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die dresdner union - CDU Dresden

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Meine Meinung<br />

Das Problem ist also extrem vielschichtig.<br />

Da hilft es wenig, eine gewisse Zeitepoche<br />

als natürlichen und eine andere als unnatürlichen<br />

Zustand zu klassifizieren. Eine solche<br />

Wertung wäre vor dem Hintergrund<br />

der bewegten Geschichte des Landes und<br />

Jerusalems immer willkürlich und kann zu<br />

keiner dauerhaften Lösung führen. Weder<br />

lässt sich ein Anspruch der Israelis auf den<br />

Umstand stützen, dass <strong>die</strong>ses Land in der<br />

Antike schon einmal jüdischer Staat war.<br />

Denn <strong>die</strong> heutigen Israelis sind überwiegend<br />

Immigranten des 20. Jahrhunderts.<br />

Umgekehrt aber führt <strong>die</strong>se Immigration<br />

und <strong>die</strong> nachfolgende Staatsbildung 1948<br />

nicht zur Illegitimität des heutigen Staates<br />

Israel. Die Kenntnis der Geschichte ist unerlässlich,<br />

um <strong>die</strong> Befindlichkeiten der Menschen<br />

im Nahen Osten zu verstehen. Eine<br />

Lösung kann aber immer nur zukunftsorientiert<br />

sein, wobei alle Seiten einen Teil ihrer<br />

Ansprüche werden aufgeben müssen. Dabei<br />

kann Jerusalem nur Teil einer Gesamtlösung<br />

sein, <strong>die</strong> nicht nur <strong>die</strong> religiösen und<br />

historischen Besitzansprüche berücksichtigen<br />

muß, sondern sich auch der derzeit faktischen<br />

Teilung in eine jüdische und eine islamische<br />

Bevölkerung zu stellen hat.<br />

Urban heißt nicht links!<br />

Dr. Maximilian Krah<br />

Mitte Oktober traf<br />

ich in New York Jeff<br />

Ballabon, einen renommierten<br />

Republikaner.<br />

Wir unterhielten<br />

uns über <strong>die</strong><br />

anstehende Präsidentenwahl<br />

und den<br />

Nahost-Konflikt. Wir<br />

waren uns einig, dass wenn Jerusalem fällt,<br />

<strong>die</strong> islamische Welle auf Europa übergreifen<br />

würde und Europa zu weich, wankelmütig<br />

und wertevergessen ist, um sich in einem<br />

solchen Fall verteidigen zu können. Er<br />

erzählte mir, dass er vor einiger Zeit einem<br />

Freund, der in der Synode der Episkopalkirche,<br />

dem amerikanischen Zweig der Anglikaner,<br />

aktiv ist, vorhergesagt hatte: „Wenn<br />

Ihr <strong>die</strong> Homoehe anfangt zu segnen, werdet<br />

Ihr auch in spätestens fünf Jahren im<br />

Nahostkonflikt <strong>die</strong> Seiten wechseln.“ Tatsächlich<br />

habe es nach der Aufgabe des biblischen<br />

Eheverständnisses anderthalb Jahre<br />

gedauert, bis <strong>die</strong> Episkopalkirche ihre Unterstützung<br />

für Israel aufgab. Dinge gehören<br />

zusammen. Werte sind nichts Beliebiges,<br />

Austauschbares. Sie erhalten ihre Bedeutung<br />

durch das ihnen zugrunde liegende kulturelle<br />

System. Diese Kultur begründet unsere<br />

Identität als Deutsche, Europäer und<br />

Westler.<br />

Ein Linker begreift das nicht. Für ihn ist der<br />

Staat eine Abfolge von rechtlichen Verfahren.<br />

Kultur, Identität und Moral sind für ihn<br />

reine Privatsachen, <strong>die</strong> in der öffentlichen<br />

Sphäre nichts zu suchen haben. Ein Konservativer<br />

weiß hingegen, dass der demokratische<br />

Rechtsstaat von geistigen Voraussetzungen<br />

lebt, <strong>die</strong> er selbst weder schafft<br />

noch erhält. Es ist absurd zu behaupten, dass<br />

es keinen Unterschied macht, ob irakische<br />

Christen oder irakische Schiiten einwandern.<br />

Es ist absurd, moralische Fragen aus der Politik<br />

auszuklammern, so als seien sie für <strong>die</strong><br />

Existenz und Zukunft unseres Landes irrelevant.<br />

„In der Schwulenszene der Bronx habe<br />

ich genügend Wohnungen von Männern gereinigt,<br />

<strong>die</strong> an AIDS starben, um zu verstehen,<br />

dass <strong>die</strong> Kontrolle sexueller Begierde<br />

entscheidend für jede menschliche Gesellschaft<br />

ist.“ schreibt der bisexuelle amerikanische<br />

Literaturprofessor Robert Lopez in<br />

einem bemerkenswerten Aufsatz über sein<br />

schweres Leben.<br />

Unsere Partei, <strong>die</strong> <strong>CDU</strong>, führt aktuell eine<br />

