Jahresbericht 2005 - Leibniz Institut für Europäische Geschichte Mainz
Jahresbericht 2005 - Leibniz Institut für Europäische Geschichte Mainz
Jahresbericht 2005 - Leibniz Institut für Europäische Geschichte Mainz
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VERÖFFENTLICHUNGEN<br />
Wandergruppe des Kölner jüdischen Turnvereins 02 mit dem<br />
mit dem Vereinswimpel, 1930, Foto<br />
Interpretationsmuster überwunden, welche die Weimarer<br />
Republik entweder als Höhepunkt eines erfolgreichen<br />
Integrationsprojekts oder als Vorstufe des<br />
Holocausts werten, in der der Antisemitismus bereits<br />
vor 1933 alle gesellschaftlichen Bereiche durchdrang.<br />
Die Arbeit wurde im Jahr <strong>2005</strong> mit dem Erhardt-<br />
Imelmann-Preis der Universität zu Köln ausgezeichnet.<br />
Beiheft 64<br />
Heinz DUCHHARDT (Hg.)<br />
Martin Göhring (1903–1968): Stationen eines Historikerlebens<br />
XIV, 126 S.<br />
Der Sammelband geht in seinem Kern auf einen eintägigen<br />
Workshop zurück, auf dem die wissenschaftliche<br />
Karriere und zentrale Schriften des ersten Direktors<br />
der Abteilung Universalgeschichte<br />
des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Europäische</strong><br />
<strong>Geschichte</strong> behandelt<br />
wurden (vgl. <strong>Jahresbericht</strong><br />
2004, S. 14). Die Kolloquiumsbeiträge<br />
wurden durch<br />
weitere Artikel ergänzt.<br />
Göhrings noch in die Zwischenkriegszeit<br />
zurückreichender<br />
wissenschaftlicher Werdegang<br />
illustriert die Zwänge und<br />
Probleme seiner Generation,<br />
die aus einem totalitären System<br />
und dessen Ideologie<br />
heraus einen Weg zu finden suchte und sich unter<br />
demokratischen Vorzeichen neu zu positionieren hatte.<br />
Die Nachzeichnung seiner Vita und seines Œuvres<br />
sind damit zugleich ein Beitrag zum in der Forschung<br />
lebhaft diskutierten Problem der Kontinuität bzw.<br />
Diskontinuität in der deutschen Geschichtswissenschaft<br />
zwischen Drittem Reich und Nachkriegszeit.<br />
Aus dem Inhalt: Heinz DUCHHARDT, Zu Göhrings akademischen<br />
Anfängen: sein Wechsel nach Halle. – Pierre<br />
RACINE, Martin Göhring et la Reichsuniversität de Strasbourg.<br />
– Corine DEFRANCE, Fritz Kerns Nachfolge im <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Europäische</strong> <strong>Geschichte</strong> und die Wahl von Martin Göhring.<br />
Personalpolitik innerhalb der Historikerzunft 1950/51. –<br />
Claus SCHARF, Martin Göhring und die Gründerväter des<br />
<strong>Mainz</strong>er <strong>Institut</strong>s. – Martin VOGT, Zielsetzungen und<br />
Realitäten. Martin Göhring und der frühe Ausbau des <strong>Institut</strong>s<br />
<strong>für</strong> <strong>Europäische</strong> <strong>Geschichte</strong>. – Ernst SCHULIN, Göhrings<br />
»Französische Revolution«. – Heinz DUCHHARDT, Ein europäisches<br />
Fanal der Geschichtswissenschaft? Der <strong>Mainz</strong>er<br />
Europa-Kongreß von 1955. – Hermann von der DUNK,<br />
Göhring und die deutsche Napoleonhistoriographie – einige<br />
Überlegungen. – Heinz DUCHHARDT, Göhrings Berufung<br />
nach Gießen.<br />
Beiheft 66<br />
Heinz DUCHHARDT/István NÉMETH (Hg.)<br />
Der Europa-Gedanke in Ungarn und Deutschland in der<br />
Zwischenkriegszeit<br />
X, 172 S.<br />
Der Aufsatzband untersucht die Qualität und Intensität<br />
des Europa-Denkens in der Zwischenkriegszeit in<br />
Mittel- und Ostmitteleuropa, namentlich in Deutschland<br />
und Ungarn. Deutsche, polnische und ungarische<br />
Autoren beleuchten in verschiedene Aspekte des<br />
europäischen Denkens in diesem Teil des Kontinentes.<br />
Die Beiträge schlagen Schneisen in politische Aktivitäten<br />
und ein Schrifttum, das ebenso vielfältig wie<br />
kontrovers war, und das sich ebenso wieder schnell<br />
verflüchtigte, wie es tiefe Spuren hinterließ. Wie sehr<br />
»Europa« <strong>für</strong> viele ein Strohhalm oder gar eine Vision,<br />
<strong>für</strong> andere nur ein Kampfbegriff war, um ganz andere<br />
Ziele zu kaschieren, illustrieren die hier versammelten<br />
Beiträge je auf ihre Weise. Der Band geht auf eine im<br />
Juni 2004 in Budapest durchgeführte Tagung des <strong>Institut</strong>s<br />
<strong>für</strong> <strong>Europäische</strong> <strong>Geschichte</strong> und der Eötvös-<br />
Lorand-Universität Budapest zurück.<br />
Aus dem Inhalt: Heinz DUCHHARDT, Die Kolonialfrage im<br />
europabezogenen Diskurs Deutschlands und Ungarns im 1.<br />
Weltkrieg. – Małgorzata MORAWIEC, »Imperium Jagellonicum«<br />
versus »Pansarmatien«. Polnische Konzepte der Anbindung<br />
Ungarns an einen mitteleuropäischen Staatenbund in der<br />
Zwischenkriegszeit. – Ina Ulrike PAUL, Einigung <strong>für</strong> einen<br />
Kontinent von Feinden? R. N. Coudenhove-Kalergis »Paneuropa«<br />
und K.A. Rohans Reich über Nationen als konkurrie-<br />
<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Europäische</strong> <strong>Geschichte</strong> 17