01.11.2013 Aufrufe

Radni tekst III-Dopune - Prehrambeno-tehnološki fakultet Osijek

Radni tekst III-Dopune - Prehrambeno-tehnološki fakultet Osijek

Radni tekst III-Dopune - Prehrambeno-tehnološki fakultet Osijek

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Sveučilište J. J. Strossmayera u <strong>Osijek</strong>u<br />

<strong>Prehrambeno</strong>-<strong>tehnološki</strong> <strong>fakultet</strong> <strong>Osijek</strong><br />

Deutsch in der Lebensmitteltechnologie <strong>III</strong><br />

<strong>Radni</strong> materijali iz njemačkog jezika<br />

za studente 1.godine diplomskog studija<br />

Tekstove odabrala i vježbe izradila: Spasenija Moro


Vorwort<br />

Die Textsammlung entstand als Fortsetzung zu den vorher erschienenen Lehrbüchern für<br />

Studierende im Vordiplom-Studium. Sie ermöglicht dem Studierenden im Diplomstudium<br />

Wiederholung, Festigung und Aufbau in verschiedenen Segmenten der Sprache.<br />

Durch Übungen und Aufgaben zu den Texten im ersten Teil wie Fragebeantwortung,<br />

Fragestellung, Ergänzung der Lückentexte, Erarbeitung der Zusammenfassung mit Hilfe eines<br />

Textbauplanes entwickelt der Studierende seine Lesekompetenz weiter und die Fertigkeit,<br />

Textinhalte schriftlich und mündlich wiederzugeben. Dazu dienen auch die im zweiten Teil<br />

des Materials (Einheit V/ 16-21) enthaltenen spezialisierten Texte mit mittlerem<br />

Fachlichkeitsgrad.<br />

Spasenija Moro


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort<br />

Einheit I<br />

Wirtschaft – Ökologie – Nachhaltigkeit<br />

Lektion 1-3<br />

1. Der Traum vom Paradies<br />

2. Der Planet Erde kann den Menschen kaum mehr ertragen<br />

3. Das Verhalten ändern<br />

Einheit II<br />

Lebensmittel – Qualität – Nahrungsbestandteile – Wasser in der Lebensmittelindustrie<br />

Lektion 4-7<br />

4. Lebensmittelqualität und Qualitätsanforderungen<br />

5. Ballaststoffe<br />

6. Vorkommen von Selen in Lebensmitteln tierischer Herkunft des Schweizer Marktes<br />

7. Härte des Wassers – Trinkwasser als Rohstoff für die Lebensmittelproduktion –<br />

Aufbereitung des Trinkwassers<br />

Einheit <strong>III</strong><br />

Stoffe – Verfahrensauswahl – Verwendung in der Lebensmittelindustrie<br />

Lektion 8-10<br />

8. Luftreinhaltung – Kriterien für die Verfahrensauswahl – Systeme zur<br />

Rauchgasreinigung<br />

9. Verfahrensgrundlagen zur Erhaltung von Lebensmitteln<br />

10. Methoden zur Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitaminen<br />

Einheit IV<br />

Mikrobiologie - Biochemie<br />

Lektion 11-12<br />

11. Eiweißstoffwechsel<br />

12. Einteilung der Eiweißstoffe<br />

Einheit V<br />

Bio-Produkte - Technologien – Gärungsgewerbe - Verpackung


Lektion 13-21<br />

13. In bester handwerklicher Tradition<br />

14. Backwarenherstellung<br />

15. Membranfiltration – ein effektiver Weg zur Lebensmittelqualität<br />

16. Eine große Zukunft für die Wissenschaft der kleinen Teilchen<br />

17. Die unbekannte Welt der kleinen Lebewesen<br />

18. Bier – eine lange Geschichte<br />

19. Die elektronische Nase<br />

20. Eingewickelt: Was gibt es Neues im Bereich der Lebensmittelverpackungen?<br />

21. Neue Lebensmitteltechnologien – Lebensmittelverarbeitung für Sicherheit, Komfort<br />

und Geschmack


1.Der Traum vom Paradies<br />

Es ist und bleibt ein Menschheitstraum - das Paradies. Süßes Nichtstun, Überfluss in allem,<br />

was das Leben verschönt, keinerlei Mühsal, kein Ärger, kein Unfriede. Lauter glückliche<br />

Arbeitslose. Soweit der Traum vom Paradies.<br />

Dass auch ein erfülltes Arbeitsleben, der Stolz auf die eigene Leistung Meilensteine auf dem<br />

Weg zur Zufriedenheit sein können, haben Menschen zu allen Zeiten erfahren dürfen. Dass<br />

vor 100 Jahren sich Fabrikarbeiter 78 Stunden in der Woche für einen Hungerlohn plagen<br />

mussten, gehört ebenfalls zum Erfahrungsschatz. Der technisch-industrielle Fortschritt hat die<br />

körperliche Mühsal abgeschafft und dafür den Stress erfunden.<br />

Immerhin: Für ein Pfund Butter muss hierzulande nur noch drei Minuten gearbeitet werden.<br />

Die Produktionskosten fallen, Automaten, Roboter und Rechner helfen dabei. Es herrscht<br />

Überfluss - also doch ein Schritt in Richtung Paradies? Leider mit zu vielen Abzweigungen in<br />

Richtung Hölle.<br />

Jeder kann sich alles leisten, wenn er das nötige Kleingeld dazu hat. Die Zahl derer, die mit<br />

dem Wirtschaftswachstum nicht mitwachsen, wird aber eher größer. Menschen werden nicht<br />

mehr gebraucht, sagt der Computer. Und wenn, dann nur höchstqualifiziert. Angebot und<br />

Nachfrage geraten aus dem erwünschten Gleichgewicht.<br />

Und die Welt, in der das alles passiert, ist viel kleiner geworden. Wenn in Japan die Börse<br />

kriselt, kriseln wir mit. Und das Fernsehen überträgt täglich, wie unsicher das Leben auf dem<br />

Planeten geworden ist. Es soll da einmal eine sehr besinnliche, eben die gute, alte Zeit<br />

gegeben haben. Sagen die heute Unzufriedenen. Vielleicht war das damals schon das<br />

Paradies, und die Menschheit hat's gar nicht gemerkt. Nicht nur Adam und Eva sind da<br />

anderer Meinung.<br />

Karl Heinz Kirchner<br />

Wortbildung zur Wortschatzerweiterung<br />

Arbeit – arbeiten- Arbeiter – arbeitslos – Arbeitslose – Arbeitslosigkeit<br />

Arbeitsstelle – Arbeitswoche – Arbeitskraft – Beschäftigte – Angestellte – Beamte<br />

Verben: arbeiten, schaffen, tun, machen, beschäftigt sein, angestellt sein (Synonyme)<br />

Beispiele:<br />

Er arbeitet in einer großen Exportfirma.<br />

Dort sind viele Fachleute beschäftigt.<br />

Sie tut wenig für sich.<br />

Was machen Sie morgen?<br />

In diesem Büro sind viele Ingenieure angestellt.<br />

Hier ist immer viel zu schaffen.<br />

I. Übersetzen Sie die obigen Sätze ins Kroatische.<br />

II. Stellen Sie Fragen zu den bestimmten Satzteilen.<br />

<strong>III</strong>. Ergänzen Sie die folgenden Sätze.<br />

Du _______________ oft bis spät am Abend. Sie ist leider _______________.<br />

Lebensmittelindustrie braucht __________________________. In der Bäckerei sind 10<br />

Bäcker _____________________. Sie haben am frühen Morgen viel zu ____________.


Textbauplan<br />

Arbeit durch Geschichte<br />

Paradies – Arbeitslose – Nichtstun – Überfluss<br />

Vergleich<br />

vor 100 Jahren Gegenwart/heute<br />

Leistung<br />

erfülltes Leben<br />

Zufriedenheit<br />

Sinn des Lebens<br />

Glück<br />

Eigenleistung<br />

IV.<br />

Lesen Sie den Text und bewerten Sie danach die Aussagen als falsch oder richtig.<br />

1. Im Paradies herrscht süßes Nichtstun. ______.<br />

2. Erfülltes Leben bedeutet Zufriedenheit und Glück. ______.<br />

3. Ohne körperliche Mühsal lebt der Mensch im Stress. _____.<br />

4. Die Produktionskosten steigen, weil die Menschen mehr und besser arbeiten. _____.<br />

5. Die Wirtschaft braucht keine höchstqualifizierte Kräfte. _____.<br />

6. Das Geld und das Fernsehen machen unsere Welt klein. _____.<br />

V. Beantworten Sie die folgenden Fragen.<br />

1. Warum waren und sind auch heute die Arbeitslosen nicht glücklich?<br />

2. Was haben die Menschen zu allen Zeiten erfahren dürfen?<br />

3. Was gehört zum Erfahrungsschatz der Fabrikarbeiter?<br />

4. Welche Arbeiter werden heute gefragt?<br />

5. Wie ist das Leben auf unserem Planeten geworden?<br />

6. Warum sagen wir die alte gute Zeit?<br />

7. Warum sehen wir die guten Seiten des Lebens nicht gleich, sondern erst morgen?<br />

1.2. In den USA...<br />

...herrscht die Einstellung vor: Du bist für dein Tun, deine Ausbildung, deine Karriere, deine<br />

Familie, deine Gesundheit, deine Rente, ja dein Überleben verantwortlich. Dagegen ist für die<br />

meisten Deutschen unvorstellbar, allein den Wohnort innerhalb dieses kleinen Landes zu<br />

wechseln oder gar den Beruf.


...Wie wird Deutschland in Zeiten der Globalisierung überleben? ...Wird die heutige<br />

Generation die Probleme beheben? ...Die Siemens, Daimlers und Krupps von heute wandern<br />

aus...<br />

Nancy Langdon,<br />

Amerikanerin, die in Deutschland studierte<br />

I. Lesen Sie den Text und versuchen Sie eigene Stellung zum Thema Arbeit von<br />

Morgen zu nehmen.<br />

II. Im Text unten finden Sie einige Informationen über die Zukunft der<br />

Arbeitsmöglichkeiten. Was sagen Sie dazu?<br />

1.3. Wir werden künftig...<br />

...nicht weniger Arbeit haben! Natürlich führen technologischer Fortschritt und<br />

Strukturwandel dazu, dass Produkte veralten, dass bisherige Technologien durch neue ersetzt<br />

werden und damit bisherige Berufe wegfallen. Aber gleichzeitig entstehen neue Bedürfnisse<br />

und zudem müssen auch moderne Produktionsanlagen erst einmal hergestellt werden....<br />

Dr. Fritz-Heinz Himmelreich<br />

1.4. Der Sanierer - Wenn nur die Zahlen stimmen<br />

Der Retter naht, forscht nach den Ursachen der drohenden Pleite und findet sie: zu hohe<br />

Lohnkosten, zu viel Personal - Rationalisieren ist das Gebot der Stunde. Und die High-Tech-<br />

Hilfe. Ein Rechner, ein Automat, ein Roboter - und schon sind so und so viel Menschen<br />

"frei".... Und er weiß zu argumentieren: Menschen verursachen Kosten, stellen hohe<br />

Ansprüche und machen Fehler...Gewinnsteigerung und Kostenreduzierung. Die Zahlen<br />

müssen stimmen.<br />

1.5. Internationale Arbeitsteilung<br />

Globalisierung ist nichts Neues, wenn man darunter nur die Verlagerung von Arbeitsplätzen,<br />

von Hochlohn- in Niedriglohnländer versteht. Der Begriff meint heute eine neue Qualität der<br />

internationalen Arbeitsteilung:<br />

•Transportkosten sind weltweit dramatisch gesunken.<br />

•Noch mehr Handelsschranken brachen mit dem Fall des Eisernen Vorhangs weg.<br />

•Kommunikationstechnik bindet mobile flexible Teams zusammen.<br />

•Märkte unterliegen einem zunehmenden Druck: Die internationale Konkurrenz nimmt zu,<br />

immer schneller müssen Unternehmen neue Produkte und kostengünstigere Verfahren<br />

entwickeln.<br />

Aus: P.Z. Nr. 95 - 9/1998<br />

Fragen zum besseren Textverstehen.<br />

I. Wie verstehen Sie die kurzen Texte zum Thema Arbeit und Globalisierung?<br />

Wie aktuell sind die Informationen aus den Texten heute?<br />

Welche Fragen wollen Sie zum Text stellen?


1.6. Globalisierung - und nun?<br />

Die Begeisterung für die Prophezeiungen des neoliberalen Diskurses ist merklich abgekühlt.<br />

Den Versprechungen des Turbokapitalismus stehen nach einem Jahrzehnt Marktwirtschaft pur<br />

ernüchternde Ergebnisse gegenüber. Stimmung wie nach einem Goldrausch; ein paar<br />

Gewinner, zu viele Verlierer. Die Globalisierung hat die Botschaften des Kommerzzeitalters<br />

in die Welt geschickt und die Umlaufgeschwindigkeit von Waren und Kapital extrem<br />

beschleunigt In viele Länder hat sie Demokratie und Pluralismus gebracht. Doch welche<br />

Regeln sollen in der hochkomplexen Weltgesellschaft gelten? Tragfähige Antworten hat noch<br />

niemand formuliert. Anstatt die Staaten der so genannten Dritten Welt zur wirtschaftlichen<br />

"Weltmarktreife" zu führen, haben sich diese in Industriestandorte auf Billiglohnniveau<br />

verwandelt, Kinderarbeit inklusiv....<br />

Peter Hintereder<br />

I. Wie finden Sie solche Meinung zum Thema Globalisierung?<br />

Aus: Deutschland, Nr.4/2002<br />

2. Der Planet Erde kann den Menschen kaum mehr ertragen<br />

US-Forscher mahnen weltweite ökologische Steuerreform an /<br />

In sieben Jahren so viel Wachstum wie seit Beginn der Zivilisation<br />

…..Die Menschheit zerstöre die Erde, wenn sie ihre Lebens- und Produktionsweise<br />

nicht rasch auf umweltverträgliche Bahnen lenke, erklärte Worldwatch-Präsident<br />

Lester Brown. Noch nie in der Weltgeschichte seien Konsum und Wirtschaft so stark<br />

gewachsen wie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Weltweit seien zwischen<br />

1990 und 1997 zusätzliche Güter und Dienstleistungen im Wert von fünf Billionen<br />

Dollar produziert worden. Dieser Wert sei so groß wie das Wachstum vom Beginn der<br />

menschlichen Zivilisation bis zum Jahr 1950. In den vergangenen 50 Jahren sei der<br />

Holzverbrauch verdoppelt, der Wasser- und Getreidekonsum verdreifacht und die<br />

Verbrennung kohlenstoffhaltiger Substanzen fast verfünffacht worden.<br />

Als bedrohlichste Anzeichen für die Erschöpfung der Vorräte sieht die<br />

Umweltforschungseinrichtung das Überfischen der Meere sowie die sich<br />

verschärfende Nahrungsmittelknappheit. Erstmals seit Jahrzehnten sei der Preis für


Getreide in den vergangenen Jahren wieder gestiegen. Unterschätzt werde auch die<br />

drohende Wasserknappheit. Der Grundwasserspiegel falle auf allen Erdteilen, die<br />

künstliche Bewässerung nehme zu.<br />

Das konsumorientierte westliche Wirtschaftsmodell kann nach Überzeugung des<br />

Instituts nicht auf die ganze Welt ausgedehnt werden. Zugleich müssten die<br />

wohlhabenden Nationen in Europa, Nordamerika und Asien stärker die Wind- und<br />

Sonnenenergie und in geringerem Maße fossile Brennstoffe nutzen.<br />

Die Unverträglichkeit des westlichen Wirtschaftsmodells mit den Lebensgrundlagen<br />

zeige sich am schärfsten in China. Wollten die Chinesen im Pro-Kopf-Vergleich<br />

so viel Auto fahren wie die Einwohner der USA, müssten jeden Tag 80 Millionen<br />

