Sexualität in der Schwangerschaft und Wochenbett - Faph.de
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Zusätzlich wird durch <strong>de</strong>n physiologischen Zwerchfellhochstand beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s<br />
<strong>in</strong> späteren <strong>Schwangerschaft</strong>swochen die unteren Lungenabschnitte weniger<br />
belüftet, was e<strong>in</strong>e weitere Zunahme <strong><strong>de</strong>r</strong> Atemnot bewirkt.<br />
2.4 Harnwege<br />
Die Wän<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> ableiten<strong>de</strong>n Harnwege erschlaffen genauso wie die <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Blutgefäße. Hierdurch kommt es zu e<strong>in</strong>er Dilatation <strong><strong>de</strong>r</strong> Harnleiter (Ureter).<br />
Durch die Erschlaffung dieser Strukturen <strong>und</strong> auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Harnröhre kann es <strong>in</strong><br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Schwangerschaft</strong> zu vermehrten Harnweg<strong>in</strong>fektionen kommen. Als<br />
funktionelle Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen s<strong>in</strong>d hauptsächlich die erhöhte Ausscheidung<br />
ausscheidungspflichtiger Produkte zu nennen, wobei an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Stoffe, die <strong>de</strong>m<br />
Körper nützlich s<strong>in</strong>d, vermehrt <strong>de</strong>m Körper zurückgeführt wer<strong>de</strong>n (Natrium,<br />
Wasser etc). Allerd<strong>in</strong>gs kann es durch die erhöhte Filtrationsrate zu Verlust<br />
an Glucose <strong>und</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Stoffen kommen (physiologische Glucosurie,<br />
ger<strong>in</strong>ge physiologische Prote<strong>in</strong>urie, Vitam<strong>in</strong>urie).<br />
2.5 Zahnfleisch<br />
Parodontitis (Zahnfleischentzündung) <strong>und</strong> die sog. G<strong>in</strong>givitis<br />
hypertrophicans (Anschwellen <strong>de</strong>s entzün<strong>de</strong>ten Zahnfleisches), sowie die<br />
sog. <strong>Schwangerschaft</strong>sepulis (tumorartige Hypertrophie <strong>de</strong>s Zahnfleisches<br />
ohne Entzündung) stellen typische Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Zähne e<strong>in</strong>er<br />
Schwangeren dar. Da <strong><strong>de</strong>r</strong> pH-Wert <strong>de</strong>s Speichels e<strong>in</strong>er Schwangeren<br />
erniedrigt ist <strong>und</strong> dieser zusätzlich <strong>in</strong> höherer Menge produziert wird, ist die<br />
Kariesgefahr <strong>de</strong>utlich erhöht.<br />
2.6 Magen-Darm-Trakt<br />
Die Abnahme <strong><strong>de</strong>r</strong> Motilität (Bewegungsfreudigkeit) im gesamten Magen-<br />
Darm-Trakt, für die sich das Östrogen verantwortlich zeichnet, bewirkt e<strong>in</strong>e<br />
Verlangsamung <strong><strong>de</strong>r</strong> Speisepassage. Zusätzlich ist die<br />
Magensäureproduktion beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s im 1. Trimenon gesteigert. Sodbrennen ist<br />
e<strong>in</strong> Problem für viele Schwangere <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> gesamten <strong>Schwangerschaft</strong>, da ab<br />
<strong>de</strong>m 2. Trimenon, durch die zunehmen<strong>de</strong> Größe <strong>de</strong>s Uterus bed<strong>in</strong>gt, <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Magen nach oben gedrückt wird <strong>und</strong> durch die Erschlaffung <strong>de</strong>s<br />
Magene<strong>in</strong>gangs (Tonusm<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong>und</strong> physiologischer<br />
Zwerchfallhochstand) die im Magen produzierte Säure <strong>in</strong> die Speiseröhre<br />
steigen kann.<br />
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