = k ;2F N N<br />

x<br />

F t<br />

.Falls<br />

x>sist, ergibt sich T , k (s) x = 9n 2 Z : T , 0 (s)


iv. Anhang 107<br />

Dann folgt zunachst T , k (s)(!) 2 (,1;t] <strong>und</strong> fur alle n 2 N, n 1 A , die Exis<strong>te</strong>nz von j n 2 N mit<br />

T jn (!) 2 , x n , 1 n ;x n<br />

<strong>und</strong> N (!;fTjn (!)g[0;Y(t)(!)]) 1. Auerdem mu x n<br />

n!1<br />

,,,! T , k (s)(!)<br />

gel<strong>te</strong>n <strong>und</strong> j n nach Wahl von N ( N als Poisson-Proze nich<strong>te</strong>xplodierend) fur genugend groe n<br />

konstant bleiben. Somit ist die Exis<strong>te</strong>nz eines j 2 N mit<br />

T j (!) =T , k (s)(!) 2 C <strong>und</strong> N (!;fTj (!)g[0;Y(t)(!)]) 1<br />

gesichert.<br />

zu (iii). Es wird die Mebarkeit von<br />

N , T , 0 (s);t =<br />

Z[T , 0 (s);t] N<br />

<br />

dr h 0; u <br />

i<br />

(S rN)<br />

nachgewiesen. Dazu deniere induktiv die Punkt-Prozesse (n 2 N 0 )<br />

, i<br />

N (n)<br />

t (C) def<br />

= N C \ T<br />

,<br />

S T<br />

,<br />

(s)N 0<br />

(A1.10)<br />

+<br />

nX<br />

k=1<br />

, <br />

= N C \ T<br />

,<br />

nX<br />

+<br />

k=1<br />

h (s) 0<br />

0; u <br />

h<br />

N dr 0;<br />

Z(T u , k,1 (s)^t;T , <br />

k (s)^t]\C h<br />

(s) 0<br />

0; u i<br />

(;)<br />

1 fT , k (s)tg N<br />

,<br />

C \<br />

<br />

T<br />

,<br />

k (s) h 0; u <br />

i<br />

(S rN)<br />

<br />

(k,1)<br />

S T<br />

,<br />

(s;t)N t<br />

k<br />

i<br />

;<br />

C 2 B, wobei das zwei<strong>te</strong> Gleichheitszeichen aufgr<strong>und</strong> des beschrank<strong>te</strong>n Speichers von gultig<br />

ist.<br />

N<br />

(C) eine F t<br />

eine Induktion nach n gefuhrt: im Fall n = 0 ist die Behauptung wegen<br />

Fur alle n 2 N 0 <strong>und</strong> C 2 B ist N (n)<br />

t<br />

<br />

S T<br />

,<br />

0 (s)N <br />

= (;) <strong>und</strong><br />

-mebare Abbildung, der Nachweis wird durch<br />

<br />

T<br />

,<br />

0<br />

(s) t =mit (ii) klar.<br />

Gel<strong>te</strong> die Behauptung fur alle k 2f0;:::;ng<strong>und</strong> C 2 B. Durch S :(RM; BM) ! (M;M),<br />

(t; )7!S t wird eine mebare Abbildung gegeben. Die Abbildung ! 7! T , k+1<br />

N<br />

von nach R M ist F t<br />

N<br />

Hieraus folgt die F t<br />

-Mebarkeit von ! 7! S T<br />

,<br />

k+1<br />

ist fur 1 k n + 1 <strong>und</strong> C 2 B<br />

F N<br />

t<br />

(s; t)(!);N(k) (!;)<br />

, B M-mebar, beach<strong>te</strong> A1.6 <strong>und</strong> die Induktionsvoraussetzung.<br />

(k)<br />

(s;t)(!)N t<br />

1 fT , k (s)tg N<br />

,<br />

C \<br />

<br />

T<br />

,<br />

k (s) h 0; u <br />

-mebar. Daher ist auch N (n+1)<br />

t<br />

Mebarkeit von ! 7! N (n+1)<br />

t<br />

(!;) fur alle k 2f0;:::;ng. Nach (ii)<br />

<br />

(k,1)<br />

S T<br />

,<br />

(s;t)N t<br />

k<br />

i<br />

N<br />

(C) fur alle C 2 B F N<br />

t<br />

-mebar. Es folgt schlielich die F <br />

(!;) (erneut A1.6). Fur alle Mengen C 2 B gilt lim n!1 N (n)<br />

t (C) =<br />

N , C\ T , 0 (s);t . Damit ist das Gewunsch<strong>te</strong> gezeigt worden. Insbesondere zeigt dies die F N<br />

t<br />

-<br />

Mebarkeit von<br />

N((s; t]) = N , T , 0 (s);t , N , T , 0 (s);s :<br />

t<br />

<br />

t<br />

-


108 A2. Analysis<br />

A1.8. Korollar. Gegeben die Situation von A1.7 ist der durch<br />

(A1.11)<br />

N(C) def<br />

=<br />

Z<br />

C<br />

N<br />

<br />

dt h 0; u <br />

(S tN)<br />

i<br />

; C 2 B;<br />

N<br />

denier<strong>te</strong> Punkt-Proze N F t<br />

-adaptiert:<br />

Im Fall C 2 B((n , 1;n]), n 2 Z, liefert Aussage A1.7(iii) gemeinsam mit einem Dynkin-<br />

Sys<strong>te</strong>m-Argument das Gewunsch<strong>te</strong>, fur C 2 S B((,1;t]) nutze die Dars<strong>te</strong>llung C =<br />

n2Z (n ,<br />

1;n]\C.<br />

A2. Analysis<br />

A2.1. Lemma. Es sei t 0 > 0 <strong>und</strong> f :(0;t 0 )!R eine auf (0;t 0 )nichtnegative oder in<strong>te</strong>grierbare<br />

Funktion. Dann gilt:<br />

(A2.1)<br />

Z t0<br />

Z t1<br />

n,1 Z t0<br />

n<br />

n f(t 1 ) f(t 2 ) dt 2 dt 1 = f(t) dt<br />

0<br />

0<br />

0<br />

<strong>und</strong><br />

(A2.2)<br />

Z t0<br />

Z t1<br />

Z tn,1<br />

Z t0<br />

n<br />

n! f(t 1 ) f(t 2 ) f(t n )dt n :::dt 2 dt 1 = f(t) dt<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

fur alle n 2 N.<br />

Beweis: Der Beweis von (A2.1) wird durch Induktion uber n gefuhrt. Im Fall n = 1 ist<br />

die Aussage klar. Sei n =2.<br />

2<br />

Z t0<br />

0<br />

f(t 1 )<br />

=<br />

=<br />

=<br />

=<br />

Z t0<br />

0<br />

Z t0<br />

0<br />

Z t0<br />

Z t1<br />

0<br />

0<br />

Z t0<br />

0<br />

f(t 1 )<br />

f(t 1 )<br />

f(t 1 )<br />

f(t 2 )dt 2 dt 1<br />

Z t1<br />

0<br />

Z t1<br />

0<br />

Z t1<br />

0<br />

f(t 2 ) dt 2 +<br />

Z t1<br />

0Z t0<br />

<br />

f(t 2 ) dt 2 dt 1<br />

Z t0<br />

f(t 2 ) dt 2 dt 1 + f(t 2 ) f(t 1 ) dt 1 dt 2<br />

0<br />

t<br />

Z<br />

2<br />

t0<br />

<br />

f(t 2 ) dt 2 + f(t 2 ) dt 2 dt 1<br />

t 1<br />

<br />

f(t 2 )dt 2 :<br />

f(t 1 ) dt 1<br />

Z t0<br />

Gel<strong>te</strong> fur n>2 Gleichung (A2.1). Un<strong>te</strong>r Beachtung von<br />

0<br />

ft =(t 1 ;:::;t n+1 ) 2 R n+1 ;0t 1 t 0 ;t 1 t 2 t 0 ;0t 3 ;:::;t n+1 t 1 g<br />

= ft =(t 1 ;:::;t n+1 ) 2 R n+1 ;0t 1 t 2 ;0t 2 t 0 ;0t 3 ;:::;t n+1 t 1 g


iv. Anhang 109<br />

zeigt der Satz von Fubini<br />

n<br />

Z t0<br />

0<br />

f(t 1 )<br />

= n<br />

=<br />

Z t0<br />

t<br />

Z<br />

1<br />

t0<br />

0<br />

Z t0<br />

0<br />

f(t 2 ) dt 2<br />

Z t1<br />

f(t 2 )<br />

f(t 2 )<br />

Z t2<br />

0<br />

Z t2<br />

0<br />

0<br />

f(t 1 )<br />

Z t1<br />

f(t 3 ) dt 3 <br />

Z t1<br />

0<br />

f(t) dt n<br />

dt 2<br />

0<br />

f(t 3 ) dt 3 <br />

f(t n+1 ) dt n+1 dt 1<br />

Z t1<br />

0<br />

f(t n+1 ) dt n+1 dt 1 dt 2<br />

un<strong>te</strong>r Ausnutzung der Induktionsvoraussetzung (A2.1) beim letz<strong>te</strong>n Gleichheitszeichen. Wir konnen<br />

durch erneu<strong>te</strong> Anwendung von (A2.1), diesmal beim 2. Gleichheitszeichen,<br />

Z t0<br />

0<br />

f(t) dt n+1<br />

=<br />

=<br />

= n<br />

= n<br />

Z t0<br />

0<br />

Z t0<br />

0<br />

Z t0<br />

+ n<br />

f(t) dt n<br />

0<br />

Z t0<br />

0<br />

=(n+1)<br />

f(t 1 )<br />

f(t 1 )<br />

f(t 1 )<br />

Z t0<br />

0<br />

Z t0<br />

0<br />

Z t0<br />

0<br />

Z t1<br />

0<br />

Z t1<br />

0<br />

Z t0<br />

t 1<br />

f(t 1 )<br />

f(t) dt<br />

f(t 1 )<br />

Z t0<br />

0<br />

Z t1<br />

f(t) dt +<br />

0<br />

Z t0<br />

f(t) dt<br />

f(t) dt<br />

t 1<br />

f(t) dt n<br />

dt 1<br />

f(t) dt<br />

Z t1<br />

0<br />

Z t1<br />

0<br />

f(t) dt<br />

f(t)dt n<br />

dt 1<br />

n<br />

n,1<br />

dt 1<br />

Z t1<br />

0<br />

n,1<br />

f(t) dt dt 1<br />

n,1<br />

f(t)dt dt 1<br />

schlieen. Der Nachweis von (A2.2) lat sich ebenfalls leicht durch Induktion fuhren, wenn (A2.1)<br />

genutzt wird.<br />

A2.2. Satz. Sei f : R ! R eine Funktion mit lim x!1 f(x) =a<strong>und</strong> jf(x) , aj lokal in<strong>te</strong>grierbar.<br />

Dann gilt ebenfalls<br />

fur alle s 2 R.<br />

1<br />

lim<br />

x!1 x<br />

Z s+x<br />

s<br />

f(u) du = a<br />

Beweis: Sei s 2 R <strong>und</strong> " > 0. Nach Voraussetzung gibt es ein x 1 2 [0; 1), so da<br />

jf(x) , aj < " fur alle x x 2 1. Die lokale In<strong>te</strong>grierbarkeit sichert die Exis<strong>te</strong>nz eines x 2 2 [0; 1)<br />

mit<br />

fur x x 2 . Ist nun x max fx 1 ;x 2 g, folgt<br />

<br />

1 x<br />

Z s+x<br />

s<br />

f(u) du , a<br />

<br />

1 x<br />

Z s+x1<br />

s<br />

Z<br />

1<br />

s+x1<br />

jf(u) , aj du < " x s<br />

2<br />

jf(u) , aj du + 1 x<br />

Z s+x<br />

jf(u) , aj du < "<br />

s+x 1<br />

2 + x , x 1<br />

x<br />

"<br />

2 ";


110 A2. Analysis<br />

denn x 1 0.


