Verena Gonzalez Lopez, 2011 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...
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Ziel des zweiten Kapitels war es, die genetischen Verknüpfungen der fünf größten<br />
Piétrain Herdbuchpopulationen in Deutschland anhand verschiedener Methoden zu<br />
analysieren. In die Analyse mit einbezogen wurden die Pedigreedaten der<br />
Herdbuchpopulationen aus Bayern, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein,<br />
Nordrhein-Westfalen <strong>und</strong> Niedersachsen. Zwischen diesen Herdbuchpopulationen<br />
hat in den vergangenen Jahrzehnten ein Austausch von genetischem Material<br />
stattgef<strong>und</strong>en, insbesondere durch den Im- <strong>und</strong> Export von Ebern, aber auch durch<br />
den Einsatz von Ebern aus anderen Zuchtgebieten über die künstliche Besamung.<br />
Dementsprechend konnten <strong>für</strong> alle Herdbuchpopulationen gemeinsam eingesetzte<br />
Eber, die auch Nachkommen in den jeweiligen Herdbuchpopulationen hatten,<br />
nachgewiesen werden. Dies resultierte in einer mittleren genetischen Ähnlichkeit der<br />
Populationen von 11,17%. Gemeinsam eingesetzte als auch importierte Eber in den<br />
Populationen führten zu durchschnittlichen Verwandtschaftskoeffizienten zwischen<br />
den Populationen von 2.57% bis 4.52%. Des Weiteren wurden <strong>für</strong> jede<br />
Herdbuchpopulation die fünf Ahnen mit den höchsten genetischen Beiträgen, <strong>und</strong><br />
deren Herkunft, ermittelt. In jeder Herdbuchpopulation stammte mindestens einer<br />
dieser Ahnen aus einem anderen Zuchtgebiet. Ein dominierender Eber aus Bayern<br />
konnte in drei der Herdbuchpopulationen identifiziert werden. Anhand der<br />
genetischen Fo<strong>und</strong>erbeiträge in den Herdbuchpopulationen konnte gezeigt werden,<br />
dass sich die genetischen Verknüpfungen hauptsächlich von 1996 an entwickelt<br />
haben. Dabei trugen die Herdbuchpopulationen in Bayern <strong>und</strong> Schleswig-Holstein<br />
die höchsten Fo<strong>und</strong>erbeiträgen zu den anderen Herdbuchpopulationen bei. Die<br />
Ergebnisse des zweiten Kapitels deuten auf eine ausreichende genetische<br />
Verknüpfung zwischen den Herdbuchpopulationen hin, so dass gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
Potenzial <strong>für</strong> die Umsetzung einer überregionalen Zuchtwertschätzung gegeben ist.<br />
Zielsetzung des dritten Kapitels war die Ausarbeitung eines auf die Belange der<br />
Piétrain Herdbuchzucht in Schleswig-Holstein zugeschnittene Konzept zum<br />
Management <strong>und</strong> Erweiterung der genetischen Variabilität unter Beachtung des<br />
Zuchtfortschritts. Inwieweit der Einsatz von Ebern aus Baden-Württemberg von<br />
Vorteil wäre, war von besonderem Interesse. Zur Selektion <strong>und</strong> Verpaarung von<br />
Elitetieren wurde eine Zwei-Stufen Prozess gewählt. Dabei wird im Vergleich mit<br />
Anpaarungsstrategien, die alle potentiellen Tiere beinhalten, ein geringerer<br />
Rechenaufwand benötigt. Zunächst erfolgte die Selektion der Kandidaten anhand der<br />
„optimum contribution selection“ unter Einbeziehung der geschätzten Zuchtwerte der<br />
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