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DEBIZZ/BERATUNG/ADVERTORIAL<br />
Überfällige Regelungen zu<br />
„IFN“ veröffentlicht<br />
Nach leidvollen Erfahrungen mit<br />
„schwarzen Schafen“ unter den Finanzdienstleistern<br />
wurde Anfang 2006 die<br />
rechtliche Konstruktion der „Finanzinstitutionen,<br />
die keine Banken sind (institu]ii<br />
financiare nebancare, kurz „IFN“)<br />
geschaffen. Unter diesen Begriff fallende<br />
Dienstleister, zu denen auch Anbieter<br />
von Finanzleasing gehören, müssen seither<br />
eine Vielzahl besonderer Pflichten<br />
unter der Aufsicht der Nationalbank<br />
BNR beachten. Der Gesetzgeber hatte<br />
im April mit dem Gesetz Nr. 93/2009 einen<br />
neuen gesetzlichen Rahmen für IFN<br />
geschaffen und der BNR eine Frist von<br />
90 Tagen zur Erarbeitung eines konkretisierenden<br />
Reglements gesetzt. Unmittelbar<br />
vor Redaktionsschluss und damit<br />
3 Monate zu spät wurde dieses Reglement<br />
nun im Amtsblatt veröffentlicht.<br />
Betroffene Unternehmen<br />
Die Pflichten einer „IFN“ obliegen<br />
rumänischen Unternehmen (und Niederlassungen<br />
ausländischer), die bestimmte,<br />
abschließend aufgezählte Finanzdienstleistungen<br />
anbieten. Im<br />
Wesentlichen gehören hierzu die Kreditvergabe<br />
außerhalb des Bankensystems<br />
und − besonders praxisrelevant<br />
− das Finanzleasing (leasing financiar).<br />
Die Abgrenzung dieser<br />
Leasingform vom operationellen<br />
Leasing (leasing<br />
opera]ional), zu dessen Betrieb<br />
kein IFN-Status erforderlich<br />
ist, erfolgt hauptsächlich<br />
aufgrund steuerrechtlicher<br />
und buchhalterischer<br />
Aspekte sowie anhand<br />
der Frage, ob das<br />
Risiko der Verwertung<br />
des Leasinggegenstands<br />
zum Restwert<br />
auf den Leasingnehmer<br />
übertragen<br />
wird oder<br />
Christian Weident, Rechtsanwalt<br />
nicht. Sie kann im Einzelfall ebenso<br />
schwierig wie entscheidend sein.<br />
Wesentliche Regelungen<br />
„IFN“ ist keine Gesellschaftsform.<br />
Gesellschaften, die zum IFN-Status verpflichtet<br />
sind, müssen in die Rechtsform<br />
einer Aktiengesellschaft eingekleidet<br />
sein. Ihr Mindestgrundkapital beträgt<br />
200.000 Euro; ausnahmsweise dann<br />
3 Mio. Euro, wenn sie hypothekarisch<br />
gesicherte Finanzierungen gewähren. Der<br />
Geschäftsgegenstand einer IFN darf sich<br />
nur auf einen Kreis bestimmter Finanzierungstätigkeiten<br />
und die dazu gehörenden<br />
Hilfsaktivitäten beschränken. Die<br />
Richtigkeit der Buchführung von IFN<br />
wird durch eine Auditierungspflicht sichergestellt.<br />
Besondere Anforderungen<br />
bestehen auch an die Aktionäre, die Geschäftsleitung,<br />
die sogenannten Leiter<br />
(con duc`tori) und die Buchprüfer der<br />
Gesellschaft. Hierzu und zu einer Vielzahl<br />
von Daten und Aspekten bestehen<br />
strenge Mitteilungs- und regelmäßige<br />
Berichtspflichten gegenüber der Nationalbank.<br />
Registrierungspflichten und<br />
-voraussetzungen<br />
IFN werden durch die BNR<br />
zum Betrieb zugelassen. Eine<br />
IFN muss binnen 30 Tagen<br />
nach ihrer Handelsregistereintragung<br />
in das sog. „generelle<br />
Register“ aufgenommen werden.<br />
Hierfür muss sie bei der<br />
Regelungs- und Zulassungsabteilung<br />
der BNR eine Vielzahl<br />
von Dokumenten einreichen.<br />
Nachzuweisen ist u. a.:<br />
• die Identität der<br />
Aktionäre sowie die<br />
Struktur der Unternehmensgruppen,<br />
zu<br />
denen diese gehören;<br />
• das Vorhandensein von Leitern<br />
(conduc`tori), deren Ruf und Erfahrung<br />
angemessen sind (erfreulicherweise wurde<br />
abgeschafft, dass die Leiter Arbeitnehmer<br />
der IFN sein und ein Hochschulstudium<br />
nachweisen müssen. So hat endlich<br />
eine Anpassung an die Regelungen<br />
des Handelsgesellschaftsgesetzes 31/1990<br />
und an die Realität stattgefunden);<br />
• der gute Ruf und die Erfahrung<br />
der Vorstands-/Aufsichtsratsmitglieder;<br />
•Erfahrung und Fähigkeit der satzungsmäßigen<br />
oder externen Buchprüfer<br />
(auditori), die von der BNR genehmigt<br />
werden müssen;<br />
• das Vorhandensein interner Regelungen<br />
bezüglich der Tätigkeit der IFN.<br />
Je nach Art und Umfang der Tätigkeit<br />
erfolgt darüber hinaus eine Eintragung<br />
in das sogenannte Spezial- oder<br />
das Nach weisregister, womit weitergehende<br />
Pflichten einhergehen.<br />
Sonstiges<br />
Aus Platzgründen kann abschließend<br />
nur darauf hingewiesen werden,<br />
dass besondere Organisationsvorschriften<br />
betreffend die Geheimhaltung von<br />
Daten, das Risikomanagement, die interne<br />
Kontrolle u.v.m. existieren.<br />
Die ursprünglich in einer unscheinbaren<br />
Regierungsverordnung und nicht<br />
weniger als 8 Reglements der Nationalbank<br />
verstreuten Regelungen betreffend<br />
IFN sind nunmehr in zwei Rechtsakte<br />
zusammengefasst und strukturiert worden.<br />
Zusätzlich wurden zuvor bestehende<br />
Unklarheiten und Unstimmigkeiten<br />
beseitigt. Der somit kompaktisierte<br />
und konkretisierte rechtliche Rahmen<br />
macht einen guten ersten Eindruck.<br />
Christian Weident, RA<br />
<strong>Kontakt</strong> <strong>Info</strong>:<br />
STALFORT Legal. Tax. Audit.<br />
Bukarest – Sibiu – Bistri]a – Berlin<br />
Büro Bukarest:<br />
Tel.: +40 – 21 – 314 46 57<br />
Fax: +40 – 21 – 315 78 36<br />
E-Mail: bukarest@stalfort.ro<br />
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