Kapi<strong>te</strong>l V.<br />

Simulation von Punkt-Prozessen mit<br />

beschrank<strong>te</strong>m Speicher<br />

A3. Zum Programm<br />

Zunachst eine kurze Ubersicht uber die Funktionsweise der zugr<strong>und</strong>eliegenden Berechnungsroutine.<br />

Die Basis des Programms bildet der Beweis des Satzes 8.5 uber Dynamiken mit beschrank<strong>te</strong>m<br />

Speicher.<br />

Das Programm erzeugt eine zufallige positive Zahl mit<strong>te</strong>ls einer Exponentialver<strong>te</strong>ilung.<br />

Diese Zahl s<strong>te</strong>llt den Abstand des ers<strong>te</strong>n Punk<strong>te</strong>s t 1 eines Poisson-Prozesses zur 0 dar. Wie zuvor<br />

wird eine wei<strong>te</strong>re positive Zahl erzeugt, die nun den Abstand des ers<strong>te</strong>n Punk<strong>te</strong>s t 1 zum nachs<strong>te</strong>n<br />

Punkt t 2 angibt. Diese Konstruktion wird nun wei<strong>te</strong>rgefuhrt, bis eine vorgegebene Anzahl von<br />

Punk<strong>te</strong>n erzeugt wurde oder die Position eines Punk<strong>te</strong>s einen vorgegebenen Wert uberschrei<strong>te</strong>t.<br />

Wir haben dann die Positionen <strong>und</strong> Zwischenabstande einer Realisation eines Poisson-Prozesses<br />

in einem Ausschnitt der positiven reellen Achse erhal<strong>te</strong>n.<br />

Als nachs<strong>te</strong>s mu induktiv, beginnend mit dem Punkt t 1 ,entschieden werden, ob ein Punkt<br />

des Poisson-Prozesses zu einem neuen (noch zukonstruierenden) Proze mit Dynamik der Form<br />

(D1) gehort. Dies geschieht un<strong>te</strong>r Zuhilfenahme von (8.3), wobei zu beach<strong>te</strong>n ist, da wir In<strong>te</strong>nsita<strong>te</strong>n<br />

der Form (D1) betrach<strong>te</strong>n. Nachdem wir (t 1 )=(0) berechnet haben, erzeugen wir<br />

gema einer R[0; 1]-Ver<strong>te</strong>ilung einen Wert u 1 <strong>und</strong> prufen, ob dieser 0 u 1 (t 1)<br />

<br />

erfullt. Ist<br />

dies der Fall, so ist t 1 ein Punkt der zu konstruierenden Realisation des neuen Prozesses <strong>und</strong> die<br />

zugehorige Marke wird gleich 1gesetzt, ansons<strong>te</strong>n gleich 0.<br />

Ist bis zu einem Punkt t k die zugehorige Marke bestimmt worden, so ist nun die Marke zu t k+1<br />

festzulegen. Dazu berechnen wir<br />

(t k+1 )=<br />

Z<br />

(0;t k+1 )<br />

h(t k+1 , s) n k (ds)<br />

!<br />

Z<br />

<br />

= h(t k+1 , s) n k (ds) ;<br />

(0;t k ]<br />

wobei n k die bereits erzeug<strong>te</strong> Realisation des neuen Prozesses im In<strong>te</strong>rvall [t 1 ;t k ] ist. Wir erzeugen<br />

wieder einen R[0; 1]-ver<strong>te</strong>il<strong>te</strong>n Wert u k+1 <strong>und</strong> <strong>te</strong>s<strong>te</strong>n, ob 0 u k+1 (t k+1)<br />

. Die zu t<br />

<br />

k+1 gehorige<br />

111


112 A3. Zum Programm<br />

Marke wird auf 1 gesetzt, falls dies der Fall ist, sonst auf 0. Dieses Verfahren wird solange<br />

angewendet, bis wir zum letz<strong>te</strong>n Punkt des Poisson-Prozesses gelangt sind.<br />

Die erhal<strong>te</strong>nen Punk<strong>te</strong> samt Marken werden in eine Da<strong>te</strong>i mit der Endung .dat\ gespeichert.<br />

Aus dieser konnen sie zur graphischen Dars<strong>te</strong>llung oder Wei<strong>te</strong>rverarbeitung gelesen<br />

"<br />

werden.<br />

1) Installation. Installation des Simulationsprogramms auf einem SUN-Rechner (im Netz<br />

des Fachbereichs <strong>Mathematik</strong> der WWU Muns<strong>te</strong>r, Stand: Januar 1999):<br />

Die benotig<strong>te</strong> Disket<strong>te</strong> bendet sich auf der letz<strong>te</strong>n Sei<strong>te</strong> dieser Arbeit.<br />

Der Installationsrechner besitzt ein Disket<strong>te</strong>nlaufwerk.<br />

1. Zunachst ein Kommandozeilenfens<strong>te</strong>r onen (ein x<strong>te</strong>rm, eine bash oder ahnliches; falls<br />

dies noch nicht geschehen ist).<br />

2. Disket<strong>te</strong> einlegen <strong>und</strong> durch den Befehl volcheck im Da<strong>te</strong>isys<strong>te</strong>m anmelden (ublicherweise<br />

lat sich die Disket<strong>te</strong> dann un<strong>te</strong>r dem Verzeichnis /a ansprechen).<br />

3. Mit<strong>te</strong>ls cd [Pfad] in das Verzeichnis wechseln, in welchem das Programm installiert<br />

werden soll. Der Aufruf cd wechselt in das Heimat-(home-)Verzeichnis des aktuellen<br />

Benutzers. (Achtung: Der Benutzer mu in dem Ziel-Verzeichnis Schreibrech<strong>te</strong><br />

besitzen.)<br />

4. Durch den Aufruf tar xvf /a/simupp.tar wird das Programm in das Un<strong>te</strong>rverzeichnis<br />

simuPP des aktuellen Verzeichnisses installiert (eventuell ist der Befehl tar xvf<br />

/a/SIMUPP.TAR einzugeben).<br />

5. Die Disket<strong>te</strong> kann nun mit eject ausgeworfen werden.<br />

6. Zum Start der Simulation mit dem Befehl cd [Pfad]/simuPP bzw. cd /simuPP in<br />

das Programmverzeichnis wechseln <strong>und</strong> dort simuPP eingeben.<br />

Der Installationsrechner besitzt kein Disket<strong>te</strong>nlaufwerk. Es wird dann ein Rechner im Netz<br />

benotigt, der ein solches Laufwerk besitzt. Der Name dieses Rechners wird im folgenden<br />

mit [Rechnername] bezeichnet.<br />

Das Vorgehen ahnelt dem zuvor beschriebenen Fall, so da nur die zusatzlichen Schrit<strong>te</strong><br />

erklau<strong>te</strong>rt werden.<br />

1. Star<strong>te</strong> ein Kommandozeilenfens<strong>te</strong>r auf dem Rechner ohne Disket<strong>te</strong>nlaufwerk. Einlegen<br />

der Disket<strong>te</strong> in das Laufwerk des Rechners [Rechnername]. Um Zugri auf das<br />

Laufwerk zu erhal<strong>te</strong>n mit<strong>te</strong>ls rlogin [Rechnername] auf den Compu<strong>te</strong>r mit Laufwerk<br />

einloggen\, heit der Rechner z.B. wald, so ist rlogin wald einzugeben.<br />

"<br />

2. Disket<strong>te</strong> durch volcheck anmelden <strong>und</strong> ...<br />

3. durch cd [Pfad] in das gewunsch<strong>te</strong> Verzeichnis wechseln.<br />

4. Eingabe von tar xvf /a/simupp.tar (bzw. tar xvf /a/SIMUPP.TAR), um die Installation<br />

des Programmes durchzufuhren.


v. Simulation von Punkt-Prozessen mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher 113<br />

5. Auswurf der Disket<strong>te</strong> mit eject.<br />

6. Druch Eingabe von logout den Rechner [Rechnername] wieder verlassen.<br />

7. Zum Start der Simulation mit dem Befehl cd [Pfad]/simuPP in das Programmverzeichnis<br />

wechseln, <strong>und</strong> dort simuPP eingeben.<br />

(Hinweis: Das Programm soll<strong>te</strong> ohne groere Modikationen auch auf Linux-Rechnern benutzt<br />

werden konnen { der Start des Programms auf einem Rechner mit der Linux-Distribution<br />

" S.u.S.E. Linux 5.3\ war ohne Anderungen des Quell<strong>te</strong>x<strong>te</strong>s moglich.)<br />

2) Bedienungshinweise. Nach dem Start des Programms erhalt der Benutzer durch<br />

anklicken des Hilfe-Buttons mit der linken Maustas<strong>te</strong> die moglichen Hilfethemen aufgelis<strong>te</strong>t.<br />

Bewegt man nun die Maus auf eines der funf Themen, so onet ein Klick mit der linken Maustas<strong>te</strong><br />

ein Fens<strong>te</strong>r mit dem gewunsch<strong>te</strong>n Text. Diese Themen haben folgende Inhal<strong>te</strong>:<br />

1. Bedienung: Gibt Hinweise zur Benutzung der Maus im Simulationsprogramm <strong>und</strong> bei der<br />

Verwendung des Editors (um eigene Funktionsda<strong>te</strong>ien zu ers<strong>te</strong>llen).<br />

2. Aktionen: Erklart die Aufgaben der im Aktionenfeld angeordne<strong>te</strong>n Buttons.<br />

3. Parame<strong>te</strong>r: Erlau<strong>te</strong>rt die Bedeutung der Parame<strong>te</strong>r, die vom Benutzer ubergeben werden.<br />

4. Funktionsweise: Gibt die theoretischen Gr<strong>und</strong>lagen des Programms wieder. Wei<strong>te</strong>r wird<br />

die Vorgehensweise zur Erzeugung eines Punkt-Prozesses sowie der Dars<strong>te</strong>llung (graphisch/<br />

tabellarisch) dargelegt.<br />

5. Denition von Funktionen: Liefert Hinweise fur die Ers<strong>te</strong>llung eigener Denitionsda<strong>te</strong>ien<br />

von Funktionen.<br />

Die Funktionen konnen in jedem beliebigen Editor ers<strong>te</strong>llt werden. Es ist lediglich zubeach<strong>te</strong>n,<br />

da C-Syntax genutzt wird <strong>und</strong> die Da<strong>te</strong>i einen Namen der Form .fkt erhalt. Ferner mu<br />

diese im Verzeichnis simuPP gespeichert werden, damit diese Da<strong>te</strong>i genutzt werden kann. Man<br />

beach<strong>te</strong> die Meldungen nach Aufruf des Programms im Kommandozeilenfens<strong>te</strong>r, hier werden<br />

auch die verfugbaren Funktionsda<strong>te</strong>ien aufgelis<strong>te</strong>t. Eine aktuelle Ubersicht uber die verfugbaren<br />

Funktionsda<strong>te</strong>ien erhalt man durch Eingabe von ls *.fkt im Kommandozeilenfens<strong>te</strong>r (Basisverzeichnis:<br />

simuPP)<br />

Das Programm kann durch Anwahl des Buttons Ende beendet werden.


114 A3. Zum Programm<br />

3) Beispiel fur die Realisation eines Punkt-Prozesses. Zoomstufe:<br />

(t) def<br />

= exp(,jtj)<br />

h(x) def<br />

=<br />

(<br />

<br />

, 10,x<br />

exp fur x A<br />

5<br />

0 fur x>A<br />

1<br />

,=1,A=10<br />

16<br />

0 25 50 75 100<br />

100 125 150 175 200<br />

200 225 250 275 300<br />

300 325 350 375 400<br />

400 425 450 475 500<br />

500 525 550 575 600<br />

600 625 650 675 700<br />

700 725 750


v. Simulation von Punkt-Prozessen mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher 115<br />

A4. Quellcodes<br />

1) C-Programm. Die benotig<strong>te</strong>n Berechnungen nimmt das folgende C-Programm vor:<br />

/* Simulation von Punkt-Prozessen mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher.<br />

Dieser Teil erzeugt zufallig die Punk<strong>te</strong> eines Poisson-Prozesses auf der<br />

positiven reellen Achse <strong>und</strong> wahlt diese nach vorgegebenen Schema aus.<br />

Die so erzeug<strong>te</strong>n Punk<strong>te</strong> werden in die Da<strong>te</strong>i ??? geschrieben. */<br />

/* C-Programm-Da<strong>te</strong>i: simuPP/progs/simu_bsd.c */<br />

/* Ubersetzen mit "gcc -lm -O -W -ansi simu_BSD.c" */<br />

/* Hinzuladen von Funktionen ... */<br />

#include /* ... zur Ein-/Ausgabe. */<br />

#include /* ... fuer Da<strong>te</strong>ntypen. */<br />

#include /* ... fuer Da<strong>te</strong>ioperationen. */<br />

#include /* ... fuer Zeit-/Datumsoperationen. */<br />

#include /* ... fuer mathematische Operationen. */<br />

#include "function.h" /* Da<strong>te</strong>i mit Definition der Funktionen "phi" <strong>und</strong> "h",*/<br />

/* diese Da<strong>te</strong>i ist eine <strong>te</strong>mporaere Kopie einer */<br />

/* Funktionsda<strong>te</strong>i [Name].fkt (durch simuPP ers<strong>te</strong>llt).*/<br />

/*----- Strukturen definieren -----*/<br />

typedef struct markPkt /* Strukturdefinition, die die noetigen Informationen<br />

fuer Punk<strong>te</strong> des Poisson-Prozesses beinhal<strong>te</strong>t. */<br />

