die dresdner union - CDU Dresden
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Aus den Arbeitskreisen<br />
Brüssel: Der AK Europa PLUS im Herzen Europas<br />
Thomas Wesz<br />
„Da müssen wir unbedingt hin.“ Mit <strong>die</strong>sen Worten<br />
wurde vor einigen Monaten eine Idee geboren.<br />
Bei den Planungen für Aktivitäten des Arbeitskreises<br />
wurde schnell deutlich: Brüssel als<br />
Hauptstadt Europas wollen wir besuchen. Und<br />
so nahmen wir Kontakt mit dem Büro von Hermann<br />
Winkler MdEP auf. Es galt nun viele Dinge<br />
abzuklären und dann endlich war es soweit. Eine<br />
Gruppe von zwölf gespannten Leuten startete<br />
am 10. Oktober mit einem Kleinbus vom Bahnhof<br />
<strong>Dresden</strong>-Neustadt zu <strong>die</strong>ser Informationsreise.<br />
Was wir dann in Brüssel erleben durften,<br />
begeisterte uns alle. Ob nun ein tolles Abend-<br />
essen mit Hermann Winkler, ob der Besuch im<br />
Europäischen Parlament, in der Europäischen<br />
Kommission oder im vor einem Jahr neu eröffneten<br />
Parlamentarium. Wir wurden stets herzlich<br />
empfangen und vor allem erfuhren wir aus<br />
erster Hand Hintergründe und Fakten, wie Europa<br />
funktioniert. Einer der Höhepunkte war<br />
für uns <strong>die</strong> Teilnahme an der Sitzung des Ausschusses<br />
für regionale Entwicklung. Hier wurde<br />
deutlich, was Europa ausmacht. Ein schimpfender<br />
Grieche, dem ein gelassener Bulgare Kontra<br />
gab, ergänzt von einem bayrischen Bundestagsabgeordneten.<br />
Selten kann man so handfest erleben,<br />
wie in der EU Probleme besprochen und<br />
auch gelöst werden. Es war schon überraschend,<br />
wie dort Klartext gesprochen wurde. Oft wird<br />
das leider in der Berichterstattung nicht deutlich.<br />
Europa ist immer so weit weg und so „verschwommen“.<br />
Dabei funktioniert es wesentlich<br />
besser als öffentlich wahrgenommen. Eine<br />
Stadtführung durfte natürlich auch nicht fehlen.<br />
Und so konnten wir das Manneken Pis und<br />
den Grand Place bewundern und auch <strong>die</strong> ein<br />
oder andere Pralinenschachtel kaufen. Am Freitag<br />
standen schließlich noch ein Besuch in der<br />
Vertretung des Freistaates Sachsen bei der EU<br />
und ein Gespräch mit Dr. Torsten Brand, dem<br />
Ständigen Vertreter des Dienststellenleiters auf<br />
dem Programm. Zudem stellte uns Frau Janna<br />
Lehmann ihre Arbeit beim Europabüro der<br />
sächsischen Kommunen in Brüssel vor. Es war<br />
beeindruckend, wie engagiert sich beide Einrichtungen<br />
für <strong>die</strong> sächsischen Belange in Brüssel<br />
einsetzen. Krönung des Besuches: Als wir <strong>die</strong><br />
Sächsische Vertretung gerade verlassen hatten,<br />
wurde gemeldet, dass der <strong>die</strong>sjährige Friedensnobelpreis<br />
an <strong>die</strong> Europäische Union verliehen<br />
wird. Ein toller Preis für eine tolle Organisation!<br />
Nach mehrstündiger Fahrt kamen wir wieder in<br />
<strong>Dresden</strong> an - zwar müde aber voller Eindrücke.<br />
Für <strong>die</strong> Mitglieder des AK Europa PLUS war <strong>die</strong><br />
Reise ein beeindruckendes Erlebnis. Ein herzliches<br />
Dankeschön gilt Hermann Winkler und<br />
seinen Mitarbeitern, insbesondere Stephanie<br />
Hübner. Es war eine wunderbar organisierte und<br />
außerordentlich informative Reise.<br />
tw@martin-modschiedler.de<br />
Freut Euch! Friedensnobelpreises 2012 für <strong>die</strong> EU Martin Modschiedler MdL<br />
Der <strong>die</strong>sjährige Friedensnobelpreis wird der Europäischen<br />
Union verliehen. Was für eine Nachricht,<br />
was für eine Bestätigung deren Arbeit und<br />
Entwicklungen der letzten Jahrzehnte, was für<br />
ein Glück. Erstaunlicherweise findet <strong>die</strong> Nachricht<br />
und <strong>die</strong> Zuerkennung <strong>die</strong>ser bedeutenden<br />
Auszeichnung für <strong>die</strong> EU wenig Anklang in der<br />
