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Verena Gonzalez Lopez, 2011 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

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Einleitung<br />

In der heutigen Schweinefleischproduktion dominieren als Mastendprodukte<br />

Hybriden, die von spezialisierten Vater- <strong>und</strong> Mutterrassen abstammen <strong>und</strong><br />

Reinzuchttieren aufgr<strong>und</strong> von Kombinations- <strong>und</strong> Heterosiseffekten überlegen sind.<br />

Mit einem hohen Anteil wertvoller Teilstücke, einem günstigen Fleisch:Fett-Verhältnis<br />

sowie einer guten Futterverwertung ist das Piétrainschwein mit einem Anteil von über<br />

70% an allen durchgeführten Besamungen die am häufigsten eingesetzte Vaterrasse<br />

in Deutschland (ZDS, 2009). Seit Anfang der sechziger Jahre wird diese Rasse in<br />

Deutschland züchterisch bearbeitet (Wandhoff, 1982). Bis heute ist die Zucht<br />

überwiegend in der Hand regionaler Herdbuchzuchten verblieben, in denen meist nur<br />

eine geringe Anzahl spezialisierter Züchter organisiert sind.<br />

In den vergangenen 20 Jahren hat sich in der Piétrain Herdbuchzucht ein<br />

Strukturwandel vollzogen, der auf die starke Zunahme der künstlichen Besamung in<br />

der Ferkelerzeugung <strong>und</strong> dem daraus resultierenden Zusammenbruch des Marktes<br />

<strong>für</strong> Natursprungeber zurückzuführen ist. Mit einer abnehmenden Anzahl verkaufter<br />

Eber reduzierte sich die Anzahl der Herdbuchsauen in Deutschland von 1990 bis<br />

2008 von 10 431 auf 3 329 (ZDS, 2009). Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der<br />

schleswig-holsteinischen Herdbuchpopulation wider. Waren 1980 in 45<br />

Herdbuchzuchtbetrieben noch 1 160 Herdbuchsauen vorhanden, so verblieben 2009<br />

nur noch sieben Betriebe mit insgesamt 446 Sauen (LWK SH, 2010).<br />

Die Reduzierung der Populationsgröße innerhalb der regionalen Herdbuchzuchten<br />

birgt die Gefahr eines erhöhten Inzuchtzuwachses, der neben Inzuchtdepressionen<br />

in Reproduktions- <strong>und</strong> Fitnessmerkmalen auch zu einer Fixierung unerwünschter<br />

Gene führen kann <strong>und</strong> langfristig die züchterisch nutzbare Variation <strong>und</strong> den maximal<br />

zu erzielenden Zuchtfortschritt reduziert (Robertson, 1960; James, 1972).<br />

Um langfristig den Selektionserfolg <strong>und</strong> eine Anpassungsfähigkeit an neue<br />

Zuchtziele zu gewährleisten <strong>und</strong> damit die produzierten Endprodukteber auch auf<br />

Dauer am Markt konkurrenzfähig bleiben, stehen die Zuchtverbände vor der<br />

Herausforderung, die genetische Variabilität in möglichst effizienter Zuchtarbeit zu<br />

nutzen <strong>und</strong> zu erhalten. Dies hat einige Zuchtverbände dazu veranlasst, die<br />

Zusammenarbeit über die Grenzen der B<strong>und</strong>esländer hinweg zu stärken <strong>und</strong> eine<br />

Kooperation zu gründen. Ziel ist eine effizientere Zuchtarbeit durch eine engere<br />

Zusammenarbeit in den Bereichen Vermarktung, Zuchtwertschätzung <strong>und</strong><br />

Interessenvertretung.<br />

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