{<br />

double abstand; /* Abstand zum vorherigen Punkt. */<br />

unsigned char marke; /* Marke des Punk<strong>te</strong>s:<br />

= 0 -> gehort NICHT zum konstruier<strong>te</strong>n Proze<br />

> 0 -> gehort zum konstruier<strong>te</strong>n Proze. */<br />

struct markPkt *pre; /* Zeiger auf vorhergehenden Punkt. */<br />

struct markPkt *next; /* Zeiger auf nachfolgenden Punkt. */<br />

} markier<strong>te</strong>rPunkt; /* Erklaere Typ "markier<strong>te</strong>rPunkt" als Struktur vom Typ<br />

"markPkt". */<br />

/* Die folgenden Funktionen sollen dazu dienen, die ers<strong>te</strong> Zufallszahl wirklich<br />

zufallig zu wahlen, ohne zusatzliche Initialisierung ist Folge der Zufallszahlen<br />

ansons<strong>te</strong>n s<strong>te</strong>ts gleich; hier geschieht dies mit der aktuellen Zeit.*/<br />

int sek<strong>und</strong>en() /* Extrahiert Sek<strong>und</strong>en aus der */<br />

{ /* aktuellen Sys<strong>te</strong>mzeit. */<br />

long zeitOhneSek, zeitSek;


116 A4. Quellcodes<br />

zeitOhneSek = (int)(time(&zeitSek)/60);<br />

return(time(&zeitSek)-zeitOhneSek*60);<br />

} /*=== ENDE "int sek<strong>und</strong>en" ===*/<br />

int minu<strong>te</strong>n() /* Extrahiert Minu<strong>te</strong>n aus der */<br />

{ /* aktuellen Sys<strong>te</strong>mzeit. */<br />

long zeitOhneMin, zeitMin;<br />

zeitOhneMin = (int)(((time(&zeitMin)-sek<strong>und</strong>en())/60)/60);<br />

return((time(&zeitMin)-sek<strong>und</strong>en())/60-zeitOhneMin*60);<br />

} /*=== ENDE "int minu<strong>te</strong>n" ===*/<br />

int st<strong>und</strong>en() /* Extrahiert St<strong>und</strong>en aus der */<br />

{ /* aktuellen Sys<strong>te</strong>mzeit. */<br />

long zeitOhneStd, zeitStd;<br />

zeitOhneStd = (int)(((((time(&zeitStd)-sek<strong>und</strong>en())/60)-minu<strong>te</strong>n())/60)/24);<br />

return(((time(&zeitStd)-sek<strong>und</strong>en())/60-minu<strong>te</strong>n())/60-zeitOhneStd*24+1);<br />

} /*=== ENDE "int st<strong>und</strong>en" ===*/<br />

/* Funktionen zur Erzeugung eines Punkt-Prozesses durch ausdunnen eines<br />

Poisson-Prozesses der In<strong>te</strong>nsitat LAMBDA. */<br />

double exponentialVert() /* Gema Statistik-Skript Satz 26.4: */<br />

{ /* liefert Exp(LAMBDA)-ver<strong>te</strong>il<strong>te</strong>n Zufallswert. */<br />

double Wert; /* Variable zur Zwischenspeicherung des berechne<strong>te</strong>n Wer<strong>te</strong>s. */<br />

Wert = (-1)*log((double) (1-drand48()))/LAMBDA; /* Berechnung eines gemaess<br />

Exp(LAMBDA)-ver<strong>te</strong>il<strong>te</strong>n<br />

Punk<strong>te</strong>s, schreibe in<br />

Variable "Wert". */<br />

return(Wert); /* bei erreichen dieser S<strong>te</strong>lle liefert die Funktion<br />

"exponentialVert" den Wert der Variable "Wert" zurueck. */<br />

} /*=== ENDE "double exponentialVert" ===*/<br />

double in<strong>te</strong>gralN(markier<strong>te</strong>rPunkt *aktuellerPunkt) /* berechnet das In<strong>te</strong>gral */<br />

/* uber h(t-s) bezuglich */<br />

{ /* N(ds) in (0,t). */<br />

markier<strong>te</strong>rPunkt *hilfsPunkt; /* bei der Berechnung des In<strong>te</strong>grals<br />

benoetig<strong>te</strong>r Hilfspunkt. */<br />

double abstandHilfsAktPkt = 0; /* speichere den Abstand des Hilfspunkts<br />

vom aktuellen Punkt in dieser Variable.*/<br />

double hgesamt = 0;<br />

/* Variable fuer den Gesamt-Wert des<br />

In<strong>te</strong>grals. */<br />

hilfsPunkt = aktuellerPunkt;<br />

/* setze den aktuellen Punkt als Hilfspunkt.*/


v. Simulation von Punkt-Prozessen mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher 117<br />

while((hilfsPunkt->pre != NULL) && ((abstandHilfsAktPkt abstand; /* Abstand des<br />

aktuellen Punk<strong>te</strong>s zum Hilfspunkt gleich<br />

bisheriger Wert dieser Variablen plus<br />

Abstand des Hilfs-Punk<strong>te</strong>s zum naechs<strong>te</strong>n<br />

Punkt. */<br />

hilfsPunkt = hilfsPunkt->pre;/* speichere den Vorgaenger des bisher in<br />

der Variable "hilfsPunkt" abgespeicher<strong>te</strong>n<br />

Punk<strong>te</strong>s in der Variable "hilfsPunkt". */<br />

if (hilfsPunkt->marke > 0) /* gehoert der Hilfs-Punkt zum */<br />

hgesamt += h(abstandHilfsAktPkt); /* ausgeduenn<strong>te</strong>n Prozess, so */<br />

} /* addiere Wert der Funktion "h" */<br />

/* an der entsprechenden S<strong>te</strong>lle zu */<br />

/* "hgesamt" hinzu. */<br />

return(hgesamt); /* bei erreichen dieser S<strong>te</strong>lle liefert die Funktion<br />

"in<strong>te</strong>gralN" den Wert der Variable "hgesamt" zurueck. */<br />

} /*=== ENDE "double in<strong>te</strong>gralN" ===*/<br />

float psi(markier<strong>te</strong>rPunkt *aktuellerPunkt) /* liefert den Wert von psi = */<br />

{ /* phi(In<strong>te</strong>gral uber h (t-s) */<br />

/* auf (0,t) bezuglich ...). */<br />

return(phi(in<strong>te</strong>gralN(aktuellerPunkt)));<br />

} /*=== ENDE "float psi" ===*/<br />

unsigned char bestimmeMarke(markier<strong>te</strong>rPunkt *aktuellerPunkt) /* pruft, ob */<br />

{ /* der gerade konstruier<strong>te</strong> Punkt zu N gehort. */<br />

if (LAMBDA*drand48()


118 A4. Quellcodes<br />

/* erzeuge solange Punk<strong>te</strong>, wie die maximale Zahl der bisher erzeug<strong>te</strong>n Punk<strong>te</strong><br />

das gegebene Limit nicht ueberschrei<strong>te</strong>t <strong>und</strong> die erzeug<strong>te</strong>n Punk<strong>te</strong> das<br />

vorgegebene In<strong>te</strong>rvall nicht verlassen. */<br />

if (((aktAnzPk<strong>te</strong> < maxAnzPk<strong>te</strong>) || (maxAnzPk<strong>te</strong> == 0)) &&<br />

((*aktPosition < maxPosition) || (maxPosition == 0)))<br />

{<br />

/* prufe, ob Speicherplatz zum Erzeugen des nachs<strong>te</strong>n Punk<strong>te</strong>s zur Verfugung<br />

s<strong>te</strong>ht. */<br />

if ((aktuellerPunkt = (markier<strong>te</strong>rPunkt *) malloc(sizeof(markier<strong>te</strong>rPunkt)) )<br />

== NULL)<br />

{<br />

printf("\nFEHLER: es s<strong>te</strong>ht nicht genugend Speicher fur diese Zahl<br />

von Punk<strong>te</strong>n zur Verfugung.\n");<br />

exit(0);<br />

}<br />

/* Zeiger <strong>und</strong> Variablen initialisieren/ Wer<strong>te</strong> zuordnen. */<br />

letz<strong>te</strong>rPunkt->next = aktuellerPunkt;<br />

/* der bisher letz<strong>te</strong> Punkt<br />

verweist auf den Punkt<br />

"aktuellerPunkt" als<br />

nachfolgenden Punkt. */<br />

aktuellerPunkt->abstand = exponentialVert(); /* erzeuge Abstand des neuen<br />

Punk<strong>te</strong>s von bisher letzen<br />

Punkt gemaess Exp(LAMBDA)<br />

Ver<strong>te</strong>ilung. */<br />

aktuellerPunkt->pre = letz<strong>te</strong>rPunkt;<br />

/* Vorgaenger des neuen<br />

Punk<strong>te</strong>s ist der bisher<br />

letz<strong>te</strong> Punkt. */<br />

aktuellerPunkt->next = NULL;<br />

/* der nachfolgende Punkt des<br />

neuen Punk<strong>te</strong>s existiert<br />

(noch) nicht. */<br />

aktuellerPunkt->marke = bestimmeMarke(aktuellerPunkt); /* setzen der Marke<br />

des aktuellen Punk<strong>te</strong>s. */<br />

*aktPosition += (long double) aktuellerPunkt->abstand; /* die Position des<br />

zuletzt erzeug<strong>te</strong>n Punk<strong>te</strong>s<br />

auf dem Zahlenstrahl ist die<br />

Position des zuvor erzeug<strong>te</strong>n<br />

Punk<strong>te</strong>s zuzueglich des<br />

Abstandes dieser Punk<strong>te</strong>. */<br />

aktAnzPk<strong>te</strong>++;<br />

/* Zahl der bisher erzeug<strong>te</strong>n<br />

Punk<strong>te</strong> um 1 erhoehen. */<br />

printf("%6ld",aktAnzPk<strong>te</strong>);<br />

/* Ausgabe der Nummer des<br />

gerade erzeug<strong>te</strong>n Punk<strong>te</strong>s. */<br />

if (aktAnzPk<strong>te</strong> % 10 == 0) /* nach 10 Punk<strong>te</strong>n in neue */<br />

printf("\n"); /* Zeile springen. */<br />

letz<strong>te</strong>rPunkt = aktuellerPunkt;<br />

/* der neue Punkt wird zum<br />

neuen letz<strong>te</strong>n Punkt. */<br />

/* durch (rekursiven) Aufruf von "naechs<strong>te</strong>rPunkt" wird der nachfolgenden<br />

Punkt konstruiert. */<br />

naechs<strong>te</strong>rPunkt<br />

(letz<strong>te</strong>rPunkt, aktAnzPk<strong>te</strong>, maxAnzPk<strong>te</strong>, aktPosition, maxPosition);<br />

}<br />

} /*=== ENDE "void naechs<strong>te</strong>rPunkt" ===*/


v. Simulation von Punkt-Prozessen mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher 119<br />

int schreibePunkt(markier<strong>te</strong>rPunkt *aktuellerPunkt, FILE *da<strong>te</strong>i) /* Speichern<br />

der erzeug<strong>te</strong>n Punk<strong>te</strong> in die Da<strong>te</strong>i "'zielda<strong>te</strong>i'.dat". */<br />

{<br />

int <strong>te</strong>mpZustand;<br />

/* <strong>te</strong>mporaere Variable, die den Zustand der<br />

Schreiboperation beinhal<strong>te</strong>t. */<br />

if ((<strong>te</strong>mpZustand= fprintf(da<strong>te</strong>i, "%1d; %20.8lf\n",<br />

aktuellerPunkt->marke, aktuellerPunkt->abstand))<br />

== -1) /* schlaegt die Schreiboperation fehlt, */<br />

return(-1); /* s<strong>te</strong>ige aus Funktion aus; sonst */<br />

else /* rekursiver Aufruf von "schreibePunkt", */<br />

if (aktuellerPunkt->next != NULL) /* solange noch Punk<strong>te</strong> vorhanden. */<br />

