Jahresbericht 2005 - Leibniz Institut für Europäische Geschichte Mainz
Jahresbericht 2005 - Leibniz Institut für Europäische Geschichte Mainz
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Das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Europäische</strong> <strong>Geschichte</strong><br />
Zielsetzung und Forschungsprofil<br />
Das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Europäische</strong> <strong>Geschichte</strong> in <strong>Mainz</strong> ist<br />
als außeruniversitäres Forschungsinstitut eine gemeinnützige<br />
Einrichtung zur Förderung der Wissenschaft.<br />
Seine Aufgabe ist die wissenschaftliche Erforschung<br />
der Religionsgeschichte und der allgemeinen <strong>Geschichte</strong><br />
Europas. Das <strong>Institut</strong> erfüllt diese Aufgabe durch<br />
Einzel- und Gemeinschaftsvorhaben seiner Mitarbeiter<br />
sowie in- und ausländischer Forschungsstipendiaten.<br />
Das 1950 als Stiftung bürgerlichen Rechts gegründete<br />
<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Europäische</strong> <strong>Geschichte</strong> verdankt sein<br />
Entstehen den internationalen Historikergesprächen<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg, in denen vor allem<br />
deutsche und französische Teilnehmer sich <strong>für</strong> eine<br />
dauerhafte europäische Zusammenarbeit einsetzten.<br />
Ihr Ziel war, durch eine vertiefte Kenntnis der Eigentümlichkeiten,<br />
Gemeinsamkeiten und Wechselbeziehungen<br />
in den konfessionellen und nationalen Entwicklungen<br />
Vorurteile überwinden zu helfen und zu<br />
einem besseren Verständnis zwischen den europäischen<br />
Völkern beizutragen. Seit seiner Gründung<br />
verfolgt das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Europäische</strong> <strong>Geschichte</strong> dieses<br />
Ziel durch eigene Forschungsvorhaben und die Förderung<br />
jüngerer postgraduierter Wissenschaftlerinnen un<br />
Wissenschaftler aus Europa und Übersee, die<br />
Forschungsprojekte zur europäischen <strong>Geschichte</strong><br />
bearbeiten und als Stipendiaten im <strong>Institut</strong> leben.<br />
Die Abteilung <strong>für</strong> Universalgeschichte betreibt und<br />
fördert namentlich Forschungen zur deutschen und<br />
europäischen <strong>Geschichte</strong> seit dem 17. Jahrhundert,<br />
wobei in der Vergangenheit – auch hier durch die<br />
Persönlichkeiten der früheren Direktoren bedingt – die<br />
deutsch-französischen Beziehungen, das Alte Reich,<br />
die Habsburgermonarchie im 19./20. Jahrhundert und<br />
die europäische Zeitgeschichte einen besonderen<br />
Stellenwert hatten. Unterstützt wurden diese Aktivitäten<br />
durch mehrere Drittmittelprojekte, u.a. zur Sozialund<br />
Verfassungsgeschichte des Alten Reiches, zur<br />
Rezeption der Französischen Revolution in Deutschland<br />
und zur Interdependenz von politischen und<br />
wirtschaftlichen Faktoren in der Innen- und Außenpolitik<br />
Europas in der Zwischenkriegszeit. 1996 bis 2000<br />
wurde ein Drittmittelprojekt zu sozialen Eliten im<br />
Übergang vom Ancien Régime zur Moderne in die Abteilung<br />
integriert. Seitdem sind neue Projekte angelaufen,<br />
unter anderem zu den Neuen Medien in der<br />
Geschichtswissenschaft und aus dem Bereich der<br />
europabezogenen Grundlagenforschung zu deutschen<br />
und ostmitteleuropäischen Europa-Plänen des 19. und<br />
20. Jahrhunderts<br />
Für die Abteilung <strong>für</strong> Abendländische Religionsgeschichte,<br />
die ursprünglich als Abteilung <strong>für</strong> ökumenische<br />
Kirchengeschichte geplant worden war, steht das<br />
Christentum in seinem Wandel als zentraler Faktor der<br />
Grundlegung, Spaltung und Neugestaltung abendländischer<br />
Einheit im Mittelpunkt ihrer wissenschaftlichen<br />
Arbeit, insbesondere die Reformation und ihre<br />
Wirkungsgeschichte. Schon in früheren Jahren gab es<br />
trotz einer Forschungspräferenz <strong>für</strong> das Leben und<br />
Werk Martin Luthers auch zahlreiche Veröffentlichungen<br />
zu anderen Reformatoren. In jüngerer Zeit geht<br />
der Blick vermehrt auf die Folgewirkungen von Reformation<br />
und katholischer Reform und die hierdurch aus<br />
gelösten geistigen, kirchlichen, gesellschaftlichen und<br />
politischen Veränderung im frühneuzeitlichen Europa.<br />
<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Europäische</strong> <strong>Geschichte</strong> 5