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22 Ausstellung „Jugendopposition in der DDR“ Ausstellung über Jugendopposition in der DDR im Bürgerbüro von Lars Rohwer „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ Adina Murrer & Christine Engelmann Im Rahmen der Ausstellung „Jugendopposition in der DDR“, die Anfang Oktober bis Ende November 2012 im Bürgerbüro von Lars Rohwer besichtigt werden konnte, waren u.a. Superintendent Martin Henker, sowie Olaf Schumann und Henry Krause als Gastreferenten geladen. Zur Auftaktveranstaltung am 4. Oktober stellte sich Superintendent Martin Henker den Fragen der Anwesenden. Henker kam 1989 nach Dresden und übernahm die Leitung des Stadtjugendpfarramtes. In dieser Funktion war er zuletzt durch eine Fülle von Aufgaben gefordert. Die anwesenden Gäste waren besonders an den Ereignissen Anfang Oktober 1989 interessiert, bei denen etwa 1.300 Personen in Dresden festgenommen wurden. Aufgrund der großen Verunsicherung von Angehörigen über den Verbleib von Verwandten und Freunden, sowie der mangelnden Auskunft seitens der Sicherheitsbehörden diesbezüglich, wurde kurzerhand beschlossen das Stadtjugendpfarramt zur Informations- und Beratungsstelle für Angehörige von Verhafteten und Vermissten umzufunktionieren. Daraus folgte, dass Mitarbeiter des Stadtjugendpfarramtes Erlebnisberichte von Angehörigen und Inhaftierten dokumentierten und sammelten. Nach dem Fall der Berliner Mauer wurden überall unabhängige Untersuchungskommissionen zur Aufklärung der Gewalttaten der Staatsorgane gegenüber den Demonstranten eingesetzt, so auch im Dezember 1989 in Dresden, welche auch Martin Henker angehörte. Am 7. November 2012 fand die Veranstaltung „Flucht & Freiheit“ im Bürgerbüro statt. Die beiden Zeitzeugen Henry Krause und Olaf Schuman berichteten, wie sie in Konflikt mit dem SED-Regime gerieten. Beide wurden in jungen Jahren zu Haftstrafen wegen Republikflucht bzw. Beihilfe zur Republikflucht verurteilt und mussten schmerzlich erfahren, was es heißt gegen die DDR zu sein. Schon früh machte sich Henry Krause um seine Zukunft Gedanken, die eher grau als strahlend aussah. Sein Leben für die kommenden Jahre vorbestimmt: die Lehre zum Werkzeugmacher, die seine Eltern aussuchten, und danach der anstehende Wehrdienst. Um dem tristen Alltag zu entfliehen fand er vor allem Halt in Geschichte, Religion und Philosophie, die ihm zugleich neue Lebensperspektiven eröffneten und ihn mehr und mehr in seiner antikommunistischen Haltung bestärkten. In dem Glauben, dass die Grenzen im Ausland weniger streng bewacht würden, fuhr er mit engen Freuden nach Bulgarien. Dieser Irrglaube führte letztlich zu deren Verhaftung. In der JVA Brandenburg musste Henry Krause eine eineinhalbjährige Haftstrafe wegen Republikflucht verbüßen. Die Hoffnung an ein neues Leben im Westen ließ ihn diese Zeit überstehen. Im Februar 1983 wurde Henry Krause entlassen, jedoch nicht in den ersehnten Westen, sondern zurück in die DDR. 1984 reiste er im Zuge eines Milliardenkredits der Bundesrepublik an die DDR nach Hof in Bayern aus. Olaf Schumann war für sechs Monate bei den NVA-Grenztruppen tätig und lernte hierbei etliche Hintergrundinformationen zu den Grenzsicherheitsmaßnahmen der DDR kennen. In Briefen an Freunde beschrieb er in verschlüsselten Codes verschiedene Fluchtmöglichkeiten. Leider stellte sich heraus, dass auch ein informeller Mitarbeiter (IM) der Stasi darunter war. Olaf Schumann unterzeichnete ein vorgefertigtes Geständnis, mit der Hoffnung aus dem Gefängnis durch die Bundesregierung „freigekauft“ zu werden. 