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BUSINESS/erwartungen<br />

5<br />

maßgebliche Tipps der Geschäftswelt<br />

für die neue Regierung<br />

Das Anfang Oktober über ein Misstrauenvotum<br />

gestürzte und derzeit interimistisch<br />

regierende Kabinett hatte sich<br />

auch vor ihrem Aus bekanntlich wenig<br />

bis überhaupt nicht um die Realwirtschaft<br />

gekümmert und fast ausschließlich<br />

dem Staatssektor – vornehmlich<br />

dessen Einnahmen und Ausgaben – gewidmet.<br />

Von der zukünftigen Regierung<br />

– egal, ob politisch oder aus Experten<br />

bestehend – erwartet die Geschäftswelt<br />

erheblich mehr Initiative<br />

und hat mit Bezug auf dringend zu ergreifende<br />

Maßnahmen sehr konkrete<br />

Vorstellungen. Einer Umfrage des Online-Portals<br />

Hotnews zufolge empfehlen<br />

die Unternehmer in allererster Linie einen<br />

Verzicht auf die „Samthandschuhe“,<br />

mit denen die Staatsbediensteten<br />

bislang behandelt worden sind, die<br />

Ausgaben der öffentlichen Hand gehörten<br />

drastisch gekürzt. Zudem empfehle<br />

sich, die Besteuerung in etlichen Bereichen<br />

herabzusetzen, auch seien die Behörden<br />

gut beraten, von den andauernden<br />

Preissteigerungen bei den öffentlichen<br />

Versorgungsbetrieben abzusehen,<br />

des Weiteren müsse der Arbeitsmarkt<br />

flexibilisiert werden.<br />

Keine Preissteigerungen bei den<br />

Versorgern, Senkung der Umsatzsteuer<br />

auf Grundnahrungsmittel<br />

„Die Wirtschaft muss endlich stabilisiert<br />

und nicht noch mehr untergraben<br />

werden“, so Ion Niculae, Präsident<br />

der Unternehmensgruppe Inter -<br />

agro. „Als erstes sollte den ewigen Preisanhebungen<br />

der Versorgungsanbieter<br />

ein Ende bereitet werden. Während in<br />

den gegenwärtigen Krisenzeiten überall<br />

in Europa genau diese Preise längst<br />

gesenkt wurden, sind sie in Rumänien<br />

aufgrund der staatlichen Eigeninteressen<br />

bzw. dessen Monopol in die Höhe<br />

getrieben worden. Monopolpreise sollten<br />

zukünftig verstärkt unter die Lupe<br />

genommen werden“, so die Empfehlung<br />

des Geschäftsmannes.<br />

Aus der Nahrungsmittelindustrie<br />

kommt der Tipp zur Senkung der Umsatzsteuer,<br />

insbesondere bei den Grundnahrungsmitteln,<br />

oder etwa der Senkung<br />

einiger Direktsteuern. „Damit würde man<br />

den Konsum fördern, was wiederum die<br />

Produktion stimulieren und sich dementsprechend<br />

positiv auf den Arbeitsmarkt,<br />

die Exporte und die Konjunktur auswirken<br />

würde“, erläuterte Mihai Vi[an, Exektivdirektor<br />

des Verbandes der rumänischen<br />

Fleischverarbeiter.<br />

Kein Erbarmen mit den Staatsbediensteten<br />

In punkto Staatsbedienstete ist man<br />

sich allgemein einig: „Die absolute<br />

Priorität der neuen Regierung müsste<br />

eine erbarmungslose, 20%-ige Reduzierung<br />

der Lohnausgaben im öffentlichen<br />

Sektor sein. Wie die neue Regierung<br />

das bewerkstelligen will, ist ihre Sache<br />

– ob sie nun die Bediensteten auf einen<br />

zehntägigen unbezahlten Urlaub schicken<br />

will oder es vorzieht, Stellen abzubauen<br />

und Löhne zu kürzen. Danach<br />

muss das Rentengesetz erörtert und<br />

schleunigst vom Parlament verabschiedet<br />

werden“, fasste Finanzexperte Bogdan<br />

Baltazar dass allgemeine Fazit zusammen.<br />

Einhaltung des IWF-Abkommens,<br />

Erarbeitung eines neuen<br />

Fiskalsystems<br />

Last but not least behält die Wirtschaft<br />

das Abkommen Rumäniens mit<br />

dem IWF und der EU besorgt im Auge –<br />

da es das einzige „Krisenpaket“ des Landes<br />

darstellt, käme dessen Kündigung einer<br />

Katastrophe gleich. „Aus kurzfristiger<br />

Sicht müssen sämtliche Auflagen des<br />

IWF respektiert werden, da Rumänien<br />

ohne das internationale Notdarlehen<br />

aufgeschmissen ist. Mittelfristig sollte<br />

das Land endlich imstande sei, ein neues<br />

Steuersystem aufzubauen. Die Wirtschafts-<br />

und Finanzkrise hat die Grenzen<br />

des derzeitigen Steuersystems klar aufgezeigt,<br />

es ist außerstande, auch in schwierigen<br />

Zeiten zu funktionieren. Auch<br />

muss die Schwarzwirtschaft ans Tageslicht<br />

gebracht werden und das ist nur<br />

mittels etlicher Steuererleichterungen erreichbar.<br />

Ebenfalls mittelfristig stehen in<br />

den Ressorts sämtlicher Ministerien Reformen<br />

an, kurzfristig wird die neue Regierung<br />

dafür wohl keine Zeit haben. Zu<br />

beneiden ist sie nicht – sie muss Erhebliches<br />

leisten, und das beim jetzigen, desolaten<br />

Zustand der Wirtschaft“, lautete<br />

die Meinung der Bankenvertreter.<br />

Emil Grenzer<br />

debizz 37

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