Theoretische Physik 2 Atom- und Quantenphysik - Skriptweb
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Die Quantenstruktur der <strong>Atom</strong>e – das Bohrsche <strong>Atom</strong>modell Seite 18/47<br />
<strong>Atom</strong>kerns. Um mit einer einheitlichen Konstanten rechnen zu können, definiert man Ry ∞<br />
m K<br />
= ∞ , d.h. µ = m e <strong>und</strong> rechnet Ry = Ry ∞ ⋅µ ⁄ m e .<br />
Drehimpuls:<br />
p = µ v = ħ⋅k ; k = 2 π⁄λ D ; 2 π r = n λ D ;<br />
v = ( ħ n )⁄( µ r ) ; µ r v =|L|= ħ n ;<br />
Man kann die Quantisierungsbedingung des Bohrschen <strong>Atom</strong>modells also auch schreiben: Der<br />
Drehimpuls ist quantisiert, er kann nur in ganzzahligen Einheiten von ħ vorkommen.<br />
Zusammenfassung: Unterschiede zwischen klassischer <strong>Physik</strong> <strong>und</strong> <strong>Quantenphysik</strong><br />
• Klassisch bewegt sich das Teilchen auf einer Bahnkurve, wo zu jeder Zeit Ort <strong>und</strong><br />
Geschwindigkeit exakt angegeben werden können, wenn man die Anfangsbedingungen <strong>und</strong> die<br />
wirkenden Kräfte kennt. Selbst bei chaotischen Systemen ist das so; dort wirken sich aber nur<br />
geringfügig veränderte Anfangsbedingungen so massiv aus (exponentiell statt linear), dass man<br />
in der Praxis nichts berechnen kann, weil man die Anfangsbedingungen nicht genau genug<br />
bestimmen kann.<br />
• Die <strong>Quantenphysik</strong> sagt dagegen: Man kann prinzipiell die Anfangsbedingungen Ort <strong>und</strong> Impuls<br />
nicht exakt angeben, die Ungenauigkeit wird durch die Heisenbergsche Unschärferelation<br />
gegeben. Die Ortsunschärfe entpricht der de-Broglie-Wellenlänge.<br />
An die Stelle der Bahnkurve tritt ein Bereich, für den man die Wahrscheinlichkeit berechnen<br />
kann, dass sich das Teilchen dort befindet.<br />
Dabei liefert das Absolutquadrat der Materiewellenfunktion des Teilchens seine Aufenthaltswahrscheinlichkeit,<br />
klassisch entspricht das der Intensität der Welle.<br />
Man kann keine Messungen durchführen, ohne den Zustand des gemessenen Systems zu ändern.<br />
Materiewellen <strong>und</strong> Wellenfunktionen<br />
Man kann die Materiewelle analog zur Lichtwelle definieren:<br />
ψ ( x , t ) = C ⋅e i (ω t k x ) = C ⋅e i ⁄ ħ (E kin t p x ) ,<br />
wobei gilt: E = ħ ω <strong>und</strong> ⃗p = ħ ⃗k , k = 2 π ⁄ λ .<br />
Die Wellenlänge des Teilchens (Materiewellenlänge bzw. de-Broglie-Wellenlänge) ist:<br />
λ = 2 π ⁄ k = 2 π⋅ħ ⁄ p = h ⁄ p .<br />
Die Phasengeschwindigkeit berechnet sich zu:<br />
d<br />
d t ( ω t k x ) = ω k x : = 0 ⇒ v Ph<br />
= ω k .<br />
Dabei gibt es einen entscheidenden Unterschied zu elektromagnetischen Wellen: bei ihnen ist<br />
k = ω ⁄ c , also v Ph = c , während für Materiewellen gilt: E kin<br />
= 1⁄ 2 m v 2 = 1⁄2 p 2 ⁄ m , p = ħ k ,<br />
E = ħ ω ⇒<br />
E kin<br />
= ħ ω = 1 ħ 2 k 2<br />
2 m , ω = 1 ħ k 2<br />
2 m ⇒ v Ph<br />
= ω k = 1 ħ k<br />
2 m , d v Ph<br />
d ω = 1 k .<br />
Bei Materiewellen ist also, im Unterschied zu elektromagnetischen Wellen, die<br />
Phasengeschwindigkeit nicht unabhängig vom Wellenvektor (der vom Impuls des Teilchens<br />
abhängt) [???]:<br />
für<br />
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