0emission - Daimler > Geschäftsbericht 2011
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2. Schätzungen und Beurteilungen im Rahmen<br />
der Rechnungslegung<br />
Im Konzernabschluss müssen zu einem gewissen Grad Schätzungen,<br />
Beurteilungen und Annahmen vorgenommen werden.<br />
Diese können Auswirkungen auf die Höhe und den Ausweis<br />
der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, die Angaben<br />
zu Eventualforderungen und verbindlichkeiten am Stichtag<br />
sowie auf die ausgewiesenen Erträge und Aufwendungen für die<br />
Berichtsperiode haben. Wesentliche Sachverhalte, die von<br />
solchen Schätzungen, Beurteilungen und Annahmen betroffen<br />
sind, werden im Folgenden erläutert. Die sich tatsächlich<br />
einstellenden Beträge können von den Schätzungen, Beurteilungen<br />
und Annahmen abweichen; Veränderungen können<br />
einen wesentlichen Einfluss auf den Konzernabschluss haben.<br />
Werthaltigkeit von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten<br />
und atequity bewerteten Finanzinvestitionen. Im Rahmen<br />
der Werthaltigkeitstests für nichtfinanzielle Vermögenswerte<br />
sind Einschätzungen vorzunehmen, um den erzielbaren<br />
Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit zu bestimmen.<br />
Dabei sind insbesondere Annahmen bezüglich der zukünftigen<br />
Zahlungsmittelzu und abflüsse sowohl im Planungszeitraum<br />
als auch für die Zeiträume danach zu treffen. Die Einschätzungen<br />
beziehen sich hauptsächlich auf zukünftige Marktanteile,<br />
das Wachstum auf den jeweiligen Märkten sowie auf die<br />
Profitabilität der Produkte. Auf Basis der im Jahr <strong>2011</strong> durchgeführten<br />
Werthaltigkeitstests übersteigen die erzielbaren<br />
Beträge die NettoVermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheiten des Konzerns erheblich.<br />
Sofern bei atequity bewerteten Finanzinvestitionen objektive<br />
Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen, sind ebenfalls<br />
Schätzungen und Beurteilungen vorzunehmen, um den erzielbaren<br />
Betrag zu bestimmen. In diesem Zusammenhang sind<br />
Annahmen über die künftige Geschäftsentwicklung zu treffen,<br />
um die erwarteten zukünftigen Cash Flows dieser Finanzinvestition<br />
abzuleiten. Die Buch und Marktwerte der börsennotierten<br />
atequity bewerteten Finanzinvestitionen können<br />
Anmerkung 13 entnommen werden.<br />
Werthaltigkeit von vermieteten Gegenständen. Der Konzern<br />
überprüft regelmäßig die wertbestimmenden Faktoren seiner<br />
vermieteten Fahrzeuge. Dabei sind vor allem die Restwerte der<br />
Fahrzeuge nach Ablauf der Leasinglaufzeit einzuschätzen,<br />
die einen wesentlichen Teil der zukünftig erwarteten Zahlungsmittelzuflüsse<br />
aus vermieteten Gegenständen darstellen.<br />
Im Rahmen dessen müssen vor allem Annahmen getroffen werden<br />
bezüglich des zukünftigen Fahrzeugangebots und der<br />
Fahrzeugnachfrage sowie der Entwicklung der Fahrzeugpreise.<br />
Diesen Annahmen liegen entweder qualifizierte Schätzungen<br />
oder Gutachten sachverständiger Dritter zugrunde. Qualifizierte<br />
Schätzungen beruhen, soweit verfügbar, auf externen Daten<br />
unter Berücksichtigung intern vorliegender Zusatzinformationen,<br />
wie z. B. historische Erfahrungswerte und zeitnahe Verkaufsdaten.<br />
Auf der Grundlage der ermittelten Restwerte wird die<br />
planmäßige Abschreibung festgelegt; sofern sich die Restwerterwartung<br />
verändert, führt dies entweder zur prospektiven<br />
Anpassung der planmäßigen Abschreibung oder, bei einem<br />
signifikanten Abfallen der Restwerterwartung, zu einer außerplanmäßigen<br />
Wertminderung.<br />
7 | Konzernabschluss | Konzernanhang<br />
