17.11.2013 Aufrufe

REPORT 2012

REPORT 2012

REPORT 2012

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

n J+G IM SOZIA-<br />

LEN UND POLITI-<br />

SCHEN KONTEXT<br />

ALLGEMEIN<br />

Seit 21. Dezember gelten nun nach<br />

dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs<br />

aus 2011 einheitliche, sogenannte<br />

Unisex-Tarife. Die bisherige<br />

Gewichtung der Beitragshöhe zwischen<br />

Mann und Frau aufgrund statistisch<br />

nachgewiesener unterschiedlicher<br />

Risikofaktoren wie: Männer<br />

verursachen mehr Autounfälle,<br />

Frauen werden älter, bewerteten die<br />

Richter als diskriminierend. Jetzt<br />

muss die eine eben mehr und der andere<br />

vielleicht weniger zahlen.<br />

Die jährliche Anhebung der Lohngrenzen<br />

für Sozialabgaben entnehmen<br />

Sie der Tabelle.<br />

VERSICHERUNGEN<br />

n Rentenversicherung (RV)<br />

Die Renten wurden um 2,18% im<br />

Westen und 2,26% im Osten angehoben.<br />

Der Beitragssatz sinkt ab<br />

01.01.2013 von 19,6 auf 18,9%.<br />

Für 2013 ergibt sich voraussichtlich<br />

nach der oben stehenden, von Menschen<br />

gemachten und keinem Naturgesetz<br />

unterworfenen Rentenformel<br />

eine Erhöhung im Westen<br />

von 1% und im Osten von 3%. Die<br />

Differenz liegt an dem Ausgleichsfaktor<br />

vorangegangener, nicht durchgeführter<br />

Rentenkürzungen, der in<br />

den alten Bundesländern höher liegen<br />

soll als in den neuen. Dafür gibt<br />

es eine andere Formel.<br />

Die Rentenreform konnte noch nicht<br />

realisiert werden. Was feststeht ist<br />

BEITRAGSBEMESSUNGSGRENZEN (BBG) für <strong>2012</strong> 2013<br />

Bruttoentgelt in Euro/Monat<br />

Renten- und Arbeitslosenversicherung<br />

Alte Bundesländer 5.600,00 5.800,00<br />

Neue Bundesländer 4.800,00 4.900,00<br />

Kranken- und Pflegeversicherung (Alte u. Neue Bundesländer) 3.825,00 3.937,50<br />

Beitragspflichtgrenze (Alte u. Neue Bundesländer) 4.237,50 4.350,00<br />

Unfallversicherung (Berufsgenossenschaft) 5.200,00<br />

BEITRAGSSÄTZE in % vom Bruttoentgelt für <strong>2012</strong> 2013<br />

Arbeitgeber und Arbeitnehmer je die Hälfte<br />

Rentenversicherung 19,6 18,9<br />

Arbeitslosenversicherung 3,0 3,0<br />

Krankenversicherung 14,6 14,6<br />

Pflegeversicherung 1,95 2,05<br />

Arbeitnehmer zu 100%<br />

Zur Krankenversicherung 0,9 0,9<br />

Zur Pflegeversicherung für Kinderlose 0,25 0,25<br />

Arbeitgeber zu 100%<br />

Sozialkasse Bau (SOKA) für Gewerbliche AN<br />

Alte Bundesländer 20,1 19,8<br />

Neue Bundesländer 16,6 16,6<br />

Angestellte: Euro pro Mitarbeiter/-in und Monat 76,00 67,00<br />

Unfallversicherung in %<br />

Gewerbliche 6,42 6,42 (vorl.)<br />

Angestellte 0,38 0,38 (vorl.)<br />

die Bezeichnung zumindest eines Teiles<br />

davon: Die „Lebensleistungsrente“<br />

(LLR). Es ist nicht Usus, im<br />

J+G-Report über ungelegte Eier zu<br />

berichten, aber dieses Wort provoziert<br />

zu einer Anmerkung:<br />

Bekanntlich erwirbt jeder, der entsprechend<br />

lange in die RV einge zahlt<br />

hat, einen Anspruch auf Zahlung<br />

einer Rente. Je mehr er oder sie in<br />

seinem oder ihrem Leben gearbeitet,<br />

also geleistet und verdient hat, je<br />

höher wird die Rente ausfallen. So<br />

betrachtet ist jede Zahlung der RV<br />

eine Rente auf Basis der Lebensleistung.<br />

Nicht so bei der Arbeitsministerin<br />

von der Leyen. Sie möchte<br />

unter der Überschrift „Linderung der<br />

Altersarmut“ all denen eine Aufstockung<br />

ihrer Altersbezüge geben, die<br />

zwar eine bestimmte Zeit eingezahlt<br />

haben, aber deren Ansprüche, z.B.<br />

durch Mutterschaft und Erziehung,<br />

unter dem Existenzminimum liegen.<br />

Die aufgestockten Beträge firmieren<br />

unter dem Namen Lebensleistungsrente.<br />

Sozial und aller Ehren wert.<br />

Aber bei allem Respekt: Der Staat<br />

kann von den Steuern und Abgaben<br />

dieser Menschen nicht leben. Und so<br />

stellt sich die Frage, wie die Rente<br />

derjenigen heißt, die ein Leben lang<br />

Leistungsträger der Gesellschaft sind<br />

oder waren.<br />

Da hätte sich doch sicherlich ein passenderes<br />

Wort finden lassen, ohne<br />

die Mehrheit der Rentner zu düpieren,<br />

die ja im Umkehrschluss keine<br />

Rente für ihre Lebensleistung erhalten.<br />

Düpieren<br />

Täuschen, zum Narren halten,<br />

hier: vor den Kopf stoßen.<br />

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!