Barrel Erdöl mehr gefördert werden. Derzeit liege die Weltölproduktion bei 64<br />

Millionen Barrel pro Tag.<br />

Ähnlich sei beim Rindfleischkonsum. Wollten die Menschen in China so viele<br />

„Hamburger“ und Steaks essen wie die US-Bürger (jährlich 45 Kilogramm pro Kopf),<br />

müsste die gesamte US-amerikanische Getreideernte an die chinesischen Rinder<br />

verfüttert werden. Nach Angaben des „Worldwatch Institutes“ zeigen zahlreiche<br />

Modellprojekte in den industrialisierten Ländern, dass Produktionsprozesse ohne<br />

Einbußen verändert werden könnten. So demonstriere eine Studie des US-<br />

Energieministeriums, dass die USA ihren Strombedarf mit Windenergie decken könnte.<br />

In den USA werde zudem immer mehr recycelt. Mehr als die Hälfte des neu produzierten<br />

Stahls komme inzwischen aus eingeschmolzenem Material. Das „Umsatteln“<br />

auf recycelte Produkte und wiederverwertbare Energiequellen bringe „riesige<br />

wirtschaftliche Chancen“ für Firmen und Staaten mit sich, erklärte Lester Brown. Die<br />

Umweltforscher unterstreichen zudem, dass die Raten des Bevölkerungswachstums<br />

dringend reduziert werden müssen. Andernfalls würden bis zum Jahr 2050 insgesamt


9,4 Milliarden Menschen auf der Erde leben, 3,5 Milliarden mehr als heute. Dies<br />

würde die „Tragfähigkeit“ des Planeten weit übersteigen.<br />

Aus: Frankfurter Rundschau Nr.9/3 , Januar 1998<br />

Textbauplan<br />

Institut aus USA - Zukunft der Erde<br />

Zerstörung<br />

durch<br />

Lebens- und Produktionsweise<br />

Konsum/Verbrauch<br />

Holz - verdoppelt<br />

Wirtschaft<br />

Güter – Dienstleistungen<br />

Wasser - Getreide – verdreifacht Wachstum – Wert – 5 Bill. $<br />

Energie durch Verbrennung – verfünffacht<br />

Erschöpfung der Vorräte/Reserven<br />

Überfischen der Meere<br />

Nahrungsmittelknappheit – Wasserknappheit<br />

Westliches Wirtschaftsmodell – konsumorientiert<br />

Unverträglichkeit des Modells<br />

Nachhaltigkeit<br />

Vergleich – USA – China<br />

Autofahren: täglich: 80 Mill. Barrel Erdöl<br />

Rindfleischkonsum: jährlich 45 kg pro Kopf<br />

Übungen zur Wiederholung und Festigung<br />

I. Voraussetzungen für die Zukunft mit dem Konjuktiv.<br />

- Die Menschheit zerstöre die Erde, wenn sie nicht auf umweltverträgliche<br />

Bahnen lenke.<br />

- Zusätzliche Güter und Dienstleistungen seien produziert worden.<br />

- Konsum und Wirtschaft seien gewachsen.<br />

- Der holzverbrauch sei verdoppelt worden.


- Der Preis für Getreide sei wieder gestiegen.<br />

- Die Wasserknappheit werde unterschätzt.<br />

- Der Grundwasserspiegel falle.<br />

- Die künstliche Bewässerung nehme zu.<br />

- Die gesamte US-amerikanische Getreideernte müsste an die chinesischen<br />

Rinder verfüttert werden.<br />

- Dies würde die „Tragfähigkeit“ des Planeten weit übersteigen.<br />

II.<br />

Konditionalsätze im Text:<br />

1. Die Menschheit zerstöre die Erde, wenn/ falls/ im Falle dass sie nicht auf die<br />

umweltverträgliche Bahnen lenke.<br />

oder<br />

2. Wollten die Chinesen so viel Autos fahren wie die Einwohner der USA, müssten<br />

jeden Tag 80 Millionen Barrel Erdöl mehr gefördert werden.<br />

Versuchen Sie jeden Satz nach beiden Modellen zu schreiben:<br />

1.________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________<br />

2._________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________<br />

<strong>III</strong>.<br />

Versuchen Sie die Fragen zum Text zu stellen.<br />

_______________________________________________________________?<br />

_______________________________________________________________?<br />

_______________________________________________________________?<br />

_______________________________________________________________?<br />

_______________________________________________________________?<br />

_______________________________________________________________?<br />

_______________________________________________________________?<br />

IV.<br />

Schreiben Sie kurze Zusammenfassung zum Text. Benutzen Sie dabei den<br />

Textbauplan.


3. Das Konsumverhalten ändern<br />

Der Text wurde durch den Textbauplan reproduziert.<br />

Er dient zur Beantwortung der Fragen, aber auch zur Stellung weiterer Fragen.<br />

Aus: Agenda für eine nachhaltige Entwicklung, Erdgipfel 1992, Eine allgemein verständliche<br />

Fassung der Agenda 21 und der anderen Abkommen von Rio, Centre for Our Common Future,<br />

von Michael Keating, Geneva, Switzerland, 1993<br />

Textbauplan<br />

Problem der Erde - Umweltbelastung<br />

→ durch Unverträglichkeit<br />

- beim Konsum- und Produktionsverhalten<br />

- in den Industrieländern<br />

→übermäßige Nachfrage<br />

- unverträglicher Lebensstil<br />

- reichere Bevölkerungsschichten<br />

→ungeheure Umweltbelastung<br />

Armut - keine Befriedigung der Bedürfnisse nach<br />

- Nahrung<br />

- Gesundheitspflege<br />

- Obdach<br />

- Ausbildung<br />

→Veränderung durch<br />

- Beschränkung der Ausbeutung der Naturvorräte<br />

- Verringerung der Umweltverschmutzung<br />

- Neue Konzepte des Wirtschaftswachstums<br />

Umweltverträgliche Entwicklung – Neuorientierung<br />

Deckung der Grundbedürfnisse der Erdbewohner


Produktion<br />

Energie- und Materialverbrauch<br />

Abfälle - Verschwendung<br />

Umweltfreundliche Nutzung der Ressourcen<br />

Konsumgüter – Dienstleistungen<br />

Senkung der Umweltbelastung<br />

Erhöhung der Produktivität und Konkurrenzfähigkeit<br />

Abfallprodukte – Recycling/Wiederverwertung – Reduktion der Verpackung<br />

Umweltfreundliche Produkte<br />

Konsumentengesetze – Umweltetiketten<br />

Umweltsteuer<br />

Umweltabgaben<br />

Verantwortung – Individualisierung<br />

Aufklärung – Informationskampagnen<br />

Werbung<br />

Förderung - umweltgerechtes Konsumverhalten<br />

I. Fragen zu beantworten.<br />

1. Warum wird die Umwelt auf der ganzen Erde immer ärger in Mitleidenschaft<br />

gezogen?<br />

2. Was sorgt für eine ungeheure Belastung der Umwelt?<br />

3. Was sind die ärmeren Bevölkerungsschichten nicht in der Lage?<br />

4. Was sind die Ziele der Agenda 21?<br />

5. Wie kann die Umweltverschmutzung verringert werden?<br />

6. Wie kann ein höherer Lebensstandard ermöglicht werden?<br />

7. Welche Wirtschaftsziele ist es wichtig zu verfolgen?<br />

8. Welche Maßstäbe müssen entwickelt werden?<br />

9. Wozu brauchen wir Effizienz in der Produktion und Veränderung im<br />

Konsumverhalten?


4. Lebensmittelqualität und Qualitätsanforderungen<br />

Der den Qualitätsmanagementnormen zugrunde gelegte Qualitätsbegriff ist mit dem<br />

klassischen Begriff „Lebensmittelqualität“ im Sinne von Güte, Hochwertigkeit und Klasse<br />

nicht deckungsgleich. Im Verständnis der Normen ist Qualität kein Wert an sich, nichts<br />

Absolutes, sondern immer auf<br />

· die Erfordernisse des Kunden,<br />

· die betriebsinternen Anforderungen und Spezifikationen und<br />

· die rechtlich verbindlichen und normierten Forderungen bezogen.<br />

Nicht die Erfordernisse selbst sind die Qualität, sondern die richtige Festlegung und der Grad<br />

der Erfüllung.<br />

Die Qualität von Lebensmitteln wird durch verschiedene Merkmale bestimmt:<br />

● Sensorische Merkmale (Sie beschreiben die Beschaffenheit der Lebensmittel, z.B. Farbe,<br />

Form, Geschmack, Geruch Konsistenz und Temperatur. Sie werden durch die menschlichen<br />

Sinne erfasst und subjektiv beurteilt.),<br />

● Ernährungsphysiologische Merkmale (Sie beruhen auf dem Gehalt an Nährstoffen,<br />

Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.),<br />

● Hygienisch-toxikologische Merkmale (Sie betreffen den Gehalt bzw. Die Freiheit von<br />

Schadstoffen, Toxinen, pathogenen Mikroorganismen und Verderbniserregern.),<br />

● Technologische Merkmale (Sie sind spezielle Eigenschaften, die die Anwendung<br />

bestimmter Verfahren beeinflussen, z.B. Garverhalten, Gelierfähigkeit, Lagerverhalten und<br />

Wasserbindevermögen.).<br />

Merkmale des Ernährungs- und Eignungswertes können auf der Grundlage von messbaren<br />

Daten beurteilt werden. Die Entscheidung des Verbrauchers über die Qualität eines<br />

Lebensmittels beruht jedoch nur zu einem geringen Teil auf den Erfordernissen eines<br />

Nährstoffbedarfes oder der Beurteilung reproduzierbarer Prüfungsergebnisse und<br />

quantifizierbarer Merkmalgrößen. Überwiegend urteilt der Verbraucher nach individuell<br />

geprägten Wünschen und Erfahrungen.<br />

Wichtige Einflussgrößen auf die Qualität eines Lebensmittels sind die vom Gesetzgeber<br />

vorgegebenen Forderungen. Nach deutschem Lebensmittelrecht ist der Verbraucher generell<br />

vor Irreführung, Täuschung und Gefährdung der Gesundheit und des Lebens zu schützen.<br />

Dem Lebensmittelhersteller ist es verboten, unabhängig von wirtschaftlichen Zielen und<br />

technischen Gegebenheiten, Lebensmittel derart herzustellen, dass ihr Verzehr geeignet ist,<br />

die Gesundheit zu schädigen (§ 8 Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz „Verbote zum<br />

Schutz der Gesundheit“).<br />

Sämtliche Merkmale der Produktqualität von Lebensmitteln sind zur Sicherstellung der<br />

Einhaltung als Qualitätsforderungen im Sinne der Normendefinition festzulegen.<br />

Besondere Bedeutung kommt neben den rechtlich normierten Forderungen der Wichtung der<br />

quantifizierbaren Merkmale zu, da ein Prozess nur über diese geregelt werden kann.


Aus: Das Praxisseminar für Qualitäts- und Hygienemanagement in der<br />

Lebensmittelwirtschaft, Referentin: Dr. Ortrun Janson Mundel, RWTÜV- Essen BRD, <strong>Osijek</strong><br />

Mai, 1997<br />

Textbauplan<br />

Qualität – Norm – Qualitätsmanagement<br />

Lebensmittelqualität – mehr als - Güte – Hochwertigkeit – Klasse<br />

Wert – Komplexität aus:<br />

- Erfordernissen der Kunden<br />

- betriebsinternen Anforderungen und Spezifikationen<br />

- rechtlich verbindlichen und normierten Forderungen<br />

Qualität = richtige Festlegung der Erfordernisse + Grad der Erfüllung<br />

Bestimmung der Lebensmittelqualität durch:<br />

sensorische,<br />

ernährungsphysiologische,<br />

hygienisch-toxikologische<br />

und technologische Merkmale<br />

Ernährungs- und Eignungswert – Beurteilung durch messbare Daten<br />

Entscheidung des Verbrauchers – individuell – nach Wünschen und Erfahrungen<br />

Schutz des Verbrauchers – durch Lebensmittelrecht – über Gesetzgeber<br />

Schutz vor:<br />

Irreführung, Täuschung und Gefährdung der Gesundheit / des Lebens<br />

Sicherstellung – Einhaltung der Produktqualität durch:<br />

- rechtlich normierte Forderungen<br />

- quantifizierbare Merkmale<br />

I. Lesen Sie den Text und beantworten Sie die folgenden Fragen.<br />

1. Was definiert den Begriff Lebensmittelqualität?<br />

2. Durch welche Merkmale wird die Qualität der Lebensmittel bestimmt?<br />

3. Was wird durch sensorische Merkmale beschrieben?<br />

4. Worauf beziehen sich die ernährungsphysiologischen Merkmale?<br />

5. Was bestimmen die hygienisch-toxikologische Merkmale?<br />

6. Was beeinflussen die technologischen Merkmale?


7. Worauf beruht die Entscheidung des Verbrauchers über Lebensmittelqualität?<br />

8. Wovor muss der Verbraucher geschützt werden?<br />

II.<br />

Schreiben Sie kurze Zusammenfassung zum Text nach dem Textbauplan.<br />

5. Ballaststoffe<br />

Einführung zum Text<br />

Wie heißen die Bestandteile der Nahrung?<br />

Wie heißen die drei Gruppen der Nahrungsstoffe nach der Funktion im Körper?<br />

Welche Nahrungsstoffe werden im Körper zum Aufbau der Zellen verwertet?<br />

Welche Nahrungsstoffe dienen als Energiestoffe?<br />

Welche Qualitäten besitzen die Nahrungsstoffe?<br />

Alle Früchte, Gemüse, Getreidearten und Getreideprodukte enthalten Ballaststoffe,<br />

allerdings in unterschiedlichen Mengen.<br />

Die typische pflanzliche Zelle ist, im Gegensatz zu der tierischen, durch eine Zellwand<br />

("Skelett") gekennzeichnet, die ihr die Gestalt verleiht, sie stabilisiert und für ihre<br />

Funktionsfähigkeit unentbehrlich ist. Während die eigentlichen Nährsubstanzen ( Zucker,<br />

Stärke, Fett, Protein ) im Zellinneren der Pflanze gespeichert werden, sind Ballaststoffe oder<br />

Pflanzenfasern die Bausteine der Zellwand. Der Ballaststoffanteil an der gesamten Pflanze<br />

variiert, übersteigt aber selten 15%.<br />

Jahrzehnten lang hat man sich in den Industrieländern keinerlei Gedanken über die<br />

Ballaststoffe oder gar ihre Bedeutung für eine gesunde Ernährung gemacht. Erst als man<br />

besorgt die erschreckende Zunahme von Zivilisationskrankheiten registrierte und gleichzeitig<br />

feststellte, dass die sogenannten Entwicklungsländer davon fast völlig verschont bleiben,<br />

nahm man sowohl deren als auch unsere Essgewohnheiten unter die Lupe. Während wir die<br />

"raffinierte" Kost bevorzugen, leben die Völker in den Entwicklungsländern von einer<br />

faserreichen Mischkost aus Obst, Gemüse und Vollgetreide, und werden selbst dann nicht<br />

übergewichtig, wenn sie reichlich zu essen haben.<br />

Diese Erkenntnisse ließen den Wert der Ballaststoffe in einem ganz anderen Licht<br />

erscheinen.<br />

Wie ballaststoffreich ein pflanzliches Nahrungsmittel ist, hängt sowohl vom Gewebeanteil,<br />

vom Alter, Reifegrad und den Kulturbedingungen des Rohproduktes ab, als auch von der Art<br />

der Weiterverarbeitung. So variiert das Getreidekorn seine wertvollen Ballaststoffe (und die<br />

meisten Vitamine und Mineralstoffe), wenn es vor dem Mahlen geschält und entkeimt wird.<br />

Vollkornmehle sind darum stets den feinen, weißen Weizenmehlen überlegen, die zwar<br />

hervorragende Backeigenschaften haben, ihrer für den Menschen aber so wichtigen<br />

Bestandteile beraubt wurden. Das bei der Herstellung von "raffiniertem" Mehl anfallende<br />

