Verena Gonzalez Lopez, 2011 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...
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Holstein seit 1999 einige Spitzeneber überdurchschnittlich viele weibliche<br />
Nachkommen hatten, die wieder in der Zucht eingesetzt wurden. Der Eber „Mink“<br />
(Herdbuchnummer 17482), geboren 1999, ist mit 59 weiblichen Nachkommen von<br />
2002 bis 2007 besonders hervorzuheben <strong>und</strong> wurde in Kapitel zwei als der Ahne mit<br />
dem höchsten genetischen Beitrag zur Population identifiziert.<br />
„Mink“ geht wiederum in zweiter Generation auf den Eber „Markus“<br />
(Herdbuchnummer 17141) zurück, der aus Bayern importiert wurde <strong>und</strong> ebenfalls<br />
schon eine hohe Anzahl an Nachkommen in der Population aufwies. Dieses Beispiel<br />
verdeutlicht sehr anschaulich, wie sich die genetischen Verknüpfungen zwischen den<br />
Populationen entwickelt haben (siehe Kapitel zwei).<br />
In Kapitel eins wird die Inzuchtentwicklung in der Population als kritisch eingestuft<br />
<strong>und</strong> vor allem die in der Vergangenheit extrem hohe Nachkommenanzahl einiger<br />
Spitzeneber als Schwachstelle gesehen. Auch wenn sicherlich im Interesse eines<br />
hohen Zuchtfortschritts gehandelt wurde, ist in Zukunft im Sinne einer nachhaltigen<br />
Zuchtpolitik das Einschreiten der Verantwortlichen im Zuchtverband durch eine<br />
Bestimmung einer maximalen Einsatzhäufigkeit von Ebern gefordert.<br />
Ein komplementärer Ansatz zur Beschreibung der genetischen Variabilität in einer<br />
Population ist die effektive Anzahl von Fo<strong>und</strong>ertieren (Lacy, 1989), die effektive<br />
Anzahl von Ahnen (Boichard et al. 1997) <strong>und</strong> die effektive Anzahl von<br />
Gründergenomen (Chevalet <strong>und</strong> Rochambeau 1986, MacCluer et al. 1986; Lacy<br />
1989). Für die in Kapitel eins definierte Referenzpopulation wurden diese<br />
Kennzahlen zusätzlich zur Bewertung der genetischen Variabilität der Piétrain<br />
Herdbuchpopulation in Schleswig-Holstein herangezogen. Eine effektive Anzahl von<br />
118 Fo<strong>und</strong>ertieren <strong>und</strong> eine effektive Anzahl von 35 Ahnen wurden geschätzt.<br />
Insgesamt 181 Ahnen erklärten 100% der genetischen Variabilität der<br />
Referenzpopulation, wobei 50% der Gene nur von 13 Ahnen bestimmt wurden. Die<br />
deutliche Diskrepanz zwischen der effektiven Anzahl von Fo<strong>und</strong>ertieren <strong>und</strong> Ahnen<br />
ebenso wie zwischen der tatsächlichen Anzahl von Ahnen (181) <strong>und</strong> der effektiven<br />
Anzahl (35) lassen auf einen unbalancierten Einsatz von Zuchttieren schließen <strong>und</strong><br />
bestätigten die in Kapitel eins dargestellten Ergebnisse.<br />
Rückblickend wäre die Beschreibung der genetischen Variabilität innerhalb <strong>und</strong><br />
zwischen den Herdbuchpopulationen durch eine ergänzende Analyse unter<br />
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