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Verena Gonzalez Lopez, 2011 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

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egelmäßige Import von Tieren in den letzten 30 Jahren von denen keine<br />

Abstammungsinformationen vorliegen, sowie der Anteil fehlerhafter Eintragungen.<br />

Bei Schätzung der drifteffektiven Populationsgröße von 1990 bis 2006 ergibt sich ein<br />

Mittelwert von 105 Tieren. In der Familiengrößenvarianz im Vater-Tochter-Pfad fällt<br />

ein Anstieg seit 1999 auf, der durch eine extrem hohe weibliche Nachkommenanzahl<br />

einiger weniger Eber zu erklären ist <strong>und</strong> verdeutlicht, dass in der Vergangenheit<br />

einzelne Eber überdurchschnittlich häufig in der Zucht eingesetzt wurden.<br />

Bei der Methode nach Hill (1979) werden allerdings Annahmen getroffen, die bei<br />

gerichteter Selektion in realen Zuchtpopulationen unwahrscheinlich sind. Unterstellt<br />

wird das Hardy-Weinberg-Gleichgewicht sowie zufällige Anpaarung. In der<br />

Zuchtpraxis ist aber davon auszugehen, dass die Abstammung eines Tieres<br />

durchaus eine Bedeutung <strong>für</strong> Selektionsentscheidungen hat <strong>und</strong> deshalb mit einer<br />

hohen Wahrscheinlichkeit eine Korrelation in der Familiengröße über Generationen<br />

besteht.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurde zusätzlich die inzuchteffektive Populationsgröße über den<br />

Inzuchtzuwachs pro Jahr geschätzt. Die Schätzwerte der durchschnittlichen<br />

Inzuchtkoeffizienten von 1990 bis 2006 fallen <strong>für</strong> eine kleine Population unerwartet<br />

niedrig aus. Der maximale durchschnittliche Inzuchtkoeffizient im Jahr 2006 ist 0,019<br />

<strong>und</strong> liegt damit unterhalb des der bayerischen Piétrainpopulation von 0,025 im Jahr<br />

2002 (Habier et al., 2009). Eine mögliche Erklärung hier<strong>für</strong> kann die geringe<br />

Pedigreegüte der Daten sein. Die Korrektur bei unbekannter Abstammung (UPM)<br />

bestätigt dies, denn es resultiert eine steilere Inzuchtkurve <strong>und</strong> somit 2006 ein<br />

höherer durchschnittlicher Inzuchtkoeffizient von 0,031.<br />

Die Schätzung der N e über den Inzuchtzuwachs (NRM) ergibt 190 Tiere. Diese<br />

Methode unterstellt, dass Zuchttiere ohne Abstammungsinformation zur Population<br />

unverwandt sind. Bei einem regelmäßigen Import von Tieren aus anderen<br />

Zuchtgebieten, wie es in Schleswig-Holstein in den letzten 30 Jahren der Fall war, ist<br />

das nicht allgemeingültig anzunehmen, so dass dieses Ergebnis als obere Grenze<br />

der N e zu interpretieren ist. Die UPM-Methode korrigiert auf unbekannte<br />

Abstammung <strong>und</strong> resultiert in einer N e von 118 Tieren. Die deutlichen Unterschiede<br />

zwischen den Schätzwerten der NRM <strong>und</strong> der UPM deuten auf den Einfluss von<br />

Importtieren in den letzten 30 Jahren hin. Vergleichbare effektive Populationsgrößen<br />

von 160 mittels der NRM <strong>und</strong> 113 nach Korrektur bei unbekannter<br />

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