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Sexualität in der Schwangerschaft und Wochenbett - Faph.de

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2.16 Haut<br />

Auch die Haut unterliegt Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Schwangerschaft</strong>. Während<br />

lokale Hyperpigmentation <strong>und</strong> die Ausbildung <strong><strong>de</strong>r</strong> sog. Striae<br />

(Dehnungsstreifen) ke<strong>in</strong>en wesentlichen E<strong>in</strong>fluss auf das sexuelle Verhalten<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Frau hat, muss die Auswirkung <strong><strong>de</strong>r</strong> Hyperämie <strong><strong>de</strong>r</strong> Haut näher betrachtet<br />

wer<strong>de</strong>n. Unter <strong>de</strong>m hohem Östrogene<strong>in</strong>fluss <strong><strong>de</strong>r</strong> Blutgefäße <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Haut,<br />

kommt es auch hier zu e<strong>in</strong>er Dilatation <strong><strong>de</strong>r</strong> Gefäße. Deutlich wird dieses<br />

Phänomen beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s als Palmarerythem mit Rötung <strong><strong>de</strong>r</strong> Hand<strong>in</strong>nenflächen.<br />

Aber auch die Ausbildung von Spi<strong><strong>de</strong>r</strong> nävi (oberflächliche <strong>de</strong>f<strong>in</strong>ierte<br />

Gefäßerweiterungen) am Stamm o<strong><strong>de</strong>r</strong> Gesicht s<strong>in</strong>d typisch. Die vermehrte<br />

Durchblutung <strong><strong>de</strong>r</strong> Haut bewirkt erhöht <strong>de</strong>n Wärmeverlust. Schwangere<br />

Frauen frieren häufiger. In <strong>de</strong>m Maße, wie die Durchblutung zunimmt,<br />

nimmt auch die Sensibilität <strong><strong>de</strong>r</strong> afferenten Nervenbahnen zu, was e<strong>in</strong>e<br />

Sensibilisierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Haut erklärt.<br />

3. Psychische <strong>und</strong> emotionale Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Schwangerschaft</strong><br />

Psychologische Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Schwangerschaft</strong> s<strong>in</strong>d Bestandteil vieler<br />

Studien. Die Inhomogenität <strong><strong>de</strong>r</strong> Studien<strong>de</strong>signs machen allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e Auswertung<br />

nur bed<strong>in</strong>gt möglich.<br />

Für bei<strong>de</strong> Eltern be<strong>de</strong>utet <strong>Schwangerschaft</strong> e<strong>in</strong>e große Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung Ihrer<br />

I<strong>de</strong>ntität, um die „Entwicklung <strong><strong>de</strong>r</strong> elterlichen Rolle <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> elterlichen Kompetenz<br />

realisieren zu können“ 1 .<br />

Seit E<strong>in</strong>führung oraler Kontrazeptiva (umgangssprachlich „die Pille) <strong>in</strong> <strong>de</strong>n späten<br />

sechziger Jahren besteht e<strong>in</strong>e effiziente Möglichkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Familienplanung. Frauen<br />

erleben seit <strong>de</strong>m ihre <strong>Sexualität</strong> nicht mehr nur unter <strong>de</strong>m Diktat <strong><strong>de</strong>r</strong> ihr<br />

schicksalhaft zugewiesenen Mutterrolle. Frauen <strong>und</strong> somit auch das Paar erleben<br />

<strong>Sexualität</strong> als re<strong>in</strong>e Lust, losgelöst von <strong><strong>de</strong>r</strong> Planung e<strong>in</strong>er Familiengründung. Die<br />

Emanzipation <strong><strong>de</strong>r</strong> Frau auf allen gesellschaftlichen Ebenen basiert wesentlich auf<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Selbstbestimmung <strong><strong>de</strong>r</strong> Frau <strong>in</strong> Bezug auf die Bee<strong>in</strong>flussung <strong>de</strong>s Zeitpunkts <strong>de</strong>s<br />

E<strong>in</strong>tritts e<strong>in</strong>er <strong>Schwangerschaft</strong> <strong>und</strong> ist im Wesentlichen auf die E<strong>in</strong>führung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

„Pille“ zurückzuführen. Insofern hat das Thema Selbstbestimmung <strong><strong>de</strong>r</strong> mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nen<br />

Frau viel mit <strong>Sexualität</strong>, <strong>Schwangerschaft</strong> <strong>und</strong> Mutterse<strong>in</strong> zu tun. Während diese<br />

1<br />

Ludwig Janus „Psychologische <strong>und</strong> psychosomatische Aspekte von <strong>Schwangerschaft</strong> <strong>und</strong> Geburt, Teil 1“ <strong>in</strong><br />

„Psychosomatisches Kompendium <strong><strong>de</strong>r</strong> Frauenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Geburtshilfe, Marseille-Verlag 2008, S. 107-112<br />

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