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drei Maschinen insgesamt vier auffällige<br />

Schrauben gefunden.<br />

Weiterhin wurde eine „Dringende<br />

Beanstandungsmeldung“ (AFTO 29)<br />

erstellt.<br />

Rechts die beschädigte Schraube<br />

Situational Awareness<br />

Zur Beschreibung des Prozesses,<br />

der zu einem zutreffend richtigen Situationsbewusstsein<br />

führt, kann das<br />

Modell von Endsley aus 1988 verwendet<br />

werden. Danach läuft der Prozess<br />

folgendermaßen ab:<br />

- Die Objekte in der Umgebung werden<br />

wahrgenommen,<br />

- ihre Bedeutung wird verstanden<br />

und<br />

- die Veränderungen in der Umgebung<br />

und der zukünftige Zustand<br />

der Objekte werden zutreffend für<br />

eine ausreichende Zeitspanne vorhergesagt.<br />

Danach folgen die – vom Situationsbewusstsein<br />

getrennten – Prozesse:<br />

- Entscheidung,<br />

- Ausführungsplanung und<br />

- Handlung.<br />

Aus dem Modell ergibt sich, dass<br />

wichtige Voraussetzungen für ein<br />

angemessenes, ausreichendes Situationsbewusstsein<br />

die Fähigkeit zur<br />

Wahrnehmung und ein Mindestmaß<br />

an Aufmerksamkeit sind. Einflussgrößen,<br />

die zu einem guten Situationsbewusstsein<br />

beitragen, sind (nach<br />

Redden, 20<strong>01</strong>) Erfahrung, ausgebildete<br />

kognitive Fähigkeiten und hohe<br />

Geschwindigkeit und Genauigkeit der<br />

Wahrnehmung.<br />

Als Konstrukt ist Situationsbewusstsein<br />

nicht direkt messbar, fehlendes<br />

oder unzureichendes Situationsbewusstsein<br />

äußert sich auch nicht<br />

zwangsläufig in sichtbaren Fehlern,<br />

Zwischenfällen oder Unfällen. Folglich<br />

führt eine Beobachtung nur eingeschränkt<br />

zu Aussagen über die<br />

Qualität des Situationsbewusstseins.<br />

Dennoch sind Beobachtungen in der<br />

Arbeitsumgebung oder im Experiment<br />

und Befragung der Selbsteinschätzung<br />

Mittel zur Erfassung des Situationsbewusstseins.<br />

Viele menschliche Tätigkeiten, vor<br />

allem in der Prozess- und Fahrzeugführung,<br />

erfordern ein ausreichendes<br />

Situationsbewusstsein; viele Fälle von<br />

menschlichem Fehlverhalten können<br />

mit unzureichendem Situationsbewusstsein<br />

erklärt werden. Als Folge<br />

können technische oder organisatorische<br />

Maßnahmen eingeführt werden,<br />

die das Situationsbewusstsein<br />

erhöhen oder den Verlust des Situationsbewusstseins<br />

verhindern und damit<br />

die Sicherheit im Prozess, bei der<br />

Führung des Fahrzeuges oder generell<br />

im Mensch-Maschine-System erhöhen.<br />

Beispiele sind die ständige Darstellung<br />

relevanter Parameter in Prozessvisualisierungssystemen,<br />

die automatische<br />

Ansage der Höhe beim Landeanflug<br />

oder die Klingel der Schreibmaschine<br />

kurz vor Erreichen des Zeilenendes.<br />

Anmerkung<br />

Im Zuge der Informationsgewinnung<br />

wurde durch das WaSysKdo<br />

festgestellt, dass aufgrund nicht eindeutiger<br />

Beschreibung des Zusammenbaus<br />

der Verbindung Steuerseil –<br />

Steuerkette tatsächlich die Unterlegscheibe<br />

an einer falschen Position<br />

eingebaut werden kann. Die beschreibende<br />

Dokumentation wird mittels<br />

BTE konkretisiert. Weiterhin ist geplant,<br />

mit TA-Inspektionen alle Verbindungen<br />

auf korrekten Zusammenbau<br />

zu kontrollieren. Beim fehlerhaften<br />

Einbau kann die Unterlegscheibe unter<br />

der Mutter in die Nut rutschen<br />

oder die Gefahr bestehen, nicht mehr<br />

ausreichend Gewindegänge im Eingriff<br />

zu haben.<br />

Korrekter Zusammenbau<br />

Fazit<br />

Der Ablauf der Fehlerfeststellung<br />

und die daraufhin eingeleiteten Maßnahmen<br />

sind beispielhaft und ein hervorragender<br />

Beweis für angewandtes<br />

Maintenance Ressource Management.<br />

Hier bewiesen alle involvierten Bereiche<br />

(WtgZgLTH, PrfGrp, ES und WaSys-<br />

Kdo) bei der Abarbeitung der Prozesse<br />

Entscheidung, Ausführungsplanung<br />

und Handlung ihre hohe Kompetenz<br />

und Bereitschaft, zusammen ein Ziel<br />

zu erreichen.<br />

Beachtenswert ist der Umstand,<br />

dass diese Schrauben in unterschiedlichen<br />

Verbänden der Luftwaffe und<br />

des Heeres schon seit längerer Zeit<br />

im Materialkreislauf waren und deutlich<br />

von den üblichen Schrauben abwichen,<br />

aber noch niemand diesen<br />

Umstand bearbeitet oder gemeldet<br />

hatte.<br />

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