{<br />

<strong>te</strong>mpZustand = schreibePunkt(aktuellerPunkt->next, da<strong>te</strong>i);<br />

return(<strong>te</strong>mpZustand);<br />

}<br />

else<br />

return(0);<br />

} /*=== ENDE "int schreibePunkt" ===*/<br />

int speicherProzess(markier<strong>te</strong>rPunkt *ers<strong>te</strong>rPunkt, /* Oeffnet die Da<strong>te</strong>i */<br />

char zielda<strong>te</strong>i[255], /* "'zielda<strong>te</strong>i'.dat", um */<br />

long double aktPosition) /* mit<strong>te</strong>ls "schreibe Punkt" */<br />

/* die einzelnen Punk<strong>te</strong> */<br />

/* darin zu sichern. */<br />

{<br />

FILE *da<strong>te</strong>i; /* Variable als Verweis auf die zum Schreiben geoeffne<strong>te</strong> Da<strong>te</strong>i */<br />

int <strong>te</strong>mpZustand; /* wie in Funktion "schreibePunkt". */<br />

da<strong>te</strong>i = fopen(zielda<strong>te</strong>i, "w");<br />

/* oeffnen der Da<strong>te</strong>i "'zielda<strong>te</strong>i'" zum schreiben.*/<br />

if (da<strong>te</strong>i == NULL) /* War das Oeffnen der Da<strong>te</strong>i erfolglos, so liefere den Wert */<br />

return(-1); /* "-1" zurueck, sonst: */<br />

else /* schreibe Wer<strong>te</strong> in die geoeffne<strong>te</strong> Da<strong>te</strong>i. */<br />

{<br />

if ((<strong>te</strong>mpZustand<br />

= fprintf(da<strong>te</strong>i, "PUNKT-PROZESS (Marke; Zwischenabstand)\n")) == -1)<br />

return(-1); /* Kopfzeile schreiben. */<br />

else if ((<strong>te</strong>mpZustand = fprintf(da<strong>te</strong>i, "%Lf\n", aktPosition)) == -1)<br />

return(-1); /* Schreibe die Position des letz<strong>te</strong>n Punk<strong>te</strong>s in die Da<strong>te</strong>i. */<br />

else<br />

{<br />

<strong>te</strong>mpZustand = schreibePunkt(ers<strong>te</strong>rPunkt, da<strong>te</strong>i); /* schreibe (rekursiv) die */<br />

if (<strong>te</strong>mpZustand == -1) /* Punk<strong>te</strong> in die Da<strong>te</strong>i. */<br />

return(<strong>te</strong>mpZustand);<br />

}<br />

if ((<strong>te</strong>mpZustand = fprintf(da<strong>te</strong>i, "ENDE\n")) == -1) /* Als Markierung des */<br />

return(-1);<br />

/* Endes der Da<strong>te</strong>i: "ENDE".*/


120 A4. Quellcodes<br />

fclose(da<strong>te</strong>i); /* Schliesse die Da<strong>te</strong>i. */<br />

return(0); /* die Schreiboperation war erfolgreich, gebe den Wert "0" zurueck. */<br />

}<br />

} /*=== ENDE "int speicherProzess" ===*/<br />

/***************************/<br />

/****** Hauptprogramm ******/<br />

/***************************/<br />

main(int argc, char *argv[], char *envp[])<br />

{<br />

/*----- Konstan<strong>te</strong> Vorgaben -----*/<br />

long double maxPosition = 0; /* (0,maxWert]=Konstr.in<strong>te</strong>rvall,=0: bel. lang. */<br />

long int maxAnzPk<strong>te</strong> = 0; /* Zahl der zu konstr. Punk<strong>te</strong>,=0: bel. viele. */<br />

char zielda<strong>te</strong>i[1024] = ""; /* Zielda<strong>te</strong>i fur den erzeug<strong>te</strong>n Proze. */<br />

/*----- Varablen Deklaration ----- */<br />

long double aktPosition = 0; /* Summe der Abstande. */<br />

long int aktAnzPk<strong>te</strong> = 0; /* Zahl der bisher konstruier<strong>te</strong>n Punk<strong>te</strong>. */<br />

markier<strong>te</strong>rPunkt *ers<strong>te</strong>rPunkt; /* Ausgezeichne<strong>te</strong> Punk<strong>te</strong> eines Punkt-Prozesses: */<br />

markier<strong>te</strong>rPunkt *letz<strong>te</strong>rPunkt; /* ers<strong>te</strong>r <strong>und</strong> letz<strong>te</strong>r Punkt. */<br />

int <strong>te</strong>mpZustand; /* <strong>te</strong>mporaere Zustandsvariable. */<br />

/* Folge der Zufallszahlen (mit<strong>te</strong>ls Uhrzeit) initialisieren. */<br />

srand48(st<strong>und</strong>en()*minu<strong>te</strong>n()*sek<strong>und</strong>en());<br />

/* prufe, ob Speicherplatz zum Erzeugen der Punk<strong>te</strong>lis<strong>te</strong> zu Verfugung s<strong>te</strong>ht. */<br />

if ((ers<strong>te</strong>rPunkt = (markier<strong>te</strong>rPunkt *) malloc(sizeof(markier<strong>te</strong>rPunkt)) )<br />

== NULL)<br />

{<br />

printf("\nFEHLER: kein Speicher verfugbar, um eine Punk<strong>te</strong>lis<strong>te</strong> zu erzeugen.\n");<br />

exit(0);<br />

}<br />

/* Zeiger <strong>und</strong> Variablen initialisieren. */<br />

maxPosition = (long double) atof (argv[1]); /* Position aller konstruier<strong>te</strong>n<br />

zwischen 0 <strong>und</strong> maxPosition. */<br />

maxAnzPk<strong>te</strong> = (long int) atof (argv[2]); /* erzeuge hoechs<strong>te</strong>ns maxAnzPk<strong>te</strong><br />

Punk<strong>te</strong>. */<br />

strcpy(zielda<strong>te</strong>i, argv[3]); /* Ziel fuer die Da<strong>te</strong>n: */<br />

strcat(zielda<strong>te</strong>i, ".dat"); /* "'zielda<strong>te</strong>i'.dat". */<br />

ers<strong>te</strong>rPunkt->abstand = 0; /* initialisiere die */<br />

ers<strong>te</strong>rPunkt->marke = 0; /* Komponen<strong>te</strong>n des ers<strong>te</strong>n */<br />

ers<strong>te</strong>rPunkt->pre = NULL; /* Punk<strong>te</strong>s. */<br />

ers<strong>te</strong>rPunkt->next = NULL;<br />

letz<strong>te</strong>rPunkt = ers<strong>te</strong>rPunkt;


v. Simulation von Punkt-Prozessen mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher 121<br />

/* ers<strong>te</strong>n Punkt konstruieren. */<br />

ers<strong>te</strong>rPunkt->abstand = exponentialVert();<br />

ers<strong>te</strong>rPunkt->marke = bestimmeMarke(ers<strong>te</strong>rPunkt);<br />

aktPosition = (long double) ers<strong>te</strong>rPunkt->abstand;<br />

aktAnzPk<strong>te</strong>++;<br />

printf("%6ld",aktAnzPk<strong>te</strong>);<br />

/* zwei<strong>te</strong>n Punkt konstruieren, da sich diese Funktion rekursiv wieder aufruft,<br />

werden durch diesen Aufruf alle wei<strong>te</strong>ren Punk<strong>te</strong> konstruiert. */<br />

naechs<strong>te</strong>rPunkt<br />

(letz<strong>te</strong>rPunkt, aktAnzPk<strong>te</strong>, maxAnzPk<strong>te</strong>, &aktPosition, maxPosition);<br />

/* speichern des erzeug<strong>te</strong>n Punkt-Prozesses. */<br />

if ((<strong>te</strong>mpZustand = speicherProzess(ers<strong>te</strong>rPunkt, zielda<strong>te</strong>i, aktPosition))<br />

== -1)<br />

printf("\nSpeicherung der erzeug<strong>te</strong>n Wer<strong>te</strong> in \"%s\" fehlgeschlagen!\n");<br />

else<br />

printf("\nDie erzeug<strong>te</strong>n Wer<strong>te</strong> wurden in die Da<strong>te</strong>i\n \"%s\"\ngeschrieben.\n",<br />

zielda<strong>te</strong>i);<br />

return(0);<br />

} /*=== ENDE "main" ===*/


122 A4. Quellcodes<br />

2) Tcl/Tk-Script. Die Benutzerschnitts<strong>te</strong>lle <strong>und</strong> Ausgabe der Punk<strong>te</strong> wurde in der<br />

Script-Sprache Tcl/Tk realisiert:<br />

#!/bin/sh<br />

##### Tcl/Tk-Script: simuPP/progs/simuPP #####<br />

# star<strong>te</strong> tcl/tk-In<strong>te</strong>rpre<strong>te</strong>r \<br />

exec wish "$0" "$@"<br />

##### Hauptfens<strong>te</strong>r, von dem alle Funktionen aus angewahlt werden #####<br />

eval destroy [winfo child .]<br />

wm title . "Simulation von Punkt-Prozessen"<br />

wm iconname . "Simulation PP"<br />

wm resizable . 0 0<br />

set tk_strictMotif 1<br />

set quellda<strong>te</strong>i "PktProz"<br />

set einheit 128<br />

set maxAnzPk<strong>te</strong> 100<br />

set maxPosition 100<br />

set fens<strong>te</strong>r 0<br />

set ausgabe .ausgaben.<strong>te</strong>xt<br />

if {$argc == 1} {<br />

set quellda<strong>te</strong>i [lindex $argv 0]<br />

}<br />

#----- Aktionen -----#<br />

frame .aktionen -borderwidth 2 -relief groove<br />

pack .aktionen -side left -anchor nw -padx 4m -pady 4m<br />

label .aktionen.kopfzeile -<strong>te</strong>xt "AKTIONEN."\<br />

-font -*-Helvetica-Bold-R-Normal--*-180-*-*-*-*-*-*<br />

pack .aktionen.kopfzeile -side top -anchor nw -padx 4m -pady 4m<br />

label .aktionen.zw<strong>te</strong>xt1 -<strong>te</strong>xt ""<br />

button .aktionen.fktBearb -<strong>te</strong>xt "Bearbei<strong>te</strong>\nFunktionen" -width 13\<br />

-command {exec <strong>te</strong>x<strong>te</strong>dit $quellda<strong>te</strong>i.fkt &}<br />

button .aktionen.bspFkt -<strong>te</strong>xt "Beispiel fur\nFunktionen" -width 13\<br />

-command {source [file join hilfe/fktbsp.hlp]}<br />

button .aktionen.uebersetzen -<strong>te</strong>xt "Ubersetzen" -width 13\<br />

-command {$ausgabe configure -sta<strong>te</strong> normal<br />

$ausgabe dele<strong>te</strong> 0.0 end<br />

if {[file exists $quellda<strong>te</strong>i.fkt]} {<br />

$ausgabe insert end "Berei<strong>te</strong> Ers<strong>te</strong>llung eines Punkt-Prozesses\<br />

mit den in\n\ \ \ \"${quellda<strong>te</strong>i}.fkt\"\ngegebenen Funktionen\<br />

vor - bit<strong>te</strong> war<strong>te</strong>n ..."<br />

upda<strong>te</strong><br />

$ausgabe insert end [file copy -force\<br />

$quellda<strong>te</strong>i.fkt progs/function.h]<br />

if {[catch {exec gcc -lm -O -W progs/simu_bsd.c}] == 0} {<br />

$ausgabe insert end [file dele<strong>te</strong> progs/function.h]<br />

file rename -force a.out $quellda<strong>te</strong>i.exe<br />

exec chmod a+x $quellda<strong>te</strong>i.exe


v. Simulation von Punkt-Prozessen mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher 123<br />

$ausgabe insert end "\n\nBeendet."<br />

} else {<br />

$ausgabe insert end "\n\nBei der Ubersetzung ist ein Fehler\<br />

aufgetre<strong>te</strong>n!\<br />

\nPrufen Sie, ob die Funktionen phi <strong>und</strong> h korrekt\<br />

definiert\nwurden."<br />

}<br />

$ausgabe see end<br />

} else {<br />

$ausgabe insert end "Ubersetzen.\n\<br />

\nFEHLER: Die Da<strong>te</strong>i \"$quellda<strong>te</strong>i.fkt\" existiert nicht!"<br />

}<br />

$ausgabe configure -sta<strong>te</strong> disabled}<br />

label .aktionen.zw<strong>te</strong>xt2 -<strong>te</strong>xt ""<br />

button .aktionen.wer<strong>te</strong>Erzeugen -<strong>te</strong>xt "Erzeuge Punk<strong>te</strong>\ndes Prozesses" -width 13\<br />

-command {$ausgabe configure -sta<strong>te</strong> normal<br />

$ausgabe dele<strong>te</strong> 0.0 end<br />

if {[string match "" [string trim $maxAnzPk<strong>te</strong> 0123456789]] &&<br />

[string match "" [string trim $maxPosition 0123456789]]} {<br />

if {[string match "" $maxAnzPk<strong>te</strong>]} {<br />

set maxAnzPk<strong>te</strong> 0}<br />

if {[string match "" $maxPosition]} {<br />

set maxPosition 0}<br />

if {($maxAnzPk<strong>te</strong> == 0) && ($maxPosition == 0)} {<br />

$ausgabe insert end "Erzeuge Punk<strong>te</strong> des Prozesses.\n\<br />

\nFEHLER: Die maximale Anzahl der Punke <strong>und</strong> rech<strong>te</strong>\<br />

