Sexualität in der Schwangerschaft und Wochenbett - Faph.de
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2.11 Kortisolanstieg<br />
In <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Schwangerschaft</strong> wird vermehrt Kortisol <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Nebennierenr<strong>in</strong><strong>de</strong><br />
produziert, was unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schwächung <strong>de</strong>s allgeme<strong>in</strong>en<br />
Immunsystems resultiert. Der starke Anstieg <strong><strong>de</strong>r</strong> Aldosteronsynthese <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Nebennierenr<strong>in</strong><strong>de</strong> bewirkt im wesentlichen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Frühschwangerschaft die<br />
Adaptation <strong>de</strong>s Kreißlaufs auf die <strong>Schwangerschaft</strong> (Natrium- <strong>und</strong><br />
Wasserrückresorption).<br />
2.12 Körpergewicht<br />
Insgesamt kommt es durch die oben genannten Alterationen zu nachhaltigen<br />
Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen im gesamten Körper <strong><strong>de</strong>r</strong> schwangeren Frau. Das Wachstum<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Brustdrüse <strong>und</strong> die Zunahme <strong>de</strong>s Blutvolumens <strong>und</strong> E<strong>in</strong>lagerung von<br />
Wasser <strong>in</strong> das Gewebe (<strong>in</strong>sgesamt ca. 6,5 Liter) ist e<strong>in</strong> wesentlicher Gr<strong>und</strong><br />
für die Zunahme <strong>de</strong>s Körpergewichts <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> ersten <strong>Schwangerschaft</strong>shälfte,<br />
während die Gewichtszunahme <strong><strong>de</strong>r</strong> Schwangeren <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> zweiten Hälfte <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
<strong>Schwangerschaft</strong> durch das Wachstum <strong>de</strong>s K<strong>in</strong><strong>de</strong>s begrün<strong>de</strong>t liegt. Der<br />
Kohlenhydratstoffwechsel verän<strong><strong>de</strong>r</strong>t sich <strong><strong>de</strong>r</strong>art, dass zu Beg<strong>in</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Gravidität die Insul<strong>in</strong>sensibilität erhöht ist, Dies bewirkt neben <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Vermeidung von extremen Blutzuckerspitzen, die für das K<strong>in</strong>d schädliche<br />
Wirkung haben könnten (s. Diabetes mellitus <strong>und</strong> <strong>Schwangerschaft</strong>),<br />
beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s auch e<strong>in</strong>e erhöhte Synthese von Muskelprote<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Fettzellen.<br />
Gleichzeitig steuern an<strong><strong>de</strong>r</strong>e vermehrt synthetisierte Hormone e<strong>in</strong>em<br />
extremen Blutzuckerabfall entgegen (z.B. durch das <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Leber gebil<strong>de</strong>te<br />
Glukagon, Kortisol <strong>und</strong> Adrenal<strong>in</strong>). Insgesamt wer<strong>de</strong>n <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
<strong>Schwangerschaft</strong> 1 kg Prote<strong>in</strong>e neu gebil<strong>de</strong>t.<br />
Das <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Plazenta synthetisierte Estradiol, bes. das 17ß-Estradiol,<br />
verursacht e<strong>in</strong>e erhöhte Konzentration an SHBG (Sexulhormon-b<strong>in</strong><strong>de</strong>n<strong>de</strong>s<br />
Globul<strong>in</strong>) im maternalen Körper. Androgene, <strong>in</strong>sbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e das Testosteron,<br />
haben gegenüber <strong>de</strong>m SHBG e<strong>in</strong>e höhere Aff<strong>in</strong>ität als Östrogene, wer<strong>de</strong>n<br />
also bevorzugt an diese geb<strong>und</strong>en. Da aber nur freie, nicht geb<strong>und</strong>enen<br />
Stoffe hormonell aktiv s<strong>in</strong>d, nimmt die Wirkung <strong>de</strong>s Testosterons auf se<strong>in</strong>e<br />
Erfolgsorgane mit zunehmen<strong><strong>de</strong>r</strong> Östrogenkonzentration stetig ab.<br />
Testosteron gilt als DAS libidosteigern<strong>de</strong> Hormon, wodurch auch hormonell<br />
erklärt wer<strong>de</strong>n kann, warum schwangere Frauen e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>geres<br />
Lustempf<strong>in</strong><strong>de</strong>n haben können, als nicht schwangere.<br />
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