GEW-ZEitUNG Rheinland-Pfalz
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Landespolitik<br />
Sehr enttäuscht von Rot-Grün<br />
Gemeinsame Personalversammlung von Schulen im KV LU/SP<br />
(gh) Knapp 200 Kolleginnen und Kollegen aus fast 30 Schulen<br />
aller Schularten nahmen am 31. Oktober im Heinrich-<br />
Pesch-Haus in Ludwigshafen nachmittags an einer gemeinsamen<br />
Personalversammlung der Schulen in Ludwigshafen,<br />
Speyer und dem Rhein-<strong>Pfalz</strong>-Kreis teil. Dabei wurde über die<br />
Kürzungsmaßnahmen durch die geplante Dienstrechtsreform<br />
informiert und für die drei Tage später stattgefundene<br />
Protestkundgebung in Mainz mobilisiert.<br />
Fotos:<br />
Wolfgang Hnida-Eichenlaub<br />
Eingeladen und die Organisation übernommen hatte<br />
der Örtliche Personalrat der SFL Schlossschule in Ludwigshafen-Oggersheim,<br />
unterstützt vom Kreisvorstand<br />
der <strong>GEW</strong>. „Das Sparen auf unserem Rücken werden wir<br />
nicht über uns ergehen lassen!“, sagte Gerald Hebling<br />
vom Vorsitzendenteam des Kreisvorstandes in seiner Begrüßung<br />
und bedankte sich beim ÖPR der Schlossschule<br />
für sein Engagement.<br />
Wie immer, wenn es in der <strong>GEW</strong> darum geht, Kampfbereitschaft<br />
zu zeigen, waren auch zahlreiche Tarifbeschäftigte<br />
unter den TeilnehmerInnen. Warum deren Unterstützung<br />
durchaus Sinn macht, erläuterte Hans-Adolf<br />
Schäfer vom <strong>GEW</strong>-Landesvorstand in seiner detaillierten<br />
Darstellung der Verschlechterungen im Beamtenbereich:<br />
Wenn jetzt qua Gesetz eine kümmerliche Besoldungserhöhung<br />
von einem Prozent jährlich beschlossen werde,<br />
könne dies die Ergebnisse künftiger Tarifverhandlungen<br />
präjudizieren. Schäfer kritisierte scharf den eklatanten<br />
Eingriff in die Tarifautonomie, der den BeamtInnen über<br />
Jahre hinweg einen Reallohnverlust aufzwinge. Einen<br />
Erfolg für diejenigen, die es sich leisten können, nannte<br />
er die Verlängerung der Altersteilzeit für Lehrkräfte.<br />
Der <strong>GEW</strong>-Landesvorsitzende Klaus-Peter Hammer lobte<br />
in seinem Statement die große Beteiligung an der gemeinsamen<br />
Personalversammlung. Er kritisierte die Verankerung<br />
der Schuldenbremse in der Landesverfassung und<br />
das Sparvolumen von 1,2 Milliarden in der laufenden<br />
Legislaturperiode. Die Finanzkrise habe gezeigt, dass der<br />
Staat in Krisenzeiten investieren müsse. Deshalb seien<br />
höhere Steuern für Vermögende unerlässlich.<br />
Hammer zeigte sich sehr enttäuscht von der Landesregierung<br />
und speziell von Ministerpräsident Kurt Beck wegen<br />
des undemokratischen Verhaltens bei der Besoldung,<br />
das in einer traurigen Traditionen der nun fast schon<br />
zwanzig Jahre währenden Reihe von Verschlechterungen<br />
im Bildungsbereich stehe. Besonders bedrücke ihn, dass<br />
mit dem beabsichtigten Wegfall von 2.000 Stellen im<br />
Bildungsbereich die Einstellungschancen für junge KollegInnen<br />
drastisch sinken werden. Damit hätten sowohl<br />
SPD als auch Grüne ihre Wahlversprechen gebrochen,<br />
die so genannte demografische Rendite verbleibe im<br />
Bildungswesen.<br />
8 <strong>GEW</strong>-Zeitung <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> 12 / 2011