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FOKUS/LEASINGMARKT<br />
Nach ALB-Hochrechnungen könnte<br />
die Gesamtsparte Leasing vor dem<br />
Hintergrund der derzeitigen einheimischen<br />
Wirtschaftslage und der größtenteils<br />
ungünstigen internationalen Konjunktur<br />
zwischen 20% und 30% einbüßen,<br />
doch sind diese Schätzungen durchaus<br />
korrigierbar.<br />
<br />
Die ersten Anzeichen hatten sich zwar schon im 4. Quartal<br />
2008 bemerkbar gemacht, doch die Verschlechterung<br />
der finanziellen Lage von Firmen und Haushalten<br />
schlug erst 2009 mit voller Wucht am Leasingmarkt<br />
ein. Im 1. Quartal 2009 sprachen Insider bereits über<br />
den schlimmsten Schock der – zugegeben jungen – Leasinggeschichte<br />
in Rumänien: Um satte 73,6% war urplötzlich das Volumen<br />
der finanzierten Aktiva eingebrochen, gegenüber Januar–März<br />
2008 waren nur noch 776,65 Millionen Euro finanziert worden.<br />
22 debizz<br />
Noch drastischer erwies sich der<br />
Einbruch bei der Finanzierung von Importwaren<br />
(Fahrzeuge und Anlagen).<br />
Nur lokal hergestellte Produkte, insbesondere<br />
Autos der Marke Dacia/Renault,<br />
kon nten aufatmen.<br />
Im Halbjahresvergleich sah die Situation<br />
noch schlechter aus. Analysten<br />
begriffen, dass die Schockwelle vom<br />
Jahresanfang in einer Bruchlandung enden<br />
dürfte; Skeptiker rechneten mit einer<br />
Katastrophe, die den Markt auf das<br />
Niveau des Jahres 2006 zurückschleudern<br />
würde. Die negativen Rückmeldungen<br />
prasselten aus allen Leasingsparten<br />
ein. Die Daten, die der Chef des<br />
Dachverbands der Finanzierungsunternehmen<br />
(ALB), Jean-Claude Boloux,<br />
bekannt gab, zeichneten schließlich ein<br />
trauriges Bild: Die Finanzierungen für<br />
Fahrzeugkäufe waren um 75,8% auf<br />
507,14 Millionen Euro zurückgegangen<br />
– zwischen Januar und Juni 2008 waren<br />
es noch stolze 2,1 Milliarden Euro gewesen.<br />
Maschinen und Anlagen brachen<br />
um 81,88% bis auf 117,3 Millionen<br />
Euro ein, Immobilienfinanzierungen<br />
schrumpften um 20,94% auf 152,19<br />
Millionen Euro. Am stärksten schien<br />
die Sparte der Leasingfinanzierungen<br />
für Industrieanlagen zu leiden, wo der<br />
Wert gegenüber Januar–Juni 2008 um<br />
gewaltige 92%, auf nur 27 Millionen<br />
Euro einbrach. „Am schlimmsten traf<br />
es den Fahrzeug- und Industrieanlagenmarkt<br />
− eine Folge der Finanzkrise,<br />
aber auch der einheimischen Steuerpolitik<br />
und ihrer Regelungen, wie etwa die<br />
Auspuffsteuer“, so Boloux.<br />
Bewegte Geschichte<br />
Von Italienern (UniCredit) und Ös -<br />
terreichern (Erste, Raiffeisen, Volksbank)<br />
dominiert, zeichnete sich der lokale<br />
Leasingmarkt bis Mitte 2008 durch<br />
einen erheblichen Boom aus, gefördert<br />
von der allgemein günstigen wirtschaftlichen<br />
Entwicklung des Landes. Innerhalb<br />
des Gesamtmarktes gab es immer<br />
wieder dynamische Neujustierungen der<br />
Gewichtung einzelner Segmente wie<br />
Fahrzeugleasing, Industriefinanzierung<br />
oder Immobilienleasing. Geprägt wurde<br />
der Markt auch von einem immer intensiveren<br />
Wettbewerb zwischen den Akteuren<br />
bei ständig wachsenden Finanzierungsvolumina.<br />
Die Nachfrage gewerblicher<br />
Kunden stieg speziell im Bereich<br />
der Fahrzeuge: Immer mehr Unternehmen<br />
legten sich neue Fuhrparks an, der<br />
boomende Einzelhandel lechzte nach<br />
Nutzfahrzeugen für die Versorgung<br />
kleinerer und größerer Outlets. Das beste<br />
Jahr im rumänischen Leasing –<br />
schwerpunktmäßig im Fahrzeugleasing<br />
– war 2006 gewesen, als das Geschäft im<br />
Vergleich zum Vorjahr sprunghaft um<br />
60% auf 3,26 Milliarden Euro anstieg.<br />
Der Trend hielt sich auch 2007: Das Volumen<br />
der finanzierten Aktiva wuchs<br />
um 32%. 2008 erschienen dann die ersten<br />
Schmerzwellen, die anschließend im<br />
laufenden Jahr immer stärker wurden.<br />
Die internationale Krise, die zu guter<br />
Letzt auch Rumänien heftig zu beuteln<br />
begann, machte den Leasingfirmen<br />
einen Strich durch die Rechnung. Urspüngliche,<br />
von den lokalen Playern für<br />
2008 vorgelegte Prognosen mussten verworfen<br />
werden: Von den erwarteten<br />
5,59 Milliarden Euro wurden schließlich<br />
nur 4,82 Milliarden Euro realisiert. Allerdings<br />
herrschte nicht überall<br />
Bestürzung, manche Unterneh-