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Jahresbericht 2005 - Leibniz Institut für Europäische Geschichte Mainz

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FORSCHUNGSPROJEKTE<br />

Jahren konnten die Handschriften der verschiedenen<br />

Vorstufen der Formula Concordiae, diesbezügliche<br />

Korrespondenzen und die Handschriften des umfangreichen<br />

Bekenntnistextes selbst zusammengetragen<br />

werden. Die Arbeiten zielen auf eine kommentierte<br />

Quellenpublikation im Rahmen der von der EKD<br />

angeregten Neuausgabe der Bekenntnisschriften der<br />

Evangelisch-Lutherischen Kirche. Dem steht eine bereits<br />

begonnene Übertragung in moderne Sprache zur<br />

Seite.<br />

3) Streitkultur und -dynamik in theologischen Kontroversen vor<br />

dem Hintergrund der politischen und gesellschaftlichen Gemengelage<br />

im Zeitalter der Konfessionen.<br />

Nicht nur das Interim, sondern auch der Augsburger<br />

Religionsfriede hat die Frage nach den maßgeblichen<br />

theologischen Autoritäten neu gestellt und eine am<br />

Bekenntnis ausgerichtete Identitätsbildung in Gang gesetzt.<br />

Dies verlief weitgehend über abgrenzend<br />

wirkende Auseinandersetzungen. Dazu sind verschiedene<br />

Beiträge erschienen, weitere sind in Planung.<br />

Professor Dr. Rolf Decot<br />

1) Die Behandlung der Religions- und Kirchenfrage auf den<br />

Reichstagen des 16. und 17. Jahrhunderts: Ekklesiologie,<br />

»Reichskirche« und Territorialherrschaft.<br />

Edition der Akten des Reichstages Regensburg<br />

1556/57 im Auftrag der Historischen Kommission bei<br />

der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in<br />

München.<br />

2) Säkularisation und religiöse Erneuerung. Kontinuität und<br />

Diskontinuität in der kirchlichen Struktur, im Bildungswesen<br />

und in der Frömmigkeit um 1800.<br />

Publikation der Referate des Symposions: »Die Säkularisation<br />

von 1803 als kulturell-theologischer Transformationsprozeß«<br />

von Januar 2004 (VIEG Beiheft 65,<br />

siehe oben S. 15).<br />

3) Klemens Maria Hofbauer (1751–1820) und die katholische<br />

Restauration in Österreich.<br />

Forschungsprojekt unter Beteiligung von Wissenschaftlern<br />

aus Italien, Österreich, Polen und der<br />

Schweiz.<br />

4) Planung und Leitung des Symposions »Christen und<br />

Juden im Reformationszeitalter« in Zusammenarbeit<br />

mit dem <strong>Institut</strong> Universitaire de France, GRENEP,<br />

Faculté de Théologie Protestante de l’Université Marc<br />

Bloch Strasbourg, 3. bis 5. November <strong>2005</strong> in <strong>Mainz</strong>.<br />

Die Publikation der Beiträge wird vorbereitet.<br />

PD Dr. Wolf-Friedrich Schäufele<br />

1) Transfer und Transformation christlicher Geschichtsauffassungen<br />

Die religionsgeschichtlich singuläre theologische<br />

Dignität von <strong>Geschichte</strong> im Christentum hat die Zeitund<br />

Geschichtsauffassungen des mittelalterlichen und<br />

frühneuzeitlichen Europas entscheidend geprägt. Das<br />

Projekt ist der Begründung, Verbreitung und Abwandlung<br />

solcher christlich fundierter Geschichtsauffassungen<br />

vornehmlich im Bereich der westlichen (lateinischen)<br />

Christenheit gewidmet. Der bisherige<br />

Schwerpunkt – die Erforschung der Verfallsidee in den<br />

Kirchengeschichtsanschauungen von Kirchenreformern<br />

und Kirchenkritikern des Hoch- und Spätmittelalters<br />

– wird weiter fortgesetzt, eine monographische<br />

Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse soll 2006<br />

im Druck erscheinen. Ergänzend dazu sollen verstärkt<br />

Transfer, Rezeption, Transformation und Neubildung<br />

christlicher Geschichtsauffassungen der Frühen<br />

Neuzeit untersucht werden; ein erster Schwerpunkt<br />

wird auf dem Protestantismus des 16. Jahrhunderts<br />

liegen.<br />

2) Toleranz und Antikonfessionalismus in der Frühen Neuzeit<br />

Spätestens seit der Reformation ist das europäische<br />

Christentum von einer Pluralität einander widerstreitender<br />

Bekenntnisse geprägt. Auch wenn in der Frühen<br />

Neuzeit Tendenzen und Mechanismen konfessioneller<br />

Abgrenzung und Ausschließung herrschend waren, so<br />

finden sich doch zu allen Zeiten gegenläufige Tendenzen,<br />

die auf die Tolerierung religiöser bzw. konfessioneller<br />

Minderheiten oder auf die Annäherung und<br />

kirchliche Vereinigung verschiedener Konfessionen<br />

gerichtet waren. Das Forschungsprojekt untersucht<br />

schwerpunktmäßig Ansätze religiöser Toleranz sowie<br />

katholisch-protestantische und innerprotestantische<br />

Einigungsbestrebungen im römisch-deutschen Reich<br />

des 17. und 18. Jahrhunderts.<br />

Dr. Rainer Vinke<br />

1) Johann Heinrich Jung-Stillings periodische Zeitschrift: Der<br />

Graue Mann. Eine kommentierte Auswahlausgabe (in<br />

Zusammenarbeit mit der Kommission zur Erforschung<br />

des Pietismus).<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Europäische</strong> <strong>Geschichte</strong> 35

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