Debatte um eine angeblich notwendige<br />

„Modernisierung“. Das klassische Familienmodell,<br />

<strong>die</strong> Ehe, aus der Kinder erwachsen,<br />

<strong>die</strong> in der Geborgenheit der monogamen Lebensgemeinschaft<br />

von Mutter und Vater heranwachsen,<br />

wird als „überholt“ hingestellt.<br />

Stattdessen sollen wir, so etwa der Baden-<br />

Württembergische Landesparteichef Thomas<br />

Strobel, „<strong>die</strong> erfolgreiche wirtschaftspolitische<br />

Erzählung mit einer Erzählung von<br />

Ökologie, Emanzipation und Gleichberechtigung<br />

zu verbinden.“ Mit anderen Worten:<br />

Wirtschaftsliberalismus plus Aufgabe jedes<br />

gesellschaftlichen Ordnungsgedankens, alles<br />

soll gehen, alles soll gleich gut sein, piep<br />

piep piep, wir ha´m uns alle lieb. Ole von<br />

Beust, 55, der sich unlängst mit seinem<br />

18jährigen Neffen verpartnert hat, setze<br />

noch einen drauf, und forderte, <strong>die</strong> Union<br />

müsse sich den „urbanen Realitäten“ stellen<br />

und „Abschied von konservativen Positionen<br />

nehmen“. Na dann, stellen wir uns<br />

den urbanen Realitäten! In Hamburg büßte<br />

<strong>die</strong> Union für von Beusts schwarz-grüne Koalition<br />

und seine Aufgabe konservativer Positionen<br />

in der Schulpolitik mit einem Verlust<br />

von 21 Prozent und dem schlechtesten<br />

Wahlergebnis in der Geschichte. In Nordrhein-Westfalen<br />

führte der „Modernisierer“<br />

Norbert Röttgen <strong>die</strong> Union gleichfalls<br />

in das schlechteste Landtagswahlergebnis<br />

ihrer Geschichte. In Berlin bescherte der<br />

„Modernisierer“ Friedbert Pflüger der Union<br />

2006 das zweitschlechteste Ergebnis ihrer<br />

Geschichte. Aufwärts geht es, seit dem der<br />

bodenständige Frank Henkel den Landesverband<br />

übernommen hat. Berlin, Hamburg,<br />

NRW sind sicher „urbane“ Bundesländer –<br />

und <strong>die</strong> Realität zeigt, dass der „Abschied<br />

von konservativen Positionen“ vor allem zu<br />

einem Abschied der Wähler von der Union<br />

führt. Aktuell werden von den 20 größten<br />

deutschen Großstädten noch drei von<br />

<strong>CDU</strong>-Oberbürgermeistern regiert: Düsseldorf,<br />

Wuppertal und <strong>Dresden</strong>. Wir haben bei<br />

der Stadtratswahl 2014 und der OB-Wahl<br />

2015 dafür zu sorgen, dass es nicht noch<br />

weniger werden. Alle Erfahrungen zeigen:<br />

Eine <strong>CDU</strong> ohne Werte, ohne Profil verliert.<br />

Steuererhöhungen und Schulden für Prestigeprojekte<br />

haben noch nie zu einem <strong>CDU</strong>-<br />

Wahlsieg geführt.<br />

Und das liegt an den „urbanen Realitäten“.<br />

Nach wie vor sind von 20 Millionen Paaren<br />

in Deutschland 90 Prozent verheiratet. In<br />

70 Prozent der Ehen wachsen Kinder auf.<br />

Die Realität ist sehr konservativ, es ist <strong>die</strong><br />

Mama-Papa-Kinder-Ehe. Ehe und Familie bedürfen<br />

unseres besonderen Einsatzes und<br />

Schutzes, wie es auch das Grundgesetz fordert.<br />

Konservative Werte sind nicht veraltet,<br />

sie werden gelebt und funktionieren. Alle<br />

Stu<strong>die</strong>n zeigen, dass sich Kinder am besten<br />

in intakten Familien entwickeln. Angesichts<br />

der dramatischen Überalterung unserer Ge-<br />

Die DRESDNER UNION · Dezember ‘12 / Januar ‘13

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