Sexualität in der Schwangerschaft und Wochenbett - Faph.de
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Geschlechtsteile lassen erkennen, wie sehr <strong>Sexualität</strong> <strong>und</strong> Geschlechtsbewusstse<strong>in</strong><br />
schon <strong>in</strong> frühester Vorzeit verehrt wur<strong>de</strong>.<br />
E<strong>in</strong>en wesentlichen Schritt <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Entwicklung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Sexualität</strong> soll die so genannte<br />
„Neolithische Revolution“ entwickelt haben. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Jungste<strong>in</strong>zeit begann die<br />
Sesshaftigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschen, wahrsche<strong>in</strong>lich durch klimatische Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />
ausgelöst. In <strong><strong>de</strong>r</strong> auch als „die erste menschliche Revolution“ genannten Phase <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Menschheit, än<strong><strong>de</strong>r</strong>te sich schnell das Verhältnis <strong><strong>de</strong>r</strong> nun nicht mehr ausschließlich<br />
als Sammler <strong>und</strong> Jäger tätigen Menschen. Tiere wur<strong>de</strong>n domestiziert, Ackerbauch<br />
betrieben. Hunger <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> hieraus resultieren<strong>de</strong> Wan<strong><strong>de</strong>r</strong>ungstrieb wur<strong>de</strong>n immer<br />
seltener beobachtet. Wenn die Besorgung <strong><strong>de</strong>r</strong> Nahrung nicht mehr die existentielle<br />
Notwendigkeit besaß, da durch <strong>de</strong>n Ackerbau <strong>und</strong> die Tierhaltung Vorräte<br />
geschaffen wer<strong>de</strong>n konnte, konnten auch an<strong><strong>de</strong>r</strong>e kulturelle Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen E<strong>in</strong>zug<br />
halten. Aus <strong><strong>de</strong>r</strong> kle<strong>in</strong>en Wan<strong><strong>de</strong>r</strong>-Gruppe entstan<strong>de</strong>n größere<br />
Siedlungsgeme<strong>in</strong>schaften.<br />
Durch die Vergrößerung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppe erhöhte sich auch die Möglichkeit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
genetischen Variabilität. Allerd<strong>in</strong>gs mit zunehmen<strong><strong>de</strong>r</strong> Gefahr für <strong>de</strong>n Mann, nicht<br />
genetisch verwandte K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> aufzuziehen. Es wird <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />
darüber diskutiert, ob die „neolithische Revolution“ <strong><strong>de</strong>r</strong> Beg<strong>in</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Tabuisierung<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>s Verbotes <strong><strong>de</strong>r</strong> weiblichen <strong>Sexualität</strong> sei. Hier stellt sich auch die Frage, ob<br />
z.B. <strong>in</strong> islamischen Kulturen <strong><strong>de</strong>r</strong> Umgang mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiblichkeit nicht eben unter<br />
diesem „neolithischen“ E<strong>in</strong>fluss steht, da die Sesshaftwerdung <strong><strong>de</strong>r</strong> überwiegend bis<br />
vor weniger als 200 Jahren nomadischen Bevölkerung noch sehr jung ist.<br />
Die <strong>Sexualität</strong> <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Antike <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Altertums zeichnete sich durch teilweise<br />
ungehemmtes Ausleben <strong>de</strong>s Nisus o<strong><strong>de</strong>r</strong> libido sexualis (Sexualtrieb) aus.<br />
Homosexualität <strong>und</strong> Prostitution waren legitime Formen <strong>de</strong>s Auslebens <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
<strong>Sexualität</strong>.<br />
Viele mediz<strong>in</strong>ische Wörterbücher <strong>de</strong>f<strong>in</strong>ieren <strong>de</strong>n „Sexualtrieb“ als „wegen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
pr<strong>in</strong>zipiellen Bisexualität <strong>de</strong>s Menschen …[als] … nicht notwendig<br />
gegengeschlechtlich orientiert.“ 25 Allerd<strong>in</strong>gs wur<strong>de</strong> die Homo- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Bisexualität<br />
von Frauen negiert 26 , <strong>in</strong> späteren Schriften wur<strong>de</strong> gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t, homosexuell aktive<br />
Frauen zu ste<strong>in</strong>igen. 27<br />
25<br />
Pschyrembel Kl<strong>in</strong>isches Wörterbuch 256. Auflage, 1990, De Gruyter-Verlag<br />
26<br />
Ovid, Metamorphosen, 9.669-797<br />
27<br />
Seneca, Kontroversen, 1.2.23<br />
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