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Deutsche Revolution.pdf - Internationale Kommunistische Strömung

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der USPD organisiert. Der Spartakusbund<br />

war unter den Arbeitern wohlbekannt und<br />

respektiert. Doch die anerkannten Führer<br />

der Streikbewegungen gegen den Krieg<br />

waren nicht diese politischen<br />

Gruppierungen, sondern die informelle<br />

Struktur der Fabrikdelegierten, die<br />

„<strong>Revolution</strong>ären Obleute“. Ab Dezember<br />

1918 spitzte sich die Lage zu. Die ersten<br />

Geplänkel, die zum offenen Bürgerkrieg<br />

führten, hatten bereits stattgefunden.<br />

Doch die verschiedenen Komponenten<br />

einer potenziellen revolutionären<br />

Klassenpartei – der Spartakusbund, die<br />

anderen linken Elemente in der USPD, die<br />

IKD, die Obleute - waren noch immer<br />

getrennt und mehrheitlich zaudernd.<br />

Unter dem Eindruck der Ereignisse begann<br />

sich die Frage der Parteigründung<br />

konkreter zu stellen. Schließlich wurde sie<br />

eilig in Angriff genommen.<br />

Der erste nationale Kongress der Arbeiterund<br />

Soldatenräte war am 16. Dezember in<br />

Berlin zusammengekommen. Während<br />

250.000 radikale Arbeiter draußen<br />

demonstrierten, um Druck auf die 489<br />

Delegierten (von denen nur jeweils zehn<br />

den Spartakusbund und die IKD<br />

repräsentierten) auszuüben, wurde es Rosa<br />

Luxemburg und Karl Liebknecht nicht<br />

gestattet, sich an das Treffen zu wenden<br />

(unter dem Vorwand, dass sie kein Mandat<br />

besäßen). Als dieser Kongress mit der<br />

Aushändigung seiner Macht an ein<br />

künftiges parlamentarisches System<br />

endete, wurde klar, dass die <strong>Revolution</strong>äre<br />

darauf mit vereinten Kräften antworten<br />

müssen.<br />

Am 14. Dezember veröffentlichte der<br />

Spartakusbund eine programmatische<br />

Prinzipienerklärung: „Was will der<br />

Spartakusbund?“ Am 17. Dezember rief<br />

eine nationale Konferenz der IKD in Berlin<br />

zur Diktatur des Proletariats und zur<br />

Bildung einer Klassenpartei durch einen<br />

Prozess der Umgruppierung auf. Die<br />

Konferenz scheiterte dabei, eine<br />

Übereinstimmung in der Frage der<br />

Teilnahme an den kommenden Wahlen zur<br />

parlamentarischen Nationalversammlung<br />

zu erzielen.<br />

Etwa zur gleichen Zeit begannen Führer<br />

innerhalb der USPD, wie Georg Ledebour,<br />

und unter den Fabrikdelegierten, wie<br />

Richard Müller, die Frage der<br />

Notwendigkeit einer vereinten<br />

Arbeiterpartei zu stellen.<br />

Zum gleichen Zeitpunkt trafen sich<br />

Delegierte der internationalen<br />

Jugendbewegung in Berlin, wo sie ein<br />

Sekretariat einsetzten. Am 18. Dezember<br />

wurde eine internationale<br />

Jugendkonferenz abgehalten, der eine<br />

Massenversammlung in Berlin-Neukölln<br />

folgte, auf der Karl Liebknecht und Willi<br />

Münzenberg sprachen.<br />

In diesem Kontext beschloss ein Treffen<br />

der Delegierten des Spartakusbundes am<br />

29. Dezember in Berlin, mit der USPD zu<br />

brechen und eine separate Partei zu bilden.<br />

Drei Delegierte stimmten gegen diese<br />

Entscheidung. Dasselbe Treffen rief zu<br />

einer vereinten Konferenz von Spartakus<br />

und IKD auf, die am folgenden Tag in Berlin<br />

begann und auf der 127 Delegierte aus 56<br />

Städten und Sektionen teilnahmen. Diese<br />

Konferenz wurde teilweise durch die<br />

Vermittlung von Karl Radek, dem<br />

Delegierten der Bolschewiki, möglich<br />

gemacht. Viele dieser Delegierten waren<br />

sich bis zu ihrer Ankunft nicht im Klaren,<br />

dass sie gerufen wurden, um eine neue<br />

Partei zu gründen (3). Die<br />

Fabrikdelegierten waren nicht eingeladen,<br />

da das Gefühl vorherrschte, dass es noch<br />

nicht möglich sei, sie mit den sehr<br />

entschlossenen revolutionären Positionen<br />

zu vereinen, die von der Mehrheit der oft<br />

noch jungen Mitglieder und Anhänger von<br />

Spartakus und IKD vertreten wurde.<br />

Stattdessen herrschte die Hoffnung vor,<br />

dass die Fabrikdelegierten der Partei<br />

beitreten werden, sobald diese gegründet<br />

worden war. (4)<br />

Der Gründungskongress der KPD brachte<br />

führende Figuren aus der Bremer Linken

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