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WIRTSCHAFT & FINANZEN/bausektor<br />

Einkaufszentren scheitern an<br />

Investitionsflaute<br />

Neue Malls, die ihre<br />

Tore europaweit bis<br />

Jahresende öffnen<br />

wollen, werden – an<br />

ihrer Oberfläche gemessen<br />

– gegenüber 2008 nur<br />

etwa 5 Prozent zurückstecken.<br />

Im Kontext der allgemeinen Unruhe<br />

auf den Immobilienmärkten<br />

scheint das geradezu eine gute<br />

Nachricht zu sein. Ist es aber<br />

nicht, ganz im Gegenteil.<br />

Selbst Analysten aus dem Bereich<br />

Retail Development, die mit optimistischen<br />

Planspielen arbeiten, prophezeihen,<br />

dass 2010 und 2011 die wohl schwär zesten<br />

Jahre für die Industrie der Einkaufsund<br />

Freizeitzentren sein werden. Grund<br />

dafür ist die grassierende Investitionsflaute.<br />

Hier zeigt es sich, wie schwer die Krise<br />

diese Branche traf: Auf europäischer<br />

Ebene sind die Investitionen seit Jahresanfang<br />

um 54% auf insgesamt knapp<br />

über 8 Mrd. Euro zurückgegangen. Attraktiv<br />

für Investoren sind derzeit lediglich<br />

die Märkte in Großbritannien,<br />

Deutschland, Frankreich und Spanien.<br />

In Osteuropa herrscht bei Investitionen<br />

in Mall-Projekte fast Stillstand, was für<br />

Rumänien dementsprechend eine düstere<br />

Zukunft in Aussicht stellt.<br />

Letztes Jahr wurden in Europa 310<br />

neue Malls mit einer Gesamtfläche von<br />

über 9 Mio. Quadratme ter eingeweiht.<br />

In den ersten 5 Mona ten laufenden Jahres<br />

waren es 120 Einkaufszentren und<br />

3,1 Mio. Quadratmeter – im Halbjahresvergleich<br />

um 18% weniger als 2008.<br />

Bis Ende 2009 soll sich die Lage allerdings<br />

etwas ausgleichen – 8,7 Mio. Quadratmeter<br />

entsprechen nur 5% weniger<br />

als 2008. Doch auf längere Sicht wird<br />

die Entwicklung rückläufig sein; 2010<br />

sollen 7 Mio. Quadratmeter in Europa<br />

entstehen, 2011 dürfte die Retailentwicklung<br />

dann auf einen absoluten<br />

Tiefststand seit 2003 fallen, erwartet<br />

werden nämlich nur knapp über 5 Mio.<br />

Quadratmeter an Shopping Malls.<br />

Für Rumänien drücken sich Analysten<br />

weniger pessimistisch aus – obwohl<br />

in Europa bis 2011 mit einem Rückgang<br />

von 50% (gemessen am Höhepunkt<br />

2007) gerechnet wird, gehen die Experten<br />

davon aus, dass große und mittelgroße<br />

Malls sowie Kaufhäuser hierzulande<br />

weiterhin zu ihren Finanzierungen<br />

kommen werden. Ein Unterschied zu<br />

den vergangenen Jahren besteht allerdings<br />

darin, dass die Entwickler diesmal<br />

auch ihr eigenes Kapital einsetzen müssen.<br />

Diese neuen Center entstehen in<br />

erstklassigen locations, wo der Bedarf<br />

nach neuen Retailern als bereits erwiesen<br />

gilt. Der rumänische Markt sei bei<br />

weitem nicht zum Stillstand gekommen,<br />

nur kleinere Retailer, die ihre Kosten<br />

nicht optimiert haben, stecken in Schwi e-<br />

rigkeiten. Darin liegt aber auch die<br />

Chance neuer Marken: Große Retailer<br />

und Handelsketten sind am heimischen<br />

Markt weiterhin interessiert und könnten<br />

die derzeit weit günstigeren Konditionen<br />

nutzen, um ihre Netze breiter auszuwerfen.<br />

Allerdings sind die finanziellen<br />

Erwartungen der Einzelhändler so<br />

aus den Fugen geraten, dass die Entwickler<br />

kaum noch Spielraum für eine<br />

sinnvolle Finanzierung bei entsprechender<br />

Bauqualität haben – viele von ihnen<br />

ziehen es deshalb vor abzuwarten, bis<br />

die Mietpreise auf ein Niveau fallen, das<br />

neue Projekte tatsächlich ermöglicht.<br />

2009 lagen in Rumänien die von Gebäudebesitzern<br />

verlangten Mietpreise<br />

bei zwischen 500 und 750 Euro/Quadratmeter/Jahr<br />

– niedriger als in jenen<br />

Ländern, die von den Investoren bislang<br />

als attraktive Standorte erachtet worden<br />

waren. In Ungarn kommen Mietpreise<br />

auf 600 bis 1.300 Euro/Quadrat me ter/<br />

Jahr, in Polen auf 650 bis 950 Euro/<br />

Quadratmeter /Jahr und in der Türkei<br />

auf 600 bis 850 Euro.<br />

Bulgarien, Kroatien und Malta sowie<br />

drei weitere Länder, darunter auch<br />

Rumänien, gelten laut einer jüngst veröffentlichten<br />

Studie über die vielversprechendsten<br />

Märkte Europas als aussichtsreichste<br />

Standorte. Der Studie zufolge<br />

dürfte die branchenspezifische<br />

Wachstumsrate dieser Länder im Zeitraum<br />

Juli 2009–Dezember 2010 im<br />

zwei- und sogar dreistelligen Bereich<br />

(30% bis 250%) liegen. Für Rumänien<br />

liegt die Erwartung bei 33,6% mehr<br />

Wachstum in der Industrie der Shopping<br />

Center.<br />

Ada Com`nescu<br />

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