Jahresbericht 2005 - Leibniz Institut für Europäische Geschichte Mainz
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Aus den Abteilungen<br />
ABTEILUNG FÜR ABENDLÄNDISCHE<br />
RELIGIONSGESCHICHTE<br />
In der Abteilung <strong>für</strong> Abendländische Religionsgeschichte<br />
haben im zurückliegenden Berichtsjahr die<br />
Entwicklungen auf personeller Ebene die bedeutendsten<br />
Veränderungen gebracht. Bereits im letzten Jahresrückblick<br />
wurde darüber berichtet, daß der bisherige<br />
Direktor der Abteilung, Professor Dr. Gerhard May,<br />
nach zehnjähriger Tätigkeit seine Leitungsfunktionen<br />
aus gesundheitlichen Gründen zum 31. Dezember<br />
2004 auf eigenen Wunsch niedergelegt hatte. Am 10.<br />
März <strong>2005</strong> wurde er im Rahmen einer kleinen Feierstunde<br />
verabschiedet, die sowohl seine Verdienste <strong>für</strong><br />
das <strong>Institut</strong> und seine wissenschaftliche Leistungen als<br />
herausragender Gelehrter seines Fachs, als auch die<br />
den Mitarbeitern stets aufmerksam zugewandte<br />
Amtsführung und seinen persönlichen Einsatz<br />
würdigte. Alle Mitarbeiter/innen denken gern an jene<br />
Jahre zurück, in denen Gerhard May durch seine<br />
Aktivitäten und Forschung im <strong>Institut</strong> prägend gewirkt<br />
hat. Als neue Direktorin der Abteilung <strong>für</strong> Abendländische<br />
Religionsgeschichte konnte Frau Professor Dr.<br />
Irene Dingel gewonnen werden. Sie nahm zum 1. Mai<br />
<strong>2005</strong> ihre Verpflichtungen auf und wurde am 13. Mai<br />
durch einen Festakt im Hause offiziell begrüßt und in<br />
ihr Amt eingeführt.<br />
Aber nicht nur der Wechsel im Direktorat ist zu erwähnen.<br />
Vielmehr kann die Abteilung darüber hinaus auf<br />
zwei erfolgreiche Habilitationen unter den wissenschaftlichen<br />
Mitarbeitern zurückblicken. Am 21. April<br />
<strong>2005</strong> wurde Dr. Markus Wriedt am Fachbereich<br />
Evangelische Theologie der Johann Wolfgang Goethe-<br />
Universität Frankfurt am Main habilitiert, am 27. Juli<br />
<strong>2005</strong> Dr. Wolf-Friedrich Schäufele an der Evangelisch-<br />
Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität<br />
<strong>Mainz</strong>, wo sie fortan als Privatdozenten regelmäßig<br />
in der universitären Lehre präsent sind. Die<br />
Tatsache, daß wissenschaftliche Leistungen von Mitarbeitern<br />
des <strong>Institut</strong>s in dieser Weise erfolgreich zum<br />
Abschluß kommen, darf zugleich als Indikator da<strong>für</strong><br />
gewertet werden, daß die in der Abteilung geleistete<br />
Forschungsarbeit auch über die Grenzen des <strong>Institut</strong>s<br />
hinaus Anerkennung findet und mit Interesse wahrund<br />
aufgenommen wird. Dies betrifft nicht nur die<br />
Genannten, sondern alle Wissenschaftler der Abteilung,<br />
die in der ein oder anderen Weise, durch Vorträge<br />
und Veröffentlichungen, jeweils spezifisch hervorgetreten<br />
sind. Im zurückliegenden Berichtsjahr wurden<br />
darüber hinaus entscheidende Grundlagen <strong>für</strong> die<br />
weitere Profilierung und innere Vernetzung der Foschungsprojekte<br />
und weiterzuentwickelnder Forschungsinteressen<br />
des gesamten <strong>Institut</strong>s gelegt, über<br />
deren Zielrichtungen und Erträge zu späterem<br />
Zeitpunkt ausführlicher zu berichten sein wird.<br />
Aus den aus der Abteilung angestoßenen Schwerpunktsetzungen<br />
gingen zwei Konferenzen hervor, die<br />
auf eine europäische Beteiligung zielten und auch<br />
international wahrgenommen wurden. Die als Kooperationsunternehmen<br />
mit Partnern aus den Niederlanden<br />
und aus Frankreich veranstalteten Kolloquien brachten<br />
einen interdisziplinär ausgerichteten Kreis von<br />
Experten einmal in Enschede (Niederlande), ein andermal<br />
in <strong>Mainz</strong> zusammen. Inhaltlich gesehen er<br />
streckten sie sich von der Frage nach dem Zusammenhang<br />
von »Elitenbildung und Migration« bis hin<br />
zum spannungsgeladenen Verhältnis von »Christen<br />
und Juden in Reformationszeitalter«. Beide Schwerpunkte<br />
sprachen in jeweils spezifischer Akzentsetzung<br />
Themenfelder an, die als charakteristisch <strong>für</strong> die<br />
europäische Kultur in der Frühen Neuzeit und darüber<br />
hinausreichend angesehen werden können.<br />
Weitergeführt wurde im Berichtszeitraum die im<br />
Dezember 2004 aufgenommene öffentliche Vortragsreihe<br />
»<strong>Europäische</strong> Reformationen«, die eine vergleichende<br />
Gesamtschau auf die unterschiedlichen<br />
politisch-gesellschaftlichen Voraussetzungen der<br />
Reformation, die geistesgeschichtlichen Bedingungen<br />
<strong>für</strong> die Etablierung reformatorischer Bewegungen und<br />
die kulturellen Impulse <strong>für</strong> deren Entfaltung in den<br />
verschieden geprägten europäischen Ländern und<br />
Regionen ermöglichte und die Interaktion von theologischem<br />
Denken, gesellschaftlichen Strukturen und<br />
politischem Handeln veranschaulich konnte.<br />
Alle laufenden Aktivitäten waren in bewährter Weise<br />
offen <strong>für</strong> einen intensiven und sich gegenseitig<br />
befruchtenden Dialog mit den Stipendiaten, deren<br />
Internationalität und ungebrochenes Interesse an<br />
Forschungsaufenthalten <strong>für</strong> den hohen wissenschaftlichen<br />
Stellenwert der im <strong>Institut</strong> gegebenen Arbeitsund<br />
Diskussionsmöglichkeiten spricht.<br />
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<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Europäische</strong> <strong>Geschichte</strong>