Abfallprodukt, die Kleie, hat mit 40 bis 50 Prozent einen besonders hohen Ballaststoffanteil.<br />

Im Durchschnitt nehmen wir mit normaler Kost täglich 15 g Ballaststoffe zu uns, können es<br />

aber durch den Verzehr von reichlich frischem Obst und Gemüse sowie Brot aus groben


Mehlsorten auf gut 30 g bringen. Ein täglicher Zusatz von 20 bis 30 g Weizenkleie wäre also<br />

nötig, um den Idealbedarf von 40 bis 50 g zu erreichen.<br />

Je höher der Mineralstoffgehalt, umso dunkler ist das Mehl. Vollkornmehl der Type 2000 ist<br />

am dunkelsten und wird aus dem ganzen Korn gemahlen.<br />

Einen sehr hohen Ballaststoffgehalt ( über 10 g je 100 g Rohware ) haben: Weizenkleie,<br />

ganzes Roggenkorn, Vollkornmehl weiße Bohnen, getrocknete Aprikosen, Pflaumen oder<br />

Feigen, Hagebutten und Passionsfrüchte.<br />

Einen mittleren Ballaststoffgehalt ( 5 bis 10 g je 100 g Rohware ) haben: Ganzes<br />

Weizenkorn, ganzes Gerstenkorn, Roggen- und Weizenvollkornbrot, getrocknete Bierhefe,<br />

Sesamsamen, Erbsen, Spinat, Himbeeren, Johannisbeeren, Rosinen, Brombeeren.<br />

Einen niedrigen Ballaststoffgehalt ( 1 bis 5 je 100 g Rohware ) haben: Roggenbrot,<br />

Roggenmischbrot, Weizenmischbrot, Linsen, Sojabohnen, Erdnüsse, Kokosnüsse, Mandeln,<br />

Haselnüsse, Walnüsse, Blumenkohl, grüne Bohnen, Brokkoli, Endivien, Kartoffeln, Möhren,<br />

Kopfsalat, Petersilie, Rhabarber, Rosenkohl,, Rotkohl, Sauerkraut, Schnittlauch, Tomaten,<br />

Weißkohl, Champignons, Äpfel, Aprikosen, Birnen, Bananen, Oliven, Stachelbeeren,<br />

Erdbeeren.<br />

Aus: Ernährung, Anregungen und Tips für Essen und Trinken von Veronika Müller,<br />

Techniker Krankenkasse, Hamburg, 13.Auflage, 1988<br />

Textbauplan<br />

Definition: Nahrungsstoff – Pflanzenfaser - Zellwandsubstanz<br />

Vorkommen: Obst – Gemüse – Getreide<br />

Funktion: Anregung der Verdauung<br />

Ballaststoffreiche Nahrungsmittel: alle Obst- und Gemüsesorten<br />

Getreidekörner<br />

Ballaststoffmenge – Bestimmung durch:<br />

Alter<br />

Reifegrad<br />

Gewebeanteil<br />

Kulturbedingungen<br />

o Weiterverarbeitung<br />

Ballaststoffverluste durch: Schälen – Entkeimen - vor dem Mahlen<br />

↓<br />

Kleie - Abfallprodukt<br />

Vollkornmehle – ballaststoffreich – weiße Weizenmehle – ballaststoffarm<br />

Backeigenschaften<br />

Weizenkleie – Brot aus groben Mehlsorten – Ballaststoffanteil – hoch


Hoher Ballaststoffgehalt:<br />

Roggenkorn, weiße Bohnen, getrocknete Aprikosen, Pflaumen oder Hagebutten<br />

und Passionsfrüchte<br />

Mittlerer Ballaststoffgehalt:<br />

ganzes Weizenkorn, ganzes Roggenkorn, Roggen- und Weizenvollkornbrot<br />

getrocknete Bierhefe, Sesamsamen, Erbsen, Spinat, Himbeeren, Johannisbeeren,<br />

Rosinen und Brombeeren<br />

Niedriger Ballaststoffgehalt:<br />

Roggenbrot, Roggenmischbrot, Weizenmischbrot, Linsen, Sojabohnen, Erdnüsse ,<br />

Kokosnüsse, Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse, Blumenkohl, grüne Bohnen, Brokkoli,<br />

Endivien, Kartoffeln, Möhren, Kopfsalat, Petersilie, Rhabarber, Rosenkohl, Rotkohl,<br />

Sauerkraut, Schnittlauch, Tomaten, Weißkohl, Champingnons ,Äpfel, Aprikosen, Birnen,<br />

Bananen, Oliven, Stachelbeeren und Erdbeeren<br />

I. Ergänzen Sie die folgenden Fragen und geben Sie danach eine Antwort darauf.<br />

1. ______________ Nahrungsmittel _______________ Ballaststoffe in<br />

unterschiedlichen Mengen?<br />

2. Was für eine ________________ erfüllen die Ballaststoffe in der pflanzlichen<br />

_________________?<br />

3. Wozu ______________ die Ernährung ohne Ballaststoffe?<br />

4. Wodurch ____________ die Kost ballaststoffarm?<br />

5. Welche __________ wird nach neueren __________________ empfohlen?<br />

6. Wovon ___________ der Ballaststoffgehalt in pflanzlichen Nahrungsmitteln<br />

_____?<br />

7. Durch welche Verarbeitungsverfahren _____________ das Getreidekorn<br />

seine wertvollen _________________?<br />

8. Was ist das _______________________ bei der Herstellung von<br />

„raffiniertem“ Mehl?<br />

9. Woraus werden _______________________ hergestellt?<br />

10. Welche Nahrungsmittel _________________ einen hohen Ballaststoffgehalt?<br />

II.<br />

Schreiben Sie kurze Zusammenfassung in 5 Sätzen zum Text.<br />

Benutzen Sie dabei den Textbauplan.


6. Vorkommen von Selen in Lebensmitteln<br />

tierischer Herkunft des Schweizer Marktes<br />

Einleitung<br />

Selen ist für alle Organismen, nicht jedoch für Pflanzen, ein essentielles Spurenelement. Bei<br />

Vögeln und Säugetieren scheint seine Wirkung eng mit jener von Vitamin E verknüpft zu<br />

sein. In seinen chemischen Eigenschaften ist Selen dem Schwefel ähnlich. Soweit bekannt, ist<br />

Selen in den biologisch aktiven Proteinen nur in Form von Selenocystein enthalten. Im<br />

Säugetierorganismus ( Ratten ) ließen sich mehr als 25 verschiedene selenhaltige Proteine<br />

nachweisen. Zu diesen gehören seit längerer Zeit die bekannten selenabhängigen<br />

Glutathionperoxidasen ( GSH-P x ) als Bestandteile des antioxidativen Systems des<br />

Organismus sowie die erst vor einigen Jahren entdeckten Deiodasen, die im<br />

Schilddrüsenhormonsystem eine Rolle spielen.<br />

Die Frage der detaillierten biologischen Funktionen der meisten selenhaltigen Proteine ist<br />

aber noch nicht geklärt. Immerhin konnte gezeigt werden, dass die Regulation des<br />

Selenstoffwechsels abgesehen von der Niere auch auf molekularer Ebene geschieht, was die<br />

Bedeutung des Selens für den Organismus noch unterstreicht. Die molekulare Regulation<br />

sorgt dafür, dass die meisten der neu entdeckten Selenoproteine im Vergleich zu den GSH-P x<br />

vorrangig mit Selen versorgt werden.<br />

Der tägliche Selenbedarf für den Menschen wird, bei ansonsten ausgeglichener Ernährung,<br />

auf etwa 1µg/kg Körpermasse geschätzt. Im Hinblick auf seine chronische Toxizität wird von<br />

einer täglich duldbaren Dosis von etwa 5 µg/kg Körpermasse ausgegangen. Direkte pathogene<br />

Effekte eines Selenmangels wurden beim Menschen bisher nur bei langdauernder parenteraler<br />

Ernährung beobachtet, z. B. selenabhängige Myopathie der quergestreiften Muskulatur. Der<br />

typische Zusammenhang zwischen einer ungenügenden Selenversorgung und pathologischen<br />

Veränderungen besteht darin, dass der Selenmangel zwar latente Störungen im Organismus<br />

verursacht, die aber erst beim Vorhandensein weiterer pathogener Faktoren zu effektiven<br />

Erkrankungen führen. Eine knappe Selenversorgung wird seit einiger Zeit auch mit dem<br />

Auftreten von verschiedenen chronisch-degenerativen Erkrankungen, wie Herz-Kreislauf und<br />

Krebs, assoziiert.<br />

Da die Selenversorgung auch für die Gesundheit der Nutztiere von Bedeutung ist, und die<br />

natürlichen Umweltbedingungen der Schweiz mehrheitlich nur zu einer geringen<br />

Selenkonzentration in den geernteten Futtermitteln führt, wurde in den letzten 15 Jahren dem<br />

Futter vermehrt Selen in Form von Selenit oder Selenat zugesetzt (10), wobei gemäß der<br />

schweizerischen Futtermittelverordnung seine Konzentration 0,5 µg/g Trockenmasse (TM)<br />

nicht überschreiten darf. Neben Futterzusätzen wurden zur Sicherstellung der<br />

Selenversorgung von Nutztieren auch Mineralsalze, Injektionen oder Pasten zur Applikation<br />

im Maul empfohlen und angewendet.<br />

Aus: Mitteilungen - Lebensmittel-Hygiene 90/1999<br />

Textbauplan<br />

Bedeutung von Selen in der Ernährung<br />

Klassifizierung – essentielles Spurenelement<br />

Vorkommen - selenhaltige Proteine


Eigenschaften – Schwefel - Ähnlichkeit<br />

Wirkung – biologische Funktion<br />

Selenstoffwechsel – Niere – molekulare Ebene<br />

Selenbedarf – Gesundheit<br />

Selenmangel – Erkrankung<br />

Tierfütterung – Selenversorgung - Futterzusätze - Selengehalt<br />

I. Lesen Sie den Text und versuchen Sie die folgenden Sätze(I. Abschnitt 2./5. Zeile<br />

und <strong>III</strong>. Abschnitt 1. Zeile) umzuformen.<br />

Benutzen Sie dabei die folgenden Strukturen: a) sich lassen + Infinitiv, b) können<br />

+ Infinitiv des Passivs, c) sein + zu + Infinitiv<br />

Bei Vögeln und Säugetieren scheint seine Wirkung eng mit jener von Vitamin E verknüpft<br />

zu sein.<br />

a) ______________________________________________________________________<br />

Im Säugetierorganismus (Ratten) ließen sich mehr als 25 verschiedene selenhaltige Proteine<br />

nachweisen.<br />

b) _______________________________________________________________________<br />

Der tägliche Selenbedarf für den Menschen wird, bei ansonsten ausgeglichener Ernährung,<br />

auf etwa 1µ/kg Körpermasse geschätzt.<br />

c) ______________________________________________________________________<br />

II.<br />

Beantworten Sie die folgenden Fragen.<br />

1. Was ist Selen?<br />

2. Womit scheint Selens Wirkung eng verknüpft zu sein?<br />

3. Worin ist Selen dem Schwefel ähnlich?<br />

4. Wo ist Selen enthalten?<br />

5. Was ließ sich im Säugetierorganismus nachweisen?<br />

6. Was ist seit langer Zeit bekannt?<br />

7. Wie heißen die zwei im Text genannten selenhaltigen Proteine?<br />

8. Was ist aber noch nicht geklärt?<br />

9. Wo erfolgt die Regulation des Selenstoffwechsels?<br />

10. Wofür sorgt die molekulare Regulation?<br />

11. Auf wie viel µ/kg Körpermasse wird der tägliche Selenbedarf geschätzt?<br />

12. Welche Selendosis ist täglich duldbar / nicht toxisch?<br />

13. Wann wurden direkte pathogene Effekte des Selenmangels beim Menschen<br />

beobachtet?<br />

14. In welchem Falle führt der Selenmangel zu effektiver Erkrankung?<br />

15. Was wurde dem Futter in den letzten 15 Jahren in der Schweiz zugesetzt?<br />

<strong>III</strong>. Schreiben Sie eine kurze Zusammenfassung zum Text.


7. Härte des Wassers<br />

Oberflächen- und Grundwasser enthalten wechselnde Mengen an Mineralstoffen, die sie aus<br />

den Erdschichten gelöst haben. Hierbei interessieren besonders die Kalzium- und<br />

Magnesiumsalze verschiedener Säuren, da sie die Härte eines Wassers bestimmen.<br />

● Unter Härte des Wassers versteht man seinen Gehalt an Härtebildnern; das sind Salze, die<br />

mit Seifen unlösliche Kalkseifen bilden. Ein hartes Wasser enthält viel Kalzium- und<br />

Magnesiumsalze, ein weiches wenig.<br />

Beim Waschen der Hände mit Seife im harten Wasser hat man ein raues, stumpfes Gefühl auf<br />

der Haut, verursacht durch die entstehenden Kalkseifen.<br />

● Fleisch und Hülsenfrüchte garen in hartem Wasser schwer, weil sich aus Härtebildnern des<br />

Wassers und Eiweißstoffen des Lebensmittels Verbindungen mit einer geringeren<br />

Wärmeleitfähigkeit bilden. Dadurch kommt es zu einer Verlängerung der Garen-Dauer. Die<br />

Verwendung von hartem Wasser führt bei Kaffee- und Teeaufgüssen zu<br />

Geschmacksbeeinträchtigungen. Für die Getränkeindustrie sind unterschiedliche Härtegrade<br />

erforderlich. Außerdem ist hartes Wasser die Ursache für Kesselsteinbildung in<br />

Heizungsanlagen.<br />

Hartes Wasser schmeckt im Allgemeinen erfrischend, während weiches Wasser einen faden<br />

Geschmack aufweist.<br />

Die Gesamthärte des Wassers wird in Karbonat- und Nichtkarbonat-Härte unterschieden.<br />

Die Karbonat-Härtebildner sind Hydrogenkarbonate des Kalziums und Magnesiums 1 ).<br />

Kalzium- und Magnesiumsalze der Salpeter-, Schwefel-, Salz-, Phosphor- und Kieselsäure<br />

bilden die Nichtkarbonat-Härte.<br />

● Als Maß für die Härte eines Wassers dient sein Gehalt an Kalziumsalzen. Dabei entspricht<br />

1 o Gesamthärte einem Gehalt von 1 g Kalziumoxid oder 2,4 g Kalziumsulfat oder 1,8 g<br />

Kalziumkarbonat in 100 l Wasser.<br />

Übersteigt der Gehalt aller im Wasser gelösten Stoffe den Wert von 1 g l -1 , so spricht man<br />

von einem Mineralwasser, das sich meist durch seinen besonderen Geschmack oder<br />

spezifische Heilwirkung auszeichnet.<br />

Aus: Lebensmittelchemie und Ernährungslehre, von einem Autorenkollektiv, VEB<br />

Fachbuchverlag Leipzig, 1979<br />

Textbauplan<br />

Mineralstoffe im Wasser → Wodurch?→ Durch Wasserlöslichkeit<br />

Härte des Wassers → Wodurch? → Durch Magnesium- und Kalziumsalze<br />

↓<br />

Härtebildner


Bestimmung der Härte →Wodurch?→ Durch den Gehalt an Härtebildnern<br />

Entstehung der Kalkseifen → Wodurch?→ Durch hartes Wasser<br />

Hartes Wasser → Verlängerung der Garzeit → Fleisch /Hülsenfrüchte<br />

↓<br />

Durch geringere Wärmeleitfähigkeit<br />

→ Geschmacksbeeinträchtigung → Kaffee-und Teeaufgüsse<br />

Härtegrad → Bedeutung → Getränkeindustrie<br />

Kesselsteinbildung → Heizungsanlagen<br />

Entstehung<br />

⁄ von \<br />

Karbonathärte<br />

↓<br />

↓<br />

↓<br />

Nichtkarbonathärte<br />

↓<br />

Durch Kalzium- und Magnesiumsalze der<br />

Salpeter-, Schwefel-, Salz-, Phosphor- und Kieselsäure<br />

Durch Karbonathärtebildner → Hydrogenkarbonate von Ca und Mg<br />

Kalziumsalzgehalt als Maß für die Härte<br />

Mineralstoffgehalt zu hoch → Mineralwasser → Heilwirkung<br />

I. Bilden Sie einfache Sätze im Präsens mit den Hauptbegriffen aus dem Text.<br />

7.1. Trinkwasser als Rohstoff für die Lebensmittelproduktion<br />

Anforderungen an Trinkwasser<br />

• Unter Trinkwasser ist nach dem Lebensmittelgesetz auch das Wasser zu verstehen, das nur<br />

indirekt mit Lebensmitteln in Berührung kommt, z. B. Wasser zur Reinigung von<br />

