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Bildung und Erziehung in der Volksrepublik China - Universität St ...

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Interdependenzen: <strong>Volksrepublik</strong> Ch<strong>in</strong>a 165<br />

Die Entwicklung des ch<strong>in</strong>esischen <strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Erziehung</strong>ssystems gew<strong>in</strong>nt aufgr<strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong>tensivierten weltwirtschaftlichen Integration <strong>der</strong> <strong>Volksrepublik</strong> Ch<strong>in</strong>a an nicht<br />

zu unterschätzen<strong>der</strong> Bedeutung. Um auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig zu se<strong>in</strong><br />

<strong>und</strong> zu bleiben, werden hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an das Qualifikationsniveau <strong>der</strong> Arbeitskräfte<br />

im eigenen Land gestellt. Das gilt vor allem für ch<strong>in</strong>esische Führungskräfte <strong>der</strong><br />

Wirtschaft sowie im <strong>St</strong>aats- <strong>und</strong> Parteiapparat. Die quantitativen Vorteile, welche die<br />

<strong>Volksrepublik</strong> Ch<strong>in</strong>a im <strong>in</strong>ternationalen Vergleich durchaus wettbewerbsfähig machen,<br />

genügen langfristig nicht, um auf dem Weltmarkt zu bestehen. Der Produktionsfaktor<br />

Arbeit ist auf <strong>in</strong>ternationaler Ebene e<strong>in</strong>em wesentlich schärferen Wettbewerb ausgesetzt<br />

als dies auf nationaler Ebene <strong>der</strong> Fall ist. Die Produktivität ch<strong>in</strong>esischer Arbeitskräfte<br />

beruht unter an<strong>der</strong>em auf <strong>der</strong>en Qualifikationsniveau. In <strong>der</strong> Folge ist e<strong>in</strong> qualitativ<br />

hochstehendes <strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Erziehung</strong>ssystem e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> wichtigsten Faktoren,<br />

um anhaltendes wirtschaftliches Wachstum zu begünstigen <strong>und</strong> beste Ausgangslage<br />

für die <strong>in</strong>ternationale Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> ch<strong>in</strong>esischen Volkswirtschaft zu schaffen<br />

(Schüller, 1999; Fischer, 2000).<br />

Der Ende 2001 vollzogene Beitritt zur Welthandelsorganisation (WTO) ist <strong>der</strong> wichtigste<br />

bisherige Schritt <strong>in</strong> Richtung zunehmen<strong>der</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung Ch<strong>in</strong>as <strong>in</strong> die Weltwirtschaft.<br />

Der Beitritt zur WTO ist für Ch<strong>in</strong>a mit weitreichenden Auflagen verb<strong>und</strong>en. Die<br />

WTO Mitgliedschaft bedeutet für die <strong>Volksrepublik</strong> Ch<strong>in</strong>a langfristig, unter <strong>in</strong>ternationaler<br />

Beobachtung weitere erhebliche Verän<strong>der</strong>ungen im Inland <strong>in</strong> die Wege zu leiten,<br />

<strong>der</strong>en Auswirkungen schwierig abzuschätzen s<strong>in</strong>d. Der durch den Übergang vom Plan<br />

zum Markt noch «junge» ch<strong>in</strong>esische Arbeitsmarkt wird durch die WTO Mitgliedschaft<br />

zusätzlichem Druck ausgesetzt. Das Problem <strong>der</strong> mangelhaft qualifizierten Arbeitskräfte<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> regionalen Unterschiede wird dadurch zusätzlich verschärft. Aufgr<strong>und</strong><br />

des WTO Beitritts wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksrepublik</strong> Ch<strong>in</strong>a zudem mit e<strong>in</strong>er deutlich zunehmenden<br />

Arbeitslosenquote zu rechnen se<strong>in</strong>. Die Erhöhung des qualitativen <strong>Bildung</strong>s<strong>und</strong><br />

Qualifikationsniveaus <strong>der</strong> gesamten ch<strong>in</strong>esischen Bevölkerung wird damit noch<br />

dr<strong>in</strong>glicher (Fischer, 2000).<br />

Die Rolle <strong>der</strong> Unternehmen mit ausländischer Beteiligung gew<strong>in</strong>nt im H<strong>in</strong>blick auf<br />

e<strong>in</strong> erfolgreiches Bestehen Ch<strong>in</strong>as im <strong>in</strong>ternationalen Wettbewerb zunehmend an<br />

Bedeutung. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> formalen Gleichstellung ch<strong>in</strong>esischer <strong>und</strong> ausländischer<br />

Unternehmen, als Folge des WTO Beitritts, verbessert sich die <strong>St</strong>ellung <strong>der</strong> Unternehmen<br />

aus dem Ausland <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Volksrepublik</strong> Ch<strong>in</strong>a. Da die meisten ausländischen<br />

Unternehmen ihre ch<strong>in</strong>esischen Mitarbeitenden betriebs<strong>in</strong>tern aus- <strong>und</strong> weiterbilden,<br />

leisten sie e<strong>in</strong>en wesentlichen Beitrag zur besseren Qualifizierung ihrer Arbeitskräfte <strong>in</strong><br />

Ch<strong>in</strong>a. Diese wichtige Unterstützung e<strong>in</strong>es verbesserten <strong>Bildung</strong>sgrads <strong>und</strong> Qualifikationsniveaus<br />

ch<strong>in</strong>esischer Arbeitskräfte ist zwar e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Beitrag zum landesweit<br />

enorm grossen Bedarf, bedeutet jedoch für die <strong>Volksrepublik</strong> Ch<strong>in</strong>a e<strong>in</strong>en gewissen<br />

«bra<strong>in</strong> ga<strong>in</strong>» <strong>und</strong> ist damit e<strong>in</strong>e m<strong>in</strong>imale Kompensation für den momentan anhaltenden<br />

«bra<strong>in</strong> dra<strong>in</strong>» (vergleiche Teil III: 2.1.4.) (Becker, 2000; Fischer, 2000; Seitz,<br />

2000).

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