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Sexualität in der Schwangerschaft und Wochenbett - Faph.de

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2. Phase <strong>de</strong>s Wohlbef<strong>in</strong><strong>de</strong>ns: Die ersten körperlichen Probleme s<strong>in</strong>d überstan<strong>de</strong>n<br />

<strong>und</strong> K<strong>in</strong>dsbewegungen s<strong>in</strong>d häufig schon zu spüren. In dieser Phase ist die<br />

I<strong>de</strong>ntifizierung mit <strong>de</strong>m Status „<strong>Schwangerschaft</strong>“ <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Rolle als Mutter<br />

weitestgehend abgeschlossen. Die schwangere Frau beg<strong>in</strong>nt, Kontakte mit<br />

an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Schwangeren aufzunehmen, z.B. im Rahmen von<br />

Geburtsvorbereitungskursen <strong>und</strong> stellt durch Erfahrungsaustausch fest, dass<br />

viele eigene Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen normal s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Schwangere diese<br />

Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong>in</strong> ähnlichem Maße verspüren. Die Gravi<strong>de</strong> kann sich fallen<br />

lassen <strong>und</strong> sich auf das K<strong>in</strong>d freuen.<br />

3. Phase <strong><strong>de</strong>r</strong> Belastung: In dieser Phase stehen körperliche Belastungen wie<strong><strong>de</strong>r</strong> im<br />

Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>gr<strong>und</strong>. Alle Organsysteme wer<strong>de</strong>n vollkommen beansprucht <strong>und</strong><br />

Müdigkeit <strong>und</strong> ger<strong>in</strong>gere Belastungsfähigkeit erschweren <strong>de</strong>n Alltag.<br />

Gleichzeitig wird die Schwangere durch (angstvolle) Gedanken an die Geburt<br />

<strong>und</strong> die Zeit danach beherrscht.<br />

Der E<strong>in</strong>fluss <strong>de</strong>s emotionalen <strong>und</strong> psychischen Zustand <strong><strong>de</strong>r</strong> wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Mutter auf<br />

das ungeborene K<strong>in</strong>d ist enorm. Neuste Erkenntnisse <strong><strong>de</strong>r</strong> Säugl<strong>in</strong>gsforschung<br />

zeigen, dass „bereits <strong>in</strong> dieser frühen Phase [] B<strong>in</strong>dung stattf<strong>in</strong><strong>de</strong>t o<strong><strong>de</strong>r</strong> B<strong>in</strong>dung<br />

gestört wird.“ 6 Nach statistischen Schätzungen s<strong>in</strong>d 70 Prozent <strong><strong>de</strong>r</strong> erstgeborenen<br />

K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> nicht geplant, mit häufig gravieren<strong>de</strong>n Auswirkungen <strong>und</strong> mit Ausbildung<br />

e<strong>in</strong>es <strong>Schwangerschaft</strong>skonflikts. Das auf die körperlichen Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />

Unvorbereitetse<strong>in</strong> verstärkt <strong>in</strong> <strong>de</strong>n ersten Wochen die Sorge um sich <strong>und</strong> das K<strong>in</strong>d.<br />

Angst schürt e<strong>in</strong>e Verstärkung von Beschwer<strong>de</strong>n, diese wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um verstärken die<br />

Angst <strong>und</strong> Sorge, so dass es zu e<strong>in</strong>em circulus vitiosus kommen kann. Bei<br />

Beschwer<strong>de</strong>n tritt die Lust nach <strong>Sexualität</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>n H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> 7 , wobei nach<br />

Bull<strong>in</strong>ger (1983) <strong><strong>de</strong>r</strong> Wunsch nach Zärtlichkeit steigt <strong>und</strong> e<strong>in</strong> gesteigertes Bedürfnis<br />

nach Zärtlichkeit „mit gesteigerten sexuellen Bedürfnissen gleichzusetzen“ ist. 8<br />

„Der Höhenflug <strong><strong>de</strong>r</strong> Schwangeren beg<strong>in</strong>nt, wenn sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Körper auf se<strong>in</strong>e neue<br />

Rolle e<strong>in</strong>gestellt hat“ 9 , also wenn die Übelkeit nachlässt, die Brüste nicht mehr so<br />

schmerzhaft empf<strong>in</strong>dlich s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> so weiter. Nach Kuckuck et al. gibt die Mehrzahl<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>in</strong>terviewten Frauen an, „das Gefühl <strong><strong>de</strong>r</strong> Intensität bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Liebe zu Dritt“<br />

6<br />

L<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> R, Janus L, Wallbruch G; Pränatale <strong>und</strong> per<strong>in</strong>atale Psychologie – Psychodynamik <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>Schwangerschaft</strong>skonflikts, Bericht von <strong><strong>de</strong>r</strong> 19. Hei<strong>de</strong>lberger Arbeitstagung <strong><strong>de</strong>r</strong> ISPPM<br />

7<br />

Geist, C, Har<strong><strong>de</strong>r</strong> U, Kriegerowski-Schröteller G, Stiefel A (Hrsg); Hebammenk<strong>und</strong>e – Lehrbuch für SS,<br />

Geburt, <strong>Wochenbett</strong> <strong>und</strong> Beruf 1995, Berl<strong>in</strong>, New York<br />

8<br />

Bull<strong>in</strong>ger, H: Wenn Männer Väter wer<strong>de</strong>n – <strong>Schwangerschaft</strong>, Geburt <strong>und</strong> die Zeit danach <strong>in</strong> Erleben von<br />

Männern – Überlegungen, Informationen, Erfahrungen 1983, Re<strong>in</strong>bek<br />

9<br />

Kuckuck A, Luckmann C, Mütter, Lust <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> 1997, Re<strong>in</strong>bek<br />

10

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