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Andrzej Stasiuk - Polish Book Institute

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„Von dem Augenblick an, in dem ich in Frankreich war, bestimmte<br />

alles dort Erlebte meinen weiteren Weg, beeinflusste meine<br />

Interessen, mein Verhältnis zur Welt, meine Leidenschaften,<br />

meine Arbeit“, schreibt Julia Hartwig in ihrem neuesten Buch,<br />

dem Titel entsprechend ein Dank für die Gastfreundschaft. Der<br />

Dank geht nicht so sehr an konkrete Personen, auch wenn von<br />

ihnen oft die Rede ist, als an die französische Kultur und Zivilisation,<br />

die Literatur und insbesondere die Poesie des Landes an<br />

der Seine.<br />

Julia Hartwig revanchierte sich für die „Gastfreundschaft“ wahrlich<br />

königsgleich: mit brillanten Büchern über französische Dichter,<br />

Rimbaud-Nachdichtungen, Essays zur französischen Kultur,<br />

der alten und der heutigen, wie auch zur Geschichte, auch der<br />

schwierigen jüngsten Vergangenheit. Der Dank für die Gastfreundschaft<br />

besteht neben Essays auch in Reisetagebüchern,<br />

Gedichten der Lyrikerin mit französischen Motiven, Übersetzungen.<br />

Viel Raum widmet die Autorin Pariser Außenseitern, Fremdlingen<br />

gleich ihr, die sich diese außergewöhnliche Stadt vertraut<br />

zu machen und ihr Schaffen zu bereichern verstanden wie Blaise<br />

Cendrars, wie Max Jacob, wie Henri<br />

Michaux oder Marcel Duchamp.<br />

Für Julia Hartwig bleibt Paris auf immer Hauptstadt der Weltkultur,<br />

selbst wenn es nicht mehr das Paris bis zur Studentenrevolution<br />

Ende der 60er Jahre ist, als London und später New York<br />

diesen Titel übernahmen. In der Nachkriegszeit war das jedoch<br />

anders, und das, was ringsum die Champs Élysées entstand,<br />

beeinflusste das künstlerische Leben in West und Ost, Nord<br />

und Süd. Gleichgültig, ob es Lied, Bild, Theaterstück, Film oder<br />

Buch war. Apropos Buch: „Das Verblüffende an der französischen<br />

Literatur“, schreibt Julia Hartwig, „ist ihre Bandbreite: das<br />

Hugosche Genie französischen Esprits und Rabelais’sche Grobschlächtigkeit,<br />

Mussetsche Eleganz und der ergreifende Gesang<br />

Apollinaires, der Wahnsinn Lautréamonts, die unerschöpfliche<br />

Schaffensgewalt der Lyrik Rimbauds, die verschlossene Sensiblität<br />

des Kubismus Reverdys, der Erfindungsreichtum des lyrischen<br />

Paradoxon bei Jacob. Alt und neu, einzeln und vereint wie<br />

Wurzel, Halm, Blatt und Blüte einer Pflanze.“<br />

Krzysztof Masłoń<br />

Julia Hartwig (geb. 1921), Dichterin, Essayistin,<br />

Übersetzerin.<br />

Julia Hartwig<br />

Podziękowanie za gościnę<br />

słowo/obraz terytoria<br />

Gdańsk 2007<br />

140 × 220 • 424 pages<br />

paperback<br />

ISBN: 978-83-7453-707-0<br />

Translation rights: słowo/obraz terytoria<br />

Julia Hartwig Dank für die Gastfreundschaft<br />

99<br />

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