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Decimomannu/Sardinien, Beja/Portugal<br />

und bei Cross-Country-Flügen nach<br />

Spanien. Da sich ein Teil des Centre<br />

d‘Essais en Vol (CEV/französische Erprobungsstelle<br />

für militärisches Fluggerät)<br />

auch an diesem Platz befand<br />

und noch befindet, hatte die Erprobungsstelle<br />

der Bundeswehr 61<br />

(heute Wehrtechnische Dienststelle/<br />

WTD 61) dort eine Außenstelle eingerichtet,<br />

um einen großen Teil der<br />

erforderlichen Starfighter-Erprobung<br />

von dort durchzuführen. Vor allem<br />

Hochgeschwindigkeitsflüge konnten<br />

von Istres aus über dem nahen Mittelmeer<br />

durchgeführt werden. Deshalb<br />

gab es dort auch zu jener Zeit deutsche<br />

Flugverkehrsleiter, die eine französische<br />

Zulassung hatten. So wurden<br />

an diesem Flugplatz anfliegende deutsche<br />

Besatzungen von dem Controller<br />

der E-Stelle begrüßt. Während die<br />

Flugzeuge durch Mechaniker dieser<br />

Dienststelle gewartet wurden, konnten<br />

sich die Flugzeugführer im Coffee-<br />

Shop bei einem guten Kaffee ausruhen<br />

und sich mit einem Sandwich für den<br />

Weiterflug stärken. Änderungen am<br />

Flugplan wurden dann vom Flugleiter<br />

– gleichzeitig Controller – bearbeitet<br />

und weitergeleitet.<br />

Neben der französischen Erprobungsstelle<br />

waren und sind noch an<br />

diesem Platz die EPNER (École du Personnel<br />

Navigant d’Essais et de Réception /<br />

französische Ausbildungseinrichtung<br />

für Testpiloten und Flugversuchspersonal)<br />

sowie die Flugversuchsabteilungen<br />

der Firmen Avion Marcel Dassault<br />

(AMD), des Triebwerkherstellers<br />

SNECMA und weiterer Ausrüstungsfirmen<br />

ansässig. Heute befinden sich außerdem<br />

eine mit Mirage 2000N ausgerüstete<br />

Jagdbomberstaffel (Strike),<br />

eine mit KC-135F Stratotanker ausgerüstete<br />

Refuelling-Staffel und eine<br />

mit CSAR-Aufgaben beauftragte Hubschrauberstaffel<br />

auf dieser Basis.<br />

Von diesem Flugplatz aus wurden<br />

die Erprobungen aller Mirage- und<br />

Rafale-Flugzeuge sowie wesentliche<br />

Teile der Concordeerprobung – wie<br />

Startabbruchversuche – durchgeführt.<br />

Auch die Erprobung der deutsch–französischen<br />

Entwicklung Alpha Jet erfolgte<br />

hier. Wegen der langen Landebahn<br />

von mehr als 12.000 ft ist der<br />

Flugplatz ebenfalls von der NASA als<br />

Notlandeplatz im Falle einer Transoceanic<br />

Abort Landing (TAL) für das Space<br />

Shuttle vorgesehen.<br />

Getafe wurde gewählt, weil dieser<br />

Platz fast genau in der Mitte des Flugweges<br />

zwischen Istres und Beja liegt.<br />

Getafe Air Base (ICAO: LEGT) ist ein<br />

militärischer Flugplatz der spanischen<br />

Luftwaffe und liegt 14 km südlich von<br />

Madrid. Der Flugplatz wurde 1911<br />

errichtet und war der erste Flugplatz<br />

in Spanien. Neben der spanischen Regierungsstaffel<br />

und einer Lufttransportstaffel<br />

war und ist hier auch die<br />

Firma CASA – heute EADS – ansässig,<br />

die hier unter anderem den Eurofighter<br />

Typhoon für die spanische Luftwaffe<br />

endmontiert.<br />

Beja Air Base (Base Aérea de Beja),<br />

bezeichnet als Air Base No. 11 (portugisisch<br />

Base Aérea Nº 11/BA11), ist ein<br />

militärischer Flugplatz in Portugal nahe<br />

der Stadt Beja. Er hat zwei parallele<br />

Landebahnen, die längere ist 4.300 m<br />

lang und 60 m breit. Dieser Platz wurde<br />

als Zielflugplatz gewählt, da sich an<br />

diesem, in den frühen 1960er Jahren<br />

von den Deutschen erbauten Flugplatz<br />

sowohl eine portugiesische Luftwaffeneinheit<br />

als auch das Deutsche<br />

Luftwaffenübungsplatzkommando<br />

befand. Hier landeten die deutschen<br />

Ginas und verließen den Platz mit portugiesischer<br />

Zulassung in Richtung ihrer<br />

künftigen Stationierungsorte.<br />

Die 1. fliegende Staffel der Waffenschule<br />

der Luftwaffe 50 (1./WaSLw 50)<br />

hatte den Auftrag, am 25. Februar<br />

1976 sechs FIAT G-91 T3 von Fürstenfeldbruck<br />

nach Beja/Portugal zu<br />

überführen. Während die Maschinen<br />

der ersten Rotte vom Staffelkapitän,<br />

zugleich Verantwortlicher der Aktion,<br />

und vom Einsatzoffizier einsitzig geflogen<br />

wurden, setzten sich die Besatzungen<br />

der zweiten und dritten Rotte<br />

aus einem Fluglehrer im vorderen und<br />

einem Kampfbeobachterschüler (KBO-<br />

Schüler) im hinteren Cockpit zusammen.<br />

Für die KBO-Schüler war dieser<br />

Flug ein Teil des Schulungsprogramms.<br />

Ihre Aufgabe war es, den Funkverkehr<br />

abzuwickeln, ferner die Luftraumüberwachung<br />

und Navigation.<br />

Am Nachmittag des 24. Februar<br />

wurden die Flugpläne erstellt. Am<br />

Morgen des 25. Februar fand ein normales<br />

Crew-Briefing für die Piloten<br />

durch den Verantwortlichen statt.<br />

Innerhalb der Rotte wurden dann die<br />

anfallenden Emergencies und Abortprocedures<br />

grob durchgesprochen<br />

und ein Lead-change in case of radio<br />

failure abgesprochen. Anhand der einschlägigen<br />

Publikationen informierten<br />

sich die Luftfahrzeugführer über die<br />

Gegebenheiten der anzufliegenden<br />

Plätze. Dabei stellten sie fest, dass in<br />

Getafe eine MA-1A (mod) Fanganlage<br />

installiert war. Über die Eignung* dieser<br />

Fanganlage für die G-91 wussten<br />

sie nichts und informierten sich auch<br />

nicht weiter.<br />

Die Vorfluginspektion des (später<br />

verunglückten) Flugzeuges wurde<br />

durch einen Unteroffizier durchgeführt.<br />

Der stellte dabei fest, dass sich<br />

der Drag-Chute-Handle nicht ganz<br />

herausziehen ließ. Er meldete dies seinem<br />

Line-Chief, der darauf die Störbehebung<br />

und einen Prüfer anforderte.<br />

Während der Wart das Flugzeug weiter<br />

startklar machte, wurde von der<br />

Störbehebung an der Bremsschirmanlage<br />

gearbeitet.<br />

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