Bildung und Erziehung in der Volksrepublik China - Universität St ...
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<strong>Bildung</strong>ssystem 93<br />
1.5.2.1. Schultypen<br />
Der Begriff Privatschulen umfasst e<strong>in</strong>e ganze Anzahl verschiedener Schultypen, die<br />
sich aufgr<strong>und</strong> ihrer Verwaltung, Organisation <strong>und</strong> Schulstufe unterscheiden. Die Bezeichnung<br />
e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zelnen Schule <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a, lässt nicht immer darauf schliessen, um<br />
welchen Schultyp es sich genau handelt. Deshalb ist die e<strong>in</strong>deutige Zuordnung von<br />
e<strong>in</strong>zelnen Schulen zu e<strong>in</strong>er bestimmten Art von Schule oftmals nicht ohne zusätzlichen<br />
Informationen möglich. Die nachfolgend aufgeführten Schultypen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Versuch,<br />
die verschiedenen heute <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a vorkommenden privaten Schultypen zu erfassen.<br />
Die Privatschulen 1. bis 6. s<strong>in</strong>d Typen <strong>der</strong> Vorschulerziehung sowie <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong><strong>und</strong><br />
Mittelschulstufe. Unter 7. werden die privaten <strong>Universität</strong>en behandelt (LaRoque &<br />
Jacobsen, 2000; L<strong>in</strong>, 1999):<br />
1. Öffentliche Schulen unter privater Führung<br />
Seit Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre gestattet die ch<strong>in</strong>esische Regierung öffentlichen Schulen,<br />
e<strong>in</strong>en Management-Vertrag auf privater Basis abzuschliessen. Das heisst, die<br />
schulische Infrastruktur bleibt im Besitz <strong>der</strong> Regierung <strong>und</strong> die Schule muss die<br />
vom <strong>St</strong>aat vorgegebenen <strong>St</strong>andards erfüllen. Dies hat zur Folge, dass e<strong>in</strong>ige öffentliche<br />
Schulen unter privater Führung <strong>in</strong> je<strong>der</strong> H<strong>in</strong>sicht dem Niveau e<strong>in</strong>er privaten<br />
Eliteschule entsprechen. An<strong>der</strong>e dieser privat geführten öffentlichen Schulen<br />
entsprechen e<strong>in</strong>er ganz normalen Privatschule. Das tatsächliche Niveau e<strong>in</strong>er<br />
Schule dieses Typs lässt sich nicht aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Bezeichnung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Entstehung<br />
<strong>der</strong> Schule erkennen (L<strong>in</strong>, 1999).<br />
2. Privatschulen <strong>in</strong> öffentlichen Schwerpunkt-Schulen<br />
Verschiedene öffentliche Schwerpunkt-Schulen machen sich ihren guten Ruf <strong>und</strong><br />
die hohe Qualität ihrer Ausbildung zu Nutze, <strong>in</strong>dem sie <strong>in</strong>nerhalb ihrer Schule e<strong>in</strong>e<br />
private Schule gründen. Diese geme<strong>in</strong>sam verwalteten <strong>und</strong> organisierten öffentlichen<br />
<strong>und</strong> privaten Schwerpunkt-Schulen folgen dem gleichen Curriculum <strong>und</strong> absolvieren<br />
dieselben Prüfungen. Da sich die ch<strong>in</strong>esische Bevölkerung von <strong>der</strong> Ausbildung<br />
an e<strong>in</strong>er Schwerpunkt-Schule (öffentlich o<strong>der</strong> privat) e<strong>in</strong>e sehr hohe Erfolgschance<br />
verspricht, s<strong>in</strong>d diese Art Privatschulen sehr begehrt. Die stark selektiven<br />
Aufnahmeprüfungen für diese Schulen werden von Tausenden von Kandidaten<br />
versucht zu bestehen. Aber nur ganz wenige schaffen den E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
private Schwerpunkt-Schule (L<strong>in</strong>, 1999).<br />
3. Normale Privatschulen <strong>in</strong> städtischen Agglomerationen<br />
Sogenannt normale Privatschulen nehmen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Schüler auf, welche die<br />
Aufnahmeprüfung <strong>in</strong> die allgeme<strong>in</strong>e öffentliche Mittelschule <strong>der</strong> Oberstufe nicht<br />
geschafft haben. Ziel ist, die Aufnahmeprüfung zu e<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt erfolgreich<br />
zu absolvieren o<strong>der</strong> vor dem E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong>s Erwerbsleben, e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum an<br />
beruflichen Fähigkeiten zu erwerben. Diese Privatschulen bieten nicht das hohe<br />
Ausbildungsniveau e<strong>in</strong>er privaten Eliteschule. Dennoch geniessen sie mehr Freiheit<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Aufnahmekriterien, <strong>der</strong> Curricula, <strong>der</strong> Lehr- <strong>und</strong> Lernmethoden<br />
sowie <strong>der</strong> schul<strong>in</strong>ternen Verwaltung <strong>und</strong> Organisation als dies bei öffentlichen<br />
Schulen <strong>der</strong> Fall ist (LaRocque & Jacobsen, 2000; L<strong>in</strong>, 1999).