\nIn<strong>te</strong>rvallbegrenzung ist \"0\"."<br />

} else {<br />

if {[file exists $quellda<strong>te</strong>i.exe]} {<br />

$ausgabe insert end\<br />

"Erzeuge Punkt-Proze - bit<strong>te</strong> war<strong>te</strong>n ...\n"<br />

upda<strong>te</strong><br />

$ausgabe insert end\<br />

[exec $quellda<strong>te</strong>i.exe $maxPosition $maxAnzPk<strong>te</strong> $quellda<strong>te</strong>i]<br />

$ausgabe insert end "\n\nBeendet."<br />

} else {<br />

$ausgabe insert end "Erzeuge Punkt-Proze.\n\<br />

\nFEHLER: Die Da<strong>te</strong>i \"$quellda<strong>te</strong>i.exe\" existiert nicht!\<br />

\nBenutze \"Ubersetzen\", um diese Da<strong>te</strong>i zu erzeugen."<br />

}<br />

$ausgabe see end<br />

}<br />

} else {<br />

$ausgabe insert end "Erzeuge Punk<strong>te</strong> des Prozesses.\n\<br />

\nFEHLER: Die maximale Anzahl der Punk<strong>te</strong> <strong>und</strong>/ oder die rech<strong>te</strong>\<br />

\nIn<strong>te</strong>rvallbegrenzung ist keine naturliche Zahl."<br />

}<br />

$ausgabe configure -sta<strong>te</strong> disabled}<br />

label .aktionen.zw<strong>te</strong>xt3 -<strong>te</strong>xt "\nAusgabe des\nPunkt-Prozesses" -justify left<br />

button .aktionen.graphisch -<strong>te</strong>xt "auf Zahlenstrahl" -width 13\<br />

-command {$ausgabe configure -sta<strong>te</strong> normal<br />

$ausgabe dele<strong>te</strong> 0.0 end<br />

if {[file exists $quellda<strong>te</strong>i.dat]} {<br />

$ausgabe insert end "Ausgabe des Punkt-Prozesses aus\n\


124 A4. Quellcodes<br />

\ \ \"$quellda<strong>te</strong>i.dat\"\<br />

\n- bit<strong>te</strong> war<strong>te</strong>n ...\n"<br />

upda<strong>te</strong><br />

graphAusgabe $einheit $quellda<strong>te</strong>i $ausgabe<br />

$ausgabe insert end "\n\nBeendet."<br />

$ausgabe see end<br />

} else {<br />

$ausgabe insert end\<br />

"Ausgabe des Punkt-Prozesses auf Zahlenstrahl.\n\<br />

\nFEHLER: Die Da<strong>te</strong>i \"$quellda<strong>te</strong>i.dat\" existiert nicht!"<br />

}<br />

$ausgabe configure -sta<strong>te</strong> disabled}<br />

button .aktionen.tabelle -<strong>te</strong>xt "in Wer<strong>te</strong>-Tabelle" -width 13\<br />

-command {$ausgabe configure -sta<strong>te</strong> normal<br />

$ausgabe dele<strong>te</strong> 0.0 end<br />

if {[file exists $quellda<strong>te</strong>i.dat]} {<br />

$ausgabe insert end "Ausgabe der Wer<strong>te</strong>lis<strong>te</strong> aus\n\<br />

\ \ \"$quellda<strong>te</strong>i.dat\"\<br />

\n- bit<strong>te</strong> war<strong>te</strong>n ..."<br />

upda<strong>te</strong><br />

wer<strong>te</strong>Lis<strong>te</strong> $quellda<strong>te</strong>i $ausgabe<br />

$ausgabe insert end "\n\nBeendet."<br />

$ausgabe see end<br />

} else {<br />

$ausgabe insert end\<br />

"Ausgabe des Punkt-Prozesses in Wer<strong>te</strong>-Tabelle.\n\<br />

\nFEHLER: Die Da<strong>te</strong>i \"$quellda<strong>te</strong>i.dat\" existiert nicht!"<br />

}<br />

$ausgabe configure -sta<strong>te</strong> disabled}<br />

label .aktionen.zw<strong>te</strong>xt4 -<strong>te</strong>xt ""<br />

button .aktionen.hilfe -<strong>te</strong>xt "Hilfe" -width 13\<br />

-command {hilfe $ausgabe}<br />

pack .aktionen.zw<strong>te</strong>xt1 .aktionen.fktBearb .aktionen.bspFkt\<br />

.aktionen.uebersetzen .aktionen.zw<strong>te</strong>xt2 .aktionen.wer<strong>te</strong>Erzeugen\<br />

.aktionen.zw<strong>te</strong>xt3 .aktionen.graphisch .aktionen.tabelle\<br />

.aktionen.zw<strong>te</strong>xt4 .aktionen.hilfe -side top -anchor nw -padx 4m<br />

button .aktionen.ende -<strong>te</strong>xt "Ende" -command exit -width 13<br />

pack .aktionen.ende -side top -anchor nw -padx 4m -pady 4m<br />

#-----Parame<strong>te</strong>r -----#<br />

frame .parame<strong>te</strong>r -borderwidth 2 -relief groove<br />

pack .parame<strong>te</strong>r -side top -anchor nw -padx 4m -pady 4m<br />

# Da<strong>te</strong>i <strong>und</strong> Ubersetzung #<br />

frame .parame<strong>te</strong>r.compPar<br />

pack .parame<strong>te</strong>r.compPar -side left -anchor nw -padx 4m -pady 4m<br />

label .parame<strong>te</strong>r.compPar.kopfzeile -<strong>te</strong>xt "PARAMETER."\<br />

-font -*-Helvetica-Bold-R-Normal--*-180-*-*-*-*-*-*<br />

label .parame<strong>te</strong>r.compPar.zw<strong>te</strong>xt1 -<strong>te</strong>xt ""<br />

label .parame<strong>te</strong>r.compPar.zw<strong>te</strong>xt2\<br />

-<strong>te</strong>xt "1. DATEI\nQuellda<strong>te</strong>i (ohne Endung \".fkt\", \".dat\"):" -justify left<br />

frame .parame<strong>te</strong>r.compPar.bearbDa<strong>te</strong>i


v. Simulation von Punkt-Prozessen mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher 125<br />

label .parame<strong>te</strong>r.compPar.zw<strong>te</strong>xt3 -<strong>te</strong>xt "\n2. ERZEUGUNG."<br />

frame .parame<strong>te</strong>r.compPar.maxAnzPk<strong>te</strong><br />

label .parame<strong>te</strong>r.compPar.zw<strong>te</strong>xt4\<br />

-<strong>te</strong>xt "<strong>und</strong> beschranke die Konstruktion auf das"<br />

frame .parame<strong>te</strong>r.compPar.konstrIn<strong>te</strong>rvall<br />

pack .parame<strong>te</strong>r.compPar.kopfzeile .parame<strong>te</strong>r.compPar.zw<strong>te</strong>xt1\<br />

.parame<strong>te</strong>r.compPar.zw<strong>te</strong>xt2 .parame<strong>te</strong>r.compPar.bearbDa<strong>te</strong>i\<br />

.parame<strong>te</strong>r.compPar.zw<strong>te</strong>xt3 .parame<strong>te</strong>r.compPar.maxAnzPk<strong>te</strong>\<br />

.parame<strong>te</strong>r.compPar.zw<strong>te</strong>xt4 .parame<strong>te</strong>r.compPar.konstrIn<strong>te</strong>rvall\<br />

-side top -anchor w<br />

entry .parame<strong>te</strong>r.compPar.bearbDa<strong>te</strong>i.wert -width 37 -<strong>te</strong>xtvariable quellda<strong>te</strong>i\<br />

-justify left -xscrollcommand ".parame<strong>te</strong>r.compPar.bearbDa<strong>te</strong>i.xScroll set"\<br />

-highlightthickness 0<br />

scrollbar .parame<strong>te</strong>r.compPar.bearbDa<strong>te</strong>i.xScroll -relief sunken -orient horiz\<br />

-command ".parame<strong>te</strong>r.compPar.bearbDa<strong>te</strong>i.wert xview" -width 9<br />

pack .parame<strong>te</strong>r.compPar.bearbDa<strong>te</strong>i.wert .parame<strong>te</strong>r.compPar.bearbDa<strong>te</strong>i.xScroll\<br />

-side top -fill x<br />

label .parame<strong>te</strong>r.compPar.maxAnzPk<strong>te</strong>.txt1 -<strong>te</strong>xt "Erzeuge maximal"<br />

entry .parame<strong>te</strong>r.compPar.maxAnzPk<strong>te</strong>.wert -width 13 -<strong>te</strong>xtvariable maxAnzPk<strong>te</strong>\<br />

-justify right -highlightthickness 0<br />

label .parame<strong>te</strong>r.compPar.maxAnzPk<strong>te</strong>.txt2 -<strong>te</strong>xt "Punk<strong>te</strong>"<br />

pack .parame<strong>te</strong>r.compPar.maxAnzPk<strong>te</strong>.txt1 .parame<strong>te</strong>r.compPar.maxAnzPk<strong>te</strong>.wert\<br />

.parame<strong>te</strong>r.compPar.maxAnzPk<strong>te</strong>.txt2 -side left<br />

label .parame<strong>te</strong>r.compPar.konstrIn<strong>te</strong>rvall.txt1 -<strong>te</strong>xt "In<strong>te</strong>rvall (0,"<br />

entry .parame<strong>te</strong>r.compPar.konstrIn<strong>te</strong>rvall.wert -width 13\<br />

-<strong>te</strong>xtvariable maxPosition -justify right -highlightthickness 0<br />

label .parame<strong>te</strong>r.compPar.konstrIn<strong>te</strong>rvall.txt2 -<strong>te</strong>xt "]."<br />

pack .parame<strong>te</strong>r.compPar.konstrIn<strong>te</strong>rvall.txt1\<br />

.parame<strong>te</strong>r.compPar.konstrIn<strong>te</strong>rvall.wert\<br />

.parame<strong>te</strong>r.compPar.konstrIn<strong>te</strong>rvall.txt2 -side left<br />

# Zoomstufe #<br />

frame .parame<strong>te</strong>r.graphAus<br />

pack .parame<strong>te</strong>r.graphAus -anchor nw -padx 4m -pady 4m<br />

label .parame<strong>te</strong>r.graphAus.zw<strong>te</strong>xt1 -<strong>te</strong>xt "\n3. AUSGABE."<br />

frame .parame<strong>te</strong>r.graphAus.einheit<br />

pack .parame<strong>te</strong>r.graphAus.zw<strong>te</strong>xt1 .parame<strong>te</strong>r.graphAus.einheit -side top\<br />

-anchor nw<br />

frame .parame<strong>te</strong>r.graphAus.einheit.links<br />

frame .parame<strong>te</strong>r.graphAus.einheit.rechts<br />

pack .parame<strong>te</strong>r.graphAus.einheit.links .parame<strong>te</strong>r.graphAus.einheit.rechts\<br />

-side left<br />

label .parame<strong>te</strong>r.graphAus.einheit.links.zoomstufe -<strong>te</strong>xt "Zoomstufe:"<br />

pack .parame<strong>te</strong>r.graphAus.einheit.links.zoomstufe -side top<br />

foreach i {64 32 16 8 4 2 1} {<br />

radiobutton .parame<strong>te</strong>r.graphAus.einheit.links.rb$i\<br />

-<strong>te</strong>xt "[format "%5s " 1/[expr (128/$i)]]"\


126 A4. Quellcodes<br />

-variable einheit -relief flat -value $i<br />

pack .parame<strong>te</strong>r.graphAus.einheit.links.rb$i -side top -anchor cen<strong>te</strong>r<br />

}<br />

foreach i {128 256 512 1024 2048 4096 8192 16384} {<br />

radiobutton .parame<strong>te</strong>r.graphAus.einheit.rechts.rb$i\<br />

-<strong>te</strong>xt "[format "%3s" [expr ($i/128)]]"\<br />

-variable einheit -relief flat -value $i<br />

pack .parame<strong>te</strong>r.graphAus.einheit.rechts.rb$i -side top -anchor cen<strong>te</strong>r<br />

}<br />

#----- Ausgaben -----#<br />

frame .ausgaben<br />

pack .ausgaben -side top -anchor nw -padx 4m -pady 3m<br />

<strong>te</strong>xt .ausgaben.<strong>te</strong>xt -width 60 -height 13 -wrap char\<br />

-yscrollcommand ".ausgaben.yscroll set"<br />

scrollbar .ausgaben.yscroll -relief sunken -command ".ausgaben.<strong>te</strong>xt yview"\<br />

