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Verena Gonzalez Lopez, 2011 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

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Als Referenzgröße zur Einschätzung einer Zuchtpopulation <strong>und</strong> eines<br />

Zuchtprogramms im Hinblick auf das Wirken von Inzucht hat sich die effektive<br />

Populationsgröße als ein geeigneter <strong>und</strong> wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierter Parameter<br />

durchgesetzt (Caballero 1994; Caballero <strong>und</strong> Toro, 2000). Diese ist definiert als die<br />

Anzahl von Individuen, welche die berechnete Stichprobenvarianz oder<br />

Inzuchtsteigerung verursachen würde, wenn mit ihr nach Art der idealisierten<br />

Population gezüchtet würde (Falconer, 1989). Eine Bestimmung der wahren<br />

Größenordnung ist jedoch gr<strong>und</strong>sätzlich schwierig <strong>und</strong> kann, insbesondere in<br />

offenen Populationen, wie es in der schleswig-holsteinischen Piétrain<br />

Herdbuchpopulation der Fall ist, nur approximativ durchgeführt werden. Die zunächst<br />

gewählte inzuchteffektive Methode zur Schätzung der effektiven Populationsgröße,<br />

über die Verwandtschaftsmatrix, wird im Rahmen der zur Verfügung stehenden<br />

statistisch-genetischen Möglichkeiten als die verlässlichste Methode angesehen<br />

(Toro et al., 1998). Aufgr<strong>und</strong> der regelmäßigen Importe ist die geschätzte effektive<br />

Populationsgröße von 190 Tieren in der vorliegenden Analyse allerdings überschätzt<br />

<strong>und</strong> als absolute Obergrenze zu betrachten. Der Effekt der Importtiere in der<br />

Schätzung wurde deshalb in Form von einer Korrektur bei unbekannter Abstammung<br />

(Pérez-Enciso <strong>und</strong> Fernando, 1992) berücksichtigt (siehe Kapitel eins). Dies führte<br />

zu einer deutlich geringeren effektiven Populationsgröße von 118 Tieren.<br />

Eine vergleichbare effektive Populationsgröße von 105 Tieren wurde drifteffektiv<br />

nach Hill (1979) geschätzt. In diese Methode fließen die Anzahl Zuchttiere, das<br />

Generationsintervall sowie die tatsächlich realisierten Familienvarianzen in den vier<br />

Selektionspfaden ein. Nach Falconer <strong>und</strong> Mackay (1996) stellt die nichtzufällige<br />

Verteilung der Familiengröße die wichtigste Abweichung eines Zuchtssystems der<br />

Idealpopulation dar. Dabei ist die Familiengröße definiert als die Anzahl Nahkommen<br />

eines Tieres, die wieder in der Zucht eingesetzt werden. Die Familiengröße ist<br />

demnach ein Parameter zum Einschätzen des Übertrages von Allelen eines Tieres<br />

auf die nächste Generation. In heutigen Zuchtpopulationen haben Tiere aufgr<strong>und</strong> der<br />

Abstammung <strong>und</strong> der geschätzten Zuchtwerte nicht die gleiche Chance<br />

Nachkommen zur nächsten Generation beizutragen, wodurch die Varianz in der<br />

Familiengröße erhöht wird. Demzufolge stammt die nachfolgende Generation von<br />

einer geringeren Anzahl Tiere ab, wodurch die effektive Größe reduziert wird. Diese<br />

Methode ist somit auch als Analyseinstrument <strong>für</strong> das Zuchtmanagement zu<br />

verstehen <strong>und</strong> hat aufgezeigt, dass in der Piétrain Herdbuchpopulation in Schleswig-<br />

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