Arbeitsmitteln der Lebensmittelproduktion. Bevor Wasser als Trinkwasser Verwendung<br />

finden darf, müssen erst gründlich hygienische Untersuchungen stattfinden. Das Wasser muss<br />

einer Reihe von Forderungen gerecht werden.<br />

Trinkwasser<br />

- darf keine pathogenen (krankheitserregenden) Keime enthalten, soll also bakterienarm<br />

sein,


- muss frei von toxischen (giftigen) Stoffen sein (giftige Metalle, wie Blei, Arsen und<br />

Chrom, deren Salze, schädliche organische Stoffe aus Verwesungsprozessen und<br />

Industrieabwässern, z. B. Phenole und Kresole),<br />

- soll klar und kühl sein und einen angenehm frischen Geschmack aufweisen,<br />

- muss farb- und geruchlos sein (z. B. ohne braungefärbte Eisenverbindungen,<br />

ohne Schwefelwasserstoff-, Teer- und Gasgeruch),<br />

- soll je nach Verwendungszweck in der Lebensmittelproduktion einem bestimmten<br />

Härtegrad entsprechen.<br />

Textbauplan<br />

Aus: Lebensmittelchemie und Ernährungslehre, von einem Autorenkollektiv, VEB<br />

Fachbuchverlag Leipzig, 1979<br />

Trinkwasser – Regelung durch Lebensmittelgesetz<br />

Verwendungsform:<br />

- zum Trinken<br />

- zur Reinigung von Arbeitsmitteln / Lebensmittelindustrie<br />

Notwendigkeit: gründliche hygienische Untersuchungen<br />

Forderungen an das Wasser - Wasserqualität:<br />

- bakterienarm/ohne pathogene Keime<br />

- frei von toxischen Stoffen<br />

- klar – kühl – mit frischem Geschmack<br />

- farb- und geruchlos<br />

- mit bestimmten Härtegrad<br />

-<br />

7.2. Aufbereitung des Trinkwassers<br />

Das in der Natur vorkommende Wasser entspricht selten allen Anforderungen an<br />

Trinkwasser. Es gibt heute eine ganze Reihe von Verfahren, die dazu dienen, die<br />

Eigenschaften des natürlichen Wassers so zu verändern, dass sie den gesetzlichen<br />

Vorschriften entsprechen. Diese Verfahren werden insgesamt als Aufbereitung bezeichnet.<br />

Ob nur ein einzelnes Aufbereitungsverfahren oder mehrere hintereinander zur Verbesserung<br />

der Wassereigenschaften angewendet werden, hängt vom jeweils vorliegenden Wasser ab.<br />

Man unterscheidet physikalische, chemische und biologische Aufbereitung, um damit das<br />

Wesentliche des jeweiligen Verfahrens und den erzielten Effekt zu charakterisieren. Übersicht<br />

21 enthält heute gebräuchliche Aufbereitungsverfahren.<br />

Verfahren zur Wasseraufbereitung<br />

Physikalische Chemische Biologische<br />

Aufbereitung Aufbereitung Aufbereitung<br />

Absetzen Enthärtung Abkochen<br />

Filtern Entsäuerung Bestrahlen


Entgasung mit UV-Licht<br />

Enteisenung<br />

Ozonisierung<br />

Entmanganung<br />

Chlorung<br />

Spezialfilter<br />

Die aufwendigen Aufbereitungsverfahren und das allgemeine Trinkwasserdefizit machen<br />

einen sparsamen Umgang mit Trinkwasser unumgänglich.<br />

Aus: Lebensmittelchemie und Ernährungslehre, von einem Autorenkollektiv, VEB<br />

Fachbuchverlag Leipzig, 1979<br />

II.<br />

Lesen Sie den Text Härte des Wassers und beantworten Sie die folgenden Fragen.<br />

1. Was ist im Oberflächen- und Grundwasser enthalten?<br />

2. Welche Salze bestimmen die Härte des Wassers?<br />

3. Wann wird das Wasser als weich bezeichnet?<br />

4. Wobei entstehen die Kalkseifen?<br />

5. Welche Nahrungsmittel garen im harten Wasser schwer?<br />

6. Was wird durch Bildung einer geringeren Leitfähigkeit verlängert?<br />

7. Was beeinträchtigt den Geschmack bei Tee- und Kaffeeaufgüssen?<br />

8. Wo sind unterschiedliche Härtegrade erforderlich?<br />

9. Was ist die Ursache für die Kesselsteinbildung?<br />

10. Welches Wasser erfrischt?<br />

11. Was gehört zur Gesamthärte?<br />

12. Welche Stoffe bilden die Nichtkarbonat-Härte?<br />

13. Wann wird das Wasser als Mineralwasser bezeichnet?<br />

14. Wodurch zeichnet sich das Mineralwasser aus?<br />

<strong>III</strong>. Ergänzen Sie die folgenden Fragen durch bestimmte Satzteile aus dem Text<br />

Trinkwasser als Rohstoff für die Lebensmittelindustrie.<br />

1. Wann muss __________________________ gründlich hygienisch<br />

untersucht werden?<br />

2. _________ darf das Trinkwasser nicht ________________?<br />

3. _________ muss das Trinkwasser frei ________________?<br />

4. Was gehört zu den __________________ Stoffen?<br />

5. Welche ________________ soll das Trinkwasser besitzen?<br />

IV. Schreiben Sie in 5 Sätzen die wichtigsten Informationen zu den Texten über Wasser.


8. Luftreinhaltung<br />

Emissionsminderung bei der thermischen Nutzung von Abfallreststoffen<br />

8.1.Kriterien für die Verfahrensauswahl<br />

Die bei der Verbrennung von Abfall freiwerdenden schädlichen Stoffe können heute, mit<br />

Ausnahme von Kohlenmonoxid und Stickstoffoxiden, bis unter die gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Grenzen aus dem Abgas entfernt werden. Einen Überblick über die<br />

Möglichkeiten der verschiedenen Verfahren bietet der folgende Beitrag.<br />

Hauptansatzpunkt für die kritische Beurteilung der Abfallverbrennung ist ihr<br />

rauchgasbedingtes Emissionsverhalten. In Abhängigkeit der Abfallzusammensetzung und<br />

der Feuerungsbedingungen entsteht als unerwünschte Nebenprodukte der Verbrennung eine<br />

Vielzahl anorganischer Verbindungen. Diese Schadstoffkomponenten gelangen in Form von<br />

Stäuben, Aerosolen, Dämpfen oder Gasen in die Umwelt.<br />

8.2.Systeme zur Rauchgasreinigung<br />

Der Einfluss der Feuerungstechnik auf die Bildung und Abgabe von Schadstoffen ist in den<br />

letzten Jahren eingehend untersucht worden. So ist es möglich, durch die Gestaltung des<br />

Feuerraumes und die Beeinflussung der Feuerungsführung das Emissionsverhalten der<br />

Abfallverbrennung gezielt zu verbessern. Diese Möglichkeit muss besonders für die<br />

Begrenzung des Kohlenmonoxid- und Stickstoffoxidausstoßes herangezogen werden.<br />

↑<br />

I. Beantworten Sie die folgenden Fragen zum obigen Text.<br />

1. Wie lässt sich die Luft rein halten?<br />

2. Wobei werden schädliche Stoffe frei?<br />

3. Wie heißen die gasförmigen Schadstoffe in der Luft?<br />

4. Wovon hängen die unerwünschten Nebenprodukte der Abfallverbrennung ab?<br />

5. In welcher Form gelangen die Schadstoffkomponenten in die Umwelt?<br />

6. Was lässt sich reinigen?<br />

7. Was beeinflusst die Bildung und Abgabe von Schadstoffen?<br />

8. Was kann durch die Gestaltung des Feuerraumes verbessert werden?<br />

9. Was wird dadurch begrenzt?<br />

II.<br />

Lesen Sie die Angaben zu der Klassifizierung der Schadstoffformen<br />

in 4 Gruppen und beantworten Sie die folgenden Fragen.<br />

1. Welche Stoffe gehören zu den staubförmigen Schadstoffen?<br />

2. Welche Stoffe nennt man Aerosole?<br />

3. Unter welchen Bedingungen entstehen die dampfförmigen Schadstoffe?<br />

4. Welche Stoffe gehören zu den gasförmigen Schadstoffen?<br />


Erläuterung der Schadstoffformen<br />

A) Staubförmige Schadstoffe:<br />

Anorganische Stäube, staubförmige Schwermetalle, organische Stäube<br />

z.T. Flüssigkeits-Tröpfchen von 1 bis 500 µm.<br />

B) Aerosole: Schwebstoffe (fest/flüssig)


9. Verfahrensgrundlagen zur Erhaltung von Lebensmitteln<br />

Lebensmittel bieten auf Grund ihrer chemischen Zusammensetzung im Allgemeinen gute<br />

Voraussetzungen für das Wachstum und die Vermehrung von Mikroorganismen. Nur wenige<br />

Lebensmittel, z. B. Nüsse und Hülsenfrüchte, sind im natürlichen Zustand längere Zeit<br />

haltbar; der größte Teil wird von Bakterien, Hefen und Schimmelpilzen befallen und schon in<br />

kurzer Zeit zersetzt. Durch die Stoffwechselprozesse lebensmittelverderbender Mikroorganismenarten<br />

kommt es zu Qualitätsminderungen, wie Geschmacks- und Konsistenzveränderungen,<br />

und nicht selten zum völligen Verderb. Lebensmittelvergiftende Keime, z. B.<br />

Clostridium botulinum, bilden Toxine, die Ursache schwerer, mitunter zum Tode führender<br />

Vergiftungen sein können.<br />

Weiterhin können Erreger von Infektionskrankheiten, z. B. bestimmte Bakterien-, Viren- und<br />

Protozoen-Arten sowie einige tierische Parasiten, durch Lebensmittel übertragen werden und<br />

sich teilweise auch in Lebensmitteln vermehren. Nur wenige Mikroorganismen verändern die<br />

chemische Zusammensetzung der Lebensmittel positiv.<br />

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass auch physikalisch-chemische und enzymatische<br />

Prozesse zu erwünschten oder unerwünschten Qualitätsveränderungen von Lebensmitteln<br />

führen.<br />

Ziel der Haltbarmachung ist es, pflanzliche und tierische Produkte über einen längeren<br />

Zeitraum mit unverminderter Qualität zu erhalten und alle schädigenden Einflüsse<br />

auszuschalten. Dadurch wird es möglich, Lebensmittel unabhängig von dem zeitlichen<br />

Aufkommen für Ernährungszwecke zur Verfügung zu stellen. Überproduktionen für<br />

Notzeiten zu speichern und pflanzliche und tierische Produkte über größere Entfernungen zu<br />

transportieren, so dass sie dem Konsumenten weitgehend unabhängig von Klima und<br />

Produktionsort angeboten werden können.<br />

Zur Haltbarmachung von Lebensmitteln gibt es zahlreiche Verfahren. Vielfach ist es möglich,<br />

bereits durch die Auswahl einer geeigneten Verpackung Lebensmittel vor mikrobiellen<br />

Qualitätsverschlechterungen zu schützen. Aus flüssigen Lebensmitteln lassen sich Verderbnis<br />

erregende Mikroorganismen durch Steril-Filtration entfernen, und Reinfektionen können<br />

durch steriles Abfüllen vermieden werden. Durch Anwendung von Kälte oder Zusatz<br />

chemischer Konservierungsmittel kann das Wachstum der Mikroorganismen gehemmt<br />

werden. Mit anderen Konservierungsverfahren wird den Mikroben das lebensnotwendige<br />

Wasser entzogen bzw. werden sie abgetötet.<br />

Man kann die wichtigsten Konservierungsverfahren in physikalische und chemische<br />

Verfahren unterteilen:<br />

Physikalische Konservierungsverfahren<br />

Hitzebehandlung (Pasteurisation, Sterilisation)<br />

Wasserentzug (Trocknen, Konzentrieren)<br />

Kältebehandlung<br />

Bestrahlung<br />

Chemische Konservierungsverfahren<br />

Zusatz von Konservierungsmitteln<br />

Säuern<br />

Sauerstoffentzug<br />

Räuchern, Salzen und Pökeln


Zur Konservierung mancher Lebensmittel genügt bereits die Anwendung nur eines<br />

Verfahrens. So können z. B. zahlreiche pflanzliche Produkte durch Trocknung haltbar<br />

gemacht werden. In vielen Fällen erweist sich jedoch die kombinierte Anwendung mehrerer<br />

Methoden als vorteilhaft.<br />

Aus: Müller, Gunther: Grundlagen der Lebensmittelmikrobiologie, VEB Fachbuchverlag<br />

Leipzig 1975<br />

Textbauplan<br />

Mikroorganismen – Gefahren – Lebensmittel<br />

Haltbarkeit – Nüsse - Hülsenfrüchte<br />

Zersetzung durch: Bakterien – Hefen – Schimmelpilze<br />

Verderben durch Mikroorganismen<br />

Qualitätsminderung – Geschmacks-und Konsistenzveränderung<br />

Keime – Toxine – Vergiftung – Infektionskrankheiten<br />

Haltbarmachung / Konservierung =<br />

Erhaltung der Qualität – Ausschalten von Schädigungen<br />

bei - Speicherung – Transport – zeitliche Unabhängigkeit zum Konsum<br />

Verfahren zur Haltbarmachung:<br />

- Verpackung – Schutz vor mikrobiellen Qualitätsverschlechterung<br />

- Steril-Filtration – steriles Abfüllen<br />

- Kälte<br />

- Konservierungsmittel<br />

- Wasserentzug – Trocknung<br />

Konservierungsverfahren<br />

physikalisch<br />

chemisch<br />

↓<br />

↓<br />

Hitzebehandlung - Wasserentzug<br />

Kältebehandlung- Bestrahlung<br />

Zusatz von Konservierungsmitteln<br />

Säuern – Sauerstoffentzug<br />

Räuchern- Salzen- Pökeln<br />

I. Lesen Sie den Text und beatworten Sie die folgenden Fragen.<br />

1. Was bieten die Lebensmittel auf Grund ihrer chemischen Zusammensetzung?<br />

2. Welche Lebensmittel sind im natürlichen Zustand längere Zeit haltbar?<br />

3. Welche Mikroorganismen zersetzen in kurzer Zeit unsere Lebensmittel?<br />

4. Wodurch kommt es zur Qualitätsminderung?<br />

5. Was wird dabei verändert oder sogar verdorben?


6. Wozu führen manche lebensmittelverderbende Keime in den Lebensmitteln?<br />

7. Was kann durch Lebensmittel übertragen werden?<br />

8. Was können nur wenige Mikroorganismen positiv verändern?<br />

9. Welche Prozesse führen zu erwünschten und unerwünschten Qualitätsveränderungen?<br />

10. Was ist das Ziel der Haltbarmachung?<br />

11. Wovon sind die tierischen und pflanzlichen Produkte durch Haltbarmachung<br />

unabhängig?<br />

12. Wie lassen sich die Lebensmittel vor mikrobiellen Qualitätsverschlechterungen<br />

schützen?<br />

13. Wie lassen sich Verderbnis erregende Mikroorganismen aus flüssigen Lebensmitteln<br />

entfernen?<br />

14. Was wird durch steriles Abfüllen vermieden?<br />

15. Wie kann das Wachstum der Mikroorganismen gehemmt werden?<br />

16. Wie kann man die wichtigsten Konservierungsverfahren unterteilen?<br />

II.<br />

<strong>III</strong>.<br />

Schreiben Sie eine Zusammenfassung zum Text in 5 Sätzen.<br />

Übersetzen Sie ins Kroatische die letzten 2 Abschnitte im Text.<br />

10. Methoden zur Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitaminen<br />

Um die bei der Verarbeitung von Lebensmitteln auftretenden Verluste an Vitaminen wieder<br />

auszugleichen, werden Verfahren zur Anreicherung von Lebensmitteln mit reinen Vitaminen<br />

oder vitaminreichen Stoffen eingesetzt. Gesetzliche Grundlagen dafür sind das<br />

