Sexualität in der Schwangerschaft und Wochenbett - Faph.de

zwischen den Partnern aufgebaut werden kann. Grundsätzlich gibt es außer dem
Befinden der jungen Mutter keinen medizinischen Grund, Geschlechtsverkehr nicht zu
praktizieren. Umgekehrt kann man in bestimmten Situationen eher noch eine positive
Wirkung auf die Rückbildung annehmen, da die Kontraktionen des Uterus beim
Orgasmus oxytocinabhängig rückbildungsfördernd ist, die Beckenbodenmuskultaur
sich zusammenzieht und der Milchfluss positiv beeinflusst wird (kontraktile
Auskleidung der Milchgänge).
7. Schlussbetrachtung
Zu Beginn meiner Recherche und vor Ausarbeitung der zahlreichen Literatur war
ich der Meinung, dass die Sexualität in der Schwangerschaft aus rein körperlichen
Gründen eingeschränkt ist. Ich war der Meinung, dass Aufklärung über körperliche
Vorgänge und Veränderungen zum Beispiel im Rahmen der Schwangerenvorsorge
und in Geburtsvorbereitungskursen ausreichend seien, Probleme im
partnerschaftlichen Miteinander Herr zu werden.
Die partnerschaftlichen und sexuellen Probleme, die in der Schwangerschaft und im
Wochenbett aus Gründen der Veränderung des weiblichen Körpers, aus Gründen
der Veränderung des Rollenverhältnissen in der Partnerschaft, aus Angst und
Unwissenheit entstehen, sind so individuell wie die Sexualität an sich. Das
bedeutet, dass es von absoluter Wichtigkeit ist, mit dem Paar möglichst frühzeitig
zu Beginn der Schwangerschaft ein offenes Gespräch zu führen. Hierbei sollte das
Thema Sexualität von der Hebamme angesprochen werden, da dieses häufig,
besonders wenn es problembehaftet ist, von den Betroffenen selber nicht
angesprochen wird. Bei diesen Gesprächen und Beratungen sollte der
soziokulturelle Hintergrund der Frau und des Paares immer Berücksichtigung
finden.
Abschließend ist zu erwähnen, dass Sexualität ein sehr intimer Vorgang ist, der
auch in der normalen Schwangerschaft und im physiologischen Wochenbettverlauf
einzig und allein dem gegenseitigen Bedürfnissen und Wünschen des Paares
gehören.
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