30 Monate musste er insgesamt in der Cottbusser Strafvollzugsanstalt verbringen. Am 22.11.1984 wurde Olaf Schumann mit einer Ausbürgerungsurkunde aus dem Gefängnis entlassen und in ein Auffanglager nach Gießen gebracht. Die ausführlichen Berichte können Sie auf www.Lars-Rohwer.de oder www.facebook. com/Dresdner.Westen.Fans lesen. Lars.Rohwer@slt.sachsen.de Die DRESDNER UNION · Dezember ‘12 / Januar ‘13
Aus den Wahlkreisen 23 Mit Freude und Dankbarkeit - Plakatausstellung durch Staatsminister a. D. Michael Sagurna eröffnet Thomas Wesz Auf sehr großes Interesse stieß die Eröffnung der Plakatausstellung „Für Freiheit und Einheit“ im Wahlkreisbüro von Martin Modschiedler. Mehr als 40 gespannte Bürgerinnen und Bürger warteten am 2. Oktober auf den ehemaligen Staatsminister und Regierungssprecher. Nach der Begrüßung durch den Abgeordneten Modschiedler begann der Abend mit klassischer Gitarrenmusik, vorgetragen vom Dresdner Kapellknaben Luitpold Hebeis. Bürgermeister Detlef Sittel richtete anschließend ein Grußwort an die Gäste. Darin betonte er die Wichtigkeit mit Dankbarkeit an die Friedliche Revolution und die Deutsche Wiedervereinigung zu denken. Michael Sagurna zog in seinem Vortrag einen Bogen von den 1980er Jahren bis in die 1990er Jahre. Anhand persönlicher Lebensdaten skizzierte er die geschichtlichen Abläufe und stellte diese in einen politischen Zusammenhang. So betonte er die historische Bedeutung des NATO-Doppelbeschlusses, wie auch des Festhaltens einiger (weniger) Politiker am Ziel der Deutschen Einheit. Humorvoll berichtete Sagurna von den „wilden“ Aufbaujahren im Freistaat Sachsen. Dabei verwies er auch auf den enormen Einsatz vieler westdeutscher Helfer, die die Schaffung neuer Strukturen unterstützten. Dabei seien sicher auch Fehler passiert, aber dies alles geschah auch unter außerordentlichem Zeitdruck. In der anschließenden Diskussion kamen viele Gäste zu Wort. Teils sehr emotional berichteten diese von ihren persönlichen Erlebnissen. Dieser Austausch wurde beim anschließenden Empfang fortgesetzt. Martin Modschiedler: „Dankbarkeit und Freude kommen im Alltag leider oft zu kurz. Mit der Ausstellung im Wahlkreisbüro – übrigens schon die sechste – und der Veranstaltung heute, möchte ich einen kleinen Beitrag leisten, dass die historischen Momente von 1989/90 nicht in Vergessenheit geraten“. Die Ausstellung zeigt Plakate, auf denen sich auf humorvolle und originelle Art und Weise Kunststudenten mit den Themen Freiheit und Einheit auseinandergesetzt haben. Sie wurde initiiert von der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Im Wahlkreisbüro ist sie bis zum 31. Dezember 2012 immer dienstags von 15 bis 18 Uhr, freitags von 10 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung zu besichtigen. tw@martin-modschiedler.de Dem Weihnachtsmann ist viel zu kalt, den Baum zu holen aus dem Wald. Drum greift er sich noch schnell die Mütze, und kauft den Baum beim „Glüh-Baum-Pfütze“! Ein „Frohes Weihnachtsfest“ wünscht Ihnen Ihre Pfütze&Co. Parkplatz Betriebs GmbH Theresienstraße 15, 01097 Dresden www.parkplaetze-dresden.de Die DRESDNER UNION · Dezember ‘12 / Januar ‘13
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