Lebensmittelgesetz, die damit im Zusammenhang stehenden weiteren gesetzlichen<br />

Bestimmungen und die TGL-Vorschriften, die für die jeweiligen Lebensmittel gültig sind.<br />

● Die Methoden der Lebensmittelanreicherung mit Vitaminen werden in der<br />

Lebensmittelindustrie unter dem Begriff Vitaminierung und in der Speiseproduktion als<br />

Aufwertung zusammengefasst. Der Begriff Aufwertung kann auch Anreicherung mit<br />

Mineralstoffen, wertvollen Eiweißstoffen und anderen essentiellen Bestandteilen bedeuten.<br />

● Die Aufwertung im Bereich der Speiseproduktion erfolgt nach der Zubereitung der Speisen<br />

in Form der Zugabe besonders vitaminreicher Lebensmittel (z.B. Zugabe von zerkleinertem<br />

Roh-Gut zu gegartem Gemüse, Garnituren mit Kuchenkräutern, Zitrone, Rohkostsalaten,<br />

Verwendung von Rohsäften, Zusatz von Vollsojamehl, Weizenkeimen).<br />

Beispiele für die Aufwertung mit Vitaminen liefert auch die Lebensmittelindustrie.<br />

Backwaren (z. B. Diätbackwaren oder Spezialbrote) werden häufig mit Sojamehl,<br />

Weizenkeimen und anderen vitaminreichen Zusätzen hergestellt. Ebenso können<br />

Eierteigwaren als Beispiel dienen, obwohl der Einsatz auch Farbe, Konsistenz und<br />

Geschmack beeinflusst.<br />

Von Vitaminierung spricht man bei einem Zusatz von Vitaminen in reinster Form.


● Das bekannteste Beispiel ist der Vitamingehalt der Delikatess-Margarinesorten. Um die bei<br />

der Fetthärtung zerstörten Vitamine zu ersetzen, werden bei der Margarineherstellung die<br />

fettlöslichen Vitamine A und D, teilweise auch E zugefügt.<br />

Aus: Lebensmittelchemie und Ernährungslehre, von einem Autorenkollektiv, VEB<br />

Fachbuchverlag Leipzig, 1976<br />

Textbauplan<br />

Anreicherung von Lebensmitteln= Einsatz von Vitaminen<br />

Regelung durch Lebensmittelgesetz –gesetzliche Bestimmungen<br />

Lebensmittelanreicherung = Vitaminierung =Zusatz von Vitaminen in reinster Form<br />

Speiseproduktion – Aufwertung<br />

Anreicherung mit Vitaminen, Mineral-, und Eiweißstoffen und essentiellen Bestandteilen<br />

Aufwertung - Zugabe<br />

vitaminreicher Lebensmittel / Zusatz von Vollsojamehl und Weizenkeimen<br />

Backwarenherstellung mit Sojamehl und Weizenkeimen<br />

Eierteigwaren – mit Zusätzen – Einfluss auf Farbe, Konsistenz und Geschmack<br />

Margarineherstellung - Fetthärtung<br />

Zerstörung von Vitaminen<br />

Ersatz durch fettlösliche Vitamine A, D und E<br />

I. Übungen zum Satz im Aktiv (1) und Passiv(2) aus dem Text.<br />

1. Vitaminverluste treten bei der Verarbeitung von Lebensmitteln auf. (Aussage)<br />

a) Was tritt bei der Verarbeitung von Lebensmitteln auf? (W-Frage)<br />

b) Wann treten Vitaminverluste von Lebensmitteln auf? (W-Frage)<br />

c) Welche Verluste treten bei der Verarbeitung auf? (W-Frage)<br />

2. Vitaminverluste von Lebensmitteln werden bei der Vitaminierung ausgeglichen.<br />

(Aussage)<br />

a) Was wird bei der Vitaminierung ausgeglichen? (W-Frage)<br />

b) Welche Verluste werden bei der Vitaminierung ausgeglichen? (W-Frage)<br />

c) Wessen Vitaminverluste werden bei der Vitaminierung ausgeglichen? (W-Frage)<br />

3. Verfahren zur Anreicherung von Lebensmitteln werden heute oft eingesetzt, um<br />

Vitaminverluste, die bei der Verarbeitung auftreten, auszugleichen. (Satzgefüge)<br />

a) Wozu werden Verfahren zur Anreicherung von Lebensmitteln heute oft eingesetzt?<br />

(W-Frage)<br />

b) Welche Vitaminverluste werden ausgeglichen? (W-Frage)<br />

c) Was wird heute oft eingesetzt? (W-Frage)<br />

II.<br />

Lesen Sie den Text durch und ergänzen Sie die fehlenden Teile der W-Fragen.<br />

1. __________ tritt bei der Verarbeitung von Lebensmitteln auf?<br />

2. _____________ treten Vitaminverluste von Lebensmitteln auf?


3. _____________ wird Vitaminierung eingesetzt?<br />

4. _____________ werden gesetzliche Grundlagen geregelt?<br />

5. _____________ wird die Lebensmittelanreicherung in der Speiseproduktion<br />

genannt?<br />

6. Welche Stoffe _____________ zur Aufwertung _________________?<br />

7. Wann ___________ die Aufwertung der Speisen?<br />

8. Was ___________ den Speisen ___________________?<br />

9. Was _____________ zu den wertvollen Zusätzen in der Speiseproduktion?<br />

10. Was _____________ bei der Fetthärtung ________________?<br />

11. Welche Vitamine _____________ bei der Margarineherstellung<br />

________________?<br />

<strong>III</strong>.<br />

Schreiben Sie 5 Aussagen zum Textinhalt.<br />

11. Eiweißstoffwechsel<br />

I.<br />

Eiweiße und ihre Spaltprodukte, die Peptide und Aminosäuren, werden von den<br />

meisten heterotrophen Mikroorganismen als Kohlenstoff-, Stickstoff- und<br />

Energiequelle genutzt. Der Energiegewinn aus stickstoffhaltigen organischen<br />

Substanzen ist – verglichen mit dem oxydativen Abbau von Kohlenhydraten – jedoch<br />

nur gering.<br />

I. Lesen Sie den ersten Abschnitt des Textes und beantworten Sie die folgenden<br />

Fragen.<br />

1. Was nutzen die meisten heterotrophen Mikroorganismen als Kohlenstoff,- Stickstoff<br />

und Energiequelle?<br />

2. Womit ist der Energiegewinn aus stickstoffhaltigen organischen Substanzen<br />

verglichen?<br />

3. Woraus wird eine geringe Energiemenge gewonnen?<br />

II.<br />

Zum Aufbau des zelleigenen Eiweißes können Mikroorganismen die mit den


Nährsubstraten zugeführten Proteine nicht direkt verwerten, sondern sie müssen diese<br />

zunächst zu kleineren Bausteinen abbauen. Hochmolekulare Proteine, die auf Grund<br />

ihrer Molekülgröße nicht direkt in die Mikroorganismenzelle einzudringen vermögen, werden<br />

durch Proteinasen, die als Exoenzyme in das Nährmedium ausgeschieden werden, zu Peptiden<br />

und Aminosäuren gespalten. Dieser Vorgang erfolgt als Hydrolyse unter Einbau von<br />

Wassermolekülen.<br />

II.<br />

Versuchen Sie im zweiten Abschnitt des Textes Substantive zu nennen oder zu<br />

bilden, die einen Prozess bezeichnen:<br />

Aufbau, Zufuhr, ____________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

<strong>III</strong>.<br />

Die aus den Substrateiweißen freigesetzten niedermolekularen Peptide und Aminosäuren<br />

werden von der Mikroorganismenzelle aufgenommen und können an verschiedenen<br />

Stoffwechselprozessen teilnehmen. Aminosäuren werden teilweise direkt als Bausteine zum<br />

Aufbau des Zytoplasmas verwertet, im Allgemeinen aber zunächst durch katabolische<br />

Reaktionen weiter abgebaut. Diesen Prozess bezeichnet man als Desaminierung, da er mit der<br />

Abspaltung der Aminogruppe verbunden ist.<br />

<strong>III</strong>.<br />

Ergänzen Sie die Aussagen nach dem Textinhalt im dritten Textabschnitt.<br />

1. Die Mikroorganismenzelle nimmt die ______________________________________<br />

_______________________________________________________________________.<br />

2. Die niedermolekularen Peptide und Aminosäuren werden aus___________________<br />

_______________________________________________________________________.<br />

3. Bei der Desaminierung wird die Aminogruppe _______________________________<br />

IV.<br />

Das stickstofffreie Kohlenstoffgerüst der Aminosäuren kann auf dem Wege des<br />

Zitronensäurezyklus oxydiert werden, und das bei der Desaminierung freiwerdende<br />

Ammoniak wird entweder im Nährmedium angereichert oder unmittelbar auf eine Ketosäure<br />

übertragen. Den zuletzt genannten Prozess, der zum Aufbau neuer Aminosäuren aus<br />

organischen Säuren führt, bezeichnet man als Transaminierung.<br />

Weiterhin ist die enzymatische CO 2 -Abspaltung aus Aminosäuren bekannt.<br />

IV. Bilden Sie Fragen zum IV. Abschnitt des Textes.


IV.<br />

Lesen Sie die letzten zwei Abschnitte des Textes und übersetzen Sie diese ins<br />

Kroatische.<br />

V.<br />

Die von Dekarboxylasen bewirkte Reaktion führt zur Bildung von Aminen. Zur Biosynthese<br />

von Aminosäuren aus organischen Säuren können die meisten heterotrophen<br />

Mikroorganismen mineralische Stickstoffquellen verwerten.<br />

Hefen wachsen z. B. gut in Nährlösungen mit Ammoniumsulfat. Manche<br />

Mikroorganismenarten decken ihren Stickstoffbedarf aus Nitraten. Diese werden vor dem<br />

Einbau in organische Verbindungen reduziert.<br />

VI.<br />

Insgesamt ist der Eiweißstoffwechsel der Mikroorganismen gegenwärtig in viel geringerem<br />

Maße aufgeklärt als der Kohlenhydratstoffwechsel. Die Ursachen dafür liegen einmal in der<br />

Größe und dem komplizierten Aufbau der Eiweißmoleküle, zum anderen sind sie durch<br />

methodische Probleme bedingt. Viele Untersuchungsergebnisse haben nur dann eine reale<br />

Aussagekraft, wenn sie direkt an der lebenden Mikroorganismenzelle (in vivo) und nicht im<br />

Reagenzglas (in vitro) gewonnen werden. Das gilt zwar allgemein für<br />

Stoffwechseluntersuchungen, doch ganz besonders für den Eiweißstoffwechsel.<br />

12. Einteilung der Eiweißstoffe<br />

Die Eiweißstoffe können analog den anderen Lebensmittelbestandteilen in<br />

pflanzliche Eiweißstoffe und tierische Eiweißstoffe eingeteilt werden.<br />

Üblicher ist aber die Einteilung nach dem chemischen Aufbau und den daraus resultierenden<br />

Eigenschaften.<br />

Eigenschaften der Eiweißstoffe<br />

Hydrolyse<br />

Eiweißstoffe sind ebenso wie Kohlenhydrate und Fette hydrolytisch spaltbar.<br />

Der Abbau der Eiweißstoffe kann enzymatisch erfolgen.<br />

Bestimmte Eiweißstoffe, z.B. die Skleroproteine, können auch durch Säurehydrolyse unter<br />

Hitzeeinwirkung gespalten werden (Gewinnung von Gelatine aus Knochen und Knorpeln).<br />

Reine Proteine werden über bestimmte Zwischenstufen bis zu den Aminosäuren abgebaut,<br />

während Proteine mit eiweißfremden Gruppen zu Aminosäuren und der prosthetischen<br />

Gruppe abgebaut werden. Letztere ist durch eiweißspaltende Enzyme (Proteasen) nicht weiter<br />

zerlegbar.<br />

Löslichkeit


Eiweißstoffe sind in verschiedenen Lösungsmitteln löslich. Auf Grund des unterschiedlichen<br />

Molekülaufbaues zeigen die Eiweißstoffe gegenüber Wasser keine einheitlichen Reaktionen.<br />

Diese Erscheinung benutzt man zur Trennung bestimmter Eiweißstoffe.<br />

Einige Eiweißstoffe (z. B. Albumine) sind im Wasser kolloidal löslich, andere dagegen völlig<br />

unlöslich (z. B. Skleroproteine).<br />

Echte Eiweißlösungen sind auf Grund der Molekülgröße nicht möglich.<br />

In einer kolloidalen Eiweißlösung sind die gelösten Eiweißmoleküle von Wassermolekülen<br />

umgeben. Diese Erscheinung, die auch als Hydratation bezeichnet wird, erfolgt durch<br />

elektrostatische Anziehungskräfte der beteiligten Moleküle.<br />

Die Moleküle der Eiweißstoffe zeigen ähnlich den Aminosäuren amphotere Eigenschaften, da<br />

auch freie Karboxyl- und Aminogruppen vorhanden sind. Demnach können Eiweißmoleküle<br />

ebenfalls als Ionen auftreten.<br />

Das Wasserbindevermögen der Eiweißstoffe hat für technologische Prozesse in der<br />

Fleischverarbeitung und Backwarenherstellung große Bedeutung. Zur Herstellung von<br />

Brühwurst ist schlachtwarmes Fleisch gut geeignet, da auf Grund eines günstig pH-Wertes<br />

die Eiweißmoleküle noch weitgehend in ihrer ursprünglichen Form vorliegen und somit<br />

genügend Wassermoleküle als Hydratationswasser gebunden werden, das eine Verarbeitung<br />

ermöglicht.<br />

Auch bei der Teigbildung ist es wichtig, dass die Eiweißstoffe des Mehls Wasser aufnehmen<br />

und somit die Teigausbeute erhöhen.<br />

Bestimmte Eiweißstoffe, z. B. Gelatine, sind gut und leicht quellfähig. Sie lagern in die<br />

Tertiärstruktur der Eiweißmoleküle Wassermoleküle ein, vergrößern dabei ihr Volumen und<br />

bilden Gele. Wasserunlösliche Eiweißstoffe sind teils in verdünnten Säuren, Laugen,<br />

Salzlösungen und Alkohol löslich.<br />

Aus: Müller, Gunther: Grundlagen der Lebensmittelmikrobiologie, VEB Fachbuchverlag<br />

