Theoretische Physik 2 Atom- und Quantenphysik - Skriptweb
Theoretische Physik 2 Atom- und Quantenphysik - Skriptweb
Theoretische Physik 2 Atom- und Quantenphysik - Skriptweb
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Erzeugung von freien Elektronen Seite 6/47<br />
Erzeugung von freien Elektronen<br />
Glühelektronen (Aufheizen auf eine hohe Temperatur)<br />
Feldemission (durch eine sehr hohe elektrische Feldstärke)<br />
Photoeffekt auf Metalloberflächen<br />
Sek<strong>und</strong>ärelektronen bei Beschuss mit schnellen Elektronen oder Ionen<br />
Die Erzeugung von Ionen funktioniert analog.<br />
Elektronenlinsen<br />
Weil auf ein geladenes Teilchen im elektrischen Feld immer eine Kraft wirkt, die senkrecht zu den<br />
Äquipotenzialflächen steht, kann man durch entsprechende Felder Elektronenstrahlen ablenken <strong>und</strong><br />
abbilden, genauso wie Lichtstrahlen durch Linsen.<br />
Wenn ein Elektron „schräg“ in ein homogenes elektrisches Feld eintritt, dann ändert sich nur seine<br />
Geschwindigkeit in Feldrichtung. Aus dem Energiesatz ( E' kin<br />
= E kin<br />
e⋅U ) ergibt sich, dass auch<br />
für Elektronen ein dem Snelliusschen Brechungsgesetz ähnliches Gesetz gilt:<br />
sin α<br />
sin β = v' sin α<br />
bzw.<br />
v sin β = 1 U ( U 0 : Beschleunigungsspannung, U : Spannung des<br />
U 0<br />
ablenkenden Feldes)<br />
Innerhalb des homogenen Feldes beschreibt das Elektron eine Parabelbahn (da konstante<br />
Geschwindigkeit senkrecht zur Feldrichtung <strong>und</strong> konstante Beschleunigung in Feldrichtung).<br />
Axialsymmetrische Felder können als Linsen wirken. So ein Feld erzeugt man z.B. durch zwei<br />
Rohre, zwischen deren Enden ein Luftspalt ist; das Elektron fliegt hintereinander durch beide<br />
Rohre. Wenn man an beide Rohre auf unterschiedliche Potenziale legt, dann entsteht am Luftspalt<br />
ein Feld mit gekrümmten Äquipotenzialflächen, das auf das Elektron eine radiale Kraft ausübt <strong>und</strong><br />
es zuerst zur Achse hin <strong>und</strong> dann von der Achse weg ablenkt. Ist das erste Potenzial kleiner als das<br />
zweite, werden die Elektronen beschleunigt, <strong>und</strong> deshalb nicht mehr so stark von der Achse weg<br />
abgelenkt als zur Achse hin. Der fokussierende Effekt ist größer als der defokussierende Effekt,<br />
man hat eine Sammellinse.<br />
Ein weiteres Beispiel ist ein Feld zwischen einem Drahtnetz <strong>und</strong> einer Kreisblende. Die<br />
Äquipotenzialflächen sind durch die Kreisblende „ausgebeult“; je nach Durchgangsrichtung der<br />
Elektronen wird der Elektronenstrahl fokussiert (wenn er durch die Kreisblende hereinkommt, wird<br />
er in einem Brennpunkt fokussiert) oder aufgeweitet (wenn er durch das Drahtnetz hereinkommt).<br />
So lassen sich auch Linsensysteme bauen, z.B. aus drei Kreisblenden; wenn die mittlere<br />
Kreisblende gegenüber den beiden anderen ein positives Potenzial hat, wirken die Blenden als<br />
Zerstreuungslinse, andernfalls als Sammellinse.<br />
Bei der Berechnung eines hyperbolischen Potenzials φ ( r , z ) = a ( z 2 1 ⁄ 2 r 2 ) ergibt sich, dass<br />
das Potenzial in jedem Punkt durch das Potenzial auf der z -Achse ( r = 0 ) berechnet werden<br />
kann: φ ( r , z ) = φ (0 , z ) 1 ⁄ 4 φ '' (0 , z ) r 2 . Dies gilt in der paraxialen Näherung sogar für<br />
beliebige axialsymmetrische Felder – man kann das Potenzial eines beliebigen Punktes also<br />
berechnen, wenn man das Potenzial auf der Achse hat.<br />
Wenn man divergent z.B. aus einem Spalt austretende Elektronen durch einen Zylinderkondensator<br />
schickt (d.h. ein Plattenkondensator mit konzentrisch gebogenen Platten mit Radien R 1 , R 2 ),<br />
werden sie am Ende fokussiert, es wird gewissermaßen der Eintrittsspalt scharf auf die Brennebene<br />
abgebildet. Dabei hängt die Lage des Spaltbildes von der Energie der Elektronen ab; schnellere<br />
http://www.skriptweb.de