Öffentlichkeit. Neben pflichtbewussten Äußerungen<br />
von offiziellen Seiten war wenig zu hören.<br />
Friedensaktivisten, Linke – eigentlich prädestiniert<br />
für eine Lobeshymne – Reaktionen<br />
zwischen Stille und Ablehnung. Das konservative<br />
Lager – schweigt etwas verschämt. Und<br />
dabei ist <strong>die</strong>ser Preis <strong>die</strong> Anerkennung, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />
Europäische Union uneingeschränkt ver<strong>die</strong>nt<br />
hat. Aber <strong>die</strong> Staatsschulden-Euro-Krise! Es<br />
ist eben genau jetzt der richtige Zeitpunkt für<br />
<strong>die</strong>sen Preis. Die derzeitig schwierige Gemengelage<br />
zeigt doch genau, wie weit wir gekommen<br />
sind. Es wird auch in ernsten Situationen<br />
miteinander gesprochen und nicht aufeinander<br />
losgegangen. Warum können wir uns über<br />
Erfolge so wenig freuen und so wenig dankbar<br />
sein? Die Europäische Union ist für viele<br />
von uns selbstverständlich und Normalität. Das<br />
führt leider dazu, dass wir nicht <strong>die</strong> Dimensionen<br />
erkennen, <strong>die</strong> dahinter stecken. Wie viele<br />
Jahrzehnte, ja Jahrhunderte war Europa zerstritten<br />
und uneins. Wie leidvoll war gerade das 20.<br />
Jahrhundert für unseren Kontinent. Dazu muss<br />
man nicht Geschichte stu<strong>die</strong>rt haben. Fragen<br />
wir unsere Großeltern oder teilweise auch unsere<br />
Eltern. Die können berichten, was es heißt,<br />
wenn Unfreiheit und Nationalismus, wenn sogenannte<br />
Heilsversprechen Realität werden.<br />
Über sechzig Jahre Europäische Einigung sind<br />
eine Erfolgsgeschichte, <strong>die</strong> ihresgleichen sucht.<br />
Denn in ihr verbinden sich friedliches Miteinander,<br />
gemeinsame Werte und wirtschaftlicher<br />
Erfolg. Da war zunächst der Wiederaufbau<br />
des zerstörten Europas nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg. Westeuropa gelang <strong>die</strong>s mit Hilfe<br />
der USA und verschiedenen Europäischen Gemeinschaften<br />
(Europäische Gemeinschaft für<br />
Kohle und Stahl, Euratom und der Europäischen<br />
Wirtschaftsgemeinschaft). Es folgten<br />
Jahrzehnte der Entwicklung, des Wachstums,<br />
der Freiheit und Demokratie. Nach den tiefgreifenden<br />
Umwälzungen 1989 in Osteuropa<br />
war es nicht zuletzt <strong>die</strong> Europäische Union, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong>se, von Jahrzehnten der Diktatur geschundenen<br />
Länder, auf ihrem Weg zu Demokratie<br />
und Freiheit unterstützte. Für viele <strong>die</strong>ser Länder<br />
war der Eintritt in <strong>die</strong> EU ein großer Traum,<br />
der 2004 für Estland, Lettland, Litauen, Polen,<br />
Tschechien, Slowenien, Slowakei und Ungarn<br />
und 2007 für Rumänien und Bulgarien Wirklichkeit<br />
wurde. Die ehemalige DDR hatte das besondere<br />
Glück durch den Beitritt zur Bundesrepublik<br />
Deutschland 1990 automatisch Mitglied<br />
der EU zu werden. Für Sachsen und <strong>Dresden</strong> ist<br />
Europa ein Gewinn - und das nicht nur in materieller<br />
Hinsicht. Wir stehen jetzt vor gravierenden<br />
Problemen. Aber wenn wir uns auf unsere<br />
gemeinsamen Werte besinnen, wenn wir<br />
<strong>die</strong> Erfahrung der letzten Jahrzehnte als Schatz<br />
begreifen, wenn wir uns als Europäer verstehen<br />
- dann können wir mit Mut und Optimismus<br />
weiter in <strong>die</strong> Zukunft schauen. Wir als <strong>CDU</strong> sind<br />
<strong>die</strong> Europa-Partei! Helmut Kohl - Ehrenbürger<br />
Europas - kämpfte sein Leben lang für <strong>die</strong> Europäische<br />
Einigung. Wir sollten <strong>die</strong>s nicht vergessen<br />
und daran arbeiten, dass Europa ein Ort<br />
der Freiheit bleibt. Freuen wir uns über den Friedensnobelpreis<br />
für <strong>die</strong> EU!<br />
Die DRESDNER UNION · Dezember ‘12 / Januar ‘13