Leipzig,1975<br />

Textbauplan<br />

Eiweißstoffe - Definition - Einteilung<br />

Eigenschaften – Spaltung – Abbau<br />

Verwendung<br />

Enzyme- Spaltung Zerlegung<br />

Löslichkeit – Wasserlöslichkeit - Löslichkeitsgrad<br />

Reaktionen mit Wasser – Trennung der Eiweißstoffe<br />

kolloidale Eiweißlösung – elektrostatische Anziehungspunkte<br />

Anlagerung der Wassermoleküle an die Eiweißmoleküle- Bindung<br />

Lösung – Adsorption - Transport<br />

Wasserbindevermögen – Verarbeitung - Lebensmittelindustrie<br />

Wasseraufnahme – Fleischverarbeitung - Teigwarenherstellung – Teigbildung<br />

Quellungsfähigkeit – Einlagerung der Wassermoleküle- Gelbildung


I. Lesen Sie den Text und finden Sie darin die Antworten für die folgenden Fragen.<br />

1. Wie werden die Eiweißstoffe analog den anderen Lebensmittelbestandteilen<br />

eingeteilt?<br />

2. Welche Einteilung ist bei den Eiweißstoffen üblicher?<br />

3. Welche Lebensmittelbestandteile sind hydrolytisch spaltbar?<br />

4. Wie kann der Abbau der Eiweißstoffe erfolgen?<br />

5. Was sind Skleroproteine?<br />

6. Wie können Skleroproteine gespalten werde?<br />

7. Wozu dient die Spaltung der Skleroproteine durch Säurehydrolyse unter<br />

Hitzeeinwirkung?<br />

8. Wozu werden reine Proteine abgebaut?<br />

9. Wie heißen die eiweißspaltenden Enzyme?<br />

10. Was kann durch Proteasen nicht weiter zerlegt werden?<br />

11. In welchem Lösungsmittel zeigen die Eiweißstoffe keine einheitlichen Reaktionen?<br />

12. Was ist die Grundlage dafür?<br />

13. Wozu dienen Unterschiede im Molekülaufbau der Eiweißstoffe?<br />

14. Welche Eigenschaften besitzen Albumine und Skleroproteine?<br />

15. Was ist auf Grund der Molekülgröße nicht möglich?<br />

16. Was umgibt die gelösten Eiweißmoleküle in einer kolloidalen Eiweißlösung?<br />

17. Wie wird diese Erscheinung bezeichnet?<br />

18. Wofür hat das Wasserbindevermögen der Eiweißstoffe große Bedeutung?<br />

19. Warum ist schlachtwarmes Fleisch zur Herstellung von Brühwurst gut geeignet?<br />

20. Was ist bei der Teigbildung wichtig?<br />

21. Was quillt gut und leicht?<br />

22. Was wird in die Tertiärstruktur der Eiweißmoleküle eingelagert?<br />

23. Wo sind wasserunlösliche Eiweißstoffe teils löslich?


13. In bester handwerklicher Tradition


Textbauplan<br />

Verarbeiter aus :<br />

- Bäckereien<br />

- Metzgereien<br />

- Mühlen<br />

- Molkereien<br />

- Saftherstellung<br />

- Brauereien<br />

Zusammenarbeit mit Bioland<br />

Orientierung auf Vollwerternährung<br />

Verfahren – Zutaten – Hilfsstoffe - Verpackung<br />

durch Bioland-Richtlinien<br />

•keine übertriebene Verarbeitung<br />

•keine Gentechnik<br />

•keine Bestrahlung<br />

•kein Food Design<br />

Erzeugung<br />

•qualitativ hochwertiger, nährstoffreicher Lebensmittel<br />

gesund – fein – vitaminreich – fruchtig - würzig<br />

Fragen zum Text<br />

1. Wer arbeitet mit Bioland zusammen?<br />

2. Was steht im Vordergrund der Bioland-Verarbeiter?<br />

3. Was wird durch Bioland-Richtlinien zugelassen?<br />

4. Was wird in solcher Produktion ausgeschlossen?<br />

5. Welche Lebensmittel werden nach Bioland-Richtlinien erzeugt?<br />

6. Was erfordert die Verarbeitung von Bioland-Erzeugnissen?<br />

7. Was ist auf der Verpackung vollständig zu deklarieren?<br />

8. Welche Zusatzstoffe sind für Bioland-Erzeugnisse erlaubt?<br />

9. Welche Zusatzstoffe sind für Bioland-Erzeugnisse verboten?


14. Backwarenherstellung


Textbauplan<br />

Ökolandbau - Ökoprodukte<br />

Bio- oder Öko-Backware - nach EG-Öko- Verordnung<br />

↓<br />

♦ 95% Bestandteile aus Ökolandbau<br />

♦ ohne Kunstdünger<br />

♦ ohne Pflanzenschutzmittel<br />

♦ Nachhaltigkeit – Gesundheit<br />

♦Standortnahe Herkunft des Getreides<br />

♦Bio-Bäcker – Landwirte → Zusammenarbeit<br />

♦Erhaltung der wertvollen Inhaltsstoffe durch<br />

- Vermahlen kurz vor der Verarbeitung<br />

- Art des Getreides<br />

- Zusammensetzung der Backware<br />

♦Verwendung von biologischen Triebmitteln<br />

- Sauerteig-Backferment/Backhefe<br />

♦ Rezeptur und Teigführung - entsprechend<br />

♦ ohne GMO<br />

♦ konventionelle Zutaten von der Positivliste - selten<br />

♦Vollkornmehle - Weizentypenmehle<br />

♦Vollkornbäckerei- Herstellung von Fein-und Vollkornbackwaren<br />

♦Produkte →naturbelassen- mineralstoff-/vitamin-/ballaststoffreich<br />

♦Vollkornbrot→ länger natürlich frisch – länger satt durch längeres Kauen<br />

I. Fragen zum Text<br />

1. Welche Bestandteile enthalten die Bio-Backwaren entsprechend der<br />

EG-Öko-Verordnung?<br />

2. Was steht im Vordergrund des ökologischen Anbaus?


3. Worauf legen viele Bio-Bäcker Wert?<br />

4. Wodurch lässt sich mehr Transparenz für den Verbraucher schaffen?<br />

5. Warum/Wozu legen viele Bio-Bäcker Wert darauf, dass das Getreide<br />

erst kurz vor der Verarbeitung vermahlen wird?<br />

6. Was ist für die meisten Bio-Bäcker wichtig?<br />

7. Was wird zum Backen verwendet?<br />

8. Worauf wird in der Bio-Backwarenherstellung verzichtet?<br />

9. Wie lassen sich hervorragende Produkte herstellen?<br />

10. Was darf für die Bio-Backware nicht eingesetzt werden?<br />

11. Was darf in Ausnahmefällen doch verwendet werden?<br />

12. Was wird kontinuierlich überarbeitet?<br />

13. Worin liegt der Vorteil von Vollkorn-Backwaren im Vergleich zu<br />

Produkten aus Typenmehlen?<br />

14. Was sind weitere Vorteile?<br />

15. Warum enthält die Vollkorn-Backware einen höheren Gehalt an<br />

Ballaststoffen?<br />

16. Wofür sind die Ballaststoffe unerlässlich?<br />

17. Welche weiteren Vorteile sind beim Vollkornbrot festzustellen?<br />

II. Nebensätze im Text „ Backwarenherstellung“<br />

1. Welche Bestandteile kommen aus kontrolliert ökologischem Anbau?<br />

Die Bestandteile,<br />

die ohne mineralische Düngemittel und synthetische<br />

Pflanzenschutzmittel erzeugt werden.<br />

2. Wozu legen viele Bio-Bäcker Wert darauf, dass das Getreide erst kurz<br />

vor der Verarbeitung vermahlen wird?<br />

Damit die wertvollen Inhaltsstoffe weitestgehend erhalten werden.<br />

Um die wertvollen Inhaltsstoffe weitestgehend zu erhalten.<br />

3. Worauf legen viele Bio-Bäcker den Wert? Darauf,<br />

dass das Getreide erst kurz vor der Verarbeitung vermahlen wird.<br />

Finden Sie weitere Beispiele im Text und schreiben Sie diese nach den obigen<br />

Modellen.


Food Today 09/2005<br />

Membranfiltration – ein effektiver Weg zur<br />

Lebensmittelqualität (15)<br />

In der Lebensmittel- und Getränkeproduktion ist eine präzise Trennung<br />

der Inhaltsstoffe sehr wichtig, beispielsweise bei der Herstellung von Bier,<br />

Apfelsaft und vielen Milchprodukten. Membranfiltration ist ein gutes<br />

Beispiel für eine einfache und effiziente Technologie mit exzellenten<br />

Zukunftsaussichten, die zur Verbesserung der Lebensmittelqualität<br />

genutzt wird.<br />

Was ist Membranfiltration?<br />

Membranfiltration ist ein Verfahren, das physikalische Barrieren wie<br />

poröse Membranen oder Filter nutzt, um Partikel von einer Flüssigkeit zu<br />

trennen. Die Partikel werden auf der Basis ihrer Größe und Form, unter<br />

Verwendung von Druck und speziellen Membranen mit unterschiedlichen<br />

Porengrößen, getrennt. Obwohl es unterschiedliche Filtrationsmethoden<br />

gibt (Umkehrosmose, Nanofiltration, Ultrafiltration und Mikrofiltration, hier<br />

nach steigender Porengröße geordnet) haben alle das Ziel, Substanzen in<br />

einer Flüssigkeit zu trennen oder aufzukonzentrieren.<br />

Hauptverwendung bei Lebensmitteln<br />

In der Lebensmittel- und Getränkeindustrie ist die Membranfiltration die<br />

derzeit wichtigste Technologie zur Klärung von Trübstoffen,<br />

Aufkonzentration, Fraktion (Trennung von Komponenten), Entsalzung und<br />

Reinigung von Getränken. Sie wird auch genutzt, um die<br />

Lebensmittelsicherheit von Produkten zu verbessern, bei denen eine<br />

Hitzebehandlung vermieden werden muss. Einige Beispiele für<br />

Endprodukte, bei denen diese Technologie angewendet wird, sind Fruchtund<br />

Gemüsesäfte (Apfel oder Karotten), Käse (Ricotta), Eiskrem, Butter<br />

oder einige fermentierte Milchsorten, entrahmte Milch oder Milchprodukte


mit niedrigem Laktose-Gehalt, mikrogefilterte Milch, nichtalkoholisches<br />

Bier, Weine und Most, etc.<br />

Käse<br />

Ultrafiltration von Milch stellt die erste wirkliche Innovation in der<br />

Geschichte der Käseproduktion dar, die substanzielle Vorteile sowohl für<br />

den Produzenten als auch den Konsumenten anbietet. Während der<br />

Käseherstellung bleiben einige der natürlichen Bestandteile der Milch, wie<br />

Kohlenhydrate, lösliche Vitamine und Mineralstoffe in der Molke. Diese<br />

Verluste haben einen erheblichen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit des<br />

Verarbeitungsprozesses. Ultrafiltration ist ein effektiver Weg, diese<br />

Nebenprodukte der Käseproduktion wiederzugewinnen, um sie für weitere<br />

Verarbeitungsprozesse nutzen zu können. Gleichzeitig besitzen die<br />

fertigen Käseprodukte einen höheren Nährwert zu einem besseren Preis.<br />

Eine andere Anwendung bei der Käseherstellung ist der Einsatz von<br />

Mikrofiltern, um unerwünschte Mikroorganismen aus der Milch zu<br />

entfernen, die bei der Produktion von Rohkäseprodukten verwendet<br />

werden.<br />

Mikrogefilterte Milch<br />

Klassische Verfahren zur Verbesserung der Haltbarkeit und Sicherheit von<br />

Milch, wie Pasteurisation und Sterilisation, basieren hauptsächlich auf der<br />

Behandlung mit Hitze. Diese Verfahren verändern allerdings einige<br />

Eigenschaften der Milch, zum Beispiel ihren Geschmack. Mikrofiltration<br />

stellt zunehmend eine Alternative zur Hitzebehandlung dar. Durch<br />

Mikrofiltration können Bakterien reduziert und die mikrobiologische<br />

Sicherheit von Milchprodukten verbessert werden, während der<br />

Geschmack erhalten bleibt. Frische mikrogefilterte Milch hat eine längere<br />

Haltbarkeit als traditionell pasteurisierte frische Milch. Zudem gibt es neue<br />

Entwicklungen in der Membrantechnologie die zu einer äquivalenten<br />

hygienischen Sicherheit im Vergleich zur „Wärmebehandlung“ von<br />

entrahmter Milch bei 50o C führen. Dies wird den Vertrieb von gefilterter<br />

Milch ermöglichen, die bei Raumtemperatur über 6 Monate gelagert<br />

werden kann und den Geschmack frischer pasteurisierter Milch aufweist.<br />

Vielfältiger Nutzen<br />

Der Einsatz von Membranfiltration hat sowohl für den Produzenten als<br />

auch für den Konsumenten eine Reihe von Vorteilen. Zum einen bietet die<br />

Filtrationstechnologie einen effizienten Weg für beste Qualität und<br />

Sicherheit ohne die grundlegende sensorische Qualität des Produktes zu<br />

zerstören. Ungewollte Inhaltstoffe wie Mikroorganismen, Bodensatz oder


Ablagerungen, die einen negativen Einfluss auf die Produktqualität haben<br />

können, werden entfernt. Dadurch wird das Endprodukt in seiner Textur<br />

verbessert sowie seine Haltbarkeit erhöht. Zum anderen können<br />

Produktionsschritte reduziert, die Erträge erhöht und die Kontrolle über<br />

die Produktionsprozesse verbessert werden. Daneben besitzt der Prozess<br />

der Membranfiltration einen hohen Grad an Selektivität und zeichnet sich<br />

durch niedrige Energiekosten aus.<br />

Die Erforschung von Filtrationstechniken und deren Einsatzgebiete sind<br />

noch längst nicht abgeschlossen. Die Entwicklung neuer Anwendungen auf<br />

Basis dieser Technologie geht kontinuierlich weiter. Neue Methoden,<br />

insbesondere die Entwicklung verbesserter und langlebigerer Membranen<br />

eröffnen neue Perspektiven.<br />

Literatur<br />

• Thomet, A. und Gallmann, P. (2003): Neue Milchprodukte dank<br />

Membrantrenntechnik (Hrsg): FAM in: FAM – Info, April 2003, Nr.<br />

453<br />

• Eichhammer, W. (1995): Energy efficiency in industry: cross-cutting<br />

technologies, in: K. Blok, W.C. Turkenburg, W. Eichhammer, U<br />

Farinelli and T.B. Johansson, Overview of Energy RD&D Options for a<br />

Sustainable Future


Eine große Zukunft für die Wissenschaft der kleinen<br />

Teilchen (16)<br />

Nanotechnologie ist die Entwicklung neuer Produkte und<br />

Prozesse unter Nutzung von Materialien in der Größenordnung<br />

von 0.1 bis 100 Nanometern. Ein Nanometer ist ein Milliardstel<br />

eines Meters (oder ein Millionstel eines Millimeters), was die<br />

Nanotechnologie wahrhaftig zur „Wissenschaft des Kleinen“ macht. Um<br />

dies in Relationen zu setzen: ein Atom misst im Querschnitt zirka ein<br />

Zehntel eines Nanometers, ein DNA-Molekül ist ungefähr 2,5 Nanometer<br />

groß und die Dicke eines menschlichen Haares beträgt ungefähr 80.000<br />

Nanometern.<br />

Bei einer Konferenz in Amsterdam „Nano und Microtechnologies in the<br />

Food and HealthFood Industries“ (25. und 26. Oktober 2006) erfuhren die<br />

Teilnehmer, dass die Nanotechnologie sich folgende Tatsache zu nutze<br />

macht: Im nanoskaligen Bereich können die Eigenschaften eines Materials<br />

wesentlich und auf potenziell nützliche Weise von denen des gleichen<br />

Materials in einem größeren Maßstab abweichen. Diese bahnbrechende<br />

Technologie, die eigentlich schon seit Jahrzehnten Anwendung findet, hat<br />

das Potenzial, das tägliche Leben in den verschiedensten Bereichen wie<br />

etwa Informationstechnologie, Kommunikation, Energie, Kosmetik,<br />

Textilien, Gesundheitspflege und Ernährung zu revolutionieren.<br />

Nanotechnologie und Lebensmittel<br />

Viele Lebensmittelhersteller investieren derzeit in<br />

Nanotechnologieforschung, die uns mit sichereren, gesünderen,<br />

nahrhafteren und besser schmeckenden Lebensmitteln versorgen könnte.<br />

Die Kosten für die Lebensmittelherstellung werden reduziert werden, da<br />

sich Produktionstechniken effizienter gestalten lassen, weniger Energie,<br />

Wasser und Chemikalien verbrauchen und weniger Abfall erzeugen.<br />

Auch wenn aktuell nur eine Handvoll lebensmittelbezogener Produkte auf<br />

dem Markt sind, welche Nanotechnologie „einschließen“, befinden sich<br />

viele weitere spannende, neue Anwendungen in unterschiedlichen Stadien<br />

der Entwicklung. Zu den Schlüsselbereichen, in denen diese aufkommende<br />

Wissenschaft eine entscheidende Rolle spielen wird, zählen<br />

Lebensmittelverpackung und Lebensmittelsicherheit und „interaktive<br />

Lebensmittel“. Stellen sie sich vor, es gäbe Eiscreme mit dem Geschmack<br />

und der Konsistenz von Eiscreme, aber ohne Einsatz von Fett!


