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WIRTSCHAFT & FINANZEN/aussichten<br />

Analysten-Warnung: Politkrise<br />

gefährdet Abkommen mit dem IWF<br />

Das Aus der einheimischen Regierungskoalition<br />

sorgte auch in internationalen<br />

Wirtschaftskreisen für einigen<br />

Wirbel. Westliche Wirtschaftsanalysten<br />

befürchten, dass das derzeitige<br />

Zwerg-Kabinett bestehend aus 11 liberaldemokratischen<br />

Ministern, auf die insgesamt 20<br />

Mandate umverteilt wurden, nicht zugkräftig genug<br />

sein wird, um den harten Reformkurs samt<br />

seinen drastischen Sparmaßnahmen weiter zu<br />

fahren.<br />

Zurzeit sei völlig offen, ob „die rumänische Interimsregierung<br />

noch willens und imstande ist, die mit dem IWF vereinbarten<br />

Auflagen einzuhalten. Das ist, mit anderen Worten,<br />

des Pudels Kern“, erläuterte Koon Chen, Stratege bei Barclay’s<br />

Capital, der Nachrichtenagentur Reuters. Laut Chen<br />

ist nicht auszuschließen, dass die nächste Tranche des IWF-<br />

Notdarlehens Bukarest nur zögerlich, d.h. mit einigen Monaten<br />

Verspätung, erreicht. An einen Ausstieg der Regierung –<br />

egal welcher politischer Couleur oder Zusammensetzung –,<br />

aus dem Abkommen mit IWF, der EU und den anderen internationalen<br />

Finanzinstitutionen glaubt Chen hingegen nicht.<br />

Dessen Bedenken teilt Ionu] Dumitru, Chefvolkswirt der<br />

Raiffeisen Bank Romania, voll und ganz. Die jüngsten Regierungsturbulenzen<br />

sowie die inzwischen offen tobenden Machtkämpfe<br />

im Parlament hätten den politischen Spielraum des<br />

Rest-Kabinetts unweigerlich eingegrenzt und damit dessen<br />

Schlagkräftigkeit in punkto angestrebter Haushaltseinsparungen<br />

erheblich gemindert, dementsprechend könnte auch „das<br />

Abkommen mit dem IWF und der EU“ in Gefahr geraten – ein<br />

Aspekt, der sich eindeutig „negativ auf die Bonität Rumäniens,<br />

die Stabilität der Landeswährung sowie auf die Realwirtschaft“<br />

auswirken und die Rezession hierzulande nur noch vertiefen<br />

würde, so Dumitru. Tatsächlich hatten die Finanzmärkte<br />

bereits wenige Stunden nach Bekanntgabe des Koalitionsbruchs<br />

reagiert: Der Aktienindex BET büßte Anfang Oktober<br />

zwei Prozent ein, die Rendite der bis 2018 laufenden Staatsanleihen<br />

schnellte um 6 Basispunkte in die Höhe und der seit Monaten<br />

recht stabile Leu sackte gegenüber dem Euro urplötzlich<br />

ab – binnen 24 Stunden kostete ein Euro mit 4,2790 Leu über<br />

1,2 Prozent mehr als am Vortag.<br />

Kopfschmerzen bereiten den einheimischen Analysten<br />

zudem auch die potenziellen Reaktionen der Investoren. „Eine<br />

schwere Politkrise kann im Nu einen massiven Rückzug<br />

der Investoren einläuten. Das würde uns gerade noch fehlen<br />

... eben jetzt, wo Rumänien verzweifelt um Geldmittel bemüht<br />

ist, um sein Leistungsbilanzdefizit zu finanzieren“, äußerte<br />

der rumänische Finanzexperte und Ex-Bankier Bogdan<br />

Baltazar gegenüber der Presseagentur AFP.<br />

© Cristian Nistor/Agerpres<br />

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