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REPORT 2012

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WIRTSCHAFT<br />

WELT<br />

n Die Weltmarktpreise für Rohstoffe<br />

unterlagen im Verlauf des Jahres<br />

starken Schwankungen, was auf<br />

eine nervöse konjunkturelle Entwicklung<br />

hindeutet. Die sich seit September<br />

abzeichnende Tendenz nach<br />

unten weist auf eine verminderte<br />

Nachfrage hin, was Vorbote einer Rezession<br />

sein könnte.<br />

EUROPA<br />

n Das Nord-Süd-Gefälle, insbesondere<br />

innerhalb der Euro-Staaten, hat<br />

sich weiter verstärkt. Bei einer Arbeitslosenquote<br />

von über 25% in<br />

Spanien und Griechenland, 16% in<br />

Portugal und rund 11% in Italien<br />

und Frankreich und der sich daraus<br />

ergebenden negativen Entwicklung<br />

beim Bruttoinlandsprodukt (minus<br />

0,6% in den Euro-Ländern) und der<br />

Inflationsrate (2,7%), wird sich<br />

daran in absehbarer Zeit auch nichts<br />

ändern.<br />

DEUTSCHLAND<br />

n Wirtschaftliche Gefälle, und zwar<br />

nicht nur eines, gibt es auch hier und<br />

an die Binnen-Transfer-Zahlungen<br />

haben wir uns schon fast gewöhnt.<br />

Mit dem Solidarpakt I wurden bereits<br />

160,7 Mrd. Euro Ausgleichszahlungen<br />

von West nach Ost getätigt, mit<br />

Solidarpakt II kommen bis 2019 weitere<br />

156,5 Mrd. Euro dazu. Parallel<br />

dazu gibt es noch den Länderfinanzausgleich.<br />

Der teilt Deutschland, abhängig<br />

von der jeweiligen Wirtschaftskraft,<br />

in sogenannte Geberländer,<br />

dazu zählen aktuell Bayern<br />

(3,9 Mrd. Euro), Baden-Württemberg<br />

(2,7 Mrd. Euro) und Hessen (1,3<br />

Mrd. Euro), alle im Süden der Republik,<br />

und Nehmerländer (Rest der<br />

BRD), an der Spitze Berlin mit 3,3<br />

Mrd. Euro, was den Bayern ein Dorn<br />

im Auge ist. Daher bereiten letztere<br />

eine Verfassungsschutzklage vor, mit<br />

dem Ziel, zumindest die Berechnungsmethode<br />

im Länderfinanzausgleich<br />

zu Gunsten der Zahler zu<br />

modifizieren.<br />

KKK<br />

Kultur-Krisen-Kreislauf<br />

Betrachtet man einmal Entwicklungen<br />

innerhalb Europas im Zeitraffer,<br />

stößt man auf Parallelen,<br />

die man nicht außer Acht lassen<br />

sollte.<br />

Vor ca. 2.600 Jahren entwickelte<br />

sich im antiken Hellas die abendländische<br />

Kultur. 400 Jahre später<br />

übernahmen die Römer von den<br />

Griechen neben deren Göttern<br />

auch ihre Philosophie und Zivilisation.<br />

Durch die Expansion des<br />

Römischen Reiches kamen bis ins<br />

zweite Jahrhundert nach Christus<br />

u.a. Frankreich, Spanien und Portugal<br />

in den Genuss eines gehobenen<br />

Lebensstandards, der den<br />

Barbaren, wie die Germanen damals<br />

genannt wurden, zunächst<br />

verwehrt blieb. Der allseits bekannte<br />

Limes sorgte über Jahrhunderte,<br />

quasi als Schutzwall,<br />

dafür.<br />

Heute im Zeitalter von Internet<br />

und Handy geht das alles viel<br />

schneller. Innerhalb weniger Jahre<br />

nahm die Finanz-, Schulden- und<br />

Wirtschaftskrise genau den gleichen<br />

geographischen Verlauf.<br />

Ausgangspunkt war wie damals<br />

Griechenland. Italien, Frankreich,<br />

Spanien und Portugal folgten. Vor<br />

Deutschland legt die Entwicklung<br />

wie vor 1.500 Jahren einen Stopp<br />

ein, was wohl auch an der von der<br />

EZB installierten „Brandmauer“<br />

liegt. Vorläufig zumindest, denn es<br />

ist bekannt, dass der meist hölzerne<br />

Limes nur für einen temporären<br />

Schutz sorgte.<br />

Barbar<br />

War die Bezeichnung im antiken<br />

Griechenland für all diejenigen,<br />

die nicht griechisch sprachen<br />

(wörtlich: Stammler, Stotterer, eigentlich:„br-br-Sager“).<br />

Analog<br />

dazu bezeichneten die Römer alle,<br />

die nicht lateinisch sprachen, als<br />

Barbaren. Heute wird der Begriff<br />

abfällig in der Bedeutung „rohunzivilisiert,<br />

ungebildete Menschen“<br />

verwendet.<br />

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