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Andrzej Stasiuk - Polish Book Institute

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Seit dem Jahr 1994 publiziert Jerzy Pilch in etwa zweijährigen<br />

Abständen in Buchform seine ausgewählten Kolumnen und<br />

Feuilletons, die ursprünglich in Tageszeitungen und Magazinen<br />

erschienen waren. Der neueste Band Der Zug ins ewige Leben<br />

versammelt Texte, die in den Jahren 2002 bis 2006 erschienen<br />

sind. In der Verlagsinformation wurde angemerkt, dass der<br />

Autor absichtlich die Kolumnen über Fußball und Literatur ausgelassen<br />

hatte – zwei Phänomene, die für ihn von besonderer<br />

Wichtigkeit sind. Diese Texte sollen in einem extra Band publiziert<br />

werden.<br />

Im Zug ins ewige Leben kann man zwei dominierende Themen<br />

ausmachen. Das erste sind, sehr weit verstandene, gesellschaftliche<br />

Angelegenheiten; in diesen Texten geht es um die<br />

gegenwärtige polnische Politik und vor allem um die Parteienlandschaft<br />

– hier zeigt sich Pilch als<br />

ironischer Betrachter und bissiger<br />

Kommentator. Diese Art seiner feuilletonistischen<br />

Leidenschaft könnte<br />

man unelegant als ein schamloses<br />

Ausweiden der Fauxpas, Fehltritte und schlichter Dummheiten<br />

der politischen Klasse bezeichnen.<br />

Der zweite — und wohl wichtigere — dominierende Gegenstand<br />

sind im gewissen Sinne private Angelegenheiten, meist in<br />

einem erinnernd-nostalgischen Duktus wiedergegeben.<br />

Hier spricht Pilch am meisten über sein Befinden, über seine<br />

Lektüre, über kulturelle Ereignisse, die ihn beeindruckt hatten,<br />

über Begegnungen mit faszinierenden Menschen, die wichtig für<br />

ihn waren, über Dinge, die ihn als Privatmenschen bewegen.<br />

Jerzy Pilch gilt als ein unerreichter Meister der gegenwärtigen<br />

polnischen Feuilletonistik, ein scharfsinniger Autor, der mit<br />

feinem, raffinierten Witz von den Begebenheiten unserer Zeit<br />

berichtet. Die Texte, die im Band Der Zug ins ewige Leben versammelt<br />

sind, beweisen wieder einmal, dass dieser Autor den<br />

Meistertitel uneingeschränkt verdient.<br />

Dariusz Nowacki<br />

Jerzy Pilch (geb. 1952), Prosaiker und<br />

Publizist, Träger des Literaturpreises Nike (2001);<br />

veröffentlichte mehrere Bände mit erzählender<br />

und diskursiver Prosa.<br />

Jerzy Pilch Der Zug ins ewige Leben<br />

27<br />

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