Lebensmittelverpackung und Lebensmittelsicherheit<br />

Clevere Verpackungssysteme werden entwickelt werden, die dazu führen,<br />

dass Lebensmittel besser geschützt sind und verbesserte<br />

Überwachungstechniken, die es ermöglichen, den Weg von Lebensmitteln<br />

„vom Erzeuger bis zur Gabel“ zurückzuverfolgen. Leichtere, flexiblere<br />

Verpackungsmaterialien, die resistenter gegen Hitze, Licht, mechanische<br />

und andere Schäden sind und Materialien, die Sauerstoff und Feuchtigkeit<br />

absorbieren können, werden helfen, Lebensmittel länger frisch zu halten.<br />

Auch Nanopartikel mit antimikrobiellen Bestandteilen und<br />

schmutzabweisende Oberflächen werden voraussichtlich breite Anwendung<br />

finden – in Verpackungsmaterialien ebenso wie in Maschinen, die bei<br />

Lebensmittelverarbeitungsprozessen eingesetzt werden.<br />

Weiter unten in der Pipeline sind Materialien, die ihre Eigenschaften an<br />

externe und interne Gegebenheiten wie etwa die Temperatur, anpassen<br />

können, und solche, die sich selbst reparieren, wenn sie zerissen und<br />

durchstochen werden. Eine andere innovative Idee ist der Einsatz von in<br />

Verpackungen eingebauten Nanosensoren, die winzige Mengen von<br />

Chemikalien aufspüren können wie beispielsweise diejenigen, die<br />

freigesetzt werden, wenn ein Lebensmittel zu verderben beginnt. Der<br />

Konsument wird auf das Verderben oder die Kontamination durch einen<br />

Farbwechsel der Verpackung aufmerksam gemacht.<br />

Funktionale/interaktive Lebensmittel<br />

Neue Lebensmittelsysteme befinden sich in der Entwicklung, die erhöhte<br />

funktionale Eigenschaften aufweisen. Visionen für die Zukunft beinhalten<br />

natriumarme Lebensmittel, die aufgrund der Interaktion mit (den<br />

entsprechenden Geschmacksknospen auf) der Zunge immer noch salzig<br />

schmecken und Nährstofftransportsysteme, die Nanokapseln nutzen, um<br />

Mikronährstoffe, Antioxidantien oder sogar Medikamente den spezifischen<br />

Zielgeweben im Körper in gewünschten Zeiten zuzuführen. Letztendlich<br />

könnten Nanosensoren entwickelt werden, die das persönliche Profil eines<br />

Individuums erkennen und die Freisetzung von geeigneten Molekülen aus<br />

einem Produkt auslösen. Auf diesem Weg könnten Lebensmittel gemäß<br />

der spezifischen Geschmacks- und Duftvorlieben der Verbraucher<br />

maßgeschneidert werden. Zudem wäre es möglich, Bedürfnisse der<br />

Konsumenten hinsichtlich Gesundheitszustand, Nährstoffdefiziten und<br />

Allergien mit einbeziehen. Potenzielles Anwendungsfeld könnten<br />

Lebensmittel sein, die –im Falle von Konsumenten mit Osteoporose im<br />

Frühstadium – eine geeignete Calciummenge freisetzen. Denkbar wären


auch Produkte mit cleveren Filtern, die so beschaffen sind, dass sie<br />

Moleküle einfangen, die eine allergische Reaktion verursachen könnten.<br />

Bedenken der Konsumenten<br />

Auch wenn die Nanotechnologie ein großes Zukunftspotenzial in sich trägt,<br />

haben Konsumenten – wie bei jeder neuen Technologie – naturgemäß<br />

Bedenken, was mögliche Risiken für die menschliche Gesundheit und die<br />

Umwelt betrifft. Obwohl aktuelle EU Rechtsvorschriften breit genug<br />

angelegt sind, um die bestehenden Nanotechnologien abzudecken, stehen<br />

sie derzeit auf dem Prüfstand. Ein Weg, den Regierungen aus Sicht der<br />

Verbraucher einschlagen sollten, sind sorgfältige Tests der Produkte vor<br />

Markteintritt, die sich auf die Teilchengröße ebenso wie Zusammensetzung<br />

der Produkte konzentrieren. Forschungsinstitute und<br />

Regierungseinrichtungen in Großbritannien und Deutschland sind derzeit<br />

führend in diesem Bereich. Ein Abspracheprozess, in den sowohl Experten<br />

als auch Konsumenten involviert sind, wird vom deutschen Bundesinstitut<br />

für Risikobewertung (BfR) durchgeführt und sollte bis Ende 2006<br />

abgeschlossen sein.<br />

FOOD TODAY 12/2006


Die unbekannte Welt der kleinen Lebewesen<br />

(17)<br />

Mikroorganismen, so denkt man gemeinhin, sind vor<br />

allem für das Verderben und in extremen Fällen für<br />

Lebensmittelvergiftungen verantwortlich. Nur wenige<br />

wissen, dass Bakterien einen wesentlichen Beitrag zum<br />

Geschmack unserer Lebensmittel leisten. Manche<br />

Mikroorganismen sind sogar so wichtig für uns, dass<br />

wir ohne sie gar nicht leben könnten.<br />

Wer Bakterien hört, denkt oft sofort an gefährliche<br />

Krankheitskeime. Wenig bekannt ist, dass Bakterien uns auf vielfältige Art<br />

und Weise dienen. Sie sind für unsere Verdauung unentbehrlich (Milliarden<br />

von Bakterien leben in unserem Verdauungstrakt) und spielen eine<br />

wichtige Rolle in unserer täglichen Ernährung.<br />

Brot, Joghurt und Käse könnten wir ohne Mikroorganismen, die für die<br />

sogenannte Fermentation zuständig sind, gar nicht herstellen. Aber nicht<br />

nur bei uns in Europa, sondern in allen Teilen der Welt werden<br />

Lebensmittel mit Hilfe von Mikroorganismen produziert. In Afrika werden<br />

besonders aus den stärkehaltigen Feldfrüchten wie der Yamswurzel und<br />

Maniok fermentierte Lebensmittel hergestellt. In Asien gehören<br />

fermentierte Soja- und Fischprodukte zum täglichen Speiseplan. Neben<br />

alkoholischen Getränken entstehen auch Tee, Kaffee und Kakao erst durch<br />

den von den Bakterien angetriebenen Fermentationsprozess. Die<br />

ernährungsphysiologische Qualität, der Geschmack und die Verdaulichkeit<br />

unserer Lebensmittel werden durch die kleinen Helfer häufig verbessert.<br />

Auch für die Sicherheit unserer Lebensmittel sind sie wichtig: Sie<br />

verbessern die Haltbarkeit und Lagerfähigkeit, weswegen einige<br />

Lebensmittel nicht mehr tiefgefroren werden müssen. Auch andere<br />

energieaufwendige Konservierungsverfahren lassen sich mit ihrer Hilfe<br />

vermeiden.<br />

Der wohl bekannteste Mikroorganismus zur Herstellung von Lebensmitteln<br />

ist die Hefe. Sie ist dafür verantwortlich, dass Brot seine besondere<br />

Beschaffenheit erhält, und bei der alkoholischen Gärung setzen Hefen den<br />

Zucker zu Alkohol um. Früher waren diese Prozesse dem Zufall überlassen,<br />

heute werden Hefen gezielt für die Lebensmittelherstellung entwickelt,<br />

und die ablaufenden Prozesse werden genau kontrolliert. Die Bedeutung<br />

der Hefe für die Industrie lässt sich auch daran messen, dass an 96 Labors<br />

weltweit mehr als 600 Wissenschaftler allein an der Aufklärung des<br />

Hefegenoms gearbeitet haben. Dieses Projekt konnte 1997 mit der<br />

Veröffentlichung der kompletten Gensequenz erfolgreich abgeschlossen<br />

werden.<br />

Die Herstellung von verschiedenen Milchprodukten ist nach der Produktion<br />

alkoholischer Getränke der zweitgrößte -industrielle Anwendungsbereich,


in dem Mikroorganismen ihre unverzichtbaren Dienste verrichten. Bei der<br />

Herstellung von Käse setzen Milchsäurebakterien den Milchzucker (Laktose)<br />

zu Milchsäure um. Dabei bekommt der Käse nicht nur seinen spezifischen<br />

Geschmack, sondern die Bakterien verhindern auch die Ansiedlung<br />

krankmachender (pathogener) Keime. Auch Käse war anfangs ein<br />

Zufallsprodukt. Heute ist die Herstellung von Milchprodukten ein<br />

ausgeklügelter Prozess. Eine der größten Herausforderungen für die<br />

Industrie ist dabei die Bereitstellung von spezifischen Bakterienstämmen<br />

für Molkereibetriebe. Diese speziellen Starterkulturen sorgen dafür, dass<br />

der Fermentationsprozess auch im groß industriellen Maßstab unter stets<br />

konstanten und kontrollierten Bedingungen ablaufen kann.<br />

Milchsäurebakterien lassen sich äußerst vielseitig verwenden. Sie werden<br />

auch als probiotische Kulturen eingesetzt, um die Effektivität unserer<br />

Darmflora zu steigern. Aufgrund des zunehmenden<br />

Gesundheitsbewusstseins der Menschen wächst der Markt für probiotische<br />

Produkte weltweit.<br />

Bakterien spielen auch noch bei der Herstellung vieler anderer<br />

Lebensmittel eine entscheidende Rolle, teilweise werden sie auch selbst<br />

als Lebensmittel genutzt. In den nächsten Ausgaben von Food Today<br />

werden wir uns die Nutzung in verschiedenen Bereichen noch genauer<br />

ansehen.<br />

FOOD TODAY 09/1999


Bier - eine lange Geschichte (18)<br />

Der Prozess der Bierherstellung ist so komplex,<br />

dass es verwunderlich ist, das jemals ein Mensch<br />

auf die Idee kam. Und doch war dies der Fall, und<br />

zwar vor langer Zeit.<br />

Bier ist eines der ältesten Produkte der<br />

Zivilisation. Historiker glauben, dass die alten<br />

Mesopotamier und Sumeritaner schon 10.000 v. Chr. gebraut haben. Eine<br />

Steintafel, die im Jahre 1981 gefunden wurde, beschreibt eine Art Bier,<br />

das die Babylonier schon 6.000 v. Chr. hergestellt haben. Die Alten<br />

Chinesen brauten ebenfalls Bier, und auch die prä-kolumbianischen<br />

Zivilisationen Amerikas, die Weizen anstelle von Gerste benutzten. Auf<br />

ähnliche Weise haben die alten Bretonen Bier aus gemalztem Weizen<br />

hergestellt, bevor die Römer die Gerste einführten.<br />

Das Haupt-Rohmaterial zum Bierbrauen ist Gerste und man weiß, dass es<br />

dieses Korn schon 3.000 v.Chr. gab. Da Gerste in kühleren Klimaten<br />

besser wächst als Weintrauben, produzierte man in den nördlichen<br />

Regionen Deutschlands und Englands Bier anstelle von Wein, wodurch<br />

diese Regionen für ihre Biere bekannt wurden. In der Tat wurde die<br />

Bierherstellung sehr ernst genommen, auch in der Neuen Welt, wo Bier<br />

eine wichtige Komponente der Ernährung der Siedler war.<br />

Bier als Lebensmittel<br />

Bis zum Jahre 1400 waren die Hauptbestandteile von Bier gemalzte<br />

Gerste, Wasser und Hefe. Rosmarin und Thymian wurden zugefügt, um<br />

das Verderben des Biers zu verhindern und um Geschmack zuzuführen.<br />

Das Bier war trüb und reich an Proteinen und Kohlenhydraten, was es zu<br />

einem guten Nährstofflieferanten sowohl für die Bauern als auch für den<br />

Adel machte. Man glaubt, dass im 15. Jahrhundert eine neue Biersorte<br />

entdeckt wurde. Händler aus Flandern und Holland führten Hopfen ein,<br />

und dieser machte das Bier bitterer. Die gehopfte Variante wurde fortan<br />

„Bier" und die ungehopfte „Ale" genannt. Die gehopfte Sorte war so<br />

beliebt, dass bereits im 18. Jahrhundert alle Biersorten gehopft wurden.<br />

Im Mittelalter wachten die europäischen Mönche sowohl über Literatur und<br />

Wissenschaft als auch über die Kunst des Bierbrauens. Sie verfeinerten<br />

den Prozess fast bis zur Perfektion und etablierten den Gebrauch von<br />

Hopfen sowohl als Geschmacksstoff als auch als Konservierungsmittel.<br />

Jedoch wurde erst mit Louis Pasteur eine letzte entscheidende Entdeckung<br />

gemacht. Denn bis zu diesem Zeitpunkt waren die Braumeister auf eine<br />

wilde, luftverbreitete Hefe für die Fermentation angewiesen. Indem er<br />

nachwies, dass Hefe ein lebender Mikroorganismus ist, legte Pasteur den


Grundstein für eine präzise Kontrolle der Fermentation von Zucker zu<br />

Alkohol.<br />

Food Today 02/2002<br />

FOOD TODAY 09/1999<br />

Die elektronische Nase (19)<br />

Elektronische Nasen sind hochentwickelte<br />

Sensoren, die digitale Fingerabdrücke von<br />

Gerüchen liefern. Sie werden industriell<br />

zunehmend für die Qualitätskontrolle und<br />

Produktentwicklung genutzt. Auch bei der<br />

Lebensmittelherstellung werden die Spürnasen<br />

immer wichtiger.<br />

Eine konstant hohe Qualität der Produkte und<br />

Rohwaren ist für die Lebensmittelindustrie von<br />

entscheidender Bedeutung. Für Früchte-<br />

Verarbeiter ist es beispielsweise sehr wichtig, den Reifegrad bei der Ernte<br />

und Lagerung systematisch zu erfassen. Der einheitliche Reifegrad einer<br />

Charge ist ein Qualitätsmerkmal für den Endverbraucher. Ingenieure<br />

haben jetzt eine elektronische Nase entwickelt, die künftig den<br />

Produzenten und dem Verbraucher helfen könnte, das Problem zu lösen.<br />

Traditionell wird die Fruchtreife durch einfaches Probieren bestimmt.<br />

Dadurch wird die Frucht jedoch zerstört. Die elektronische Nase hingegen<br />

erkennt den Reifegrad anhand des Geruchs. Zudem ist sie lernfähig. Wenn<br />

sie ausreichend trainiert ist, kann sie ohne weiteres menschliches Zutun<br />

arbeiten, und ihre Trefferquote liegt bei einer Auswertungszeit von nur<br />

wenigen Sekunden bei über 92%.<br />

Von allen menschlichen Sinnen ist der Geruchssinn am schwierigsten zu<br />

standardisieren. Lange haben Wissenschaftler gebraucht, Funktion und<br />

Wirkungsweise des Geruchssinns zu entschlüsseln. Der Geruch eines<br />

Lebensmittels wird durch sehr viele einzelne chemische Substanzen<br />

bestimmt, deren Kombination letztendlich den individuellen Charakter des<br />

Lebensmittels ausmacht. Für die Entwicklung neuer Lebensmittel ist es<br />

daher wichtig optimale Aromaentwicklung und geschmackliche<br />

Eigenschaften zuverlässig messen und bestimmen zu können.<br />

Bisher war die schwierige Aufgabe einer Gruppe von Geschmackstestern<br />

oder Sensorikern vorbehalten, deren Einschätzung aber stets subjektiv


war. Auch analytische Verfahren, die letztlich die chemische<br />

Stoffzusammensetzung bestimmen, halfen nur bedingt bei der Beurteilung<br />

der sensorischen Eigenschaften und sind außerdem kostenintensiv.<br />

Die Ergebnisse der elektronischen Nase sind im Vergleich zum<br />

menschlichen "Testriecher" stets objektiv und hochgenau. Die Auswertung<br />

geht problemlos und schnell direkt vor Ort. Zudem kann die elektronische<br />

Nase - ganz dem menschlichen Vorbild entsprechend - aus Erfahrungen<br />

lernen und sich selbst ständig verbessern. Das Funktionsprinzip ist<br />

ziemlich komplex. Die Spürnase analysiert und identifiziert flüchtige<br />

chemische Substanzen in winzigen Konzentrationen (1 Teilchen pro<br />

Milliarde). Die über das Sensorfeld geleiteten Substanzen führen dabei zu<br />

Veränderungen des elektrischen Widerstands einzelner Sensoren.<br />

Ursprünglich wurde die elektronische Nase entwickelt, um den Reifegrad<br />

von Äpfeln und Bananen zu bestimmen. Das System lässt sich jedoch<br />

leicht auf die meisten anderen Früchte übertragen und wurde auch schon<br />

zur Qualitätsbestimmung von Kaffee, Bier und Wein erfolgreich<br />

angewendet. Die Erweiterung des Anwendungsspektrums liegt absehbar in<br />

der Luft.<br />

FOOD TODAY 06/2002<br />

Eingewickelt: Was gibt es Neues im Bereich der<br />

Lebensmittelverpackungen? (20)<br />

Lebensmittelverpackungen gehören zu den Dingen, über die man selten<br />

nachdenkt, es sei denn, sie sind aufgerissen oder sonst wie beschädigt.<br />

Doch die Verpackung ist ein wichtiger Teil der Lebensmittel, die wir kaufen.<br />

