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WIRTSCHAFT & FINANZEN/finanzmarkt<br />

Private Überschuldung<br />

Kreditrückstände möglicherweise<br />

bei 10 Milliarden RON<br />

Der Anteil der Rückstände<br />

am Gesamtsaldo<br />

der Kredite für<br />

private und betriebliche<br />

Kunden ist von<br />

2,97% im Juli auf 3,12% im August<br />

gestiegen und liegt somit<br />

auf doppelt so hohem Niveau<br />

wie Ende letzten Jahres (1,41%).<br />

die Kreditrückstände erreichten<br />

2009 nach acht Monaten 6,24<br />

Milliarden RON – das sind 3,443<br />

Milliarden RON über dem Stand<br />

vom Dezember 2008. Die Zahl<br />

der Beschäftigten fiel in den ersten<br />

sieben Monaten des Jahres<br />

von 4,74 Millionen auf 4,51 Millionen;<br />

die Arbeitslosigkeit stieg<br />

somit im gleichen Zeitraum von<br />

4,4% auf 6,6% und im September<br />

weiter auf 6,9%.<br />

Sollten die Befürchtungen des Internationalen<br />

Währungsfonds (IWF) bezüglich<br />

Rumänien zutreffen, so dürfte<br />

die Arbeitslosigkeit hierzulande zum<br />

Jahresende bei 8,9% liegen. Das entspricht<br />

einem Zuwachs von 2,2%, so<br />

viel wie zwischen Januar und August<br />

2009. Wird der gleiche Schlüssel bei der<br />

Entwicklung der Kreditrückstände angewandt,<br />

könnten die Gesamtrückstände<br />

Ende des Jahres 9,686 Milliarden<br />

RON erreichen.<br />

Weil zumindest in der Theorie der<br />

Leitzins die Sparzinsen und die Kreditkosten<br />

beeinflusst, müsste die bereits in<br />

Kraft getretene Herabsetzung des Leitzinses<br />

auf 8% früher oder später Wirkung<br />

zeigen. Allgemein wird dementsprechend<br />

mit einer Verbilligung der<br />

Kredite gerechnet. Der jetzige Schlüsselzins<br />

von 8% gleicht dem Niveau von<br />

Februar 2008, einem der Höhepunkte<br />

der Konsumwut, als der effektive Jahreszins<br />

(EJZ) bei Konsumkrediten in Landeswährung<br />

bei 17,86% und bei Hypotheken<br />

bei 11,08% lag. Die Risikorückstellungen<br />

der Banken betrugen zu dem<br />

Zeitpunkt nur 4 Milliarden RON, die<br />

Differenz zwischen Aktiv- und Passivzinsen<br />

lag bei lediglich knapp über 5%.<br />

Seit Ende September liegt der Leitzins<br />

unverändert bei 8%. Dafür liegt<br />

der EJZ für Hypothenkredite schon bei<br />

fast 13% und für Konsumdarlehen bei<br />

23%. Die Differenz zwischen Aktivund<br />

Passivzinsen übersteigt 7% – das<br />

sind 40% mehr als im Februar 2008. Die<br />

schlimmste Verschlechterung ist jedoch<br />

bei den Risikorückstellungen zu beklagen:<br />

Die Banken mussten sie auf 12 Milliarden<br />

RON verdreifachen. Kann der<br />

Stand der Kreditkosten unter diesen<br />

Umständen der gleiche sein wie vor 20<br />

Monaten, nur weil der Leitzins bei nun<br />

wieder bei 8% liegt?<br />

Der Finanzanalyst Aurelian Dochia<br />

glaubt, dass der gravierende Unterschied<br />

zwischen damals und<br />

heute in den<br />

s t e i -<br />

genden Risikoausgaben liegt, die nach<br />

Daten der Notenbank um mindestens<br />

2% stieg. „Nach dem Zusammenbruch<br />

von Lehman Brothers stiegen diese Kosten<br />

weltweit, trotz massiver Liquiditätsmaßnahmen<br />

der Zentralbanken. Rumänien<br />

blieb vom Trend nicht verschont<br />

und musste dazu mit seinen eigenen spezifischen<br />

Risiken umgehen“, so Dochia.<br />

Der Finanzexperte weist auch darauf<br />

hin, dass die politische Instabilität ein<br />

Faktor ist, der die Risikoausgaben nicht<br />

nur extern, sondern auch intern steigen<br />

lässt. „Die nationalen Märkte reagieren<br />

und berücksichtigen bei den Kosten sofort<br />

diesen Aspekt der Instabilität, der<br />

gleich doppelt wirkt. In erster Linie<br />

kommt es dazu, dass Anleger keine niedrigen<br />

Sparzinsen mehr akzeptieren –<br />

ihr Risikoempfinden mit Bezug auf die<br />

Banken ist gestiegen. Nicht, dass man<br />

mit Insolvenz rechnen würde, aber die<br />

Menschen wissen, dass die Leistungsfähigkeit<br />

einer Bank nachlässt, wenn Inflation<br />

oder Steuerbelastung zunehmen.<br />

Zweitens beeinflusst dieses Risiko auch<br />

das spezifische Geschäft einer Bank, weil<br />

die Instabilität wirkt“, fügt Dochia<br />

hinzu. Auf jeden Fall, so das<br />

Fazit des Fachmanns,<br />

sind die risikobedingten<br />

Kosten für jeden Investor<br />

erheblich gestiegen.<br />

Ada Com`nescu<br />

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