Sexualität in der Schwangerschaft und Wochenbett - Faph.de
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2.13 Brüste<br />
Die Brustdrüse erfährt schon <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Frühschwangerschaft e<strong>in</strong>e<br />
Volumenzunahme. Die hierdurch verursachten Beschwer<strong>de</strong>n zählen zu <strong>de</strong>n<br />
unsicheren <strong>Schwangerschaft</strong>szeichen. Im 1. Trimenon überwiegt e<strong>in</strong>e<br />
Hyperplasie (Zellvermehrung) mit Aussprossen neuer Drüsenfel<strong><strong>de</strong>r</strong>,<br />
während ab <strong>de</strong>m 2. Trimenon die Hypertrophie (Wachstum <strong><strong>de</strong>r</strong> Zellen) <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Drüsenfel<strong><strong>de</strong>r</strong>, Hyperämie (vermehrte Durchblutung) <strong>und</strong> die beg<strong>in</strong>nen<strong>de</strong><br />
Milchsynthese dom<strong>in</strong>iert. Das Kolostrum, die Vormilch, kann schon <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />
letzten drei Monaten <strong><strong>de</strong>r</strong> Gravidität <strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung treten. Der Milchfluss,<br />
stimuliert durch <strong>de</strong>n sekretorischen Prolakt<strong>in</strong>effekt, h<strong>in</strong>gegen kann erst nach<br />
Abfall <strong><strong>de</strong>r</strong> die Prolakt<strong>in</strong>wirkung hemmen<strong>de</strong>n Östrogenkonzentration<br />
unmittelbar nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Geburt e<strong>in</strong>setzen.<br />
2.14 Äußere Genitale<br />
Die Genitale unterliegen e<strong>in</strong>er verstärkten Durchblutung <strong>und</strong><br />
Gewebsauflockerung während <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Schwangerschaft</strong>. Dies zeigt sich schon<br />
<strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Frühschwangerschaft durch die violette Verfärbung <strong>de</strong>s<br />
Schei<strong>de</strong>nepithels. Durch die erhöhte Durchblutung wird <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Drüsen <strong>de</strong>s<br />
Schei<strong>de</strong>nepithels vermehrt Sekret gebil<strong>de</strong>t, <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>n schwangeren Frauen<br />
häufig (auch unangenehm) als verstärkter Fluor (Ausfluss) auffällt. Es<br />
kommt zu e<strong>in</strong>em Anstieg <strong>de</strong>s pH-Wertes <strong>und</strong> folglich zu e<strong>in</strong>em Verlust an<br />
Milchsäurebakterien mit konsekutiver Vulnerabilität bezüglich diverser<br />
mykotischer, bakterieller <strong>und</strong> viraler Infektionen.<br />
2.15 Gebärmutter<br />
Die Masse <strong>de</strong>s Myometriums (Gebärmuttermuskulatur) nimmt ca. um <strong>de</strong>n<br />
Faktor 60 zu. Die Gebärmutter wiegt am En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Schwangerschaft</strong> bis zu<br />
1500 Gramm, wobei sich die Muskelzellen überwiegend vergrößern<br />
(Hypertrophie) <strong>und</strong> nur unwesentlich neue Muskelzellen gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n<br />
(Hyperplasie). Durch zunehmen<strong>de</strong> Dehnung <strong><strong>de</strong>r</strong> Uteruswand s<strong>in</strong>kt die<br />
Myometriumsdicke von ca. 2-3 cm auf 1-2 cm. Das untere Uter<strong>in</strong>segment<br />
<strong>und</strong> die Zervix uteri (Gebärmutterhals) wird im Laufe <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Schwangerschaft</strong><br />
b<strong>in</strong><strong>de</strong>gewebig umgebaut. Muskelzellen s<strong>in</strong>d um <strong>de</strong>n Geburtsterm<strong>in</strong> <strong>in</strong> diesen<br />
Uterusstrukturen kaum noch vorhan<strong>de</strong>n.<br />
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