-width 13<br />

pack .ausgaben.<strong>te</strong>xt .ausgaben.yscroll -fill y -side left<br />

.ausgaben.<strong>te</strong>xt tag configure big\<br />

-font -*-Helvetica-Bold-R-Normal--*-120-*-*-*-*-*-*<br />

.ausgaben.<strong>te</strong>xt insert end\<br />

"Simulation von Punkt-Prozessen mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher.\n" big<br />

.ausgaben.<strong>te</strong>xt insert end "\n\nDieses Programm entstand im Rahmen der\<br />

Diplomarbeit\<br />

\n\"Exis<strong>te</strong>nz <strong>und</strong> Stabilitat nichtlinearer Hawkes-Prozesse\" am\<br />

\nInstitut fur Mathematische Statistik der Westfalischen\<br />

\nWilhelms-Universitat Muns<strong>te</strong>r.\n"<br />

.ausgaben.<strong>te</strong>xt insert end "\nBetreuer: Prof. Dr. G. Alsmeyer"<br />

.ausgaben.<strong>te</strong>xt insert end "\nErs<strong>te</strong>llt von: Jurgen <strong>te</strong> <strong>Vrugt</strong>"<br />

.ausgaben.<strong>te</strong>xt insert end "\n\nMuns<strong>te</strong>r, 1998/1999."<br />

$ausgabe configure -sta<strong>te</strong> disabled<br />

##### graphische Ausgabe des Punkt-Prozesses #####<br />

proc graphAusgabe {einheit quellda<strong>te</strong>i ausgabe} {<br />

global fens<strong>te</strong>r<br />

#---- Fens<strong>te</strong>r zur graphischen Wer<strong>te</strong>ausgabe ers<strong>te</strong>llen ----#<br />

catch {destroy .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r}<br />

toplevel .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r<br />

wm title .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r "Graphische Ausgabe der Punk<strong>te</strong>: $quellda<strong>te</strong>i"<br />

wm iconname .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r "Graphik"<br />

# Linux: ...x250 Sun: ...x280<br />

wm geometry .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r [winfo screenwidth .]x280<br />

#---- Variablen ----#<br />

set zaehler 1<br />

# fur Da<strong>te</strong>i-Operationen #<br />

set da<strong>te</strong>i [open ${quellda<strong>te</strong>i}.dat r]<br />

# fur Ausgabe #<br />

set nummer 0


v. Simulation von Punkt-Prozessen mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher 127<br />

set maxPosition 0<br />

set xNullpkt 10<br />

set position 0<br />

set bit<strong>te</strong>War<strong>te</strong>n 0<br />

set xScrollIncrement 1p<br />

set aktLinienPos $xNullpkt<br />

set aktZeichenPos $xNullpkt<br />

#---- Da<strong>te</strong>i-Kopf auslesen ----#<br />

gets $da<strong>te</strong>i<br />

set maxPosition [string trim [gets $da<strong>te</strong>i]]<br />

set maxPosition [expr ($maxPosition * $einheit)]<br />

#---- Ausgabefens<strong>te</strong>r initialisieren/ Objek<strong>te</strong> erzeugen ----#<br />

frame .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe<br />

pack .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe<br />

append hScrollBereich "0p 0p " [expr ($maxPosition+2*$xNullpkt+200)] "p 0p"<br />

# Linux: -height 117 Sun: -height 147<br />

canvas .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.reelleAchse\<br />

-height 147 -width [expr ($maxPosition + 8 * $xNullpkt + 200)]\<br />

-relief sunken -borderwidth 2\<br />

-xscrollcommand ".zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.hscroll set"\<br />

-scrollregion $hScrollBereich<br />

pack .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.reelleAchse<br />

scrollbar .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.hscroll -orient horiz\<br />

-command ".zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.reelleAchse xview"<br />

pack .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.hscroll -fill x<br />

label .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.bit<strong>te</strong>War<strong>te</strong>n -<strong>te</strong>xt "Bit<strong>te</strong> war<strong>te</strong>n ..."<br />

pack .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.bit<strong>te</strong>War<strong>te</strong>n<br />

# Zeichne Gr<strong>und</strong>linie #<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.reelleAchse crea<strong>te</strong> line\<br />

${xNullpkt}p 66p ${xNullpkt}p 96p -width 2<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.reelleAchse crea<strong>te</strong> line\<br />

[expr ($xNullpkt-1)]p 66p\<br />

[expr (int ($maxPosition)+$xNullpkt+200)]p 66p -arrow last -width 2<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.reelleAchse crea<strong>te</strong> <strong>te</strong>xt ${xNullpkt}p 103p\<br />

-<strong>te</strong>xt [expr ($zaehler-1)]<br />

#---- Einlesen der Da<strong>te</strong>n, Erzeugung eines Zahlenstrahls, ----#<br />

#---- Ausgabe der Punk<strong>te</strong> auf diesem Zahlenstrahl ----#<br />

while {![eof $da<strong>te</strong>i]} {<br />

# Einlesen der Punk<strong>te</strong> <strong>und</strong> Marken in die Arrays "abstand()" <strong>und</strong> marke() #<br />

set marke($zaehler) [read $da<strong>te</strong>i 1]<br />

set abstand($zaehler) [gets $da<strong>te</strong>i]<br />

set abstand($zaehler) [string trim $abstand($zaehler) " ;"]<br />

set zeile ""<br />

append zeile $marke($zaehler) $abstand($zaehler)<br />

if {[string compare $zeile "ENDE"] == 0} {


128 A4. Quellcodes<br />

set marke($zaehler) -1<br />

set abstand($zaehler) ""<br />

gets $da<strong>te</strong>i<br />

} else {<br />

# Punk<strong>te</strong> auf die Achse zeichnen #<br />

set aktZeichenPos [expr ($aktZeichenPos + ($abstand($zaehler)*$einheit))]<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.reelleAchse crea<strong>te</strong> line\<br />

${aktZeichenPos}p 66p\<br />

${aktZeichenPos}p [expr (55 - $marke($zaehler) * 22)]p<br />

if {$marke($zaehler) == 1} {<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.reelleAchse crea<strong>te</strong> oval\<br />

[expr ($aktZeichenPos-2)]p 29p [expr ($aktZeichenPos+2)]p 33p\<br />

-fill red<br />

#.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.reelleAchse crea<strong>te</strong> <strong>te</strong>xt\<br />

# [expr ($aktZeichenPos+.2)]p 33p -<strong>te</strong>xt ""<br />

}<br />

# Skala auf die reellen Achse zeichnen #<br />

while {$aktLinienPos < $aktZeichenPos} {<br />

if {$einheit >= 1} {<br />

if {[expr ($einheit * $nummer)] % 2048 == 0} {<br />

if {$bit<strong>te</strong>War<strong>te</strong>n == 0} {<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.bit<strong>te</strong>War<strong>te</strong>n configure\<br />

-<strong>te</strong>xt "Bit<strong>te</strong> war<strong>te</strong>n ..."<br />

set bit<strong>te</strong>War<strong>te</strong>n 1<br />

} else {<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.bit<strong>te</strong>War<strong>te</strong>n configure -<strong>te</strong>xt ""<br />

set bit<strong>te</strong>War<strong>te</strong>n 0<br />

}<br />

}<br />

if {($einheit >= 128) ||<br />

(($einheit == 64) && ([expr (($nummer+1) % 2)] == 0)) ||<br />

(($einheit == 32) && ([expr (($nummer+1) % 5)] == 0)) ||<br />

(($einheit == 16) && ([expr (($nummer+1) % 10)] == 0)) ||<br />

(($einheit == 8) && ([expr (($nummer+1) % 25)] == 0)) ||<br />

(($einheit = 8) && ($einheit < 64)} {<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.reelleAchse crea<strong>te</strong> line\<br />

[expr ($aktLinienPos+$einheit)]p 66p\<br />

[expr ($aktLinienPos+$einheit)]p 81p<br />

} elseif {($einheit >= 1) && ($einheit < 8) &&\<br />

([expr (($nummer+1) % 5)] == 0)} {


v. Simulation von Punkt-Prozessen mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher 129<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.reelleAchse crea<strong>te</strong> line\<br />

[expr ($aktLinienPos+$einheit)]p 66p\<br />

[expr ($aktLinienPos+$einheit)]p 81p<br />

}<br />

if {$einheit >= 64} {<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.reelleAchse crea<strong>te</strong> line\<br />

[expr ($aktLinienPos + .5 * $einheit)]p 66p\<br />

[expr ($aktLinienPos + .5 * $einheit)]p 85p<br />

if {$einheit >= 256} {<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.reelleAchse crea<strong>te</strong> <strong>te</strong>xt\<br />

[expr ($aktLinienPos+.5*$einheit)]p 103p -<strong>te</strong>xt $nummer.5<br />

}<br />

if {$einheit >= 128} {<br />

for {set <strong>te</strong>mpzaehler 1} {$<strong>te</strong>mpzaehler < 10} {incr <strong>te</strong>mpzaehler} {<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.reelleAchse crea<strong>te</strong> line\<br />

[expr ($aktLinienPos + ($<strong>te</strong>mpzaehler*.1)*$einheit)]p 66p\<br />

[expr ($aktLinienPos + ($<strong>te</strong>mpzaehler*.1)*$einheit)]p 79p<br />

if {$einheit >= 1024} {<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.reelleAchse crea<strong>te</strong> <strong>te</strong>xt\<br />

[expr ($aktLinienPos+$<strong>te</strong>mpzaehler*.1*$einheit)]p 103p\<br />

-<strong>te</strong>xt $nummer.$<strong>te</strong>mpzaehler<br />

}<br />

}<br />

if {$einheit >= 256} {<br />

for {set <strong>te</strong>mpzaehler 1} {$<strong>te</strong>mpzaehler = 4096} {<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.reelleAchse crea<strong>te</strong> <strong>te</strong>xt\<br />

[expr ($aktLinienPos+($<strong>te</strong>mpzaehler*.1-.05)*$einheit)]p\<br />

103p -<strong>te</strong>xt [expr ($nummer+$<strong>te</strong>mpzaehler*.1-.05)]<br />

}<br />

}<br />

if {$einheit >= 1024} {<br />

for {set <strong>te</strong>mpzaehler 1} {$<strong>te</strong>mpzaehler < 100}\<br />

{incr <strong>te</strong>mpzaehler} {<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.reelleAchse crea<strong>te</strong> line\<br />

[expr ($aktLinienPos + ($<strong>te</strong>mpzaehler*.01)*$einheit)]p\<br />

66p\<br />

[expr ($aktLinienPos + ($<strong>te</strong>mpzaehler*.01)*$einheit)]p 72p<br />

if {$einheit >= 16384} {<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.reelleAchse crea<strong>te</strong> <strong>te</strong>xt\<br />

[expr ($aktLinienPos+$<strong>te</strong>mpzaehler*.01*$einheit)]p 103p\<br />

-<strong>te</strong>xt [expr ($nummer+$<strong>te</strong>mpzaehler*.01)]<br />

}<br />

}<br />

if {$einheit >= 4096} {<br />

for {set <strong>te</strong>mpzaehler 1} {$<strong>te</strong>mpzaehler


130 A4. Quellcodes<br />

}<br />

}<br />

}<br />

}<br />

}<br />

}<br />

[expr ($aktLinienPos+($<strong>te</strong>mpzaehler*.01-.005)*$einheit)]p\<br />

66p\<br />

[expr ($aktLinienPos+($<strong>te</strong>mpzaehler*.01-.005)*$einheit)]p\<br />

70p<br />

}<br />

if {$einheit >= 16384} {<br />

for {set <strong>te</strong>mpzaehler 1} {$<strong>te</strong>mpzaehler < 1000}\<br />

{incr <strong>te</strong>mpzaehler} {<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.reelleAchse crea<strong>te</strong> line\<br />

[expr ($aktLinienPos+($<strong>te</strong>mpzaehler*.001)*$einheit)]p\<br />

66p\<br />

[expr ($aktLinienPos+($<strong>te</strong>mpzaehler*.001)*$einheit)]p\<br />

68p<br />

}<br />

}<br />

set aktLinienPos [expr ($aktLinienPos + $einheit)]<br />

incr nummer<br />

}<br />

}<br />

# "zaehler" erhohen<br />

incr zaehler<br />

}<br />

close $da<strong>te</strong>i<br />

#<br />

destroy .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.bit<strong>te</strong>War<strong>te</strong>n<br />

unset bit<strong>te</strong>War<strong>te</strong>n<br />

frame .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n<br />

pack .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n<br />

# Info-Leis<strong>te</strong><br />

frame .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong> -relief groove -borderwidth 2<br />

pack .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong> -side left -padx 7m -pady 3m<br />

if {$einheit >= 128} {<br />

label .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong>.auflsg\<br />

-<strong>te</strong>xt "Zoomstufe: [expr ($einheit / 128)]"<br />

} else {<br />

label .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong>.auflsg\<br />

-<strong>te</strong>xt "Zoomstufe: 1/[expr (128 / $einheit)]"<br />

}<br />

frame .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong>.pk<strong>te</strong><br />

pack .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong>.auflsg\<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong>.pk<strong>te</strong>\


v. Simulation von Punkt-Prozessen mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher 131<br />

