Aktion - hugo! UNIMAGAZIN
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Das Armageddon<br />
für Bergmuffel in Erlangen<br />
Bald ist es wieder soweit. Dann wird Erlangen<br />
wieder von Feierwütigen aus aller Welt<br />
bevölkert. Die Straßen sind voll mit singenden<br />
und tanzenden Menschen und es gibt<br />
kein Durchkommen mehr. Von Schlaf ganz<br />
zu schweigen! Die Leute sind einfach überall!<br />
Die Innenstadt ist eine einzige Disco.<br />
Für alle Bergmuffel wird die Zeit vom<br />
20. bis zum 31. Mai wieder mal eine<br />
richtige Tortur.<br />
Die Altstadt kommt eigentlich die ganzen<br />
elf Tage nicht zur Ruhe. Anscheinend müssen<br />
die Bands den jeweiligen Nachbarkeller<br />
an Lautstärke übertönen und die schwofenden<br />
Besucher den Nebenmann mit ihrem,<br />
mehr oder weniger gelungenem, Gesang<br />
überbieten. Und das soll Spaß machen? Na<br />
gut, man findet neue Bekannte. Aber müssen<br />
da immer so viele Leute auf den Kellern<br />
sitzen, oder vielmehr stehen? Die örtlichen<br />
Diskotheken tun’s doch auch; und da kann<br />
man sogar vernünftig tanzen und nicht nur<br />
kontrolliert wanken, damit man nicht von<br />
der Bierbank fällt oder den Banknachbarn<br />
verletzt.<br />
Das Drama beginnt ja schon beim Anstich!<br />
Da stehen sie dann alle und prügeln<br />
sich buchstäblich um das erste Bier; ja ja<br />
wenn es mal was umsonst gibt! Wenn es<br />
dann wenigstens Ruhe geben würde, aber<br />
nein, das Ganze geht nun die nächsten elf<br />
Tage weiter. Von 10.00 Uhr morgens bis<br />
23.00 Uhr abends. Die Stadt ist quasi rund<br />
um die Uhr wach. Frühschoppen ist auch so<br />
ein Thema. Wer begibt sich schon freiwillig<br />
morgens um 10.00 Uhr auf die Keller zum<br />
Frühstücken? Reicht der eigene Balkon oder<br />
die Terrasse nicht aus? Und dann erst die<br />
Gerüche! Da mischt sich der Döner mit dem<br />
Brathendl und der Langosch mit dem Lebkuchenherz.<br />
Wer soll sich denn da entscheiden?<br />
Wenigstens gibt es gutes Bier und die<br />
Bergbrezeln – da weiß man, was man hat.<br />
Mit Einbruch der Dunkelheit zeigt sich<br />
dann der „Berch“ in seiner ganzen Kunstlichtpracht.<br />
Überall blinkt und blitzt es. Die<br />
Fahrgeschäfte dudeln vor sich hin, begleitet<br />
mit dem Geschrei der Fahrgäste, so entsteht<br />
eine Kakofonie des Lärms. Das ist also romantisch...<br />
als<br />
Teenager vielleicht.<br />
Zugegeben auf den<br />
Kellern ist es ganz<br />
schön, wenn die<br />
Lampionketten glühen.<br />
Und vorausgesetzt<br />
man findet<br />
einen Platz, ohne<br />
dass man ständig<br />
von den Sitznachbarn<br />
zum Trinken<br />
eingeladen wird.<br />
<strong>hugo</strong>! <strong>UNIMAGAZIN</strong> | 51