Wird die planmäßige Abschreibung prospektiv angepasst,<br />
wirkt sich eine veränderte Restwerteinschätzung nicht<br />
unmittelbar aus, sondern gleichmäßig verteilt über die Restlaufzeit<br />
des Leasingvertrags.<br />
Einbringbarkeit von Forderungen aus Finanzdienstleistungen.<br />
Der Konzern schätzt regelmäßig das Ausfallrisiko<br />
seiner Forderungen aus Finanzdienstleistungen ein. In diesem<br />
Zusammenhang werden viele Faktoren berücksichtigt; diese<br />
umfassen Erfahrungswerte hinsichtlich eingetretener Kreditausfälle,<br />
die Größe und Zusammensetzung einzelner Portfolios,<br />
aktuelle wirtschaftliche Ereignisse und Rahmenbedingungen<br />
sowie die aktuellen Marktwerte bzw. die Angemessenheit<br />
der Kreditsicherheiten. Veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
können die Bonität unserer Kunden beeinträchtigen<br />
und zudem auch abnehmende Gebrauchtfahrzeugpreise<br />
zur Folge haben. Abnehmende Gebrauchtwagenpreise wirken<br />
sich unmittelbar auf die Marktwerte der sicherungsübereigneten<br />
Fahrzeuge aus. Sollten sich Einschätzung und Beurteilung<br />
dieser Faktoren ändern, beeinflusst dies die Höhe der zu bildenden<br />
Wertberichtigungen und wirkt sich auf das Konzernergebnis<br />
aus. Für weitere Informationen siehe auch Anmerkungen<br />
14 und 31.<br />
Produktgarantien. Die Bilanzierung von Rückstellungen für<br />
Produktgarantien ist grundsätzlich mit vielen Einschätzungen<br />
verbunden.<br />
Der Konzern gewährt verschiedene Arten von Produktgarantien<br />
in Abhängigkeit der jeweiligen Produkte und Marktgegebenheiten.<br />
Rückstellungen für Produktgarantien werden grundsätzlich<br />
zum Zeitpunkt des Fahrzeugverkaufs, bei Beginn eines<br />
Fahrzeugleasings oder bei Einführung neuer Arten von Produktgarantien<br />
gebildet. Um die Rückstellungshöhe zu bestimmen,<br />
müssen Annahmen über Art und Umfang künftiger Garantie und<br />
Kulanzfälle sowie möglicher Rückruf und Rückkaufaktionen<br />
pro Baureihe getroffen werden. Diese Einschätzungen basieren<br />
auf Erfahrungswerten hinsichtlich in der Vergangenheit<br />
erfolgter Schadensanfälligkeiten bzw. verläufe. Ferner umfassen<br />
die Einschätzungen Annahmen über die Höhe der potentiellen<br />
Reparaturkosten pro Fahrzeug und die Auswirkungen<br />
möglicher Zeit oder Kilometerbeschränkungen. Die Rückstellungen<br />
werden regelmäßig an neue Erkenntnisse angepasst.<br />
Weitere Informationen zu Rückstellungen für sonstige Risiken<br />
können der Anmerkung 23 entnommen werden.<br />
Haftungs und Prozessrisiken. Die <strong>Daimler</strong> AG und ihre<br />
Tochtergesellschaften sind mit verschiedenen Gerichtsverfahren,<br />
Ansprüchen und behördlichen Untersuchungen konfrontiert,<br />
die eine große Bandbreite von Themen betreffen. Sofern einzelnen<br />
oder mehreren dieser Klagen stattgegeben würde,<br />
könnten sich hierdurch erhebliche Schaden sowie Strafschadenersatzzahlungen,<br />
Nachbesserungsarbeiten, Rückrufaktionen<br />
oder sonstige kostenintensive Maßnahmen ergeben. Rechtsstreitigkeiten<br />
oder behördlichen Untersuchungen liegen häufig<br />
komplexe rechtliche Fragestellungen zugrunde und sind mit<br />
erheblichen Unsicherheiten verbunden. Entsprechend ist<br />
die Beurteilung, ob zum Stichtag eine gegenwärtige Verpflichtung<br />
als Ergebnis eines Ereignisses in der Vergangenheit besteht,<br />
ob ein zukünftiger Mittelabfluss wahrscheinlich und die Verpflichtung<br />
verlässlich schätzbar ist, in einem erheblichen Maß mit<br />
Einschätzungen durch das Management verbunden. <strong>Daimler</strong><br />
beurteilt den jeweiligen Stand eines Verfahrens regelmäßig,<br />
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