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die dresdner union - CDU Dresden

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Konrad-Adenauer-Stiftung<br />

29<br />

JugendPolitikTage 2012<br />

Heimat praktisch gestalten lässt, wurde in<br />

den zahlreichen Workshops deutlich. So<br />

entstanden neben journalistischen Texten<br />

und kleinen Radiobeiträgen auch Graffiti-<br />

Kunst oder Fotocollagen.<br />

Heimat im Wort?<br />

Im Stadtmuseum <strong>Dresden</strong> veranstaltete <strong>die</strong><br />

Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. am 18./19.<br />

Oktober 2012 eine Tagung zum Thema<br />

„Victor Klemperer – Heimat im Wort?“. Leben<br />

und Werk des Dresdner Romanistikprofessors<br />

wurden dabei zum ersten Mal<br />

im Zusammenhang dargestellt. Im Mittelpunkt<br />

stand <strong>die</strong> Frage, ob sich der Bildungsbürger<br />

Klemperer<br />

(1881-1960)<br />

in der Zeit des Nationalsozialismus<br />

einen<br />

Zufluchtsort in<br />

der Sprache sichern<br />

konnte. Das Motto<br />

nicht weniger ausgegrenzter<br />

Schriftsteller<br />

lautete: „Leben<br />

um zu schreiben.<br />

Schreiben um zu leben“.<br />

Dies wird besonders bei Klemperer<br />

deutlich, der Zeit seines Lebens Tagebuch<br />

führte. Darin wird auch sein zwiespältiges<br />

Verhältnis zu seiner deutsch-jüdischen<br />

Identität sichtbar. Verleugnete er doch<br />

seine jüdische Herkunft und bekannte sich<br />

zum Deutschtum. Unter den Nationalsozialisten<br />

mit einem Berufsverbot belegt, erlebte<br />

er hautnah <strong>die</strong> Verfolgung der Juden<br />

in <strong>Dresden</strong>. Unter <strong>die</strong>sen Eindrücken entstand<br />

auch sein Werk „LTI- Lingua Tertii<br />

Imperii – Die Sprache des Dritten Reiches“,<br />

das später auch DDR-Dissidenten als geistige<br />

Nahrung <strong>die</strong>nte. Das widersprüchliche<br />

Verhältnis Klemperers zur DDR wird<br />

am Titel seiner letzten Tagebuchveröffentlichung<br />

deutlich. „So sitze ich zwischen allen<br />

Stühlen“ resümiert ein innerlich zerrissener<br />

Mann, der ein Leben lang Aufklärung<br />

betrieb und im Alter resignierte.<br />

Heimat weiter denken…<br />

An <strong>die</strong>ser Stelle möchten wir uns noch einmal<br />

ganz herzlich für Ihr Interesse an unseren<br />

<strong>die</strong>sjährigen Veranstaltungen bedanken.<br />

Wir hoffen, Sie etwas zum Nachdenken<br />

über den Heimatbegriff angeregt zu haben<br />

und möchten Ihnen <strong>die</strong> folgenden zwei<br />

Buchempfehlungen gern mit auf den Weg<br />

geben:<br />

„Wir sind Heimat. Annäherungen an einen<br />

schwierigen Begriff“<br />

Hrsg. Hans-Gert Pöttering, Joachim Klose, 2012<br />

„Heimat heute – Reflexionen und<br />

Perspektiven“<br />

Hrsg. Joachim Klose, Ralph Lindner, Manfred Seifert,<br />

2012<br />

Bei Interesse können Sie sich im Bildungswerk<br />

melden.<br />

Apokalypse – das Ende der Geschichte in der Katastrophe?<br />

Neue Veranstaltungsreihe startet im Dezember<br />

Gewohnheitsmäßig verlassen wir uns auf<br />

den Fortbestand unserer gesellschaftlichen<br />

Ordnungen. Diese Grundvorstellung von Sicherheit<br />

ist jedoch ständig bedroht. Katastrophenmeldungen<br />

aus aller Welt führen<br />

uns <strong>die</strong> Zerbrechlichkeit unseres menschlichen<br />

Daseins immer wieder deutlich vor<br />

Augen. Und dennoch offenbart sich im Augenblick<br />

größter Gefahr <strong>die</strong> wahre Natur<br />

des Menschen: <strong>die</strong> Fähigkeit, sich Grenzsituationen<br />

zu stellen und sie zu überwinden.<br />

Steht <strong>die</strong> Apokalypse also nicht nur für<br />

das Chaos, sondern auch für <strong>die</strong> Chance auf<br />

einen Neuanfang? Im Rahmen <strong>die</strong>ser Themenreihe<br />

möchten wir gern mit Ihnen darüber<br />

ins Gespräch kommen.<br />

Veranstaltungsort:<br />

Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek<br />

<strong>Dresden</strong><br />

Zellescher Weg 18, 01069 <strong>Dresden</strong><br />

13. Dezember 2012, 20 Uhr<br />

Eröffnung: Leben als letzte Gelegenheit<br />

Prof. Dr. Marianne Gronemeyer,<br />

Philosophin und Publizistin<br />

21. Dezember 2012, 19 Uhr<br />

Festveranstaltung zum Ende des Mayakalenders,<br />

Gespräch „Der Weltuntergang<br />

auf der Bühne“<br />

Rektor Prof. Dr. Peter Sloterdijk, Staatliche<br />

Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, Dr.<br />

Joachim Klose, Konrad-Adenauer-Stiftung<br />

Sachsen<br />

10. Januar 2013, 20 Uhr<br />

Untergang, Erneuerung, Klimakatastrophe<br />

– Zur Kulturgeschichte der Sintflut-<br />

Theorien<br />

PD Dr. Michael Kempe, Leiter der Leibniz-<br />

Forschungsstelle der Akademie der Wissenschaften<br />

zu Göttingen<br />

24. Januar 2013, 20 Uhr<br />

Reiter auf weißem Pferd –<br />

Die Offenbarung des Johannes<br />

Dr. Christian Schramm, Institut für Katholische<br />

Theologie, Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg,<br />

7. Februar 2013, 20 Uhr<br />

Nostradamus und Endzeitprophetie<br />

Prophetische Zukunftsvisionen und<br />

Kalenderwechsel<br />

Prof. Dr. Hans-Georg Soeffner, ehem. Vorsitzender<br />

der Deutschen Gesellschaft für<br />

Soziologie<br />

Die Vortragsreihe findet in Kooperation mit<br />

der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek<br />

<strong>Dresden</strong> statt.<br />

Homepage: www.kas-dresden.de | Besuchen Sie das Bildungswerk bei FACEBOOK: facebook.com/KASDRESDEN<br />

Die DRESDNER UNION · Dezember ‘12 / Januar ‘13

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