-side left -padx 17 -anchor w<br />

frame .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong>.pk<strong>te</strong>.legende1<br />

frame .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong>.pk<strong>te</strong>.legende2<br />

pack .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong>.pk<strong>te</strong>.legende1\<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong>.pk<strong>te</strong>.legende2 -side top -anchor w<br />

canvas .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong>.pk<strong>te</strong>.legende1.symbol\<br />

-height 38 -width 13<br />

label .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong>.pk<strong>te</strong>.legende1.zw<strong>te</strong>xt\<br />

-<strong>te</strong>xt "-Punk<strong>te</strong> des erzeug<strong>te</strong>n Prozesses."<br />

pack .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong>.pk<strong>te</strong>.legende1.symbol\<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong>.pk<strong>te</strong>.legende1.zw<strong>te</strong>xt\<br />

-side left -anchor w<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong>.pk<strong>te</strong>.legende1.symbol crea<strong>te</strong> line\<br />

2p 34p 12p 34p<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong>.pk<strong>te</strong>.legende1.symbol crea<strong>te</strong> line\<br />

7p 4p 7p 34p<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong>.pk<strong>te</strong>.legende1.symbol crea<strong>te</strong> oval\<br />

5p 2p 9p 6p -fill red<br />

canvas .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong>.pk<strong>te</strong>.legende2.symbol\<br />

-height 27 -width 13<br />

label .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong>.pk<strong>te</strong>.legende2.zw<strong>te</strong>xt\<br />

-<strong>te</strong>xt "-nicht ausgewahl<strong>te</strong>r Punkt des Poisson-Prozesses. "<br />

pack .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong>.pk<strong>te</strong>.legende2.symbol\<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong>.pk<strong>te</strong>.legende2.zw<strong>te</strong>xt\<br />

-side left -anchor w<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong>.pk<strong>te</strong>.legende2.symbol crea<strong>te</strong> line\<br />

2p 19p 12p 19p<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.iLeis<strong>te</strong>.pk<strong>te</strong>.legende2.symbol crea<strong>te</strong> line\<br />

7p 9p 7p 19p<br />

# Button-Leis<strong>te</strong><br />

frame .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.bLeis<strong>te</strong><br />

pack .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.bLeis<strong>te</strong> -padx 7m<br />

frame .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.bLeis<strong>te</strong>.ausgPS<br />

frame .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.bLeis<strong>te</strong>.befehle<br />

pack .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.bLeis<strong>te</strong>.ausgPS\<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.bLeis<strong>te</strong>.befehle -side top -padx 5m -pady 1m<br />

button .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.bLeis<strong>te</strong>.ausgPS.ausschnittPS -width 30\<br />

-<strong>te</strong>xt "Postscript-sichtbarer Bereich"\<br />

-command "ausschnittPS .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.reelleAchse\<br />

$maxPosition $xNullpkt $quellda<strong>te</strong>i"<br />

button .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.bLeis<strong>te</strong>.ausgPS.gesamtPS -width 30\<br />

-<strong>te</strong>xt "Postscript-gesam<strong>te</strong> Achse"\<br />

-command "gesamtPS .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.ausgabe.reelleAchse $maxPosition\<br />

$xNullpkt $quellda<strong>te</strong>i"<br />

pack .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.bLeis<strong>te</strong>.ausgPS.ausschnittPS\


132 A4. Quellcodes<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.bLeis<strong>te</strong>.ausgPS.gesamtPS -side top<br />

button .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.bLeis<strong>te</strong>.befehle.druckHilfe\<br />

-<strong>te</strong>xt "Postscript Hilfe" -width 14\<br />

-command "source [file join hilfe/pshilfe.hlp]"<br />

button .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.bLeis<strong>te</strong>.befehle.fens<strong>te</strong>rSchliessen\<br />

-<strong>te</strong>xt "Schlieen" -width 11\<br />

-command "destroy .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r"<br />

pack .zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.bLeis<strong>te</strong>.befehle.druckHilfe\<br />

.zeigePunk<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.un<strong>te</strong>n.bLeis<strong>te</strong>.befehle.fens<strong>te</strong>rSchliessen\<br />

-side left -padx 1m<br />

}<br />

incr fens<strong>te</strong>r<br />

proc ausschnittPS {canv maxPosition xNullpkt quellda<strong>te</strong>i} {<br />

$canv postscript -colormode mono -file $quellda<strong>te</strong>i.ps\<br />

-pagewidth 28.0c -pagey 14.85c -rota<strong>te</strong> 1\<br />

-width [expr (floor ([lindex [$canv xview] 1]*\<br />

($maxPosition+8*$xNullpkt+200)+1)-\<br />

floor ([lindex [$canv xview] 0]*$maxPosition))]p\<br />

-x [expr (floor ([lindex [$canv xview] 0]*$maxPosition))]p<br />

# Parame<strong>te</strong>r fuer:<br />

# DIN-A4 quer: -pagewidth 28c -pagey 14.85c -rota<strong>te</strong> 1<br />

# -width [...*(...+8*...+200)+1)-...]<br />

# DIN-A4 hoch: -pagewidth 17.2c -pagey 8.6c -rota<strong>te</strong> 0<br />

# -width [...*(...+8*...+200)+1)-...]<br />

}<br />

proc gesamtPS {canv maxPosition xNullpkt quellda<strong>te</strong>i} {<br />

for {set ausgzaehler 0}\<br />

{[expr ($ausgzaehler*1500)]


v. Simulation von Punkt-Prozessen mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher 133<br />

wm positionfrom .lis<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r program<br />

label .lis<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.kopf -anchor w\<br />

-<strong>te</strong>xt "Marke Position "<br />

pack .lis<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.kopf<br />

frame .lis<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.wer<strong>te</strong><br />

pack .lis<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.wer<strong>te</strong><br />

<strong>te</strong>xt .lis<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.wer<strong>te</strong>.<strong>te</strong>xt\<br />

-width 24 -setgrid 1\<br />

-yscrollcommand ".lis<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.wer<strong>te</strong>.scroll set"<br />

scrollbar .lis<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.wer<strong>te</strong>.scroll\<br />

-command ".lis<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.wer<strong>te</strong>.<strong>te</strong>xt yview"<br />

pack .lis<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.wer<strong>te</strong>.scroll -side right -fill y<br />

pack .lis<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.wer<strong>te</strong>.<strong>te</strong>xt -fill y<br />

set zaehler 1<br />

set aktPos 0<br />

set da<strong>te</strong>i [open ${quellda<strong>te</strong>i}.dat r]<br />

gets $da<strong>te</strong>i<br />

gets $da<strong>te</strong>i<br />

while {![eof $da<strong>te</strong>i]} {<br />

set marke($zaehler) [read $da<strong>te</strong>i 1]<br />

set abstand($zaehler) [gets $da<strong>te</strong>i]<br />

set abstand($zaehler) [string trim $abstand($zaehler) " ;"]<br />

set zeile ""<br />

append zeile $marke($zaehler) $abstand($zaehler)<br />

if {[string compare $zeile "ENDE"] == 0} {<br />

set marke($zaehler) -1<br />

set abstand($zaehler) ""<br />

gets $da<strong>te</strong>i<br />

}<br />

if {$marke($zaehler) != -1} {<br />

if {$zaehler > 1} {<br />

.lis<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.wer<strong>te</strong>.<strong>te</strong>xt insert end \n}<br />

.lis<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.wer<strong>te</strong>.<strong>te</strong>xt insert end $marke($zaehler)<br />

set aktPos [expr ($aktPos + $abstand($zaehler))]<br />

.lis<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.wer<strong>te</strong>.<strong>te</strong>xt insert end [format " %22.4f" $aktPos]<br />

}<br />

if {($zaehler % 100) == 0} {<br />

$ausgabe insert end "."<br />

upda<strong>te</strong><br />

}<br />

}<br />

incr zaehler<br />

close $da<strong>te</strong>i


134 A4. Quellcodes<br />

button .lis<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.fens<strong>te</strong>rSchliessen -<strong>te</strong>xt "Schlieen"\<br />

-command "destroy .lis<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r"<br />

pack .lis<strong>te</strong>$fens<strong>te</strong>r.fens<strong>te</strong>rSchliessen<br />

}<br />

incr fens<strong>te</strong>r<br />

##### Hilfe #####<br />

proc hilfe {ausgabe} {<br />

if {[winfo depth $ausgabe] > 1} {<br />

set bold "-backgro<strong>und</strong> #43ce80 -relief raised -borderwidth 1"<br />

set normal "-backgro<strong>und</strong> {} -relief flat"<br />

} else {<br />

set bold "-foregro<strong>und</strong> whi<strong>te</strong> -backgro<strong>und</strong> black"<br />

set normal "-foregro<strong>und</strong> {} -backgro<strong>und</strong> {}"<br />

}<br />

$ausgabe configure -sta<strong>te</strong> normal<br />

$ausgabe dele<strong>te</strong> 0.0 end<br />

$ausgabe tag configure big\<br />

-font -*-Helvetica-Bold-R-Normal--*-180-*-*-*-*-*-*<br />

$ausgabe insert end "Hilfe.\n" big<br />

$ausgabe insert end "Simulation eines Punkt-Prozesses mit beschrank<strong>te</strong>m\<br />

Speicher\nauf der positiven reellen Achse.\n\n"<br />

$ausgabe insert end "1. Bedienung\n" bedienung<br />

$ausgabe insert end "2. Aktionen\n" action<br />

$ausgabe insert end "3. Parame<strong>te</strong>r\n" para<br />

$ausgabe insert end "4. Funktionsweise\n" fktsweise<br />

$ausgabe insert end "5. Definition von Funktionen\n" fktdef<br />

$ausgabe insert end "\nAuswahl eines Themas durch anklicken mit der\<br />

linken\nMaustas<strong>te</strong>."<br />

foreach tag {bedienung action para fktsweise fktdef} {<br />

$ausgabe tag bind $tag "$ausgabe tag configure $tag $bold"<br />

$ausgabe tag bind $tag "$ausgabe tag configure $tag $normal"<br />

}<br />

$ausgabe tag bind bedienung {source [file join hilfe/bedienng.hlp]}<br />

$ausgabe tag bind action {source [file join hilfe/action.hlp]}<br />

$ausgabe tag bind para {source [file join hilfe/para.hlp]}<br />

$ausgabe tag bind fktsweise {source [file join hilfe/fktsweis.hlp]}<br />

$ausgabe tag bind fktdef {source [file join hilfe/fktdef.hlp]}<br />

$ausgabe configure -sta<strong>te</strong> disabled<br />

}


v. Simulation von Punkt-Prozessen mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher 135<br />

3) Beispiel fur eine Funktionsda<strong>te</strong>i. Durch das C-Programm wird eine Funktionsda<strong>te</strong>i<br />

importiert, die die Denitionen von h <strong>und</strong> (im Programm<strong>te</strong>xt mit phi\ bezeichnet) beinhal<strong>te</strong>t.<br />

"<br />

Hier nun ein Beipiel fur eine solche Da<strong>te</strong>i. Da diese durch ein C-Programm verarbei<strong>te</strong>t wird, mu<br />

die Da<strong>te</strong>i dem Formalismus von C-Programmen genugen.<br />

double LAMBDA = 1; /* Wert, durch den die Funktion phi beschrankt wird */<br />

double phi(double x)<br />

{<br />

double wertvonphi = 0;<br />

if ((-50


136 A4. Quellcodes<br />

4) Funktionsda<strong>te</strong>ien zum Programm. Es folgt eine Auistung der Funktionsda<strong>te</strong>ien,<br />

die unmit<strong>te</strong>lbar nach Installation des Programms verfugbar <strong>und</strong> im Verzeichnis simuPP zu nden<br />

sind.<br />

Zur Erinnerung: : R ! [0; 1) <strong>und</strong> h :[0;1)!R(siehe auch Abschnitt 3).<br />

