Bildung und Erziehung in der Volksrepublik China - Universität St ...
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126 <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Erziehung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksrepublik</strong> Ch<strong>in</strong>a<br />
• E<strong>in</strong> <strong>Bildung</strong>ssystemwandel <strong>in</strong> Übergangsgesellschaften ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel unter<br />
schwierigen wirtschaftlichen Bed<strong>in</strong>gungen <strong>und</strong> hoch dynamischen politischen<br />
Umständen zu vollziehen<br />
• Drei Hauptgründe s<strong>in</strong>d Ursache für potentielle Schwierigkeiten e<strong>in</strong>es <strong>Bildung</strong>ssystemwandels<br />
<strong>in</strong> Übergangsgesellschaften: Anpassung von Curricula; Verän<strong>der</strong>ung<br />
von <strong>Bildung</strong>sstandards <strong>und</strong> Prüfungswesen; neue Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong><br />
bisherigen Rolle des <strong>St</strong>aats<br />
• In praktisch allen Übergangsgesellschaften blockieren Lehrende e<strong>in</strong>en <strong>Bildung</strong>ssystemwandel<br />
sowohl aufgr<strong>und</strong> ihrer gesellschaftlichen <strong>St</strong>ellung als auch mangels<br />
fehlen<strong>der</strong> Überzeugung am persönlichen Vorteil durch Verän<strong>der</strong>ungen<br />
• E<strong>in</strong>e mögliche plötzliche Untauglichkeit komplexer <strong>und</strong> unflexibler Berufsbildungsprogramme<br />
aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> Übergangsgesellschaften hat e<strong>in</strong>en<br />
enormen Druck auf das allgeme<strong>in</strong>e <strong>Bildung</strong>ssystem zur Folge<br />
• Der Mangel an adäquaten <strong>Bildung</strong>smaterialien ist e<strong>in</strong> permanentes Problem <strong>in</strong><br />
Übergangsgesellschaften<br />
• Zwei Themenbereiche werden vor allem im Rahmen e<strong>in</strong>es <strong>Bildung</strong>ssystemwandels<br />
<strong>der</strong> meisten betroffenen Län<strong>der</strong> zurückgestellt: <strong>St</strong>aats- <strong>und</strong> Umweltbildung<br />
Die aufgeführten <strong>und</strong> möglichen weiteren Schwierigkeiten e<strong>in</strong>es <strong>Bildung</strong>ssystemwandels<br />
<strong>in</strong> Übergangsgesellschaften weisen auf e<strong>in</strong> vorhandenes Risikopotential h<strong>in</strong>, das<br />
es <strong>in</strong> allen betroffenen Län<strong>der</strong>n zu berücksichtigen gilt.<br />
1.3.2. Dezentralisierung <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong>ssystemwandel<br />
Der weltweite Trend <strong>in</strong> Richtung Dezentralisierung hat auch konkrete Auswirkungen<br />
auf <strong>Bildung</strong>ssysteme. In welcher Form <strong>und</strong> <strong>in</strong> welchem Ausmass die Dezentralisierung<br />
voran getrieben wird, ist von Land zu Land unterschiedlich, wenn gleich das Ziel dasselbe<br />
ist: Planen, Durchführen <strong>und</strong> Evaluieren von Entscheidungen auf lokaler Ebene.<br />
Der Grad <strong>der</strong> Dezentralisierung kann verschieden abgestuft se<strong>in</strong>. Zuständigkeit <strong>und</strong><br />
Verantwortung können an lokale Vertreter <strong>der</strong> Zentralbehörde (schwächste Form des<br />
Dezentralisierens), an lokale Behörden o<strong>der</strong> - im Falle des <strong>Bildung</strong>ssystems - direkt an<br />
<strong>Bildung</strong>s<strong>in</strong>stitutionen (stärkste Form des Dezentralisierens) delegiert werden (Asian<br />
Development Bank, 2002; World Bank 1999a, World Bank, 1999b).<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Bemühungen um Dezentralisierung von <strong>Bildung</strong>ssystemen s<strong>in</strong>d unter<br />
an<strong>der</strong>em verschiedene Schwächen zum Vorsche<strong>in</strong> gekommen. So zeigt sich, dass<br />
<strong>Bildung</strong>s<strong>in</strong>stitutionen oftmals kaum <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage s<strong>in</strong>d, aktuelle Probleme <strong>und</strong> zukünftige<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen selbständig zu meistern. Zudem offenbaren sich Schwachstellen<br />
sowohl bei zentral als auch bei lokal zuständigen <strong>Bildung</strong>sbehörden. Es werden diesbezüglich<br />
allgeme<strong>in</strong>e Fragen aufgeworfen wie zum Beispiel diejenige <strong>der</strong> Aufteilung<br />
von Zuständigkeiten <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten zwischen zentralen <strong>und</strong> lokalen Behörden.<br />
E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> wichtigsten Fragen <strong>in</strong> diesem Zusammenhang ist die Frage des Mittele<strong>in</strong>satzes,<br />
denn dezentralisierte Systeme bedeuten oftmals vermehrten Mittele<strong>in</strong>satz<br />
auf lokaler Ebene <strong>und</strong> stellen höhere Anfor<strong>der</strong>ungen an die lokal verantwortlichen<br />
Personen. Daraus kann sich e<strong>in</strong> regionales Ungleichgewicht ergeben, was e<strong>in</strong>erseits<br />
im Fall des <strong>Bildung</strong>ssystems negative Auswirkungen auf die Qualität <strong>der</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong>