die dresdner union - CDU Dresden
die dresdner union - CDU Dresden
die dresdner union - CDU Dresden
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
20 Jahre Dresdner Union<br />
9<br />
Damals: 20 Jahre Dresdner Union<br />
Dezember 1992<br />
Antje Kutzner<br />
Es grünt. Im Dezember. Denn auf dem 6.<br />
Kreisparteitag hat <strong>die</strong> Dresdner <strong>CDU</strong> ihre<br />
Leitthesen zur Reparatur der Umweltschäden<br />
und zum Schutz der Umwelt beschlossen.<br />
Die gesamte Dezemberausgabe – ein<br />
zwölfseitiges Sonderheft – widmet sich<br />
<strong>die</strong>sem Thema.<br />
Unter dem Motto „Global denken, lokal<br />
handeln. Umwelt-Aufschwung in <strong>Dresden</strong>“<br />
wurden ein Thesenpapier und zusätzliche<br />
Anträge verabschiedet. Damit legte <strong>die</strong><br />
Partei „ihre umweltpolitischen Ziele rechtzeitig<br />
vor den Kommunalwahlen im Frühjahr<br />
1994“ fest.<br />
Zwei Redner schworen den Parteitag<br />
aufs Thema Umwelt ein: der sächsische<br />
Umweltminister Arnold Vaatz sowie der<br />
Dresdner Umweltdezernent Johannes<br />
Pohl. Zunächst machte Vaatz in seiner<br />
Grundsatzrede klar: „Es wird entweder einen<br />
ökologisch intelligenten<br />
Aufschwung oder keinen<br />
Aufschwung in Sachsen<br />
und in <strong>Dresden</strong> geben.“ Seinen<br />
Fokus legte er auf drei<br />
Punkte – Wasser-Sanierung,<br />
saubere Luft sowie Müllbeseitigung<br />
und -vermeidung.<br />
Investitionen im zweistelligen<br />
Milliardenbereich allein<br />
zur Erfüllung der Abwasserrichtlinie<br />
der EG<br />
müssen gestemmt werden.<br />
Doch alle Reinigung, gerade<br />
des Elbwassers, nützt<br />
nichts, wenn <strong>die</strong> europäischen<br />
Nachbarn nicht auch<br />
ihren Teil beitragen. Der<br />
anwesende stellvertretende<br />
tschechische Umweltminister<br />
hörte es wohl<br />
und versicherte, dass auch<br />
sein Land derzeit eine ökologische<br />
Wende vollziehe.<br />
Und Umweltdezernent Pohl<br />
sagte: „Die Umweltsünden<br />
in Ostdeutschland zeugen von einer sträflichen<br />
Mißachtung und Verletzung [..] des<br />
Naturhaushalts.“ Er plä<strong>die</strong>rte deshalb für<br />
<strong>die</strong> Schaffung einer Umweltsanierungsgesellschaft<br />
mit mehrheitlich städtischer Beteiligung<br />
und für <strong>die</strong> Durchführung einer<br />
Umweltverträglichkeitsprüfung bei neuen<br />
Gewerbegebieten. Weiterer Schwerpunkt<br />
sei <strong>die</strong> Klima-, Energie- und Verkehrspolitik.<br />
Dazu zähle der Ausbau des ÖPNV, <strong>die</strong><br />
energetische Sanierung der kommunalen<br />
Wohnungen und natürlich auch der Naturschutz<br />
und <strong>die</strong> Landschaftspflege.<br />
Die Thesen:<br />
• Umweltpolitik gestalten nach den Vorsorge-,<br />
Verursacher-, Kooperations- und<br />
Kreislaufprinzip<br />
• Begreifen der Stadt als ein vom Menschen<br />
geschaffenes Ökosystem<br />
• nachhaltiger Schutz der menschlichen<br />
Lebensgrundlagen, also von Boden, Wasser<br />
und Luft sowie der natürlichen Artenvielfalt<br />
• Minimierung des Verbrauchs natürlicher<br />
Ressourcen<br />
• Verkehrsberuhigung in der Innenstadt<br />
sowie Bündelung und Verlegung von<br />
Verkehrsströmen auf neue oder auszubauende<br />
Trassen<br />
• Reparatur von Umweltschäden<br />
• Revitalisierung/Sanierung von Gewerbeflächen,<br />
Neuerschließungen nur unter<br />
Berücksichtigung umweltbezogener<br />
Analysen<br />
• Entwicklung von Wohngebieten vorrangig<br />
durch Sanierung im Bestand<br />
• bauliche und strukturelle Entwicklung des<br />
ÖPNV<br />
• städtische Erholungs- und Landschaftsschutzgebiete<br />
erhalten und wenn möglich<br />
ausbauen<br />
Viele der genannten Punkte sind heute<br />
selbstverständlich. Doch zu<br />
Beginn war der Regelungsbedarf<br />
enorm. Raubbau an der<br />
Natur, verschmutzte Luft und<br />
Gewässer, unkalkulierbare Altlasten<br />
und Bioreaktion auf den<br />
mehr als 1.600 sächsischen<br />
Mülldeponien – das war das<br />
umweltpolitische Erbe der<br />
DDR.<br />
Die <strong>CDU</strong> hat in Regierungsverantwortung<br />
viele der Probleme<br />
lösen oder wenigstens<br />
reparieren können. Heute stehen<br />
wir vor neuen Herausforderungen.<br />
Doch auch heute<br />
noch gelten <strong>die</strong> Worte Johannes<br />
Pohls, mit denen er seine<br />
Rede schloss: „… mit einem<br />
langen Atem und stetigem<br />
Handeln werden wir <strong>die</strong> notwendige<br />
ökologische Wende,<br />
den nachhaltigen Umweltaufschwung<br />
erreichen.“<br />
Die DRESDNER UNION · Dezember ‘12 / Januar ‘13