Da<strong>te</strong>i: bsp01.fkt<br />

= 1, 1, A = 0, h 0 (alle Punk<strong>te</strong> des Poisson-Prozesses werden<br />

mit der Marke 1versehen)<br />

Da<strong>te</strong>i: bsp02.fkt<br />

Da<strong>te</strong>i: bsp03.fkt<br />

Da<strong>te</strong>i: bsp04.fkt<br />

Da<strong>te</strong>i: bsp05.fkt<br />

Da<strong>te</strong>i: bsp06.fkt<br />

Da<strong>te</strong>i: bsp07.fkt<br />

Da<strong>te</strong>i: bsp08.fkt<br />

= 1, 0, A = 0, h 0 (alle Punk<strong>te</strong> des Poisson-Prozesses werden<br />

mit der Marke 0versehen)<br />

=1,(t)=<br />

(<br />

A= 10, h(x) =<br />

exp(t) fur t 0<br />

exp(,t) fur t>0 ,<br />

(<br />

<br />

, 10,x<br />

exp fur x A<br />

5<br />

0 fur x>A<br />

(^= PktProz.fkt) =1,(t)=<br />

A = 50, h(x) =<br />

(<br />

<br />

(<br />

, 50,x<br />

exp fur x A<br />

25<br />

0 fur x>A<br />

(^= beispiel.fkt) =1,(t)=<br />

A = 100, h(x) =<br />

(<br />

8<br />

><<br />

>:<br />

exp , 50,x<br />

25<br />

, exp , 50,x<br />

25<br />

<br />

<br />

(<br />

1 fur t 1<br />

=1,(t)=<br />

0:1 fur t


v. Simulation von Punkt-Prozessen mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher 137<br />

Da<strong>te</strong>i: bsp10.fkt =7:389, (t) =<br />

A=1,h(x)=<br />

Da<strong>te</strong>i: bsp11.fkt =7:389, (t) =<br />

(<br />

A=0:1, h(x) =<br />

Da<strong>te</strong>i: bsp12.fkt =1:5, (t) =<br />

Da<strong>te</strong>i: bsp13.fkt =1:5, (t) =<br />

(<br />

8<br />

><<br />

>:<br />

(<br />

exp(jtj) fur ,2 t 2<br />

exp(2) fur t2 ,<br />

1,x fur x A<br />

(<br />

0 fur x>A<br />

exp(jtj) fur ,2 t 2<br />

exp(2) fur t2 ,<br />

1 fur x A<br />

0 fur x>A<br />

0:1 fur t 0:1<br />

t<br />

fur 0:1 1:5<br />

A=1,h(x) = exp(,x)<br />

A=1,h(x)=<br />

Da<strong>te</strong>i: bsp14.fkt =1:5, (t) =<br />

A=1,h(x)=<br />

Da<strong>te</strong>i: bsp15.fkt =1:5, (t) =<br />

8<br />

><<br />

>:<br />

(<br />

8<br />

><<br />

>:<br />

(<br />

8<br />

><<br />

>:<br />

A=3:141592654, h(x) =<br />

0:1 fur t 0:1<br />

t<br />

fur 0:1 1:5<br />

1,x fur x A<br />

0 fur x>A<br />

0:1 fur t 0:1<br />

t<br />

fur 0:1 1:5<br />

1 fur x A<br />

0 fur x>A<br />

0:1 fur t 0:1<br />

t<br />

fur 0:1 1:5<br />

sin(x)<br />

,<br />

,<br />

,<br />

,<br />

fur x A<br />

0 fur x>A<br />

Da<strong>te</strong>i: bsp16.fkt<br />

(<br />

=1,(t) = exp(,jtj),<br />

, 10,x<br />

exp fur x A<br />

5<br />

A = 10, h(x) =<br />

0 fur x>A<br />

(siehe auch Un<strong>te</strong>rabschnitt 3))


Li<strong>te</strong>raturverzeichnis<br />

[Als96]<br />

[Als98]<br />

Gerold Alsmeyer. Skript zur Vorlesung Stochastische Prozesse. Universitat Muns<strong>te</strong>r,<br />

1996.<br />

Gerold Alsmeyer. Wahrscheinlichkeitstheorie. Skrip<strong>te</strong>n zur Mathematischen Statistik<br />

Nr. 30. Universitat Muns<strong>te</strong>r, 1998.<br />

[Asm87] Sren Asmussen. Applied Probability and Queues. Wiley Series in Probability and<br />

Mathematical Statistics. John Wiley & Sons Chiches<strong>te</strong>r, 1987.<br />

[Bau92] Heinz Bauer. Ma- <strong>und</strong> In<strong>te</strong>grationstheorie. de Gruy<strong>te</strong>r Berlin, 1992.<br />

[BB94]<br />

Franois Baccelli and Pierre Bremaud. Elements of Queueing Theory. Springer Verlag<br />

Berlin, 1994.<br />

[BFL90] Andreas Brandt, Pe<strong>te</strong>r Franken, and Bernd Lisek. Stationary Stochastic Models. Wiley<br />

Series in Probability and Mathematical Statistics. John Wiley & Sons Chiches<strong>te</strong>r, 1990.<br />

[BM96]<br />

Pierre Bremaud and Laurent Massoulie. Stability ofnonlinear Hawkes Processes. The<br />

Annals of Probability, 24(3):1563{1588, 1996.<br />

[Bre81] Pierre Bremaud. Point Processes and Queues. Springer Verlag New York, 1981.<br />

[DVJ88] D.J. Daley and D. Vere-Jones. An Introduction to the Theory of Point Processes. Springer<br />

Verlag New York, 1988.<br />

[For76]<br />

[Jac79]<br />

[Kin93]<br />

[Nev65]<br />

Otto Fors<strong>te</strong>r. Analysis 1 Dierential- <strong>und</strong> In<strong>te</strong>gralrechnung in einer Veranderlichen.<br />

Gr<strong>und</strong>kurs <strong>Mathematik</strong>, 4. Auage. Verlag Vieweg Braunschweig, 1976.<br />

Jean Jacod. Calcul stochastique et problemes de martingales. Springer Verlag Berlin,<br />

1979.<br />

J.F.C. Kingman. Poisson Processes. Oxford Studies in Probability. Clarendorn Press<br />

Oxford, 1993.<br />

J. Neveu. Mathematical Fo<strong>und</strong>ations of the Calculus of Probability. Holden-Day San<br />

Francisco, 1965.<br />

iii


Symbolverzeichnis<br />

B() Borelsche -Algebra auf ; S.2<br />

B,B d ,B + ,B , Borelsche -Algebra auf R, R d ,[0;1) bzw. (,1; 0]; S. 2<br />

(D1) Gr<strong>und</strong>form der Dynamiken im univaria<strong>te</strong>n Fall; S.12<br />

(D2) Gr<strong>und</strong>form der Dynamiken im K-varia<strong>te</strong>n Fall; S. 13<br />

(F t ) t2R<br />

Filtration eines (markier<strong>te</strong>n) Punkt-Prozesses ; S. 4<br />

, F<br />

N<br />

t t2R<br />

, F<br />

U<br />

t<br />

t2R<br />

Filtration eines (markier<strong>te</strong>n) Punkt-Prozesses N; S. 4<br />

Filtration der Marken (U n ) n2Z<br />

(M;M) mebarer Raum der Radon-Mae auf R; S. 14<br />

(M E ; M E ) mebarer Raum der Radon-Mae auf E; S. 14<br />

eines markier<strong>te</strong>n Punkt-Prozesses N; S. 4<br />

(M 0 ; E M0 E<br />

) mebarer Raum der ganzzahligen Radon-Mae auf E; S. 14<br />

(M k ; M k ) mebarer Raum der Radon-Mae auf R k ;S.14<br />

, , <br />

M R<br />

k<br />

; M , k R mebarer Raum der Radon-Mae auf R k ;S.14<br />

(M 0 k ; M0 k ) mebarer Raum der ganzzahligen Radon-Mae auf Rk ; S. 14<br />

(M(X); M(X)) mebarer Raum der Radon-Mae auf X; S.14<br />

N, N 0 Menge der naturlichen Zahlen ohne (mit) Null; S. 2<br />

N 0 Menge aller Punkt-Prozesse N, fur die (10.5) f.s. lokal in<strong>te</strong>grierbar auf [0; 1)<br />

ist; S. 51<br />

N K 0<br />

N = N [ f1g; S.2<br />

Menge aller K-varia<strong>te</strong>n Punkt-Prozesse N mit In<strong>te</strong>nsitat ((t)) t2R, fur die<br />

t 7! , <br />

E i (t)jF0<br />

N f.s. lokal in<strong>te</strong>grierbar auf [0; 1) ist (1 i K); S. 85<br />

N Einschrankung des Punkt-Prozesses N auf R ;S.4, 7<br />

(P , ) Anfangsbedingung; S.15<br />

P (F t ) -Algebra der F t -vorhersagbaren Ereignisse (Kurzschreibweise); S. 5<br />

P , <br />

(F t ) t2R<br />

-Algebra der F t -vorhersagbaren Ereignisse; S. 5<br />

P G (F t ) -Algebra der F t -progressiv mebaren Ereignisse (Kurzschreibweise); S. 5<br />

, <br />

P G (Ft ) t2R<br />

-Algebra der F t -progressiv mebaren Ereignisse; S. 5<br />

R + , R , positive bzw. negative reelle Achse inklusive Null; S. 2<br />

S u (t) = (u + t); S.15<br />

iv


Index<br />

v<br />

S t Shift-Operator; S.14, 15<br />

(ST1) ers<strong>te</strong> Bedingung fur Stabilitat; S.16<br />

(ST2) zwei<strong>te</strong> Bedingung fur Stabilitat; S.16<br />

(ST2') al<strong>te</strong>rnative zwei<strong>te</strong> Bedingung fur Stabilitat; S. 16<br />

S t N = N ((t + ) \ R ); S. 15


Index<br />

A<br />

(F t -) adaptiert 4<br />

Aktivitat<br />

neuronale 13<br />

Anfangsbedingung 15<br />

angeregt 13<br />

Anregungs-Funktion 13<br />

Anregungs-Schwelle 13<br />

Anregungsfuktion 13<br />

D<br />

Dynamik 12, 13<br />

F<br />

auf [0; 1) 16<br />

mit beschrank<strong>te</strong>m Speicher 38<br />

Filtration 4<br />

in<strong>te</strong>rne 4, 24<br />

Funktion<br />

G<br />

anregende 13<br />

Transfer 13<br />

Gedachtnis<br />

beschrank<strong>te</strong>s 38<br />

gehemmt 13<br />

H<br />

Hawkes-Proze<br />

I<br />

nichtlinearer 13<br />

multivaria<strong>te</strong>r 13<br />

multivaria<strong>te</strong>r nichtlinearer 13<br />

in Ruhe 13<br />

In<strong>te</strong>nsitat 5, 7<br />

auf [0; 1) 16<br />

In<strong>te</strong>nsitats-Ma 23<br />

K<br />

kanonischer Raum der Punkt-Prozesse 34<br />

kausal 38<br />

t -kompatibel 15<br />

Konvergenz<br />

in Variation 16<br />

in Ver<strong>te</strong>ilung 15<br />

schwache 15<br />

vage 15<br />

Kopplung 16<br />

Kopplungsungleichung 17<br />

M<br />

Marken 4<br />

-raum 4<br />

mebar<br />

progressiv 5<br />

mebarer Flu 15<br />

mischend 27<br />

N<br />

Netzwerk<br />

neuronales 13<br />

Neuron<br />

Po<strong>te</strong>ntial eines 13<br />

P<br />

Parame<strong>te</strong>r-Ma 23<br />

Poisson-Proze 23, 24<br />

markier<strong>te</strong>r 24<br />

Po<strong>te</strong>ntial 13<br />

Punkt-Proze 3<br />

bivaria<strong>te</strong>r 7<br />

vi


Index<br />

vii<br />

der Spitzen 14<br />

einfacher 3<br />

Hawkes' 13<br />

kanonischer Raum der ... e 34<br />

(einfacher) markier<strong>te</strong>r 4<br />

multivaria<strong>te</strong>r 7<br />

selbst-anregender 13<br />

univaria<strong>te</strong>r 7<br />

K-varia<strong>te</strong>r 7<br />

wechselseitig anregender 13<br />

Punk<strong>te</strong> 3, 7<br />

R<br />

Radon-Ma 5<br />

S<br />

Semi-Ring 28<br />

Shift-Operator 14<br />

Speicher<br />

beschrank<strong>te</strong>r 38, 77<br />

Stabilitat<br />

in Variation 16<br />

in Ver<strong>te</strong>ilung 16<br />

Stationaritat 15<br />

T<br />

transient 17<br />

Translations-Operator 14<br />

U<br />

Ubertragungsfunktion 13<br />

V<br />

Voraussetzung 1 39<br />

Voraussetzung 2 47<br />

Voraussetzung 3 51<br />

vorhersagbar 5


Hiermit versichere ich, da ich die vorliegende Arbeit selbstandig verfat habe <strong>und</strong> keine anderen<br />

als die angegebenen Quellen <strong>und</strong> Hilfsmit<strong>te</strong>l benutzt habe.<br />

Muns<strong>te</strong>r, Januar 1999<br />

Jurgen <strong>te</strong> <strong>Vrugt</strong>

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