Verena Gonzalez Lopez, 2011 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...
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Zusammenfassung<br />
Die Erhaltung der genetischen Variabilität ist die Basis des nachhaltigen Umgangs<br />
mit tiergenetischen Ressourcen <strong>und</strong> entscheidend <strong>für</strong> die Aufrechterhaltung von<br />
Vitalität <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit. Insbesondere in kleinen, nach Prinzipien der<br />
Reinzucht gezüchteten Populationen, besteht die Gefahr eines erhöhten<br />
Inzuchtzuwachses mit einer Reduktion der additiv genetischen Varianz. Im Rahmen<br />
der vorliegenden Arbeit wurde eine Analyse der genetischen Variabilität der Piétrain<br />
Herdbuchpopulation in Schleswig-Holstein durchgeführt, die als Gr<strong>und</strong>lage zur<br />
Beurteilung der aktuellen Situation dienen <strong>und</strong> als Informationsbasis <strong>für</strong> zukünftige<br />
Konzepte zum Erhalt der genetischen Variabilität herangezogen werden kann.<br />
Im ersten Kapitel wurde die Struktur <strong>und</strong> Entwicklung der Piétrain<br />
Herdbuchpopulation analysiert <strong>und</strong> mit einer Schätzung der effektiven<br />
Populationsgröße der Gefährdungsstatus der Population eingeordnet. Da<strong>für</strong> wurde<br />
das durchschnittliche Generationsintervall, die Entwicklung der Familienvarianz, die<br />
Inzuchtentwicklung <strong>und</strong> die effektive Populationsgröße anhand einer definierten<br />
aktuellen Zuchtpopulation mit entsprechenden Pedigreeinformationen ermittelt.<br />
Das Generationsintervall in der Population betrug im Durchschnitt 2,4 Jahre <strong>und</strong> ließ<br />
einen leichten Anstieg seit 2003 erkennen. Die effektive Populationsgröße wurde<br />
anhand dreier verschiedener Methoden geschätzt: drifteffektiv nach der Formel von<br />
Hill (1979) <strong>und</strong> inzuchteffektiv mittels der Numerator-Relationship-Matrix (NRM)<br />
sowie der Uncertain-Parentage-Matrix (UPM). Die drifteffektive Populationsgröße<br />
sank tendenziell von 1990 bis 2006 <strong>und</strong> wurde im Mittel auf 105 Tiere geschätzt. Mit<br />
190 Tieren lag die inzuchteffektive Populationsgröße -berechnet mittels der NRM –<br />
über der geschätzten drifteffektiven Populationsgröße. Eine Korrektur bei<br />
unbekannter Abstammung (UPM Methode) resultierte in einer inzuchteffektiven<br />
Populationsgröße von 118 Tieren. Die deutlichen Unterschiede zwischen den beiden<br />
inzuchtbasierten Schätzmethoden zeigten den Einfluss fehlender<br />
Pedigreeinformationen bei der NRM-Methode. Keine Abstammungsinformation<br />
wiesen hauptsächlich importierte Eber auf. Bei der Analyse der Varianz der<br />
Familiengröße, war eine extrem starke Varianz im Vater-Tochter-Pfad zu<br />
beobachten, die durch eine extrem hohe weibliche Nachkommenanzahl einer<br />
weniger Eber zu erklären ist <strong>und</strong> verdeutlicht, dass in der Vergangenheit einzelne<br />
Eber überdurchschnittlich häufig in der Zucht eingesetzt wurden.<br />
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