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0emission - Daimler > Geschäftsbericht 2011

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Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Weltwirtschaft. Mit rund 3% lag das Wachstum der Weltwirtschaft<br />

im Berichtsjahr in der Größenordnung des langjährigen<br />

Durchschnitts. � 3.04 Im Vorjahr hatten Konjunktur- Konjunkturprogramme<br />

nach der tiefen Rezession des Jahres 2009<br />

noch für ein Wachstumsplus von 4,3% gesorgt. <strong>2011</strong> war für<br />

die Weltwirtschaft dennoch ein ausgesprochen ereignisreiches<br />

Jahr – mit ungewohnt hohen Volatilitäten an den Finanzmärkten,<br />

mit einer dramatischen Naturkatastrophe in Japan<br />

sowie mit erheblichen geopolitischen Turbulenzen in Nord afrika<br />

und im Nahen Osten. Das im Jahresverlauf zunehmend<br />

dominierende ökonomische Thema war aber die Staatsschuldenkrise,<br />

insbesondere in der Europäischen Währungsunion.<br />

Doch auch in den USA beeinflusste die Diskussion um die<br />

Begrenzung der öffentlichen Verschuldung die wirtschaftliche<br />

Entwicklung. Als Folge der Staatsschuldenkrise traten Probleme<br />

im Bankensektor zutage. Berücksichtigt man ferner die von<br />

hohen Rohstoffpreisen und Wechselkurs verwerfungen ausgehenden<br />

Belas tungen, so ist es bemerkenswert, dass die Weltwirtschaft<br />

dennoch ein Wachstum von knapp 3% erreicht hat.<br />

Den überwiegenden Anteil an diesem Wachstum hatten wie<br />

schon in den Vorjahren die Schwellenländer: Deren reales<br />

Bruttoinlandsprodukt stieg um knapp 6% – das sind rund 70%<br />

des globalen Zuwachses. Zentraler Wachstumstreiber war<br />

erneut der asiatische Wirtschaftsraum, der mit China und Indien<br />

an der Spitze um annähernd 7% zulegen konnte. Allerdings<br />

verhinderten gerade in dieser Region stark ansteigende Inflationsraten<br />

eine noch bessere Entwicklung. Besonders wichtig<br />

für die Weltwirtschaft war dabei, dass die chinesische Wirtschaft<br />

trotz einer konjunkturellen Verlangsamung im Jahresverlauf<br />

ein Plus von gut 9% erreichte. Auch in den anderen Schwellenländern<br />

war die wirtschaftliche Entwicklung insgesamt<br />

erfreulich. Osteuropa legte wie im Vorjahr um mehr als 4% zu;<br />

Lateinamerika konnte zwar an das eher überhitzte Vorjahr<br />

nicht ganz anschließen, expandierte aber weiterhin kräftig.<br />

Die Industrieländer hingegen enttäuschten: In Japan führte die<br />

Mehrfachkatastrophe vom März zwangsläufig zu einem<br />

gesamtwirtschaftlichen Rückgang. Jenseits der menschlichen<br />

Tragödien konnte sich Japan aber schneller als zunächst<br />

erwartet den Wiederaufbaumaßnahmen zuwenden. Die massive<br />

Aufwertung des Yen verhinderte jedoch eine günstigere<br />

wirtschaftliche Entwicklung. In den USA kam die Konjunktur<br />

nur schleppend voran, insbesondere im Vergleich zu früheren<br />

Erholungsphasen nach einer Rezession. So verharrte vor allem<br />

die Arbeitslosenquote auf einem ungewöhnlich hohen Niveau,<br />

und dies beeinträchtigte den privaten Konsum. Zudem fiel der<br />

durch die Krise massiv belastete Immobiliensektor als konjunktureller<br />

Impulsgeber aus. Ausgehend von der Diskussion<br />

um die Erhöhung der öffentlichen Verschuldungsgrenze und<br />

einer drohenden temporären Zahlungsunfähigkeit trübten sich<br />

zur Jahresmitte die Stimmungsindikatoren bei Konsumenten<br />

und Unternehmen deutlich ein. Erfreulicherweise stabilisierte<br />

sich die amerikanische Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte.<br />

Ein Zuwachs von nicht einmal 2% im Gesamtjahr war jedoch<br />

alles andere als befriedigend und lag deutlich unter dem<br />

langjährigen Durchschnitt.<br />

3 | Lagebericht | Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Noch ungünstiger war die Entwicklung in Westeuropa, die von<br />

der Eskalation der Schuldenkrise in der Eurozone geprägt<br />

war. Die Zahl der Länder unter dem Rettungsschirm vergrößerte<br />

sich, und die Krise beschränkt sich inzwischen schon lange<br />

nicht mehr auf die kleineren Peripherieländer. Auch die Erweiterung<br />

des Rettungsschirms und ein Umschuldungspaket<br />

für Griechenland konnten nicht verhindern, dass die Sorgen um<br />

mögliche Ansteckungseffekte weiterhin bestanden und die<br />

Finanzmärkte mit hoher Nervosität und entsprechenden Volatilitäten<br />

reagierten. In Summe erreichte die Europäische<br />

Währungsunion im Jahr <strong>2011</strong> einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts<br />

von rund 1,5%. Auch wenn die deutsche Volkswirtschaft<br />

im Gesamtjahr mit 3% abermals deutlich überdurchschnittlich<br />

expandierte, konnte sie sich dem ungünstigen<br />

Umfeld nicht entziehen und verlor zunehmend an Dynamik. Im<br />

Jahresschlussquartal war die konjunkturelle Entwicklung in<br />

der Eurozone vermutlich sogar leicht rückläufig.<br />

In diesem schwierigen Umfeld waren die Wechselkurse<br />

erneut sehr volatil. So pendelte der Kurs des US-Dollar zum<br />

Euro im Jahresverlauf zwischen Werten von 1,29 bis knapp<br />

1,50. Zum Jahresende lag er aber mit 1,29 wieder ungefähr<br />

auf dem Niveau wie zum Jahresbeginn. Mit einem Korridor<br />

von 100 bis 123 waren die Schwankungen des japanischen Yen<br />

gegenüber dem Euro ähnlich hoch. Hier lag der Wert des<br />

Euro gegenüber dem Yen zum Jahresende um knapp 8% unter<br />

dem Anfangsniveau. Gegenüber dem britischen Pfund<br />

schloss der Euro bei ebenfalls volatilem Verlauf zum Jahresende<br />

mit einer Abwertung von 3%.<br />

3.04<br />

Wirtschaftswachstum<br />

Bruttoinlandsprodukt real in % zum Vorjahr 2010<br />

<strong>2011</strong><br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

-2<br />

Gesamt NAFTA Westeuropa Japan Asien<br />

ohne Japan Übrige<br />

Märkte<br />

Quelle: IHS Global Insight<br />

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