Sexualität in der Schwangerschaft und Wochenbett - Faph.de
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Variabilität <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Zufrie<strong>de</strong>nheit mit <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Sexualität</strong> im <strong>Wochenbett</strong>. Je<br />
zufrie<strong>de</strong>ner die Partner vor <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Schwangerschaft</strong> mit ihrer <strong>Sexualität</strong> waren,<br />
<strong>de</strong>sto eher wur<strong>de</strong> Geschlechtsverkehr nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Geburt begonnen <strong>und</strong> <strong>de</strong>sto<br />
zufrie<strong>de</strong>ner waren die Paare mit ihrer <strong>Sexualität</strong> post partum. 44 45 . Das<br />
Rollenverständnis <strong>und</strong> –gefühl <strong><strong>de</strong>r</strong> jungen Mutter wird häufig komplett durch<br />
die Mutterschaft belegt. Wie bereits oben erwähnt, gilt die Nähe zu <strong>de</strong>m K<strong>in</strong>d<br />
als <strong>Sexualität</strong>sersatz o<strong><strong>de</strong>r</strong> als alternative Form <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Sexualität</strong>. Die Partnerschaft<br />
lei<strong>de</strong>t <strong>in</strong> dieser Phase <strong><strong>de</strong>r</strong> Rollenf<strong>in</strong>dung. Nach Bull<strong>in</strong>ger (1986) ist die<br />
Gr<strong>und</strong>lage e<strong>in</strong>er Paarbeziehung „die gegenseitige Befriedigung emotionaler<br />
Bedürfnisse“ 46 In dieses Gefüge von Mann <strong>und</strong> Frau dr<strong>in</strong>gt nun e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>,<br />
dass se<strong>in</strong>e eigenen Bedürfnisse befriedigt wissen möchte. Dass es dabei zu<br />
Kontroversen kommen kann, ist e<strong>in</strong>e logische Konsequenz <strong>und</strong> gilt <strong>in</strong> je<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Elternschaft. Die Angst vor e<strong>in</strong>er erneuten <strong>Schwangerschaft</strong> ist ebenfalls e<strong>in</strong><br />
wichtiger Punkt <strong>in</strong> Bezug auf die Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>aufnahme <strong><strong>de</strong>r</strong> koitalen <strong>Sexualität</strong>.<br />
Zwar verzögert das Stillen das E<strong>in</strong>setzen <strong>de</strong>s ersten Eisprungs, aber wann es<br />
zum ersten Eisprung kommt, ist aber nicht vorauszusagen. Denn vor <strong><strong>de</strong>r</strong> ersten<br />
Menstruation hat <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel bereits e<strong>in</strong>e Ovulation stattgef<strong>und</strong>en. E<strong>in</strong>en<br />
wesentlichen Beitrag zum sexuellen Wohlbef<strong>in</strong><strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Paares nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Geburt<br />
kann die betreuen<strong>de</strong> Hebamme o<strong><strong>de</strong>r</strong> Arzt durch e<strong>in</strong>e kompetente<br />
Kontrazeptionsberatung leisten. Hierzu gehört die Beratung zur hormonellen<br />
Verhütung während <strong>de</strong>s Stillens o<strong><strong>de</strong>r</strong> ohne Stillen, die Beratung zum E<strong>in</strong>satz<br />
von Barrieremetho<strong>de</strong>n, wobei Portiokappen <strong>und</strong> Diaphragma aufgr<strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
physiologischen Beckenbo<strong>de</strong>n- <strong>und</strong> Zervixverän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung noch nicht angewen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n können, <strong>und</strong> Spirale (hormonell o<strong><strong>de</strong>r</strong> metallisch), die frühestens vier<br />
Wochen post partum <strong>und</strong> nach Abschluss <strong><strong>de</strong>r</strong> uter<strong>in</strong>en Rückbildung e<strong>in</strong>gesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n können. Stillen<strong>de</strong> Frauen sollten mit Kondom <strong>und</strong>/o<strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>er<br />
östrogenfreien Pille verhüten (M<strong>in</strong>ipille, Cerazette, etc.).<br />
6. Zusammenfassung<br />
44<br />
Sydow K., Sexuality dur<strong>in</strong>g pregnancy and after childbirth. A metacontent analysis of 59 studies. Jounal of<br />
Psychosomatic Research, 1999; 47: 27-49<br />
45<br />
Hobs K, Bramwell, R, May K., Sexuality, sexual behaviour and pregnancy. Sexual and Marital Therapy 1999;<br />
14:371-83<br />
46<br />
Bull<strong>in</strong>ger H., Wenn Paare Eltern wer<strong>de</strong>n: die Beziehung zwischen Frau <strong>und</strong> Mann nach Geburt ihres K<strong>in</strong><strong>de</strong>s,<br />
Re<strong>in</strong>bek 1986<br />
24