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Sexualität in der Schwangerschaft und Wochenbett - Faph.de

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Das sexuelle Leben <strong>und</strong> Erleben ist sehr <strong>in</strong>dividuell. Dies gilt im beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Maße <strong>in</strong><br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Schwangerschaft</strong> <strong>und</strong> im <strong>Wochenbett</strong>. Die meisten Studien zeigen, dass Mann <strong>und</strong><br />

Frau <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Schwangerschaft</strong> e<strong>in</strong>en parallelen Verlauf <strong>in</strong> Bezug auf Lust auf Sex<br />

haben, allerd<strong>in</strong>gs unterschei<strong>de</strong>n sich Mann <strong>und</strong> Frau <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Motivation <strong>de</strong>s<br />

Libidoverlustes o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>ssen Anstiegs. Die Lust <strong><strong>de</strong>r</strong> Schwangeren auf Sex ist zunächst<br />

abhängig vom körperlichen Bef<strong>in</strong><strong>de</strong>n. Massive Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen hormoneller <strong>und</strong><br />

körperlicher Art können unterschiedliche Beschwer<strong>de</strong>n hervorrufen <strong>und</strong> so die Lust<br />

auf Sex m<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong> aufheben. Bei<strong>de</strong> Partner erfahren zunehmend die Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

ihrer Rolle <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Partnerschaft. Geborgenheit <strong>und</strong> Zärtlichkeit lösen <strong>de</strong>n Wunsch nach<br />

Geschlechtsverkehr ab; bei Frauen mehr, bei Männern weniger. Verantwortung für das<br />

ungeborene K<strong>in</strong>d nimmt immer mehr Platz e<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Geme<strong>in</strong>samkeit.<br />

Die Häufigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> praktizierten koitalen <strong>Sexualität</strong> korreliert positiv mit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Zufrie<strong>de</strong>nheit mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Partnerschaft vor <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Schwangerschaft</strong>. Depressive<br />

Persönlichkeiten wer<strong>de</strong>n eher seltener <strong>de</strong>n Koitus praktizieren. Im ersten Trimenon<br />

wird <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel genauso häufig sexueller Verlehr praktiziert, wie vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Gravidität,<br />

wobei ab <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s zweiten Trimenons die sexuellen Bedürfnisse <strong><strong>de</strong>r</strong> Frau<br />

nachlassen. E<strong>in</strong>e große Zahl von Paaren hat zu<strong>de</strong>m Angst, das K<strong>in</strong>d durch <strong>de</strong>n<br />

Geschlechtsverkehr zu schädigen. Im letzten Drittel <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Schwangerschaft</strong> wird <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Verkehr immer schwieriger <strong>und</strong> es wird auf oralen <strong>und</strong> analen Verkehr ausgewichen.<br />

Nach Abschluss <strong>de</strong>s <strong>Wochenbett</strong>es steigt das sexuelle Bedürfnis bei<strong><strong>de</strong>r</strong> Partner wie<strong><strong>de</strong>r</strong>,<br />

beim Mann eher, bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Frau später <strong>und</strong> ger<strong>in</strong>ger, wobei vier Wochen nach <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Geburt zur knapp 20% aller Frauen Verkehr haben. H<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ungsgr<strong>und</strong> s<strong>in</strong>d meist<br />

Schmerzen <strong><strong>de</strong>r</strong> Episiotomiew<strong>und</strong>e, vag<strong>in</strong>ale Blutung, Ausfluss, (nichtorganische)<br />

Dyspareunie (Schmerzen beim Geschlechtsverkehr)<strong>und</strong> Furcht vor Verletzungen.<br />

Aber auch Furcht davor, das Neugeborene zu wecken wer<strong>de</strong>n als H<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ungsgr<strong>und</strong>,<br />

die koitale <strong>Sexualität</strong> wie<strong><strong>de</strong>r</strong> aufzunehmen. Je stabiler die Beziehung vor <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>Schwangerschaft</strong> <strong>de</strong>sto eher wird Geschlechtsverkehr nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Geburt wie<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

praktiziert. Stillen hat nur ger<strong>in</strong>gen E<strong>in</strong>fluss auf die <strong>Sexualität</strong> im <strong>Wochenbett</strong>.<br />

Während <strong>in</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Kulturen, die nicht <strong><strong>de</strong>r</strong>artig wie die westliche Welt durch die<br />

Wissenschaft bee<strong>in</strong>flusst wird, Rituale <strong>und</strong> Mythen die Wöchner<strong>in</strong>nen vor Überlastung<br />

schützt <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> ke<strong>in</strong>e Rolle spielt, benötigt man bei uns Gesetze zum Schutz <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n <strong>und</strong> jungen Mutter (MuSchG). Die körperliche <strong>und</strong> psychisch-emotionale<br />

Regeneration sollte erst e<strong>in</strong>mal abgeschlossen se<strong>in</strong>, so dass e<strong>in</strong>e neue sexuelle Basis<br />

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