Die Verpackung schützt die Lebensmittel nicht nur vor äußerlicher<br />

Verschmutzung, sie birgt auch noch weitere Funktionen.<br />

Die Aufgabe der Verpackung<br />

Lebensmittelverpackungen sind eine essenzielle Technik zum Erhalt der<br />

Lebensmittelqualität, zur Minimierung der Lebensmittelvergeudung und<br />

zur Verringerung der Zusatzstoffe. Die wichtigen Funktionen der<br />

Verpackung sind zunächst, dass sie die Lebensmittel beinhalten und vor<br />

chemischen und physischen Schäden schützen, und zudem noch die<br />

Möglichkeit bieten, den Konsumenten Produktinformationen zu vermitteln.


Ob Dose, Glasflasche oder Karton, die Verpackung unserer Lebensmittel<br />

hilft, diese vor Kontamination mit Mikroorganismen, Schädlingen und<br />

anderen Verschmutzungen zu schützen. Die Verpackung trägt auch zum<br />

Erhalt von Form, Gestalt und Textur der Lebensmittel bei, verhindert den<br />

Geschmacks- und Geruchsverlust, verlängert die Haltbarkeit und reguliert<br />

den Wasser- oder Feuchtigkeitsgehalt der Lebensmittel. In einigen Fällen<br />

kann die Wahl des Verpackungsmaterials den Nährwertgehalt eines<br />

Produktes beeinflussen. Beispielsweise verhindert eine lichtundurchlässige<br />

Verpackung wie Pappkarton bei Milchprodukten, dass eine geringere<br />

Menge des licht-sensitiven Vitamins Riboflavin durch Lichteinwirkung<br />

verlorengeht.<br />

Die Verpackung stellt auch ein wichtiges Medium dar, auf welchem die<br />

Hersteller Produktinformationen, Nährwertgehalt und Inhaltsstoffe<br />

darstellen können.<br />

Neue Lebensmittelverpackungen<br />

Genau wie in anderen Bereichen der Lebensmitteltechnologie gab es auch<br />

im Bereich der Verpackung einige innovative Produktentwicklungen, um<br />

eine sichere und nahrhafte Lebensmittelversorgung zu gewährleisten. Eine<br />

Verpackungsmethode, die bei Produkten wie Kaffee und Gewürzen zum<br />

Einsatz kommt, ist die Vakuumverpackung, bei der das Produkt in eine<br />

Tüte aus Plastik- oder Aluminiumfolie gefüllt und dann die Luft entfernt<br />

wird. Die Verpackung rund um das Lebensmittel erhält die<br />

Gaszusammensetzung im Inneren, so dass das Lebensmittel frisch und<br />

sicher bleibt.<br />

Bei so genannten MAP-Verpackungen (MAP = Modified atmosphere<br />

packaging) wird die Zusammensetzung des im Kontakt mit dem<br />

Lebensmittel stehenden Gases verändert, indem Luft durch ein einziges<br />

oder eine Mischung von Gasen ersetzt wird. Das Ziel von MAP ist es, den<br />

Sauerstoffanteil drastisch zu senken, um den Feuchtigkeitsgehalt des<br />

Lebensmittels zu erhalten und das aerobe mikrobielle Wachstum zu<br />

verhindern.<br />

Während diese Methode geeignet ist, das Wachstum aerober Bakterien zu<br />

hemmen, sind andere Bakterien, die in Zusammenhang mit durch<br />

Lebensmittel übertragenen Krankheiten stehen, wie beispielsweise<br />

Clostridium spp. Campylobacter spp. und Listeria monocytogenes, nicht in<br />

gleichem Ausmaß betroffen. Glücklicherweise gibt es andere Wege, diese<br />

Bakterien unter Kontrolle zu halten, wie beispielsweise den<br />

Feuchtigkeitsgehalt und den pH-Wert der Lebensmittel sowie Lagerdauer<br />

und -temperatur zu regulieren.


Die Wahl des Verpackungsmaterials hängt von der empfohlenen<br />

Lagertemperatur, der relativen Luftfeuchtigkeit und gegebenenfalls der<br />

Wirkung von Licht auf die Inhalte ab. Vakuumverpackung und MAP sind<br />

bei stark fetthaltigen Lebensmitteln angebracht, da durch den<br />

verringerten Sauerstoffkontakt verhindert wird, dass die Fette ranzig<br />

werden.<br />

Bei „aktiver Verpackung" werden Materialien hinzugefügt, um die<br />

Gaszusammensetzung während der Lagerung zu ändern.<br />

Sauerstoffabsorbierende Substanzen in der Lebensmittelverpackung<br />

tragen zur Reduktion des Sauerstoffgehalts in der Verpackung bei. Dies<br />

wiederum reduziert das Wachstum aerober Mikroorganismen und<br />

verzögert den Verderb von Fetten.<br />

Verpackung für den geschäftigen Lebensstil<br />

Als Antwort auf den geschäftigen Lebensstil von heute gibt es bereits eine<br />

breite Palette von kochfertigen Lebensmitteln - die zum Kochen nicht<br />

einmal die Verpackung verlassen! „Sous-vide" ist eine Technik, bei der<br />

Lebensmittel vakuumverpackt und anschließend erhitzt werden, um die<br />

Haltbarkeit zu erhöhen und gleichzeitig Nährstoffe, Geschmack und Textur<br />

des Lebensmittels zu erhalten. Vor dem Verzehr wird das Lebensmittel<br />

wieder aufgewärmt, und so der Kochprozess zum Abschluss gebracht.<br />

Einige Produkte werden eigens für die Zubereitung im Mikrowellenherd<br />

verpackt. Bei diesen Produkten werden gängigerweise hitzebeständige<br />

Plastikmaterialien wie CPET (crystallized polyethylene terephthalate) oder<br />

Polypropylen (PP) verwendet.<br />

Lebensmittelsicherheit<br />

Ein wichtiger Aspekt von Verpackungen im Bereich der<br />

Lebensmittelsicherheit ist die Identifizierung eines Produkts, das während<br />

der Produktion oder Lieferung beeinträchtigt oder unbeabsichtigt<br />

beschädigt worden ist. Einige Hersteller verwenden daher spezielle<br />

Verpackungen wie vakuumversiegelte Verschlüsse und Siegel, anhand<br />

derer zu erkennen ist, ob die Verpackung beschädigt oder beeinträchtigt<br />

wurde. Lebensmittel aus eingedellten Konservendosen oder<br />

durchlöcherten Verpackungen sollte man nicht verzehren, da sie mit<br />

schädlichen Mikroorganismen kontaminiert sein können.


Mehr über Verpackungen<br />

In den letzten Jahren hat die Forschung nach den besten und sichersten<br />

Lebensmittelverpackungen beachtliche Fortschritte erzielt. Es wurde viel<br />

Forschungsarbeit in die Wahl der besten Verpackungsmaterialien für<br />

unterschiedliche Lebensmittel investiert, insbesondere in Studien zu<br />

Wechselwirkungen zwischen Lebensmittel und Verpackung sowie die<br />

Umweltverträglichkeit verschiedener Verpackungsmaterialien. In einer der<br />

nächsten Ausgaben von Food Today werden die Fortschritte auf diesen<br />

Gebieten noch näher beleuchtet.<br />

Tipps zur Lebensmittelsicherheit<br />

Die Verpackung gewährleistet die Sicherheit und Qualität der Lebensmittel.<br />

Hier sind einige weitere Tipps, wie man Lebensmittel sicher hält.<br />

•Lesen und befolgen Sie die Angaben zur Lagerung auf der Verpackung<br />

•Kaufen Sie keine Dosen oder Verpackungen, die aufgerissen, beschädigt<br />

oder in anderer Weise beeinträchtigt sind<br />

•Es kann vorteilhaft sein, Getränkedosen abzuwischen, bevor man aus<br />

ihnen trinkt, da sich auf der Dose während Transport und Lagerung Staub<br />

absetzen kann<br />

•Man sollte Lebensmittel nicht direkt in Zeitungspapier einwickeln, da die<br />

Druckerschwärze die Lebensmittel verunreinigen kann<br />

Neue Lebensmittel-Technologien -<br />

Lebensmittelverarbeitung für Sicherheit, Komfort<br />

und Geschmack (21)<br />

Salzen und Trocknen sind zwei der ältesten Methoden, um<br />

Lebensmittel in ihrer Frische zu konservieren und den<br />

Geschmack zu verbessern. Mit der Zeit haben die verbesserten<br />

Techniken der Lebensmittelverarbeitung zur Erweiterung des<br />

Lebensmittelangebots beigetragen, indem die Haltbarkeit verlängert, das<br />

Verderben verhindert und die Vielfalt an angebotenen Produkten erhöht<br />

wurde. Dieses ist der erste Artikel einer Serie, die Food Today den<br />

verschiedenen heute angewandten Technologien und deren Nutzen für<br />

eine Verbesserung des Lebensmittelangebots widmet.


Extrusion - neue Formen und Texturen<br />

Snacks, Frühstücks-Cerealien, Süßwaren und sogar einige Tierfutter<br />

werden mit Hilfe einer Methode hergestellt, die man Extrusion nennt. Im<br />

Wesentlichen werden dabei die Lebensmittel zu einer semi-soliden Masse<br />

komprimiert und anschließend durch eine kleine Öffnung gedrückt, um so<br />

die Vielfalt von Textur, Form und Farbe, die ein Lebensmittel liefern kann,<br />

zu erhöhen. Durch diese Technik wurden Produkte mit bislang nicht<br />

bekannten Formen und Texturen möglich. Mit Hilfe der Extrusion können<br />

rohe Zutaten zu fertigen Produkten geformt und teilweise sogar gekocht<br />

werden.<br />

Ein typischer Extruder besteht aus einer Stromzufuhr zum Antrieb der<br />

Hauptschraube, einer Zuleitung, um die Rohmaterialien zu dosieren, und<br />

einer Kesseltrommel um die Schraube herum. Die Schraube fördert das<br />

feste Rohmaterial zu einem geformten Loch, der Modellform, die dem<br />

Produkt seine Form gibt. Extrusion kann bei hoher Temperatur und hohem<br />

Druck oder aber in einem nicht-kochenden formenden Prozess stattfinden.<br />

Einer der potenziellen Vorteile beim Einsatz von Extrusion in der<br />

Lebensmittelherstellung ist die Erhöhung der Haltbarkeit der<br />

Lebensmittelprodukte. Mit Hilfe der Extrusion kann die Aktivität des<br />

Wassers der Inhaltsstoffe kontrolliert werden, welche für das<br />

mikrobiologische Wachstum und somit für den Verderb der Lebensmittel<br />

verantwortlich ist. Daher ist Extrusion vor allem bei der Herstellung<br />

feuchter Lebensmittel, die im Regal gelagert werden sollen, von Nutzen,<br />

und auch zunehmend bei der Produktion von Snacks, verschiedenen<br />

Süßwaren aber auch bei der Tiernahrung von Bedeutung.<br />

Neue und kreative Produkte<br />

Snacks sind die am schnellsten wachsende Sparte der<br />

Lebensmittelindustrie, und hier wird Extrusion bereits als Mittel zur<br />

Herstellung neuer und kreativer Produkte eingesetzt. Die meisten<br />

Cerealien können durch den Prozess der Extrusion gehen und Produkte auf<br />

Getreidebasis, wie Brot, Frühstücks-Cerealien und Kuchen, können auf<br />

diese Weise verarbeitet werden. Auch bei der Herstellung von Tiernahrung<br />

kommt Extrusion zum Einsatz.<br />

Eine besonders vielversprechende Anwendung von Extrusion ist die<br />

Verarbeitung von faserartigen Strukturen, so genannten „Textured<br />

Vegetable Protein" (TVP). Dies ist im Wesentlichen Soja-Mehl, das<br />

verarbeitet und getrocknet wurde. Die so gewonnene Substanz mit<br />

schwamm-ähnlicher Textur kann so gewürzt werden, dass sie Fleisch<br />

ähnelt. Die Hülsen der Sojabohnen werden entfernt und das Öl extrahiert,<br />

bevor sie zu Mehl zermahlen werden. Das Mehl wird dann mit Wasser


vermischt, um die löslichen Kohlenhydrate zu entfernen, und dem Rest<br />

wird durch Extrusion eine Textur gegeben. Dabei wird erhitztes Soja von<br />

einer Zone hohen Drucks durch eine Modellform in eine Zone niedrigeren<br />

Drucks überführt, wobei das Sojaprotein aufquillt. Dann wird es dehydriert<br />

und kann anschließend entweder in kleine Stücke geschnitten oder zu<br />

Granulat gemahlen werden. Mit Hilfe der Extrusion kann so ein qualitativ<br />

hochwertiger Fleischersatz aus TVP und Mykoprotein (ein Protein, das aus<br />

Pilzen gewonnen wird) hergestellt werden. TVP wird auch bei der<br />

Entwicklung einiger Funktioneller Lebensmittel eingesetzt, wobei hier der<br />

potentielle gesundheitliche Nutzen des Sojaproteins im Vordergrund steht.<br />

Die Extrusion wird in der Lebensmittelproduktion schon seit längerer Zeit<br />

bei der Zubereitung von Campingnahrung und militärischen Feldrationen,<br />

bei speziellen Diät-Lebensmitteln und bei Lebensmitteln für Katastrophenund<br />

Hunger-Bekämpfung eingesetzt. Es gab sogar einen Vorschlag für ein<br />

Lebensmittelverarbeitungs-System, das auf dem Mars stationiert werden<br />

sollte. In jedem Fall ist der Einsatz von Extrusion zur Herstellung neuer<br />

und innovativer Lebensmittelprodukte vielversprechend für die Zukunft<br />

der Lebensmittelproduktion.<br />

FOOD TODAY 02/2002<br />

Quelle: Das Europäische Informationszentrum für Lebensmittel<br />

www.eufic.org

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!