die dresdner union - CDU Dresden
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F<br />
Busmannkapelle ist würdiger Gedenkort<br />
für <strong>die</strong> Luftkriegstoten vom 13./14. Februar 1945<br />
Stadtrat Sebastian Kieslich<br />
E-Mail: kieslich@dresden-cdu.de<br />
Die wieder aufgebaute Busmannkapelle<br />
der Sophienkirche soll ein Ort des stillen<br />
und individuellen Gedenkens an <strong>die</strong> Luftkriegstoten<br />
vom 13./14. Februar 1945 werden.<br />
Das hat der Stadtrat auf Antrag der<br />
Fraktionen von <strong>CDU</strong> und FDP in seiner<br />
Oktober-Sitzung beschlossen. Für <strong>die</strong> Antragssteller<br />
gehört zum künftigen Gedenkort<br />
selbstverständlich <strong>die</strong> Veröffentlichung<br />
aller bekannten Namen der Luftkriegstoten<br />
von <strong>Dresden</strong>. Mit der Busmannkapelle<br />
wird somit ein würdiger Ort geschaffen,<br />
in dem Menschen in stiller Trauer endlich<br />
persönlich Abschied von ihren damals umgekommenen<br />
Familienangehörigen nehmen<br />
können.<br />
Oberlandeskirchenrat a.D. Pfarrer Harald<br />
Bretschneider, der für <strong>die</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion<br />
im Stadtrat sprach, wies in seiner Rede<br />
darauf hin, dass Professor Nadler 1992 für<br />
den Wiederaufbau der Frauenkirche mit<br />
dem Leitsatz geworben hat, <strong>die</strong> Wunden<br />
der Stadt nicht künstlich offen zu halten,<br />
<strong>die</strong> Narben aber auch nicht zu vertuschen.<br />
Die bereits sichtbaren Stelen und der Torso<br />
der Raumschale der Gedenkstätte Busmannkapelle<br />
mit den geborgenen originalen<br />
Steinen würden an <strong>die</strong> Narben der<br />
Stadt erinnern. Eine solche Narbe sei <strong>die</strong><br />
Zerstörung der Sophienkirche. Sie sei ein<br />
Paradebeispiel für Folgen des Missbrauchs<br />
von Macht.<br />
Der Gedenkort soll eine Bildungsstätte<br />
werden, <strong>die</strong> uns alle lehrt und belehrt, wohin<br />
Diktaturen und menschenverachtende<br />
Systeme führen. Heute, nach zwanzig Jahren<br />
Wiederaufbau unserer Stadt, gibt es<br />
kaum noch Ruinen im Zentrum, <strong>die</strong> auf <strong>die</strong><br />
schreckliche Zeit des Zweiten Weltkriegs<br />
hinweisen. Daher ist <strong>die</strong> Gedenkstätte<br />
auch für <strong>die</strong> Jugend wichtig, weil sie hier<br />
erfährt, dass hinter extremistischem Gedankengut<br />
stets Ideologien stehen, <strong>die</strong> den<br />
Menschen nicht schützen, sondern zerstören.<br />
Dazu sind auch <strong>die</strong> zu zählen, <strong>die</strong> bereits<br />
in ihrem Leben das Menschsein verloren<br />
haben und der nationalsozialistischen<br />
Ideologie folgten.<br />
Die Gedenkstätte ist also weder ein Ehrenhain<br />
noch teilt sie <strong>die</strong> Toten in gute und<br />
schlechte. Gerade darin unterscheidet sich<br />
das Werteverständnis unserer Gesellschaft<br />
von dem der Diktaturen und Ideologien.<br />
Die Zeiten, in denen Opfer ihrer Namen<br />
beraubt worden sind, gehören der Vergangenheit<br />
an. Die Nennung aller bekannten<br />
Namen der Dresdner Luftkriegstoten zeigt<br />
<strong>die</strong> Stärke unserer Demokratie. Im europäischen<br />
Ausland ist das an vielen Gedenkstätten<br />
und Kriegsgräbern schon lange<br />
Realität, von der eine große Wirkung ausgeht.<br />
Hier zählt nicht Aufrechnen, sondern<br />
<strong>die</strong> Versöhnung.<br />
Kein Ort ist jedoch vor Missbrauch gefeit.<br />
Doch sollte Angst davor kein Grund<br />
sein, das namentliche Gedenken an <strong>die</strong> Toten<br />
zu verhindern. Die Dresdner haben gezeigt,<br />
dass sie sich gegen den Missbrauch<br />
des Gedenkens an <strong>die</strong> Zerstörung unserer<br />
Stadt auflehnen. Ich habe jedenfalls das<br />
feste Vertrauen in <strong>die</strong> Fördergesellschaft<br />
und Bürgerstiftung, dass sie <strong>die</strong> Gedenkstätte<br />
würdevoll ausgestalten und betreiben.<br />
Aufmärsche und Demonstrationen<br />
wird es an der Busmannkapelle schon allein<br />
wegen ihrer baulichen Beschaffenheit<br />
kaum geben können. Das lässt weder der<br />
geschlossene Raum noch <strong>die</strong> Umgebung<br />
zu. Auch deshalb ist <strong>die</strong> Busmannkapelle<br />
besonders geeignet für das stille Gedenken<br />
an <strong>die</strong> Menschen, <strong>die</strong> bei den Bombenangriffen<br />
ums Leben gekommen sind.<br />
Mit dem Beschluss zur Gedenkstätte<br />
hat der Stadtrat wiederholt sein klares<br />
Bekenntnis zur Verpflichtung der Landeshauptstadt<br />
gegeben, das Anliegen der<br />
Fördergesellschaft Busmannkapelle zu unterstützen.<br />
Mit den im Haushalt bereitgestellten<br />
Mitteln in Höhe von 340 Tausend<br />
Euro ist <strong>die</strong> Finanzierung der Kosten von<br />
950 Tausend Euro sicher gestellt. Bund und<br />
Freistaat hatten zuvor eine Fördersumme<br />
von 610 Tausend Euro zugesagt.<br />
Die <strong>CDU</strong>-Fraktion wird <strong>die</strong> Erfüllung des<br />
Stadtratsbeschlusses mit großem Interesse<br />
weiter verfolgen.